Xiaomi 14 Ultra Testbericht

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Xiaomi 14 Ultra: Mit Leica-Kooperation an die Spitze der Kamera-Smartphones?

Kommentar des Testers
"Mit dem Xiaomi 14 Ultra hat der chinesische Großkonzern ein Smartphone im Portfolio, welches hinsichtlich seiner Kamera-Ausstattung heraussticht: Vier Kameras auf der Rückseite samt Leica-Kooperation sollen Euch für jede Situation wappnen und eine hochwertige und optisch schöne Gestaltung des Smartphones soll den Preis von 1.499,90 EUR in der UVP etwas weniger schmerzhaft machen. Ein hervorragendes Display in Kombination mit zwei sehr gut klingenden und lauten Stereo-Lautsprechern machen das Gerät zu einem Smartphone, dass man als Fan moderner Technik auf dem Schirm haben sollte. Doch bei entsprechender Nutzung erwärmt sich das Gerät merkbar, Xiaomi kämpft mit einer beschlagenen Kameralinse und in Sachen "Software-Support" lässt man im Vergleich zur Konkurrenz ebenfalls Federn. Zu viele Kompromisse für den ausgerufenen Preis?"

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Einleitung
Xiaomi ist mittlerweile bekannt wie ein bunter Hund – und zwar nicht mehr nur im Smartphone-Segment, sondern nahezu in der gesamten Branche der Unterhaltungselektronik. Erst kürzlich hat man das selbstentwickelte E-Fahrzeug präsentiert und damit schon fast die gesamte Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Doch auch bei den Smartphones tut sich etwas im Hause Xiaomi: Mit dem neuen 14 Ultra kooperiert man weiterhin mit keinem kleineren Namen als Leica höchst persönlich. Durch die Leica Summilux-Objektive und die Tatsache, dass alle vier rückseitigen Kameras mit Leica-Branding daherkommen, ist die Gangweite von Xiaomi klar: Man bläst zum Angriff gegen alle angeblichen Platzhirsche im Bereich „Kamera“ und möchte auf Kundenfang gehen. Entsprechend beeindruckend wirkt da auch die Produktseite des 14 Ultra auf der Xiaomi Homepage. Man überschlägt sich mit Marketing-Begriffen, Superlativen und der Auflistung einzelner technischen Daten und ergänzenden Software-Features und -Funktionen. Passend dazu kommt das aktuelle Kamera-Flaggschiff mit dem brandneuen HyperOS auf Basis von Android 14 und soll somit auch in Sachen „Software“ der Konkurrenz das Fürchten lehren. Doch so viel vorab: Auch das Xiaomi 14 Ultra ist nicht frei von Fehlern – im Gegenteil: Unter Umständen beeinflussen diese die praktische Nutzung doch deutlich.

Doch bei all dem Marketing-Blabla und all den Versprechungen: Was steckt dahinter? Was kann Xiaomi besser (oder gar schlechter?) als die Konkurrenz? Ist das 14 Ultra das vielversprochene und vielbeworbene Kamera-Flaggschiff? Was ist mit den sonstigen Funktionen, die ein Smartphone heut zu Tage ausmachen? Wie lange und wie konsequent wird die Software supportet? Wir versuchen, das mit Hilfe des nun folgenden Testberichts etwas näher zu beleuchten; sodass Ihr Euch ein eigenes Bild von den Stärken und Schwächen des 14 Ultra machen könnt.

Viel Spaß beim Lesen und Betrachten! 😊
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Inhaltsverzeichnis:
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung

Die technischen Daten des Xiaomi 14 Ultra
  • Qualcomm Snapdragon 8 Gen. 3 Octa-Core SoC mit bis zu 3,3 GHz Taktung
  • 16 GB RAM LPDDR5X 8533 Mbit/s Arbeitsspeicher
  • 512 GB interner UFS 4.0 Speicher
  • Abmessungen: 161,4 x 75,3 x 9,2 mm bei 219,8 Gramm Gesamtgewicht
  • 6,73“ WQHD+ LTPO-AMOLED Display mit dynamischer 1-120 Hz Bildwiederholrate
  • Touch-Abtastrate bis zu 240 Hz
  • Helligkeit: HBM: 1.000 cd/m², maximale Helligkeit: 3.000 cd/m²
  • Pro HDR-Display mit UltraHDR Support
  • Dolby Vision
  • HDR10+
  • 68 Mrd. Farben, Farbumfang DCI-P3 Farbraum
  • TrueColor Display, adaptiver Lesemodus, Sonnenlicht-Modus
  • DC-Dimmung / 1.920 Hz PWM-Dimming
  • Abmessungen: 161,4 x 75,3 x 9,2 mm bei knapp 225 Gramm Gesamtgewicht
  • Leica LYT-900 Hauptkamera mit 50 Megapixel Auflösung, 3,2 μm 4-in-1-Superpixel, 1“ Sensorgröße, 8P Objektiv, Autofokus
  • Stufenlos verstellbare Blende von f/1,63 bis f/4,0
  • OIS & ALD
  • Leica 75mm Teleobjektiv-Kamera mit Sony IMX858 Sensor, 50 Megapixel Auflösung und f/1,8 Blende, 75 mm äquivalente Brennweite, OIS, bis zu 10 cm Makrofotografie, 6P Objektiv, Autofokus.
  • Leica 120 mm Periskop-Kamera mit Sony IMX858 Sensor, 50 Megapixel Auflösung und f/2,5 Blende, 120 mm äquivalente Brennweite, OIS, bis zu 30 cm Makrofotografie, Autofokus
  • Leica 12 mm Ultraweitwinkel-Kamera mit Sony IMX858 Sensor, 50 Megapixel Auflösung, 122° Sichtfeld, 12 mm äquivalente Brennweite, f/1,8 Blende, bis zu 5 cm Makrofotografie, 7P Objektiv, Autofokus
  • Videoaufnahmefunktionen mit rückseitiger Kamera: Dolby Vision Aufnahme 4K bei 60 BpS, HDR-Videoaufnahme mit bis zu 4K Auflösung bei 30 FPS, 8K-Videoaufnahme (7.680 x 4.320 Pixel) bei 30 FPS, 4K Videoaufnahmefunktion bei 24, 30, 60 oder 120 FPS, Ultra Night Video bis zu 4K Auflösung bei 24 FPS
  • 32 Megapixel Selfie-Kamera mit 2/2,0er Blende, 1/3,14“ Sensorgröße und 90° Sichtfeld, Nachtmodus, HDR-Funktion, Dynamic Framing (0,8-Fach und 1-fach), EIS-Videostabilisierung, HDR-Videoaufnahme mit Dolby Vision 4K bei 30 FPS, 4K Videoaufnahme bei 30 oder 60 FPS
  • 5.000 mAh Akku, fest verbaut, 90W HyperCharge, kabelloses 80W Laden
  • USB-C 3.2 Gen. 2 Port
  • Xiaomi Dual-Channel IceLoop Kühlsystem
  • In-Display Fingerabdruckscanner / AI Face Unlock
  • NFC
  • Dual-SIM Funktionalität (2x Nano-SIM Support), 5G-Support
  • WiFi 7 Funktionalität
  • Bluetooth 5.4 Dual-Bluetooth, SBC / AAC / AptX / AptX HD / AptX Adaptive / LDAC / LHDC 5.0
  • GPS L1 + L5 / Galileo E1 + E5a / Glonass G1 / Beidou / NavIC: L5, a-GPS
  • Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos Zertifizierung
  • 4-Mikrofon-Array
  • Audio-Formate: MP3, FLAC, APE, AAC, OGG, WAV, AMR, AWB, Hi-Res- und Hi-Res Audio Wireless Zertifizierung
  • Video-Formate: MP4 / MKV / WEBM / 3GP, HDR-Anzeige bei Wiedergabe von HDR10, HDR10+ und Dolby Vision Video-Inhalten
  • Näherungssensor, Umgebungslichtsensor, Beschleunigungsmesser, Gyroskop, elektr. Kompass, IR-Blaster, Barometer, Flackersensor, Linearer X-Achsen-Vibrationsmotor, Laser-Autofokus
  • Xiaomi HyperOS Betriebssystem auf Basis von Android 14

Lieferumfang
Der Lieferumfang des Xiaomi 14 Ultra gestaltet sich im Grunde genommen sehr übersichtlich, sticht aber dennoch aus der Masse heraus. Ein 90W PowerCharge-Netzteil im Lieferumfang ist in der heutigen Zeit leider keine Selbstverständlichkeit mehr und auch eine ab Werk angebrachte Schutzfolie auf dem Display sowie das durchaus stabil und relativ hochwertig wirkende Case sind alles andere als „Standard“. Dementsprechend muss man Xiaomi hier schon zugutehalten, dass man sich hier etwas mehr um seine Kundschaft „sorgt“ als das bei mittlerweile vielen Herstellern der Fall ist. Wer zudem das 14 Ultra vorbestellt hat, hat vom sogenannten „Fotografie-Kit“ profitiert, welches neben einer zusätzlichen Kamera-Halterung inkl. Zusatzakku auch Objektivringe und damit Aufnahmen für weitere Kamera-Goodies bereithielt. Spätentschlossene können das Fotografie-Kit natürlich immer noch separat erwerben – auch wenn dessen UVP in Höhe von knapp 200,- EUR jenseits von Gut und Böse liegt.

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  • 1x Smartphone Xiaomi 14 Ultra mit fest verbautem Akku
  • Schnelllade-Adapter (90W) – USB-A Anschluss
  • USB Typ-C Verbindungs- bzw. Ladekabel (USB-A auf USB-C)
  • SIM-Werkzeug
  • Schutzhülle
  • (Schutzfolie, bereits auf dem Display montiert)
  • Quick Start Guide, Garantiekarte u. Sicherheitsinformationen

Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Die Front des 14 Ultra besticht durch das 6,73" große WQHD+ AMOLED Display, welches mittig oben nur durch die 32 Megapixel Frontkamera mit einem Punch-Hole unterbrochen wird. Die Seitenränder des Displays sind auf ein absolutes Minimum reduziert, zu den Seiten hin entsteht durch das Design der Front ein leichter "floating-edge"-Look. Dieser sorgt zusätzlich dafür, dass die Ränder noch schmäler wirken – allerdings ohne dabei Kompromisse bei der Bedienung durch etwaige ungewollte Touch-Betätigungen am Rand einzugehen. Das Displayglas läuft damit quasi seitlich in den Rahmen, was das Gerät wirklich gut in der Hand liegen lässt und noch dazu auch hochwertig aussieht. Mittig im oberen Displayrahmen befindet sich die Hörmuschel und damit der erste Lautsprecher.

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Auf der linken Seite des Geräts befinden sich lediglich die beiden Kunststoff-Unterbrechungen ("Antennenstreifen") im Alurahmen, welche für die Sende- und Empfangsperformance des Geräts wichtig sind. Ansonsten sind hier weder Bedien- noch Designelemente zu finden. Auf der rechten Gehäuseseite befinden sich – auf derselben Höhe - ebenfalls wieder zwei Antennenstreifen. Zusätzlich ist hier der Power-Button ungefähr mittig und oberhalb dessen dann die Lautstärkewippe platziert. Beide Tasten sind in ihrer Form schmal und länglich gehalten, der Power-Button besitzt zusätzlich eine geriffelte Oberfläche, womit dieser deutlich von der Lautstärkewippe zu unterscheiden ist.

Auf der Oberseite sehen wir ebenfalls wieder zwei Antennenstreifen sowie eine zusätzliche Öffnung für den Medien-Lautsprecher. An der Unterseite sitzt der USB Typ-C Port, direkt daneben wieder jeweils zwei Antennenstreifen und linker Hand dann der SIM-Slot für die beiden SIM-Karten. Rechts vom USB-Port befindet sich eine weitere Öffnung für den zweiten Medien-Lautsprecher.

Interessanter wird es dagegen wieder auf der Rückseite – und zwar gleich in zweifacher Sicht: Einerseits besticht die Rückseite natürlich, wie sollte es auch anders sein bei einem Kamera-Flaggschiff, mit dem riesigen, kreisrunden Kamera-Bereich. Innerhalb der runden Erhebung (welche übrigens knapp 6mm von der sonstigen Rückseite absteht) findet man die vier Sensoren, auf die wir später noch genauer eingehen werden. Mittig des Kamerabereiches ist ein sehr auffallendes Leica-Branding samt ein paar technischen Informationen zur Kamera zu finden. Links sind – sehr auffällig – die beiden Foto- und Video-LEDs zu finden, links daneben eine kleine Öffnung für eines der insgesamt vier Mikrofone des 14 Ultra. Interessanterweise sind ober- und unterhalb der beiden LEDs noch jeweils zwei weitere Aussparungen zu finden, die man allerdings nur bei genauem Betrachten und gutem Lichteinfall wirklich wahrnehmen kann. Hierbei handelt es sich einerseits um zusätzliche Sensoren für die Kamera sowie den Infrarot-Port um bspw. Multimedia-Geräte mit dem Smartphone zu steuern.

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Wir machen weiter mit der Verarbeitung und der Wertigkeit des Xiaomi 14 Ultra – und hier muss ich wirklich sagen, dass ich absolut positiv überrascht war und immer noch bin. Das AMOLED Display auf der Front wird von "Xiaomi Schutzglas" gegen äußere Einflüsse geschützt. Durch das spezielle Produktionsverfahren soll eine höhere Festigkeit und damit eine bis zu 10x bessere Sturzfestigkeit im Vergleich zum Vorgänger, dem 13 Ultra, geboten sein. Der Metallrahmen erstreckt sich nicht nur seitlich, sondern greift auch noch leicht auf die Rückseite des Smartphones über, wodurch eine 1,38x bessere Rahmenstärke gegenüber dem 13 Ultra erreicht wird und damit eine Verdopplung der Steifigkeit des Mobiltelefons einhergeht. Das absolute Highlight für mich stellt aber die Rückseite des Geräts dar, welche beim Hersteller selbst als "veganes Leder aus Nanomaterial" bezeichnet wird. Die Tatsache, dass Xiaomi den Rahmen von der Seite bis auf die Rückseite ausgeformt hat, führt dazu, dass das vegane Leder wie "eingesetzt" auf das Backcover wirkt. Schwer zu beschreiben, aber trotz der Tatsache, dass optische eine Trennung zwischen Rahmen und Rückseite sichtbar ist, fühlt man diese in der Praxis nicht (sofern man jetzt nicht provokativ mit dem Fingernagel über den Übergangsbereich fährt). Das vegane Leder fühlt sich auch tatsächlich wie Leder an: Es gibt auf stärkeren Druck leicht nach, ohne den Nachteil von Kunststoff zu haben und durch das Nachgeben dann billig zu wirken. Vom Feeling her ist die Oberfläche sehr angenehm anzufassen und optisch erinnert das 14 Pro damit nicht nur beim Kamerabereich an eine klassische Kamera; sondern eben auch bei der gesamten Gestaltung der Rückseite.

Das Gerät ist ein echter Handschmeichler und eigentlich möchte man es gar nicht in die mitgelieferte Schutzhülle einsetzen oder das Gerät anderweitig "verstecken" – es fasst sich einfach viel zu angenehm an. Auf der anderen Seite gibt es natürlich aber auch immer die Problematik mit eventuellen Beschädigungen im Laufe der Zeit – hier muss sich zeigen, wie widerstandsfähig das vegane Leder tatsächlich ist. Der Hersteller selbst wirbt explizit mit "Fleckenbeständigkeit", "antibakteriellen Eigenschaften" und "Umweltfreundlichkeit". Abschließend führt man auf der Produktseite auch noch eine dichtere, robustere Gesamtkonstruktion und dadurch eine bessere Verschleißfestigkeit (6x besser im Vergleich zum 13 Ultra) für die Rückseite auf. Es wird spannend sein zu sehen, wie die ersten Geräte nach längerer Nutzung aussehen und ob man Xiaomi an diesen wortgewandten Aussagen festnageln kann.

Display
Xiaomi selbst bezeichnet das 6,73" AMOLED Display selbstbewusst als "All around Liquid Display". Dabei will man das Display mit mehreren Spannungsschichten so optimiert haben, dass es letztlich flexibler wird und damit eine maximierte Biegung an den Seiten möglich wurde – also quasi das Edge-Design. In der Praxis sorgt das dafür, dass das Display zu allen Seiten hin eben zum Rand gebogen ist und somit ein fließender und sanfter Übergang in den Rahmen gewährleistet wird. Damit scheint man auch die richtige Balance zwischen Optik und Funktionalität gefunden zu haben – denn negative Aspekte konnte ich im Testzeitraum für mich nicht erkennen (ungewollte Eingaben, etc.).

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Das LTPO-Display kann eine maximale Auflösung von WQHD+ mit adaptiver Bildwiederholrate von 1 – 120 Hz darstellen. Die Bildwiederholrate kann hier wahlweise auf 60 bzw. 120 Hz fixiert werden, oder aber eben situationsabhängig automatisch geregelt werden. Auch bei der Displayauflösung kann der Nutzer zwischen zwei voreingestellten Modi wählen: WQHD+ (3.200 x 1.440 Pixel) für eine bessere Schärfe bzw. Klarheit in der Darstellung oder FHD+ (2.400 x 1.080 Pixel) für eine etwas energiesparendere Darstellung. Da ich persönlich die Meinung vertrete, dass ich bei einem solchen Modell auch das Maximum der gebotenen Möglichkeiten nutzen möchte, wurde das Gerät im Testzeitraum stets mit WQHD+-Auflösung betrieben.

Neben diesen Konfigurationsmöglichkeiten bietet das 14 Ultra auch die Möglichkeit, die Darstellung des Panels auf unterschiedliche Weisen anzupassen. Neben dem klassischen Hell- und Dunkelmodus bietet Xiaomi die Möglichkeit, mittels "erweiterten Texturen" Rendering-Effekte im Menü zu ergänzen und somit das "visuelle Erlebnis" positiv zu beeinflussen. Interessanter als diese "Spielerei" dürfte die Funktion "Farbschema" für viele Nutzer sein: Hier besteht die Möglichkeit, die Darstellung des Displays entweder anhand vorgefertigter Profile oder aber auch ganz individuell anzupassen.

Displaykonfig_1.jpg Displaykonfig_2.jpg

  • Originalfarbe PRO: Reproduziere realistische Farben durch Farbkalibrierung
  • Lebendig: Farben je nach angezeigtem Inhalt anpassen (Farben werden kräftiger dargestellt)
  • Gesättigt: Farben immer aufbessern: Farben werden nochmals mit höherer Sättigung dargestellt

Wer hier noch kein für sich passendes Ergebnis erreichen konnte, hat die Möglichkeit über die erweiterten Einstellungen noch den Farbraum anzupassen. Auch dies kann entweder mittels vorgegebener Profile (Original, P3, sRGB) oder aber mittels eigener Kalibrierung es RGB- oder HSV-Farbraumes erreicht werden. Zusätzlich dazu lassen sich Kontrast und Gamma-Wert individuell anpassen. Und wer hier jetzt auch noch nicht fündig wurde, kann als letzte Option im Farbschema-Menüpunkt die Farbtemperatur anpassen. Auch hier gibt es mit "Standard", "Warm" und "Kühl" wieder vordefinierte Profile – selbstverständlich lässt sich auch hier eine individuelle Einstellung wählen.

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Die automatische Helligkeitsregelung des Displays funktionierte im Testzeitraum erfreulich zuverlässig und schnell: Beim Wechsel von hellen in dunkle Bereiche (oder andersrum) erfolgte prompt die Neujustierung der Displayhelligkeit. Wer auf die automatische Helligkeitssteuerung keinen Wert legt, kann das Display natürlich auch manuell auf eine Helligkeitsstufe fixieren. Im manuellen Modus gibt es zudem einen Schalter namens "Sonnenlicht-Modus". Damit wird der Helligkeitsbereich erweitert, wodurch sich das Gerät einerseits stärker erwärmen kann und andererseits natürlich mehr am Akku zieht. Die maximal mögliche Helligkeit des Displays wird von Xiaomi selbst mit 3.000 cd/m² angegeben. In der Praxis reichte mir die Helligkeit des Geräts aus – auch bei direkter Sonneneinstrahlung auf das Display. Displayinhalte sind dabei noch erkennbar, man tut sich aber schon schwerer beim Betrachten als das in schattigen Bereichen oder gar in Innenräumen der Fall ist. Hier hätte ich mir – auch wieder in Anbetracht der Marketing-Versprechen auf der Homepage – ein deutlicheres Ergebnis hin zu "Wow – man hat absolut keine Probleme beim Ablesen des Displays" gewünscht. Die Praxisleistung des Google Pixel 8a war hier beispielsweise deutlich besser und angenehmer, als das beim 14 Ultra der Fall ist – ganz ohne großspuriges Marketing-BlaBla.

Und genau das ist auch der Punkt: Die Praxisleistung des Google Pixel 8a war besser als das, was Xiaomi mit dem 14 Ultra hinsichtlich der Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung fabriziert. Mit dem 14 Ultra bin ich auf folgende Messwerte gekommen:
  • Displayautomatik mit vollem Ausschlag des Helligkeitsreglers: 1.075 Lux
  • Displayhelligkeit manuell mit vollem Ausschlag und aktiviertem Sonnenlichtmodus: 1.580 Lux
Displayhelligkeit max. Sonnenlichtmodus manuell.JPG

Und die 1.580 Lux sind hier schon eine Ansage, denn das Pixel 8a hatte im Vergleich ein Maximum von 1.380 Lux. Fairerweise muss man allerdings auch erwähnen, dass das Xiaomi 14 Ultra bei mir mit der Displayschutzfolie getestet wurde, die sich ab Werk auf dem Gerät befindet. Das Google Pixel 8a hingegen hatte keine Folie installiert. Dies könnte u. a. zu dem abweichenden Ergebnis hinsichtlich der Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung geführt haben.

Bedienelemente & Bedienung allgemein
"Besser als erwartet bzw. befürchtet" wäre vermutlich die passende Einleitung in diesen Punkt. Zunächst sei gesagt, dass das Gerät zwar einerseits mit einem Gewicht von knapp 225 Gramm jetzt nicht zu den Leichtgewichten am Markt gehört – es gibt aber eben auch deutlich schwerere Geräte. Und das 14 Ultra hat den Vorteil, dass es sich aufgrund seiner Form und der wirklich äußerst gut gelungenen Balancierung des Geräts sehr angenehm in der Hand halten und bedienen lässt. In der Einhandbedienung lässt sich mit dem Zeigefinger bequem unter den "Kameraring" fahren und das Gerät somit sicher auflegen. Dies hat allerdings auch einen Nachteil: In dieser Haltung wird man auch mit großen Händen keine Chance haben, das Display vollständig mit nur einer Hand bedienen zu können. Die klassische "Einhandbedienung" dürfte also beim 14 Ultra nahezu ausgeschlossen sein, sofern man nicht über die Software den angepassten Modus nutzt (und damit das große Display in gewisser Weise künstlich beschneidet). Durch das Design des Geräts lässt es sich recht sicher in der Hand halten und auch bedienen – dazu trägt der schon erwähnte Kameraring bei wie auch die Kombination aus Alu-Rahmen und durchaus griffiger Rückseite. Auf alle Fälle besser, als eine plane Rückseite aus Kunststoff oder Glas zu haben.

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Die beiden seitlichen Hardware-Tasten am Gerät (Power-Button und Lautstärkewippe, beide rechts angeordnet) sind optisch schön in den Rahmen eingelassen und lassen sich trotz schmaler (dafür länglicher) Form sicher bedienen und unterscheiden. Alle drei Tasten weisen einen hervorragend definierten Druckpunkt auf.

Weg von der Hardware und hin zur Software – denn auch das Xiaomi 14 Ultra bietet softwareseitig einiges an Funktionen, die dem Nutzer die Interaktion mit dem Gerät erleichtern sollen. Diese sind im Einstellungsmenü unter dem Punkt "Weitere Einstellungen / Bedienungshilfen" versteckt und gliedern sich wie folgt:

Allgemein:
  • Schaltfläche "Bedienungshilfen" anzeigen: Generelle Aktivierung / Deaktivierung der Funktion inkl. Sichtbarkeit des Icons im Display.
  • Verknüpfungen auf dem Sperrbildschirm: Bedienungshilfen-Verknüpfung funktioniert auch vom Sperrbildschirm aus
  • Zugänglichkeitsmenü: Kurzbefehl für "Zugänglichkeitsmenü" aktivieren / deaktivieren. Bietet praktische Verknüpfungen, um das Gerät zu steuern.
Sehen:
Screenreader:
  • TalkBack: Elemente auf dem Display vorlesen lassen
  • Vorlesen: Ausgewählten Text vorlesen lassen
  • Sprachausgabe
Display:
  • Anzeigegröße: XS / S / L
  • Vergrößerung: Auf dem Display schnell heranzoomen um Inhalte zu vergrößern
  • Farbkorrektur
  • Farbumkehr
  • Animationen entfernen: Ja / Nein

Experimentell:
  • Text mit hohem Kontrast: Ein / Aus
  • Automatisch auf Lautsprecher umschalten: Gerät schaltet automatisch auf Lautsprecher, wenn es während eines Telefonats vom Ohr entfernt wird

Hören:
  • Beamen für Benachrichtigungen: Aktivieren von Kamerablitz bzw. Bildschirm beim Eingang von neuen Benachrichtigungen
  • Automatische Untertitel: Medien automatisch untertiteln
  • Mono Audio: Ein / Aus
  • Audiobalance
  • Untertitel Einstellungen
Körperlich:
Interaktionssteuerung:
  • Schalterzugriff: Gerät mit Schaltern oder Frontkamera steuern
  • Reaktionszeit für langes Drücken: Kurz / Mittel / Lang
  • Zeit zum Reagieren: Standard / 10 Sek. / 30 Sek. / 1 Minute / 2 Minuten
  • Ein- / Aus-Taste beendet Anruf: Ein / Aus
  • Bildschirm automatisch drehen: Ein / Aus
Eingabegerät:
  • Automatischer Klick (Verweildauer – bei verbundener Maus): Deaktiviert / Kurz 0,2 Sek. / Mittel 0,6 Sek. / lang 1 Sek. / benutzerdefiniert
  • Großer Mauszeiger: Ein / Aus

Zusätzlich zu den oben genannten Bedienungshilfen gibt es außerdem noch die sogenannten Gesten-Kurzbefehle. Damit hat der Nutzer die Möglichkeit, mittels vordefinierten Maßnahmen gewisse Anwendungen oder Aktionen auszuführen:
  • Google Assistant starten: Ein- / Aus-Taste 0,5 Sekunden lang gedrückt halten
  • Bildschirmfoto erstellen: Mit drei Fingern nach unten wischen / Leister-Taste + Ein- / Aus-Taste drücken
  • Unvollständiges Bildschirmfoto: Mit 3 Fingern drücken und festhalten
  • Kamera starten: Ein- / Aus-Taste doppelt drücken
  • Lampe einschalten: Ein- / Aus-Taste doppelt drücken (durch Doppelbelegung mit der Kamera-Funktion nur eine der beiden Gesten gleichzeitig nutzbar!)
  • Auf Rückseite tippen: Zweimal Tippen / Dreimal Tippen (hier lassen sich leider KEINE eigenen Apps zum "Schnellstart" auswählen! Nur vordefinierte Aktionen möglich)
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Ebenfalls hier zu finden sind die Einstellungsmöglichkeiten im Hinblick auf die Empfindlichkeit von versehentlichen Fehleingaben an den Seiten des Displays. Dieser Wert ist ab Werk auf "Standard" eingestellt und wird seitens Xiaomi so auch empfohlen und funktioniert in der Praxis auch hervorragend. Ich hatte zu keiner Zeit Probleme mit versehentlichen bzw. ungewollten Eingaben. Weitere nützliche Funktionen sind der hier zu findende Einhandmodus, der Menüpunkt "schwebende Fenster" (welcher eine App-Leiste an die Seite ergänzt, in welcher die Apps dann als Shortcut jederzeit im Menü aufrufbar sind) sowie ein Herzfrequenzmesser über den In-Display Fingerabdruckscanner und ein Frontkamera-Assistent zur Verbesserung der Selfie-Experience.

Punkte wie die virtuelle RAM-Erweiterung sind zwar bei Android generell üblich – halte ich aber generell für überflüssig. Ab Werk ist hier beim 14 Ultra eine RAM-Erweiterung von 6 GB hinterlegt – möglich wären im Maximum 8 GB oder noch 4 GB bzw. das Deaktivieren der Funktion.

Software, Menü & AI-Features

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Die Software dürfte beim Xiaomi 14 Ultra vermutlich der strittigste bzw. schwierigste Punkt sein. Einerseits aufgrund des – nennen wir es mal – "Xiaomi-eigenen – "Software-Support" und andererseits aufgrund der schon extrem stark angepassten Android-Oberfläche. Das Gerät kommt ab Werk mit dem "neuen" Hyper OS Betriebssystem und damit auch automatisch auf Basis von Android 14. Ausgeliefert wurde das Gerät mit der Firmware-Version 1.0.2.0 mit Sicherheitspatch von März 2024. Aktuell haben wir Juni und das Gerät hat sage und schreibe ein (!) Update mit einer Größe von 159 MB auf Version 1.0.5.0 bekommen. Der Sicherheitspatch blieb unverändert auf März 2024, sodass wir im Juni ein Flaggschiff-Smartphone mit einem drei Monate alten Sicherheitspatch vor uns haben. Der Sicherheitspatch an sich wäre gar nicht mal das größte Problem, aber man muss sich mal vor Augen führen, dass das Gerät seit Release eben nur dieses eine Update bekommen hat und das 14 Ultra nun weiß Gott kein Gerät ohne Makel und Fehler ist. Im Bereich der Kamera sind sicherlich immer Verbesserungen möglich (sei es hinsichtlich der Qualität oder auch bei der Bedienung oder dem Funktionsumfang der Software) und gerade im Bereich des Wärme- und Energiemanagements scheint das Xiaomi 14 Ultra massive Probleme zu haben. Doch dazu später mehr bei den Benchmarks und Emissionen.

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Kommen wir zum Menü des Xiaomi 14 Ultra: Hier unterscheidet sich das Gerät doch schon sehr deutlich von anderen Geräten wie beispielsweise Samsung mit deren One UI oder dem cleanen Android der Pixel-Geräte von Google. HyperOS erinnert mich ein bisschen an frühere UI's von Samsung: Quitsch-Bunt und teilweise etwas zu überladen / überfrachtet mit einer für mich anfangs eher verwirrenden als logischen Anordnung bestimmter Menüpunkte. Positiv überrascht hat mich, dass der Nutzer bereits während dem Einrichtungsprozess die Wahlmöglichkeit bekommt, wie das Gerät später genutzt werden soll. Die Startbildschirmmodi "Klassisch", "Mit App-Schublade" und "Lite-Modus" unterscheiden sich in ihrer Optik und Funktionsweise (Bedienung mittels App-Drawer oder lediglich über Startbildschirme). Darüber hinaus lassen sich die meistgenutzten Apps in einer Vorschlagsliste darstellen und die Möglichkeit, Apps nach Kategorien zu ordnen bzw. verwalten besteht ebenfalls. Etwas verwundert war ich über die Tatsache, dass es scheinbar selbst bei Xiaomi noch Rechtschreib- bzw. Tippfehler innerhalb der Software zu geben scheint. Klar – kommt vor, kann passieren und schränkt die Funktionalität jetzt nicht ein – aber ich muss tatsächlich ernsthaft überlegen, wann mir das bei einem wirklich namhaften Hersteller zuletzt aufgefallen ist. Mir fällt keiner ein…

Doch auch wenn das 14 Ultra mich bei manchen Dingen positiv überrascht hat, waren leider auch negative Überraschungen dabei – die bereits erwähnten Tipp- bzw. Rechtschreibfehler oben mal außen vorgelassen: Einerseits werde ich als Neunutzer beim 14 Ultra (oder gar komplett bei Xiaomi) direkt während des Einrichtungsprozesses dreist gefragt, ob denn die Werbeanzeigen in den systemeigenen Mi-Apps personalisiert werden dürfen, oder nicht. Okay – grundsätzlich schön, dass ich gefragt werden – aber warum zum Teufel nutzt ein Hersteller in systemeigenen (!) Apps noch Werbe-Anzeigen? Ich kenne das bspw. von Samsungs eigenem Galaxy-Store, da aber bei Xiaomi ausdrücklich die Mehrzahl "Apps" genutzt wird, scheint das hier gängige Praxis zu sein.

Der zweite – für mich negative, weil verwirrende – Punkt bezieht sich auf die oben kurz erwähnte Anordnung von Menüpunkten. Genauer genommen geht es um das Auffinden von Einstellungsmöglichkeiten innerhalb des Einstellungsmenüs. Es gibt Dinge, die sich dem Nutzer logisch erschließen und daher auch nachvollziehbar einsortiert sind. Es gibt im Falle von Xiaomi aber offenbar auch Dinge, die lieber umschrieben werden, als sie beim Namen zu nennen. Das für mich beste Beispiel ist das Auffinden des "Always-on-Displays". Als Xiaomi-Neuling würde ich die Funktion entweder unter "Bildschirm und Helligkeit", dem "Sperrbildschirm" oder ggf. auch unter "Benachrichtigungen und Statusleiste" vermuten. Tatsächlich zu finden ist die Option im Menüpunkt "Sperrbildschirm" (so weit, so gut). Doch - anstatt das Kind beim Namen zu nennen - findet sich ganz unten – quasi in der Fußzeile des Menüs – unter "Werden weitere Einstellungen benötigt?" der Punkt "Immer eingeschaltetes Display". Für mich leider nicht intuitiv und im Bedienkomfort daher deutlich abgeschlagen.

Abgesehen davon läuft die Navigation innerhalb des Menüs aber gut und flüssig von Statten: Es gibt keine langen Ladezeiten oder Hänger der Software (was bei dieser Hardware auch höchst seltsam wäre) und das Bedienen des Geräts über das Menü macht "Spaß". Ich kann mir aber vorstellen, dass Nutzern das Menü vielleicht etwas zu "poppig" bzw. "knallig bunt" sein könnte. Mit einer etwas sanfteren oder schlichteren Gestaltung hätte ich persönlich mich wohler gefühlt. Das ist aber Geschmackssache und für eine neutrale Wertung auch irrelevant.

Zum Thema AI hat das Xiaomi 14 Ultra ganz unterschiedliche Möglichkeiten, den Nutzer zu unterstützen. Teilweise habe ich AI-Features bereits unter dem Punkt "Bedienung" mit aufgeführt, bei den nun nachfolgenden Funktionen handelt es sich um explizite Features für das Display. Weitere AI-Funktionen sind zudem bei der Kamera zu finden und werden daher thematisch auch im Unterpunkt "Kamera" thematisiert:

  • Superauflösung: Auflösung von Videos hochskalieren (höherer Energieverbrauch)
  • AI-Bildverbesserung: Erkennt Objekte auf den Bildern und passt Anzeigeeffekte dynamisch an. Energieverbrauch erhöht sich, nur möglich für Bilder aus der Xiaomi Gallerie-App.
  • AI-HDR-Verbesserung: Bearbeitet Videos mit HDR-Effekten, um mehr Details in dunklen und hellen Bereichen hervorzuheben.
  • MEMC: Fügt zusätzliche Bilder oder Videos hinzu, um den Inhalt flüssiger und Übergänge lebendiger erscheinen zu lassen. Funktion erhöht den Energieverbrauch und funktioniert nur, wenn der "Video-Werkzeugkasten" aktiviert ist.

Als Zwischenfazit lässt sich zum Thema "AI" sagen, dass das 14 Ultra schon einen beachtlichen Funktionsumfang anzubieten hat. Ich würde mal vorsichtig behaupten, dass ein Großteil der Nutzer diese Funktionen gar nicht alle benötigt bzw. sie nicht mal ausprobieren wird, da sie für die grundsätzliche Bedienung des Smartphones nicht zwingend notwendig sind. Auch hier sind es überwiegend – manchmal mehr, manchmal weniger – hilfreiche Zusatzeffekte, die man als Nutzer in Anspruch nehmen kann. Wer sie nicht nutzt, wird vermutlich auch nicht unbedingt etwas vermissen. Man muss sich bei der Nutzung dieser Funktionen eben auch im Klaren darüber sein, dass man ein Stück weit "Kontrolle" über das Gerät abgibt. Dem Einen mag's gefallen, der Andere wird's verteufeln…

Kamera-Setup

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Damit kommen wir wohl zum interessantesten Punkt des Xiaomi 14 Ultra Testberichts – den Kamera-Fähigkeiten des Geräts. Wie eingangs schon erwähnt (und teilweise in den technischen Daten ersichtlich) lobpreist Xiaomi selbst das Gerät als DAS Kamera-Flaggschiff schlechthin. Gut – letztlich macht das ja jeder der gängigen Hersteller, schließlich muss man ja Aufmerksamkeit für das Gerät erzeugen. Doch oftmals merkt man sehr schnell, ob und wie viel tatsächliches praktisches Können hinter den Marketing-Floskeln steckt. Die Tatsache, dass Xiaomi im Bereich der Kameras mit Leica kooperiert, verspricht ja schon mal einen guten Ansatz. Doch auch die technischen Daten der einzelnen Objektive schaut auf den ersten Blick sehr gut aus:
  • Die 23mm Leica Hauptkamera des Xiaomi 14 Ultra besteht aus einem Sony LYT-900 Sensor mit 50 Megapixel Auflösung, einer f/1.63 – f/4.0er Blende inkl. OIS.
  • Das zweite Objektiv ist die 75mm Leica Telekamera, welche effektiv ebenfalls mit 50 Megapixel auflöst, dabei aber auf den etwas älteren Sony IMX858 Sensor mit f/1.8er Blende setzt. Auch diese Kamera besitzt einen optischen Bildstabilisator und ermöglicht bspw. 10cm Makrofotografie.
  • Bei der dritten Kamera handelt es sich um eine Leica 12mm Ultraweitwinkelkamera mit 50 Megapixel Auflösung und ebenfalls einem Sony IMX858 Sensor mit f/1.8er Blende. Das UWW-Sichtfeld liegt bei 122° und mit diesem Modul ist u. a. eine 5cm Makrofotografie möglich.
  • Der vierte und damit letzte Sensor auf der Rückseite des Xiaomi 14 Ultra ist ebenfalls wieder ein Sony IMX858 50 Megapixel Sensor, dieses Mal mit f/2.5er Blende. Die Leica 120mm Periskop-Kamera wird ebenfalls von einem OIS unterstützt und ermöglicht u. a. 30cm Makrofotografie.
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Über dieses Vierfach-Kamerasystem ist es dem 14 Ultra möglich, Brennweiten von 12mm bis hin zu 240mm abzudecken. Man wirbt sowohl im Nah- als auch im Fernbereich mit einer Qualität, die mit professionellen Kameraaufnahmen vergleichbar sein soll. Zur besseren Veranschaulichung:

Die Brennweiten des Geräts stehen dabei äquivalent für folgende Zoomstufen
  • 0,5x: 12mm (5cm Makro-Support)
  • 1x: 23mm
  • 2x: 46mm
  • 3,2x: 75mm (10cm Makro-Support)
  • 5x: 120mm (30cm Makro-Support)
  • 10x: 240mm

Xiaomi bewirbt außerdem eine überarbeitete Straßenfotografie, indem nun sechs Brennweiten von 23mm bis hin zu 135 mm abgedeckt werden.

  • 23mm
  • 28mm
  • 35mm
  • 50mm
  • 85mm
  • 135mm

Neben den überarbeiteten Brennweiten-Modi soll vor allem die mit 0,7 Sekunden hohe Aufnahmegeschwindigkeit überzeugen. Mittels des neuen "Master Portrait"-Modus können Portraits im Brennweitenbereich von 23mm bis 75mm abgebildet werden. So sollen Portraitfotos mit mehr Tiefe, Details und einem natürlicheren Bokeh-Effekt ermöglicht werden.

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Darüber hinaus bietet das 14 Ultra natürlich auch einen sogenannten "Profimodus". Hier kann der Nutzer das Maximum an individuellen Einstellungsmöglichkeiten hinsichtlich Blende, Verschlusszeit, ISO-Wert, Belichtungswert, Brennweite, Farbtemperatur, Fokus und vieles mehr konfigurieren. Dies setzt natürlich einerseits etwas Erfahrung und / oder Abenteuerlust voraus – für schnelle Point-and-Shoot Aufnahmen ist dieser Modus sicherlich nicht geeignet (und auch nicht gedacht).

Ein großer Punkt beim aktuellen Kamera-Flaggschiff nimmt das Thema "AI" ein. Dabei verspricht man, dank der hohen Rechenleistung des Geräts auch bei Serienaufnahmen jedem Bild eine vollständige Algorithmus-Prüfung zuzugestehen, wodurch auch hier das Maximum aus jedem Bild herauszukitzeln sein soll.

- FusionLM:
Vollständig linearer Helligkeitsabgleich und Fusion von bis zu acht RAW-Bildern zu riesigen Rohdaten von bis zu 21 Bit. Dadurch kann ein Dynamikbereich von über 16EV abgedeckt werden.

- ToneLM:
Komprimiert die Helligkeit der Rohdaten und sorgt für ein strikt lineares Verhältnis zwischen den Farbtönen, wodurch das zusammengesetzte Bild weniger anfällig für Artefakte ist.

- ColorLM:
Analysiert die Farbinformationen jedes Pixels aus RAW-Rohdaten und stellt in Kombination mit dem ultraweiten Farbumfang des Kamerasystems die Pixelfarben so wieder her, dass sie der Wahrnehmung des menschlichen Auges entsprechen und die Bilder realistischer werden.

- PortraitLM:
Beleuchten und Optimieren von Porträtmotiven. Modelliert und simuliert den Lichtweg und die Bokeh-Form des physischen Objektivs auf dem Porträthintergrund, imitiert die Vorgehensweise professioneller Retuscheure bei der Nachbearbeitung und liefert eine systematische Rekonstruktion der Porträtfotografie.

Etwas "gemächlicher" geht es bei der Frontkamera des Xiaomi 14 Ultra zu: Diese löst mit 32 Megapixel auf, verfügt über eine f/2.0er Blende und ein 90° Sichtfeld. Softwareseitig sollen ein Nachtmodus, eine HDR-Funktion, Dynamic Framing und ein spezieller Porträtmodus mit Bokeh- und Tiefensteuerung dafür sorgen, dass Selfie-Aufnahmen gelingen und man in Videocalls einigermaßen annehmbar aussieht.

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Doch das 14 Ultra soll nicht nur im Fotografie-Modus neue Maßstäbe setzen – auch bei den Videos verspricht der Hersteller einiges: Der "Master Cinema"-Modus zeichnet Videos mit hohem Dynamikbereich im 10-bit Rec.2020 auf. Damit werden in besonders hellen und dunklen Bereichen mehr Details erfasst, welche wiederrum auf HDR-Bildschirmen in einem Dynamikbereich wiedergegeben werden, welcher dem menschlichen Sehen sehr nahekommt. Mit einem Klick sollen so "meisterhafte Videos mit kinoreifen Tönen und ausgefeilten Graustufen" produziert werden, die sich mit professionellen Fotografen messen lassen können. Ganz schön vollmundig…

Für mich deutlich "greifbarer" und nachvollziehbarer ist die Ausstattung des 14 Ultra mit einem 4-Mikrofon-Array (4x 68 dB Mikrofone). Durch die dreidimensionale Anordnung der Mikrofone mit Surround-Sound können Audiosignale besser erfasst und somit realistischer wiedergegeben werden. Direktionale Aufnahmen (Ton von vorne, von hinten oder aus allen Richtungen gleichzeitig sowie Reduktion unerwünschter Geräusche) und Audio-Zoom (Audioquelle ändert sich mit dem Fokus der Szene – dadurch werden Ton und Bild in Einklang gebracht) werden ebenfalls unterstützt, wodurch Aufnahmen in Studio-Qualität möglich sein sollen.

Um etwas mehr in die technischen Möglichkeiten der Cam einzutauchen: 8K Video Support, 4K Video mit bis zu 120 FPS, Dolby-Vision HDR-Videoaufnahme und 10-bit LOG Videoaufzeichnung stellen die groben Umrisse der Möglichkeiten mit dem 14 Ultra dar. Dazu kommen selbstverständlich spezielle Modi wie "Slow Motion Video" und "Ultra Night Video". Die Frontkamera unterstützt Videoaufnahmen von bis zu 4K Auflösung bei 30 FPS mit Dolby Vision. Im normalen Modus ohne aktivierte Dolby Vision Funktion sind bis zu 60 Frames möglich.

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Schauen wir uns mal die Einstellungsmöglichkeiten der Kameras im Detail an: Nach dem Start der Kamera-App erscheint der Sucher-Bildschirm, welcher mir im Übrigen deutlich besser gefällt als das bei den meisten anderen Herstellern der Fall ist. Warum? Nun, die Mischung aus Übersichtlichkeit und Funktionsumfang in Verbindung mit möglichst wenigen Klicks macht hier für mich den Unterschied. Der Sucher wirkt optisch klar aufgeräumt und trotz der Vielzahl an vorhandenen Einstellungsmöglichkeiten verliert man hierbei nicht den Überblick – auch nicht, wenn man als kompletter Xiaomi-Neuling auf das 14 Ultra umsteigt.

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Auf der linken Seite des Sucher-Bildschirms befindet sich ganz oben der Shortcut für die beiden Leica-Modi "Leica Authentic" und "Leica Lebendig". Der "Lebendig"-Modus sorgt für etwas poppigere Farben mit mehr Sättigung – wer also auf Realismus steht, wird mit dem "Authentic"-Modus mehr Freude haben. Im Übrigen sind alle Bilder hier im Testbericht mit "Authentic"-Modus geschossen, es sei denn beim Bild ist ein anders lautender Vermerk vorhanden. Unterhalb der Leica-Modi ist der Schnellzugriff für den HDR-Modus zu finden. Mittels eines Klicks kann zwischen aktiviertem und deaktivierem HDR-Modus geswitcht werden. Unterhalb des HDR-Modus befinden sich außerdem die Shortcuts für Google Lens und die Aktivierung der automatischen Bewegungserfassung. Ganz unten lässt sich der Modus für die LED-Beleuchtung konfigurieren.

Auf der rechten Bildschirm-Seite wird es dann nicht weniger voll: Ganz oben befinden sich die Filter, unterhalb davon sind praktischerweise die Shortcuts für die gängigsten Zoom-Stufen und damit auch die unterschiedlichen Objektive auf der Rückseite zu finden. Die Gliederung staffelt sich dabei in folgende Schritte: 0,5x, 1x, 2x, 3,2x und 5x. Darüber hinaus ist mittels Geste ein digitaler Zoom bis zu 120x Vergrößerung möglich. Unterhalb der Zoom-Leiste sitzt das Shortcut zur manuellen Regelung der Helligkeit. Der eigentlicher Sucher-Bereich nimmt in etwa 2/3 des gesamten Bildschirms ein. Das restliche Drittel ist für die Einstellungsbereiche der Kamera reserviert. Rücken wir hier etwas weiter nach rechts ist horizontal die Übersicht über die unterschiedlichen Kamera-Modi zu finden. Die Anordnung ist hierbei vom Nutzer abhängig, da diese individuell festgelegt werden kann. Leider ist das nur mit maximal zehn Modi möglich – alles darüber muss dann über den "Mehr"-Button separat angewählt werden.

  • Pro
  • Film
  • Video
  • Foto
  • Porträt
  • Nacht
  • 50 MP
  • Lange Belichtungszeit
  • Supermond
  • Panorama
  • Kurzfilm
  • Schnellschuss
  • Regie-Modus
  • Dokumente
  • Zeitraffer
  • Zeitlupe

Die Begrenzung auf lediglich 10 Modi in der Übersicht ist schade und macht für mich keinen Sinn – nur ein unnötiger Klick mehr, um zu einer potenziell interessanten Einstellung zu gelangen. Ganz rechts befindet sich dann mittig der Auslöser, darüber der Shortcut zum Wechsel zwischen der Front und den Hauptkameras. Unterhalb des Auslösers befindet sich die Galerie-Vorschau, mit einem Klick darauf gelangt man dann automatisch in die Galerie zur Ansicht der Bilder und Videos.

Wer mit den bis hier hin gebotenen Einstellungsmöglichkeiten noch nicht zufrieden ist, kann auf der linken Seite mittels eines kleinen, unscheinbaren Pfeils ein weiteres Kontextmenü im Sucher-Bildschirm öffnen. Darin erscheinen dann 12 weitere Shortcuts für Einstellungsmöglichkeiten sowie der Button um in die wirklich tiefergehenden Einstellungen der Kamera zu gelangen.

  • Gitterlinien: Ein / Aus sowie Festlegung des Rasters samt Mittenmarkierung und Ausrichtung
  • Fokus der Bewegungsverfolgung: Ein / Aus
  • Wasserzeichen: Aus / Normal / Leica
  • Blende: Auto / F1.63 / F2.0 / F2.8 / F4.0
  • Timer: Aus, 3 Sek., 5 Sek., 10 Sek.
  • Hilfskamera
  • Seitenverhältnis: Breitbildschirm / Voll / 9:16 / 3:4 / 1:1
  • Supermakro: Ein / Aus
  • Zeitgesteuerter Burst: Individuelle Konfiguration von der Anzahl der Bilder (10 bis unendlich) und der Zeitspanne (1 Sekunde bis max. 60 Sekunden)
  • Blitz: Aus / Auto / An / Taschenlampe
  • AI-Kamera. Ein / Aus
  • Tilt-Shift: Ein / Aus

  • Intelligente Vorschläge: Dokumenten-Scanner Ein / Aus; QR-Codes scannen Ein / Aus
  • Auto-Nachtmodus: Ein / Aus (geringes Licht erkennen um die Bildqualität automatisch zu verbessern)
  • Erweiterte Schärfentiefe: Ein / Aus (Bereich des Fotos im Fokus wird bei gewähltem Tele-Objektiv vergrößert)
  • Ultra-Zoom (Beta): Ein / Aus (KI verbessert die Klarheit von herangezoomten Bildern)
  • Bevorzugte Messung: Gesicht / Durchschnitt
  • Benachrichtigung über Orientierung: Ein / Aus (Über Ausrichtung informieren, wenn das Gerät parallel zum Boden platziert wurde, wenn Fotos gemacht oder / und Dokumente gescannt wurden
  • Objektiv automatisch anpassen: Adaptives Makro Ein / Aus (Automatisches Umschalten auf UWW-Objektiv zur Vermeidung des Bokeh-Effektes bei der Aufnahme flacher Objekte aus der Nähe); Adaptives Teleobjektiv Ein / Aus (Automatisches Umschalten zwischen Haupt- und Teleobjektiv je nach Entfernung und Helligkeit)
  • HEIF-Format: Ein / Aus
  • Bildqualität: Super / Hoch / Standard / Niedrig
  • Selfie-Einstellungen: Frontkamera spiegeln ein / aus, Make-up Effekt für Männer anpassen ein / aus, Muttermale entfernen ein / aus
  • Tippen, um ein Foto zu machen: Tippen auf den Vorschaubildschirm, um das Foto aufzunehmen
  • Zusätzlicher Auslöser: Es kann ein weiterer, zusätzlicher Auslöser erstellt und im Displaybereich platziert werden
  • Schnellschuss

  • Fotostabilisierung: Ein / Aus
  • Automatische Bildrate: Ein / Aus
  • Videoencoder: H.264 hohe Kompatibilität / H.265 hohe Leistung
  • Dolby Vision: Ein / Aus
  • Audio-Einstellungen: Smart-Rauschunterdrückung / Dimensionales immersives Audio / Live Im-Ohr-Monitor
  • Markieren von Videos erlauben

  • Funktion der Lautstärketasten: Blende / Timer / Zoom / Lautstärke
  • Bei ausgeschaltetem Bildschirm aufnehmen: Ein / Aus
  • Einstellungen beibehalten: Kameramodus / Verschönerung / KI-Kamera
  • Anpassen: Funktionslayout / Kameramodi
  • Standortinfos speichern: Ein / Aus
  • Auslöseton: Ein / Aus
  • Taschenmodus: Ein / Aus
  • Flackern beim Fotografieren von Bildschirmen verhindern: Aus / 50 Hz / 60 Hz / Auto
  • Nach Updates für die Kamera-App suchen
  • Standardeinstellungen wiederherstellen

Der Sucherbildschirm für den Videomodus ist im Grundsatz ähnlich aufgebaut, wie es auch schon beim Foto-Modus der Fall ist. Es unterscheiden sich hier die jeweiligen Inhalte bzw. Funktionen: Auf der linken Seite befinden sich die Shortcuts für den Master Cinema Modus, die FPS-Anzahl, die Videoauflösung und den HDR-Modus. Das 14 Ultra supportet folgende Auflösungen im Videomodus: 8K / 4K / 1080p / 720p. Die FPS-Raten beginnen bei 24 FPS und gehen über 30 FPS und 60 FPS bis hin zu maximal 120 FPS. Je nach gewählter Auflösung stehen unter Umständen nicht alle FPS-Raten zur Auswahl zur Verfügung. Alle vier Raten sind beispielsweise nur im 4K-Modus anwählbar. Ganz unten auf der linken Seite lässt sich noch die rückseitige LED-Beleuchtung dauerhaft aktivieren bzw. deaktivieren.

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Auch im Videomodus befindet sich linksseitig wieder der kleine Pfeil, welcher das Kontextmenü mit den 11 Einstellmöglichkeiten hervorbringt:

  • Stabiles Video: Aus / stabiles Video / stabiles Video Pro
  • Supermakro: Ein / Aus
  • Bildrate: 24 FPS / 30 FPS / 60 FPS / 120 FPS
  • Seitenverhältnis: Breitbildschirm / 9:16
  • Quellenverfolgung (Mikrofon-Audioaufzeichnung)
  • Auflösung: 720p / 1080p / 4K / 8K
  • Gitterlinien: Ein / Aus sowie Festlegung des Rasters samt Mittenmarkierung und Ausrichtung
  • Teleprompter
  • Blitz: Aus / Taschenlampe
  • Blende: Auto / F1.63 / F2.0 / F2.8 / F4.0
  • Fokus der Bewegungsverfolgung: Ein / Aus

Der rechte Navigationsbereich mit den Zoomstufen, den Kameramodi und den Shortcuts ist identisch zum Fotomodus aufgebaut, ich verzichte daher auf eine Wiederholung der identischen Funktionen.

Man sieht also schon anhand der vielen Einstellungsmöglichkeiten, dass man es hier mit einer sehr potenten Hard- und Software zu tun haben muss. Und letztlich trügt der Schein hier auch nicht, denn gerade die Hardware-Ausstattung des Xiaomi 14 Ultra kann sich sehen lassen. Das Faszinierende dabei ist, dass die Kamera-Software und -Funktionen deutlich "runder" und abgestimmter auf mich wirken, als das mit der HyperOS-Software als Ganzes der Fall ist. Man merkt, wie sich die Entwickler bei Xiaomi und Leica Mühe mit der Kamera gegeben haben, umso trauriger ist es da, wenn das sonstige Feature-Paket da nicht mithalten kann und den Glanz der Kamera schmälert.

Doch zurück mit unserem Fokus auf die Cam: Hat man sich erstmal mit den Einstellungsmöglichkeiten vertraut gemacht wird man schnell feststellen, dass es ein paar Modi und Einstellungen gibt, die man häufiger nutzt und welche, die man eher weniger in der Praxis benötigt. Dies kann und wird natürlich immer von den jeweiligen Vorlieben und dem Anwendungsfall abhängig sein, dennoch fuchst man sich so sehr schnell in die Kamera hinein und lernt diese somit quasi "spielend" kennen. Und ich kann auch unvoreingenommen zugeben, dass mich die Cam des 14 Ultra seit langer Zeit mal wieder richtig angefixt und Freude gemacht hat: Durchdachte Software, funktionelle und zuverlässige Einstellungsmöglichkeiten, viele Modi mit individuellen Präferenzen, eine nahezu immer extrem geringe Auslöseverzögerung – und noch dazu eine mehr als nur "gute" Bild- und Videoqualität.

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Womit wir auch schon beim wohl wichtigsten Punkt wären: Der eigentlichen Qualität der verbauten Kameras. Ich habe Euch am Ende des Testberichtes einige Samplebilder und -videos hochgeladen und jeweils das Leica-Wasserzeichen aktiviert gelassen (sofern unterstützt). So sollte für Euch gut erkennbar sein, mit welchen Einstellungen die jeweiligen Bilder aufgenommen wurden. Erfreulicherweise produzieren alle rückseitigen Kameras ähnlich gute Resultate: Mit allen Objektiven gelingt eine schnelle und zuverlässige Fokussierung des zu fotografierenden Objektes. Ich hatte während des gesamten Testzeitraumes kein einziges Mal eine fehlerhafte Fokussierung der Cam – das kommt selbst bei Flaggschiffen eher selten vor. Außerdem sind alle Kameras in Sachen Farbwiedergabe erfreulicherweise gut aufeinander abgestimmt. Von vielen Modellen kennt man es, dass man Bilder, welche mit unterschiedlichen Kameras geschossen wurden, auf den ersten Blick auch anhand der Farbabweichungen erkennbar sind. Diese Erkenntnis wird man beim 14 Ultra nur schwer bekommen. Die verbauten LED-Leuchten auf der Rückseite leisten einen hervorragenden Job und können in Innenräumen problemlos ganze Räume mit ausreichender Helligkeit in Szene setzen. Auch im Außenbereich sind Bilder bei schlechten Lichtbedingungen absolut problemlos mit dem Xiaomi 14 Ultra umsetzbar – ich würde sogar behaupten, dass genau da auch eine der Stärken im Vergleich zu anderen Geräten zu finden ist: Einigermaßen gute Bilder im Nahbereich nachts sind heute für die meisten Flaggschiffe kein Problem mehr – interessanter wird es dann aber mit dem Fotografieren bei schlechten Lichtbedingungen von ganzen Szenen.

Ich habe es weiter oben schon kurz erwähnt – das Xiaomi 14 Ultra macht beim Fotografieren einfach unglaublich Spaß. Sich die unterschiedlichen, vielfältigen Möglichkeiten des Geräts praktisch anzuschauen, etwas zu experimentieren, die Ergebnisse miteinander zu vergleichen, dabei vielleicht noch die ein oder andere Neuigkeit entdecken oder den nächsten Kniff zu erlernen – das dürften in dieser Art und Weise aktuell nicht viele andere Mitbewerber so anbieten können. Neben wirklich guten Resultaten im Nachtmodus macht es auch ebenso viel Spaß, Makroaufnahmen mit dem 14 Ultra anzufertigen: Durch die unterschiedlichen Möglichkeiten der verbauten Objektive sind den Möglichkeiten hier kaum Grenzen gesetzt und die daraus resultierenden Bilder sprechen absolut für sich.

Auch die 32 Megapixel Frontkamera, die als Punch-Hole Lösung ausgeführt ist, reiht sich in dieses Bild ein: Selfies können wahlweise im Modus 0,8x oder 1,0x aufgenommen werden und erlauben somit einen kleinen Spielraum beim darstellbaren Bereich. Die Auslöseverzögerung ist auch hier quasi nicht vorhanden, was bei spontanen Selfies oder mehreren Aufnahmen direkt hintereinander ein unglaublicher Vorteil ist.

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Und im Videomodus? Ja – im Prinzip verhält es sich hier genau gleich: Auch hier hat der Nutzer eine unglaubliche Vielfalt an möglichen Einstellungen, was – vor allem zu Beginn – durchaus etwas verwirrt. Hier ist "probieren" angesagt, und zwar am besten noch bevor es an die erste richtige "scharfe" Aufnahme geht. Durch das sehr gute und große Display in Verbindung mit den starken Lautsprechern lassen sich die gedrehten Videos auch problemlos direkt auf dem Smartphone betrachten. Die Bildqualität ist dabei auf einem sehr hohen Niveau, und zwar durchweg bei allen Objektiven. Etwas schade ist die Tatsache, dass nicht alle Kameras auch alle Videoaufnahmefunktionen unterstützen – das macht die Eingewöhnung des Nutzers in die Bedienung nicht gerade einfacher. Dagegen ist ein Wechsel bspw. von der Hauptkamera auf die Ultraweitwinkelkamera (und zurück) während dem Filmen problemlos möglich. Mit dem 14 Ultra schafft es Xiaomi, im Android-Bereich bei den Smartphone-Videos endlich mal Samsung ordentlich Konkurrenz zu machen. Macht Euch einfach selbst ein Bild mit Hilfe der entsprechenden Samples am Ende des Testberichts. Der eigene Eindruck ist ohnehin immer der Beste – schließlich müsst Ihr mit dem Gerät warm werden.

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Stichwort "warm werden": Damit wären wir noch bei einem letzten, sehr unangenehmen Punkt in Sachen "Kamera-Setup". Das Xiaomi wird warm. Sehr warm. Näheres dazu bekommt Ihr noch weiter unten beim Punkt "Emissionen" zu lesen, doch so viel schon vorweg: Selbst bei einer Nutzung der Kamera von nur 5 bis 10 Minuten erwärmt sich das Gerät schon deutlich – und damit meine ich noch keine tatsächliche Aktivität der Kamera im Sinne von "ich filme jetzt mein X-Minuten langes 4K Video", sondern ich meine schlicht und ergreifend das Öffnen der Kamera-App und das "Bereithalten" des Geräts im Suchermodus. Während des Nutzungszeitraumes kam es so vier Mal reproduzierbar vor, dass sich die Kameralinse der Hauptkamera (und immer nur die Hauptkamera) mit Feuchtigkeit im Innern des Geräts quasi selbst K.O. gesetzt hat. Bei allen Szenarien handelte es sich um alltägliche Anwendungen, wie sie jeder von Euch zu Hause vorfinden könnte: Schöner, sonniger Tag bei 20-25°C Temperatur – also noch nicht mal im Hochsommer. Und wenn man jetzt noch bedenkt, dass das Xiaomi 14 Ultra ja ein extra vom Hersteller entwickeltes und verbautes Kühlsystem für die Kamera verbaut hat… - da stellt sich mir schon die Frage, was mit dem Gerät ohne dieses Kühlsystem passiert wäre, wenn selbst jetzt solche Auswirkungen im Sinne von Wärmeabstrahlung und Kondensatbildung zu spüren sind.

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Ich habe Euch ein paar Bilder der Situationen eingefangen. Das Kondensat bildet sich zwar – nach einer Wartezeit von 5 bis 10 Minuten (je nach Intensität) wieder von selbst zurück, dennoch: Es stört im praktischen Nutzen des Smartphones (die Linse ist in diesem Zeitraum eben "blind") und für 1.499,90 EUR hinterlässt das keinen qualitativ hochwertigen und zuverlässigen Eindruck. Und nein – für diesen Preis lege ich das Smartphone weder in Reis, in den Backofen oder filme X-Minuten bei Vollmond und geöffnetem Gartentor, damit ich dem Problem Herr werde. Das darf einfach nicht sein, Punkt!

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Akku, Sprachqualität & Empfang
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Das Xiaomi 14 Ultra verfügt über einen fest verbauten 5.000 mAh starken Akku. Das ließt sich grundsätzlich jetzt mal gar nicht so verkehrt, aber in der Praxis gibt es eben auch einiges an Funktionen, Features und Einstellungsmöglichkeiten die hier deutlich am Akku zehren und diesen somit schneller entleeren, als einem manchmal lieb wäre. Das Gerät zeigte bei mir in der Praxis im Standby eine sehr genügsame und ausdauernde Performance. Der einzige "Stromfesser" im Standby-Modus ist das "Always-on-Display", wobei das mit knapp 1% Akku pro Stunde auch eher moderat zu Buche schlägt. Deutlich anders sieht das aber aus, wenn man das Xiaomi 14 Ultra fordert. Und unter "fordern" verstehe ich jetzt kein Hardcore-Gaming, sondern es reicht schon aus die Kamera intensiv in Anspruch zu nehmen. Die nachfolgend aufgelisteten Situationen sollen Euch einen kleinen Eindruck von der Performance des 14 Ultra im Hinblick auf die Energieverwaltung geben:

Situation 1: Start einer GPS-Streckenaufzeichnung mit 96% Akku um 11.35 Uhr. Während der Aufzeichnung befand sich das Gerät mit aktiver T-Mobile SIM im 5G bzw. 4G Netz (je nach Verfügbarkeit). Das Gerät wurde währenddessen gelegentlich für Fotos und Videos genutzt. Knapp 8 Minuten nach Start des Testbetriebs hat sich die Akku-Temperatur bereits auf knapp 38°C erhöht und der Akkustatus auf 93% reduziert (im Ruhemodus / Standby liegen ca. 28°C an). Um 12.00 Uhr hatte die Temperatur einen Wert von knapp 41°C erreicht, die Kapazität betrug dann noch 88%. Um 12.30 Uhr war das Temperatur-Maximum von 43,7°C und eine Akku-Kapazität von 75% erreicht. Um 12.50 Uhr wurde der Testbetrieb beendet – mit einer Akku-Restkapazität von noch 67%, die Akkutemperatur betrug da noch 38,8°C. Wir haben also einen Akku-Drop von 96% auf 67% im Zeitraum von knapp 1,5 Stunden. Klar – man muss dem Gerät jetzt natürlich zugutehalten, dass im Hintergrund nicht nur die GPS-Aufzeichnung aktiv war, sondern es währenddessen auch ausgiebig zum Fotografieren genutzt wurde. Zudem hatte ich strahlenden Sonnenschein, die Displayhelligkeit war dementsprechend auf einem sehr hohen Level. Das Xiaomi 14 Ultra hat Power unter der Haube – mit der muss man aber auch umgehen können, sofern man entsprechend gute Laufzeiten erreichen möchte. Den Akkuverbrauch würde ich – trotz der aufgeführten Belastungen – als sehr hoch, eigentlich sogar zu hoch, einschätzen.

Situation 2: Akkuverbrauch im Flugmodus über Nacht: Das Gerät wurde mit 97% Ladestand abends um 22.00 Uhr vom Strom genommen und daraufhin bis 05.30 Uhr in den Flugmodus versetzt. Das Always-on-Display war dauerhaft aktiviert. Beim "Aufwecken" des Geräts am nächsten Morgen betrugt der Akkustand noch 93%. Dieser Verbrauch geht über den genannten Zeitraum in der Konfiguration in Ordnung und ist als "normal" einzustufen.


Situation 3: Regulärer Werktag mit Start um 06.00 Uhr bei ca. 97% Akkustand (am Vorabend auf 100% geladen und dann im Flugmodus über Nacht). Das Gerät befand sich tagsüber ausschließlich im Mobilfunknetz und hier – je nach Verfügbarkeit – im 5G bzw. 4G Modus. Bei wenig Aktivität mit dem Smartphone komme ich nachmittags gegen 17.00 Uhr auf einen Akkustand von ca. 65 – 75%. Je öfter das Xiaomi 14 Ultra natürlich aktiv genutzt wird (hierbei dann vor allem mit aktivem Display und Diensten wie bspw. GPS und/oder Kamera) geht der Verbrauch deutlich nach oben und der Akkustand entsprechend zu Neige. In diesem Fall sollte man abends definitiv an die Steckdose, im Falle der geringeren Nutzung wie oben eingangs erwähnt, wäre theoretisch auch ein zweiter Tag möglich – sofern die Nutzung sich einigermaßen ähnlich verhält.

Was bleibt abschließend zum Akku zu sagen? Nun – vermutlich "wer schön sein will muss leiden" – oder so ähnlich: Das Xiaomi 14 Ultra hat ordentlich Power unter dem Deckel und zwar nicht nur beim Prozessor sondern auch der sonstigen (Kamera-) Hardware. Dieser Power fordert ihren Tribut, wenn die Leistung entsprechend abgerufen wird. Immerhin kann das Gerät in Sachen "Akkuladung" etwas entgegensetzen – mehr dazu unter "Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät".

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Bei der Sprachqualität und dem Empfang hat mich das Xiaomi 14 Ultra positiv überrascht: Der Empfang befand sich während des Testzeitraums stets auf einem hohen Level, allerdings scheint das Gerät einen Hang ins LTE-Netz zu haben, obwohl der Netzmodus auch 5G mit einbezogen hatte. Es ist nicht so, dass das Gerät gar nicht im 5G Modus unterwegs ist – aber ich hatte tatsächlich mehrmals den Fall, dass das 14 Ultra lieber im stärkeren LTE-Netz eingebucht war, als es zum gleichen Zeitpunkt bei meinem geschäftlichen iPhone 13 ebenfalls im T-Mobile Netz der Fall war. Der 5G Empfang war hierbei jetzt nicht unbedingt "schlecht", sondern eher (laut Anzeige) im Mittelfeld einzuordnen. In der Praxis hatte das auf den tatsächlichen Betrieb aber keine Auswirkungen: Die Netzstärke und -qualität war jederzeit ausreichend, es kam zu keinen Abbrüchen bei Telefonaten oder beim Surfen – solange das so ist und bleibt, ist mir die visuelle Anzeige oben rechts relativ egal und nur zweitrangig. Die Sprachqualität war ausgezeichnet, die Gesprächspartner waren jederzeit klar verständlich und wurden vor allem auch – bei Bedarf – sehr laut wiedergegeben - sowohl über die Hörmuschel als auch im Freisprechmodus. Die "offene" Bauweise der Hörmuschel in Kombination mit dem oberen Lautsprecher-Auslass sorgt allerdings auch dafür, dass umstehende Personen auf einer der oberen Lautstärkestufen beim Telefonieren unter Umständen mithören können. Wer damit kein grundsätzliches Problem hat, den dürfte das weniger stören als der Vorteil einer hohen Lautstärke hier wieder wett macht. Es gehört jedoch erwähnt, denn ich persönlich führe durchaus auch hin und wieder mal Telefonate, bei denen jetzt nicht Gott und die Welt zuhören muss… Da dieser Fall aber wirklich nur auf den oberen Lautstärkestufen auftritt (und man diese in der Praxis auch nur in extremen Situationen ausnutzen muss), ist das für mich kein Negativ-Grund im eigentlichen Sinne.

Benchmarks & Emissionen

Benchmark_Geekbench 6 CPU.jpg

Alle Benchmark-Tests des Xiaomi 14 Ultra wurden in vollständig eingerichtetem Zustand mit eingelegter SIM und aktiver Netzverbindung (WLAN) durchgeführt. Folgende Werte erreichte das Gerät:
  • Geekbench 6.0 CPU Single-Core Score: 2.227
  • Geekbench 6.0 CPU Multi-Core Score: 6.791
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  • Geekbench 6.0 GPU OpenCL Score: 13.846
Mit den oben genannten Werten liegt das Xiaomi 14 Ultra im CPU-Score sowohl im Single- als auch im Multi-Core Bereich vor dem Galaxy S24 Ultra von Samsung.

Benchmark_WEST_Akku u. Bildwiederholrate.jpgBenchmark_WEST_Temperatur und Bildwiederholrate.jpg
  • Wild Life Extreme Stress Test – bester Durchlauf-Score: 4.939
  • Wild Life Extreme Stress Test – niedrigster Durchlauf-Score: 3.659
Die nachfolgenden Bilder der Wärmebildkamera zeigen das Xiaomi 14 Ultra im Verlauf der durchgeführten Benchmark-Testings (Wild Life Extreme Stress Test). Die Bilder sind in unterschiedlichen Situationen bzw. zeitlichen Abläufen des Benchmarks entstanden, daher jeweils mit kurzer Bildüberschrift:

1) Situation bei der Ersteinrichtung des Geräts, Beginn:

WBK_Ersteinrichtung_Start_Front.jpg WBK_Ersteinrichtung_Start_Back.jpg

2) Situation bei der Ersteinrichtung des Geräts, Ende:

WBK_Ersteinrichtung_Ende_Front.jpgWBK_Ersteinrichtung_Ende_Back.jpg

3) 15 Minuten nach Start des Benchmarks:

Benchmark_15-Min_Front.jpgBenchmark_15-Min_Back.jpg

4) 25 Minuten nach Start des Benchmarks:

Benchmark_25-Min_Front.jpgBenchmark_25-Min_Back.jpg

Und damit kommen wir auch zu einer der größten Schwachstellen des 14 Ultra: Den Emissionen. Das Xiaomi ist heiß – sehr heiß. Und das meine ich in diesem Fall leider nicht positiv, sondern durchaus mehr als negativ. Auf den obigen Bildern der Wärmebildkamera ist der Verlauf eines Testdurchgangs des Benchmarks dokumentiert. Von recht harmlosen Temperaturen im oberen 20°C-Bereich geht es relativ zügig auf Mitte der 30°C bis hin zu den Mitt-Vierzigern. Und das war im Falle des Benchmarks auch leider noch nicht alles: Die Temperaturen gingen – messbar – bis auf knapp an die 54°C nach oben, was für ein Smartphone eine richtige Hausnummer ist. Das Gerät wird dabei so heiß, dass man es kaum mehr in den Händen halten kann: Die Wärme wird vor allem über den seitlichen Metallrahmen abgegeben, die rücksteige Nano-Lederbeschichtung ist diesbezüglich eine recht gute “Dämmung”. Die Temperatursteigerung ging im Benchmark-Test soweit, dass ungefähr zur Hälfte von Testlauf 2 das Gerät vollständig ausstieg und mit einer Hitzewarnung den Dienst für wenige Minuten quittiert hat – ein Novum, das hatte ich bis zum heutigen Tag so auch noch nicht.

Gerät überhitzt.JPG

Jetzt muss man natürlich differenzieren: Wer nutzt das Gerät im Alltag in Benchmark-Dauerschleifen oder in normaler Nutzung so stark, dass es zu solch hohen Temperatur-Maxima kommt? Vermutlich niemand – zumindest nicht, wenn wir von den 50°C-Werten ausgehen. Ich hatte aber die Möglichkeit, das Gerät auch bei leicht sommerlichen Temperaturen von Mitte 20° und Sonnenschein zu Testen – und wer das Gerät hier entsprechend nutzt, wird es definitive in die 40°C-Zone bekommen. Daher bleibe ich dabei – das 14 Ultra hat definitive ein Problem mit der Wärmeableitung bzw. der Wärmeentwicklung im Innern des Geräts. Das bestätigt auch meinen Eindruck, der im Laufe der Benchmarks entstanden ist: Das 14 Ultra scheint sehr lange den Prozessor auf zumindest hoher, wenn nicht sogar maximaler Last laufen zu lassen. Von Drosselung keine Spur. Das ist grundsätzlich ja erstmal sehr positiv – wenn darunter aber die praktische und alltägliche Nutzung des Smartphones leidet, dann wäre vermutlich eine Drosselung des Prozessors doch die bessere Lösung gewesen. Oder vielleicht einen etwas gemäßigten Prozessor nutzen – auch wenn dann vermutlich wieder die Unkenrufe kommen im Sinne von “kein Flaggschiff-Prozessor – pfui!”. Ja gut – insbesondere dann hätte man natürlich den Preis nochmal anpassen müssen. Nach unten, selbstverständlich.

Media & Musik

Musikplayer_1.jpgMusikplayer_2.jpg

Das Xiaomi 14 Ultra ist ein Multimedia-Smartphone durch und durch. Das sieht man dem Gerät nicht nur aufgrund der äußeren Gestaltungsmerkmale an, auch die Hersteller-Homepage und das Datenblatt des Geräts sprechen hier eine eindeutige Sprache. Erfreulicherweise bringt Xiaomi mit dem HyperOS-Betriebssystem auch eigene Wiedergabelösungen für Videos und Musik mit. Diese haben zwar jeweils auch immer eine Anbindung an Online-Dienste (Empfohlene Videos/Musik, neue Videos/Musik, etc.), der Nutzer kann die Kategorien aber zumindest teilweise ausblenden bzw. deaktivieren. Was sich zudem wie ein roter Faden durch die Erfahrungen mit dem 14 Ultra zieht: Der Musik-Player fragt nach dem ersten Start direkt Nutzungsvereinbarungen bzw. -bedingungen für den ASM-Musikstreamingdienst ab. Anstatt solch eine Option auch tatsächlich optional und diese vom Benutzer erst bei Bedarf aktivieren zu lassen, greift Xiaomi also erneut dem Nutzer zuvor und aktiviert den Dienst und lässt sich dessen Nutzung quasi nur noch "quittieren". Diese Art der Bevormundung gefällt mir persönlich nicht wirklich und hinterlässt bei Geräten mit vierstelliger UVP einfach auch einen faden Beigeschmack.

Musikplayer Onlinedienste deaktivieren.jpg

Hardwareseitig stattet Xiaomi das 14 Ultra mit zwei sehr kraftvollen (lauten und voluminösen!) Stereo-Lautsprechern aus. Der Erste befindet sich an der Oberseite des Geräts, der zweite an der Unterseite.

  • MP3
  • FLAC
  • APE
  • AAC
  • OGG
  • WAV
  • AMR
  • AWB

Des Weiteren sind Zertifizierungen für Hi-Res- und Hi-Res Audio Wireless vorhanden. Der Xiaomi-eigene Musikplayer gehört – neben dem Musikplayer von Samsung – zu den für mich besten und umfangreichsten Playern; die der Nutzer auf Geräten direkt ab Werk bekommen kann. Optisch fällt dieser sowohl hinsichtlich der Übersichtlichkeit als auch vom Erscheinungsbild her sehr positiv auf, an Funktionen ist eigentlich alles an Bord, was man zum komfortablen Musikhören benötigt. Nach dem Start des Players kommt zunächst die nervige Abfrage zur ASM-Datenschutzerklärung. Willigt man hier nicht ein, erscheint die Abfrage jedes Mal beim Starten des Players, solange man in den Einstellungen nicht den Schieberegler für das Deaktivieren der Online-Services betätigt – absolut nervig!

Musikplayer_mit Onlinedienste.jpgMusikplayer ASM Datenschutzerklärung.jpg

Bei der nun folgenden Beschreibung der Musik-App kann es – je nach individueller Einstellung des Nutzers – zu Abweichungen bei der Optik und damit auch der Beschreibung kommen. Die folgende Beschreibung basiert auf der Nutzung des Musikplayers ohne aktivierte Online-Services und ohne sonstige Zusatz-Funktionen.

Nach dem Start der schlicht "Musik" benannten App erscheint die Übersichtsseite des Players, die zunächst etwas überladen wirkt. Man findet sich darauf aber sehr schnell zurecht: Ganz oben in der Kopfzeile gelangt man links in das Menü der allgemeinen Einstellungen, die u. a. auch Datenschutzerklärung, Nutzervereinbarung, FAQ's und auch ein eventuell genutztes Xiaomi-Konto beinhalten. Mittig ist eine recht breit gehaltene Suchleiste zu sehen, über die sowohl nach Titel und Interpreten als auch Wiedergabelisten gesucht werden können. Der Suchbefehl kann auch bequem via Sprachbefehl eingegeben werden.

Darunter befinden sich drei farbige Kategorie-Buttons namens "Favoriten", "Wiedergabelisten" und "Zuletzt". Deren jeweilige Bedeutung bedarf es vermutlich keiner genaueren Erläuterung. Wieder eine Ebene weiter unten sind die Kategorien "Songs", "Künstler", "Alben", "Ordner" und "ASM" zu finden. Nachdem der Nutzer den für sich passenden Song gewählt hat, öffnet sich der Wiedergabebildschirm. Dieser präsentiert mittig recht groß das jeweilige Song- bzw. Albumcover, sofern dies in der Datei hinterlegt ist. Der Pfeil links oberhalb des Covers minimiert die Wiedergabe und man landet wieder auf dem vorherigen Übersichtsbildschirm. Die Regler rechts davon führen den Nutzer einmal in den Equalizer und zum anderen in die tiefergehenden Musikeinstellungen der App. Hier kann bspw. noch ein Schlafmodus festgelegt oder Informationen an der Audiodatei selbst geändert / ergänzt werden.

Unterhalb des Covers wird der aktuell spielende Titel samt Interpreten aufgeführt, rechts davon lässt sich der jeweilige Song mit einem Stern als "Favorit" kennzeichnen. Wer gerne in Sachen "Karaoke" unterwegs ist, kann sich zudem den jeweiligen Songtext unterhalb dieser Infozeile visualisieren lassen. Ansonsten finden sich auf dem Bildschirm die allseits bekannte Timeline sowie die Navigationsbuttons zur Bedienung des Players. Ebenfalls vorhanden: Die Shortcut-Taste für den Shuffle- bzw. Wiederholungsmodus.

Doch Optik und Funktionalität mögen schön und gut sein – aber wie ist es um die Wiedergabefähigkeiten des Xiaomi 14 Ultra bestellt? Kurz und knapp: Sehr gut! Das 14 Ultra gehört mit zu dem Besten, was mir seit langer Zeit in Sachen "Audiowiedergabe" bei Smartphones untergekommen ist: Die verbauten Lautsprecher haben eine sehr hohe Qualität, das merkt man sofort beim Starten der ersten Titel: Die Wiedergabe ist kraftvoll, da steckt wirklich "Volumen" und Power dahinter. Bei Bedarf können die Lautsprecher auch ordentlich Lärm produzieren, wie Ihr weiter unten anhand der dB-Vergleichstabelle entnehmen könnt. Dazu kommt, dass der Player mit seinem Equalizer nicht nur auf vorgefertigte Klangprofile zurückgreifen kann, sondern der Nutzer hier auch individuelle Profile bzw. Regelungen vornehmen kann. Und – ganz unabhängig vom gewählten EQ-Profil – lässt sich unterhalb des Equalizers noch der Bass und das sogenannte "immersive Audio" regeln. Das 14 Ultra macht in diesem Bereich in der Nutzung und Bedienung einfach nur "Spaß" und liefert auch das ab, was ich von einem Flaggschiff-Smartphone im Audio-Bereich erwarte. Lediglich die oben erwähnte ASM-Datenschutzabfrage (und damit einhergehend die voreingestellte Aktivierung der Online-Dienste) müsste nicht sein und wirft einen kleinen Schatten auf.

Videoplayer_1.jpg

Wir machen weiter beim Videoplayer bzw. beginnen auch hier zunächst mit der Hardware / den zur Verfügung stehenden Videocodecs und Zertifizierungen:

  • MP4
  • MKV
  • WEBM
  • 3GP

Außerdem unterstützt das 14 Ultra die HDR-Anzeige bei der Wiedergabe von HDR10, HDR10+ und Dolby Vision-Videoinhalten.

Mi-Video Werbeeinwilligung_1.jpgMi-Video Werbeeinwilligung_2.jpg

Beim Videoplayer selbst handelt es sich – analog zum Musikplayer – wieder um eine Xiaomi-eigene App. Und auch hier muss ich – leider – wieder direkt ins gleiche Ziel feuern, wie ich es bereits in sanfter Form beim Musikplayer getan habe: Der Player ballert den Nutzer regelrecht mit Benachrichtigungen zu, nachdem man diesen das erste Mal konfiguriert hat. In der Benachrichtigungszentrale zur "Mi-Video"-App sind sage und schreibe sieben Arten von Benachrichtigungen hinterlegt, die über die App ausgegeben werden. Das beginnt bei irgendwelchen Abonnements geht weiter über "beliebte Videos" und endet bei Videoempfehlungen und der Video-Toolbox. Ist ja alles schön und gut – aber bitte überlasst es doch dem Nutzer, was er in welchem Umfang nutzen möchte! Bietet von mir aus ein optionales Tutorial an, in welchem die verschiedenen Kategorien und Funktionen erklärt werden und bietet im Anschluss jedem Nutzer die Möglichkeit, individuell zu entscheiden. So kommt erstmal Frust auf – außerdem hat mich persönlich das dazu veranlasst, direkt alle Benachrichtigungen der App zu sperren. Achja – Funfact am Rande: Die Deaktivierung gilt immer für maximal 90 Tage. Das dürfte in der Praxis bedeuten: Dann aktivieren sich die Dienste bzw. Benachrichtigungen wieder und man darf denselben Spaß von vorne beginnen.

Videoplayer Benachrichtigungen_1.jpg

Abgesehen davon handelt es sich bei der App aber auch wieder um eine optisch und funktionell sehr gut gestaltete Anwendung. Das Traurige ist nur leider, dass sich die App in Sachen "Individualität" nicht ganz so weit vorwagt, wie es der Musikplayer macht: Ich kann die ab Werk standardmäßig eingeblendeten Kategorien am unteren Bildschirmrand beispielsweise weder ändern noch austauschen / entfernen. Die verfügbaren Kategorien gliedern sich in "Lokal", "Aufsteigend", "Momente", "Downloads" und "Profil".

"Lokal" beinhaltet alle auf dem Gerät gespeicherten Videos, die Kategorien "Aufsteigend" und "Momente" stellen irgendwelche nervigen TikTok / Youtube / Whatever-Shorts dar und sorgen bei mir eigentlich mehr für Frust statt Lust. Zumal die Mi-Video App standardmäßig auch immer im "Aufsteigend"-Modus zu starten scheint. Hat man dann sein gewünschtes Video aus der Übersicht erwählt, startet die Wiedergabe in einem neuen Bildschirm – wahlweise natürlich im Hoch- oder im Querformat. Neben den klassischen Navigationsfunktionen und der Timeline bietet der Videoplayer die Möglichkeit, die Wiedergabegeschwindigkeit auf 0,5x zu verlangsamen oder auf 1,25x, 1,5x oder 2,0x zu erhöhen. Darüber hinaus lässt sich das Bildformat anpassen und der Player kann ebenso minimiert werden, sodass bspw. während der Wiedergabe eines Videos auch andere Tätigkeiten am Smartphone ausgeführt werden können. Die Wiedergabe lässt sich auch hier im Shuffle- oder verschiedenen Wiederholungsmodi festlegen und als praktisches Gimmick kann direkt – ohne Umgreifen oder Umwege in der Bedienung – ein Bildschirm-Screenshot angefertigt werden. Es gibt darüber hinaus noch ein paar weitere Kleinigkeiten, die im Alltag ganz nützlich sind und die Komfortebene bei der Bedienung und Nutzung der Video-App erhöhen. Wirklich klasse und in dieser Hinsicht absolut vorbildlich für den Großteil aller anderer Marktbegleiter.

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Auch was die Wiedergabe selbst angeht, rangiert das Xiaomi 14 Ultra auf dem höchsten Level: Das helle, brillante Display sorgt für eine hervorragende Darstellung der selbst aufgenommenen oder gestreamten Videos und die beiden Lautsprecher erzeugen einen angenehm vollen und voluminösen Sound. Durch diverse Einstellungsmöglichkeiten lässt sich – speziell das Sound- bzw. Tonprofil – den eigenen Vorlieben anpassen und ist so vor allem bei der Wiedergabe über Headset stark individualisierbar.

Nachfolgend findet Ihr noch die von uns ermittelten dB-Werte des Xiaomi 14 Ultra. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.

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Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät

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Wir haben in den zuvor genannten Punkten schon recht deutlich zu sehen bekommen, dass das Xiaomi 14 Ultra definitiv ein Gerät mit Fokus "Multimedia" ist. Dementsprechend ist es auch nicht verwunderlich, dass der Hersteller dem Gerät in Sachen "Kommunikation" so ziemlich alles bietet, was zum heutigen Tage "State of the Art" ist. Alles andere wäre mit einer vierstelligen UVP aber auch nicht logisch nachvollziehbar gewesen.

Das 14 Ultra unterstützt ab Werk zwei Nano-SIM Karten in der klassischen Form – also keine eSIM. Das ist für mich persönlich jetzt nicht weiter tragisch, hätte man bei dieser UVP aber auch erwarten können – zumindest einen Kombi-Support aus einer eSIM und einer klassischen Nano-SIM.

  • 5G NR: N1/2/3/5/7/8/20/28/38/40/41/48/66*/77/78/79
  • 4G LTE-FDD: 1/2/3/4/5/7/8/18/19/20/26/28/66*
  • 4G LTE-TDD: 38/40/41/42/48
  • 3G WCDMA: 1/2/4/5/6/8/19
  • 2G GSM: 2/3/5/8
*B66/N66 Schmalband, UL: 1710-1780, DL: 2110-2180
4x4 MIMO-Support

Und auch sonst leistet sich das Gerät in diesem Bereich kenne nennenswerten Schwächen: Das Xiaomi 14 Ultra ist mit einem Surge T1 Tuner-Chip ausgestattet welcher im Bereich der Sende- und Empfangstechnik für eine Performance auf höchstem Level sorgen soll. Die oben genannten Netzwerkfrequenzen werden mit WiFi 7 Support abgerundet. Der Qualcomm FastConnect 7800 Prozessor unterstützt den Multi-Link-Betrieb und wartet mit 2x2 MIMO, 8x8 Sondierung für MU-MIMO, WiFi-Direct, Bluetooth 5.4 mit Dual-BT-Support auf. Die unterstützten BT-Codes können sich ebenfalls sehen lassen: SBC / AAC / AptX / AptX HD / AptX Adaptive / LDAC / LHDC 5.0

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In Sachen "GPS und Navigation" fährt Xiaomi beim 14 Ultra mit GPS L1 + L5, Galileo E1 + E5a sowie GLONASS G1, Beidou und NavIC L5 ebenfalls ordentlich auf. Das GPS wird – wie bei aktuellen Smartphones üblich – auf Wunsch von A-GPS durch Mobilfunktechnik unterstützt und sorgt somit für genauere Ortung und Navigation. Im Praxistest habe ich mit dem 14 Ultra mehrere Wegstrecken getrackt und im Nachgang die aufgezeichneten Daten gesichtet. Das Gerät weist in dem überwiegenden Teil der Navigation (grob gepeilt 95%) eine sehr hohe Genauigkeit auf, die aufgezeichneten Strecken hatten nur minimale Abweichungen von 1-2 Metern. Es gab jedoch hin und wieder einmal Aussetzer bzw. Schlenker, die auch mal größere Abweichungen im Bereich von 4-5 Metern zur Folge hatten. Das empfand ich jetzt als nicht weiter tragisch, dennoch schon verwunderlich, dass diese trotz der "Vollausstattung" an Navigationstools so noch möglich waren. Das Xiaomi liefert hier dennoch eine überdurchschnittliche Leistung ab und wird einem Flaggschiff der Oberklasse damit gerecht.

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Abschließend kommen wir noch zur Ladeleistung des 14 Ultra: Zunächst muss man positiv erwähnen, dass Xiaomi ja einer der mittlerweile wenigen Hersteller ist, bei welchem man als Nutzer noch direkt ein passendes Schnellladegerät mitgeliefert bekommt. Und dieses macht seinem Namen hier sogar alle Ehre: Mit – in der Spitze – 90W pumpt der Netzstecker den Strom in den Akku des Geräts. Und damit muss man auch festhalten, dass mit dieser Leistung fast auch der Nachteil hinsichtlich des Verlangens nach Energie Rechnung getragen wird; denn ein Nachladen – selbst von wenigen Minuten – sorgt hier in der Regel wieder für ausreichend hohe Leistung. Klar – nicht jeder hat a) immer das 90W Schnellladegerät dabei und b) Zugang zu einer Steckdose. Dennoch: Die Möglichkeit besteht. Mir persönlich wäre dennoch ein etwas sparsameres Phone / größerer Akku wichtiger gewesen, denn ich kann tatsächlich nicht "einfach mal so" über den Tag hinweg zwischenladen.

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Im Übrigen lässt sich die Ladegeschwindigkeit auch vom Nutzer beeinflussen: Im Gerät kann standardmäßig mit gesteigerter Ladegeschwindigkeit (oder eben auch nicht) geladen werden, des Weiteren erinnert das Gerät an die "Boost"-Option, sofern man das originale Ladegerät nutzt. Das Xiaomi 14 Ultra unterstützt auch Reverse Charging, kann also andere Geräte mit der eigenen Power aufladen. Diese Funktion lässt sich mittels eines eigens festzulegenden Minimalwertes beim Smartphone-Akku begrenzen, sodass bspw. nur geladen wird, wenn der Akku des 14 Ultra oberhalb der Grenze XY liegt. Wer möchte kann außerdem noch diverse andere Energiesparoptionen anwenden – was ich aber in Anbetracht der Tatsache, dass das Xiaomi 14 Ultra ein "Smartphone" ist, nicht empfehlen würde. Konkret sprechen wir hier über das Ausschalten von mobilen Daten bei gesperrtem Gerät, einem 5G Batteriesparmodus oder auch einer Möglichkeit, den Cache automatisiert zu löschen; wenn das Gerät gesperrt ist. Diese Optionen sind zwar nett gemeint, für mich in der Praxis aber nicht relevant: Wenn ich bei einem Smartphone die mobilen Daten deaktivieren muss, um halbwegs über den Tag zu kommen, läuft grundsätzlich etwas falsch. Außerdem könnte ich mir dann auch genauso gut ein deutlich günstigeres Gerät zulegen – aber das nur am Rande.

Sicherheit
Im Hinblick auf die Sicherheitsfeatures bietet das Xiaomi 14 Ultra ähnlich viel, wie es beim Großteil der Wettbewerber der Fall ist: Wer mit einem Minimum an Schutz zufrieden ist, kann entweder gar keine Displaysperre (lediglich "Wischen") definieren oder auch "nur" einen PIN / Muster hinterlegen. Wer etwas mehr Schutz bzw. den Komfort beim Anmelden erhöhen möchte, kann darüber hinaus seinen Fingerabdruck oder das Gesicht zum Entsperren hinterlegen.

Wer das Gerät gerne mit seinen Fingern entsperren möchte, hat die Möglichkeit, bis zu fünf Fingerabdrücke im Gerät zu hinterlegen. Der erste Scan-In des Fingers benötigt 15 Einlese-Vorgänge auf dem Display. Das ist durchaus etwas mehr als bei manch anderen Herstellern, sorgt aber in der Praxis zusammen mit der verbauten In-Display Lösung dafür, dass die Erkennungsrate bei nahezu 100% liegt und auch die Schnelligkeit beim Entsperren auf einem absoluten Maximum liegt. Die Positionierung des Scanners im Display ist für mich auf einer sehr angenehmen Höhe, sodass sich das Gerät ohne Weiteres auch im Einhandmodus bequem entsperren lässt. Wer möchte, kann sich die Position des Scanners auch auf dem Display anzeigen lassen – falls man doch nicht so treffsicher unterwegs sein sollte…

Fingerabdruck_3.jpg

Die Gesichtsentsperrung des Xiaomi 14 Ultra funktioniert ähnlich zuverlässig, wie es auch beim Fingerabdruckscanner der Fall ist – allerdings nur mit ausreichend viel Helligkeit. Das Gerät nutzt – wie der Großteil der Marktbegleiter – "nur" eine 2D Gesichtserkennung über die Frontkamera, sodass deren Möglichkeiten eingeschränkt und auch deren Sicherheitsfeatures unterhalb des Fingerabdrucks anzusiedeln sind. Es ist bequem und schnell, ja – ich würde aber dennoch weiter beim Entsperren via Fingerabdruck bleiben. Egal für welche Option sich der Nutzer entscheidet – als Rückfallebene muss weiterhin eine herkömmliche PIN / Passwort für das Display festgelegt werden, sodass notfalls immer mindestens eine Entsperrung auf zwei Wegen möglich ist.

Extras
Benachrichtigungen: Benachrichtigungen können auf dem Xiaomi 14 Ultra mittels eines Always-on-Displays visualisiert werden. Damit steht – neben den klassischen Benachrichtigungsanzeigen des Android-Systems (Blitzlicht und Bildschirmlicht) – eine umfangreichere Methode zur Darstellung zur Verfügung. Das AoD versteckt sich etwas im Menü des 14 Ultra, wer nicht intuitiv auf die richtige Menüebene findet, kann die Einstellung aber suchen oder wird vermutlich mittels eines der im Menü unten platzierten Querverweise auf die richtige Spur geführt. Das AoD nennt sich bei Xiaomi nämlich "Immer eingeschaltetes Display". Gut – vom Grundsatz her richtig, man hätte das Kind aber natürlich auch einfach beim Namen nennen können.

AoD_1.jpg

Das Display lässt sich auf unterschiedliche Arten individualisieren:
Anzeigeelemente: Hier kann die Anzeigedauer des AoD festgelegt werden. Der Nutzer hat die Wahl zwischen "10 Sekunden lang nach dem Tippen", "Immer", "Smart" und "Geplant". Hinter "Smart" versteckt sich dabei eine Art "Taschenerkennung", die das AoD bspw. eben in Taschen deaktiviert oder das Display auch abschaltet, wenn das Umgebungslicht lange Zeit auf niedrigem Level ist oder man nicht aktiv auf sein Gerät blickt. Wer "Geplant" wählt kann hingegen eine individuelle Zeitspanne angeben, in welcher das AoD aktiv ist – so kann man die Anzeige bspw. nachts deaktiviert lassen.

AoD_2.jpgAoD_3.jpg

Darüber hinaus kann der Nutzer noch zwischen diversen Motiven in Form von Hintergrundbildern, Signaturen oder auch Uhren wählen und diese auch teilweise selbst konfigurieren. Die Möglichkeiten sind hier also sehr vielfältig – einzig Samsung bietet hier bei seinen Geräten (in Verbindung mit Goodlock) mehr Möglichkeiten. Das AoD genehmigt sich im "Immer an"-Betrieb knapp 1% Akku pro Stunde. Der Wert geht in Ordnung, ist jedoch auch stark abhängig davon, welche Art von AoD man nutzt und wie dessen Helligkeit geregelt ist. Der Wert dient also lediglich als Anhaltspunkt und kann bzw. wird variieren!

Taschenlampe: Eine Taschenlampe ist beim Xiaomi 14 Ultra vorhanden, in der Praxis werden hierfür beide rückseitigen LEDs genutzt. Die Helligkeit der LEDs geht in Ordnung, gefühlt wäre hier auch noch etwas mehr möglich gewesen – vermutlich begrenzt Xiaomi die Helligkeit explizit, um eine Wärmeentwicklung der durchaus kräftigen Leuchtmittel zu verhindern bzw. zu begrenzen.

Radio: Fehlanzeige – kein Radio vorhanden.


IR-Blaster: Das Xiaomi 14 Ultra verfügt auf der Rückseite (innerhalb des Kamera-Moduls bei der LED-Leuchte) über einen Infrarot-Port. Passend dazu ist ab Werk die „Mi Fernbedienung“-App installiert, mit welcher man universell viele Multimedia-Geräte ansteuern kann. Der Test mit meinem LG TV hat problemlos funktioniert. Ich finde es immer noch praktisch, wenn moderne Smartphones auch weiterhin über die IR-Konnektivität verfügen – nettes Gimmick. 😊

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Fazit
Das Xiaomi 14 Ultra dürfte eines DER Kamera-Flaggschiffe 2024 sein. Alleine mit seiner beeindruckenden Kamera-Optik erregt es schon Aufmerksamkeit – und als wäre das nicht schon genug, weiß das Gerät auch tatsächlich in der Praxis mit den Kameras zu überzeugen: Alle vier rückseitigen Kameras sind in Sachen „Farbtreue“ sehr gut aufeinander abgestimmt, die Auslöseverzögerung ist sehr gering, die Software zwar unglaublich umfangreich, aber dennoch übersichtlich und nahezu selbsterklärend. Mit dem 14 Ultra gelingen Fotos nicht nur bei viel Helligkeit, sondern auch in Low Light Situationen oder gar bei Nacht leisten die Kameras schier Unglaubliches. Und selbst Makro-Aufnahmen sind mit den unterschiedlichen Nahbereichsgrenzen der Kameras ein Kinderspiel – und wer dann noch nicht genug hat, darf sich noch mit dem optischen und digitalen Zoom austoben. Im Bereich der gedrehten Videos macht Xiaomi endlich Samsung Konkurrenz: Im Android-Segment hat man in Sachen „Kameraqualität“ deutlich zugelegt; das 14 Ultra gehört hier mit zu dem Besten, was Ihr aktuell bekommen könnt. Macht Euch anhand der am Ende befindlichen Mediensammlung gerne selbst ein Bild von den Fähigkeiten des Geräts.

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Doch nicht nur Kamera kann das Xiaomi 14 Ultra – auch das Display, die Lautsprecher und die integrierten Kommunikationsfeatures befinden sich allesamt auf höchstem Niveau. Das kann man für eine UVP von 1.449,90 EUR allerdings auch erwarten. Nichtsdestotrotz hat das 14 Ultra auch Schattenseiten, über die man sich im Klaren sein sollte: Das Gerät erhitzt sehr stark, wenn die zur Verfügung stehende Leistung auch tatsächlich genutzt wird. Dazu kommt, dass das Objektiv der Hauptkamera im Test regelmäßig mit Feuchtigkeit zu kämpfen hatte und im Endresultat beschlagen ist. Somit hat sich die Cam regelmäßig selbst ins K.O. befördert und war für die nächsten mind. 10 Minuten out-of-order. Ebenfalls ein Punkt, der für mich zu den No-Go’s zählt: Der Software-Support: Ja, das Gerät kommt mit Android 14 – klasse. Aber im Juni 2024 noch ein Flaggschiff mit Sicherheitspatch-Ebene von März 2024 zu nutzen, ist für den aufgerufenen Preis nicht logisch nachvollziehbar. Dazu kommen kleinere Dinge wie beispielsweise ein nicht unterstützter e-SIM Support oder die Tatsache, dass das Gerät bei schnellen Bewegungen im Kamera-Bereich klackert. Dass das „normal“ ist, wissen wir mittlerweile dank zahlreicher Berichte im Netz. Dass es dennoch eher unnormal laut ist, ist auch klar. Mir persönlich hat es den Spaß am Gerät nicht geraubt, daher setze ich den Punkt eher auf „neutral“.

Alles in Allem bleibt zu sagen: Starke Leistung im Bereich der Kamera, die Xiaomi hier gemeinsam mit Leica an den Tag legt. Doch für einen Preis von 1.449,90 EUR und den vorhandenen Schwächen des Geräts, ist und wird das 14 Ultra eher die Ausnahme im Smartphone-Alltag bleiben. Xiaomi muss dringend nachbessern – wenn schon nicht die Preise nach unten gehen, muss sich die Leistung am Wettbewerb orientieren – und genau daran wird man den Hersteller beim 15 Ultra messen.

Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile

Positiv:
  • Display: Das Display macht – in Kombination aus Auflösung, Farbwiedergabe bzw. -darstellung und Finish (Kantendesign) - einen hervorragenden Eindruck und ist auch bei Sonnenlicht noch ablesbar. Es gibt – bzgl. der Ablesbarkeit bei Sonne – zwar auch bessere Kandidaten – für die Praxis ist die Leistung des 14 Ultra aber ausreichend.
  • Kamera(s): Die verbauten Module liefern – gerade auch in Verbindung mit der hervorragend optimierten und umfangreichen Kamera-Software – eine Performance und Qualität auf höchstem Niveau! Der "normalo" Nutzer dürfte von der Funktionsvielfalt der Software anfangs erschlagen werden, mit zunehmender Nutzungszeit lernt man die Funktionen aber kennen - und lieben. Die Auslösegeschwindigkeit ist flott, die Qualität der Bilder bei Tageslicht und bei Nacht top und Aufnahmen mit Zoom und im Makro-Bereich gelingen in durchaus brauchbarer oder gar sehr guter Qualität. Dazu kommt, dass die Farbtöne der Kameras verhältnismäßig gut aufeinander abgestimmt sind. Im Android-Bereich schafft man es, zu Samsung aufzuschließen was die Videoqualität angeht – bravo, Xiaomi!
  • Die verbauten Stereo-Lautsprecher machen Spaß und liefern ab! Die Lautstärke bewegt sich auf einem hohen Niveau und der Klang gehört zur absoluten Oberklasse der Smartphones. Durch umfangreiche EQ-Einstellungen im herstellereigenen Player sind sowohl im Lautsprechermodus als auch bei der Nutzung eines Headsets umfangreiche Einstellungs- und Individualisierungsmöglichkeiten gegeben.
  • 90W Schnellladefunktion und das passende Ladegerät bereits ab Werk im Lieferumfang – heut zu Tage keine Selbstverständlichkeit mehr. Wer – in Anbetracht der Leistungsfähigkeit – Probleme mit der Laufzeit des Geräts hat, wird froh sein das Gerät innerhalb kürzester Zeit (33 Minuten im Boost-Modus) wieder mit Energie füttern zu können.
  • Gutes und praxistaugliches Always-on-Display mit Individualisierungsmöglichkeiten ermöglicht einen guten Überblick über verpasste Ereignisse
  • Haptik und Verarbeitung: Die Kombination aus Metallelementen und dem veganen Leder rückseitig sieht nicht nur hochwertig und stylisch aus – sie fasst sich auch unglaublich gut an. Gerade die Rückseite ist ein absoluter Handschmeichler und erinnert an "good old Times" mit dem Kamera-Look
  • Akkuverbrauch im Standby: Wer das Gerät wenig nutzt, wird eine sehr positive Laufzeit mit dem 14 Ultra erreichen. Wer hingegen Fan der Multimedia-Funktionen ist (was beim 14 Ultra naheliegend ist), sollte beachten, dass die Laufzeit hier deutlich leidet – siehe letzter Punkt bei „Negativ“
Neutral:
  • Klapper, klapper, klapper! Das Xiaomi 14 Ultra wird teilweise in Reviews & Tests auch als "Rassel" bezeichnet und – strenggenommen – liegen die Autoren damit gar nicht so falsch: Schüttelt man das Gerät etwas im normalen Gebrauch bzw. im Standby, hört man schnell ein sehr deutlich wahrnehmbares Klappern aus dem Bereich der Kamera-Sensoren. Hierbei handelt es sich um die Objektive mit OIS. Das ist jetzt nicht unbedingt ein schlechtes Zeichen – eigentlich eher sogar das Gegenteil. Dennoch: Das Klappern sorgte bereits kurz nach Release für Aufmerksamkeit und einen besonders vertrauenserweckenden Eindruck hinterlässt sowas natürlich nicht – erst recht nicht bei Personen, die mit der Kameratechnik jetzt vielleicht nicht unbedingt sonderlich gut vertraut sind. Warum der Punkt bei "neutral" zu finden ist? Ganz einfach: Das Klappern hat – bislang – keine negativen Auswirkungen, weder auf die Kamera noch auf das restliche Smartphone. Man sollte sich der Thematik eben bewusst sein; denn das Klappern hört man unter Umständen nicht nur, wenn man es wirklich darauf anlegt; sondern auch wenn man das Gerät mal etwas schneller bewegt bzw. ans Ohr führt. Wen das nicht stört – wird mit dem Punkt auch keine Probleme haben.
  • Größe und Formfaktor: Das Xiaomi 14 Ultra gehört keineswegs zu den kompaktesten Geräten am Markt, so viel ist klar. Es muss aber auch klar sein, dass so viel verbaute Technik auch irgendwo ihren Platz benötigt. Wer viel Wert auf hochwertige und umfangreiche Foto- und Videofunktionen legt, muss damit rechnen ein Gerät mit größeren Abmessungen und mehr Gewicht zu bekommen. Meiner Ansicht nach ist das dem Hersteller beim 14 Ultra noch recht gut gelungen, hier eine gute Balance zu finden. An den riesigen "Kameraring" muss man sich aber dennoch gewöhnen und die Tatsache, dass dieser relativ ungeschützt ist, wenn die beiliegende Hülle nicht genutzt wird, macht die Akzeptanz nicht unbedingt besser. Da man sich über diesen Umstand aber definitiv vor dem Kauf im Klaren ist – kein Nachteil, aber eine Erwähnung wert.
Negativ:
  • Langsame und undurchsichtige Updates & Update-Politik: Xiaomi hat sich zwar zu Beginn des Markstarts vom 14 Ultra dazu verleiten lassen, sich bzgl. den Updates zu äußern – das bringt in der Praxis aber nicht wirklich etwas, wenn dann später keine Updates beim Nutzer ankommen: Seit Release hat die globale Version des 14 Ultra genau ein (!) einziges Update bekommen welches knapp 140 MB leicht war. Seitdem klebt das Kamera-Flaggschiff auf Sicherheitspatch-Ebene März 2024. Für eine UVP weit oberhalb der 1.000 EUR-Grenze ist das heut zu Tage absolut inakzeptabel; das können die Marktbegleiter deutlich besser und schneller.
  • Das Xiaomi 14 Ultra hat ein Problem: Wärme. Das Gerät wird bei Beanspruchung der potenten Hardware teilweise so heiß, dass man es einerseits gar nicht mehr ohne Weiteres in den Händen halten kann und geht sogar bis hin zur Abschaltung nennenswerter Funktionen, um wieder ausreichend abkühlen zu können. Zugegeben: Dieser Effekt trat im zweiten Benchmark-Rund des "Wild Life Extrem Stress Tests" auf – dennoch: Von knapp 28°C im Regelbetrieb (Standby mit aktiver Netzverbindung) geht es bei normaler Nutzung des Smartphones schnell auf einen mittleren Bereich auf der 30er Temperaturskala. Wer das Gerät weiter beansprucht, wird regelmäßig die 40er Temperaturzone besuchen. Zum Abbruch des Benchmarks kam es bei knapp 54°C gemessen über den internen Sensor am Akku und extern nachgewiesen mittels Wärmebild. Dafür, dass man die "neue Kühlung" in solchen Tönen auf der Homepage lobt, ist die Leistung schwach. Sehr schwach. Das Gerät ist übrigens in dieser Phase auch kaum noch ohne ein unangenehmes Ziehen oder gar Schmerzen in der Hand möglich (der Metallrahmen wirkt hier sehr unangenehm!)
  • Feuchtigkeit im Kamera-System: Ich hatte – reproduzierbar – mehrmals den Fall, dass die Hauptkamera von Innen mit Feuchtigkeit beschlagen war. Dies trat bei mäßig warmem Wetter (so zwischen 20 – 25°C) auf und stets in Verbindung mit vorheriger, längerer Nutzung der Kamera. Dabei muss es sich nicht mal um ein dauerhaftes Aufnehmen von 4K-Videos oder ähnlich starke Beanspruchung handeln – bei mir reichte es aus, das Gerät knapp 10 Minuten einfach nur im Kameramodus zu belassen und hin und wieder ein Bild zu knipsen. Eine Nutzung, wie sie im Alltag durchaus mal vorkommen kann. Und das daraus resultierende Ergebnis einer beschlagenen Linse darf einfach nicht sein und wirkt kontraproduktiv zur sonst absolut hochwertigen Hardware. Und ganz ehrlich: Das macht jetzt auch nicht gerade einen positiven Eindruck für ein Gerät, das 1.499,90 EUR in der UVP kostet.
  • Man wird als Nutzer seines neuen Xiaomi-Flaggschiffs bereits im Einrichtungsprozess nach dem ersten Einschalten des Geräts mit Abfragen zum Thema "Marketing" und dem Abgreifen seiner Daten konfrontiert. Jetzt kann man einerseits sagen, dass das ja schön transparent ist und man froh sein kann, wenn ein Hersteller das einem so explizit auftischt. Das Problem dabei ist; dass es nicht "nur" damit getan ist: Selbst die Xiaomi-eigenen Anwendungen auf dem Gerät (bspw. der Musik- und Videoplayer) sammeln schön Daten und leiten diese an eine Vielzahl von "berechtigten Interessenten" weiter. Auch hier könnte man entgegnen, dass das ja bestimmt auch bei anderen Anbietern so ist – aber hier geht es eben um das Xiaomi 14 Ultra und auf mich persönlich macht das eher den Eindruck von "gib uns Dein Geld für unsere Technik – und weil das nicht reicht, hätten wir auch gerne noch Deine Daten zum Nutzungsverhalten". Das muss doch eigentlich nicht mehr sein. Zumindest hätte man diese "Funktionen" doch ab Werk nicht als Standard setzen können, sondern den Nutzern die Wahl lassen, ob ein solcher Dienst bzw. ein solcher Datenaustausch überhaupt erforderlich ist.
  • Akkuverbrauch unter Last / bei Nutzung: Im Standby lassen sich mit dem Xiaomi 14 Ultra durchaus gute Werte erzielen, hier ist problemlos nicht nur ein Tag Nutzung möglich, sondern unter Umständen sogar ein Zweiter. Problem: Wer das Gerät tatsächlich auch nutzt und nicht nur im Standby mitführt, wird selten auf diese Werte kommen: Gerade Display und Kamera (die sich ja zwangsläufig nur in Kombination auch sinnvoll nutzen lassen) ziehen teilweise immens Akkuleistung. Merkt man ganz deutlich an der Erwärmung des Geräts nach bereits 5-10 minütiger Nutzung der Kamera.
Mediensammlung

Bilder, mit dem Xiaomi 14 Ultra geschossen:

IMG_20240604_224714.jpg IMG_20240604_224734.jpg IMG_20240605_191445.jpg IMG_20240608_114649.jpg IMG_20240608_120157.jpg IMG_20240608_120253.jpg IMG_20240608_122310.jpg IMG_20240608_123622.jpg IMG_20240608_161946.jpg IMG_20240608_212902.jpg IMG_20240608_213822.jpg IMG_20240609_001037.jpg IMG_20240609_001356.jpg IMG_20240609_005413.jpg IMG_20240609_000937.jpg IMG_20240609_114234.jpg IMG_20240609_141322.jpgIMG_20240608_114645.jpg IMG_20240609_142120.jpg Xiaomi 14 Ultra SpyderCheckr Hauptkamera_1.jpg Xiaomi 14 Ultra SpyderCheckr Telekamera_3.jpg Xiaomi 14 Ultra SpyderCheckr UWW Kamera_2.jpg

Zoom-Beispiele:


IMG_20240608_113941.jpg IMG_20240609_130932.jpg
Weitere Beispielbilder werde ich im Xiaomi-Bereich im Kamera-Thread uploaden und als Comment unterhalb des Testberichts verlinken.

Xiaomi 14 Ultra FHD Sample-Video mit 60 FPS und beschlagener Hauptkamera:


Xiaomi 14 Ultra 4K Sample-Video mit 30 FPS, beschlagener Hauptkamera und Kamera-Wechsel währen dem Filmen:


Xiaomi 14 Ultra 4K Sample-Video mit 30 FPS, Audioaufzeichnung:


Xiaomi 14 Ultra Sample-Video 4K 30 FPS:


Xiaomi 14 Ultra Sample-Video 4K 60 FPS:



Xiaomi 14 Ultra Sample-Video FHD 24 FPS:

 
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Super, danke dir! 🥰🥰🥰

Hinweis: der Sommer Spoiler am Ende funktioniert nicht / Start fehlt?

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@Handyinsider Wow, danke für diesen SEHR AUSFÜHRLICHEN tollen Testbericht 👌🏽🎉
 
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Wow, @Handyinsider - da hast du wieder abgeliefert! Toller Testbericht zum Xiaomi 14 Ultra :)
 
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Moin! :smile:

Handyinsider schrieb:
@balu_baer was fehlt bzw. funktioniert nicht?
Da stand ein alleingelassenes Spoiler-Ende-Tag am Ende des Postings, aber das wurde zwischenzeitlich bereits entfernt; vermutlich von ses.
Alles fein 👍

Danke für den Bericht, ist super geworden.

PS: Ich sah gerade, dass meine Tastatur aus dem "Spoiler" ein "Sommer" gemacht hatte, daher ergab mein Posting gestern Abend wenig Sinn :D-old
 
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Ja, das hatte ich gestern dann vermutet. Habe selbst noch etwas herumgebastelt, aber irgendwann waren bei mir dann die Konzentration und die Geduld am Ende weil es mir immer wieder die Formatierung zerschossen hat. Wollte da heute früh nochmal drübergucken, aber @ses war schneller... :]
 
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Patch von Mai.
Kondensproblem hatte ich lediglich in Bayern, aus der Hosentasche rausgenommen, -3 Grad, zack, Linse beschlagen.
Ging aber wieder innerhalb von ein paar Sekunden von alleine weg oder ich habe die Linse durch Reibung mit dem Brillentuch erwärmt, dann konnte man zusehen, wie der Beschlag verschwand.
Hier in Asturien noch nie Probleme mit beschlagener Linse.
 

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Bis zum Ende des Testzeitraumes war in Deutschland auf normalem Wege, wie ihn jeder 0815-Nutzer wählen würde, kein aktuellerer Patch als März 2024 verfügbar. Mai wäre für mich - für ein 1400,- EUR Flaggschiff noch im Rahmen.
 
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Meine Aktualisierung kam auf normalem Weg, also kein Betatester oder ähnliches.
 
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Das ist das Problem bei Xiaomi, man kann sich nicht darauf verlassen das man Updates bekommt. Eine falsche Einstellung, von der Otto Normal nichts wissen kann, und Bums kommt halt nichts. Als ich noch das 9er hatte, das damalige Flaggschiff für unter 600€!, hat mich das auch schon geärgert.

Bei dem Preis erwarte ich auch das keine Bloatware und keine Werbung läuft und ich nicht durch eine unendliche Liste von Werbeanbietern klicken muss. Aber es gibt ja kein Smartphone ohne sowas. Selbst bei Apple kriegen sie den Hals nicht voll und knallen einem Werbung um die Ohren.
 
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@TNF Apex Merkwürdig, bei meinen Apple iPhones und iPads werde ich nirgends mit Werbung vollgeknallt
 
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Ich hab das Gerät selbst hier liegen und es gibt doch schon seit dem 17.05.2024 die OS1.0.6.0.UNAEUXM, mit Sicherheitspatch Mai, ich kann die Kritik nicht nachvollziehen.
 
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TNF Apex schrieb:
Bei dem Preis erwarte ich auch das keine Bloatware und keine Werbung läuft und ich nicht durch eine unendliche Liste von Werbeanbietern klicken muss. Aber es gibt ja kein Smartphone ohne sowas. Selbst bei Apple kriegen sie den Hals nicht voll und knallen einem Werbung um die Ohren.
Bei Honor gibt es keine Bloatware von Drittanbietern, nur hauseigene Software, die Teilweise echt gut ist.
Werbung gibt es nur in der MyHonor App, da werden neue Handys, Laptops, Tablets, Gewinnspiele, Rabatte von Honor beworben.

Softwareupdates kommen bei den Flagschiffen jeden Monat, zwar oft einen Monat hinterherhinkend, aber jeden Monat.


Ich überlege mir schon seit 5 Jahren ein Xiaomi Handy zuzulegen. Aber irgendwie ist Softwareseitig das ganze nicht richtig stimmig.
Ich habe und hatte sehr viele Uhren von Xiaomi, aber die Software ist oft zu buggy.
Zurzeit eine Xiaomi Watch 2, alles gut und schön, aber die MI Wear App verdoppelt ab Punkt 00:00 mir alle erzielten Ergebnisse.

mfg
Simon
 
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@Skykeeper bei mir war dieses Update nicht auf regulärem Wege zu bekommen und - wenn man einen Blick in den Update-Thread im 14 Ultra Bereich wirft - war und bin ich damit nicht alleine. Dazu kommen allerlei Meldungen diesbezüglich aus dem Netz - daher gehört sowas erwähnt wenn es Xiaomi nicht gebacken bekommt, Software für alle gleichgearteten Geräte zeitgleich bzw. zeitnah zu releasen. Wer Flaggschiffpreise aufruft muss auch Flaggschiffleistung bringen und sich daran messen lassen, ganz einfach. ;)
 
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Vielen herzlichen Dank für den ausführlichen Testbericht zum Xiaomi 14 Ultra.

Ich lese immer wieder gerne rein und schlage nach. Die Erwähnung der variablen Blende der Kamera hätte ich noch toll gefunden, da das nahezu ein Alleinstellungsmerkmal des 14 Ultra gegenüber anderen Geräten ist.

Ansonsten wirklich top. 👍🏻
 
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Daichink schrieb:
@TNF Apex Merkwürdig, bei meinen Apple iPhones und iPads werde ich nirgends mit Werbung vollgeknallt
Dann such mal was im App Store, erstes Ergebnis Werbung ...
 
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