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Lurtz
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Da mancher hier äußerte, ein Vergleich zwischen dem Pixel 4a 5G und dem Galaxy A52 5G sei interessant, erlaube ich mir mal das hier zu posten, zumal auch Aussagen zum A52 dabei sind.
Größe und Haptik: Die kleinere Größe macht sich massiv bemerkbar, das Pixel passt gerade noch gut in meine Hand, so dass ich mit einer Hand alles gut erreichen kann. Es wirkt viel kompakter, leichter, und griffiger. Überspitzt gesagt wirkt das Galaxy auch aufgrund seiner glatten Oberfläche wie ein glattgeschliffener Stein, der jeden Moment droht aus der Hand zu rutschen, während das Pixel ein Handschmeichler ist. Die leicht aufgeraute Oberfläche finde ich auch deutlich angenehmer, zudem knackt im Gegensatz zum Galaxy nichts. Dafür hat es natürlich kein IP-Rating und die Lautstärke-Wippe fühlt sich sehr lose an. Ich konnte zwar noch kein ungewolltes Auslösen feststellen, wie anderswo geschildert, aber es fühlt sich einfach billig an. Da mir noch nie ein Button an einem Smartphone kaputt ging, würde ich da mal auf die Haltbarkeit vertrauen.
Empfang: Das WLAN des Pixel ist deutlich stärker, wie man es in dem Preisbereich erwarten würde (2x2 Streams, statt 1x1, und höhere Empfangsstärke).
Der physische Fingerprint-Sensor ist schnell und zuverlässig. Selbst wenn die Problematik mit meinem rechten Daumen nicht wäre, würde ich den physischen Sensor jederzeit vorziehen. Dagegen ist der In-Display-FP des Galaxy echt ein Krampf. Kann man leider nicht anders sagen.
Die Lautsprecher des Galaxy finde ich beim Telefonieren etwas besser, beim Abspielen von Medien sind beide etwa gleich laut, das Pixel ist aber nicht so hell abgestimmt und damit etwas angenehmer. Gegenüber Mono-Lautsprechern sind beide eine massive Verbesserung.
Kamera: Ist sicher auch subjektiv, aber auf mich wirken die Bilder des Pixel einfach deutlich natürlicher. Zudem gefällt mir die Kamerasoftware in der praktischen Anwendung besser, vor allem reagiert der Auslöser beim Pixel viel schneller als der beim Galaxy. Da fühlt sich die ganze Kameraanwendung zäh wie Kaugummi an und ich habe oft das Gefühl, dass ich eigentlich gerade ein scharfes Foto hätte schießen müssen, dann kommt aber ein Hänger, bis es tatsächlich auslöst, und dann ist es doch verwackelt. Ob das tatsächlich auf Hardwareebene so ist, oder Google das einfach besser in Software abfängt, weiß ich nicht.
Die große Stärke des Pixels sind IMO aber auch deswegen Schnappschüsse. Das kommt bei den Reviews nicht so raus, weil da aufgrund besserer Vergleichbarkeit meist statische Motive fotografiert werden. Aber ich habe zwei Kleinkinder zuhause und beim Pixel sind die meisten Schnappschüsse überraschend gut bis super, während sie beim Galaxy oft unbrauchbar sind. Auch Dinge wie den Bokeh-Effekt kriegt das Pixel besser hin. Die Fotoverarbeitung ist trotz des fehlenden Zusatzchips mit dem SD 765 nicht mehr störend langsam, im Vergleich zur Pixel 3a-Generation.
Software und UI: Stock Android eben, es ist funktional und läuft einfach, was ich ausgesprochen positiv finde. Kein Rumgewühle in irgendwelchen Akku-Settings oder andere Ärgernisse. Zudem unterstützt das Pixel die Update-Installation im laufenden Betrieb, die nur noch einen kurzen Reboot erfordert, während Samsung da immer noch auf die alte Lösung setzt, dass das Update erst beim Neustart installiert und Apps optimiert werden, was das Gerät in der Zeit unbenutzbar macht.
Wobei ich überraschenderweise sagen muss, dass es für mich kein so großer Pluspunkt ist, wie ich zuvor dachte. Samsung hat bei OneUI echt einen klasse Job gemacht in vielen Dingen klar die Wiedererkennbarkeit von Stock Android zu behalten, aber es hübsch(er) aussehen zu lassen und um sinnvolle Funktionen zu erweitern.
Wobei ein Großteil des Eindrucks daher kommt, dass der Pixel-Launcher wirklich extrem eingeschränkt zu konfigurieren ist. Nichts gegen simple Lösungen, aber ein paar mehr Optionen könnten es schon sein.
Den Punkt fürs OS an sich würde ich Google geben, den Punkt fürs UI eher Samsung.
Display: Ich denke im Blindtest könnte ich die Panels kaum unterscheiden, beide stellt man besser auf „natürlich“ und dann haben sie hervorragende Farben, sind beide ausreichend hell und scharf. Das Pixel hat tatsächlich eine niedrigere Minimalhelligkeit, was ich sehr angenehm finde, so angenehm wie mein vorheriges IPS-Panel finde ich es in schlechten Lichtverhältnissen dennoch nicht. Zudem habe ich hier wie beim Pixel 3a XL wieder den Effekt, dass weißer Text auf schwarzem Hintergrund (Dark Mode) beim Scrollen verwischt und sich dann erst sichtbar wieder scharf stellt. Beim Galaxy habe ich das so extrem nicht beobachtet. Da das 3a XL wie das Galaxy laut Notebookcheck mit 250 Hz flackert, wird das wohl doch nicht am PWM liegen. Vermutlich ist die Kombination AMOLED + 120 Hz da besser als AMOLED + 60 Hz. Muss mal testen wie sich das Galaxy mit 60 Hz verhält. Seltsamerweise ist das auch nicht in jeder App so, in den Android-Einstellungen ist es bspw. extrem, während es im Twitch-Chat kaum auffällt. Tritt wahrscheinlich nur bei "OLED-Schwarz" auf, nicht bei etwas hellerem Schwarz. Edit: Ich bin jetzt durch Zufall endlich auf die Lösung gestoßen, dabei handelt es sich um OLED Smearing, sprich das Panel kann bei echtem Schwarz, wenn die Pixel abgeschaltet werden, die Pixel nicht schnell genug anstellen, und dann entsteht ein Schmiereffekt. Vermute das Galaxy umgeht das durch die höhere Mindesthelligkeit. Beim Pixel wird es auch umso weniger, je höher man die Helligkeit setzt.
Generell sind die 60 Hz schon ein Riesennachteil, wenn man mal mehr gesehen hat. Das Galaxy wirkt trotz des nominell leicht langsameren SoC (wobei die Nachteile vermutlich nicht spürbar sind) einfach viel flüssiger, und das wird zum Großteil an den 120 Hz liegen. Bei 60 Hz ist Scrollen halt immer ruckelig, da kann man nichts machen. Da ich auch an meinem Desktop-PC aus diversen Gründen leider noch bei nur 60 Hz bin, werde ich mich da wohl wieder zurück gewohnen können, aber abgesehen von der Akkulaufzeit bleibt es ein großer Nachteil des Pixel. 90 Hz wären ein schöner Kompromiss gewesen, aber das hat wohl das Pixel 5 verhindert, das auch nur mit 90 Hz kam.
Akku: Keine Ahnung wieso, da es bei ähnlicher Ausstattung deutlich weniger Akku-Kapazität hat, aber das Pixel hält merklich länger durch als das Galaxy. Ist sogar aus dem Stand das bisher ausdauerndste Smartphone, das ich bisher hatte. Bin am Einrichttag trotz teils hoher CPU-Last schon auf 5 Stunden DoT gekommen, während mein bisheriges Maximum mit Smartphones selbst im Normalbetrieb immer eher bei 3-4 Stunden lag (auch beim A52 5G).
Eine Entscheidung ist wirklich schwierig, beides sind tolle Geräte. Das Pixel wirkt trotz seines nominell höheren Preises wie das langweilige Arbeitstier, das aber auch nicht mit Eigenheiten nervt, während das Galaxy mit ein paar tollen Extras wie den 120 Hz und SD-Karten-Unterstützung glänzt, im Alltagsbetrieb aber mal aufmuckt. Leider sind da einige Dinge dabei, die mich im Alltag wahrscheinlich massiv nerven werden, wie der wesentlich unzuverlässigere Fingerabdruck-Scanner, das schwache WLAN oder die unhandlichere Haptik. Ein paar Tage gebe ich mir noch, aktuell tendiere ich eher zum Pixel, aber durchaus mit einem tränenden Auge…
Größe und Haptik: Die kleinere Größe macht sich massiv bemerkbar, das Pixel passt gerade noch gut in meine Hand, so dass ich mit einer Hand alles gut erreichen kann. Es wirkt viel kompakter, leichter, und griffiger. Überspitzt gesagt wirkt das Galaxy auch aufgrund seiner glatten Oberfläche wie ein glattgeschliffener Stein, der jeden Moment droht aus der Hand zu rutschen, während das Pixel ein Handschmeichler ist. Die leicht aufgeraute Oberfläche finde ich auch deutlich angenehmer, zudem knackt im Gegensatz zum Galaxy nichts. Dafür hat es natürlich kein IP-Rating und die Lautstärke-Wippe fühlt sich sehr lose an. Ich konnte zwar noch kein ungewolltes Auslösen feststellen, wie anderswo geschildert, aber es fühlt sich einfach billig an. Da mir noch nie ein Button an einem Smartphone kaputt ging, würde ich da mal auf die Haltbarkeit vertrauen.
Empfang: Das WLAN des Pixel ist deutlich stärker, wie man es in dem Preisbereich erwarten würde (2x2 Streams, statt 1x1, und höhere Empfangsstärke).
Der physische Fingerprint-Sensor ist schnell und zuverlässig. Selbst wenn die Problematik mit meinem rechten Daumen nicht wäre, würde ich den physischen Sensor jederzeit vorziehen. Dagegen ist der In-Display-FP des Galaxy echt ein Krampf. Kann man leider nicht anders sagen.
Die Lautsprecher des Galaxy finde ich beim Telefonieren etwas besser, beim Abspielen von Medien sind beide etwa gleich laut, das Pixel ist aber nicht so hell abgestimmt und damit etwas angenehmer. Gegenüber Mono-Lautsprechern sind beide eine massive Verbesserung.
Kamera: Ist sicher auch subjektiv, aber auf mich wirken die Bilder des Pixel einfach deutlich natürlicher. Zudem gefällt mir die Kamerasoftware in der praktischen Anwendung besser, vor allem reagiert der Auslöser beim Pixel viel schneller als der beim Galaxy. Da fühlt sich die ganze Kameraanwendung zäh wie Kaugummi an und ich habe oft das Gefühl, dass ich eigentlich gerade ein scharfes Foto hätte schießen müssen, dann kommt aber ein Hänger, bis es tatsächlich auslöst, und dann ist es doch verwackelt. Ob das tatsächlich auf Hardwareebene so ist, oder Google das einfach besser in Software abfängt, weiß ich nicht.
Die große Stärke des Pixels sind IMO aber auch deswegen Schnappschüsse. Das kommt bei den Reviews nicht so raus, weil da aufgrund besserer Vergleichbarkeit meist statische Motive fotografiert werden. Aber ich habe zwei Kleinkinder zuhause und beim Pixel sind die meisten Schnappschüsse überraschend gut bis super, während sie beim Galaxy oft unbrauchbar sind. Auch Dinge wie den Bokeh-Effekt kriegt das Pixel besser hin. Die Fotoverarbeitung ist trotz des fehlenden Zusatzchips mit dem SD 765 nicht mehr störend langsam, im Vergleich zur Pixel 3a-Generation.
Software und UI: Stock Android eben, es ist funktional und läuft einfach, was ich ausgesprochen positiv finde. Kein Rumgewühle in irgendwelchen Akku-Settings oder andere Ärgernisse. Zudem unterstützt das Pixel die Update-Installation im laufenden Betrieb, die nur noch einen kurzen Reboot erfordert, während Samsung da immer noch auf die alte Lösung setzt, dass das Update erst beim Neustart installiert und Apps optimiert werden, was das Gerät in der Zeit unbenutzbar macht.
Wobei ich überraschenderweise sagen muss, dass es für mich kein so großer Pluspunkt ist, wie ich zuvor dachte. Samsung hat bei OneUI echt einen klasse Job gemacht in vielen Dingen klar die Wiedererkennbarkeit von Stock Android zu behalten, aber es hübsch(er) aussehen zu lassen und um sinnvolle Funktionen zu erweitern.
Wobei ein Großteil des Eindrucks daher kommt, dass der Pixel-Launcher wirklich extrem eingeschränkt zu konfigurieren ist. Nichts gegen simple Lösungen, aber ein paar mehr Optionen könnten es schon sein.
Den Punkt fürs OS an sich würde ich Google geben, den Punkt fürs UI eher Samsung.
Display: Ich denke im Blindtest könnte ich die Panels kaum unterscheiden, beide stellt man besser auf „natürlich“ und dann haben sie hervorragende Farben, sind beide ausreichend hell und scharf. Das Pixel hat tatsächlich eine niedrigere Minimalhelligkeit, was ich sehr angenehm finde, so angenehm wie mein vorheriges IPS-Panel finde ich es in schlechten Lichtverhältnissen dennoch nicht. Zudem habe ich hier wie beim Pixel 3a XL wieder den Effekt, dass weißer Text auf schwarzem Hintergrund (Dark Mode) beim Scrollen verwischt und sich dann erst sichtbar wieder scharf stellt. Beim Galaxy habe ich das so extrem nicht beobachtet. Da das 3a XL wie das Galaxy laut Notebookcheck mit 250 Hz flackert, wird das wohl doch nicht am PWM liegen. Vermutlich ist die Kombination AMOLED + 120 Hz da besser als AMOLED + 60 Hz. Muss mal testen wie sich das Galaxy mit 60 Hz verhält. Seltsamerweise ist das auch nicht in jeder App so, in den Android-Einstellungen ist es bspw. extrem, während es im Twitch-Chat kaum auffällt. Tritt wahrscheinlich nur bei "OLED-Schwarz" auf, nicht bei etwas hellerem Schwarz. Edit: Ich bin jetzt durch Zufall endlich auf die Lösung gestoßen, dabei handelt es sich um OLED Smearing, sprich das Panel kann bei echtem Schwarz, wenn die Pixel abgeschaltet werden, die Pixel nicht schnell genug anstellen, und dann entsteht ein Schmiereffekt. Vermute das Galaxy umgeht das durch die höhere Mindesthelligkeit. Beim Pixel wird es auch umso weniger, je höher man die Helligkeit setzt.
Generell sind die 60 Hz schon ein Riesennachteil, wenn man mal mehr gesehen hat. Das Galaxy wirkt trotz des nominell leicht langsameren SoC (wobei die Nachteile vermutlich nicht spürbar sind) einfach viel flüssiger, und das wird zum Großteil an den 120 Hz liegen. Bei 60 Hz ist Scrollen halt immer ruckelig, da kann man nichts machen. Da ich auch an meinem Desktop-PC aus diversen Gründen leider noch bei nur 60 Hz bin, werde ich mich da wohl wieder zurück gewohnen können, aber abgesehen von der Akkulaufzeit bleibt es ein großer Nachteil des Pixel. 90 Hz wären ein schöner Kompromiss gewesen, aber das hat wohl das Pixel 5 verhindert, das auch nur mit 90 Hz kam.
Akku: Keine Ahnung wieso, da es bei ähnlicher Ausstattung deutlich weniger Akku-Kapazität hat, aber das Pixel hält merklich länger durch als das Galaxy. Ist sogar aus dem Stand das bisher ausdauerndste Smartphone, das ich bisher hatte. Bin am Einrichttag trotz teils hoher CPU-Last schon auf 5 Stunden DoT gekommen, während mein bisheriges Maximum mit Smartphones selbst im Normalbetrieb immer eher bei 3-4 Stunden lag (auch beim A52 5G).
Eine Entscheidung ist wirklich schwierig, beides sind tolle Geräte. Das Pixel wirkt trotz seines nominell höheren Preises wie das langweilige Arbeitstier, das aber auch nicht mit Eigenheiten nervt, während das Galaxy mit ein paar tollen Extras wie den 120 Hz und SD-Karten-Unterstützung glänzt, im Alltagsbetrieb aber mal aufmuckt. Leider sind da einige Dinge dabei, die mich im Alltag wahrscheinlich massiv nerven werden, wie der wesentlich unzuverlässigere Fingerabdruck-Scanner, das schwache WLAN oder die unhandlichere Haptik. Ein paar Tage gebe ich mir noch, aktuell tendiere ich eher zum Pixel, aber durchaus mit einem tränenden Auge…
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