[TESTBERICHT] Unihertz Jelly Max: Aktuelle Technik im kompakten und modernen Design ist noch nicht ausgestorben - oder?

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Unihertz Jelly Max: Aktuelle Technik im kompakten und modernen Design ist nicht ausgestorben.

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Kommentar des Testers
"Unihertz hat es geschafft, mit dem "Jelly Max" einen würdigen Nachfolger bzw. eine sinnvolle Weiterentwicklung innerhalb der "Jelly-Reihe" zu bieten. Erstmals in der Geschichte von Unihertz setzt man dabei auf eine Dual-Kamera auf der Rückseite, bei welchem der Hauptsensor mit 100 Megapixel auflöst und von einem 8 Megapixel Tele-Objektiv mit 3,4x optischer Vergrößerung unterstützt wird. Dazu kommt ein SoC, welcher mit dem Dimensity 7300 in Kombination mit einem – für die Gehäusegröße verhältnismäßig großem – 4.000 mAh Akku in der Praxis gute Ausdauerwerte liefert. 12 GB Arbeitsspeicher in Kombination mit einem 256GB großen UFS 3.1 Speicher und einem MicroSD Speicherkartenslot bieten eine gute Performance und eine hohe Flexibilität im Alltag. Wer also auf der Suche nach einem kompakten und dennoch gut ausgestatteten Smartphone ist, sollte sich das Jelly Max mal näher anschauen.

Doch wo Licht ist, gibt es auch Schatten: Mit Android 14 nutzt Unihertz beim Jelly Max zwar eine solide und – halbwegs aktuelle – Softwarebasis; allerdings bleibt man bspw. im Bereich der Sicherheitsupdates auch weiterhin in Rückstand. Und das obwohl das Gerät seit Markstart zumindest ein Bug-Fix- und Feature-Update "spendiert" bekommen hat. Dazu kommen Schwächen beim verbauten Hauptlautsprecher auf der Rückseite und einem Kamera-Setup, welches zwar auf dem Datenblatt liefert, in der Praxis aber das ein oder andere Feintuning hätte brauchen können."




Einleitung:
Unihertz dürfte den meisten Smartphone-Nutzern noch immer ein nicht allzu geläufiger Name sein. Das liegt vor allem daran, dass die Asiaten sich darauf spezialisiert haben, mit Ihren Smartphones gewisse Nischen im Markt abzudecken und sich somit eben auch eine ganz besondere und spezielle Klientel aufzubauen. In der Vergangenheit hat man das beispielsweise mit dem kleinsten Android 13 basierten Smartphone geschafft, hat im Blackberry-Style Android-Smartphones mit Hardware-Tastatur auf dem Markt veröffentlicht, Outdoor-Smartphones mit bspw. rückseitigem Display angeboten oder auch ein Gerät mit Disco-Beleuchtung auf der Rückseite gedroppt. Klar – letztlich basieren viele Geräte auf irgendwelchen Vorbildern am Markt, das ist aber nicht ausschließlich der Fall.

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So auch beim Unihertz Jelly Max. Das Gerät wurde im Frühsommer 2024 als "kleinstes 5G-Smartphone der Welt" präsentiert und darf diesen Titel bis heute tragen. Damit möchte man in die Nische stoßen, in welcher sich vor allem in Fachforen durchaus mal einige Nutzer sehen: Die mangelnde Auswahl bei kompakten Smartphones mit aktueller Technik. Unihertz schreibt sich selbst auf die Fahnen, Smartphones für Individualisten zu entwickeln – man möchte also gar nicht zwingend eine breite Marktdurchdringung auf Masse-Basis, sondern viel mehr mit den Geräten für Aufsehen sorgen. Natürlich darf auch der wirtschaftliche Faktor nicht zu kurz kommen – viele Geräte wurden in der Vergangenheit mittels Kickstarter-Kampagnen finanziert. Diesen Weg sind die Asiaten auch beim Jelly Max gegangen. Das anvisierte Ziel wurde binnen 1,5 Tagen erreicht – bei einer gesetzten Timeline von knapp 3 Wochen. Der Bedarf am Markt scheint also da zu sein – mal schauen, ob das Jelly Max halten kann, was Unihertz verspricht. Erfreulich wäre es – denn auch ich bin ein Freund von eher kompakt gebauten Geräten.

Jedenfalls wünsche ich Euch viel Spaß beim Schmökern im nachfolgenden Testbericht und dessen Medien.

Disclaimer: Das Smartphone wurde mir von Unihertz bereits im Sommer 2024 als Prototyp zur Verfügung gestellt und hat mittlerweile durch einige Software-Updates Serienreife erreicht. Das Gerät ist seit November 2024 offiziell bei Unihertz auf deren Homepage erhältlich: Einzigartige Smartphones, so einzigartig wie Sie

Unihertz hat zu keiner Zeit Einfluss auf die Inhalte oder das Ergebnis dieses Testberichts Einfluss genommen. Ich war und bin in meiner Meinung absolut unbeeinflusst und frei.


Wenn Ihr Euch genauer für die Unihertz-Geräte oder deren Compliance interessiert, könnt Ihr Euch auf der deutschen Homepage umschauen:

Einzigartige Smartphones, so einzigartig wie Sie


Inhaltsverzeichnis:
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung



Die technischen Daten des Unihertz Jelly Max:

  • Abmessungen: 128,7 x 62,7 x 16,3 mm bei einem Gewicht von 180 Gramm
  • MediaTek Dimensity 7300 Octa-Core Prozessor mit 2,6 – 2,0 GHz Taktrate
  • Android 14 Betriebssystem
  • 12 GB LPDDR5 RAM Arbeitsspeicher
  • 256 GB UFS 3.1 Speicher
  • Micro SD Speicherkartenslot
  • Fest verbauter 4.000 mAh Akku mit 66W Fast-Charging (Netzteil im Lieferumfang enthalten)
  • Dual-SIM 5G Funktionalität – 2x Nano-SIM oder 1x Nano-SIM plus Micro SD Speicherkarte (Hybrid-Slot)
  • 5,05" LC-Display mit einer Auflösung von 720 x 1.520 Pixel, 60 Hz
  • 100 Megapixel Hauptkamera mit Autofokus
  • 8 Megapixel Teleobjektiv mit 3,4x Vergrößerung und Autofokus
  • 32 Megapixel Frontkamera (Punch-Hole, Fix-Fokus)
  • 5G-Support
  • Bluetooth 5.4
  • NFC
  • GPS / GLONASS / Beidou / Galileo
  • WiFi 802.11 a/b/g/n/ac/ax 2,4 / 5 GHz; WiFi-Direct, Hotspot 2.0
  • Rückseitiger Fingerabdruckscanner & Gesichtsentsperrung via Frontkamera
  • USB Typ-C 2.0 OTG
  • Individuell programmierbare Taste
  • 3,5 mm Klinkenbuchse via USB Typ-C Adapter im Lieferumfang
  • FM-Radio
  • SAR-Wert Kopf: 0,469 W/kg
  • SAR-Wert Körper: 0,931 W/kg

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Lieferumfang:
Unihertz ist dafür bekannt, den eigenen Smartphones immer einen recht großen Lieferumfang zu spendieren und diesen Ruf möchte sich das Unternehmen scheinbar auch nicht nehmen lassen. Neben dem Smartphone mit integriertem Akku bekommt der Nutzer nämlich einiges geboten:


  • 1x Smartphone „Unihertz Jelly Max" mit integriertem 4.000 mAh Akku
  • 3,5 mm Klinkenbuchsen-Adapter (USB Typ-C auf 3,5 mm)
  • TPU Case für das Smartphone
  • Lanyard zur besseren / sicheren Bedienung des Geräts (nicht auf den Bildern zu sehen)
  • SIM-Werkzeug
  • USB-C Fast-Charging Netzteil 66W
  • USB Typ-C auf Typ-C Lade- & Datenkabel
  • Vorinstallierte Displayschutzfolie auf dem LC-Display
  • Benutzerhandbuch & Garantienachweis

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Man erkennt also auf den ersten Blick, dass sich Unihertz hier tatsächlich nicht lumpen lässt und nicht nur essentielle Dinge wie bspw. das Fast Charging Netzteil in den Lieferumfang packt, sondern auch Equipment, welches man bei anderen Herstellern teilweise nicht mal im offiziellen Zubehör-Sortiment zum Nachkaufen findet. Gerade die Displayschutzfolie und das Case sind für mich Dinge, die heut zu Tage einen Mehrwert beim Kunden ausmachen können und ein Gefühl von "hey, wir kümmern uns um Dich und Dein Smartphone!" auslösen. Wenn man das dann noch mit bspw. einem Lanyard toppt, um das kleine Smartphone etwas besser im Griff zu haben – umso besser.

Hier würde ich mir ein ähnliches Vorgehen von vielen anderen Herstellern wünschen – Unihertz geht hier definitiv mit gutem Beispiel und im Sinne des Kunden voran, klasse!

PS: Über den regulären Lieferumfang hinaus bietet Unihertz außerdem noch weitere Zubehör-Produkte in seinem offiziellen Store an. Konkret beispielsweise eine Halterung für das Fahrrad (womit das kompakte Gerät sich als zuverlässiger Begleiter in Sachen Navigation & Co. am Cockpit befestigen lässt) oder auch einen Arm-Clip, sodass man das Gerät beim Gehen / Laufen / Joggen / etc. bequem am Arm befestigen kann. So hat man einerseits die Hände frei und kann das Gerät dennoch zum Workout mitnehmen, falls man bspw. Funktionskleidung ohne geeignete Taschen o. ä. am Körper trägt. Eine Übersicht über diese Zubehör-Artikel findet Ihr im separaten Posting hier im Unihertz-Bereich.



Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit:
Wir beginnen wie gewohnt mit einer ausführlichen Beschreibung der Designlinie des Jelly Max. Wer sich bereits etwas länger mit Unihertz auseinandergesetzt hat wird schon beim Namen wissen, in welche Designsprache Unihertz hier einschlagen wird: Wie bei früheren Geräten der Jelly-Serie fällt auch das Max durch seine außergewöhnliche und durchaus futuristische Optik auf – doch eins nach dem anderen…

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Auf der Front des Geräts fällt – trotz der geringen Abmessungen – das verhältnismäßig große LC-Display mit 5,05" Diagonale auf. Unterbrochen wird es auf der linken oberen Seite von der 32 Megapixel Frontkamera, welche in einem Punch Hole untergebracht ist und somit designtechnisch auf aktuellem Stand ist. Oberhalb des Displays befindet sich im Bereich zwischen Display und Rahmen mittig die Lautsprecheröffnung zum Führen von Telefonaten. Rechts neben der Hörmuschel befinden sich – für den Nutzer nahezu unsichtbar – die Sensoren zur Steuerung der Displayhelligkeit sowie der Näherungssensor. Die Displayränder des Jelly Max sind eher ungleichmäßig gehalten und gehören auch nicht unbedingt zu den Dünnsten ihrer Fraktion. Die Ränder links und rechts sind symmetrisch und gehen grundsätzlich in Ordnung in Bezug auf deren Dimensionierung. Die Ränder ober- und unterhalb des Displays hingegen sind unterschiedlich dick, wobei die "Stirn" oben noch weniger Platz frisst, als es beim "Kinn" an der Unterseite der Fall ist. Aber gut – irgendwo muss ja die Technik bei einem solch verhältnismäßig kleinen Gerät auch verbaut werden…

Auf der rechten Seite des Smartphones befinden sich zwei Buttons, beim ersten, unteren Button handelt es sich um den klassischen Power-Button, der zweite, obere und rot hervorgehobene Button stellt die individuell vom Nutzer konfigurierbare Shortcut-Taste dar. Sie ist lediglich durch die Farbgebung vom Power-Button zu unterscheiden, eine Differenzierung bspw. bei der Oberflächenstruktur der Taste gibt es nicht.

Auf der Unterseite des Jelly Max befindet sich neben dem Mikrofon auch eine USB Typ-C Buchse, welche auf den 2.0er Standard setzt. Außerdem sind hier zwei Schrauben zu finden, durch deren Lockerung sich das Gehäuse von der Front lösen lässt (nichts für den Alltag – nur bei Reparaturen am Gerät).

Die linke Seite beherbergt neben den beiden Lautstärketasten im oberen Drittel des Smartphones noch den Schacht für die SIM-Karten bzw. die SIM- und die Speicherkarte. Öffnen lässt sich dieser klassisch mittels SIM-Werkzeug.

Auf der Oberseite hat Unihertz neben einem zweiten Mikrofon noch den IR-Blaster platziert, mit dessen Hilfe sich bspw. Multimedia-Geräte bedienen lassen.

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Am interessantesten dürfte die Rückseite des Geräts sein – hier mischt man altbewährtes Jelly-Design mit Teilen von Designelementen, die teilweise von Googles Pixel-Geräten bekannt sind bzw. daran erinnern: Die Rückseite des Jelly Max ist in einer Art schwarzen "Rauchglases" ausgeführt und ist somit leicht transparent. Der Nutzer erkennt so die vom Hersteller unter der Haube angedeuteten Komponenten des Smartphones. Unten auf der Rückseite prangt das Hersteller-Logo, im oberen Drittel geht es dann recht eng zur Sache: Das erste Element (welches auch noch im "normalen" Korpus des Smartphones sitzt) ist der Fingerabdruckscanner. Darüber hat Unihertz in einem – für sich abgetrennten – Bereich die beiden Kameras, den Hauptlautsprecher und die Dual-Tone LED-Leuchte platziert. Das sieht schick aus und stellt dem Gerät auf alle Fälle ein Alleinstellungsmerkmal im heutigen Einheitsbrei der Smartphones aus. Es gibt hierbei aber auch ein Problem: Das angesprochene "Modul" ragt etwas aus dem Gehäuse heraus, man legt das Smartphone also generell immer auf dem Modul ab. Das könnte unter Umständen irgendwann zu Beschädigungen (Kratzern, ggf. Lackabplatzer, etc.) am Modul führen, sofern man das Gerät ohne Case nutzt. Des Weiteren besteht das Problem, dass das Gerät nahezu eben auf der gesamten Rückseite aufliegt und der Abstand zwischen Oberfläche und Lautsprecher nicht so groß ist, dass dessen Ausgabeleistung dieses "Hindernis" problemlos überwinden könnte. Soll heißen: Beim Ablegen des Smartphones auf Oberflächen bestehen Einbußen bei der Lautstärke sowie beim Klang. Klar – es gibt die Möglichkeit das Gerät mit Case zu nutzen, dadurch erledigt sich zumindest mal Punkt 1 hinsichtlich der potenziell möglichen Beschädigungen. Bzgl. der Audio-Thematik schafft das aber nicht wirklich Abhilfe und bringt demzufolge auch kaum Besserung. Eine Platzierung des Lautsprechers an der Unterseite des Geräts wäre da wohl die deutlich effizientere Variante gewesen – das scheiterte aber vermutlich aus Platzgründen, da bietet das – sowieso herausstehende – Kamera-Segment deutlich mehr Möglichkeiten. Wer das Gerät aber ohnehin mit dem Display nach unten ablegt (bspw. auch wegen den Notification-LEDs) wird natürlich auch bzgl. des Lautsprechers keine Probleme haben.

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Kommen wir damit zur allgemeinen Verarbeitung und der Wertigkeit des Unihertz Jelly Max: Ums kurz zu machen: Ihr solltet Kunststoff mögen. ;) Das Gerät besteht nahezu komplett aus Polycarbonat, was jetzt nicht zwingend negativ sein muss und auch niemanden wirklich wundern wird, der die Jelly-Serie bereits kennt. In der heutigen Zeit sind Fullbody-Polycarbonat Phones aber nicht mehr die Normalität, daher gehört es auf alle Fälle erwähnt. Durch die Gestaltung des Geräts zieht es Fingerabdrücke auf den schwarz-transparenten Oberflächen stark an, was das Gerät – je nach Lichteinfall – etwas unschön und billig wirken lässt. Da Unihertz keinerlei Struktur am bzw. auf dem Gerät untergebracht und das Jelly Max zudem eine stark abgerundete Rückseite hat, liegt das Jelly Max zwar einerseits angenehm in der Hand (es schmiegt sich quasi in die Hand), andererseits lässt dies das Gerät natürlich deutlich "rutschiger" werden, was durch die kompakten Abmessungen natürlich nochmal befeuert wird. Aber auch hier könnte das mitgelieferte Case Abhilfe schaffen, wobei man sich diesbezüglich nicht zu viel erhoffen sollte.

Hinsichtlich der Verarbeitung gibt es beim Jelly Max absolut nichts auszusetzen: Alle Tasten haben einen hervorragenden Druckpunkt, das Gerät kann durchaus auch mal etwas härter angefasst / punktuell belastet werden, ohne dass direkt irgendein Knarzen zu hören ist oder das Gehäuse nachgibt. Hier profitiert das Gerät vom recht kompakten Unibody aus Kunststoff. In Sachen Wertigkeit bin ich zwiegespalten: Einerseits handelt es sich um ein Gerät der 340 USD-Preisklasse – da darf man nicht mit denselben Ansprüchen herangehen, wie es bei vierstelligen Preisen der Fall ist, so viel sollte klar sein. Aber: Auch andere Hersteller schaffen es, schon im Preisbereich des Jelly Max eine durchaus höhere Wertigkeit durch eine andere Materialwahl umzusetzen. Und genau das ist der Punkt, bei dem ich mir etwas mehr Mut und Motivation seitens Unihertz gewünscht hätte. Wobei man fairerweise auch erwähnen muss: Dann wäre das Jelly Max eben kein "Jelly"-Gerät mehr gewesen, die Reihe spricht eine klare und eindeutige Designsprache.

Wer mit Polycarbonat grundsätzlich kein Problem hat und auch damit leben kann, dass das Gerät sehr offen beim Thema „Fingerabdrücke“ ist, der wird mit der Anmutung und dem Auftritt des Jelly Max kein Problem haben. Hinsichtlich der Verarbeitung gibt es – wie von Unihertz gewohnt – nichts auszusetzen, hier liefert das Jelly Max ab und verwöhnt mit hohen Standards.

Eine offizielle IP-Zertifizierung ist beim Jelly Max nicht vorhanden, es ist also nicht in besonderer Weise gegen das Eindringen von Staub oder Wasser geschützt – zumindest nicht offiziell. Das ist okay, allerdings bieten andere Hersteller in diesem Preisbereich durchaus gelegentlich auch mal eine IP-Zertifizierung bei den eigenen Geräten an. Fairerweise muss man aber erwähnen, dass diese dann meist im Hinblick auf die gesamte Hardware-Ausstattung nicht ganz mit dem Standard mithalten können, der jetzt beim Jelly Max gegeben ist. Dazu kommt, dass auch eine IP-Zertifizierung nicht vor Schäden durch Staub und Wasser schützt – hier sind Einschränkungen in Bezug auf die Flüssigkeiten sowie die Lebensdauer bzw. Betriebsdauer des Smartphones die Regel.



Display:
Beim Display bleibt Unihertz konventionell und stattet das Jelly Max mit einem 5,05" großen LC-Display und einer Auflösung von 720 x 1.520 Pixel aus. Die Bildwiederholrate wird von Unihertz nicht speziell beworben, daher muss man hier von standardmäßigen 60 Hz ausgehen, was tatsächlich heut zu Tage eher unterdurchschnittlich ist. Diese lediglich 60 Hz Bildwiederholfrequenz merkt man auch ganz deutlich, wenn man Geräte mit einer höheren Bildwiederholrate gewöhnt ist: Das Display kommt einem da selbst bei normaler Benutzung im Menü eher träge und langsam vor. Hier hätte ich mir zumindest eine 90er Refresh-Rate gewünscht. Die Displaytechnologie ist das Eine – es gibt durchaus auch gute LC-Displays, man muss nicht immer direkt auf eine OLED-Technologie setzen. Aber in Sachen der Bildwiederholrate bspw. sind wir heute mit mind. 90 Hz oder gar 120-140 Hz eben einfach Anderes gewohnt – auch in der Mittelklasse.

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Und auch bei der Displayauflösung von 720 x 1.520 Pixel wirkt es zunächst so, als wäre der Hersteller hier eher an der unteren Grenze der Mittelklasse orientiert. Das stimmt sicherlich auch; denn hier wäre durchaus auch eine höhere Auflösung drin gewesen. Die Frage ist hierbei allerdings, inwiefern sich diese noch tatsächlich in der Praxis positiv auswirkt oder sogar mehr negative Aspekte (verringerte Akkulaufzeit bspw.) mit sich bringt. Und genau das wäre meiner Ansicht nach beim Jelly Max der Fall gewesen: Eine höhere Displayauflösung hätte und unwesentlich mehr Mehrwert auf 5,05" geboten – aus diesem Grund hat man sich vermutlich für diesen Weg entschieden; der im Grundsatz auch nicht verkehrt ist: Inhalte lassen sich trotzdem gut erkennen, es gibt keine störenden Pixel (es sei denn man hängt mit den Augen direkt vor dem Screen) und das Gesamtpaket hinsichtlich des Displays scheint gut überlegt – mit Ausnahme der Bildwiederholrate. Auf die Fläche gerechnet verfügt das Jelly Max über eine Pixeldichte von ca. 333 ppi. Der "Sweet Spot" liegt heut zu Tage eigentlich eher im Bereich von ca. 410 ppi.

Was die Qualität des Displays angeht, lässt sich festhalten, dass die Blickwinkelstabilität des Jelly Max recht hoch ist. Farben werden auch bei indirekter Betrachtung des Displays noch recht treu wiedergegeben, ab einem bestimmten Winkel ist lediglich ein leichtes Abdunkeln des Displays wahrnehmbar. Je nach Lichteinfall hat man zudem mit Spiegelungen zu kämpfen, die bei direkter Betrachtungsweise (was ja hauptsächlich der Fall sein dürfte) aber nicht vorhanden sind und so auch nicht störend wirken können. Hinsichtlich der Personalisierung bietet das Jelly Max die Möglichkeit, Anpassungen mittels MiraVision vorzunehmen. Hierbei kann der Nutzer zwischen drei vorgegebenen Profilen wählen:

  • Standard: Standard-Konfiguration des Displays mit eher naturgetreuen, kühlen Farbtönen (weniger Sättigung)
  • Lebending: "Wärmere" Konfiguration des Displays, hierbei werden Farben etwas intensiver dargestellt (höhere Sättigung), sodass die Anzeige in Gänze wärmer wirkt.
  • Nutzermodus: Dieser Modus schaltet im Menüpunkt "Basisfarbanpassung" die Werte Kontrast, Sättigung und Bildhelligkeit frei. Bei den erstgenannten Profilen sind diese gesperrt. Im Nutzermodus hat der Benutzer die Möglichkeit, alle drei Werte nach eigenem Bedürfnis anzupassen. Ebenfalls aktiviert werden die beiden Menüpunkte "Schärfe" und "Farbtemperatur".
Neben den oben genannten Profilen und Anpassungsmöglichkeiten besteht noch die Möglichkeit, in Sachen "Videooptimierung" den dynamischen Kontrast zu aktivieren und unter dem Punkt "Betrachtungskomfort" die Blaulichtabwehr zu regeln. Mit Hilfe dieser ganzen Einstellungsmöglichkeiten sollte es jedem Nutzer möglich sein, mit etwas Geschick das für ihn individuell passende Anzeigeprofil zu wählen.

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Die Displayhelligkeit des Unihertz Jelly Max rangiert leider eher an der unteren Grenze des gerade noch Hinnehmbaren. Das Positive vorweg: Sowohl im manuellen als auch im automatischen Helligkeitsmodus erreicht das Jelly Max denselben Wert. Heut zu Tage ist es eher üblich, dass die Automatik in der Spitze deutlich höher regeln kann, als das im manuellen Modus durch den Nutzer regelbar wäre. Das ist vor allem immer dann essentiell nützlich, wenn eben gewisse Spitzen im Alltag abgedeckt werden müssen – bspw. wenn man tatsächlich mal in voller Sonneneinstrahlung und ungünstigem Winkel im Außenbereich steht. Das Unihertz Jelly Max erzielte eine maximale Abstrahlhelligkeit von 580 Lux – das ist in der heutigen Zeit beachtlich gering. Die heutige Mittelklasse ist im Regelfall problemlos dazu in der Lage, die Helligkeit auch mal bis 1.200 oder gar in Richtung 1.800 zu regeln – davon ist man beim Jelly Max meilenweit entfernt. Und genau das merkt man leider auch extrem in der Praxis: Bei direkter Einstrahlung ist auf dem Display kaum mehr etwas zu erkennen. Wer das Gerät also tatsächlich häufiger im Außenbereich nutzen möchte (Unihertz bietet ja bspw. sogar einen Bike-Mount bzw. sogar ein Clip für den Oberarm an), der sollte sich über diesen Punkt im Klaren sein. Man sieht also deutlich: Das Display scheint der Punkt zu sein, bei dem man bei Unihertz extrem den Rotstift angesetzt hat. Vielleicht hätte man – zu Gunsten des Displays – lieber auf die zweite Tele-Kamera verzichten sollten…



Bedienelemente & Bedienung allgemein:
Die Bedienung des Jelly Max gestaltet sich im Alltag zunächst tatsächlich etwas schwierig, denn ich persönlich war bzw. bin eine solche Smartphonegröße schlicht nicht mehr gewohnt. Das Gerät kann – mit leichtem Um- bzw. Nachgreifen – problemlos mit einer Hand umschlossen und bedient werden. Jetzt muss man natürlich erwähnen, dass ich auch – verhältnismäßig - große Hände habe und deshalb vielleicht mit dem Gerät etwas mehr "Probleme" habe, als es bei normaler Handgröße der Fall wäre. Aber de facto macht es einem die Größe nicht immer nur leicht. Das fällt vor allem immer dann auf, wenn entweder der rückseitige Fingerabdrucksensor oder aber kleine Elemente (Stichwort: Tastatur) auf dem Display betätigt werden wollen. Der Fingerabdrucksensor ist – rein von seiner Positionierung – gut platziert, hätte aber für mich gerne noch weiter oben sein dürfen da ich mit meiner Hand etwas umständlich zunächst das Gerät auf dem Sensor entsperren und dann zur korrekten Bedienung nochmal nachgreifen muss. Mit der jetzigen Positionierung entgeht man zwar der Kollision mit dem Kamera-Modul, geht aber Kompromisse hinsichtlich der Bedienung ein. Der andere Punkt ist eben die Tatsache, dass Elemente auf einem 5,05" "kleinen" Display natürlich auch kleiner dargestellt werden, als auf einem größeren 6" + X Display (zumindest, sofern die Anzeige- und Schriftgröße nicht manuell maximiert wird). Durch seine Größe lässt sich das Jelly Max grundsätzlich problemlos einhändig bedienen, aber: Im Alltag habe ich mich dennoch dabei erwischt, das Gerät aus Gründen der Sicherheit doch eher mit zwei Händen zu nutzen. Ganz einfach deshalb, weil ich sonst Gefahr gelaufen wäre, dass das Gerät aufgrund seiner kompakten Abmessungen vielleicht mal eher in Richtung Untergrund "gewandert" wäre. Dies ist aber ein absolut persönliches Empfinden – hier sollte und muss sich letztlich jeder selbst ein Bild machen.

Davon abgesehen funktioniert die Bedienung grundsätzlich wie bei jedem anderen Android-Smartphone auch. Da Unihertz in weiten Teilen auf Stock-Android setzt und nur vereinzelt Menüpunkte oder Apps hinzupackt, sollte sich hier jeder recht schnell zurechtfinden. Innerhalb der Software gibt es darüber hinaus noch weitere Punkte, welche die Bedienung des Geräts erleichtern sollen:


Heruntergeladene Apps:
  • Schalterzugriff: Gerät mit Schaltern und / oder der Frontkamera steuern
Screenreader:
  • TalkBack: Elemente auf dem Display vorlesen
  • Vorlesen: Ausgewählten Text vorlesen lassen
Display:
  • Schriftgröße
  • Farbe und Bewegung
  • Extradunkel
  • Vergrößerung
Interaktionssteuerung:
  • Menü für Bedienungshilfen (Gerät mit großem Menü steuern)
  • Einstellungen für Zeitvorgaben
  • Systemsteuerelemente (Navigationsmodus, Ein- / Aus-Taste beendet Anruf, Bildschirm automatisch drehen)
  • Vibration u. haptisches Feedback
Untertitel:
  • Automatische Untertitel
  • Untertitel-Einstellungen
Audio:
  • Audiobeschreibung
  • Aufleuchten bei Benachrichtigungen
  • Audioanpassung
Allgemein:
  • Kurzbefehle für Bedienungshilfen
  • Sprachausgabe

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Erfreulich: Das Gerät unterstützt nun ab Werk die beiden Möglichkeiten, das Display mittels Doppeltipp entweder aus dem Schlaf zu holen oder es wieder in den Standby-Modus zu versetzen. Zumindest die erstgenannte Methode dürfte – Dank Fingerabdruckscanner – nur selten zum Einsatz kommen. Die "Sleep"-Funktion nutze ich aber tatsächlich sehr oft – dementsprechend froh bin ich, dass Unihertz diesen Mehrwert nun ab Werk implementiert hat; das erhöht den Bedienkomfort deutlich.

Einen ebenfalls nicht zu verachtenden Mehrwert bietet die zusätzliche Shortcut-Taste an der rechten Seite des Jelly Max: Diese lässt sich im Menü auf verschiedene Arten konfigurieren, was dem Nutzer eine maximale Flexibilität in der Interaktion mit dem Gerät ermöglicht. Die Konfigurationsmöglichkeiten lauten wie folgt:

  • Walkie Talkie: Die Taste kann als PTT-Taste konfiguriert werden. Damit verliert die Taste aber gleichzeitig die Möglichkeit, individuelle Programmierungen vornehmen zu können. Da die Funktion in Deutschland praktisch keinen wirklichen Mehrwert bietet, empfiehlt sich die Aktivierung dieser Option eher nicht.
  • Programmierbare Taste: Mit diesem Menüpunkt bietet Unihertz die Möglichkeit, die Taste nach folgenden Optionen zu belegen: 1) "Keine" (= Deaktivierung), 2) Symboltaste: Aktiviert die Sonderzeichentabelle im Schreibmodus, 3) Medientaste: Einfacher Tastenklick bewirkt Pausierung / Wiedergabe des aktuellen Titels, ein Doppelklick springt zum nächsten Song und ein langer Klick wechselt zum vorigen Titel
  • Shorcuts: Ermöglicht es, eine individuelle App / Funktion vom Nutzer für die drei Klickmodi "kurz", "doppelt" oder "lang" zu hinterlegen. Auf diese Weise hat der Nutzer die größtmögliche Flexibilität mit dieser Funktion. Wählbar ist nahezu jede App sowie viele Funktionen aus dem Android Betriebssystem heraus.
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Software, Menü & AI-Features:
Bei der Software gibt es keine allzu großen Überraschungen: Wie bei den meisten Neuerscheinungen aktuell noch üblich, kommt das Gerät mit vorinstalliertem Android 14 zum Nutzer, wobei der Sicherheitspatch schon etwas älter auf 05. Juli 2024 datiert ist. Damit ist das Gerät bereits zum Release starke 3-4 Monate in Rückstand, betrachtet man den Zeitraum zum Erstellen des Testberichts (März 2025) sprechen wir von rund einem dreiviertel Jahr – das ist im Jahr 2025 eigentlich nicht mehr akzeptabel. Obwohl Unihertz in großen Teilen auf eine Stock-Android Lösung setzt, äußert man sich auch weiterhin nicht konkret zum Thema "Software-Pflege" und "Updates". Es gibt zwar das Statement, dass bei etwaigen Bugs oder Fehlern Updates kommen sollen – aber eine konkrete Roadmap, mit welchen Android-Versionen der Nutzer rechnen kann und wie oft eine Aktualisierung des Sicherheitspatches erfolgt, existiert nicht. Das ist schade und entspricht nicht mehr dem heutigen Stand – hier sollte und muss Unihertz dringend nachbessern. Ohne diesen großen, negativen Punkt wären die Geräte nahezu vollumfänglich an alle Nutzergruppen weiterzuempfehlen. Immerhin bzgl. der Aussage mit Bug-Fixes oder Fehlern hält Unihertz Wort: Bereits in der Prototyp-Phase wurde sehr viel Wert auf Feedback gelegt und die Updates kamen recht zügig und beinhalteten auch stets tatsächlich nur Verbesserungen und keine neuen Fehler an anderer Stelle. Das Potenzial ist also da – man nutzt es nur leider viel zu wenig. Auch mit Stand „Januar 2025“ bleibt festzuhalten, dass das Jelly Max in Serien-Reife Mitte Januar nur ein einziges Update erhalten hat. Zugegeben – dies kam tatsächlich dann auch für mich etwas überraschend, denn bis dato hat in meinen Händen kein einziges Seriengerät von Unihertz je ein Update erhalten. Doch „unverhofft kommt oft“ heißt es ja so schön und somit spendiert Unihertz dem Jelly Max also Mitte Januar 2025 tatsächlich das erste Bug-Fix Update und implementiert sogar ein paar zusätzliche Features. Okay – mit einem individuell konfigurierbaren Wasserzeichen beim Schießen von Bildern lockt man heute niemand mehr hinterm Ofen vor – aber die überarbeiteten Imaging-Prozesse der Kamera machen sich vor allem bei der 3,4x Tele-Linse bemerkbar: Diese hatte – in Relation zur Hauptkamera – eine zu hohe Farbsättigung samt damit einhergehendem Rotstich. Das Update hat beide Fehler ausgebessert bzw. korrigiert und somit einen ganz entscheidenden Mehrwert für das Jelly Max geliefert. Doch so sehr man sich auch freut bleibt man an anderer Stelle mit etwas Ernüchterung zurück: Die Ebene des Sicherheitspatches wurde nicht angerührt, sodass das Gerät tatsächlich weiterhin beim Stand von Juli 2024 bleibt. Muss man nicht verstehen…

Ich hoffe, dass sich Unihertz beim Punkt der Softwarepflege im Jahr 2025 jetzt etwas am Riemen reißt und die – technisch hervorragenden Smartphones – auch softwareseitig auf ein angemessenes Level pusht.

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Auch bei der Menügestaltung gibt es – im Vergleich zu anderen Stock-Android Phones – keine großen Überraschungen zu entdecken. Das Gerät verfügt über den klassischen App-Drawer, womit sich also auf den Homescreens bestimmte App-Verknüpfungen und / oder Widgets abbilden lassen und zusätzlich dann im globalen Menü nochmal die Gesamtanzahl der Apps aufgelistet wird. Dabei findet sich im Menü oben die klassische App-Suchleiste, damit man auch bei vielen installierten Apps möglichst schnell ans Ziel kommt. Die Möglichkeit, sich das Menü selbst zu konfigurieren / zu ordnen, existiert nicht. Ebenso gibt sich das Unihertz Jelly Max recht jungfräulich in Bezug auf das Thema "AI", was mich persönlich jetzt aber überhaupt nicht stört. Das Gerät ist dadurch – genau wie jedes andere Smartphone – vom Benutzer bedienbar und nur weil man in der heutigen Zeit nicht auf jeden "AI-Zug" aufspringt, macht dies das Gerät nicht schlechter. Im Gegenteil – oftmals verhunzt mehr AI auch eher, als dass es dem Gerät und schließlich auch dem Nutzer einen Mehrwert bringt.

Die alltägliche Bedienung des Jelly Max läuft ohne merkbar negative Auffälligkeiten, der MediaTek 7300 Prozessor liefert hier eine solide Alltagsperformance ab und kann seine Stärken im Hinblick auf eine gute Leistungsfähigkeit in Kombination mit guten Ausdauerwerten ausspielen. Zu Rucklern / Ladezeiten o. ä. kommt es im regulären Betrieb des Smartphones nicht, hier bildet tatsächlich eher das Display mit seiner niedrigen Bildwiederholrate von 60 Hz den Flaschenhals.



Kamera-Setup:
Das Kamera-Setup dürfte – neben dem Formfaktor – zu den interessantesten Punkten des Jelly Max zählen, immerhin werden die Kamera-Funktionen auch recht intensiv von Unihertz beworben und das hier zum Einsatz kommende Setup ist für Unihertz-Verhältnisse bisher einmalig. Entgegen vielen anderen Modellen und Herstellern am Markt fährt Unihertz nicht die Schiene, möglichst viele Kameras in das Jelly Max zu integrieren – ich möchte vielmehr behaupten, dass man sich bei der Implementierung der Kameras sogar richtig Gedanken gemacht hat. Denn das grundsätzliche Setup kann auf dem Papier überzeugen und liefert deutliche Argumente für seine Daseinsberechtigung. Grob zusammengefasst: 100 Megapixel Hauptsensor, 8 Megapixel Teleobjektiv mit 3,4x Zoom sowie eine 32 Megapixel Kamera auf der Vorderseite als Punch Hole im Display integriert. Das Teleobjektiv macht natürlich immer dann Sinn, wenn ich mir als Nutzer weiter entfernt gelegene Objekte näher heranholen möchte. Und da finde ich dieses Objektiv auch deutlich sinnvoller und nützlicher als das bspw. mit einer einfachen Ultraweitwinkel-Kamera der Fall wäre, die von vielen Herstellern verbaut wird. Der Einsatzbereich ist zwar grundsätzlich ein komplett Anderer und was bei mir ins Nutzungsprofil passt, kann beim nächsten Nutzer vollkommen daneben liegen – mir persönlich gefällt diese Kombination aber deutlich besser.

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Gehen wir mal konkret auf die von Unihertz verwendeten Sensoren ein: Beim 100 Megapixel Hauptsensor handelt es sich um einen Omnivision OVA0B40 CMOS 1/1.8" Sensor mit PureCell Plus-S Technologie und f/1.7er Blende. Standardmäßig generiert der Sensor mit seiner 4-Cell Pixel Binning Technologie 25 Megapixel Bilder im Output. Sowohl der Sensor als auch die Software von Unihertz ermöglichen es aber, auch Bilder mit der vollen 100 Megapixel Auflösung aufzunehmen. Des Weiteren verfügt der Sensor über einen sogenannten "Type-2 2x2 Microlens Phase Detection Autofocus" (ML-PDAF). Dieser soll – vor allem in Lowlight-Situationen – die Genauigkeit des Autofokus deutlich erhöhen. Den Sensor unterstützt darüber hinaus eine erweiterte HDR-Funktion und bietet – theoretisch – eine 4K Videoaufnahmefunktion mit bis zu 90 FPS.

Beim zweiten Sensor auf der Rückseite setzt Unihertz auf einen "Hi-847"-Sensor vom Hersteller "SK hynix". Der Sensor besitzt eine native Auflösung von 8 Megapixeln und ist eben auf den Einsatz als Tele-Kamera ausgerichtet, da er ab Werk einen vorgegebenen 3,4x optischen Zoom ermöglicht. Gelauncht wurde der Sensor im Jahr 2020, der Sensor ist also nicht mehr taufrisch, was aber auf den ersten Blick mal nichts verheißen muss, denn: Dieser Sensor kam bereits im Samsung Galaxy S23 FE, dem S21 FE und auch im Nubia Z60s Pro zum Einsatz. Es handelt sich dabei also mit Nichten um ein Nischenprodukt, im Gegenteil – aber das werdet ihr im Laufe des Berichts bzw. spätestens bei den Samples am Ende ja selbst sehen. Die Telekamera bietet außerdem Autofokus-Support.

Fehlt uns noch der dritte Sensor im Bunde: Bei der frontseitigen 32 Megapixel Punch Hole Kamera nutzt Unihertz den Samsung S5KGD1 Sensor. Dieser Sensor ist in der Lage mit seiner ISOCELL Technologie sowohl Bilder mit den vollen 32 Megapixeln als auch besonders helle 8 Megapixel Bilder aufzunehmen. Dabei soll Samsungs Tetrapixel und 3D HDR Technologie behilflich sein, die bei Helligkeit eine gute Schärfe der Bilder gewährleistet und bei schlechten Lichtverhältnissen eben eine bessere Helligkeit ermöglicht, da hier Pixel "zusammengefasst" werden. Die 3D HDR-Funktion soll ebenfalls detailreichere Bilder und Videos bei schwierigen bzw. wechselnden Lichtbedingungen liefern. In der Theorie ist die Kamera dazu in der Lage, Videos in maximal Full HD Auflösung bei bis zu 120 FPS aufzunehmen.


Einstellungsmöglichkeiten im Kamera-Modus:

  • Kameramodi: Video / Foto / Superresolution / Pro / QR-Code / Zeitraffer / Mono
  • Blitz: Aus / Automatik / Ein
  • Wechsel zwischen Haupt- (1x) und Tele-Kamera (3,4x)
  • Galerie-Shortcut
  • Auslöser
  • Wechsel zwischen Haupt- und Frontkamera
  • Selbstauslöser: Aus / 2 Sek. / 3 Sek. / 5 Sek. / 10 Sek.
  • ZSD: Ein / Aus
  • Foto-Proportionen: 4:3 / 16:9
  • Klingen: Ein / Aus (das soll den Auslöser-Ton darstellen)
  • Wasserzeichen: Zeitwasserzeichen / Modell Wasserzeichen / Benutzerdefiniertes Wasserzeichen
  • Stabilisator: Ein / Aus
  • Gitternetzlinien: Aus / Raster / Goldener Schnitt / linke goldene Spirale / goldene Spirale
  • Ausrichten: Ein / Aus
  • Anti-Flimmern: Auto / Aus / 50 Hz / 60 Hz
  • Automatische Bildschirmhelligkeit: Ein / Aus (dies betrifft die Maximierung der Displayhelligkeit im Kamera-Modus) – hier besteht ein Bug, diese Einstellung wird leider nicht dauerhaft gespeichert, der Menüpunkt wird mit jedem Neustart der Kamera-App wieder deaktiviert
  • GPS-Location: Ein / Aus
  • Key Mode: Lautstärke-Tasten nutzen, um zwischen Foto-Modi zu wechseln ein / aus
  • Zurücksetzen


  • Weißabgleich: Automatisch / Glühlampenlicht / Neonlicht / Neonlicht (warmes Weiß) / Tageslicht / Bewölkt / Dämmerung / Schatten
  • ISO: Auto / 100 / 200 / 400 / 800 / 1600
  • EV: -2 bis +2
  • Shutter-Speed: 1/8.000; 1/5.000; 1/4.000; 1/3.200; 1/2.500; 1/2.000; 1/1.250; 1/1.000; 1/640; 1/500; 1/320; 1/200; 1/160; 1/125; 1/100; 1/80; 1/60; 1/40; 1/30; 1/20; 1/15; 1/13; 1/10; 1/4; 0.3
  • Fokus: Automatik, Manuell


  • Szenenmodus: Aus / Nachtaufnahme / Sonnenuntergang / Party / Portrait / Landschaft / Nachtportrait / Theater / Strand / Schnee / Foto / Action / Kerzenlicht
  • Mikrofon: Ein / Aus
  • Video Format: H264 (höchste Kompatibilität) / HEVC (höchste Effizienz)
  • Video Qualität: 4K (3.840 x 2.160) / FHD (1.920 x 1.080) / HD (1.280 x 720) / VGA (640 x 480)
  • Video Dateiformat: 3GP / MP4


Man sieht also einerseits, dass sich Unihertz schon Gedanken im Hinblick auf die Kamera-Funktionen gemacht hat – andererseits machen manche Dinge bzw. Tatsachen keinen Sinn. Dass man bspw. im Video-Modus deutlich mehr Szenen-Modi zur Verfügung hat als im Kamera-Modus, ist nicht nur verwunderlich, sondern komisch. Dazu kommt, dass der Kamera-Modus nicht einmal einen regulären Nachtmodus spendiert bekommen hat – möchte man also hier einigermaßen anständige Bilder bei wenig Licht ohne Blitz tätigen, müssen die entsprechenden Einstellungen immer erst mühsam per Hand an- bzw. ausgewählt werden. Schade ist außerdem, dass Unihertz offenbar standardmäßig mit einer FPS-Rate von lediglich 30 arbeitet – vergleichbare Geräte mit demselben SOC bieten hier zumindest im FHD-Modus auch 60 FPS an.

Kamera_2.JPG Kamera_4.JPG

Nachdem ihr jetzt also einen Überblick über die technischen Daten des Jelly Max bekommen habt, bleibt die Frage, was das Smartphone in der Praxis leisten kann. Dabei gilt es einerseits die Haupt- und Tele-Kamera sowie die Frontkamera zu bewerten. Wir beginnen mit den beiden Sensoren auf der Rückseite: Die 100 Megapixel nimmt standardmäßig im Fotomodus Bilder mit 25 Megapixel Auflösung auf. Das Jelly Max nutzt hierbei also die sogenannte Pixel Binning Technologie, um aus den 100 Megapixeln ein „besseres“ 25 Megapixel-Bild zu generieren. Diese Bilder haben im Regelfall so um die 10 MB Dateigröße. Wer möchte, kann die Auflösung aber auch manuell auf die vollen 100 Megapixel umswitchen. Dies macht vor allem bei Bildern Sinn, welche eine hohe Detailtiefe haben sollen bzw. falls im Nachgang zur Aufnahme des Bildes gewisse Bildbereiche „ausgeschnitten“ bzw. in den Fokus gerückt werden sollen – Landschaftsaufnahmen wären ein klassischer Anwendungsfall hierfür. Wer sich für diesen Modus entscheidet, muss damit rechnen, dass das Resultat auch mal bis zu 45 MB Dateigröße haben kann. Der zweite rückseitige Sensor gibt sich hier etwas genügsamer: Die Fotos im 3,4x Zoom-Modus werden mit 10 Megapixeln und einer durchschnittlichen Dateigröße von um die 5 MB auf den Speicher gebannt. Da auch die Tele-Kamera des Jelly Max über einen Autofokus verfügt, lassen sich mit ihr nicht nur gute Zoom-Bilder realisieren – auch Makro-Aufnahmen werden mit etwas Übung mit guten Resultaten erzielt. Hier merkt man dann aber sehr schnell, dass das Gerät bzw. der Sensor hier nicht über eine Bildstabilisierung verfügt, denn jede noch so kleine Bewegung der fotografierenden Hand überträgt sich ruck-zuck auf das Sucher-Display des Jelly Max und damit – im Worst-Case – auf das aufgenommene Foto. Um wackelfreie Aufnahmen zu erzielen ist also zwingend eine ruhige Hand mit etwas Übung notwendig. Der bereits erwähnte Autofokus arbeitet – sowohl bei der Hauptkamera als auch beim Tele-Objektiv – prinzipiell recht zuverlässig und schnell. Hin und wieder kommt es bei schwierigen Motiven (bspw. dunkle Farben bzw. Bildbereiche mit weniger gut erkennbaren Strukturen) oder schlechten Lichtverhältnissen zu Fehlerkennungen (roter Kreis), mit der zweiten oder dritten Neufokussierung erledigt sich das Problem aber zumeist. Der Autofokus gehört bei beiden Objektiven nicht unbedingt zur Highend-Oberklasse – das merkt man einerseits an den erwähnten Fehlerkennungen, sondern auch daran, dass sich das Jelly Max hin und wieder durchaus auch mal zwei bis drei Sekunden Zeit genehmigt, um den Bildfokus „grün“ zu markieren. Die grundsätzlichen Vorteile, die vom Sensor-Hersteller hier versprochen werden, kann das Jelly Max also eher nicht "auf die Straße bringen". Schade – hier fehlt es wohl noch etwas an Erfahrung hinsichtlich der Kamera-Fähigkeiten…

Zur Bildqualität: Im Prototypen-Status des Jelly Max war der Bereich „Kamera“ wohl die größte Baustelle des Geräts. Das 3,4x Tele-Objektiv war hierbei in Sachen Farbdarstellung und Bildwärme bereits recht gut kalibriert – die Hauptkamera hingegen war eine pure Katastrophe: Bilder wurden mit einem extremen Rotstich und damit auch viel zu „warm“ auf den Speicher geschrieben. Ein einigermaßen annehmbares Ergebnis war in diesem Stadium absolut nicht realisierbar. Diese Problematik wurde aber von Beginn an von Unihertz kommuniziert und wurde dann auch mittels zwei Software-Fixes behoben. Das Problem dabei zum Release des Jelly Max: Nun wirkte das 3,4x Tele-Objektiv in seiner Darstellung viel zu warm und wies einen Rotstich auf. Die Problematik konnte eigentlich in nahezu jedem Bild wahrgenommen werden, welches mit der Tele-Kamera aufgenommen wurde – je nach fotografiertem Objekt kam es etwas stärker bzw. weniger stark zum Vorschein. Bereits zahlreiche andere Nutzer hatten nach dem Release des Smartphones über diese Problematik berichtet und auch ich habe bereits frühzeitig mein Feedback hierzu an Unihertz übermittelt. Der versprochene Bug-Fix kam dann Mitte Januar 2025 (hatte ich weiter oben beim Punkt „Software“ bereits erwähnt). Grundsätzlich ist es klasse, dass sich Unihertz an die Zusagen hält und Fixes bereitstellt, wenn Probleme da sind – man könnte hier allerdings durchaus noch etwas an der Kommunikation dieser geplanten Patches arbeiten und somit etwas mehr Transparenz an den Tag legen.

Die Bildqualität der mit dem Jelly Max geschossenen Bilder zum jetzigen Zeitpunkt (Stand: 02. März 2025) würde ich als „guter Durchschnitt“ bezeichnen. Bei ausreichend guten Lichtverhältnissen findet der Autofokus den entsprechenden Fokuspunkt schnell und zuverlässig; die daraus entstehenden Bilder überzeugen durch ihre realistische Farbdarstellung und eine gute Gesamtoptik der Bilder. Bei der zweiten, rückseitigen Kamera gilt das im Prinzip genauso, auch wenn die Farbabstimmung auf die Hauptkamera noch immer nicht 100%ig identisch ist. Hier muss man vermerken, dass das tatsächlich auch anderen Herstellern so geht und man prinzipiell immer einen Unterschied zwischen der Hauptkamera und einer zweiten oder gar dritten Kamera eines Smartphones merken wird – alleine schon aufgrund er meist unterschiedlichen maximalen Auflösungen. Das viel größere Problem des Jelly Max ist die Tatsache, dass die zweite Kamera über keinerlei Möglichkeit der Bildstabilisierung verfügt. Das sorgt dafür, dass der Nutzer eine enorm ruhige Hand haben muss, wenn Bilder mit der Kamera aufgenommen werden sollen. Dank des Autofokus der Telekamera ist diese auch sehr gut für Makroaufnahmen geeignet – bei diesen ist die Stabilisierung der Kamera im Normalfall auch kein Problem. Möchte man die Cam aber tatsächlich dazu nutzen, weiter entfernte Objekte näher heranzuzoomen, wird’s kritisch. Gleiches gilt, wenn man über die 3,4x Vergrößerung weiter in das Bild einzoomen möchte: Bis ca. 5x Vergrößerung geht das meistens gut, ggf. auch noch etwas mehr – dann ist aber, spätestens bei schlechteren Lichtverhältnissen, Schluss: Die Bilder weisen dann deutlich sichtbare Pixel / Körnung auf und wirken einerseits nicht mehr schön und wirklich viel erkennbar ist dann auch nicht mehr. Ähnliches gilt im Prinzip für das Fotografieren bei Dunkelheit: Die rückseitige LED ist stark genug, um im Innenbereich auch mal Räume vollständig zu erfassen, von einer tatsächlichen 100%-Ausleuchtung würde ich hierbei aber nicht sprechen; es wird definitiv zu dunkleren und helleren Bereichen auf den Bildern kommen.

Die Frontkamera des Jelly Max erfüllt grundsätzlich ihren Zweck, hat bei mir in der Praxis aber gerne mal etwas zu scharf geglättet bzw. einen zu künstlich wirkenden Schleier über die Bilder gelegt. Es wirkt fast, als könnte man einen voreingestellten Beauty-Effekt nicht deaktivieren.

Kamera-Modi.png

Kommen wir abschließend noch zur Videoqualität des Jelly Max: Das Gerät ist in der Lage, Videos mit einer maximalen Auflösung von 4K aufzunehmen. Wem eine geringere Auflösung reicht, kann bis zu VGA herunterregeln. Theoretisch sollte der Prozessor des Jelly Max eigentlich dazu in der Lage sein, die genannten 4K-Videos auch mit einer dauerhaften Framezahl von 30 FPS auf den Speicher zu bannen. De facto ist das Gerät aber im automatischen Videomodus lediglich fähig, 4K Videos mit einer Framerate von meist 15 bis maximal (in Ausnahmefällen) 25 FPS zu realisieren. Bei Full HD ist einer dauerhaft konstante 30er Framerate kein Problem. Leider bietet das Gerät auch keine Möglichkeit, die Framerate mit der jeweils gewählten Auflösung abzustimmen; so sind bei anderen Herstellern ja oftmals – vor allem beim Full HD-Modus – Abstufungen zwischen bspw. 30 und 60 FPS möglich. Des Weiteren zeichnet das Gerät die Audiospur sehr „nüchtern“ um nicht zu sagen „blechern“ auf. Nebengeräusche wie leichter Wind o. ä. werden nicht herausgefiltert und auch eine Bildstabilisierung während dem Filmen bietet das Jelly Max nicht. Resultat: Wer öfters mal Videos in Bewegung aufnimmt (hier reicht normales Gehen, um nicht sogar in Richtung Biking o. ä. zu schielen), sollte um das Jelly Max wohl eher einen Bogen machen oder ein zweites, auf Filmen spezialisiertes Gerät bei sich haben. Wie immer könnt Ihr Euch am Ende des Testberichts noch selbst ein Bild anhand der Samples machen.





Akku, Sprachqualität & Empfang:
Beim Akku setzt Unihertz auf einen 4.000 mAh starken Speicher, welcher fest im Innern des Geräts verbaut ist. 4.000 mAh klingt zunächst mal etwas sehr wenig – lässt man sich aber die technischen Daten des Geräts nochmal vor Augen führen wird man schnell merken: Moment mal – grundsätzlich könnte das doch ein ganz gutes Gesamtpaket abgeben!?

Und genau so ist es auch: Durch die eher verhaltene Wahl seitens Unihertz beim Display und Prozessor gelingt es, mit dem Jelly Max sehr gute Laufzeiten von mehreren Tagen herauszuholen – natürlich immer vorausgesetzt, dass das Gerät innerhalb dieser Laufzeit nicht überdurchschnittlich belastet wird, denn Last zwingt früher oder später jeden Batteriespeicher in die Knie. Ich habe das Gerät jetzt bereits seit einiger Zeit im Einsatz – mal als Dritthandy ohne aktive SIM, aber auch mehrere Wochen als dienstliches Smartphone mit eingelegter SIM im Mobilfunknetz von T-Mobile. Dementsprechend kann ich nun auch verlässliche Aussagen zur Laufzeit machen in dem Bewusstsein, dass der Akku eine entsprechende Anzahl an Ladezyklen hinter sich hat und auch das System an sich soweit "eingespielt" ist.

Akku_1.png Akkunutzung_1.png Akkunutzung_2.png

Beginnen wir zunächst mit den drei Szenarien, die Ihr bereits aus anderen Reviews kennt:

Drei Beispielsituationen:

Situation 1: Flugmodus über Nacht

Das Gerät wurde um 20.30 Uhr mit einer Akkukapazität von 28% in den Flugmodus gesetzt. Am Folgetag um 07.00 Uhr wurde der "Mobile Daten"-Modus bei einem Akkustand von 24% wieder aktiviert (= Flugmodus deaktiviert). Standby-Verbrauch in 10,5 Stunden: 4%
Ein zweiter Test fand mit einer Akkukapazität von 91% um 20.30 Uhr statt, auch hier wurde das Gerät zu dieser Zeit in den Flugmodus versetzt. Am Folgetag um 07.00 Uhr betrug die Kapazität des Akkus noch 90% beim Wiederverbinden ins Mobilfunknetz. Es ist im Zeitraum von 10,5 Stunden also von einem durchschnittlichen Verbrauch im Flugmodus von 2,5% auszugehen (beide Szenarien in die Berechnung einbezogen).

Situation 2: Alltag überwiegend im Standby mit gelegentlicher Kamera-Nutzung
Gestartet wurde der Test in Folge des unter "Situation 1" angegebenen zweiten Szenarios, also mit einer Akkukapazität von 90% um 07.00 Uhr am Morgen. Das Gerät befand sich den Tag über größtenteils im Mobilfunknetz (nahezu voller 4G Empfang) und wurde überwiegend zum Telefonieren (in Summe ca. 15 Minuten) und zum Lesen / Schreiben von Mails genutzt; hin und wieder kam die Kamera zum Einsatz. Aktiv war die parallele Synchronisierung von in Summe drei Mailkonten mittels Push-Service, die Displayhelligkeit wurde automatisch geregelt und auch der Netzmodus war grundsätzlich in der Automatik-Einstellung was den Wechsel zwischen 4G und 5G angeht. Die Restkapazität des Akkus lag am Abend bei 81%.

Situation 3: Härtetest – GPS-Streckenaufzeichnung im Hintergrund, währenddessen Nutzung der Kamera (Fotos / Videos):
Gestartet wurde der Test mit einer Akkukapazität von 79% um 11.00 Uhr. Das Gerät war im automatischen Netzmodus ca. 50/50 mit 5G- bzw. 4G-Technologie verbunden. Dazu wurde während des Testzeitraumes dauerhaft die GPS-Funktion genutzt (Streckenaufzeichnung) sowie Shootings mit der Kamera durchgeführt. Alle sonstigen Einstellungen bzw. die Konfiguration des Geräts war zum Alltagstest unter Situation 2 oben identisch. Beendet wurde die Aufzeichnung nach ungefähr 1 Stunde (effektiv waren es 70 Minuten). Die Akkukapazität lag dann noch bei 73%, der Akku hat über die Dauer also 6% seiner Kapazität auf der Strecke gelassen. Die Bildschirmzeit (Display-on-Time; DoT) lag innerhalb der Testphase bei 15 Minuten. Rechnet man den Verbrauch in dieser – zugegebenermaßen hohen Last – hoch, kommt man in Summe auf eine reine DoT von 4,17 Stunden. Nicht überragend, aber in Anbetracht der Geräte- und Akkugröße vom Gesamtfazit her ausreichend.

Akku_Ladeleistung.JPG Ladegerät.JPG

Was also bedeutet das für einen "ganz normalen Alltag" mit dem Jelly Max?
Im Großen und Ganzen lässt sich zusammenfassen, dass Unihertz mit dem Jelly Max eigentlich wieder ein recht gutes, kompaktes Allround-Smartphone geschaffen hat. Dies gilt im Ganzen für das Smartphone und seine Ausstattung, im Speziellen aber für den hier relevanten Punkt der Betriebszeit in Relation zum Energiespeicher: 4.000 mAh sind nicht viel – setzt man dies aber in Relation zur Gerätegröße des Jelly Max und bedenkt dabei auch noch die Prozessorwahl, kommt hier im Endeffekt ein sehr gutes und stimmiges Gesamtpaket heraus, welches den Nutzer in nahezu allen Fällen absolut problemlos über ein bis zwei Tage führt. Wer möchte, kann natürlich auch das Jelly Max innerhalb eines Tages "provozieren" und den Akku zur Aufgabe zwingen. Aber ich glaube wir sind uns einig, dass es sich dabei um – bewusst provozierte – Einzelfälle handelt.

Was die Ladeleistung angeht, legt Unihertz dem Jelly Max einen Steckdosen-Adapter mit einer Leistungsfähigkeit von 66 Watt bei – was gleichzeitig dann auch das Maximum für das Jelly Max darstellt (zumindest laut Datenblatt). Drahtlose Ladung wird bei diesem Gerät nicht unterstützt – das dürfte vermutlich vor allem der Größe des Smartphones geschuldet sein. Dies ist aber – in Anbetracht der oben genannten Werte – in Verbindung mit der Ladeleistung des Jelly Max nicht weiter tragisch, denn der 4.000 mAh Akku lässt sich recht schnell wieder befüllen: In der Praxis erreichte das Jelly Max in der Spitze eine Ladeleistung von 54 Watt. Gegen Ende des Ladevorgangs wird die Leistung auch hier deutlich reduziert, um potenziellen Langzeitschäden des Akkus vorzubeugen. Ein Ladevorgang von 15% Ladestand bis zum Akkustand von 90% dauerte in der Praxis etwas weniger als 30 Minuten. Eine Ladung von 15% bis 70% war nach 15 Minuten geschafft. Das sind Werte, mit denen sich das Gerät notfalls auch mal „Zwischenladen“ lässt – super!

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In der Praxis absolut überzeugen konnte mich das Jelly Max hinsichtlich der Leistung bei der Sprachqualität und dem Empfang: Die Sprachqualität war beim Jelly Max auf einem Level, wie ich es bisher bei noch keinem Unihertz-Gerät vernehmen konnte – und zwar in positiver Hinsicht. Der Gesprächspartner kam stets klar und (bei Bedarf) sehr laut über die Hörmuschel rüber. Man könnte sich jetzt drüber streiten, ob die Wiedergabe über die Hörmuschel eventuell noch etwas „kräftiger“ bzw. „tiefer“ hätte ausfallen können – im Großen und Ganzen empfand ich die gebotene Leistung aber als sehr balanciert und ausgewogen. Die maximale Lautstärke über die Hörmuschel kann bei Bedarf sehr hoch geregelt werden – dann sollte man sich aber auch darüber im Klaren sein, dass die Außenwelt hier teilweise dem Gespräch beiwohnen kann, da das Jelly Max die Geräuschkulisse dann nicht mehr vollständig „abschirmen“ und auf die Hörmuschel fokussieren kann. Dieses „Problem“ haben aber viele Geräte am Markt – auch bei anderen Herstellern. Die Lautstärke über den rückseitig angebrachten Lautsprecher ist ebenfalls gut dimensioniert, wenngleich man in lauten Umgebungen damit an seine Grenzen kommen wird. Das Gerät wird bspw. im lauten Stadt-Trubel beim Klingeln hörbar sein und auch eine Wiedergabe von Musik oder Videos für den Nutzer selbst sollte keine Herausforderung für das Jelly Max darstellen. Aber die Unterhaltung einer größeren Gruppe und – damit einhergehend – das Übertönen von diversen Nebengeräuschen gehört nicht zu den Kernkompetenzen des kleinen Handschmeichlers. Hierzu hätte mindestens ein Lautsprecher unten – oder noch besser: Auf der Front des Smartphones – angebracht sein müssen. Mit der rückseitigen Lösung geht eben recht viel an Lautstärke nach hinten verloren.

Keine Auffälligkeiten leistet sich das Gerät beim Empfang: Betrieben mit einer T-Mobile SIM und dauerhaft aktivierter 5G-Bevorzugung pendelt das Gerät – je nach Netzverfügbarkeit – zuverlässig zwischen dem 5G- und dem 4G-Netz hin und her. Dieses Verhalten (Wechsel zwischen 4G- und 5G-Netz) weisen in meinem Testszenario alle Geräte auf und wie die meisten schafft auch das Jelly Max diese Herausforderung problemlos: Statt bei schlechtem Empfang bzw. schlechter Netzqualität im 5G Netz zu verweilen wird direkt ins qualitativ bessere und besser verfügbare 4G Netz geschwenkt – und bei Bedarf zurück. Im Test kam ich im 4G-Betrieb in keinem Fall unterhalb einer 50%igen Netzverfügbarkeitsanzeige und auch Verbindungsabbrüche konnte ich nicht feststellen – weder beim Telefonieren noch beim Surfen.



Benchmarks & Emissionen:
Für die Fans von harten Zahlen und Fakten, hier die Benchmark-Leistungen des Unihertz Jelly Max:

AnTuTu Benchmark:
  • Gesamt-Score: 701.308 Punkte
  • CPU-Score: 220.207 Punkte
  • GPU-Score: 153.499 Punkte
  • Memory-Score: 170.451 Punkte
  • UX-Score: 157.151 Punkte
Im Geekbench erzielt das Unihertz Jelly Max folgende Wertungen:
  • Geekbench 6.0 Single-Core CPU: 1.024
  • Geekbench 6.0 Multi-Core CPU: 3.202
  • Geekbench 6.0 GPU: 2.504
Im 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test ist folgendes Ergebnis erreichbar:
  • Bester Durchlauf-Score: 871
  • Niedrigster Durchlauf-Score: 869
  • Stabilität: 99,8%

Die nachfolgenden Bilder zeigen das Jelly Max im Verlauf der durchgeführten Benchmark-Testings (3D Mark WLEST):

Ausgangssituation_Front.jpg Ausgangssituation_Back.jpg Benchmark_Run_Front.jpg Benchmark_Run_Back.jpg

Die ersten beiden Bilder beziehen sich auf die Ausgangssituation mit dem Jelly Max, also quasi den Standby-Betrieb ohne besondere Last o. ä. im Hintergrund. Die letzten beiden Bilder stellen das Gerät nach in Summe drei Benchmark-Durchgängen dar. Man sieht recht deutlich, dass zwar eine Erwärmung des Smartphones stattfindet; diese sich aber im vollkommen normalen und akzeptablen Bereich abspielt. Das Gerät wurde nicht unangenehm warm, sodass eine Bedienung zu jederzeit problemlos möglich war.




Media & Musik:
Das Unihertz kommt ab Werk mit der standardmäßigen Wiedergabemethode auf Android – d. h. es ist ein Mediaplayer mit den absoluten Basic-Funktionen der Musik- und Videowiedergabe an Bord, wer mehr möchte muss auf eine Drittanbieter-App ausweichen. Auch beim Jelly Max habe ich den von mir favorisierten "VLC Player" auf dem Gerät installiert und die Tests mit diesem durchgeführt. Zur allgemeinen Funktionalität des Players muss ich an dieser Stelle nichts mehr schreiben; da es die App kostenfrei im Play Store gibt kann und sollte sich jeder Nutzer hier sein eigenes Bild davon machen. Aus diesem Grunde möchte ich mich an diesem Punkt auf die Funktionalität bzw. die Wiedergabequalität im Allgemeinen beschränken:

Im Bereich der Videos muss man vorausschieben, dass das Jelly Max mit seinen kompakten Abmessungen und dem – damit einhergehend – kompakten Display jetzt nicht unbedingt dafür gemacht ist, Videos in überragender Qualität und auf längere Zeit darzustellen. Natürlich kann das Gerät solche Videos wiedergeben, keine Frage – fraglich ist aber, inwiefern es dem Nutzer auf dieser Displaygröße und -auflösung "Spaß" bereitet. Dazu kommt, dass das Display – wie oben bereits erwähnt – eben nicht zu den hellsten Panels am Markt gehört und man sich im Sommer bzw. allgemein bei starker Sonneneinstrahlung und viel Helligkeit schwertut, ausreichend viel bzw. gut auf dem Display zu erkennen. Bzgl. der Tonqualität erfolgt die Wiedergabe in einer akzeptablen Lautstärke und Qualität. Das Gerät ist explizit kein Multimedia-Wunder, dementsprechend sollte man seine Anforderungen in diesem Bereich klar herunterschrauben. Leistungen wie bei Samsung sollte man hier nicht erwarten – auch nicht, wenn man die Einsteigermodelle der Südkoreaner als Vergleich sieht.

Im Bereich der Musikwiedergabe sieht es im Grunde genommen ganz ähnlich aus: Die Fähigkeiten sind in erster Linie natürlich auch immer etwas von der genutzten App abhängig, Dinge wie einer Hintergrundwiedergabe samt Multitasking funktionieren aber natürlich problemlos auf dem Jelly Max – hier profitiert das Gerät hardwareseitig von der guten Ausstattung. Ebenfalls nur "akzeptabel" ist die Leistung in Bezug auf die Musikwiedergabe: Hier fällt das Display natürlich weniger stark ins Gewicht, als es bei der Videowiedergabe der Fall war, jedoch zählt eine gute Wiedergabequalität und -leistung natürlich hier umso mehr. Und wirklich viel Luft ist da beim Jelly Max mit dem rückseitig sehr ungeschickt platzierten Lautsprecher eben nicht da.

Nachfolgend findet Ihr noch die ermittelten dB-Werte des Unihertz Jelly Max. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.

db-Tabelle Jelly Max.jpg



Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät:
Bei diesem Punkt sortiert sich das Jelly Max mit seinem gebotenen Leistungsspektrum solide in der Mittelklasse ein. Man sticht hier nicht hervor – weder in die positive noch in die negative Richtung. Sicherlich hätte es auch beim Jelly Max Dinge gegeben, die man noch auf einem höheren Level hätte ansiedeln können – wie beispielsweise den unterstützten USB-Standard (2.0) oder ein hardwareseitig vorhandenen 3,5 mm Klinkenanschluss. De facto muss man sich hier aber auch vor Augen führen, dass es die „eierlegende Wollmilchsau“ de facto nicht am Markt gibt und man mit jedem Gerät Kompromisse eingehen muss. Der Vorteil beim Jelly Max ist, dass bspw. die Tatsache einer nicht vorhandenen Klinkenbuchse durch entsprechende Alternativen ausgeglichen wird: Unihertz packt einen USB-C auf 3,5mm Klinken-Adapter in den Lieferumfang. Mehr, als man bei 99% der anderen Hersteller am Markt bekommt.

USB_1.JPG USB_2.JPG

  • 2G GSM-Frequenzen: 850 / 900 / 1800 1900 MHz
  • 3G WCDMA Bänder: 1 / 2 / 4 / 5 / 6 / 8 / 19
  • 3G C2K Bänder: BC0 / BC1
  • 4G FDD-LTE Bänder: 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 7 / 8 / 12 / 13 / 17 / 18 / 19 / 20 / 25 / 26 / 28A / 28B / 66; TDD-LTE Bänder 34 / 38 / 39 / 40 / 41 / 42
  • 5G NR Bänder: N1 / 2 / 3 / 5 / 7 / 8 / 20 / 25 / 28 / 38 / 40 / 41 / 66 / 77 / 78

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Hinsichtlich der GPS-Leistung bietet das Unihertz Jelly Max eine solide Leistung und ordnet sich bequem im Mittelfeld ein. Die Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Positionserfassung lässt sich grundsätzlich auf einem hohen Niveau einordnen, die Anzahl der möglichen und verbundenen Satelliten ist ebenfalls überdurchschnittlich gut. Hinsichtlich der Genauigkeit leistet sich das Jelly Max hin und wieder mal ein paar Ausrutscher, bei denen das Gerät von der tatsächlichen Route auch mal 6-8 Meter abweicht, im Großen und Ganzen erfolgt die Aufzeichnung aber genau und dürfte für die meisten und alltäglichen Anwendungsfälle auch locker ausreichen.

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Sicherheit:
Das Jelly Max bringt mit einem rückseitigen Fingerabdruckscanner und einer 2D Gesichtsentsperrung so ziemlich alle heut zu Tage aktuellen Standards mit, die man sich als Nutzer so wünscht bzw. im Alltag benötigt. Klar – eine "richtige" 3D Gesichtserkennung wäre nett gewesen – liegt aber preislich außerhalb des Möglichen und ist auch heute noch kein Standard. Neben den bereits erwähnten beiden Entsperrmöglichkeiten gibt es natürlich noch die Android-Standards PIN, Muster, Wischen und Passwort; die wahlweise vom Nutzer gesetzt werden können (bzw. als Rückfallebene gesetzt werden müssen).

Software-Update_Januar_2025.png

Ich muss zugeben, dass mich Unihertz beim Fingerabdruckscanner während der Promo- und Teaser-Phase zum Jelly Max im Frühjahr 2024 etwas auf die falsche Fährte geführt hatte. Auf Basis der damaligen Äußerungen hätte man annehmen können, dass es sich beim Jelly Max um das erste Unihertz-Smartphone mit In-Display Fingerabdruckscanner handeln könnte – damit einhergehend wäre dann automatisch auch die OLED-Technologie für das Display gesetzt gewesen. Mit einem rückseitig verbauten Hardware-Fingerabdruckscanner hatte ich nicht gerechnet – was die gewählte Lösung für das Jelly Max aber keineswegs schlechter macht. Ich muss allerdings zugeben, dass der Scanner mit größeren Händen schon deutlich schwerer erreichbar ist, als das möglicherweise mit einem Scanner auf der Front oder an der Seite des Smartphones der Fall gewesen wäre. Durch die Platzierung unterhalb des Kamera-Buckels sitzt der Fingerabdruckscanner in der Realität niedriger, als man es durch die natürliche Haltung / Bedienung des Smartphones annehmen könnte. Es besteht sogar die Gefahr, dass man hier unfreiwillig auf / neben den Kameras herumtatscht und somit einerseits nicht nur den Fingerabdruckscanner verfehlt, sondern andererseits direkt die Kameras mit seinen Fingerabdrücken beschmiert. Hier ist also etwas Übung und Gewöhnung gefragt – mit zunehmender Nutzungsdauer minimieren sich die Fehlpositionierungen deutlich. Dies trifft vor allem dann zu, wenn das Jelly Max mit der mitgelieferten Schutzhülle genutzt wird: Hierdurch findet der Finger dank Aussparung die Sensorfläche deutlicher / schneller, was das Erfolgserlebnis beim Entsperren deutlich erhöht.

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Nach nun mehreren Monaten Nutzung des Jelly Max lässt sich zusammenfassen, dass der Fingerabdruckscanner hinsichtlich seiner Zuverlässigkeit und Erkennungsrate so in etwa im Mittelfeld agiert: Große Probleme hat er bei zu trockenen Händen – dass dies allerdings eine Herausforderung für Fingerabdruckscanner darstellt, ist auch kein Geheimnis; ergo dürfte hier jeder seine ganz eigenen, individuellen Erfahrungen machen. Ich jedenfalls bin in der Praxis prinzipiell zufrieden und hatte hier auch schon deutlich schlechtere – aber auch bessere - Kandidaten bei mir. Für einen Nachfolger des Jelly Max würde ich mir entweder einen Fingerabdruckscanner im Display oder an der Seite wünschen – oder aber man ändert die rückseitige Anordnung.



Extras:

Benachrichtigungen:
Das Jelly Max ist anders als alle Anderen. Es ist nicht nur kleiner als die meisten Smartphones heut zu Tage, es sieht optisch auf den ersten Blick nicht nur anders aus, als man das von 99% aller anderen Smartphones kennt – es setzt auch in Sachen Benachrichtigung auf eine eher unübliche Vorgehensweise. Da das Gerät bekanntlich "nur" in LC-Display besitzt, bietet es leider kein klassisches Always-on-Display mit dauerhafter Anzeige von Informationen auf dem Screen. Gemäß den Standardlösungen von Android gibt es aber natürlich die Möglichkeit, den Bildschirm entweder kurz aufleuchten zu lassen oder aber auch die rückseitige LED zur Signalisierung zu nutzen. Problem: Beide Möglichkeiten beziehen sich immer nur auf den Moment, in welchem das auslösende Ereignis stattfindet. Das bedeutet in der Praxis, dass der Nutzer verpasste Ereignisse ohne seine direkte Aufmerksamkeit (Smartphone in der Hosentasche, Smartphone liegt irgendwo abseits, etc.) dennoch nicht wahrnehmen kann.

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Für solche Problematiken haben Smartphone-Produzenten früher einen ganz praktischen Ansatz verfolgt: Man hat den Smartphones zusätzliche LED-Benachrichtigungsleuchten spendiert, die teilweise vom Nutzer sogar noch hinsichtlich Leuchtdauer, Leuchtfrequenz und Farbe konfigurierbar waren (BQ – ich vermisse Euch in dieser Hinsicht schmerzlich!). Einen ähnlichen Weg ist Unihertz beim Jelly Max gegangen: Auf der Rückseite hat man – nahe an den beiden Außenseiten des Smartphones – zwei Multicolor-LEDs platziert. Diese lassen sich in der Farbe anpassen (Rot / Grün / Blau) und vorgegebenen Ereignissen softwareseitig zuordnen. Hierzu zählt neben dem Ladestatus auch die Visualisierung von eingehenden und verpassten Anrufen, Nachrichten oder auch einem niedrigen Akkustand. Leider ist eine weitere Konfiguration bzw. Detaillierung nicht möglich – etwas schade, hier wäre mit einfachen Mitteln noch mehr Potenzial vorhanden gewesen.

Liegt das Smartphone "normal" mit dem Rücken auf einer Oberfläche, sind die beiden LED's lediglich bei direkter Betrachtung des Smartphones von der Seite erahnbar – und das auch nur, wenn einem die Umgebungshelligkeit keinen Strich durch die Rechnung macht. Je nach Untergrund ist das Aufleuchten (es ist eher ein Auf- und Abglimmen) auch noch auf der Oberfläche unterhalb des Smartphones erkennbar. Wer die volle Pracht der LEDs erleben möchte, muss das Gerät mit dem Display nach unten auf die Oberfläche legen und bekommt so die beiden "Augen" zu Gesicht. Die Lösung ist mit Sicherheit nicht optimal – aber besser als gar nichts und darüber hinaus passt die gewählte Art der Visualisierung auch etwas zum Firmenimage von Unihertz: Sie sind eben "anders"… ;)

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Taschenlampe:
Ist vorhanden; die rückseitige Dual-Tone LED kann zum Ausleuchten der Umgebung genutzt werden. Starten lässt sich die Funktion wahlweise über einen Toggle im Dropdown-Menü, über die Shorcut-Funktion auf der individualisierbaren Seitentaste oder Unihertz-typisch über den Bereich "Werkzeugkasten" im App-Drawer. Die Helligkeit ist hierbei ausreichend, um im Innenbereich Räume auszuleuchten und im Außenbereich die nahegelegene Umgebung frontal zu erhellen. Wunder sollte man aber keine erwarten. Die Intensität der Helligkeit lässt sich im Übrigen nicht individuell regeln – es geht also nur "Ein" oder "Aus".

Radio:
Nach längerer Abstinenz kann ich hier endlich mal wieder positive Neuigkeiten vermelden, denn wie bei Unihertz fast schon üblich, hat man auch beim Jelly Max ein FM-Radio integriert. Dieses lässt sich – wie in 99% der Anwendungsfälle in der Praxis üblich – nur mittels eines angeschlossenen, kabelgebundenen Headsets starten da dieses als Antenne fungiert. Da das Jelly Max leider nicht werksseitig über eine 3,5 mm Klinkenbuchse verfügt, muss dies mittels eines Adapters von USB Typ-C auf 3,5 mm Buchse erfolgen. Erfreulicherweise liegt dieser Adapter der Retail-Version des Jelly Max bei. Die Sendersuche klappte in der Praxis schnell und auch die sonstige Bedienung und Leistung der Radio-App gleicht im Prinzip derer, anderer Unihertz-Geräte mit verbautem Radio. Die Wiedergabe gestaltet sich über den Lautsprecher ähnlich problematisch, wie wir es oben bei den "normalen" Medien bereits erwähnt finden. An und für sich ist das Vorhandensein des Radios klasse und bietet eine schöne Abwechslung in der heutigen Zeit der Streams & Co.



Fazit:
Unihertz schafft es mit dem Jelly Max, mir das bis dato schwerste Review zu einem Smartphone aus deren Hause zu "bescheren". Warum? Nun, das Gerät hat einerseits eine sehr solide technische Basis, welche zum Release-Zeitpunkt auch auf eine aktuelle Android-Software gesetzt hatte. Mit – mehr oder weniger – Kleinigkeiten im Hinblick auf Bugs, Übersetzungsfehlern oder aber einem - noch immer -ausbleibendem Versprechen im Hinblick auf den Software-Support lässt man den Nutzer ein Stück weit allein dastehen. Das geht im Jahr 2025 eigentlich nicht mehr – auch nicht, wenn man mit seinen Produkten prinzipiell eher eine Nische besetzen möchte. Doch schauen wir uns das Jelly Max abschließend nochmal im Detail an:

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Die Basis bildet der MediaTek 7300 Octa-Core Prozessor, welcher zur guten Mittelklasse zählt und ein ausgewogenes Preis- / Leistungsverhältnis in Kombination mit einer guten Laufzeit bieten soll. Dazu gesellen sich 256 GB internem UFS 3.1 Speicher mit der Möglichkeit, diesen mittels Micro SD-Karte zu erweitern und 12 GB RAM Arbeitsspeicher. Einer Kombination, die schon eher in Richtung gehobener Mittelklasse geht und mit welcher man sich nicht verstecken braucht. Der integrierte 4.000 mAh starke Akku wirkt auf den ersten Blick klein dimensioniert, zeigt aber in der Praxis sehr gute Laufzeiten welche u. a. auch durch das stromsparende 5,05" LC-Display mit 720 x 1.520 Pixel und 60 Hz Bildwiederholrate ermöglicht werden. Dafür muss man in der Praxis eine kaum ausreichende Displayhelligkeit bei Sonneneinstrahlung in Kauf nehmen. Im Hinblick auf die Kamera geht Unihertz neue Wege und verbaut erstmals eine Kombination aus 100 Megapixel Hauptkamera und 3,4x Tele-Kamera, ebenfalls mit Autofokus. Diese liefern in der Praxis eine überwiegend positive Leistung ab, enttäuschen aber letztlich etwas aufgrund einer nicht vollständig durchdachten Kamera-Software. Hier wäre deutlich mehr möglich gewesen – ein Fazit, welches sich auch und vor allem in Bezug auf die Multimedia-Wiedergabe des Jelly Max anwenden lässt: Der rückseitige Lautsprecher klingt eher schwachbrüstig und die maximale Lautstärke ist – aufgrund der Positionierung und der Tatsache, dass es sich um einen Mono-Speaker Setup handelt – meistens ausreichend; aber klangliche Erlebnisse oder gar Höhenflüge sollte man hier nicht erwarten. Überzeugen kann das Gerät mit den Basics eines Smartphones – Telefonate ließen und lassen sich zuverlässig und in guter Gesprächsqualität führen, beim Schreiben von Mails / Nachrichten & Co. tut man sich – angesichts des verhältnismäßig kleinen Displays – natürlich schwer, doch darüber ist sich der Käufer im Voraus bewusst; bzw. sollte es anhand des Datenblatts sein.

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Abschließend bleibt ein recht umfangreicher Lieferumfang (den man so von Unihertz gewohnt ist) und die Tatsache, dass es auch weiterhin keine Gewissheit hinsichtlich der Software-Zukunft des Geräts gibt. Außer vielleicht die Tatsache, dass man eher nichts erwarten sollte und dann vielleicht doch mal positiv überrascht wird. Unihertz ruft gegenwärtig Preise im Bereich von 319 – 349 USD für das Gerät auf. In diesem Preisbereich gibt es mittlerweile Geräte, die eine deutlich bessere Hard- und Softwarebasis bereitstellen und auch im Hinblick auf deren Zukunftsfähigkeit (Updates) ein anderes Niveau bieten. Zwar bringt das Jelly Max durchaus Dinge mit, die man als Nutzer so schnell am Markt nicht mehr geboten bekommt – die Notification LEDs bspw. – doch hier muss jeder potenzielle Käufer für sich selbst entscheiden, ob dies den individuellen Mehrwert für ihn selbst darstellt. Fakt ist: Im aktuellen Marktumfeld tut man sich bei Unihertz mit dem Jelly Max eher schwer…



Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile:

Positiv:
  • Formfaktor: Das Gerät ist mit seinen kompakten Dimensionen und der guten, aktuellen Technik auf dem heutigen Markt ein klares Nischen-Produkt und trumpft damit auf. Auch wenn die Dicke des Geräts natürlich einerseits ein potenzieller Negativ-Punkt ist: Irgendwo muss die Technik verbaut werden und letztlich kann sich jeder Käufer davon vorab gut selbst ein Bild verschaffen.
  • Gute technische Gesamtausstattung: Der Dimensity 7300 Octa-Core Prozessor liefert solide Leistung gepaart mit guter Ausdauer ab, der riesige 256 GB fassende, interne UFS 3.1 Speicher bietet ausreichend viel Platz für Medien (plus Speicherkartenslot) und die 12 GB LPDDR5-RAM Arbeitsspeicher sorgen für eine flüssige Bedienung und Reserven bei der täglichen Nutzung. Solche Kombinationen sind heute eher die Seltenheit als die Regel.
  • LED-Benachrichtigungsleuchten auf der Rückseite: Ein nicht mehr allzu oft verbautes Feature in heutigen Smartphones. Aufgrund des nicht vorhandenen AoD durchaus wichtig, wenngleich die Platzierung auf der Rückseite etwas gewöhnungsbedürftig ist. Gleichermaßen ist sie damit aber auch einzigartig. Etwas schade: Die Farbe der beiden LEDs lässt sich nur zwischen Rot, Grün und Blau konfigurieren. Für die Dauer des Aufleuchtens bzw. den Blinkintervall gibt es leider keine Konfigurationsmöglichkeit – hier wäre noch Luft nach oben.
  • 66W Fast-Charging und das dazugehörende Netzteil im Lieferumfang – heut zu Tage keine Selbstverständlichkeit
  • Umfangreiches Zubehör-Paket im Lieferumfang: Kaum ein Hersteller bietet heute ab Werk noch diesen Umfang an Zubehör an. Der Käufer ist so mit allem ausgestattet und bekommt quasi ein "Rundum-sorglos-Paket".

Neutral:
  • Das Design des Jelly Max ist – Jelly-Like – mit einem Kunststoff-Unibody der bisherigen Designlinie der Jelly-Smartphones treu. Die Kombination aus Kunststoff und leichter Rauchglas-Optik sorgt in der Praxis zwar für schöne Einblicke ins Innere des Geräts, sorgt aber auch für eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Fingerabdrücken. Wer mit Polycarbonat kein Problem hat, wird auch das Jelly Max mögen. Wer hingegen auf Gorilla Glas XY oder aber andere, hochwertigere Materialien setzt, wird sich beim Jelly Max vermutlich eher schwertun.
  • Das Kamera-Setup liefert eher durchwachsene Ergebnisse, gepaart mit einer nicht vollumfänglich ausgestatteten Kamera-Software. Hier fehlen teilweise essenzielle Einstellungsmöglichkeiten bzw. Shortcuts, vor allem der Autofokus tut sich bei eher schlechteren Lichtverhältnissen schwer mit der Fokussierung, die LED-Leuchte entwickelt bei ausgiebigen Spielereien in der Kamera-App ein nicht nachvollziehbares Eigenleben (Blitz kommt nicht synchron zum Auslösen des Bildes) und eine fehlende optische oder elektronische Bildstabilisierung bei der Telelinse fordert eine ruhige Hand des Nutzers. Es scheint, als hätte man bei Unihertz dem Jelly Max unbedingt noch DEN Verkaufsfaktor fürs Datenblatt liefern müssen: 100 Megapixel und Telekamera. Etwas mehr Sinn fürs Gesamtpaket wäre hier sinnvoll gewesen. Da diese Probleme einerseits über Software-Fixes gelöst werden könnten und Unihertz bzgl. der Cam ja auch schon einen Patch bereitgestellt hat; sowie durch die Tatsache, dass die Cam vllt. nicht unbedingt für jeden die gleiche Relevanz hat, erfolgt die Einordnung dieses Punktes bei "Neutral" und nicht im negativen Bereich. Der unten genannte Negativpunkt bzgl. der Cam bezieht sich aber eher auf grundlegende Funktionen, welche ich eigentlich bei jedem Smartphone heut zu Tage voraussetze – daher wurden diese tatsächlich in den Negativbereich ausgegliedert.

Negativ:
  • Der rückseitige Hauptlautsprecher enttäuscht in der Praxis etwas: Zum einen ist es eben nur EIN Lautsprecher und nicht – wie heute häufig anzutreffen – ein Stereo-Setup. Zum anderen bietet der Lautsprecher in den meisten Situationen zwar eine ausreichend hohe Lautstärke, klanglich ist dieser aber eher dem unteren Mittelfeld zuzuordnen. Viele Einstellungen im Menü zur Anpassung gibt es diesbezüglich nicht und hier hätte man durchaus etwas Höherwertigeres verbauen können. Wer selten Medien über den Smartphone-Lautsprecher konsumiert dürfte darüber hinwegsehen können. Und ja – auch hier müssen natürlich Kompromisse hinsichtlich der Gerätegröße eingegangen werden. Man muss eben wissen, wo die eigenen Schwerpunkte bei der Nutzung liegen.
  • Software-Support: Ja, das leidige Unihertz-Problem: Während der Nutzung des Prototyps kam ich zum ersten Mal seit meiner Unihertz-Zusammenarbeit tatsächlich in den Genuss eines Software-Updates. Es handelte sich dabei um den Software-Patch vom Pre-Production-Sample mit nicht optimierter Kamera hin zum vorläufigen Auslieferungszustand des Geräts aus der Erstproduktion. Unihertz betont, bei bestehenden oder auftretenden Problemen natürlich Software-Updates bereitzustellen – es gibt aber keine Info zu irgendwelchen Update-Plänen oder Ähnlichem. Major-Android Updates hat es bei Unihertz noch nie gegeben aber immerhin: Das Jelly Max war bzw. ist das erste Gerät, welches in Serienreife bei mir ein reguläres OTA-Update erhalten hat. Gefixt wurden hier Probleme mit der Kamera (siehe Details im Testbericht) sowie teilweise weitere Kleinigkeiten bzw. Funktionen neu implementiert. Leider hat man es versäumt, in diesem Zug den Sicherheitspatch zu aktualisieren, sodass das Gerät mit Stand Februar 2025 noch immer mit einer Sicherheitspatch-Ebene von Juli 2024 daherkommt. Setzen, sechs!
  • Das Display zeigt sich im Laufe des Testberichts als Schwachstelle des Jelly Max: Neben einer dauerhaft fixierten Bildwiederholrate von lediglich 60 Hz und der LC-Displaytechnologie schafft das Panel gerade einmal eine maximale Abstrahlhelligkeit von 580 Lux – enttäuschend gering. Mit diesem Wert ist es bei direkter Sonneneinstrahlung noch gerade so möglich, einigermaßen etwas auf dem Display zu erkennen. Das geht aber nur schwierig und mit großer Anstrengung – Spaß macht das also nicht. Schade!
  • Teilweise nicht durchdachte / fertig entwickelte Software: Gerade im Bereich der Kamera wäre noch mehr Potenzial denkbar gewesen, bspw. durch eine Ergänzung der FPS-Auswahl bei den unterschiedlichen Video-Auflösungen oder durch eine erweiterte Anzahl an Szenen-Modi im Foto-Modus des Jelly Max. Dazu kommen teilweise komische Übersetzungen und ein Bug welcher dafür sorgt, dass das Jelly Max beim Starten der Kamera die Displayhelligkeit generell immer – obwohl der entsprechende Menüpunkt dies verhindern sollte – aufs Maximum regelt. Ergo: Das dauerhafte Speichern des automatischen Helligkeitsmodus ist innerhalb der Kamera-App nicht möglich. Das ist nicht nur nervig, sondern sorgt – speziell nachts – auch für unerfreuliche Momente beim Nutzen der Kamera.


Mediensammlung:



Bilder, mit dem Unihertz Jelly Max geschossen (Bilder bei gleichem Motiv jeweils in folgender Reihenfolge: Hauptkamera Pixel-Binning, Hauptkamera Full Resolution / Telekamera 3,4x):

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Hauptkamera Pixelbinning / Hauptkamera Full Resolution / 3,4x Telezoom / 5x Digitalzoom via Tele-Objektiv / 10x Digitalzoom via Tele-Objektiv:

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Videos, mit dem Unihertz Jelly Max gedreht:

4K:


Full HD:
 
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Nichts gegen die Bilder . Ich hab auch das Unihertz Jelly Max gekauft weil es ein interessantes 5G Smartphone ist welches sehr handlich ist aber die 100 MP Kamera Kombi mit dem tele und der Weitwinkelkamera ist nicht wirklich gut. Ich hab z.B. das Lumia 950 noch hier welches nur eine 20mp Kamera .aber diese Bilder sind tausendmal besser als die des Max. Auch die Bilder vom Tank 3pro sind hier nicht wirklich gut. Im Kamera segment muss Unihertz noch ein Update bringen. Das ist nicht gut gelöst.
 
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Da bin ich bei Dir. Es wirkt einfach, als hätte noch DAS Totschlagargument fürs Datenblatt gefehlt - weshalb man dann eine 100 Megapixel Kamera samt 3,4x Tele-Objektiv reingeknallt hat. Aber wirklich durchdacht bzw. optimiert ist das Setup leider nicht.
 
Hier Mal zwei Bilder von meinem über 20 Jahre altem MDA II mit Windows mobile 6.5 und 3.2 Mega pixel Kamera mit Autofocus.

Danach dann die selben Aufnahmen mit dem Jelly Max und 100MP

Ich hab die Bilder umbenannt dass man sie nicht versehentlich verwechselt. Schaut Euch die Unterschiede an. Also meine Meinung steht da schon fest. Die Bilder des alten MDA sind nicht schlechter als die des Max. Wenn ich jetzt mein altes Nokia N95 8GB hernehmen ist der Unterschied noch eklatanter denn das hat schon 5MP mit Zeiss Optik. Nehme ich dann das Nokia Pureview 808 welches 42 MP mit Zeiss Optik aufweist dann sehen die Bilder vom Max dagegen aus wie aus ner VGA Kamera aus den frühen 80gern.
Das ist leider die traurige Wahrheit. Die Qualität der Kameras ist mit den Jahren eher schlechter geworden. Da gibt's nur ganz wenige Ausnahmen bei denen das anders ist....leider.
 

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Also bei der Telekamera-Aufnahme gebe ich Dir absolut Recht, aber das Bild mit der Hauptkamera (also jeweils Foto 1) geht meiner Meinung nach klar an das Jelly Max. Wobei man die beiden Aufnahmen jetzt nicht 100%ig miteinander vergleichen kann, da hier offensichtlich ein anderer Winkel zum Fotografieren genutzt wurde und die einstrahlende Helligkeit eine Andere ist und das Bild als Ganzes komplett anders wirken lässt. Aber beim MDA II Foto 1 sieht man klar mehr Körnung und Grieseln als beim Jelly Max.
 
Ja, klar aber bei einem Unterschied von mindestens 100Mp müsste das Bild der Totalen vom Jelly Max makellos sein. Aber wenn du da reinzoomst ist das Bild unscharf und Detaillos.
Ich mach nochmal ein weiteres Bild mit dem Pureview 808 wenn ich es aufgeladen habe. Da wirst du einen extremen Unterschied sehen. Jetzt beim Jelly zum MDA II ist der Unterschied nicht wirklich nennenswert. Beide Totalen in etwa gleich gut/schlecht aber im Tele ist das MDA II deutlich besser.
 
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Bei gutem Tageslicht werden auch die Bilder wesentlich besser.
Beim Max liegt jedoch der Fokus eh nicht am Fotoapparat sondern hier geht's ja um das Gesamtpaket und die Handlichkeit des Gerätes. Die Größe, Ausstattung und Geschwindigkeit überzeugt mich durchaus. Ich hab's jetzt eine Woche im Gebrauch und bin sehr zufrieden, vor allem mit der guten Performance und den lang durchhaltenden Akku.
 

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