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reach
Erfahrenes Mitglied
- 80
Wie in einem anderen Thread gewünscht, schreibe ich hier gerne meine Erfahrungen mit dem Mi 11 nieder:
Kaufgrund war, daß mein 3 Jahre altes Huawei Mate 10 Pro entweder aus dem Leim geht, oder der Akku sich aufbläht. Das Mi 11 wurde es aus Neugier und, weil es halt aktuelle die beste Kamera hat. Und, weil die Lei Jun Edition einfach hammergeil aussieht! Das Mate 10 Pro war das tollste Handy das ich je hatte. Trotz Sprung im Display wollte ich es ewig nicht tauschen, so sehr sind wir verwachsen. Die Latte liegt also hoch!
(Das Mi 10 Ultra wurde es nicht, weil ich das extreme Zoom nicht brauche und als Hobbyfotograf weiß, daß das sowieso nur mittelmäßig funktionieren kann. Ich wollte jedoch unbedingt ein Ultraweitwinkel.)
“China”:
Ich nutze das originale ROM. Englisch ist mir auf Computern sowieso das Liebste und dort, wo ich Deutsch brauche, zB. Keyboard Layout, Sprachein- und Ausgabe (Google Assistant), funktioniert es auch problemlos. Am Anfang dachte ich nicht, daß das möglich sein wird – überall leuchtet es einem Chinesisch entgegen. So bald ich aber alles so konfiguriert hatte, wie ich es sowieso haben will, sieht man das Chinesische Zeug nicht mehr. Einige Menüpunkte sind nach wie vor vorwiegend in Chinesisch (zB. “Apps, System App settings, Browser”), die beziehen sich aber, so weit ich das sehe, alle auf Apps die man eh nicht nutzen will. In dem Fall zB. den eigene Browser – ich nutze Edge.
Die sicherheitskritischen Apps die ich nutze, funktionieren problemlos: Easybank, Handysignatur, Google Authenticator, Microsoft Authenticator, Signal. Auch andere nicht-alltägliche Dinge (Pairing mit Garmin Fenix) klappen tadellos.
Einzig die Netflix App wurde mir im Playstore nicht angezeigt, ließ sich aber problemlos als .apk installieren.
Das einzige was gar nicht geht ist die “Stop Corona” App. Die läuft zwar, meldet aber ein Problem mit (Googles eigenem) “COVID-19 Exposure Notifications” Framework. Möglich, daß sich das lösen läßt, aber es war mir nicht wichtig genug. In Österreich nutzt das kaum irgendwer.
Wer also mit Englisch kein Problem hat, der kann das Thema "China" getrost vergessen. Alle anderen können sich immer noch mit dem bereits verfügbaren Custom ROM auseinander setzen - dazu kann ich keine Infos geben.
Nun endlich zum Handy selbst:
Kamera: da gibt es eh ausreichend Reviews. Persönlich war ich ein Bißchen enttäuscht: der Unterschied zum Vorgänger ist schon da, aber es ist halt immer alles noch auf dem Niveau einer Handykamera. Ich hoffte, daß ich damit irgendwo zwischen dem Mate 10 Pro und meiner Fuji X-T3 liegen werde, aber auf dieser Skala liegt das Mi 11 immer noch knapp neben dem Mate 10, dann kommt sehr lange nichts und dann die Fuji. Eh ok, die Physik läßt sich nicht aushebeln, aber zB. die Punktezahlen auf DxOmark suggerieren ja wirklich dramatische Sprünge. Das kann ich keineswegs nachvollziehen. Immerhin hab ich jetzt immer ein Superweitwinkel mit dabei, das war es allemal wert. Trotzdem sind die Unterschiede hier aus meiner Sicht so gering, daß ich die Handyauswahl in Zukunft nicht mehr so sehr davon abhängig machen werde.
Akku: ein Tag geht leicht. Zwei Tage werden eng. Mein Mate 10 Pro schafft die zwei Tage locker auch mit sterbendem Akku. So lange ein Tag aber immer problemlos geht, ist mir das völlig egal.
MIUI: ist hübsch. Tut alles was man/ich will.
Sonstiges:
Verdict:
Man könnte es negativ sehen: die Kamera Verbesserungen sind nicht gravierend, die Akkulaufzeit etwas schlechter und die Performance von vor 3 Jahren reicht für 99% der Leute immer noch locker(!!) Der einzig rationale Grund für das Update war, daß mein altes Handy stirbt.
Natürlich sehe ich es viel lieber positiv: ein wunderschönes, top modernes Handy, dem es an nichts fehlt, außer einem ordentlichen Fingerprint Sensor. Dazu deutlich billiger als Samsung und Apple und mit nur minimalsten Einschränkungen aufgrund der Herkunft.
Ich denke, ich würde es mir sofort wieder kaufen! Erst recht in der Lei Jun Edition.
Kaufgrund war, daß mein 3 Jahre altes Huawei Mate 10 Pro entweder aus dem Leim geht, oder der Akku sich aufbläht. Das Mi 11 wurde es aus Neugier und, weil es halt aktuelle die beste Kamera hat. Und, weil die Lei Jun Edition einfach hammergeil aussieht! Das Mate 10 Pro war das tollste Handy das ich je hatte. Trotz Sprung im Display wollte ich es ewig nicht tauschen, so sehr sind wir verwachsen. Die Latte liegt also hoch!
(Das Mi 10 Ultra wurde es nicht, weil ich das extreme Zoom nicht brauche und als Hobbyfotograf weiß, daß das sowieso nur mittelmäßig funktionieren kann. Ich wollte jedoch unbedingt ein Ultraweitwinkel.)
“China”:
Ich nutze das originale ROM. Englisch ist mir auf Computern sowieso das Liebste und dort, wo ich Deutsch brauche, zB. Keyboard Layout, Sprachein- und Ausgabe (Google Assistant), funktioniert es auch problemlos. Am Anfang dachte ich nicht, daß das möglich sein wird – überall leuchtet es einem Chinesisch entgegen. So bald ich aber alles so konfiguriert hatte, wie ich es sowieso haben will, sieht man das Chinesische Zeug nicht mehr. Einige Menüpunkte sind nach wie vor vorwiegend in Chinesisch (zB. “Apps, System App settings, Browser”), die beziehen sich aber, so weit ich das sehe, alle auf Apps die man eh nicht nutzen will. In dem Fall zB. den eigene Browser – ich nutze Edge.
Die sicherheitskritischen Apps die ich nutze, funktionieren problemlos: Easybank, Handysignatur, Google Authenticator, Microsoft Authenticator, Signal. Auch andere nicht-alltägliche Dinge (Pairing mit Garmin Fenix) klappen tadellos.
Einzig die Netflix App wurde mir im Playstore nicht angezeigt, ließ sich aber problemlos als .apk installieren.
Das einzige was gar nicht geht ist die “Stop Corona” App. Die läuft zwar, meldet aber ein Problem mit (Googles eigenem) “COVID-19 Exposure Notifications” Framework. Möglich, daß sich das lösen läßt, aber es war mir nicht wichtig genug. In Österreich nutzt das kaum irgendwer.
Wer also mit Englisch kein Problem hat, der kann das Thema "China" getrost vergessen. Alle anderen können sich immer noch mit dem bereits verfügbaren Custom ROM auseinander setzen - dazu kann ich keine Infos geben.
Nun endlich zum Handy selbst:
Kamera: da gibt es eh ausreichend Reviews. Persönlich war ich ein Bißchen enttäuscht: der Unterschied zum Vorgänger ist schon da, aber es ist halt immer alles noch auf dem Niveau einer Handykamera. Ich hoffte, daß ich damit irgendwo zwischen dem Mate 10 Pro und meiner Fuji X-T3 liegen werde, aber auf dieser Skala liegt das Mi 11 immer noch knapp neben dem Mate 10, dann kommt sehr lange nichts und dann die Fuji. Eh ok, die Physik läßt sich nicht aushebeln, aber zB. die Punktezahlen auf DxOmark suggerieren ja wirklich dramatische Sprünge. Das kann ich keineswegs nachvollziehen. Immerhin hab ich jetzt immer ein Superweitwinkel mit dabei, das war es allemal wert. Trotzdem sind die Unterschiede hier aus meiner Sicht so gering, daß ich die Handyauswahl in Zukunft nicht mehr so sehr davon abhängig machen werde.
Akku: ein Tag geht leicht. Zwei Tage werden eng. Mein Mate 10 Pro schafft die zwei Tage locker auch mit sterbendem Akku. So lange ein Tag aber immer problemlos geht, ist mir das völlig egal.
MIUI: ist hübsch. Tut alles was man/ich will.
- Home- und andere Screens sind ausreichend gut konfigurierbar, so daß ich keinerlei Wunsch nach einem anderen Launcher habe. Leider gibt es manche Widgets offenbar nicht mehr. Outlook und Evernote zB. hatten ein 1x1 Widget das ich gerne genutzt habe, das gibt es nicht mehr. Ich nehme an, das liegt aber an Android 11.
- Ich nutze seit langem GBoard, das läuft auch hier, so muß ich mich nicht umgewöhnen. Xiaomi will es Apple nachmachen und einem für die Passwort-Eingabe das eigene Keyboard aufzwingen - glücklicherweise gibt es hier aber ein Setting, das zu unterbinden.
- Viele Display Elemente sind sehr klein. zB. das Zahnrad für das Settings Menü, wenn man von oben nach unten wischt: das ist nicht nur winzig, sondern man muß auch leicht daneben drücken um es zu klicken. Auch das Batteriesymbol, in dem Ladung in % steht, kann ich nur mit Brille lesen. Die div. Scaling-Funktionen greifen hier nicht. Dabei wäre so viel Platz!
- Dark Mode: ich weiß nicht, ob das MIUI, oder Android 11 ist, jedenfalls führt der bei ein paar älteren Apps zu seltsamen Darstellungen. Schade, ich mag dark eigentlich.
- Ich habe gelesen, daß Xiaomi gerne Apps im Hintergrund killt. Das stimmt bestenfalls bedingt: zwar trifft das selbst für eine Messenger App wie Signal zu, was wirklich etwas dumm ist, aber das kann man über die div. (eingebauten) anti-Energiespar Einstellungen leicht lösen. Andererseits hat das Huawei zB. Podcast Addict im Hintergrund gekillt, was am Mi 11 auch ohne nachhelfen läuft. Also kein Drama. Ein unbedarfter User ist hier sicher überfordert, aber für den Android Fan ist es kein Thema.
- Bloatware: kein Problem. Es sind gerade mal 8 Apps, die alle mit ”Mi” beginnen und sich nicht vordrängen. Ich glaube, da sind Samsung und Huawei um nichts besser.
Sonstiges:
- Auto-Helligkeit funzt schlecht. Mit fixer Helligkeit irgendwo unter Maximum geht einem aber selten etwas ab. Komisch, daß hier immer noch so viele Handys Schwächen haben.
- FINGERABDRUCKSENSOR im Display – für mich der wundeste Punkt!! Ich habe den Sensor am Mate 10 Pro, also hinten am Gehäuse so sehr geliebt! Es erfordert nahezu sportlichen Ehrgeiz den so zu drücken, daß er nicht entsperrt. Das war tatsächlich mit ein Grund, warum ich so lange nicht wechseln wollte. Ich weiß nicht, ob der des Mi 11 ein besserer, oder schlechterer seiner Sorte ist, aber er fühlt sich im Vergleich dazu an wie ein Prototyp, wie ein Proof-of-Concept. Den Daumen erkennt er sowieso fast nie, der Zeigefinger geht in der Regel, braucht aber viel, VIEL länger als beim Vorgänger. Nach dem Duschen geht es gar nicht. Beim Vorgänger kein Problem.
- Face-Unlock ist offenbar ein würdiger Ersatz. Das Problem ist, daß der "Workflow" anders ist: für Fingerprint legt man ja den Finger auf's ausgeschaltete Display. Face-Unlock aktiviert man über die Power Taste. Wenn also das eine nicht geht, übernimmt das andere nicht nahtlos. Aber ok, ich werde wohl einen Weg finden, damit zu leben
- Auch hatte ich Recht mit meinen Vorbehalten gegen curved Displays. So ein Dreck!! Wenn ich ein Foto mache und das Handy so halte, wie es sich natürlich ergibt, ist eine kleine Hautfalte am Display, die verhindert, daß der Auslösebutton erkannt wird. Ich muß das Handy deutlich unsicherer greifen, damit es klappt. Dieses Problem hatten schon die ersten Geräte mit schmalen Rändern vor Jahren. Wie kann man das nur künstlich verschlimmern, indem man solche cuved Displays einbaut!?!?
- 120Hz. Dort, wo man das einstellt, kann man es sofort und leicht direkt vergleichen und da erkennt man den Unterschied zu 60Hz und will das Feature natürlich haben. Beim Vorgänger vermisst man allerdings auch nichts. Nicht einmal, wenn es daneben liegt und man 1:1 vergleichen kann. Keine Ahnung, wie viel Hz das Mate 10 Pro hatte. Damals war das noch kein Thema. Wie mir scheint, zu Recht, denn das bringt in meinen Augen gar nix.
- Nachdem ich die Firmen-SIM über’s Wochenende ausgeschalten habe, ließ sie sich heute in der Früh nicht mehr aktivieren. Das Feld blieb ohne Funktion. Nach einem Reboot ging es. Kein Weltuntergang, aber das könnte auf Dauer nerven.
- Den Formfaktor verstehe ich nicht. Ich sehe durch die Länge/Höhe keinen nennenswerten Vorteil. Filme haben schwarze Ränder. Fotos werden so breit, wie sie eh auf anderen Geräten nicht wiedergegeben werden können. Keine Ahnung, was die Industrie sich dabei gedacht hat.
Verdict:
Man könnte es negativ sehen: die Kamera Verbesserungen sind nicht gravierend, die Akkulaufzeit etwas schlechter und die Performance von vor 3 Jahren reicht für 99% der Leute immer noch locker(!!) Der einzig rationale Grund für das Update war, daß mein altes Handy stirbt.
Natürlich sehe ich es viel lieber positiv: ein wunderschönes, top modernes Handy, dem es an nichts fehlt, außer einem ordentlichen Fingerprint Sensor. Dazu deutlich billiger als Samsung und Apple und mit nur minimalsten Einschränkungen aufgrund der Herkunft.
Ich denke, ich würde es mir sofort wieder kaufen! Erst recht in der Lei Jun Edition.
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