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Unihertz Jelly Max im Preview: Kompaktes 5G-Smartphone mit aktueller Technik und gewissen Extras….
Der asiatische Hersteller „Unihertz“ dürfte vor allem bei Liebhabern exotischer Smartphones kein Geheimtipp mehr sein. Der Hersteller hat bereits mit zahlreichen Smartphones für Aufmerksamkeit gesorgt, die eher für ein Nischen-Publikum gedacht sind und fernab vom Mainstream auf Käufer-Jagd gehen. In der Vergangenheit hat man bspw. neben QWERTY-Smartphones, Smartphones mit rückseitigem Display oder auch einem dem Nothing-Phone verblüffend ähnlichen Gerät technisch durchaus interessante Produkte geliefert. Mit dem Jelly Max möchte der Hersteller jetzt wieder angreifen:
Mit Start des heutigen Dienstages, 16. Juli 2024 14.00 Uhr geht die 10.te Kickstarter-Kampagne des Herstellers online. Dabei soll das neue Jelly Max durch Crowdfounding finanziert und in die Massenproduktion geschickt werden. Für eine UVP von 339,- USD soll das Smartphone später dann auf den Markt kommen; wer sich frühzeitig via Kickstarter an der Finanzierung beteiligt (und ggf. vorher den stark beworbenen Newsletter abonniert hat), kann sich mit Teilnahme an der Kampagne die Möglichkeit sichern, das Gerät mit bis zu 40% Rabatt (199,- USD) zu bekommen. Zur Kampagne kommt Ihr hier:
Jelly Max auf Kickstarter
Unihertz hat mich bereits vorab mit einem Prototypen-Gerät des Jelly Max versorgt, sodass ich Euch hier erste Eindrücke des späteren finalen Geräts bieten kann. Bitte beachtet; dass es sich eben noch um einen PROTOTYPEN handelt! Das bedeutet, dass zwar die grundlegende Hardware-Ausstattung bereits final ist und dem späteren Endprodukt entspricht. Aber vor allem im Bereich der Software betont Unihertz, dass sich auf dem Gerät noch keine finale Version von Android 14 befindet und hier und da noch „Baustellen“ vorhanden sind. Hierzu werde ich bei der jeweiligen Gelegenheit nochmal eingehen. Das untenstehende Preview soll Euch einen ersten Einblick und Eindruck des neuen Smartphones ermöglichen. Im Laufe der nächsten Wochen wird es noch ein ausführlicheres Review zum Gerät geben – vielleicht dann auch schon mit finaler Software.
Die technischen Daten des Unihertz Jelly Max:
Erste Eindrücke zum Unihertz Jelly Max:
Einordnung & Positionierung des Jelly Max:
Unihertz hat es sich beim Jelly Max als Aufgabe gemacht, wieder entgegen dem allgemeinen Marktrend zu agieren und statt immer größer werdenden Smartphones etwas Kompakteres mit dennoch nicht ausgenudelter Technik anzubieten. Herausgekommen ist ein immer noch sehr kompaktes Mittelklasse-Gerät, welches daher auch folgerichtig noch im „Jelly“-Lineup des Herstellers einsortiert wird und den Beinahmen „Max“ als bisher größer und stärkster Ableger bekommt. Und da Größe bekanntlich nicht Alles ist, hat sich Unihertz in Sachen der optischen Gestaltung des Smartphones ebenfalls an den bisherigen „Jelly“-Modellen orientiert: Das Jelly Max kommt mit einer Art „halbtransparenter“ Rückseite: Wirklich „blickdicht“ ist da eigentlich nur der Kamera-Bump und der darunter zu findende Fingerabdruckscanner – der restliche Teil offenbart das Innenleben des kompakten 5G-Smartphones. Mit einer später anvisierten UPV von 199,- USD bewegt man sich weiterhin in einem Rahmen, der in Anbetracht der technischen Ausstattung absolut vertretbar und fair ist.
Erwartungen & Missverständnisse im Rahmen der Promophase vor Kampagnenstart:
Entgegen meinen ersten Erwartungen bzw. Vermutungen verbaut Unihertz beim Jelly Max nicht das erste AMOLED-Display im eigenen Smartphone-Portfolio. Zu Beginn der Promo-Phase sah es danach aus, als würde das dargestellte Display auf einen In-Display Fingerabdruckscanner hinweisen, womit gleichzeitig die AMOLED-Technologie bestätigt gewesen wäre. Fakt ist nun: Wir bekommen zwar einen Fingerabdruckscanner, dieser befindet sich aber eben nicht unter dem Display, sondern – wie man es von älteren Smartphone-Generationen noch kennt – auf der Rückseite des Geräts. Wow, was für ein Flashback! Sehr lange habe ich den rückseitigen Scannern nachgetrauert, waren sie doch für die damalige Zeit ein enormer Komfort und Sicherheitsgewinn gleichermaßen. In der Zwischenzeit habe ich mich zwar auch an die Sensoren im bzw. unter dem Display gewöhnt – was ja aber die Hardware-Lösung auf der Rückseite nicht zwingend schlechter macht. Ich muss aber zugeben: Mit meinen großen Händen habe ich beim recht kompakten Jelly Max schon Probleme, den Sensor immer direkt zu treffen und nicht danebenzutippen. Das passiert zwar nicht häufig – ist aber dann umso nerviger, weil in unmittelbarer Nähe ja auch die Kameramodule platziert sind. Fingerabdrücke incoming in 3…..2…….1….
Die Ausstattung des Jelly Max unter der Lupe:
Das technische Datenblatt des Jelly Max ließt sich auf dem Papier grundsolide und kann problemlos auch in der aktuellen Mittelklasse des Smartphone-Segments verankert werden. Erfreulicherweise bestätigen meine ersten praktischen Erfahrungen genau diesen Eindruck auch. Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich bei allen bislang ausgelieferten Jelly Max-Geräten noch um Prototypen mit derselben Prototypen-Software, daher sind insbesondere hier bis zur Marktreife des Geräts (bzw. dem Beginn der Massenfertigung) noch mit Anpassungen zu rechnen. Hier geht es dann aber gar nicht mal um grundlegende Basics wie die Performance des Geräts, sondern eher um explizitere Dinge wie bspw. die Optimierung der Kamera(s). Insbesondere hierauf hat Unihertz vorab hingewiesen, weshalb ich diesen Punkt hier auch nochmal mit aufführe und dabei eben vor allem das Kamera-Setup anspreche.
Prozessor:
Doch eins nach dem Anderen, wir starten mit dem Prozessor: Der MediaTek Dimensity 7300 wurde im ersten Halbjahr 2024 erst vorgestellt und kam bisher beispielsweise auch im CMF Phone 1 zum Einsatz. Dabei handelt es sich ja quasi um den günstigen Ableger von Nothing, weshalb das Gerät auch eher die Einsteigerklasse bzw. die einfache Mitteklasse ansprechen soll. In ersten Test steht das Unihertz Jelly Max bereits in der jetzigen Software-Version dem CMF in kaum einer Kategorie nach. Beim Benchmark ist mal das eine, mal das andere Gerät vorne, wodurch sich im praktischen Alltag ein recht ähnliches Niveau hinsichtlich der Performance einpendeln dürfte.
Speicher:
Der Prozessor kann auf einen 12 GB großen DDR5 Arbeitsspeicher im laufenden Betrieb zurückgreifen und für Bilder, Videos, Musik & Co. stehen in Summe 256 GB internem UFS 3.1 Speicher zur Verfügung, von welchem zu Beginn nur knapp 20 GB durch Systemdateien belegt sind. Wer dennoch nicht genug bekommen kann, hat die Möglichkeit seinen Speicher mittels einer optionalen Micro SD Speicherkarte aufzurüsten. In diesem Fall entfällt die Möglichkeit der Dual-SIM Nutzung, da hierfür dann einer der Slots herhalten muss. Auch das ist wieder so ein Punkt, an dem ich leichte „Flashbacks“ an frühere Zeiten bekomme, immerhin sucht man eine externe Speichererweiterung heute mehr, als dass man sie als Standard voraussetzen könnte. Ich finde es klasse, die Option zu haben und dem Nutzer die Wahl zu lassen, einen schon nicht gerade kleinen internen Speicher zu nutzen und dafür mit zwei Nummern mobil zu sein oder aber eben nur regulär eine Nummer aktiv zu haben und dafür den Speicher zu erweitern.
Display:
Beim Display kommt – wie eingangs bereits erwähnt – nun doch kein AMOLED-Panel zum Einsatz, sondern ein LC-Display mit einer Diagonale von 5,05“ und einer Auflösung von 1.520 x 720 Pixel. Grundsätzlich ist die Nutzung eines LC-Displays im Vergleich zu AMOLED nicht weiter tragisch, denn auch LC-Displays können bei ausreichend hohen Qualitätsstandards gute Ergebnisse im Hinblick auf Blickwinkelstabilität, Farbwiedergabe und Leuchtkraft bieten. Allerdings wäre ein hochwertiges AMOLED-Panel schon auch einmal eine Ansage gewesen und durchaus auch eine Chance, sich etwas abzusetzen hinsichtlich Leistung. Was etwas hinter der aktuellen Zeit zurückgeblieben wirkt, ist das Festhalten an einer Bildwiederholrate von lediglich 60 Hz, hier müsste man schauen ob das Panel ggf. zu mehr in der Lage wäre und wir in der finalen Software vielleicht eine Überraschung spendiert bekommen. Die maximale Abstrahlhelligkeit in Lux des Displays liegt bei gemessenen 767 Lux – das ist vor allem im Hinblick auf aktuelle Top-Smartphones eher unterer Durchschnitt, vergleicht man das Gerät aber mit anderen Modellen aus der Mittelklasse, so ist der Wert durchaus in guter Gesellschaft. Ob und inwiefern der Wert in der Praxis ausreichend ist, müssen spätere Tests im Alltag erst noch beweisen. Mehr überzeugen kann die Blickwinkelstabilität des Panels: Beim Betrachten von den Seiten dunkelt das Display nur minimal ab, Inhalte bleiben weiterhin erkenn- und lesbar. Selbstverständlich ist das Jelly Max mit einer automatischen Helligkeitssteuerung und einem Näherungssensor ausgestattet. Die gewählte Auflösung von 1.520 x 720 Pixel vermag auf den ersten Blick sehr niedrig oder gar zu niedrig zu sein. Führt man sich aber vor Augen, dass die Pixeldichte damit bei 333 ppi landet, ist die gewählte Auflösung in Anbetracht der Display-Diagonale gar nicht mal so verkehrt und in jedem Falle als absolut ausreichend zu bezeichnen. Eine höhere Auflösung hätte auf dem kleinen Display nur wenig Mehrwert gebracht, dafür aber zu vermutlich deutlicheren Einbußen beim Energieverbrauch geführt.
Akku:
4.000 mAh – das scheint auf den ersten Blick nicht wirklich viel zu sein. Betrachtet man sich aber die Abmessungen des Geräts genauer wird schnell klar, dass dieser Wert in Relation betrachtet, durchaus respektabel ist. Beim Jelly Star hatte man noch das Problem, dass zwar durchaus potente Hardware verbaut war, diese aber bei entsprechender Nutzung den Energiespeicher rasant geleert hat. Das sollte sich – rein vom Datenblatt gesehen – beim Jelly Max deutlich gebessert haben. Wirklich verlässliche Aussagen zur Laufzeit im Alltag kann ich aufgrund der bislang kurzen Nutzungszeit und des Prototyp-Status des Smartphones nicht machen. Positiv ist, dass der Akku mit Hilfe des mitgelieferten 66W Schnelladekabels in 20 Minuten von 0% auf 90% aufgetankt werden kann – auch heute noch keine Selbstverständlichkeit – erst Recht nicht mit mitgeliefertem Netzteil.
Kamera-Setup – ACHTUNG: Software im Prototypen-Status:
Auch bei den Kameras hat Unihertz Hand angelegt. Man hat sich von den klassischen 48 / 50 / 64 Megapixel Sensoren verabschiedet und setzt beim Jelly Max auf eine Kombi-Lösung bestehend aus einem 100 Megapixel Hauptsensor mit Autofokus samt 8 Megapixel 3,4x Tele-Kamera, ebenfalls mit Autofokus-Support. Beim Hauptsensor handelt es sich um einen Omnivision OVA0b40 CMOS-Bildsensor mit PureCel Plus-S Technologie und einer f/1.7er Blende. Der Sensor nutzt dabei – bei Bedarf – ebenfalls wieder eine 4-fache Pixel-Binning Technologie, womit sich also wahlweise Bilder mit voller 100 Megapixel Auflösung oder Bilder mit 25 Megapixel schießen lassen. Des Weiteren supportet der Sensor Autofokus auf Phase-Detection Technologie, wodurch die Genauigkeit des Fokus speziell im Lowlight-Bereich nochmal erhöht werden soll. In der Theorie ermöglicht der Sensor außerdem 100 Megapixel Videos mit 15 Frames pro Sekunde, 25 Megapixel Videos mit 30 FPS oder 4K Videos mit 90 FPS.
Neben der Hauptkamera verfügt das Jelly Max über einen zweiten Sensor mit 8 Megapixel Auflösung als Tele-Objektiv. Dabei handelt es sich um einen Sensor von SK Hynix, konkret den Hi-847. Dieser Sensor wird bzw. wurde seit Q1-2020 bei SK Hynix gefertigt und war zur damaligen Zeit einer der wenigen Sensoren, der bei dieser Bauweise eine Kombination aus 8 Megapixel Auflösung und den 3,4x Zoom-Eigenschaften kosteneffizient vereinen konnte. Mit der Hauptkamera von 100 Megapixel kann digital bis Zoomstufe 3,4 gezoomt werden – bei Erreichen der Stufe wechselt die Cam selbstständig auf das Tele-Objektiv, mit dem natürlich auch noch weiter digital gezoomt werden kann.
Zu beiden Sensoren lässt sich sagen, dass Unihertz hier zwar nicht auf die allerneuste Technologie am Markt zurückgreift, erfreulicherweise widersetzt man sich aber dem Trend des Verbauens nutzloser 2 Megapixel Makro-Linsen – da ist mir diese Lösung mit 3,4x Tele deutlich lieber. In der Praxis hat der Tele-Sensor bis dato auf alle Fälle überzeugen können: Der Autofokus funktioniert sehr flott und zuverlässig und die geschossenen Bilder kommen - auch in der jetzigen Prototypen-Software – naturgetreu und qualitativ gut herüber. Weniger gut sieht das bisher beim Hauptsensor aus: Auch hier findet die Fokussierung zügig und zuverlässig statt, allerdings ist hier bislang ein sehr deutlicher Rotstich im gesamten Bild wahrnehmbar, was die Bilder absolut unnatürlich aussehen lässt. Hier muss also noch deutlich an der Software geschraubt werden, denn das als finale Leistung auf die Kundschaft loszulassen, wäre schlichtweg dreist und des Geräts nicht würdig. Und an dieser Stelle sei nochmal eindeutig erwähnt: Unihertz hat mir gegenüber den Prototypen-Status – speziell bei der Kamera-Software – nochmal ausdrücklich bestätigt. Schaut man sich die bisher releasten Unihertz Smartphones an, dürfen wir auch guter Dinge sein, dass die Jungs und Mädels das zum Release sauber hinbekommen: Bisher hat die Kamera-Software nie enttäuscht.
Bei der Frontkamera kommt der Samsung ISOCELL S5KGD1-Sensor mit 32 Megapixel Auflösung zur Anwendung. Auch hier nutzt der Sensor-Hersteller die Pixel-Binning Technologie dazu, im Anschluss Bilder mit einer Auflösung von 8 Megapixel zu produzieren. Videos können mit max. Full HD Auflösung aufgenommen werden. Aufgrund des fehlenden Autofokus halten sich die qualitativen Entfaltungsspielräume hier aber eher in Grenzen.
Multimedia – Audio- und Videowiedergabe auf dem Jelly Max:
Da das Gerät weitestgehend mit Stock-Android kommt und nur marginale Software-Anpassungen hat (mehr oder weniger nützliche „Werkzeug-Apps“ sowie individualisierte Menüpunkte), bleibt es dem Nutzer überlassen hinsichtlich der Medienwiedergabe auf entsprechende Apps zu setzen. Wie üblich kommt bei mir da die Freeware-Lösung des VLC-Players zum Einsatz, der sowohl Videos als auch Musik problemlos darstellen bzw. wiedergeben kann. Das Display mit seinen Vor- und Nachteilen haben wir bereits behandelt, weshalb ich an dieser Stelle nur noch kurz auf die Musikwiedergabe eingehen möchte: Das Jelly Max verfügt insgesamt über zwei Lautsprecher, wobei es sich beim Ersten um die Hörmuschel handelt und der zweite Lautsprecher auf der Rückseite im Kamera-Buckel die für die Medienwiedergabe zuständig ist. Stereo-Wiedergabe von beiden Lautsprechern gleichzeitig unterstützt das Jelly Max nicht. Die gewählte Positionierung des rückseitigen Lautsprechers ist zwar grundsätzlich gut gemeint – in der Praxis verschwindet aber ein Großteil der Lautstärke im Nirvana, wenn das Gerät eben auf einer Oberfläche aufliegt. Hält man das Gerät stattdessen in der Hand (oder legt es mit dem Display nach unten auf, sodass auch die Notification-LEDs zu sehen sind), ist die Lautstärke auf einem guten Niveau, qualitativ könnte die Wiedergabe aber deutlich kräftiger und klangvoller sein. Die Wiedergabe klingt eher blechern, da hilft auch die Klangverstärkung im Menü nur minimal. Das geht definitiv besser – auch oder gerade wenn das Gerät nur eine Mono-Wiedergabe unterstützt.
Verbindungen & sonstige Gimmicks:
Aufgrund des relativ neuen Prozessors kommt das Jelly Max auch mit einem - weitestgehend großzügig - ausgestatteten Paket hinsichtlich der Konnektivitäts-Features: 5G Funktionalität, WiFi 6E, Bluetooth 5.4 und die gängisten Ortungsdienste dürften natürlich nicht fehlen. Beim USB-Port setzt man natürlich auf den aktuellen Typ-C Standard, aufgrund der fehlenden Angaben zum Übertragungsstandard müssen wir uns hier vermutlich mit einem 2.0er Port zufriedengeben.
Positiv hervor stechen die beiden rückseitigen Notification LEDs: Auch hier bleibt sich Unihertz also größtenteils treu und ermöglich dem Nutzer auch weiterhin, sich verpasste Ereignisse individuell dauerhaft anzeigen zu lassen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind hier zwar beschränkt (vordefinierte Farben und Ereignisse), dennoch: Besser als Nichts. Tagsüber dürfte man die beiden LEDs aufgrund ihrer Positionierung und der Leuchtstärke nur wahrnehmen, wenn man das Gerät „upside down“ mit dem Display aufliegen hat. Für eine Visualisierung tagsüber reicht die Kraft der LEDs nicht aus – da wäre dann eine Always-on-Display eines AMOLED-Panels wieder Gold wert.
What to expect?
Bleibt also zu sagen bzw. zu fragen: Was möchte Unihertz uns mit dem Jelly Max sagen? Nun, in erster Linie möchte man zeigen, dass kompakte Smartphone auch in der heutigen Zeit – mit immer größer werdenden Endgeräten – eine Zukunft und damit einen Markt haben. Und ich muss sagen, dass der Hersteller mit den gewählten technischen Daten und dem damit aufwartenden Gesamtpaket einen durchaus guten und vielversprechenden Weg geht. Das Gerät mit seinen kompakten Abmessungen und der aktuellen Technik macht einfach nur Spaß und man mag das Gerät eigentlich kaum mehr aus der Hand legen.
Ich bin zuversichtlich, dass man die Software bis zum Marktstart des Geräts so optimiert bekommt, wie man das von früheren Unihertz-Geräten auch schon kennt. Fraglich wird sein, mit welchem Software-Support Unihertz das Jelly Max auf dem Markt positionieren wird. Bisher hat sich der Hersteller diesbezüglich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert und weder Sicherheitspatches, noch Major Android-Updates geliefert. Es bleibt spannend zu sehen, ob man dies mit dem Jelly Max ändern kann und möchte.
Ihr habt Fragen zum Gerät? Ihr wollt Eure Meinung kundtun? Her mit Euren Kommentaren und Eurem Input – ich freue mich, auf Euer Feedback!
Das ging flott - bereits knapp 20 Minuten nach Start der Kampagne auf Kickstarter wurde das aufgerufene Ziel von knapp 92.000 EUR erfüllt. Scheint, als würden wir in Richtung Q4 2024 ein neues, kleines Smartphone bekommen.
Der asiatische Hersteller „Unihertz“ dürfte vor allem bei Liebhabern exotischer Smartphones kein Geheimtipp mehr sein. Der Hersteller hat bereits mit zahlreichen Smartphones für Aufmerksamkeit gesorgt, die eher für ein Nischen-Publikum gedacht sind und fernab vom Mainstream auf Käufer-Jagd gehen. In der Vergangenheit hat man bspw. neben QWERTY-Smartphones, Smartphones mit rückseitigem Display oder auch einem dem Nothing-Phone verblüffend ähnlichen Gerät technisch durchaus interessante Produkte geliefert. Mit dem Jelly Max möchte der Hersteller jetzt wieder angreifen:
Mit Start des heutigen Dienstages, 16. Juli 2024 14.00 Uhr geht die 10.te Kickstarter-Kampagne des Herstellers online. Dabei soll das neue Jelly Max durch Crowdfounding finanziert und in die Massenproduktion geschickt werden. Für eine UVP von 339,- USD soll das Smartphone später dann auf den Markt kommen; wer sich frühzeitig via Kickstarter an der Finanzierung beteiligt (und ggf. vorher den stark beworbenen Newsletter abonniert hat), kann sich mit Teilnahme an der Kampagne die Möglichkeit sichern, das Gerät mit bis zu 40% Rabatt (199,- USD) zu bekommen. Zur Kampagne kommt Ihr hier:
Jelly Max auf Kickstarter
Unihertz hat mich bereits vorab mit einem Prototypen-Gerät des Jelly Max versorgt, sodass ich Euch hier erste Eindrücke des späteren finalen Geräts bieten kann. Bitte beachtet; dass es sich eben noch um einen PROTOTYPEN handelt! Das bedeutet, dass zwar die grundlegende Hardware-Ausstattung bereits final ist und dem späteren Endprodukt entspricht. Aber vor allem im Bereich der Software betont Unihertz, dass sich auf dem Gerät noch keine finale Version von Android 14 befindet und hier und da noch „Baustellen“ vorhanden sind. Hierzu werde ich bei der jeweiligen Gelegenheit nochmal eingehen. Das untenstehende Preview soll Euch einen ersten Einblick und Eindruck des neuen Smartphones ermöglichen. Im Laufe der nächsten Wochen wird es noch ein ausführlicheres Review zum Gerät geben – vielleicht dann auch schon mit finaler Software.
Die technischen Daten des Unihertz Jelly Max:
- Abmessungen: 128,7 x 62,7 x 16,3 mm bei einem Gesamtgewicht von 180 Gramm
- Verfügbare Farben: Schwarz
- 5,05“ LC-Display mit einer Auflösung von 1.520 x 720 Pixel bei 60 Hz Wiedergaberate (333 dpi), Panda-Glass
- MediaTek Dimensity 7300 4nm Octa-Core Prozessor mit 4 x 2,5 GHz und 4 x 2,0 GHz
- 256 GB interner Speicher (UFS 3.1)
- Micro SD Speicherkartenslot
- Dual-Sim Funktionalität (Hybrid-Slot – entweder 2 x SIM oder 1 x SIM + 1 x Micro SD)
- Dual 5G-Funktionalität
- 12 GB LPDDR5 RAM Arbeitsspeicher
- 4.000 mAh Akku, fest verbaut
- 66W Schnellladefunktion (Ladegerät im Lieferumfang) – 90 Akkukapazität in 20 Minuten
- 100 Megapixel Hauptkamera mit Autofokus und f/1.7er Blende (Omnivision OVA0B40 Sensor
- 8 Megapixel 3,4x Tele-Kamera mit Autofokus (SK Hynix HI847 Sensor)
- Dual-Tone LED Leuchte auf der Rückseite
- 32 Megapixel Frontkamera mit f/2.0er Blende und Fix-Fokus (Samsung S5KGD1 Sensor)
- Rückseitiger Fingerabdruckscanner
- Infrarot-Port
- NFC
- Bluetooth 5.4
- WiFi 6E ax
- GPS / Beidou / Glonass / Galileo
- USB Typ-C Buchse, OTG-fähig, USB 2.0
- Android 14 ab Werk
- Notification LEDs auf der Rückseite (zwei Stück – links und rechts in Richtung des Gehäuserahmens)
Erste Eindrücke zum Unihertz Jelly Max:
Einordnung & Positionierung des Jelly Max:
Unihertz hat es sich beim Jelly Max als Aufgabe gemacht, wieder entgegen dem allgemeinen Marktrend zu agieren und statt immer größer werdenden Smartphones etwas Kompakteres mit dennoch nicht ausgenudelter Technik anzubieten. Herausgekommen ist ein immer noch sehr kompaktes Mittelklasse-Gerät, welches daher auch folgerichtig noch im „Jelly“-Lineup des Herstellers einsortiert wird und den Beinahmen „Max“ als bisher größer und stärkster Ableger bekommt. Und da Größe bekanntlich nicht Alles ist, hat sich Unihertz in Sachen der optischen Gestaltung des Smartphones ebenfalls an den bisherigen „Jelly“-Modellen orientiert: Das Jelly Max kommt mit einer Art „halbtransparenter“ Rückseite: Wirklich „blickdicht“ ist da eigentlich nur der Kamera-Bump und der darunter zu findende Fingerabdruckscanner – der restliche Teil offenbart das Innenleben des kompakten 5G-Smartphones. Mit einer später anvisierten UPV von 199,- USD bewegt man sich weiterhin in einem Rahmen, der in Anbetracht der technischen Ausstattung absolut vertretbar und fair ist.
Erwartungen & Missverständnisse im Rahmen der Promophase vor Kampagnenstart:
Entgegen meinen ersten Erwartungen bzw. Vermutungen verbaut Unihertz beim Jelly Max nicht das erste AMOLED-Display im eigenen Smartphone-Portfolio. Zu Beginn der Promo-Phase sah es danach aus, als würde das dargestellte Display auf einen In-Display Fingerabdruckscanner hinweisen, womit gleichzeitig die AMOLED-Technologie bestätigt gewesen wäre. Fakt ist nun: Wir bekommen zwar einen Fingerabdruckscanner, dieser befindet sich aber eben nicht unter dem Display, sondern – wie man es von älteren Smartphone-Generationen noch kennt – auf der Rückseite des Geräts. Wow, was für ein Flashback! Sehr lange habe ich den rückseitigen Scannern nachgetrauert, waren sie doch für die damalige Zeit ein enormer Komfort und Sicherheitsgewinn gleichermaßen. In der Zwischenzeit habe ich mich zwar auch an die Sensoren im bzw. unter dem Display gewöhnt – was ja aber die Hardware-Lösung auf der Rückseite nicht zwingend schlechter macht. Ich muss aber zugeben: Mit meinen großen Händen habe ich beim recht kompakten Jelly Max schon Probleme, den Sensor immer direkt zu treffen und nicht danebenzutippen. Das passiert zwar nicht häufig – ist aber dann umso nerviger, weil in unmittelbarer Nähe ja auch die Kameramodule platziert sind. Fingerabdrücke incoming in 3…..2…….1….
Die Ausstattung des Jelly Max unter der Lupe:
Das technische Datenblatt des Jelly Max ließt sich auf dem Papier grundsolide und kann problemlos auch in der aktuellen Mittelklasse des Smartphone-Segments verankert werden. Erfreulicherweise bestätigen meine ersten praktischen Erfahrungen genau diesen Eindruck auch. Wie eingangs bereits erwähnt, handelt es sich bei allen bislang ausgelieferten Jelly Max-Geräten noch um Prototypen mit derselben Prototypen-Software, daher sind insbesondere hier bis zur Marktreife des Geräts (bzw. dem Beginn der Massenfertigung) noch mit Anpassungen zu rechnen. Hier geht es dann aber gar nicht mal um grundlegende Basics wie die Performance des Geräts, sondern eher um explizitere Dinge wie bspw. die Optimierung der Kamera(s). Insbesondere hierauf hat Unihertz vorab hingewiesen, weshalb ich diesen Punkt hier auch nochmal mit aufführe und dabei eben vor allem das Kamera-Setup anspreche.
Prozessor:
Doch eins nach dem Anderen, wir starten mit dem Prozessor: Der MediaTek Dimensity 7300 wurde im ersten Halbjahr 2024 erst vorgestellt und kam bisher beispielsweise auch im CMF Phone 1 zum Einsatz. Dabei handelt es sich ja quasi um den günstigen Ableger von Nothing, weshalb das Gerät auch eher die Einsteigerklasse bzw. die einfache Mitteklasse ansprechen soll. In ersten Test steht das Unihertz Jelly Max bereits in der jetzigen Software-Version dem CMF in kaum einer Kategorie nach. Beim Benchmark ist mal das eine, mal das andere Gerät vorne, wodurch sich im praktischen Alltag ein recht ähnliches Niveau hinsichtlich der Performance einpendeln dürfte.
Speicher:
Der Prozessor kann auf einen 12 GB großen DDR5 Arbeitsspeicher im laufenden Betrieb zurückgreifen und für Bilder, Videos, Musik & Co. stehen in Summe 256 GB internem UFS 3.1 Speicher zur Verfügung, von welchem zu Beginn nur knapp 20 GB durch Systemdateien belegt sind. Wer dennoch nicht genug bekommen kann, hat die Möglichkeit seinen Speicher mittels einer optionalen Micro SD Speicherkarte aufzurüsten. In diesem Fall entfällt die Möglichkeit der Dual-SIM Nutzung, da hierfür dann einer der Slots herhalten muss. Auch das ist wieder so ein Punkt, an dem ich leichte „Flashbacks“ an frühere Zeiten bekomme, immerhin sucht man eine externe Speichererweiterung heute mehr, als dass man sie als Standard voraussetzen könnte. Ich finde es klasse, die Option zu haben und dem Nutzer die Wahl zu lassen, einen schon nicht gerade kleinen internen Speicher zu nutzen und dafür mit zwei Nummern mobil zu sein oder aber eben nur regulär eine Nummer aktiv zu haben und dafür den Speicher zu erweitern.
Display:
Beim Display kommt – wie eingangs bereits erwähnt – nun doch kein AMOLED-Panel zum Einsatz, sondern ein LC-Display mit einer Diagonale von 5,05“ und einer Auflösung von 1.520 x 720 Pixel. Grundsätzlich ist die Nutzung eines LC-Displays im Vergleich zu AMOLED nicht weiter tragisch, denn auch LC-Displays können bei ausreichend hohen Qualitätsstandards gute Ergebnisse im Hinblick auf Blickwinkelstabilität, Farbwiedergabe und Leuchtkraft bieten. Allerdings wäre ein hochwertiges AMOLED-Panel schon auch einmal eine Ansage gewesen und durchaus auch eine Chance, sich etwas abzusetzen hinsichtlich Leistung. Was etwas hinter der aktuellen Zeit zurückgeblieben wirkt, ist das Festhalten an einer Bildwiederholrate von lediglich 60 Hz, hier müsste man schauen ob das Panel ggf. zu mehr in der Lage wäre und wir in der finalen Software vielleicht eine Überraschung spendiert bekommen. Die maximale Abstrahlhelligkeit in Lux des Displays liegt bei gemessenen 767 Lux – das ist vor allem im Hinblick auf aktuelle Top-Smartphones eher unterer Durchschnitt, vergleicht man das Gerät aber mit anderen Modellen aus der Mittelklasse, so ist der Wert durchaus in guter Gesellschaft. Ob und inwiefern der Wert in der Praxis ausreichend ist, müssen spätere Tests im Alltag erst noch beweisen. Mehr überzeugen kann die Blickwinkelstabilität des Panels: Beim Betrachten von den Seiten dunkelt das Display nur minimal ab, Inhalte bleiben weiterhin erkenn- und lesbar. Selbstverständlich ist das Jelly Max mit einer automatischen Helligkeitssteuerung und einem Näherungssensor ausgestattet. Die gewählte Auflösung von 1.520 x 720 Pixel vermag auf den ersten Blick sehr niedrig oder gar zu niedrig zu sein. Führt man sich aber vor Augen, dass die Pixeldichte damit bei 333 ppi landet, ist die gewählte Auflösung in Anbetracht der Display-Diagonale gar nicht mal so verkehrt und in jedem Falle als absolut ausreichend zu bezeichnen. Eine höhere Auflösung hätte auf dem kleinen Display nur wenig Mehrwert gebracht, dafür aber zu vermutlich deutlicheren Einbußen beim Energieverbrauch geführt.
Akku:
4.000 mAh – das scheint auf den ersten Blick nicht wirklich viel zu sein. Betrachtet man sich aber die Abmessungen des Geräts genauer wird schnell klar, dass dieser Wert in Relation betrachtet, durchaus respektabel ist. Beim Jelly Star hatte man noch das Problem, dass zwar durchaus potente Hardware verbaut war, diese aber bei entsprechender Nutzung den Energiespeicher rasant geleert hat. Das sollte sich – rein vom Datenblatt gesehen – beim Jelly Max deutlich gebessert haben. Wirklich verlässliche Aussagen zur Laufzeit im Alltag kann ich aufgrund der bislang kurzen Nutzungszeit und des Prototyp-Status des Smartphones nicht machen. Positiv ist, dass der Akku mit Hilfe des mitgelieferten 66W Schnelladekabels in 20 Minuten von 0% auf 90% aufgetankt werden kann – auch heute noch keine Selbstverständlichkeit – erst Recht nicht mit mitgeliefertem Netzteil.
Kamera-Setup – ACHTUNG: Software im Prototypen-Status:
Auch bei den Kameras hat Unihertz Hand angelegt. Man hat sich von den klassischen 48 / 50 / 64 Megapixel Sensoren verabschiedet und setzt beim Jelly Max auf eine Kombi-Lösung bestehend aus einem 100 Megapixel Hauptsensor mit Autofokus samt 8 Megapixel 3,4x Tele-Kamera, ebenfalls mit Autofokus-Support. Beim Hauptsensor handelt es sich um einen Omnivision OVA0b40 CMOS-Bildsensor mit PureCel Plus-S Technologie und einer f/1.7er Blende. Der Sensor nutzt dabei – bei Bedarf – ebenfalls wieder eine 4-fache Pixel-Binning Technologie, womit sich also wahlweise Bilder mit voller 100 Megapixel Auflösung oder Bilder mit 25 Megapixel schießen lassen. Des Weiteren supportet der Sensor Autofokus auf Phase-Detection Technologie, wodurch die Genauigkeit des Fokus speziell im Lowlight-Bereich nochmal erhöht werden soll. In der Theorie ermöglicht der Sensor außerdem 100 Megapixel Videos mit 15 Frames pro Sekunde, 25 Megapixel Videos mit 30 FPS oder 4K Videos mit 90 FPS.
Neben der Hauptkamera verfügt das Jelly Max über einen zweiten Sensor mit 8 Megapixel Auflösung als Tele-Objektiv. Dabei handelt es sich um einen Sensor von SK Hynix, konkret den Hi-847. Dieser Sensor wird bzw. wurde seit Q1-2020 bei SK Hynix gefertigt und war zur damaligen Zeit einer der wenigen Sensoren, der bei dieser Bauweise eine Kombination aus 8 Megapixel Auflösung und den 3,4x Zoom-Eigenschaften kosteneffizient vereinen konnte. Mit der Hauptkamera von 100 Megapixel kann digital bis Zoomstufe 3,4 gezoomt werden – bei Erreichen der Stufe wechselt die Cam selbstständig auf das Tele-Objektiv, mit dem natürlich auch noch weiter digital gezoomt werden kann.
Zu beiden Sensoren lässt sich sagen, dass Unihertz hier zwar nicht auf die allerneuste Technologie am Markt zurückgreift, erfreulicherweise widersetzt man sich aber dem Trend des Verbauens nutzloser 2 Megapixel Makro-Linsen – da ist mir diese Lösung mit 3,4x Tele deutlich lieber. In der Praxis hat der Tele-Sensor bis dato auf alle Fälle überzeugen können: Der Autofokus funktioniert sehr flott und zuverlässig und die geschossenen Bilder kommen - auch in der jetzigen Prototypen-Software – naturgetreu und qualitativ gut herüber. Weniger gut sieht das bisher beim Hauptsensor aus: Auch hier findet die Fokussierung zügig und zuverlässig statt, allerdings ist hier bislang ein sehr deutlicher Rotstich im gesamten Bild wahrnehmbar, was die Bilder absolut unnatürlich aussehen lässt. Hier muss also noch deutlich an der Software geschraubt werden, denn das als finale Leistung auf die Kundschaft loszulassen, wäre schlichtweg dreist und des Geräts nicht würdig. Und an dieser Stelle sei nochmal eindeutig erwähnt: Unihertz hat mir gegenüber den Prototypen-Status – speziell bei der Kamera-Software – nochmal ausdrücklich bestätigt. Schaut man sich die bisher releasten Unihertz Smartphones an, dürfen wir auch guter Dinge sein, dass die Jungs und Mädels das zum Release sauber hinbekommen: Bisher hat die Kamera-Software nie enttäuscht.
Bei der Frontkamera kommt der Samsung ISOCELL S5KGD1-Sensor mit 32 Megapixel Auflösung zur Anwendung. Auch hier nutzt der Sensor-Hersteller die Pixel-Binning Technologie dazu, im Anschluss Bilder mit einer Auflösung von 8 Megapixel zu produzieren. Videos können mit max. Full HD Auflösung aufgenommen werden. Aufgrund des fehlenden Autofokus halten sich die qualitativen Entfaltungsspielräume hier aber eher in Grenzen.
Multimedia – Audio- und Videowiedergabe auf dem Jelly Max:
Da das Gerät weitestgehend mit Stock-Android kommt und nur marginale Software-Anpassungen hat (mehr oder weniger nützliche „Werkzeug-Apps“ sowie individualisierte Menüpunkte), bleibt es dem Nutzer überlassen hinsichtlich der Medienwiedergabe auf entsprechende Apps zu setzen. Wie üblich kommt bei mir da die Freeware-Lösung des VLC-Players zum Einsatz, der sowohl Videos als auch Musik problemlos darstellen bzw. wiedergeben kann. Das Display mit seinen Vor- und Nachteilen haben wir bereits behandelt, weshalb ich an dieser Stelle nur noch kurz auf die Musikwiedergabe eingehen möchte: Das Jelly Max verfügt insgesamt über zwei Lautsprecher, wobei es sich beim Ersten um die Hörmuschel handelt und der zweite Lautsprecher auf der Rückseite im Kamera-Buckel die für die Medienwiedergabe zuständig ist. Stereo-Wiedergabe von beiden Lautsprechern gleichzeitig unterstützt das Jelly Max nicht. Die gewählte Positionierung des rückseitigen Lautsprechers ist zwar grundsätzlich gut gemeint – in der Praxis verschwindet aber ein Großteil der Lautstärke im Nirvana, wenn das Gerät eben auf einer Oberfläche aufliegt. Hält man das Gerät stattdessen in der Hand (oder legt es mit dem Display nach unten auf, sodass auch die Notification-LEDs zu sehen sind), ist die Lautstärke auf einem guten Niveau, qualitativ könnte die Wiedergabe aber deutlich kräftiger und klangvoller sein. Die Wiedergabe klingt eher blechern, da hilft auch die Klangverstärkung im Menü nur minimal. Das geht definitiv besser – auch oder gerade wenn das Gerät nur eine Mono-Wiedergabe unterstützt.
Verbindungen & sonstige Gimmicks:
Aufgrund des relativ neuen Prozessors kommt das Jelly Max auch mit einem - weitestgehend großzügig - ausgestatteten Paket hinsichtlich der Konnektivitäts-Features: 5G Funktionalität, WiFi 6E, Bluetooth 5.4 und die gängisten Ortungsdienste dürften natürlich nicht fehlen. Beim USB-Port setzt man natürlich auf den aktuellen Typ-C Standard, aufgrund der fehlenden Angaben zum Übertragungsstandard müssen wir uns hier vermutlich mit einem 2.0er Port zufriedengeben.
Positiv hervor stechen die beiden rückseitigen Notification LEDs: Auch hier bleibt sich Unihertz also größtenteils treu und ermöglich dem Nutzer auch weiterhin, sich verpasste Ereignisse individuell dauerhaft anzeigen zu lassen. Die Einstellungsmöglichkeiten sind hier zwar beschränkt (vordefinierte Farben und Ereignisse), dennoch: Besser als Nichts. Tagsüber dürfte man die beiden LEDs aufgrund ihrer Positionierung und der Leuchtstärke nur wahrnehmen, wenn man das Gerät „upside down“ mit dem Display aufliegen hat. Für eine Visualisierung tagsüber reicht die Kraft der LEDs nicht aus – da wäre dann eine Always-on-Display eines AMOLED-Panels wieder Gold wert.
What to expect?
Bleibt also zu sagen bzw. zu fragen: Was möchte Unihertz uns mit dem Jelly Max sagen? Nun, in erster Linie möchte man zeigen, dass kompakte Smartphone auch in der heutigen Zeit – mit immer größer werdenden Endgeräten – eine Zukunft und damit einen Markt haben. Und ich muss sagen, dass der Hersteller mit den gewählten technischen Daten und dem damit aufwartenden Gesamtpaket einen durchaus guten und vielversprechenden Weg geht. Das Gerät mit seinen kompakten Abmessungen und der aktuellen Technik macht einfach nur Spaß und man mag das Gerät eigentlich kaum mehr aus der Hand legen.
Ich bin zuversichtlich, dass man die Software bis zum Marktstart des Geräts so optimiert bekommt, wie man das von früheren Unihertz-Geräten auch schon kennt. Fraglich wird sein, mit welchem Software-Support Unihertz das Jelly Max auf dem Markt positionieren wird. Bisher hat sich der Hersteller diesbezüglich nicht unbedingt mit Ruhm bekleckert und weder Sicherheitspatches, noch Major Android-Updates geliefert. Es bleibt spannend zu sehen, ob man dies mit dem Jelly Max ändern kann und möchte.
Ihr habt Fragen zum Gerät? Ihr wollt Eure Meinung kundtun? Her mit Euren Kommentaren und Eurem Input – ich freue mich, auf Euer Feedback!
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Das ging flott - bereits knapp 20 Minuten nach Start der Kampagne auf Kickstarter wurde das aufgerufene Ziel von knapp 92.000 EUR erfüllt. Scheint, als würden wir in Richtung Q4 2024 ein neues, kleines Smartphone bekommen.
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