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Canon DSLR per Android-Handy aufrüsten - auch mit dem SGS II
Inhaltsverzeichnis
Autor: Stefan Gross / Traumflieger.
Besten dank an dieser Stelle!
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Was liegt näher, als das Handy für die Kamerasteuerung und als Livebild-Monitor zu nutzen? Canon selbst bietet allerdings nur umständliche bzw. teuere Möglichkeiten per WFT-Transmitter. Findige App-Programmierer haben sich des Wunsches jedoch angenommen und bieten für Android-Handys wie z.B. das Samsung Galaxy S3 oder S2 geniale Lösungen.
Wer sein Android-Handy mit einer Canon DSLR verbindet, spendiert ihr nicht nur neue Funktionen sondern auch einen externen Livebild-Monitor. Der kann über eine Halterung als frei drehbares Schwenkdisplay oder auch weiter entfernt von der DSLR genutzt werden. Verbunden wird er über ein USB-Kabel. Wer jetzt aufschreit und eine drahtlose Lösung erwartet wird enttäuscht. Dafür braucht man WLAN-Fähigkeiten in der Kamera*. In der Praxis funktioniert es bis 5m Abstand aber eben auch sehr gut per Kabel.
Einschränkungen gibt es aber bei der Wahl des Handys. IPhone & Co. bieten überhaupt keine Lösung, weil Apple den Laden dicht gemacht hat. Sprich: es fehlt einfach an einer programmierbaren USB-Schnittstelle. Mehr als Fotos aus der Kamera zum Handy zu schicken ist an mobilen Apple-Geräten derzeit nicht drin. Auch bei Android können nicht alle Handys mit jeder Canon DSLR frei kommunizieren. Manche App arbeitet am besten mit einem Samsung Galaxy zusammen und setzt auch eine livebildfähige Canon DSLR voraus. Da allerdings alle Canon DSLR seit 2007 über ein Livebild verfügen und das Samsung Galaxy wohl zur weitverbreitesten Mobilgeräteklasse mit dem Google-Betriebssystem Android zählt, können einige Millionen Anwender den Komfort geniessen.
*Ausser bei einigen Kompaktkameras der IXUS-Baureihe (nur Fototransfer per App) bietet Canon an DSLR nur die Nachrüstlösung per WFT-Transmitter. Der kostet allein schomal rund 700 Euro und ist auch nur für Canon DSLR ab der gehobenen Klasse wie der 7D/5D und 1D verfügbar. Und auch hier ist die Steuerung per im Handy ansprechbarem (javascriptfähigem) Webbrowser zumindest im Modus M und TV enttäuschend, weil derzeit der Parameterzugriff bei den Zeitwerten eng beschnitten ist. Ausserdem fehlt ein Videolivebild ( Infos hier).
[2]
Inhaltsverzeichnis
- Traumflieger-Report vom Juli 2012 (Autor: Stefan Gross)
- a) Vorstellung, Anwendungshinweise von 3 android apps - dslr Controller - b) Fazit
- zur praktischen Anwendung - Hinweis zu Montage-Möglichkeiten des "Traumflieger Handy und DSLR-Connector"
- Video: Canon DSLR mit dem Android Handy steuern
- Quellenverzeichnisse a) Traumflieger.de - b) weitere
- NEU ein weiteres App zur Wahl
[1]
Mit freundlicher Genehmigung vom
Autor: Stefan Gross / Traumflieger.
Besten dank an dieser Stelle!
Was liegt näher, als das Handy für die Kamerasteuerung und als Livebild-Monitor zu nutzen? Canon selbst bietet allerdings nur umständliche bzw. teuere Möglichkeiten per WFT-Transmitter. Findige App-Programmierer haben sich des Wunsches jedoch angenommen und bieten für Android-Handys wie z.B. das Samsung Galaxy S3 oder S2 geniale Lösungen.
Wer sein Android-Handy mit einer Canon DSLR verbindet, spendiert ihr nicht nur neue Funktionen sondern auch einen externen Livebild-Monitor. Der kann über eine Halterung als frei drehbares Schwenkdisplay oder auch weiter entfernt von der DSLR genutzt werden. Verbunden wird er über ein USB-Kabel. Wer jetzt aufschreit und eine drahtlose Lösung erwartet wird enttäuscht. Dafür braucht man WLAN-Fähigkeiten in der Kamera*. In der Praxis funktioniert es bis 5m Abstand aber eben auch sehr gut per Kabel.
Einschränkungen gibt es aber bei der Wahl des Handys. IPhone & Co. bieten überhaupt keine Lösung, weil Apple den Laden dicht gemacht hat. Sprich: es fehlt einfach an einer programmierbaren USB-Schnittstelle. Mehr als Fotos aus der Kamera zum Handy zu schicken ist an mobilen Apple-Geräten derzeit nicht drin. Auch bei Android können nicht alle Handys mit jeder Canon DSLR frei kommunizieren. Manche App arbeitet am besten mit einem Samsung Galaxy zusammen und setzt auch eine livebildfähige Canon DSLR voraus. Da allerdings alle Canon DSLR seit 2007 über ein Livebild verfügen und das Samsung Galaxy wohl zur weitverbreitesten Mobilgeräteklasse mit dem Google-Betriebssystem Android zählt, können einige Millionen Anwender den Komfort geniessen.
*Ausser bei einigen Kompaktkameras der IXUS-Baureihe (nur Fototransfer per App) bietet Canon an DSLR nur die Nachrüstlösung per WFT-Transmitter. Der kostet allein schomal rund 700 Euro und ist auch nur für Canon DSLR ab der gehobenen Klasse wie der 7D/5D und 1D verfügbar. Und auch hier ist die Steuerung per im Handy ansprechbarem (javascriptfähigem) Webbrowser zumindest im Modus M und TV enttäuschend, weil derzeit der Parameterzugriff bei den Zeitwerten eng beschnitten ist. Ausserdem fehlt ein Videolivebild ( Infos hier).
Die Apps
Wir haben genau 3 Apps ausfindig machen können, die ein Livebild an Canon DSLR unterstützen. Mit diesen Apps kann man daher das Livebild auch vor der DSLR nutzen und hat Einblick in problematischen Positionen z.B. bei Überkopfaufnahmen, am hoch ausgezogenen Stativ (z.B. auch am Hochmast), im Bodenbereich oder wenns zu eng wird, um auf den Kameramonitor bzw. durch den Sucher zu blicken. Da die Apps Kameraparameter unterstützen, ist das Handy gleichzeitig auch Touchscreen für die Kamerasteuerung. Beim Samsung Galaxy S3 mit noblen 4,8 Zoll (12,2cm) in der Diagonalen. Da kann selbst eine EOS 650D mit Touchscreen nicht mithalten, weil er nur über 3 Zoll (7,6cm) verfügt und sich auch nicht losgelöst von der Kamera nutzen lässt.
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a) AppsErstes App: DSLR Controller (Beta, 0.914)
b) Fazit
Die App ist derzeit am weitesten fortgeschritten und bietet über den Standard wie Werteänderung von Blende-, Zeit- und ISO-Wert hinaus auch zahlreiche Sonderfunktionen. Dazu gehört ein HDR-Modus, Timer (incl. HDR), Langzeitmodus, Speicherung von zwei Fokuspunkten (auch im Video abrufbar) sowie eine automatische Fokusreihe, um nachträglich vor allem bei Makroaufnahmen die Schärfentiefe zu erhöhen.
Die App kann auch die Bild- und sogar die Videoqualität der Canon DSLR ändern. Herausragend sind Filteroptionen im Livebild, um z.B. bei Videoaufzeichnungen die Bildschärfe als Peak schneller abzulesen. Der Videomodus kann gestartet und gestoppt werden; an der 5D III wird sogar der Live-Audiopegel im laufenden Video eingeblendet. Zugriff auf Einzel-, Serienbild und Selbstauslösermodus wird genauso wie ein Livebild-Histogramm sowie Livebildzoom (5x, 10x) geboten. Unterstützt wird der Autofokusbetrieb und sogar der manuelle Fokus per Schaltflächen.
Darüberhinaus kann die Bildwiederholfrequenz und Renderqualität an die Leistungsfähigkeit des Mobilgeräts angepasst werden. Am Samsung Galaxy S3 konnten wir wegen Quadcore ohne Probleme das Livebild in höchster Qualität mit 30 Bildern/Sek. nutzen und so auch bei Bewegtmotiven oder Schwenks ein absolut flüssiges Livebild geniessen. Komfortabel ist zudem die Unterstützung des RAW-Formats, das nach der Aufnahme auf dem Handy optional sofort mit einstellbarer Dauer oder via Playtaste angezeigt wird.
Herausragend ist insgesamt der Parameterzugriff, weil idR alle Parameter per Button antippbar sind und zur parallelen Auswahl in einem grossen Wertefeld angeboten werden. Man braucht daher meist keine Scrollfunktion nutzen und ist so extrem schnell bei der Werteeinstellung.
Obwohl noch im Beta-Stadium ist die App auch für produktive Einsätze ausreichend stabil. Wir haben sie an der 5D Mark 3 ausgiebig getestet und nur in sehr wenigen Situationen Hakelleien hinnehmen müssen.
Zweites App: Remote your Cam USB Pro (Beta, 0.3.0)
Die App ist auf einfache Funktionen beschränkt und kann im Prinzip nur die Kameraparameter wie Blende-, Zeit- und ISO-Wert aber auch Bildstile und den Weissabgleich ändern. Erfreulich ist die Einzoomfunktion per Gestensteuerung, die im Livebild und auch im laufenden Videobetrieb geboten wird. Sie skaliert das Bild zwar nur per Interpolation hoch, ist aber dennoch eine gute Hilfe zum Scharfstellen. Herausragend ist die parallele Wertesteuerung, die dann halbtransparent über das Livebild gelegt wird. Man kann also quasi im Multitasking Blende, ISO-Wert und Zeiteinstellungen gleichzeitig ändern.
Hakelig ist die Bedienung im Livebild, denn nach jedem Foto müssen wir die Livebildfunktion deaktivieren und gleich wieder starten, um wieder in den Genuss eines aktuellen Livebildes zu kommen. Alternativ kann man aber die Bildwiedergabe direkt nach der Aufnahme aktivieren, dann springt das Livebild nach optional änderbaren 2 Sekunden automatisch wieder an (getestet an der 5D III und 5D II). Wohl auch dem Betastatium geschuldet sind Hakelleien bei der Kelvin-Werteingabe des Weissabgleichs, die nicht immer möglich ist.
Auch wenn die App den Videobetrieb nicht direkt steuern kann, steht das Videolivebild auch während eines laufenden Videos zur Verfügung. Hier kann man sich - wie im Fotolivebild - per Zweifinger-Spreizung ins Bild einzoomen und die Schärfe trotz Interpolation noch sehr gut ablesen.
Bilder können über eine Gallerie-Funktion angezeigt werden. Dort stehen aber nur JPEG-Bilder und keine RAW oder Videos zur Anzeige bereit. Uns fehlte ausserdem noch ein Livebild im Vollbildmodus.
Drittes App: Helicon Remote (Beta, 2.5.2)
Helicon Remote ist eigentlich für Tablets entwickelt, kann jedoch praktisch alle Wertefelder auch auf dem Handy anzeigen. Änderungen von Zeit, Blende, ISO-Werte werden dann mit allerdings recht kleinen Scroll-Listen angeboten, die aber dennoch praktikabel sind. Die App ist fast so umfangreich wie DSLR Controller ausgestattet. Helcon Remote kann ebenfalls eine Schärfenreihe durchführen und automatisch abarbeiten. Allerdings funktioniert dies nur im Fotomodus, während man in DSLR Controller zwei unterschiedliche Schärfenebene auch im Videobetrieb abrufen und dadurch ein Follow Fokus-System ersetzen kann.
Helicon kann dafür Schärfentiefe-Kontrollen durch kontinuierliches Abblenden erleichtern und - wie DSLR Controller - auch fokussierte Ebenen und überbelichtete Bereiche im Livebild farblich markieren. Automatische Belichtungsreihen stehen allerdings nur im manuellen Programm (M) zur Verfügung. Hier hatten wir allerdings das Phänomen, dass keine der Aufnahmen lokal auf der Speicherkarte in der Kamera sondern nur in einem Verzeichnis auf dem Handy gespeichert wurde. Die App. bietet ausserdem einen Timer, der allerdings am Handydisplay einige Schaltflächen angeschnitten darstellt.
Helcon Remote bietet erstaunlich viele Funktion. Allerdings mangelt es noch an Stabilität. Seltsamerweise ist der Versionszähler trotz Betastadium schon weit über 0.xxx hinaus. Sobald wir parallel direkt an der Kamera Funktionen aktivieren, hat Helicon erhebliche Probleme bis zum Komplettabsturz. Den Videobetrieb konnten wir garnicht aktivieren und eine Bildwiedergabefunktion vermissen wir ebenfalls in Helicon Remote. Richtig gut gefällt uns hingegen die Möglichkeit, einfach per Fingertipp in 10x-Zoom zu gehen und den Fokus dann sehr genau entweder händisch oder im AF-Betrieb zu nutzen. Auch der schnelle Zugriff auf das Vollbild weiss zu gefallen. Wer RAW-Bilder aufzeichnen will, muss die Version für 29$ auf der Webseite registrieren und dann als Pro-Version auf dem Handy aktivieren.
Helicon Remote kommt schön aufgeräumt mit 4 Karteireitern daher. Der Wertezugriff erfolgt am Handy über vergleichsweise kleine Scroll-Listen. Die Stabilität der App könnte insgesamt höher sein. Vorbildlich allerdings die Zoomfunktion per Fingertipp und der bequeme Zugriff auf den Vollbild-Modus.
Obwohl alle drei Apps derzeit im Betastadium sind, ist die Stabilität durchaus praxistauglich. Allerdings hakelt es schonmal in Remote your Cam USB Pro mit dem Livebild, wenn die Bildwiedergabe deaktiviert ist. Helicon Remote dürfte allerdings stabiler sein, so ganz gefällt uns auch nicht die Sicherung direkt auf dem Handy aber manch Anwender wird das vielleicht sogar bevorzugen. Mit Abstand am ausgereiftesten und im Funktionsumfang ungeschlagen ist DSLR Controller, das sowohl bei den Sonderfunktionen als auch im Videobetrieb schlichtweg genial ist. Ja, auch hier kann es mal vorkommen, dass man die App neu starten muss aber das wird sicherlich noch ausgemerzt. Derzeit ist die App DSLR Controller insgesamt konkurrenzlos und katapultiert Canon DSLR funktional auf ein bislang unerreichtes Niveau. Nicht nur der Parameterzugriff ist dank eingeblendeter Wertefelder viel schneller, auch HDR-Funktionen, Schärfenreihen, Timer, Bulbmodus mit HDR-Funktion und der vergleichsweise große Remote-Livebildscreen gehen über kamerainterne Möglichkeiten weit hinaus. Dank Peak-Funktion kann das Handy mit der App sogar einen mobilen HD-Monitor ersetzen, weil man die Schärfe auch im laufenden Video sehr gut nach führen kann.
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Montage-Möglichkeiten
Wer sein Handy nicht in der Hand halten will, muss sich nach einer Halterung umsehen. Wirklich praxisnahe Lösungen haben wir nicht gefunden und daher eine professionelle Montagemöglichkeit entwickelt. Der Fotograf oder Videofilmer braucht zum einen das Handy als frei dreh- und schwenkbares Display auf dem Blitzschuh der DSLR. Ausserdem soll das Handy auch am Stativbein, Tischplatten etc. fixierbar sein. Genau das bietet der Traumflieger Handy und DSLR-Connector, der in der BASE-Version die Blitzschuhmontage mit freier Schwenkfähigkeit und darüber hinaus in der PRO-Version auch die Montage am Stativbein oder an Tischplatten etc. bietet. Wir haben auch darauf geachtet, dass Handybreiten bis 72mm fixierbar sind, was z.B. mit einem Samsung Galaxy S3 sogar mit Skin gegeben ist. Und weil man idR ein sogenanntes USB-Host-Kabel sowie kurze und längere Kabel braucht, sind sie im Lieferumfang gleich mit enthalten.
[4]
Video
Video
[5]
Quellenverzeichnisse:
a) Bei Traumflieger.de
- Mehr Infos bei traumflieger.de: Canon DSLR per Android-Handy steuern
- die Apps - DSLR-Controller - Remote your Cam USB - Helicon Remote - Montage - Kompatiblität - Fazit - VIDEO - Leser
- Diskussionsforum: Canon DSLR mit Android-Handy aufrüsten
b) weitere
Bei dslr-forum.de
Auch dort setzt man sich mit dem Thema auseinander: Android App 'DSLR Remote': DSLR-Fernbedienung/Timer per Infrarot oder Kabel
[6]
[APP][ALPHA] USB Cam Controller - Controller for various camera models Post 19
Erster Test: das App geht - es befindet sich aber noch im Alpha Status
Dafür geht es schon ganz Gut. Werde es Morgen mehr testen. Siehe mein erstes Screenshot am Ende!
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Erster Test: das App geht - es befindet sich aber noch im Alpha Status
Dafür geht es schon ganz Gut. Werde es Morgen mehr testen. Siehe mein erstes Screenshot am Ende!
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