Der Akku - Geschichte, Mythen, Tips

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TSC Yoda

TSC Yoda

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20.666
Hallo zusammen.

Nachdem ich (nicht nur hier) immer wieder teils falsche Äußerungen über unsere "Lithium-Ionen"-Akkus lesen musste, hier mal ein etwas längerer - hoffentlich ein Wenig unterhaltsamer - Post zu unserem Energiespender :)

Nun - ich falle jetzt nicht mit der Türe ins A-H-Haus, sondern beginne mal mit ein paar Zitaten aus einem alten deutschen Film:

Wat is eijentlich en Dampfmaschine? :D
Fangen mer mal janz langsam an ;)

Akkus gibt es schon über 100 Jahre, die vier wichtigsten neuzeitlichen Typen stelle ich hier kurz vor.


Der Bleiakku

Einen wichtigen Akkutyp kennen wir (fast) alle, er befindet sich (noch) in fast jedem Auto und Motorrad: der Bleiakku.
Dieser Akkutyp ist wartungsarm (mittlerweile muss man noch nicht mal mehr destilliertes Wasser nachkippen), verträgt andauerndes Laden und Entladen und hält jahrelang.
Nachteilig sind seine eher dürftige Umweltbilanz (is halt ne Menge umweltgefährdendes Blei drin) und seine doch recht übersichtliche Energiedichte - verbunden mit enormem Gewicht.

In meinem ferngesteuerten Boot (Seenotkreuzer Adolph Bermpohl) hatte ich zwei Akkus mit je 12V Nennspannung und 5,7Ah, die beiden Dinger waren zusammen rund 6kg schwer und trieben meine drei Antriebsmotoren an.
Ich konnte rund eine Stunde lang fahren und musste anschließend einen Tag lang beide Akkus aufladen.

Vorteile:
-lange Speicherung der Energie (es reicht, diese Akkus im Winter einmal zu laden)
-können beliebig oft auch teilentladen geladen werden
-rund 1000-1500 Ladezyklen
-geben die Energie schön linear ab, brechen aber irgendwann gnadenlos in der Spannung ein
-tiefentladen führt sehr spät zum Versagen
-unter Bedingungen hochstromfähig

Nachteile:
-groß und vor Allem schwer
-geringe Energiedichte
-schlechte Umweltbilanz


Der Nickel-Cadmium-Akku

Sie waren die ersten wirklichen Haushaltsakkus, es gab sie für so ziemlich alle Einsatzgebiete (auch dort, wo sie - wir kommen gleich drauf - eigentlich nie hätten eingesetzt werden dürfen) und durch sie wurden viele Baumaschinchen wie Bohr-und Schraubmaschinen, Kantenschneider, Heckenscheren und und und unabhängig von Steckdosen.

Ich hatte sie auch in meinen Fernlenkschiffen drin (Senderakku, Empfängerakku, Akku für Sonderfunktionen) und musste diese Akkus alle paar Jahre wechseln.
Anfangs frug ich mich, warum die Dinger immer so schnell kaputt gingen, wurden sie doch kaum völlig entladen und immer wieder ans Ladegerät gehängt (Ladestrom war immer korrekt).

Theoretisch kann man Ni-Cd-Akkus auch rund 1000mal wieder aufladen, nur hat dieser Typ leider einen extrem dicken Pferdefuss: den Memoryeffekt!
Wird dieser Typ nicht vollständig ent- und dann wieder geladen, so "merkt" sich dieser Typ diese Missetat und gibt beim nächsten Laden nicht mehr so vielen "Ladeteilchen" ein Plätzchen in seinem Inneren.
Macht man das ein paar hundert mal - tja - dann ist es Essig mit dem Laden und der Akku ist für Ottonormalverbraucher am Ende seines Lebens.
Man kann ihn zwar mit Tricks wieder zu ein Wenig Zusammenarbeit bringen, aber das hält dann auch nicht mehr lange...is also nur was für Cracks und Notfälle.
Diesen Akkutyp also in ein mobiles Telefon einzusetzen (ob schnurlos oder Handy) oder gar in elektrische Zahnbürsten...das konnte nicht lange gut gehen!
Zusätzlich ist die Ladungsdichte auch nicht wirklich der Brüller...aber damals waren die Ni-Cd-Akkus wirklich klasse.

Vorteile
-leichter und kompakter als Bleiakkus
-höhere Ladungsdichte
-in allen Variationen lieferbar (Mignon, Micro, Baby, Mono, 9V-Block, Spezialformate)

Nachteile
-Memoryeffekt
-nicht oder nur ganz bedingt schnelladefähig
-Ladungsdichte für dauerhaften Gebrauch noch nicht hoch genug
-Ökobilanz genauso besch...eiden Cadmium ist ein Gift.


Nickel-Metallhydrid-Akku

Komischerweise dauerte es recht lange, bis die Industrie einen verbesserten Nachfolger für Ottonormalverbraucher parat hatte.
Aber alles wird gut, es kam der Nickel-Metallhydrid-Akku (NiMH) und der war wirklich erstaunlich:
Er konnte eigentlich ALLES besser, er konnte mehr Energie bei gleicher Größe speichern, er war wesentlich weniger schädlich für die Umwelt, man konnte ihn schneller laden und er war vergesslicher...der Memoryeffekt wurde stark reduziert.
Mit neuen Ladegeräten konnte man die Akkus in ein paar Stunden wieder aufladen, Handys waren in einer Stunde wieder voll (nicht alle), Spezialakkus für den Modellbau konnten in 30! Minuten geladen werden und sie konnten höhere Ströme abgeben.

Vorteile:
-wesentlich höhere Energiedichte
-stark reduzierter Memoryeffekt
-hochstrom- und schnelladefähig
-Ökobilanz viel besser

Nachteile
-gaben irgendwann nicht mehr genug Energie, weil die Verbräuche stiegen


Der Lithium-Ionen-Akku

Der NiMH-Akku war schon klasse, aber einige Geräte brauchten immer mehr Energie und die Technik musste weiterentwickelt werden, denn Laptops und Handys brauchten kleine Energiespeicher mit viel mehr Ladungsdichte.
Außerdem war bei den NiMH-Akkus der Memoryeffekt noch nicht ganz beseitigt und das wurmte die Entwickler.
Also wurde ein Akkutyp entwickelt, der bei gleichen Maßen viel mehr Energie speichern konnte , den man richtig fett belasten konnte und dem es egal war, wie oft er teilentladen wieder geladen wurde.
Erste Versuche waren oft eine heisse Sache, denn obwohl man mit dem neuen Typ richtig viel Ladung auf kleinem Platz unterbringen konnte, machte sich diese Ladung auch blitzartig vom Acker, so wurde bei Kurzschlüssen regelmäßig eine Akkuschweißung vollzogen...ganz blöd, wenn man diese Technik an Ottonormalverbraucher weitergeben sollte...

Nun - irgendwann bekamen die Inschenöre das Dilemma in den Griff und wir den Li-Io Akku in die Geräte. :D

Dieser Akkutyp ist - rein technisch - ähnlich aufgebaut wie seine Vorfahren, allerdings mit anderen Materialien und hat eine andere Nennspannung.
Anstatt 1,2V (Ni-Cd und NiMH) hat er 3,7V (es gibt zwar noch andere Nennspannungen, sie sollen uns hier aber nicht interessieren) - und fällt daher für die meisten bisher genutzten Geräte aus.
Aber unsere Handys und unsere Laptops profitieren von VIEL mehr Energie auf gleichem Platz.

Leider musste - um sein hitziges Gemüt zu kühlen und alles aus ihm herausholen zu können eine weitaus komplexere Ladeart und -elektronik entwickelt werden.
Und es wurden verschiedene Materialzusammenstellungen gewählt um einerseits voll alltagstaugliche Akkus mit normaler Stromabgabe und andererseits Hochleistungsakkus für extem hohe Stromabgaben zu unserer Verfügung stellen zu können.

Es gibt Li-Io-Akkus, die können (in anderthalbfacher Mignon-Länge) dauerhaft 30A abgeben und auch in SECHS Minuten aufgeladen werden.

Vorteile:
-sehr hohe Energiedichte, dadurch
-leichte und kompakte Maße
-kein Memoryeffekt

Nachteile:
-Akkus prinzipiell nicht ungefährlich, deswegen
-spezielle Ladeverfahren nötig
-nicht so oft wieder aufladbar
-anfällig gegen Tiefentladung


Im zweiten Teil erzähle ich Euch dann Einiges über "unseren" Li-Io-Akku :)
 
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So, da bin ich wieder :)

Wollen wir uns jetzt dem Li-Io-Akku widmen...eben dieser Typ ist in unseren Smartphones verbaut.

In den Smartphones sind Zellen mit einer Nennspannung von 3.7V verbaut, in einigen Tablets solche mit 7,4V, wobei die Nennpannung der einzelnen Zellen fast immer 3,7V hat.
Vollgeladen haben die Akkus dann 4,2V, leere Akkus sind mit 3,3V definiert.

In der Regel wird der Akkuladezustand direkt über die Spannung ermittelt und dann in Prozent angegeben, es gibt aber auch andere Verfahren den Ladezustand zu ermitteln...dies findet aber nur in wenigen Geräten Verwendung.


Was geschieht beim Laden?
Nun, wir haben einmal
-ein Steckernetzteil mit USB-Anschluss, dann
-das Ladekabel (ein Ende USB, ein Ende Micro-USB) und
-das Gerät

Das Steckernetzteil ist dieser kleine Knubbel, den wir in die heimische Steckdose stöpseln und uns die 230V Wechselspannung recht genau in 5V Gleichspannung transformiert und je nach Netzteil verschiedene mögliche Stromstärken zur Verfügung stellt (das ist abhängig vom Endgerät und reicht von 250mAh bis 2Ah) - mehr tut dieser Kasten nicht.

Diese 5V (technisch wird keine Spannung, sodern Strom geschickt - ich biege das jetzt mal ein Wenig zum leichteren Verständnis) werden nun durch das Kabel zum Gerät geschickt.
Dabei ist es unerheblich, woher der "Saft" kommt (dies kann das og. Steckernetzteil sein, ein Computer via USB, ein Adapter für den Zigarettenanzünder oder ein Akkupack).

An der Micro-USB-Buchse des Gerätes angekommen, wird die elektrische Energie dort von der eigentlichen Ladeelektronik (jupp, die steckt in unserem Gerät drinnen ;)) in Empfang genommen und weiter "verarbeitet".
Diese Verarbeitung ist ziemlich aufwendig und kompliziert, denn wir haben ja Akkus in unseren Geräten, die bei unsachgemäßer Verwendung durchaus gefährlich werden können!

Die Ladeelektronik checkt,
-was an elektrischer Energie (Spannung, Stromstärke [auch hier wieder des Verständnisses halber technisch nicht ganz korrekt]) aktuell ankommt,
-welche Spannung der Akku aktuell besitzt
-wie hoch aktuell die Temperatur des Akkus und des Umfeldes ist und bei einigen Geräten
-von welchem Typ der Akku ist
Dabei meine ich mit aktuell, dass diese Werte ein- bis mehrfach in der Sekunde ermittelt werden, die Ladung wird daher kurz unterbrochen.
Sind diese Werte ermittelt, wird von diesen abhängig eine bestimmte Menge dem Akku zugeführt, dabei wird prinzipiell in zwei Verfahren unterschieden:
-bis ca. 4,1V wird eine konstante Spannung zugeführt
-von ca. 4,1V bis 4,2V wird mit konstanter Ladekapazität geladen und damit der Ladestrom kontinuierlich heruntergefahren, bis die Ladeschlussspannung von 4,2V erreicht ist.

Diese Ladeschlussspannung muss sehr genau eingehalten werden, die Spezifikation erlaubt lediglich eine Toleranz von +1% nach oben (max. 4,24V Zellspannung), bei Erreichen wird die Ladung komplett unterbrochen.

Fällt die Spannung des Akkus unter einen von der Ladeelektronik definierten Wert (in Prozent je nach Gerät 95-97%), wird die Ladung wieder aufgenommen, bis die Ladeschlussspannung erneut erreicht ist.


Memory-Effekt
Seit der Zeit der Nickel-Cadmium-Akkus ist dieser Ausdruck in Umlauf und meint laienhaft ausgedrückt das Folgende:
Wird ein nicht vollständig entladener Akku wieder geladen, so "merkt" sich der Akku dass er nicht leer war und lädt beim nächsten Mal nicht mehr die volle Ladekapazität, sondern ein paar Prozent weniger...bis irgendwann nichts mehr "in ihn herein passt".

Bei unseren Li-Io-Akkus gibt es diesen Effekt praktisch nicht, sodaß wir bedenkenlos auch "zwischendurch" aufladen können


Li-Po-Akkus?
Manche sagen, sie hätten keinen Li-Io- sondern einen Li-Po-Akku...das ist so nicht richtig!

Li-Po- (oder auch Lithium-Polymer-) Akkus sind AUCH Li-Io-Akkus (quasi eine Untergruppe dieser), bei ihnen wird eine festere Polymerbasis für die Elektrolyten verwendet und erlaubt so vielfältige Bauformen.
Die Elektrolyte sind im Akku hier gelartig oder fest ausgeführt.


Die Ladezyklen
Unsere Akkus können so rund 500-700x wieder aufgeladen werden, ohne dass ihre Ladekapazitätapazität stark abnimmt.


Neuakkus konditionieren
Nun...da sind die Gelehrten nicht einig, es kann aber nichts schaden, einen neuen Akku vor der ersten Verwendung und die ersten Male vollständig aufzuladen


Das Laden im Bereich von 30 bis 80% schont den Akku?
Prinzipiell ist das richtig, es kommt jedoch auf den Anwendungsfall an.
Bei unseren Akkus macht das Laden in diesem Bereich keinen Sinn, da
-wir unseren Akku eh täglich laden müssen
-uns diese Vorgehensweise in der Benutzung unserer Geräte sehr stark einschränken würde
-die Akkus dann unterm Strich doch wieder nicht so lange halten würden (ca. 20-30% "Gewinn" stehen hier einer doppelt so hohen Anzahl von Ladezyklen gegenüber).

Fazit=> Da wir eh jeden Tag laden müssen, würde ich diesen Punkt vernachlässigen ;)
 
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Soooo...schön, dass Ihr bis hierher mitgelesen habt, wir sind auch gleich fertig :D

Zuerst noch ein kleiner Hinweis:
Zum besseren Verständnis habe ich ein paar physikalische Vorgänge ein Wenig "geschönt" (Strom ist nicht gleich Stromstärke uÄ), man möge mich deswegen jetzt bitte nicht steinigen ;)


Was müssen wir jetzt bei unseren Energiespendern noch so beachten?
Tja...wie ich schon schrieb, unsere Akkus sind bei richtiger Verwendung sicher:thumbsup:, können uns und unseren Handys bei unsachgemäßem Gebrauch aber auch böse mitspielen.
Dadurch, dass jede Menge Energie in sehr wenig Raum gepackt wurde, kann bei einem Kurzschluss auch richtig viel Energie in sehr kurzer Zeit entfleuchen.
Ein Kurzschluss kann natürlich durch direktes Verbinden von + und - am Akkukabel entstehen...oder aber auch bei Beschädigungen sowie Fertigungsfehlern.
Dann fängt ein Li-Io-Akku an zu zischen und wird richtig, richtig heiß (mehrere 100°C).

Sollte das passieren, so versucht bitte nicht, den Akku noch aus dem Gerät zu entnehmen...im besten Fall verbrennt Ihr Euch tierisch die Flossen, eher jedoch werdet Ihr Euch durch dem Akku entfliehende Innereien Verbrennungen im Gesicht, brennende Kleidung oder eine brennende Wohnung zuziehen:scared:!
Seid Ihr draußen, so werft das Gerät einfach auf eine freie Fläche vor Euch, seid Ihr drinnen, so werft das Gerät nach Möglichkeit aus dem Fenster, im Notfall aber auch ins Klo (dann aber bitte die Feuerwehr anrufen).
Ach, und bitte die Rauchgase nicht einatmen, die sind nämlich ziemlich giftig!

Unsere Akkus explodieren in den seltensten Fällen sondern gasen zischend unter hohem Druck und mit hoher Temperatur ab...Explosionen müssen hier eigentlich mutwillig herbeigeführt werden ;)


Akku tauschen und an Entsorger geben, wenn:
-Handy im Wasser lag
-Akku beschädigt wurde (tritt Luftsauertoff in den Akku ein, so kommt es sofort zu einer heftigen Reaktion)
-Akku deutlich aufgebläht ist
-Akku in seiner Leistung stark nachlässt
-Akku sehr warm geworden ist


Sooo, das sollte es gewesen sein, wenn Euch noch was einfällt, schickt mir eine PN, ich werde diese Zeilen dann ergänzen ;) (das mache ich auch, wenn mir noch was einfällt :D)

Ich hoffe, Euch ein paar wichtige Infos zum Thema Akku gegeben zu haben, bedanke mich für Eure Geduld und euer Interesse - und verabschiede mich :)

Habe fertig:cool2: :D



Gruß
Markus
 
  • Danke
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Hallo Markus,

danke für die schöne und nachvollziehbare Erklärung.
Da du dich ja auszukennen scheinst hätte ich noch eine Frage und könnte dadurch evtl. einen neuen Akkuthread (welche es ja kaum gibt :lol:) vermeiden.

Ich habe ein Zopo ZP980+, also ein Chinahandy. Da ich mir nicht sicher bin wie lange in Fernost die Ersatzteilversorgung gewährleistet ist würde ich mir, zur Sicherheit, gerne einen Ersatzakku besorgen und diesen auf Halde legen, für den Fall, dass der Originalakku schwächeln sollte (was zur Zeit noch nicht der Fall ist).
Meine Frage ist: Wie lange kann man einen neuen, unbenutzten Akku lagern? Verliert dieser an Tauglichkeit wenn er nur herumliegt ohne genutzt zu werden? Und lagere ich ihn genau so ein wie ich ihn geliefert bekomme oder sollte ich etwas beachten (vorher laden o.Ä.)?

Im Voraus schon einmal vielen Dank.
 
Erst einmal danke :)

Nun...einen neuen Akku würde ich voll aufladen, dann auf ca. 80%nutzen und dann einfach bei Seite legen.

Dann würde ich ihn alle drei Monate einmal mit dem Gerät nutzen bis dies ziemlich leer anzeigt und die Prozedur von oben wiederholen.

Exakt so verfahre ich mit zur Zeit nicht benutzen Smartphones und ihren Akkus



Gruß
Markus
 
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Also werden neue Akkus nicht erst durch das erste Laden "aktiviert"? Richtig?
 
Nein, neue Akkus sind vorgeladen, sie haben eine Kapazität von 60-80%,wenn sie das Werk verlassen.
 
  • Danke
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Auch ein dickes Danke, für diesen informativen Thread :)!
 
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Hi,
man hört ja immer wieder verschiedene "Weisheiten" zum Thema Li-Ion Akkus. Beispielsweise wurde mir hier im Forum beim Kauf des ersten Samsung Galaxy (2009) empfohlen, das Gerät auf jeden Fall die ersten Male voll auf zu laden und vollständig zu entladen. Auch in den Gebrauchsanweisungen verschiedener Geräte mit Li-Ion Akkus (Rasierer, Zahnbürsten, etc) steht immer drin, man solle das Gerät vor Benutzung für 15-20h laden.

Da ich das jetzt mal genauer wissen wollte hab ich ein wenig recherchiert. Angeblich seien das alles Weisheiten die eher zu alten Akku Technologien gehören, sich aber bis heute gehalten haben.

Was ist denn nun richtig? Die Hersteller schreiben das doch nicht zum Spaß in die Anleitungen... :confused2:

Wie sollte man denn nun seine Geräte mit Li-Ion Akku am besten behandeln? Am besten immer ganz voll und wieder ganz leer werden lassen oder genau das vermeiden?

Liebe Grüße
 
Sehr tolle und vorallem informative Zusammenstellung.

In Post Nr. 1 beschreibst du bei den Ladezyklen das die Akkus rund 500-700x wieder aufgeladen werden können, ohne dass ihre Ladekapazitätapazität stark abnimmt.

Wenn ich jetzt mein Handy für 10 Minuten zwischendurch auflade, gilt das als 1 Ladezyklus oder wie wird dieser definiert ?
 
@Gandalf:
15-20h laden ist mMn völlig übertrieben.
Ja, man sollte den Akku direkt nach Kauf erstmal vollständig aufladen, vielleicht nach "Voll"-Anzeige noch eine Stunde dran lassen und mehr würde ich nicht machen.
Man spricht da von einer "Konditionierung", aber es ist eher so, dass der Akku da erstmalig normal und bestimmungsgemäß geladen wird.
Ich lade meine Geräte grundsätzlich in der Nacht auf und dann sind sie am Morgen voll.
Eigentlich unabhängig vom Ladezustand am Abend, denn ich möchte ja den kommenden Tag schaffen.
Sollte ich mal durch hohe Benutzung den Akku früher recht leer haben, so lade ich abhängig von der zur Verfügung stehenden Zeit "bei".

@forelle34:
Grundsätzlich ist jedes "Beiladen" ein Akkuzyklus und sollte nicht vernachlässigt werden.
10 Minuten bei nicht schnelladefähigen Akkus gibt Dir je nach Kombination zwischen 5 und gut 15%, das würde ich nicht machen.
Wenn Du "beiladen" musst, schaue dass Du dem Akku mindestens eine halbe Stunde gönnst.
Das vermeidet zu frühen "Kapazitäts"-Verlust und bringt Dir uU benötigte Extra-Prozent...denn man weiss ja nie (zumindest ich nicht), was der Tag im Bezug aufs Smartphone oder Tablet noch bringt :D



Gruß
Markus
 
  • Danke
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Hallo,
ich habe ein Mobistel Cynus T6 womit ich eigentlich ziemlich zufrieden bin (gemessen am Preis). Nun habe ich es gestern Nacht geladen...genau genommen war es 9 Std an der Steckdose. Ergebnis: 78% Ladekapazität. Ich habe das Gerät erst ein paar Wochen, der Akku hält lange...aber solch eine lange Ladezeit? Mein Vorgängerhandy (Blackberry Bold 9900) war nach etwa 2 Std auf 100 %.

Nun habe ich nicht das Originalnetzteil genutzt...ggf. gibt das von mir verwendete Netzteil zu wenig Strom ab (?)...würde sich das so deutlich bemerkbar machen in der Ladezeit (in Anbetracht des 4000mAh Akkus des T6)?

meinem BB war das herzlich egal welches Netzteil ich genutzt habe...ging überall recht zügig...

Würde mich freuen wenn hierzu mal jemand was sagen könnte...zum T6 find ich zwar allerhand dazu, wie lange der Akku hält, aber nicht wie lange die Ladezeit bis 100% beträgt...

durch den Standard Mini-USB ist man unterwegs eh geneigt sich hier oder da mal ein netzteil zu borgen...ggf. reciht dies aber nicht für mein T6

oder doch ein defekter Akku?
 
Vielen Dank, ein sehr informativer Grundlagenartikel!
 
producer72 schrieb:
Hallo,
ich habe ein Mobistel Cynus T6 womit ich eigentlich ziemlich zufrieden bin (gemessen am Preis). Nun habe ich es gestern Nacht geladen...genau genommen war es 9 Std an der Steckdose. Ergebnis: 78% Ladekapazität. Ich habe das Gerät erst ein paar Wochen, der Akku hält lange...aber solch eine lange Ladezeit? Mein Vorgängerhandy (Blackberry Bold 9900) war nach etwa 2 Std auf 100 %.

Nun habe ich nicht das Originalnetzteil genutzt...ggf. gibt das von mir verwendete Netzteil zu wenig Strom ab (?)...würde sich das so deutlich bemerkbar machen in der Ladezeit (in Anbetracht des 4000mAh Akkus des T6)?
Laut Google hat das BB9900 einen 1230 mAh Akku. Also selbst bei identischem Ladestrom muss das T6 3mal so lange laden. Wenn es von dem anderen Ladegerät dann noch mit nur 0,5A geladen wird halte ich das für durchaus möglich.
 
Wirklich gelungener Beitrag zum Thema Akkus ;)

Was mir noch gefehlt hat:
Das ewige Thema ums Akku Kalibrieren.

Soweit ich weiß muss man Handyakkus nicht mehr kalibrieren. Allerdings ist mir gestern wieder was passiert, was mich daran zweifeln lässt. Zuvor muss ich noch sagen, ich habe ein Galaxy S4 mit Cyanogenmod 12.1 und 2 Akkus. Einmal den Akku, der beim Handy dabei war und einen, den ich mir vor kurzem zusätzlich gekauft habe. Normalerweise nutze ich mein Handy nur mit dem neuen Akku (beides sind Samsung-Originale). Gestern habe ich mal wieder den alten Akku in das Handy gebaut. Das lief ganz gut, allerdings hat sich das Handy bei 30% abgeschaltet. Nicht heruntergefahren, es ging einfach auf, ohne irgendwas zu sagen. Zuerst habe ich gedacht, ok, Softwarefehler, nicht so schlimm. Habe es neu gestartet und es ging prompt wieder aus. Zum Glück hatte ich den neuen Akku dabei, den habe ich auch gleich eingebaut. Siehe da, es geht, also ist Software auszuschließen.

Das wirft mir die Frage auf: Muss man wirklich nicht mehr kalibrieren?
 
Nein, ein Kalibrieren ist nicht nötig, djfelix :)

Dein Problem ist auf den ausgelutschten Akku zurückzuführen.

Beim Start (Hochfahren) des Gerätes wird die Akkuspannung gemessen und dann der Wert in Bezug auf eine Datenbank gesetzt.
Dort wird dann ermittelt, wieviel Volt gerade da sind und wieviel % diese Volt entsprechen.
Ist der Akku nun normal gealtert, verliert er halt einfach deutlich schneller die Spannung und damit auch die "Prozente".

Es gibt aber sehr viele Akkus, die mit der Zeit "kaputt" gehen.
Bei diesen tritt dann der von Dir angesprochene Effekt auf.
Erst gehen die Geräte einfach aus wenn noch 10...30% "drin" sind...später dann passiert das bei immer "vollerem" Akku.
Der Akku verliert dann schlagartig bei Last seine Spannung ;)

Hat also mit dem Kalibrieren nichts zu tun ;)

Übrigens solltest Du einen solchen Akku nicht mehr verwenden, denn während dem schlagartigen Entladen wird quasi ein kleiner Kurzschluß erzeugt...das kann auf Dauer den Akku instabil machen.



Gruß
Markus
 
  • Danke
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Danke für die Ausführliche Antwort :)

Etwas komisch finde ich das Verhalten des Akkus schon.

Der Akku lag ein paar Monate auf einem Tisch rum. Kann sich der Zustand dadurch verschlechtert haben? Er befand sich in einer Akku-Hülle bei mäßiger Sonneneinstrahlung und wurde vorher voll aufgeladen.

Ich habe den neuen gekauft, weil ich dachte, der alte wäre defekt. War er aber nicht, nur etwas verschlissen. Das neue System (Samsung-Lollipop) zog einfach mehr. Der neue Akku war auch nur geringfügig besser. Spontane Ausfälle hatte der alte noch nie.

Was mich noch sehr interessiert: Du schreibst von instabil. Was heißt das genau für den Akku und mein SGS 4? Er war gestern nur etwas wärmer als Handwarm.
 
Nun, es muß nicht passieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist groß daß sich der Akku über kurz oder lang beginnt aufzublähen:
IMAG0051.jpg
 
  • Danke
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Ich glaube, ich nutze den besser nur als Notfall-Akku :D

Edit: Jetzt seh ich das Bild erst :eek:

Mein YP-Q2 mit fest verbautem Akku wird auch beim Laden wärmer als vorher und hält nicht mehr so lang. Ich halte mal Ausschau nach einem neuen Akku...
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,
bei meinem Samsung Galaxy S3 Mini hat vor wenigen wochen der Akku seinen Geist aufgebeben bzw. er hält nur noch wenige Stunden. Beim Kauf eines neuen Akkus (im Elektrofachmarkt, nicht Internet) habe ich mich für einen No-Name-Akku entschieden. Dies hat sich scheinbar als schlechte idee herausgestellt. Nachdem der neue Akku für ca. 4 Wochen bestens lief, schaltete sich das Handy auf einmal nicht mehr an. Das Handy war komplett tot: ist es am Ladegerät angeschlossen, bleibt der Bildschirm schwarz und auf Tastendrücke reagiert es auch nicht. Ich habe den Akku entnommen und wieder eingesetzt. Dann ging das Handy wieder. der Akkustand war unverändert. Wenige Tage später das gleiche Spiel. Aktuell läuft mein Handy überhaupt nicht mehr. Ich habe nun einfach mal den alten Akku wieder ins Handy gesetzt und auf einmal läuft es wieder.
Ist es wirklich möglich, dass das Handy den Akku auf einmal so abstößt, dass nichts mehr geht? Dass der Akku bereits kaputt ist, würde ich eher ausschließen, da er nach einem Neustart noch ähnlich voll war wie davor.
 

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