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Testbericht Unihertz Jelly Star: Das kleinste Android 13 Smartphone in einer Welt voller Smartphone-Riesen...
Vorwort:
Das Jelly Star ist mittlerweile das dritte Gerät von Unihertz, welches ich testen darf. Ergo ist das Gerät bzw. der Hersteller für mich mittlerweile kein Unbekannter mehr – was auf den Großteil der Mobilfunkkunden am Markt wohl nicht zutreffen dürfte. Unihertz bietet Gerät für Nischen an – dementsprechend ist die Verbreitung der Geräte auch weitaus geringer, als man das bei etablierten Herstellern am Markt sehen kann. Dazu kommt, dass ein Hersteller wie Unihertz grundsätzlich natürlich ganz andere Voraussetzungen und Möglichkeiten hat, als es bei den „Big Playern“ der Fall ist. Dies sollte man beim Lesen / Betrachten des Testberichts und dessen Medien stets im Hinterkopf behalten. Doch das soll keineswegs eine Rechtfertigung oder gar Entschuldigung sein – im Gegenteil: Wie auch bisher werde ich die Vor- und Nachteile des Jelly Star so berichten, wie ich sie in meinem Alltag mit dem Gerät erleben konnte.
Transparenzhinweis: Das Testgerät wurde mir von Unihertz zur Verfügung gestellt. In meiner Rezension bin ich völlig frei, der Hersteller hat zu keiner Zeit Bedingungen oder Anforderungen an die Inhalte / Ergebnisse gestellt.
Wenn Ihr Euch genauer für die Unihertz-Geräte oder deren Compliance interessiert, könnt Ihr Euch auf der deutschen Homepage umschauen:
Einzigartige Smartphones, so einzigartig wie Sie
Das in diesem Testbericht erwähnte Unihertz Jelly Star ist auf der Homepage des Herstellers zu einer UVP von 229,99 USD erhältlich. Aktuell läuft eine Werbe-Aktion, bei welcher das Gerät für 209,99 USD erworben werden kann.
Spezifikationen:
Lieferumfang:
Unihertz gehört – glücklicherweise – noch immer zu den Herstellern am Markt, die überdurchschnittlich viel Zubehör zum Gerät dazupacken – trotz der kleineren Größe des Herstellers. Und mal ehrlich – das Argument mit dem „wir schützen unser Klima indem wir keinen Lade-Adapter beiliegen“ und ähnliche zieht mittlerweile auch nicht mehr wirklich.
Der Käufer des Unihertz Jelly Star erhält folgendes in seinem Paket:
Besonderheit bei Unihertz: Die Geräte kamen bei mir bis dato immer mit bereits angelegter Schutzhülle an. Also nicht wundern, wenn Ihr Euer neues Schmuckstück aus dem Karton hebt und es Euch zunächst etwas „komisch“ vorkommt oder Ihr vergeblich nach dem Cover in der Box sucht, ohne zunächst das Smartphone genauer betrachtet zu haben. Die beigelegte Trageschlaufe lässt sich übrigens nur nutzen, wenn man das Gerät auch tatsächlich im mitgelieferten Clear-Cover nutzt. Nur dieses bietet rückseitig eine Aussparung, um die Trageschlaufe anbringen zu können.
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Wir beginnen an dieser Stelle wieder mit einer kurzen Zusammenfassung des Jelly Star:
Ich traue es mich kaum, es zu schreiben, aber die Front wird vom "großen" 3.0" Display dominiert. Und nein, das ist kein Widerspruch in sich, denn bei der Gerätegröße des Jelly Star kann auch ein 3.0" Display dominierend sein. Unterhalb des Displays hat sich Unihertz dazu entschieden, drei Hardware-Sensortasten zu verbauen. Das macht auch Sinn, denn einerseits wird der Platz im Gehäuse sowieso benötigt, um die ganze Hardware des Geräts auch unterzubringen. Und andererseits stiehlt man dem Display durch die Hardwaretasten keinen weiteren Platz durch Einblendungen der Navigationsleiste in der Fußzeile des Displays. Oberhalb des Displays ist mittig die Hörmuschel positioniert, links davon befindet sich die 8 Megapixel Frontkamera. Im deaktivierten Zustand nahezu unsichtbar ist mittig zwischen Frontkamera und Lautsprecher noch die Notification-LED zu finden. Und an dieser Stelle muss ich echt ein Lob aussprechen: Bei der Gehäusegröße und trotz den rückseitigen LEDs vorne noch zusätzlichen den Platz für eine Benachrichtigungsleuchte zu finden – Respekt! Auf der rechten Seite findet der Helligkeits- und Näherungssensor für das Display Platz.
Die Oberseite des Jelly Star hält noch weitere Überraschungen bereit: Neben einer 3,5 mm Klinkenbuchse ist hier ein Infrarot-Port und das zweite Mikrofon untergebracht. Die linke Gehäuseseite weist lediglich die Lautstärkewippe auf, welche optisch zwar in derselben Farbe gehalten ist wie das Gehäuse – durch ihre non-transparente Eigenschaft aber dennoch auffällt. Die Unterseite weist links das Mikrofon für Telefonate auf, mittig sitzt eine Mini-Torx Schraube (Gehäusebefestigung) und rechts der Medienlautsprecher, welcher seinen Sound durch vier Löcher nach Außen abgibt. Rechts geht’s dann wieder etwas dichter gedrängt zur Sache: Ganz oben sitzt der Power-Button, mit dessen Hilfe sich das Gerät Ein- und Ausschalten lässt bzw. man es im laufenden Betrieb auch in den Standby-Zustand versetzen kann. Direkt darunter ist – optisch mehr als auffällig – die individuell konfigurierbare Shortcut-Taste positioniert: Bei meinem blauen Gerät kommt diese in einem glänzenden Rotton daher. Weiter unten ist der Einschub für die beiden SIM's bzw. die SIM und die Speicherkarte zu finden. Den Abschluss auf dieser Seite bildet dann der Typ-C USB Port, über welchen das Gerät geladen wird und auch Daten ausgetauscht werden können. Auf der Rückseite wird es dann wieder interessant, denn neben der 48 Megapixel Hauptkamera hat Unihertz hier noch die Dual-Tone LED-Leuchte und den Fingerabdrucksensor angebracht. Ja – richtig gelesen, ein Fingerabdruckscanner auf der Rückseite, wie früher! Und das meine ich jetzt gar nicht ironisch, im Gegenteil: Abgesehen davon, dass man auf der Front gar keinen Platz für diesen gehabt hätte, lässt er sich auf der Rückseite trotz der geringen Gerätegröße einigermaßen angenehm bedienen und erreichen. Um den Kamera-Bereich herum ist U-förmig eine weitere Notification-LED in Streifenform angebracht. Dasselbe Element gibt es – als nahezu geschlossenen Kreis – weiter unterhalb rückseitig. Beide Streifen leuchten – im Gegensatz zum Unihertz Luna – nur einfarbig in Weiß. Unterhalb der zweiten LED-Einheit ist eine kreisrunde Metalleinlassung im Gehäuse angebracht – deren Verwendungszweck ist mir aber bis dato unbekannt geblieben. Vermutlich technisch bedingt…
Machen wir weiter in Sachen Verarbeitung / Wertigkeit des Jelly Star: Plastik, Plastik, Plastik! Gut – das mag jetzt vielleicht etwas "gemein" klingen, aber das beschreibt das Unihertz Jelly Star nun mal absolut perfekt. Allerdings sollte der Umstand des Polycarbonat-Gehäuses auch niemand wirklich verwundern – zumindest, wenn man sich vorher etwas mit dem Gerät beschäftigt hat. Denn bereits auf der Homepage wird anhand der Bilder sehr deutlich, dass das Gerät aus einem Unibody-Polycarbonat Gehäuse besteht. Grundsätzlich muss das ja nicht sofort etwas Negatives bedeuten, schließlich gibt es durchaus auch hochwertig verarbeitete und anmutende Geräte aus Kunststoff. Beim Jelly Star ist es – zugegebenermaßen – ein sehr zweischneidiges Schwert: Das durchsichtige Gehäuse weckt einerseits das Interesse nach "Mehr", schließlich sieht man dadurch tatsächlich auf die Elektronik und damit auf das Innerste des Smartphones. Andererseits wirkt das Gerät genau durch diese Transparenz vielleicht auch etwas wie ein "Kinderspielzeug" – insbesondere auch aufgrund der Größe. Nicht selten habe ich – bei der Nutzung des Geräts im Alltag – verstörte Blicke oder lachende Gesichter kassiert, als ich mit dem Jelly Star hantiert habe. Im gleichen Zuge muss man allerdings auch sagen, dass es auch verwunderte Blicke und interessierte Nachfragen gab – und nahezu alle aus der Kategorie "Lachen" und "Skepsis" haben sich nach dem Abklingen der ersten Reaktion näher für das Gerät interessiert.
Genau das ist auch der Punkt, bei dem man mit dem Jelly Star ansetzen muss, immerhin handelt es sich tatsächlich um das weltweit (!) kleinste Android 13 Smartphone. Ja, das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff und ja, es zieht Fingerabdrücke magisch an – das ändert aber nichts daran, dass das Gerät dennoch absolut hochwertig verarbeitet ist. Es knarzt nichts am Gerät, die verbauten Hardware-Tasten wackeln nicht bzw. haben kein übermäßiges Spiel im Gehäuse und weisen einen guten Druckpunkt auf, sodass sie auch mit angelegtem Case noch gut bedient werden können. Das Gerät hinterlässt bei mir einen absolut positiven Eindruck – sofern man sich mit der Optik arrangieren kann. Aber wie bereits erwähnt – die ist ja im Voraus bekannt und man weiß ja, worauf man sich einlässt…
Touchscreen, Bedienelemente sowie Bedienung im Allgemeinen:
Und damit wären wir – vermutlich – bereits beim interessantesten Punkt dieses Testberichts angekommen. Bei einem normalen Smartphone hätte man mich für diese Äußerung vermutlich schief angeschaut, aber beim Jelly Star ist dies durchaus von hoher Wichtigkeit – denn auch "das kleinste Android 13 Smartphone der Welt" muss sich im Alltag noch bedienen lassen, ohne dass man sich dabei die Finger bricht.
Und damit beginnen wir mal mit der Bedienung des Geräts über den 3" Touchscreen: Dieser löst mit 480 x 854 Pixel, was in Anbetracht der Größe tatsächlich für mich auch okay und absolut ausreichend ist. Trotz der geringen Displaygröße kann ich das Gerät bspw. auch mit der niedrigsten Schriftgröße noch gut bedienen – es ist zwar nicht mehr unbedingt komfortabel, aber es ist möglich. Und je kleiner die Schriftgröße, desto mehr Inhalte können auf dem Display dargestellt werden – daher sollte man als neuer Jelly Star Besitzer durchaus mal probieren, mit welcher Einstellung man persönlich am besten zurechtkommt. Die Menüpunkte lassen sich nicht nochmal separat in der Größe variieren. Das normale Navigieren beim Bedienen des Jelly Star ist durchaus ohne Fehleingaben möglich – das hätte ich so nicht erwartet und da bin ich anfangs mit einer etwas pessimistischeren Einstellung ans Ausprobieren gegangen. Worin ich aber bestätigt wurde und man eigentlich auch rechnen kann und muss: Das Verfassen von längeren Texten auf dem Gerät ist tatsächlich kritisch. Und das gilt gleichermaßen für das Schreiben von e-Mails als auch das Nutzen von diversen Messenger-Diensten: Wenn man sich konzentriert, ist es möglich relativ fehlerarm zu schreiben. Ein Genuss ist es aber nicht – und ich denke auch tatsächlich, dass das beim Jelly Start eher die Ausnahme sein und bleiben sollte.
Absolut problemlos hingegen funktioniert die sonstige Bedienung des Geräts – und das hat mich auch tatsächlich sehr positiv überrascht. Die unterhalb des Displays angeordneten Sensor-Tasten sind ausreichend groß, reagieren schnell und zuverlässig und können in deren Belegung (Task-Manager, Home-Bildschirm, Ebene zurück) quasi frei belegt werden. "Quasi" deshalb, weil die Home-Funktion immer mittig bleibt aber der Task-Manager mit der Zurück-Funktion geswitcht werden kann, hier gibt es ja doch unterschiedliche Vorlieben bei den Nutzern. Gleichermaßen positiv überrascht bin ich vom Fingerabdruckscanner – doch dazu später mehr im entsprechenden Unterpunkt.
Software & Menü:
Positiv: Wir haben Android 13 auf dem Gerät installiert – und auch hier hält sich Unihertz an das bisherige Vorgehen, wonach ein recht cleanes Stock-Android zur Anwendung kommt. Es finden sich ein paar Anpassungen im Menü, beispielsweise für die LED's oder die individuell konfigurierbare Shortcut-Taste, aber ansonsten dürfte man sich auch als völliger Neuling sehr zügig im Menü des Geräts zurechtfinden. Auch hier finden sich im Übrigen wieder nur sehr wenige Probleme in Sachen "Übersetzung": Die Standard-Android-Elemente fallen hier sowieso nicht negativ auf, nur bei den Eigenheiten von Unihertz (siehe oben) muss man sich manchmal eine Beschreibung vielleicht auch zwei- oder drei Mal durchlesen, bis man verstanden hat, worauf diese abzielt. Aber auch hier gilt: Ausprobieren, kaputt machen kann man im Regelfall nicht viel. Und wenn man die Funktion einmal erkundet hat, sollte sich dieser Punkt ja auch erledigt haben.
Das Gerät kommt neben Android 13 mit dem Sicherheitspatch von Juni 2023 daher, das Google Play Systemupdate steht bei meinem Gerät auf Januar 2024. Leider wird auch hier schnell die Schwachstelle des kleinen Konzerns deutlich: In Sachen "Software-Updates" hat man sich bei Unihertz bislang nämlich noch keinen Namen gemacht. Updates kommen im Falle von gravierenden Bugs, ansonsten ist die offizielle Info hierzu, dass das Bereitstellen von Updates auf Basis des Marktes erfolgt. Das kann also alles heißen – oder nichts. Darüber sollte man sich vor dem Kauf also absolut im Klaren sein!
Das Jelly Star verfügt noch über einen klassischen App-Launcher, also ein Menü, über welches sich die zusätzlich vom Nutzer installierten und die System-Apps aufrufen lassen. Wer möchte, kann sich natürlich auf dem Homescreen Shortcuts der entsprechenden Apps legen – aufgrund der beengten Platzverhältnisse ist aber bei 3x3 Apps (zusätzlich noch drei Apps in der Fußzeile als Standard-Shortcut – also in Summe 12 Verknüpfungen auf dem Homescreen) Schluss. Wer möchte, kann sich dann natürlich einfach einen zweiten, dritten, usw. Homescreen mit anfügen. Die Gestaltung im App-Launcher sieht dann nahezu genauso aus: Oben in der Kopfzeile findet sich die standardmäßige Google-Suchleiste, darunter erfolgt die alphabetische Auflistung der Apps. Auch hier passen 3 x 4 Anwendungen auf "einem Bildschirm" neben- bzw. untereinander. Hier läuft die Navigation – zumindest in meinem Fall – dann eigentlich ausschließlich über das App-Symbol, die dazugehörigen Beschriftungen werden nur im Ausnahmefall gelesen. Das liegt aber weniger an deren Größe, sondern viel mehr daran, dass längere Titel nicht als Ganzes unterhalb der App dargestellt werden können. Alles in allem also ein "normales" Google-Menü, welches bei der alltäglichen Bedienung keine Unregelmäßigkeiten im Sinne von langen Ladezeiten oder verwirrender Bedienung aufweist. Gut, alles Andere wäre auch komisch bei einem durchaus potenten Helio G99 Chipsatz in Kombination mit dem kleinen, niedrig auflösenden Display und dem mächtigen Arbeitsspeicher.
Kameras:
"Auffällig unauffällig" könnte man hier als passendes Schlagwort definieren, schließlich sind Smartphones mit lediglich einer rückseitigen Kamera im Jahre 2024 zur Seltenheit geworden. Dies muss aber nicht direkt zwangsweise etwas Negatives bedeuten – mir persönlich ist bspw. eine qualitativ gute Hauptkamera auch deutlich lieber als eine Hauptkamera mit durchschnittlicher Qualität und einem grottigen 2 Megapixel Autofokus-Helferlein an der Seite. Braucht kein Mensch…
Unihertz setzt daher beim Jelly Star auf lediglich eine Hauptkamera mit einer Auflösung von 48 Megapixel in Kombination mit einem Autofokus und einer Dual-Tone LED-Leuchte. Bei der Kamera handelt es sich um den ISOCELL S5KGM2 aus dem Hause Samsung mit 1/2.25" Sensorgröße. Dieser soll sich vor allem dadurch auszeichnen, dass er auf einer verhältnismäßig geringen Sensorgröße eine hohe Anzahl an Megapixel ermöglicht, was wiederrum der Bildqualität zugutekommen soll. Technisch wird das durch die Tetrapixel-Technologie umgesetzt, bei welcher vier nebeneinanderliegende 0.8um große Pixel zu einem 1.6um Pixel "fusionieren". Dadurch wird die Lichtempfindlichkeit um ein Vierfaches erhöht, wodurch bei schlechten Lichtverhältnissen in einer Auflösung von 12 Megapixeln gute Resultate erzielt werden sollen. Ebenfalls verbaut ist ein Autofokus, welcher auf der "Super-PD" Technologie basiert. Durch die spezielle Anordnung zwischen Linsen und Pixel soll es diesem Phase Detection Autofokus möglich sein, sowohl bei starren als auch bei sich bewegenden Foto-Objekten gute und schnelle Fokussierungen zu erreichen. "Smart WDR" soll für eine gute Balance zwischen hellen und dunklen Bereichen auf den Bildern sorgen und - last but not least - ist noch eine "Smart-ISO" Technologie verbaut: Auch diese soll bei schlechten Lichtverhältnissen detailreichere und farbenfröhlichere Aufnahmen ermöglichen. Rein technisch soll der Sensor dazu in der Lage sein, in Full HD Auflösung mit bis zu 240 fps aufzuzeichnen.
Bei der Frontkamera setzt Unihertz auf einen Sony IMX219 CMOS-Exmor R Sensor mit 8 Megapixel Auflösung und Fixfokus-Technologie. Bei diesem Sensor handelt es sich schon um ein etwas älteres Modell, welches technisch dazu in der Lage sein soll, Videos in Full HD Auflösung mit bis zu 60 fps aufzuzeichnen, im 720p Modus wären gar 180 fps möglich. Weitere "Marketing-Schlagwörter" liegen zu diesem Sensormodell nicht (mehr) vor, sodass wir uns später ganz auf die praktischen Ergebnisse im Alltag konzentrieren können.
So viel zu der Theorie und dem Marketing. Bevor wir näher auf die tatsächliche Leistung der Kamera(s) eingehen, möchte ich Euch einen kurzen Überblick über die zur Verfügung stehenden Funktionen und Modi im Kamera-Menü geben:
Einstellungsmöglichkeiten im Foto-Modus:
Einstellungsmöglichkeiten im Video-Modus:
Kommen wir nun zur Praxis im Kamera-Bereich mit dem Jelly Star: Zunächst ein Hinweis – dem aufmerksamen Leser dürfte es oben in der Übersicht der Foto-Einstellungen vielleicht aufgefallen sein: Das Jelly Star kann Bilder mit der Stock Foto-App nur in zwei Auflösungen schießen: Nämlich in 12 Megapixel (das ist der Standard "Foto"-Modus) oder aber in der vollen 48 Megapixel Auflösung (das wäre dann der "Superresolution"-Modus). Finde ich grundsätzlich sogar ganz positiv, mehr Auflösungen zum "Rumspielen" braucht es nicht – man muss es aber auch erstmal wissen, um in der Praxis dann die auf dem Datenblatt offenbar vorhandenen Stärken ausspielen zu können.
Doch nun zu den Resultaten, beginnend bei den Fotos des Jelly Star: Zunächst sei gesagt: Sowohl in der 12 Megapixel Auflösung als auch mit 48 Megapixel gelingen mit dem Jelly Star sehr gute, detailreiche Bilder, die darüber hinaus auch in Sachen Weißabgleich bzw. der allgemeinen Belichtung meist sehr realitätsnah abgebildet werden. Betrachtet man die Bilder ausschließlich auf kleinen Displays oder möchte man keine riesigen Abzüge davon machen, dürfte die 12 Megapixel Auflösung für die meisten Nutzer absolut ausreichend sein. Die 48 Megapixel bringen hier qualitätstechnisch weder Vor- noch Nachteil – schlagen aber mit einem deutlich höheren Gewicht (Dateigröße) auf den internen oder externen Speicher. Je nach Objekt kann die 48 Megapixel Datei mindestens doppelt, wenn nicht sogar drei Mal so groß auf dem Speicher abgelegt werden. An und für sich hat mich die Kameraqualität des Jelly Star echt überrascht: Aufgrund der technischen Begrenzungen im Sinne der Gerätegröße produziert das Gerät Bilder von guter Qualität und liefert dabei im Bereich „Unihertz“ die für mich bisher besten Ergebnisse meiner Gerätetests ab. Lediglich bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. bei Dunkelheit bekommt der Nutzer die Grenzen der Physik aufgezeigt: Die Bilder werden schnell pixelig und beginnen zu rauschen – was auch daran liegen dürfte, dass das Gerät keinen vorprogrammierten Nachtmodus hat. Wer sich hier also bessere Ergebnisse erhofft, muss selbst mit den im „Pro-Modus“ zur Verfügung stehenden Optionen spielen und die für sich passenden Einstellungen finden.
Übrigens: Ich habe – neben der Stock Camera-App – auch wieder mit Open Camera getestet: Die Bilder liefern hier – im Gegensatz zur Stock Cam – qualitativ keinen Mehrwert, womit ich beim Jelly Star zu einem anderen Ergebnis komme, als das teilweise bei anderen Unihertz-Geräten der Fall war. Auch hier lohnt es sich also, etwas herumzuprobieren und zu schauen, welche Konfiguration einem selbst die besten Ergebnisse liefert.
Von der Frontkamera sollte man nicht allzu große Wunder erwarten: Man erkennt, was man fotografieren wollte, und die Qualität geht für ein Smartphone „in Ordnung“ – mehr aber auch nicht. Auf kleinen Displays lassen sich die Bilder gut anschauen, sobald es aber auf größere Displays oder gar TV-Bildschirme geht, wird es schnell körnig und pixelig. Dazu kommt, dass der Weißabgleich bei der Frontkamera sehr hart arbeitet und entweder den Vordergrund überbelichtet und man im Hintergrund gar nichts mehr erkennt – oder andersrum. Grundsätzlich spricht nichts gegen das Fokussieren auf die Objekte im Vordergrund – aber auch hier ist die Qualität eben nicht mehr als „OK“.
In Sachen „Video“ sieht das Ganze schon ähnlich gut aus, wie wir das bereits vom Foto-Modus des Geräts kennen: Die Videos können in einer maximalen Auflösung von 2K bei 30 Frames pro Sekunde aufgezeichnet werden, wahlweise kann der elektronische Bildstabilisator (der auch tatsächlich sehr viel Wirkung hat!) hier noch aktiviert werden, darüber hinaus stehen im Videomodus diverse Szenenmodi zur Verfügung, mit welchen man seine Konfiguration des Smartphones auf die jeweiligen Situationen einstellen kann – zumindest etwas. Die Bildqualität geht bei den Aufnahmen echt in Ordnung – es kam bzw. kommt zu keinen Frame-Einbrüchen und auch der Autofokus reagiert während dem Filmen ausreichend schnell und zuverlässig. Lediglich beim Regeln der Helligkeit ist mir das Jelly Star etwas zu „brutal“ und reagiert sehr empfindlich und „stark“ auf Helligkeitsänderungen – beispielsweise wenn während einer Szene etwas mehr „Himmel“ im Bild aufpoppt. Ein gemischtes Bild hinterlässt die Audiospur bei mir: Diese ist zwar qualitativ echt gut – wird mir persönlich aber zu leise auf den digitalen Speicher gebannt, das gelingt Mitbewerbern deutlich besser. Hier kann man zwar in gewissen Bereichen später am PC nachregeln – es wäre aber schon klasse, wenn das Ergebnis bereits am Smartphone passt, zumindest im Groben. Achja – abschließend noch ein Wort zum elektronischen Bildstabilisator: Ja, der bringt tatsächlich was, wie man in den Beispielvideos auch erkennen kann. Aber: Die Bildqualität der Videos selbst leider schon erkennbar unter der Aktivierung des Stabilisators. Bei schnelleren Bewegungen „vermatscht“ das Video, es wirkt teilweise unscharf bzw. pixelig, bis man die Bewegung wieder reduziert hat. Man muss hier also entscheiden, was einem wichtiger ist: Eine gute Bildqualität und dabei unter Umständen den ein oder anderen Wackler im Bild – oder eben reduzierte Wackler bei mehr Bildmatsch.
Akku, Sprachqualität und Empfang:
2.000 mAh. Ein Wert, mit welchem man bei normalen, heutigen Smartphones wohl nicht mehr viel anfangen könnte. Anders sieht das allerdings auch wieder beim Jelly Star aus, denn bedingt durch die geringe Größe des Geräts ist technisch schlichtweg wohl einfach keine höhere Kapazität möglich. Man muss allerdings auch dazu erwähnen, dass es grundsätzlich fraglich ist, ob eine höhere Kapazität überhaupt notwendig ist, immerhin besitzt das Gerät jetzt auch nicht unbedingt die üblichen Stromfresser wie ein riesiges, hochauflösendes Display. Doch 2.000 mAh bleiben eben "nur" 2.000 mAh – vor allem, wenn man dann auch noch über einen durchaus leistungsstarken Helio G99 SoC verfügt. Wer das Smartphone häufig auch tatsächlich nutzt (und darunter verstehe ich eine Nutzung, bei welcher das Display aktiv ist und der Prozessor durchaus auch gefordert wird), der wird vermutlich unter Tags zwischenladen müssen. Man könnte sich jetzt natürlich die Frage stellen, ob vielleicht beim Prozessor dann nicht "weniger mehr" gewesen wäre – und so wirklich klar beantworten lässt sich das meiner Ansicht nach nicht: Es gibt doch nichts ärgerlicheres, als ein langsames und möglicherweise sogar im Alltag beeinträchtigendes Smartphone mit sich führen zu müssen. Allerdings kann man das letzte Argument auch bei einem leeren Akku anbringen. Vielleicht wäre etwas mehr Geräte- und damit Akku-Größe die bessere Alternative gewesen…
Noch ein Punkt zur Ladezeit des Geräts und dem mitgelieferten Netzteil:
Es ist problemlos möglich, den Akku von 0 auf 100% in unter einer Stunde zu laden – allerdings eher nicht mit dem beigelegten Netzteil samt Kabel. Der beste, mit meiner eigenen Hardware gemessene Wert, lag bei 48 Minuten. Daraus folgt: Es ist zwar weiterhin schön und gut, dass Unihertz ein vollständiges Ladegerät beim Jelly Star beilegt – wer das Gerät aber möglichst schnell wieder mit Energie versorgen möchte, sollte einen abweichenden Ladestecker samt -kabel mit mehr Power nutzen; der Ladevorgang mit der beigelegten Hardware dauerte nämlich verhältnismäßig lange.
Weiter geht’s mit der Sprachqualität und dem Empfang des Jelly Star. Diese war im Test stets von überdurchschnittlich hoher Qualität – und zwar sowohl auf Sende- als auch auf Empfangsseite. Das ist heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr, in Zeiten in den Smartphones immer mehr können müssen, aber die eigentlichen Basics vernachlässigt werden. Das kann man also beim Jelly Star so nicht behaupten: Der Gesprächspartner wird klar und deutlich wiedergegeben und auch die max. Lautstärke über die Hörmuschel ist für normale Situationen (also NICHT auf Baustellen o. ä.) absolut ausreichend. Lediglich die Wiedergabe über den untenliegenden Medienlautsprecher schwächelt etwas: Die Lautstärke ist hier nicht die Höchste und auf maximaler Stufe krächzt der Lautsprecher schon fast vor sich hin – man sollte Telefonate also eher über die Hörmuschel oder ein Headset (kabelgebunden / kabellos) führen.
Übrigens: Auch das Jelly Star bietet wieder die Möglichkeit, ab Werk Telefonate aufnehmen zu können. Sowohl der Gesprächspartner als auch die eigene Person werden dabei verlustfrei klar und deutlich aufgezeichnet.
Media- und Musikplayer:
Da auch das Jelly Star wie die anderen Geräte aus dem Hause Unihertz auf Stock-Android setzt, befindet sich ab Werk kein dedizierter Video- und Musikplayer an Bord. Es ist natürlich möglich, Audio- und Videodateien wiederzugeben – für umfangreicheres Seh- und Hörvergnügen empfehle ich aber definitiv die Nutzung einer separaten App. In meinem Fall habe ich das Gerät wieder mit dem kostenfrei im Playstore erhältlichen VLC Player genutzt. Auf die Einstellungsmöglichkeiten des Players möchte ich hier nicht im Detail eingehen, hier hat sicherlich jeder seine eigenen Vorlieben. Für mich stellt der VLC Player aber anhand seines Funktionsumfanges in Kombination mit der breiten Verfügbarkeit und der intuitiven Bedienung die beste Freeware-Lösung dar.
Doch was kann das Jelly Star in der Praxis im Bereich "Multimedia" vorweisen? Nun – aufgrund der Gerätegröße und des Preisbereichs erwartet man an diesem Punkt jetzt vielleicht nicht eine absolute Top-Leistung. Doch damit tut man dem Jelly Star durchaus vielleicht etwas Unrecht, denn der integrierte Medienlautsprecher an der Unterseite des Geräts kann durchaus in einem guten Maß Musik ausgeben. Klar – in Sachen Klang (und Lautstärke) reden wir hier immer noch von deutlichen Unterschieden zu anderen Geräten, die mittlerweile in einer ähnlichen Preisklasse unterwegs sind: Nehme ich hier beispielsweise ein Galaxy A34 mit Stereo-Lautsprechern zum Vergleich heran, verliert das Jelly Star ohne Wenn und Aber. Nichtsdestotrotz: Für einen Mono Lautsprecher liefert das Gerät eine gute, maximale Lautstärke ab und die Qualität geht in Ordnung. Mit entsprechenden Einstellungen im Equalizer lässt sich der Klang noch etwas auf die individuellen Vorlieben anpassen, auch hier empfiehlt es sich also, etwas mit den Einstellungen zu spielen und Ausdauer zu beweisen.
Weitaus positiver überrascht hat mich die Ausgabeleistung über die 3,5 mm Klinkenbuchse: Die maximale Lautstärke ist hier sehr hoch (und auf Dauer auch nicht auszuhalten), die Qualität lässt sich auch hier Dank Equalizer individuell anpassen. Wer also definitiv Wert auf qualitative Wiedergabe legt, sollte die 3,5 mm Klinkenbuchse dem Lautsprecher vorziehen – und so auch die Geduld seiner Mitmenschen nicht unnötig mit lauter Musik über den Lautsprecher austesten.
Kommunikation & Anschlüsse:
Man sollte kaum glauben, welchen Funktionsumfang man in solch ein kleines Gerät packen kann – wenn man denn möchte. Trotz des geringen Formfaktors mangelt es dem Unihertz Jelly Star eigentlich an nichts. Okay – eine 5G-Fähigkeit ist aufgrund des verwendeten Helio G99 Prozessors jetzt nicht gegeben, dem größten Nutzerkreis sollte eine gute LTE-Funktionalität allerdings aktuell auch noch ausreichend sein. Was das Gerät sonst noch in Sachen "Verbindungsmöglichkeiten" zu bieten hat, könnt ihr der untenstehenden Auflistung entnehmen:
Extras:
LED-Beleuchtung & Notification LED:
Das Unihertz Jelly Star verfügt – ganz ähnlich zum Luna – ebenfalls über eine auf der Rückseite angeordnete LED-Beleuchtung. Man hat sich hier auf ein u- und ein fast kreisförmiges Element unterhalb der Kamera-Insel geeinigt, was optisch auch ganz passend aussieht: Der obere U-Teil fasst die Kamera-Insel schön ein und das untere kreisförmige LED-Segment umrahmt das Unihertz-Logo. Einen Unterschied im Vergleich zum Luna gibt es aber: Die LED-Streifen des Jelly Star können "nur" weiß aufleuchten und keine unterschiedlichen Farben darstellen. Das ist einerseits natürlich etwas schade, da hier der "Spieltrieb" dann natürlich etwas eingeschränkt wird. Andererseits ist die Beleuchtung dennoch ein "Nice-to-have" und bringt mit der Benachrichtigung bei verpassten Ereignissen auch einen echten Mehrwert.
Folgende Einstellungsmöglichkeiten bieten sich dem Nutzer für die rückseitigen LEDs:
Und wer jetzt noch nicht genug hat von LEDs, dem kann ich noch die frohe Kunde verbreiten, dass das Jelly Star sogar eine Benachrichtigungs-LED auf der Front bietet. Sie sitzt mittig zwischen Frontkamera und Hörmuschel, ist im deaktivieren Zustand nur extrem schwer zu erkennen. Gut – sie ist auch relativ klein, sodass man sie bei direkter Sonneneinstrahlung möglicherweise auch im aktiven Zustand übersehen könnte. Dennoch: Bei normalen Umgebungsverhältnissen ohne direkte Sonneneinstrahlung ist auch die kleine LED gut zu erkennen und erfüllt daher ihren Zweck. Hier stehen dem Nutzer folgende Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung:
Im Großen und Ganzen gefällt mir das "Gesamtpaket", welches Unihertz hier in Sachen "Notifications" zur Schau stellt. Zugegeben: Die rückseitigen LEDs mögen tatsächlich mehr Spielerei sein, dennoch lassen sich diese mit etwas individueller Konfiguration von der Spielerei zu einer nützlichen Benachrichtigungsmöglichkeit umwandeln. In dem man beispielsweise die Helligkeit etwas herunterregelt und die Musikvisualisierung (funktioniert übrigens nur bei über den Lautsprecher ausgegebener Musik – Umgebungsgeräusche funktionieren nicht!) deaktiviert, haucht man dem Feature etwas mehr "Ernst" ein und kann sich das Gerät praktisch konfigurieren. Ich find's klasse – und lange nicht so "oversized" wie bspw. beim Unihertz Luna.
Fingerabdruckscanner / biometrische Sicherheit:
Positiv überrascht bzw. mit einem positiven Fazit lässt mich auch der rückseitig positionierte Fingerabdruckscanner zurück. Mit etwas Übung erreicht man diesen problemlos mit dem Zeigefinger, nachdem man das Gerät zur Bedienung in die Hand genommen hat. Die Erkennungsrate ist auch bei nur "einfacher" Speicherung eines Fingers (es gibt ja Kandidaten, die bspw. den Zeigefinger zwei Mal als Profil benötigen, damit zuverlässig entsperrt wird) auf sehr hohem Niveau. Wenn es hier dazu kommt, dass man nicht auf Anhieb entsperrt, liegt es mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass man den Sensor nicht korrekt erwischt hat. Als Kurz-Fazit zum Fingerabdruckscanner lässt sich sagen: Nostalgie! Der rückseitig positionierte Scanner erinnert mich an frühere Smartphones. Ja – die Positionierung ist aufgrund der Gerätegröße vielleicht nicht optimal, aber wo hätte man diesen sonst unterbringen sollen? Ich bin froh, dass das Jelly Star den Scanner spendiert bekommen hat. Deutlich entspannter als auf dem kleinen Display den Entsperrcode bzw. das -passwort eingeben zu müssen.
Wer kein Fan des Scanners ist, kann das Display entweder via 2D Gesichtserkennung (Frontkamera) oder eben eine PIN- bzw. Passworteingabe im Bildschirm entsperren. Oder man deaktiviert den Schutz komplett – was selbstverständlich nicht empfehlenswert ist.
„Werkzeugkasten“:
Der „Werkzeugkasten“ hört sich erstmal mysteriöser an, als er tatsächlich ist. In der Praxis findet der Nutzer darin nämlich durchaus nützliche Tools, die im Alltag hilfreich sein könnten. De facto wären das:
Zu allen oben genannten Funktionen habe ich Euch eines oder mehrere Bilder der Anwendung mit dazu gepackt. Wie gesagt – es gibt durchaus nützliche Elemente hier drin, andere wiederrum würde ich vermutlich im Alltag eher selten gebrauchen.
Radio:
Bei vielen aktuellen Smartphones nicht mehr an Bord, aber sicherlich noch vom ein oder anderen Nutzer vermisst: Ein UKW-Radio. Das Jelly Star hat glücklicherweise noch eines an Bord, sodass man nach dem obligatorischen Anstöpseln des 3,5 mm Klinken-Headsets (fungiert im Radiobetrieb als Antenne) und dem Starten der App auch direkt loslegen kann. Beim ersten Aufrufen der Senderübersicht erfolgt automatisiert auch der Sendersuchlauf. Im Anschluss daran werden die gefundenen Sender (bei mir waren es auf Anhieb 26 Stück) über die Frequenz aufsteigend dargestellt. Nach etwas Ladezeit stellt das Jelly Star im Übrigen auch den Sendernahmen dar, sodass eine Identifikation der Sender noch einfacher möglich ist (kein Mensch merkt sich alle Frequenzen ). Die Ausgabe des Radios kann wahlweise entweder über das angebundene Headset oder den Lautsprecher erfolgen, wobei auch hier die Qualität und Lautstärke über das Headset deutlich besser ist und deshalb auch vorzuziehen wäre. Neben dem Anfertigen von Mitschnitten über die Aufnahme-Funktion kann das Radio selbstverständlich problemlos im Hintergrund ausgeführt werden, während Ihr nebenbei andere Aufgaben mit dem Jelly Star erledigt.
Für Personen ohne Musik- bzw. Internet-Flatrate (oder schwächelndem Netzempfang) also weiterhin durchaus eine Alternative, sofern man nicht seine ganze Musiksammlung auf dem internen Speicher oder der Speicherkarte mitführt.
Fazit:
Unihertz wirbt für das Jelly Star mit dem Slogan "das kleinste Android 13 Smartphone der Welt" – und ja, damit mag man Recht haben (ich habe nicht nachgeforscht ), aber man hätte genauso gut auch die durchaus konkurrenzfähige technische Ausstattung mehr hervorheben können. Der kleine Power-Zwerg mit Helio G99 Prozessor bietet nicht nur ein nahezu vollständiges Profil an Konnektivität (bis zu LTE), auch die 256 GB an internem Speicher, die 8 GB RAM Arbeitsspeicher, die 48 Megapixel Kamera, die außergewöhnliche Optik, die "doppelte" Möglichkeit an Benachrichtigungsmöglichkeiten (Notification LED auf der Front + LEDs auf der Rückseite) können sich sehen lassen und brauchen sich im Vergleich zur Konkurrenz nicht zu verstecken. Okay – ein 3" Display mit 480 x 854 Pixel Auflösung in der heutigen Zeit mag nicht jedermanns Sache sein – aber diesen Punkt kennt man vor dem Kauf und wohl kaum ein Text-Junkie würde sich das Jelly Star dann vermutlich in die engere Auswahl packen.
Ich sehe das Jelly Star eher als sehr praktisches Zweitgerät (aufgrund der wirklich sehr geringen und angenehmen Größe) oder als Gerät für Personen, die explizit sehr selten texten (egal ob jetzt via Mail oder Messenger) und auch sonst mobil eher selten im Internet unterwegs sind. Fokus also eher auf den sonstigen Multimedia-Funktionen in Kombination mit Anrufen. Und falls doch jemand nicht auf seinen gewohnten Messenger verzichten kann oder will: Dann nutzt eben Voicemails.
Doch wenn die Zielgruppe natürlich schon dermaßen "eingeschränkt" ist, sollten die anderen Funktionen natürlich überzeugen. Und das tun sie grundsätzlich auch: Die rückseitige 48 Megapixel Kamera liefert – ausreichend Licht vorausgesetzt – eine gute Leistung ab und bannt Bilder in guter Qualität realitätsgetreu auf den internen oder externen Speicher des Jelly Star. Der integrierte Medien-Lautsprecher an der Unterseite des Smartphones ist durchaus in der Lage, eine hohe maximale Lautstärke wiederzugeben, wenngleich man hier von vergleichbaren Geräten derselben Preisklasse (Galaxy A34 bspw.) immer noch einen deutlichen Unterschied merkt – im negativen Sinne für das Jelly Star. Die Lautstärke liegt dann klar unterhalb des A34 und bei der Qualität befinden sich mindestens drei Stufen Unterschied zwischen den Geräten. Aber gut – auch das ist, zumindest teilweise, ein Kompromiss an die Größe des Geräts, darüber muss man sich eben im Klaren sein. Dennoch überzeugt das Jelly Start als ein Gerät, welches sich deutlich vom Trend der immer größer werdenden Smartphones abhebt und somit durchaus Potenzial hätte. Dieses Potenzial verspielt man sich aber im gleichen Zug teilweise wieder mit der verbauten Hardware, denn der Helio G99 Prozessor ist zwar prinzipiell ausreichend (nur „ausreichend“, weil es sich eben um einen doch schon betagteren Octa-Core Prozessor mit 4G-only handelt), doch die reine Leistungsfähigkeit in Relation zur sonstigen Hardware wirkt fast schon „over-powered“, worunter natürlich die Akkulaufzeit bei entsprechender Nutzung leidet.
Nichtsdestotrotz hat mich das Jelly Star bis dato am meisten mit seinen Fähigkeiten überzeugt, wenn ich mir meine „Unihertz“-Geschichte mal rückblickend betrachte. Das Gerät bringt ein gutes Ausstattungspaket mit, weist hier und da eine kleinere Schwäche auf – aber ist definitiv ein ganz spezielles Stück für Individualisten. Ein absolutes No-Go sind leider auch weiterhin die – quasi nicht vorhandenen – Software-Updates. In der heutigen Zeit sollten zumindest Sicherheits-Patches bereitgestellt werden. Wer mit diesem und den anderen negativen Faktoren kein Problem hat, kann und sollte sich das Gerät definitiv mal näher anschauen. Es ist schon beachtlich, welche Technik man heute in solch ein kompaktes Gehäuse quetschen kann.
Vorteile:
Nachteile:
Videos, mit dem Unihetz Jelly Star gedreht:
2K Modus ohne EIS 1:
2K Modus ohne EIS 2:
2K Modus mit EIS:
2K Modus ohne EIS Action-Modus:
2K Modus ohne EIS Fokus Audiospur:
Full HD Modus ohne EIS, Szenenmodi „Landschaft“:
Full HD Modus mit EIS, Szenenmodi „Landschaft“:
Beispielbilder Kamera - jeweils im 12 MPX und im 48 MPX Modus:
Vorwort:
Das Jelly Star ist mittlerweile das dritte Gerät von Unihertz, welches ich testen darf. Ergo ist das Gerät bzw. der Hersteller für mich mittlerweile kein Unbekannter mehr – was auf den Großteil der Mobilfunkkunden am Markt wohl nicht zutreffen dürfte. Unihertz bietet Gerät für Nischen an – dementsprechend ist die Verbreitung der Geräte auch weitaus geringer, als man das bei etablierten Herstellern am Markt sehen kann. Dazu kommt, dass ein Hersteller wie Unihertz grundsätzlich natürlich ganz andere Voraussetzungen und Möglichkeiten hat, als es bei den „Big Playern“ der Fall ist. Dies sollte man beim Lesen / Betrachten des Testberichts und dessen Medien stets im Hinterkopf behalten. Doch das soll keineswegs eine Rechtfertigung oder gar Entschuldigung sein – im Gegenteil: Wie auch bisher werde ich die Vor- und Nachteile des Jelly Star so berichten, wie ich sie in meinem Alltag mit dem Gerät erleben konnte.
Transparenzhinweis: Das Testgerät wurde mir von Unihertz zur Verfügung gestellt. In meiner Rezension bin ich völlig frei, der Hersteller hat zu keiner Zeit Bedingungen oder Anforderungen an die Inhalte / Ergebnisse gestellt.
Wenn Ihr Euch genauer für die Unihertz-Geräte oder deren Compliance interessiert, könnt Ihr Euch auf der deutschen Homepage umschauen:
Einzigartige Smartphones, so einzigartig wie Sie
Das in diesem Testbericht erwähnte Unihertz Jelly Star ist auf der Homepage des Herstellers zu einer UVP von 229,99 USD erhältlich. Aktuell läuft eine Werbe-Aktion, bei welcher das Gerät für 209,99 USD erworben werden kann.
Spezifikationen:
- Abmessungen: 95,1 x 49,6 x 18,7 mm bei 116 Gramm
- Verfügbare Farbvarianten: Blau / Rot / Schwarz
- Helio G99 Octa-Core Prozessor mit 2,0 bis 2,2 GHz Taktung
- Android 13 Betriebssystem
- 256 GB interner Speicher, UFS 2.2
- Micro SD Speicherkartenslot
- 8 GB RAM Arbeitsspeicher
- Fest verbauter 2.000 mAh Akku
- 10W Ladegeschwindigkeit (ausschließlich kabelgebunden)
- Dual-SIM (Nano) Funktionalität – Achtung, Hybrid-Slot – 2 x SIM oder 1 x SIM + 1 x Micro SD Speicherkarte!
- 3,0“ LCD Display mit einer Auflösung von 480 x 854 Pixel, Panda-Glass
- 48 Megapixel Hauptkamera mit Autofokus
- Dual-Tone LED Leuchte
- 8 Megapixel Frontkamera mit Fixfokus
- 4G Funktionalität
- Bluetooth 5.3
- NFC
- GPS / GLONASS / Beidou / Galileo
- WLAN 802.11 a/b/g/n/ac, WiFi-Direct, WiFi-Display, WiFi-Hotspot
- Fingerabdruckscanner (Rückseite), G-Sensor, Compass, Gyroskop, Näherungssensor, Umgebungslichtsensor
- Gesichtsentsperrung (2D über Frontkamera)
- Infrarot-Port
- USB Typ-C OTG
- Programmierbare Taste rechts am Gehäuse
- 3,5 mm Klinkenbuchse
- FM-Radio
- Notification LED auf der Front
- LED-Beleuchtung auf der Rückseite (Benachrichtigung u. Musikerkennung)
- SAR-Wert Kopf: 0,602 W/kg
- SAR-Wert Körper: 0,798 W/kg
Lieferumfang:
Unihertz gehört – glücklicherweise – noch immer zu den Herstellern am Markt, die überdurchschnittlich viel Zubehör zum Gerät dazupacken – trotz der kleineren Größe des Herstellers. Und mal ehrlich – das Argument mit dem „wir schützen unser Klima indem wir keinen Lade-Adapter beiliegen“ und ähnliche zieht mittlerweile auch nicht mehr wirklich.
Der Käufer des Unihertz Jelly Star erhält folgendes in seinem Paket:
- 1x Smartphone „Unihertz Jelly Star“ inkl. fest verbautem 2.000 mAh Akku
- 1x USB Typ-C Lade- & Datenkabel
- 1x Lade-Adapter (deutscher Stecker)
- 1x Trageschlaufe
- 1x Clear-Cover für Smartphone
- 1x SIM-Werkzeug
- 1x Extra-Displaschutzfolie (eine ist bereits ab Werk auf dem Display installiert)
- Diverser Papierkram (Kurzanleitung, Garantieheft, etc.)
Besonderheit bei Unihertz: Die Geräte kamen bei mir bis dato immer mit bereits angelegter Schutzhülle an. Also nicht wundern, wenn Ihr Euer neues Schmuckstück aus dem Karton hebt und es Euch zunächst etwas „komisch“ vorkommt oder Ihr vergeblich nach dem Cover in der Box sucht, ohne zunächst das Smartphone genauer betrachtet zu haben. Die beigelegte Trageschlaufe lässt sich übrigens nur nutzen, wenn man das Gerät auch tatsächlich im mitgelieferten Clear-Cover nutzt. Nur dieses bietet rückseitig eine Aussparung, um die Trageschlaufe anbringen zu können.
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Wir beginnen an dieser Stelle wieder mit einer kurzen Zusammenfassung des Jelly Star:
Ich traue es mich kaum, es zu schreiben, aber die Front wird vom "großen" 3.0" Display dominiert. Und nein, das ist kein Widerspruch in sich, denn bei der Gerätegröße des Jelly Star kann auch ein 3.0" Display dominierend sein. Unterhalb des Displays hat sich Unihertz dazu entschieden, drei Hardware-Sensortasten zu verbauen. Das macht auch Sinn, denn einerseits wird der Platz im Gehäuse sowieso benötigt, um die ganze Hardware des Geräts auch unterzubringen. Und andererseits stiehlt man dem Display durch die Hardwaretasten keinen weiteren Platz durch Einblendungen der Navigationsleiste in der Fußzeile des Displays. Oberhalb des Displays ist mittig die Hörmuschel positioniert, links davon befindet sich die 8 Megapixel Frontkamera. Im deaktivierten Zustand nahezu unsichtbar ist mittig zwischen Frontkamera und Lautsprecher noch die Notification-LED zu finden. Und an dieser Stelle muss ich echt ein Lob aussprechen: Bei der Gehäusegröße und trotz den rückseitigen LEDs vorne noch zusätzlichen den Platz für eine Benachrichtigungsleuchte zu finden – Respekt! Auf der rechten Seite findet der Helligkeits- und Näherungssensor für das Display Platz.
Die Oberseite des Jelly Star hält noch weitere Überraschungen bereit: Neben einer 3,5 mm Klinkenbuchse ist hier ein Infrarot-Port und das zweite Mikrofon untergebracht. Die linke Gehäuseseite weist lediglich die Lautstärkewippe auf, welche optisch zwar in derselben Farbe gehalten ist wie das Gehäuse – durch ihre non-transparente Eigenschaft aber dennoch auffällt. Die Unterseite weist links das Mikrofon für Telefonate auf, mittig sitzt eine Mini-Torx Schraube (Gehäusebefestigung) und rechts der Medienlautsprecher, welcher seinen Sound durch vier Löcher nach Außen abgibt. Rechts geht’s dann wieder etwas dichter gedrängt zur Sache: Ganz oben sitzt der Power-Button, mit dessen Hilfe sich das Gerät Ein- und Ausschalten lässt bzw. man es im laufenden Betrieb auch in den Standby-Zustand versetzen kann. Direkt darunter ist – optisch mehr als auffällig – die individuell konfigurierbare Shortcut-Taste positioniert: Bei meinem blauen Gerät kommt diese in einem glänzenden Rotton daher. Weiter unten ist der Einschub für die beiden SIM's bzw. die SIM und die Speicherkarte zu finden. Den Abschluss auf dieser Seite bildet dann der Typ-C USB Port, über welchen das Gerät geladen wird und auch Daten ausgetauscht werden können. Auf der Rückseite wird es dann wieder interessant, denn neben der 48 Megapixel Hauptkamera hat Unihertz hier noch die Dual-Tone LED-Leuchte und den Fingerabdrucksensor angebracht. Ja – richtig gelesen, ein Fingerabdruckscanner auf der Rückseite, wie früher! Und das meine ich jetzt gar nicht ironisch, im Gegenteil: Abgesehen davon, dass man auf der Front gar keinen Platz für diesen gehabt hätte, lässt er sich auf der Rückseite trotz der geringen Gerätegröße einigermaßen angenehm bedienen und erreichen. Um den Kamera-Bereich herum ist U-förmig eine weitere Notification-LED in Streifenform angebracht. Dasselbe Element gibt es – als nahezu geschlossenen Kreis – weiter unterhalb rückseitig. Beide Streifen leuchten – im Gegensatz zum Unihertz Luna – nur einfarbig in Weiß. Unterhalb der zweiten LED-Einheit ist eine kreisrunde Metalleinlassung im Gehäuse angebracht – deren Verwendungszweck ist mir aber bis dato unbekannt geblieben. Vermutlich technisch bedingt…
Machen wir weiter in Sachen Verarbeitung / Wertigkeit des Jelly Star: Plastik, Plastik, Plastik! Gut – das mag jetzt vielleicht etwas "gemein" klingen, aber das beschreibt das Unihertz Jelly Star nun mal absolut perfekt. Allerdings sollte der Umstand des Polycarbonat-Gehäuses auch niemand wirklich verwundern – zumindest, wenn man sich vorher etwas mit dem Gerät beschäftigt hat. Denn bereits auf der Homepage wird anhand der Bilder sehr deutlich, dass das Gerät aus einem Unibody-Polycarbonat Gehäuse besteht. Grundsätzlich muss das ja nicht sofort etwas Negatives bedeuten, schließlich gibt es durchaus auch hochwertig verarbeitete und anmutende Geräte aus Kunststoff. Beim Jelly Star ist es – zugegebenermaßen – ein sehr zweischneidiges Schwert: Das durchsichtige Gehäuse weckt einerseits das Interesse nach "Mehr", schließlich sieht man dadurch tatsächlich auf die Elektronik und damit auf das Innerste des Smartphones. Andererseits wirkt das Gerät genau durch diese Transparenz vielleicht auch etwas wie ein "Kinderspielzeug" – insbesondere auch aufgrund der Größe. Nicht selten habe ich – bei der Nutzung des Geräts im Alltag – verstörte Blicke oder lachende Gesichter kassiert, als ich mit dem Jelly Star hantiert habe. Im gleichen Zuge muss man allerdings auch sagen, dass es auch verwunderte Blicke und interessierte Nachfragen gab – und nahezu alle aus der Kategorie "Lachen" und "Skepsis" haben sich nach dem Abklingen der ersten Reaktion näher für das Gerät interessiert.
Genau das ist auch der Punkt, bei dem man mit dem Jelly Star ansetzen muss, immerhin handelt es sich tatsächlich um das weltweit (!) kleinste Android 13 Smartphone. Ja, das Gehäuse besteht komplett aus Kunststoff und ja, es zieht Fingerabdrücke magisch an – das ändert aber nichts daran, dass das Gerät dennoch absolut hochwertig verarbeitet ist. Es knarzt nichts am Gerät, die verbauten Hardware-Tasten wackeln nicht bzw. haben kein übermäßiges Spiel im Gehäuse und weisen einen guten Druckpunkt auf, sodass sie auch mit angelegtem Case noch gut bedient werden können. Das Gerät hinterlässt bei mir einen absolut positiven Eindruck – sofern man sich mit der Optik arrangieren kann. Aber wie bereits erwähnt – die ist ja im Voraus bekannt und man weiß ja, worauf man sich einlässt…
Touchscreen, Bedienelemente sowie Bedienung im Allgemeinen:
Und damit wären wir – vermutlich – bereits beim interessantesten Punkt dieses Testberichts angekommen. Bei einem normalen Smartphone hätte man mich für diese Äußerung vermutlich schief angeschaut, aber beim Jelly Star ist dies durchaus von hoher Wichtigkeit – denn auch "das kleinste Android 13 Smartphone der Welt" muss sich im Alltag noch bedienen lassen, ohne dass man sich dabei die Finger bricht.
Und damit beginnen wir mal mit der Bedienung des Geräts über den 3" Touchscreen: Dieser löst mit 480 x 854 Pixel, was in Anbetracht der Größe tatsächlich für mich auch okay und absolut ausreichend ist. Trotz der geringen Displaygröße kann ich das Gerät bspw. auch mit der niedrigsten Schriftgröße noch gut bedienen – es ist zwar nicht mehr unbedingt komfortabel, aber es ist möglich. Und je kleiner die Schriftgröße, desto mehr Inhalte können auf dem Display dargestellt werden – daher sollte man als neuer Jelly Star Besitzer durchaus mal probieren, mit welcher Einstellung man persönlich am besten zurechtkommt. Die Menüpunkte lassen sich nicht nochmal separat in der Größe variieren. Das normale Navigieren beim Bedienen des Jelly Star ist durchaus ohne Fehleingaben möglich – das hätte ich so nicht erwartet und da bin ich anfangs mit einer etwas pessimistischeren Einstellung ans Ausprobieren gegangen. Worin ich aber bestätigt wurde und man eigentlich auch rechnen kann und muss: Das Verfassen von längeren Texten auf dem Gerät ist tatsächlich kritisch. Und das gilt gleichermaßen für das Schreiben von e-Mails als auch das Nutzen von diversen Messenger-Diensten: Wenn man sich konzentriert, ist es möglich relativ fehlerarm zu schreiben. Ein Genuss ist es aber nicht – und ich denke auch tatsächlich, dass das beim Jelly Start eher die Ausnahme sein und bleiben sollte.
Absolut problemlos hingegen funktioniert die sonstige Bedienung des Geräts – und das hat mich auch tatsächlich sehr positiv überrascht. Die unterhalb des Displays angeordneten Sensor-Tasten sind ausreichend groß, reagieren schnell und zuverlässig und können in deren Belegung (Task-Manager, Home-Bildschirm, Ebene zurück) quasi frei belegt werden. "Quasi" deshalb, weil die Home-Funktion immer mittig bleibt aber der Task-Manager mit der Zurück-Funktion geswitcht werden kann, hier gibt es ja doch unterschiedliche Vorlieben bei den Nutzern. Gleichermaßen positiv überrascht bin ich vom Fingerabdruckscanner – doch dazu später mehr im entsprechenden Unterpunkt.
Software & Menü:
Positiv: Wir haben Android 13 auf dem Gerät installiert – und auch hier hält sich Unihertz an das bisherige Vorgehen, wonach ein recht cleanes Stock-Android zur Anwendung kommt. Es finden sich ein paar Anpassungen im Menü, beispielsweise für die LED's oder die individuell konfigurierbare Shortcut-Taste, aber ansonsten dürfte man sich auch als völliger Neuling sehr zügig im Menü des Geräts zurechtfinden. Auch hier finden sich im Übrigen wieder nur sehr wenige Probleme in Sachen "Übersetzung": Die Standard-Android-Elemente fallen hier sowieso nicht negativ auf, nur bei den Eigenheiten von Unihertz (siehe oben) muss man sich manchmal eine Beschreibung vielleicht auch zwei- oder drei Mal durchlesen, bis man verstanden hat, worauf diese abzielt. Aber auch hier gilt: Ausprobieren, kaputt machen kann man im Regelfall nicht viel. Und wenn man die Funktion einmal erkundet hat, sollte sich dieser Punkt ja auch erledigt haben.
Das Gerät kommt neben Android 13 mit dem Sicherheitspatch von Juni 2023 daher, das Google Play Systemupdate steht bei meinem Gerät auf Januar 2024. Leider wird auch hier schnell die Schwachstelle des kleinen Konzerns deutlich: In Sachen "Software-Updates" hat man sich bei Unihertz bislang nämlich noch keinen Namen gemacht. Updates kommen im Falle von gravierenden Bugs, ansonsten ist die offizielle Info hierzu, dass das Bereitstellen von Updates auf Basis des Marktes erfolgt. Das kann also alles heißen – oder nichts. Darüber sollte man sich vor dem Kauf also absolut im Klaren sein!
Das Jelly Star verfügt noch über einen klassischen App-Launcher, also ein Menü, über welches sich die zusätzlich vom Nutzer installierten und die System-Apps aufrufen lassen. Wer möchte, kann sich natürlich auf dem Homescreen Shortcuts der entsprechenden Apps legen – aufgrund der beengten Platzverhältnisse ist aber bei 3x3 Apps (zusätzlich noch drei Apps in der Fußzeile als Standard-Shortcut – also in Summe 12 Verknüpfungen auf dem Homescreen) Schluss. Wer möchte, kann sich dann natürlich einfach einen zweiten, dritten, usw. Homescreen mit anfügen. Die Gestaltung im App-Launcher sieht dann nahezu genauso aus: Oben in der Kopfzeile findet sich die standardmäßige Google-Suchleiste, darunter erfolgt die alphabetische Auflistung der Apps. Auch hier passen 3 x 4 Anwendungen auf "einem Bildschirm" neben- bzw. untereinander. Hier läuft die Navigation – zumindest in meinem Fall – dann eigentlich ausschließlich über das App-Symbol, die dazugehörigen Beschriftungen werden nur im Ausnahmefall gelesen. Das liegt aber weniger an deren Größe, sondern viel mehr daran, dass längere Titel nicht als Ganzes unterhalb der App dargestellt werden können. Alles in allem also ein "normales" Google-Menü, welches bei der alltäglichen Bedienung keine Unregelmäßigkeiten im Sinne von langen Ladezeiten oder verwirrender Bedienung aufweist. Gut, alles Andere wäre auch komisch bei einem durchaus potenten Helio G99 Chipsatz in Kombination mit dem kleinen, niedrig auflösenden Display und dem mächtigen Arbeitsspeicher.
Kameras:
"Auffällig unauffällig" könnte man hier als passendes Schlagwort definieren, schließlich sind Smartphones mit lediglich einer rückseitigen Kamera im Jahre 2024 zur Seltenheit geworden. Dies muss aber nicht direkt zwangsweise etwas Negatives bedeuten – mir persönlich ist bspw. eine qualitativ gute Hauptkamera auch deutlich lieber als eine Hauptkamera mit durchschnittlicher Qualität und einem grottigen 2 Megapixel Autofokus-Helferlein an der Seite. Braucht kein Mensch…
Unihertz setzt daher beim Jelly Star auf lediglich eine Hauptkamera mit einer Auflösung von 48 Megapixel in Kombination mit einem Autofokus und einer Dual-Tone LED-Leuchte. Bei der Kamera handelt es sich um den ISOCELL S5KGM2 aus dem Hause Samsung mit 1/2.25" Sensorgröße. Dieser soll sich vor allem dadurch auszeichnen, dass er auf einer verhältnismäßig geringen Sensorgröße eine hohe Anzahl an Megapixel ermöglicht, was wiederrum der Bildqualität zugutekommen soll. Technisch wird das durch die Tetrapixel-Technologie umgesetzt, bei welcher vier nebeneinanderliegende 0.8um große Pixel zu einem 1.6um Pixel "fusionieren". Dadurch wird die Lichtempfindlichkeit um ein Vierfaches erhöht, wodurch bei schlechten Lichtverhältnissen in einer Auflösung von 12 Megapixeln gute Resultate erzielt werden sollen. Ebenfalls verbaut ist ein Autofokus, welcher auf der "Super-PD" Technologie basiert. Durch die spezielle Anordnung zwischen Linsen und Pixel soll es diesem Phase Detection Autofokus möglich sein, sowohl bei starren als auch bei sich bewegenden Foto-Objekten gute und schnelle Fokussierungen zu erreichen. "Smart WDR" soll für eine gute Balance zwischen hellen und dunklen Bereichen auf den Bildern sorgen und - last but not least - ist noch eine "Smart-ISO" Technologie verbaut: Auch diese soll bei schlechten Lichtverhältnissen detailreichere und farbenfröhlichere Aufnahmen ermöglichen. Rein technisch soll der Sensor dazu in der Lage sein, in Full HD Auflösung mit bis zu 240 fps aufzuzeichnen.
Bei der Frontkamera setzt Unihertz auf einen Sony IMX219 CMOS-Exmor R Sensor mit 8 Megapixel Auflösung und Fixfokus-Technologie. Bei diesem Sensor handelt es sich schon um ein etwas älteres Modell, welches technisch dazu in der Lage sein soll, Videos in Full HD Auflösung mit bis zu 60 fps aufzuzeichnen, im 720p Modus wären gar 180 fps möglich. Weitere "Marketing-Schlagwörter" liegen zu diesem Sensormodell nicht (mehr) vor, sodass wir uns später ganz auf die praktischen Ergebnisse im Alltag konzentrieren können.
So viel zu der Theorie und dem Marketing. Bevor wir näher auf die tatsächliche Leistung der Kamera(s) eingehen, möchte ich Euch einen kurzen Überblick über die zur Verfügung stehenden Funktionen und Modi im Kamera-Menü geben:
Einstellungsmöglichkeiten im Foto-Modus:
- LED-Leuchte: Ein, Aus, Automatik
- Wechsel zwischen Haupt- und Frontkamera
- Auslöser-Shortcut
- Galerie-Shortcut
- Kameramodi-Shortcuts: Zeitraffer, Video, Foto, Pro, Superresolution sowie über ein "Mehr"-Shortcut noch QR-Code, Mono und die Möglichkeit, die Shortcuts auf dem Sucher-Bildschirm zu bearbeiten
- RAW (.DNG) Aufnahme: Ein / Aus
- Selbstauslöser: Aus / 2 Sek. / 3 Sek. / 5 Sek. / 10 Sek.
- ZSD: Ein / Aus
- Foto-Proportionen: 4:3 (Empfohlen) / 16:9
- Klingen (Auslöser-Ton): Ein / Aus
- WaterMark: Ein / Aus
- Gitternetzlinien: Ein / Aus
- Ausrichten: Ein / Aus
- Anti-Flimmern: Auto / Aus / 50 Hz / 60 Hz
- Automatische Bildschirmhelligkeit auf Max.: Ein / Aus (bewirkt, dass das Display nach dem Start der Kamera auf max. Helligkeit gedreht wird)
- GPS Location: Ein / Aus
- Key Mode (Lautstärketasten zum Wechseln zwischen den Modi nutzen): Ein / Aus
- Zurücksetzen
Einstellungsmöglichkeiten im Video-Modus:
- LED-Leuchte: Ein, Aus
- Wechsel zwischen Haupt- und Frontkamera
- Auslöser-Shortcut
- Galerie-Shortcut
- Kameramodi-Shortcuts: Zeitraffer, Video, Foto, Pro, Superresolution sowie über ein "Mehr"-Shortcut noch QR-Code, Mono und die Möglichkeit, die Shortcuts auf dem Sucher-Bildschirm zu bearbeiten
- Szenenmodus: Aus / Nachtaufnahme / Sonnenuntergang / Party / Portrait / Landschaft / Nachtportrait / Theater / Strand / Schnee / Foto / Action
- EIS: Ein / Aus
- Mikrofon: Ein / Aus
- Video Format: H264 / HEVC
- Videoqualität: 2K (2.560 x 1.440 Pixel) / FHD (1.920 x 1.080 Pixel) / HD (1.280 x 720 Pixel) & VGA (640 x 480 Pixel)
- Video File Format: 3GP / MP4
- Gitternetzlinien: Ein / Aus
- Ausrichten: Ein / Aus
- Anti-Flimmern: Auto / Aus / 50 Hz / 60 Hz
- Automatische Bildschirmhelligkeit auf Max.: Ein / Aus (bewirkt, dass das Display nach dem Start der Kamera auf max. Helligkeit gedreht wird)
- GPS Location: Ein / Aus
- Key Mode (Lautstärketasten zum Wechseln zwischen den Modi nutzen): Ein / Aus
- Zurücksetzen
Kommen wir nun zur Praxis im Kamera-Bereich mit dem Jelly Star: Zunächst ein Hinweis – dem aufmerksamen Leser dürfte es oben in der Übersicht der Foto-Einstellungen vielleicht aufgefallen sein: Das Jelly Star kann Bilder mit der Stock Foto-App nur in zwei Auflösungen schießen: Nämlich in 12 Megapixel (das ist der Standard "Foto"-Modus) oder aber in der vollen 48 Megapixel Auflösung (das wäre dann der "Superresolution"-Modus). Finde ich grundsätzlich sogar ganz positiv, mehr Auflösungen zum "Rumspielen" braucht es nicht – man muss es aber auch erstmal wissen, um in der Praxis dann die auf dem Datenblatt offenbar vorhandenen Stärken ausspielen zu können.
Doch nun zu den Resultaten, beginnend bei den Fotos des Jelly Star: Zunächst sei gesagt: Sowohl in der 12 Megapixel Auflösung als auch mit 48 Megapixel gelingen mit dem Jelly Star sehr gute, detailreiche Bilder, die darüber hinaus auch in Sachen Weißabgleich bzw. der allgemeinen Belichtung meist sehr realitätsnah abgebildet werden. Betrachtet man die Bilder ausschließlich auf kleinen Displays oder möchte man keine riesigen Abzüge davon machen, dürfte die 12 Megapixel Auflösung für die meisten Nutzer absolut ausreichend sein. Die 48 Megapixel bringen hier qualitätstechnisch weder Vor- noch Nachteil – schlagen aber mit einem deutlich höheren Gewicht (Dateigröße) auf den internen oder externen Speicher. Je nach Objekt kann die 48 Megapixel Datei mindestens doppelt, wenn nicht sogar drei Mal so groß auf dem Speicher abgelegt werden. An und für sich hat mich die Kameraqualität des Jelly Star echt überrascht: Aufgrund der technischen Begrenzungen im Sinne der Gerätegröße produziert das Gerät Bilder von guter Qualität und liefert dabei im Bereich „Unihertz“ die für mich bisher besten Ergebnisse meiner Gerätetests ab. Lediglich bei schlechten Lichtverhältnissen bzw. bei Dunkelheit bekommt der Nutzer die Grenzen der Physik aufgezeigt: Die Bilder werden schnell pixelig und beginnen zu rauschen – was auch daran liegen dürfte, dass das Gerät keinen vorprogrammierten Nachtmodus hat. Wer sich hier also bessere Ergebnisse erhofft, muss selbst mit den im „Pro-Modus“ zur Verfügung stehenden Optionen spielen und die für sich passenden Einstellungen finden.
Übrigens: Ich habe – neben der Stock Camera-App – auch wieder mit Open Camera getestet: Die Bilder liefern hier – im Gegensatz zur Stock Cam – qualitativ keinen Mehrwert, womit ich beim Jelly Star zu einem anderen Ergebnis komme, als das teilweise bei anderen Unihertz-Geräten der Fall war. Auch hier lohnt es sich also, etwas herumzuprobieren und zu schauen, welche Konfiguration einem selbst die besten Ergebnisse liefert.
Von der Frontkamera sollte man nicht allzu große Wunder erwarten: Man erkennt, was man fotografieren wollte, und die Qualität geht für ein Smartphone „in Ordnung“ – mehr aber auch nicht. Auf kleinen Displays lassen sich die Bilder gut anschauen, sobald es aber auf größere Displays oder gar TV-Bildschirme geht, wird es schnell körnig und pixelig. Dazu kommt, dass der Weißabgleich bei der Frontkamera sehr hart arbeitet und entweder den Vordergrund überbelichtet und man im Hintergrund gar nichts mehr erkennt – oder andersrum. Grundsätzlich spricht nichts gegen das Fokussieren auf die Objekte im Vordergrund – aber auch hier ist die Qualität eben nicht mehr als „OK“.
In Sachen „Video“ sieht das Ganze schon ähnlich gut aus, wie wir das bereits vom Foto-Modus des Geräts kennen: Die Videos können in einer maximalen Auflösung von 2K bei 30 Frames pro Sekunde aufgezeichnet werden, wahlweise kann der elektronische Bildstabilisator (der auch tatsächlich sehr viel Wirkung hat!) hier noch aktiviert werden, darüber hinaus stehen im Videomodus diverse Szenenmodi zur Verfügung, mit welchen man seine Konfiguration des Smartphones auf die jeweiligen Situationen einstellen kann – zumindest etwas. Die Bildqualität geht bei den Aufnahmen echt in Ordnung – es kam bzw. kommt zu keinen Frame-Einbrüchen und auch der Autofokus reagiert während dem Filmen ausreichend schnell und zuverlässig. Lediglich beim Regeln der Helligkeit ist mir das Jelly Star etwas zu „brutal“ und reagiert sehr empfindlich und „stark“ auf Helligkeitsänderungen – beispielsweise wenn während einer Szene etwas mehr „Himmel“ im Bild aufpoppt. Ein gemischtes Bild hinterlässt die Audiospur bei mir: Diese ist zwar qualitativ echt gut – wird mir persönlich aber zu leise auf den digitalen Speicher gebannt, das gelingt Mitbewerbern deutlich besser. Hier kann man zwar in gewissen Bereichen später am PC nachregeln – es wäre aber schon klasse, wenn das Ergebnis bereits am Smartphone passt, zumindest im Groben. Achja – abschließend noch ein Wort zum elektronischen Bildstabilisator: Ja, der bringt tatsächlich was, wie man in den Beispielvideos auch erkennen kann. Aber: Die Bildqualität der Videos selbst leider schon erkennbar unter der Aktivierung des Stabilisators. Bei schnelleren Bewegungen „vermatscht“ das Video, es wirkt teilweise unscharf bzw. pixelig, bis man die Bewegung wieder reduziert hat. Man muss hier also entscheiden, was einem wichtiger ist: Eine gute Bildqualität und dabei unter Umständen den ein oder anderen Wackler im Bild – oder eben reduzierte Wackler bei mehr Bildmatsch.
Akku, Sprachqualität und Empfang:
2.000 mAh. Ein Wert, mit welchem man bei normalen, heutigen Smartphones wohl nicht mehr viel anfangen könnte. Anders sieht das allerdings auch wieder beim Jelly Star aus, denn bedingt durch die geringe Größe des Geräts ist technisch schlichtweg wohl einfach keine höhere Kapazität möglich. Man muss allerdings auch dazu erwähnen, dass es grundsätzlich fraglich ist, ob eine höhere Kapazität überhaupt notwendig ist, immerhin besitzt das Gerät jetzt auch nicht unbedingt die üblichen Stromfresser wie ein riesiges, hochauflösendes Display. Doch 2.000 mAh bleiben eben "nur" 2.000 mAh – vor allem, wenn man dann auch noch über einen durchaus leistungsstarken Helio G99 SoC verfügt. Wer das Smartphone häufig auch tatsächlich nutzt (und darunter verstehe ich eine Nutzung, bei welcher das Display aktiv ist und der Prozessor durchaus auch gefordert wird), der wird vermutlich unter Tags zwischenladen müssen. Man könnte sich jetzt natürlich die Frage stellen, ob vielleicht beim Prozessor dann nicht "weniger mehr" gewesen wäre – und so wirklich klar beantworten lässt sich das meiner Ansicht nach nicht: Es gibt doch nichts ärgerlicheres, als ein langsames und möglicherweise sogar im Alltag beeinträchtigendes Smartphone mit sich führen zu müssen. Allerdings kann man das letzte Argument auch bei einem leeren Akku anbringen. Vielleicht wäre etwas mehr Geräte- und damit Akku-Größe die bessere Alternative gewesen…
Noch ein Punkt zur Ladezeit des Geräts und dem mitgelieferten Netzteil:
Es ist problemlos möglich, den Akku von 0 auf 100% in unter einer Stunde zu laden – allerdings eher nicht mit dem beigelegten Netzteil samt Kabel. Der beste, mit meiner eigenen Hardware gemessene Wert, lag bei 48 Minuten. Daraus folgt: Es ist zwar weiterhin schön und gut, dass Unihertz ein vollständiges Ladegerät beim Jelly Star beilegt – wer das Gerät aber möglichst schnell wieder mit Energie versorgen möchte, sollte einen abweichenden Ladestecker samt -kabel mit mehr Power nutzen; der Ladevorgang mit der beigelegten Hardware dauerte nämlich verhältnismäßig lange.
Weiter geht’s mit der Sprachqualität und dem Empfang des Jelly Star. Diese war im Test stets von überdurchschnittlich hoher Qualität – und zwar sowohl auf Sende- als auch auf Empfangsseite. Das ist heute leider keine Selbstverständlichkeit mehr, in Zeiten in den Smartphones immer mehr können müssen, aber die eigentlichen Basics vernachlässigt werden. Das kann man also beim Jelly Star so nicht behaupten: Der Gesprächspartner wird klar und deutlich wiedergegeben und auch die max. Lautstärke über die Hörmuschel ist für normale Situationen (also NICHT auf Baustellen o. ä.) absolut ausreichend. Lediglich die Wiedergabe über den untenliegenden Medienlautsprecher schwächelt etwas: Die Lautstärke ist hier nicht die Höchste und auf maximaler Stufe krächzt der Lautsprecher schon fast vor sich hin – man sollte Telefonate also eher über die Hörmuschel oder ein Headset (kabelgebunden / kabellos) führen.
Übrigens: Auch das Jelly Star bietet wieder die Möglichkeit, ab Werk Telefonate aufnehmen zu können. Sowohl der Gesprächspartner als auch die eigene Person werden dabei verlustfrei klar und deutlich aufgezeichnet.
Media- und Musikplayer:
Da auch das Jelly Star wie die anderen Geräte aus dem Hause Unihertz auf Stock-Android setzt, befindet sich ab Werk kein dedizierter Video- und Musikplayer an Bord. Es ist natürlich möglich, Audio- und Videodateien wiederzugeben – für umfangreicheres Seh- und Hörvergnügen empfehle ich aber definitiv die Nutzung einer separaten App. In meinem Fall habe ich das Gerät wieder mit dem kostenfrei im Playstore erhältlichen VLC Player genutzt. Auf die Einstellungsmöglichkeiten des Players möchte ich hier nicht im Detail eingehen, hier hat sicherlich jeder seine eigenen Vorlieben. Für mich stellt der VLC Player aber anhand seines Funktionsumfanges in Kombination mit der breiten Verfügbarkeit und der intuitiven Bedienung die beste Freeware-Lösung dar.
Doch was kann das Jelly Star in der Praxis im Bereich "Multimedia" vorweisen? Nun – aufgrund der Gerätegröße und des Preisbereichs erwartet man an diesem Punkt jetzt vielleicht nicht eine absolute Top-Leistung. Doch damit tut man dem Jelly Star durchaus vielleicht etwas Unrecht, denn der integrierte Medienlautsprecher an der Unterseite des Geräts kann durchaus in einem guten Maß Musik ausgeben. Klar – in Sachen Klang (und Lautstärke) reden wir hier immer noch von deutlichen Unterschieden zu anderen Geräten, die mittlerweile in einer ähnlichen Preisklasse unterwegs sind: Nehme ich hier beispielsweise ein Galaxy A34 mit Stereo-Lautsprechern zum Vergleich heran, verliert das Jelly Star ohne Wenn und Aber. Nichtsdestotrotz: Für einen Mono Lautsprecher liefert das Gerät eine gute, maximale Lautstärke ab und die Qualität geht in Ordnung. Mit entsprechenden Einstellungen im Equalizer lässt sich der Klang noch etwas auf die individuellen Vorlieben anpassen, auch hier empfiehlt es sich also, etwas mit den Einstellungen zu spielen und Ausdauer zu beweisen.
Weitaus positiver überrascht hat mich die Ausgabeleistung über die 3,5 mm Klinkenbuchse: Die maximale Lautstärke ist hier sehr hoch (und auf Dauer auch nicht auszuhalten), die Qualität lässt sich auch hier Dank Equalizer individuell anpassen. Wer also definitiv Wert auf qualitative Wiedergabe legt, sollte die 3,5 mm Klinkenbuchse dem Lautsprecher vorziehen – und so auch die Geduld seiner Mitmenschen nicht unnötig mit lauter Musik über den Lautsprecher austesten.
Kommunikation & Anschlüsse:
Man sollte kaum glauben, welchen Funktionsumfang man in solch ein kleines Gerät packen kann – wenn man denn möchte. Trotz des geringen Formfaktors mangelt es dem Unihertz Jelly Star eigentlich an nichts. Okay – eine 5G-Fähigkeit ist aufgrund des verwendeten Helio G99 Prozessors jetzt nicht gegeben, dem größten Nutzerkreis sollte eine gute LTE-Funktionalität allerdings aktuell auch noch ausreichend sein. Was das Gerät sonst noch in Sachen "Verbindungsmöglichkeiten" zu bieten hat, könnt ihr der untenstehenden Auflistung entnehmen:
- Dual-SIM Funktionalität (entweder dual Nano-SIM oder 1x Nano-SIM in Verbindung mit 1x Micro SD Speicherkarte)
- MicroSD Speicherkartenslot
- 2G GSM Bänder: 2 / 3 / 5 / 8
- 3G WCDMA Bänder: 1 / 2 / 4 / 5 / 6 / 8 / 19
- 3G CDMA2000 Bänder: BC0 / BC1
- 4G FDD-LTE Bänder: 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 7 / 8 / 12 / 13 / 17 / 18 / 19 / 20 / 25 / 26 / 28A / 28B / 66
- 4G TDD-LTE Bänder: 34 / 38 / 39 / 40 / 41
- WiFi: WLAN 802.11 a/b/g/n/ac 2.4 / 5 GHz, WiFi-Direct, WiFi-Display, WiFi-Hotspot V2.0
- Bluetooth 5.3
- Infrarot Port
- NFC
- GPS / GLONASS / Beidou / Galileo
- USB Typ-C OTG Port (2.0)
- 3,5 mm Klinkenbuchse
Extras:
LED-Beleuchtung & Notification LED:
Das Unihertz Jelly Star verfügt – ganz ähnlich zum Luna – ebenfalls über eine auf der Rückseite angeordnete LED-Beleuchtung. Man hat sich hier auf ein u- und ein fast kreisförmiges Element unterhalb der Kamera-Insel geeinigt, was optisch auch ganz passend aussieht: Der obere U-Teil fasst die Kamera-Insel schön ein und das untere kreisförmige LED-Segment umrahmt das Unihertz-Logo. Einen Unterschied im Vergleich zum Luna gibt es aber: Die LED-Streifen des Jelly Star können "nur" weiß aufleuchten und keine unterschiedlichen Farben darstellen. Das ist einerseits natürlich etwas schade, da hier der "Spieltrieb" dann natürlich etwas eingeschränkt wird. Andererseits ist die Beleuchtung dennoch ein "Nice-to-have" und bringt mit der Benachrichtigung bei verpassten Ereignissen auch einen echten Mehrwert.
Folgende Einstellungsmöglichkeiten bieten sich dem Nutzer für die rückseitigen LEDs:
- LED-Aktivität: Ein / Aus
- Helligkeit: Stufenlose Regelung möglich
- Eingehende Anrufe:
- Sound only: LEDs aktiv ja / nein
- LEDs aktiv bei Stummschaltung des Telefons: Ja / Nein
- Nachrichten:
- Sound only: LEDs aktiv ja / nein
- LEDs aktiv bei Stummschaltung des Telefons: Ja / Nein
- Appfilter: Ermöglicht Ausnahmereglung für App-Benachrichtigungen welche die LEDs NICHT auslösen sollen
- Musikvisualisierung: Ein / Aus
- LED-Aktivität bei Stummschaltung des Telefons ja / nein
- Appfilter: Ermöglicht Ausnahmeregelung für Apps, die keine Musikvisualisierung erhalten sollen
- Immer an: Ein / Aus
- Charging Reminder: Ein / Aus (LEDs leuchten auf, wenn das Gerät am Ladegerät hängend geschüttelt wird)
- Automatische Abschaltung: Definieren eines Zeitraumes, in welchem die LEDs deaktiviert sein sollen (bspw. als eine Art "Nachtruhe")
Und wer jetzt noch nicht genug hat von LEDs, dem kann ich noch die frohe Kunde verbreiten, dass das Jelly Star sogar eine Benachrichtigungs-LED auf der Front bietet. Sie sitzt mittig zwischen Frontkamera und Hörmuschel, ist im deaktivieren Zustand nur extrem schwer zu erkennen. Gut – sie ist auch relativ klein, sodass man sie bei direkter Sonneneinstrahlung möglicherweise auch im aktiven Zustand übersehen könnte. Dennoch: Bei normalen Umgebungsverhältnissen ohne direkte Sonneneinstrahlung ist auch die kleine LED gut zu erkennen und erfüllt daher ihren Zweck. Hier stehen dem Nutzer folgende Konfigurationsmöglichkeiten zur Verfügung:
- Laden: Ein / Aus (visualisiert dann den Ladezustand bzw. -fortschritt)
- Weniger Strom: Ein / Aus (soll eine Art "Warnblinken" bei niedrigem Akkustand darstellen)
- Verpasste Mitteilungen:
- Verpasste Anrufe: Nichts / Rot / Grün / Blau
- Ungelesene Nachrichten: Nichts / Rot / Grün / Blau
- Andere Mitteilungen: Nichts / Rot / Grün / Blau
- Eingehende Anrufe: Nichts / Rot / Grün / Blau
Im Großen und Ganzen gefällt mir das "Gesamtpaket", welches Unihertz hier in Sachen "Notifications" zur Schau stellt. Zugegeben: Die rückseitigen LEDs mögen tatsächlich mehr Spielerei sein, dennoch lassen sich diese mit etwas individueller Konfiguration von der Spielerei zu einer nützlichen Benachrichtigungsmöglichkeit umwandeln. In dem man beispielsweise die Helligkeit etwas herunterregelt und die Musikvisualisierung (funktioniert übrigens nur bei über den Lautsprecher ausgegebener Musik – Umgebungsgeräusche funktionieren nicht!) deaktiviert, haucht man dem Feature etwas mehr "Ernst" ein und kann sich das Gerät praktisch konfigurieren. Ich find's klasse – und lange nicht so "oversized" wie bspw. beim Unihertz Luna.
Fingerabdruckscanner / biometrische Sicherheit:
Positiv überrascht bzw. mit einem positiven Fazit lässt mich auch der rückseitig positionierte Fingerabdruckscanner zurück. Mit etwas Übung erreicht man diesen problemlos mit dem Zeigefinger, nachdem man das Gerät zur Bedienung in die Hand genommen hat. Die Erkennungsrate ist auch bei nur "einfacher" Speicherung eines Fingers (es gibt ja Kandidaten, die bspw. den Zeigefinger zwei Mal als Profil benötigen, damit zuverlässig entsperrt wird) auf sehr hohem Niveau. Wenn es hier dazu kommt, dass man nicht auf Anhieb entsperrt, liegt es mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit daran, dass man den Sensor nicht korrekt erwischt hat. Als Kurz-Fazit zum Fingerabdruckscanner lässt sich sagen: Nostalgie! Der rückseitig positionierte Scanner erinnert mich an frühere Smartphones. Ja – die Positionierung ist aufgrund der Gerätegröße vielleicht nicht optimal, aber wo hätte man diesen sonst unterbringen sollen? Ich bin froh, dass das Jelly Star den Scanner spendiert bekommen hat. Deutlich entspannter als auf dem kleinen Display den Entsperrcode bzw. das -passwort eingeben zu müssen.
Wer kein Fan des Scanners ist, kann das Display entweder via 2D Gesichtserkennung (Frontkamera) oder eben eine PIN- bzw. Passworteingabe im Bildschirm entsperren. Oder man deaktiviert den Schutz komplett – was selbstverständlich nicht empfehlenswert ist.
„Werkzeugkasten“:
Der „Werkzeugkasten“ hört sich erstmal mysteriöser an, als er tatsächlich ist. In der Praxis findet der Nutzer darin nämlich durchaus nützliche Tools, die im Alltag hilfreich sein könnten. De facto wären das:
- Lärmtest (eine Pegelmessung über die Mikrofone des Geräts)
- Kompass
- Taschenlampe
- Wasserwaage
- Hängendes Bild (eine Art „Ausrichtungs-Tool“)
- Größe messen
- Lupe
- Alarm
- Schrittzähler
- Lot
- Winkelmesser
- Geschwindigkeitsmesser
Zu allen oben genannten Funktionen habe ich Euch eines oder mehrere Bilder der Anwendung mit dazu gepackt. Wie gesagt – es gibt durchaus nützliche Elemente hier drin, andere wiederrum würde ich vermutlich im Alltag eher selten gebrauchen.
Radio:
Bei vielen aktuellen Smartphones nicht mehr an Bord, aber sicherlich noch vom ein oder anderen Nutzer vermisst: Ein UKW-Radio. Das Jelly Star hat glücklicherweise noch eines an Bord, sodass man nach dem obligatorischen Anstöpseln des 3,5 mm Klinken-Headsets (fungiert im Radiobetrieb als Antenne) und dem Starten der App auch direkt loslegen kann. Beim ersten Aufrufen der Senderübersicht erfolgt automatisiert auch der Sendersuchlauf. Im Anschluss daran werden die gefundenen Sender (bei mir waren es auf Anhieb 26 Stück) über die Frequenz aufsteigend dargestellt. Nach etwas Ladezeit stellt das Jelly Star im Übrigen auch den Sendernahmen dar, sodass eine Identifikation der Sender noch einfacher möglich ist (kein Mensch merkt sich alle Frequenzen ). Die Ausgabe des Radios kann wahlweise entweder über das angebundene Headset oder den Lautsprecher erfolgen, wobei auch hier die Qualität und Lautstärke über das Headset deutlich besser ist und deshalb auch vorzuziehen wäre. Neben dem Anfertigen von Mitschnitten über die Aufnahme-Funktion kann das Radio selbstverständlich problemlos im Hintergrund ausgeführt werden, während Ihr nebenbei andere Aufgaben mit dem Jelly Star erledigt.
Für Personen ohne Musik- bzw. Internet-Flatrate (oder schwächelndem Netzempfang) also weiterhin durchaus eine Alternative, sofern man nicht seine ganze Musiksammlung auf dem internen Speicher oder der Speicherkarte mitführt.
Fazit:
Unihertz wirbt für das Jelly Star mit dem Slogan "das kleinste Android 13 Smartphone der Welt" – und ja, damit mag man Recht haben (ich habe nicht nachgeforscht ), aber man hätte genauso gut auch die durchaus konkurrenzfähige technische Ausstattung mehr hervorheben können. Der kleine Power-Zwerg mit Helio G99 Prozessor bietet nicht nur ein nahezu vollständiges Profil an Konnektivität (bis zu LTE), auch die 256 GB an internem Speicher, die 8 GB RAM Arbeitsspeicher, die 48 Megapixel Kamera, die außergewöhnliche Optik, die "doppelte" Möglichkeit an Benachrichtigungsmöglichkeiten (Notification LED auf der Front + LEDs auf der Rückseite) können sich sehen lassen und brauchen sich im Vergleich zur Konkurrenz nicht zu verstecken. Okay – ein 3" Display mit 480 x 854 Pixel Auflösung in der heutigen Zeit mag nicht jedermanns Sache sein – aber diesen Punkt kennt man vor dem Kauf und wohl kaum ein Text-Junkie würde sich das Jelly Star dann vermutlich in die engere Auswahl packen.
Ich sehe das Jelly Star eher als sehr praktisches Zweitgerät (aufgrund der wirklich sehr geringen und angenehmen Größe) oder als Gerät für Personen, die explizit sehr selten texten (egal ob jetzt via Mail oder Messenger) und auch sonst mobil eher selten im Internet unterwegs sind. Fokus also eher auf den sonstigen Multimedia-Funktionen in Kombination mit Anrufen. Und falls doch jemand nicht auf seinen gewohnten Messenger verzichten kann oder will: Dann nutzt eben Voicemails.
Doch wenn die Zielgruppe natürlich schon dermaßen "eingeschränkt" ist, sollten die anderen Funktionen natürlich überzeugen. Und das tun sie grundsätzlich auch: Die rückseitige 48 Megapixel Kamera liefert – ausreichend Licht vorausgesetzt – eine gute Leistung ab und bannt Bilder in guter Qualität realitätsgetreu auf den internen oder externen Speicher des Jelly Star. Der integrierte Medien-Lautsprecher an der Unterseite des Smartphones ist durchaus in der Lage, eine hohe maximale Lautstärke wiederzugeben, wenngleich man hier von vergleichbaren Geräten derselben Preisklasse (Galaxy A34 bspw.) immer noch einen deutlichen Unterschied merkt – im negativen Sinne für das Jelly Star. Die Lautstärke liegt dann klar unterhalb des A34 und bei der Qualität befinden sich mindestens drei Stufen Unterschied zwischen den Geräten. Aber gut – auch das ist, zumindest teilweise, ein Kompromiss an die Größe des Geräts, darüber muss man sich eben im Klaren sein. Dennoch überzeugt das Jelly Start als ein Gerät, welches sich deutlich vom Trend der immer größer werdenden Smartphones abhebt und somit durchaus Potenzial hätte. Dieses Potenzial verspielt man sich aber im gleichen Zug teilweise wieder mit der verbauten Hardware, denn der Helio G99 Prozessor ist zwar prinzipiell ausreichend (nur „ausreichend“, weil es sich eben um einen doch schon betagteren Octa-Core Prozessor mit 4G-only handelt), doch die reine Leistungsfähigkeit in Relation zur sonstigen Hardware wirkt fast schon „over-powered“, worunter natürlich die Akkulaufzeit bei entsprechender Nutzung leidet.
Nichtsdestotrotz hat mich das Jelly Star bis dato am meisten mit seinen Fähigkeiten überzeugt, wenn ich mir meine „Unihertz“-Geschichte mal rückblickend betrachte. Das Gerät bringt ein gutes Ausstattungspaket mit, weist hier und da eine kleinere Schwäche auf – aber ist definitiv ein ganz spezielles Stück für Individualisten. Ein absolutes No-Go sind leider auch weiterhin die – quasi nicht vorhandenen – Software-Updates. In der heutigen Zeit sollten zumindest Sicherheits-Patches bereitgestellt werden. Wer mit diesem und den anderen negativen Faktoren kein Problem hat, kann und sollte sich das Gerät definitiv mal näher anschauen. Es ist schon beachtlich, welche Technik man heute in solch ein kompaktes Gehäuse quetschen kann.
Vorteile:
- Ultra kompakter Formfaktor bei akzeptabler Dicke des Geräts – eine andere Art von "User Experience"
- Großer interner UFS 2.2 Speicher (256 GB)
- Üppig dimensionierter Arbeitsspeicher mit 8 GB RAM
- Helio G99 Prozessor mit viel Reserven und ausreichend guten Verbindungs- und Kommunikationsmöglichkeiten (LTE)
- Dual-SIM Funktionalität / Speicherkartenslot (entweder – oder)
- Umfangreiche Benachrichtigungs-Features (LED auf der Front / LEDs auf der Rückseite)
- Rückseitige Kamera macht – bei ausreichend Lichtverhältnissen – durchaus brauchbare Bilder
- Umfangreiche Notification-Features über LED auf der Front und LED-Streifen auf der Rückseite
- Musikwiedergabe über die 3,5 mm Klinkenbuchse: Hier ist eine hohe, maximale Lautstärke in Kombination mit wirklich gutem Klang möglich. Es empfiehlt sich, die eventuell in der App vorhandenen EQ-Einstellungen ausgiebig mit dem Jelly Star zu testen – man ist wirklich überrascht (vor allem im Vergleich zur Leistung des Lautsprechers), was das kleine Stück hier leisten kann.
- 2.000 mAh Akku – man könnte meinen, dass der – in Anbetracht der Größe des Geräts – ausreicht, doch wer das Gerät intensiv nutzt, darf auch hier täglich nachladen.
- Medien-Lautsprecher: Durchaus in der Lage, Musik in höherer Lautstärke wiederzugeben – im direkten Vergleich mit preisähnlichen Geräten aber in Sachen Lautstärke leicht und in Sachen Wiedergabequalität deutlich unterlegen
Nachteile:
- Durch den sehr kleinen / kompakten Formfaktor ist das Gerät nicht für Personen geeignet, die länger Eingaben auf dem Display vornehmen müssen (Mails, Messenger, etc.). Tasten lassen sich zwar - auch mit dickeren Fingern - verhältnismäßig gut treffen – auf Dauer strengt das aber merklich an, jedenfalls im Vergleich zu einem regulären Smartphone mit größerem Touchscreen.
- Quasi kein Software-Support: Das Gerät kommt mit Android 13 zwar mit einem recht aktuellen Betriebssystem (das Jelly Star wurde im Spätsommer 2023 released – dafür war es sogar noch up-to-date), jedoch befindet sich der Sicherheitspatch bereits auf Juni 2023. Und aus der bisherigen Erfahrung mit meinen Unihertz-Geräten, sollte man hier eher gar nichts erwarten. Wenn nachher doch ein Update kommt – umso besser. Schade, dass man selbst mit reinen Sicherheitspatches so sparsam umgeht.
Videos, mit dem Unihetz Jelly Star gedreht:
2K Modus ohne EIS 1:
2K Modus ohne EIS 2:
2K Modus mit EIS:
2K Modus ohne EIS Action-Modus:
2K Modus ohne EIS Fokus Audiospur:
Full HD Modus ohne EIS, Szenenmodi „Landschaft“:
Full HD Modus mit EIS, Szenenmodi „Landschaft“:
Beispielbilder Kamera - jeweils im 12 MPX und im 48 MPX Modus:
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