Das „hässliche Entlein“ der Familie? Das Sterben der „a“-Serie bei Google? Oder doch alles nur halb so wild?
Kommentar des Testers
"Das Google Pixel 8a beeindruckt mit einem ansprechenden Design, hervorragender Verarbeitung und hochwertigen Materialien. Die Stereo-Lautsprecher liefern guten Klang, das Display bietet eine exzellente Darstellung, und die Kamera ermöglicht hochwertige Schnappschüsse. Zudem bietet Google sieben Jahre Major- und Sicherheitsupdates, was in der Mittelklasse beispiellos ist. Allerdings gibt es auch Nachteile: Das Pixel 8a hat dicke Displayränder, eine Kunststoffrückseite, die akustisch uneinheitlich klingt, und es wird durch das nur geringfügig teurere Pixel 8 stark konkurriert. Zudem neigt der Prozessor zur Wärmeentwicklung und der Akku könnte größer sein."
Einleitung
Das Google Pixel 8a war die vergangenen Wochen und Monate wohl so etwas wie ein offenes Buch: Man wusste eigentlich, dass da was kommen wird und je näher eine mögliche Präsentation (üblicherweise im Rahmen der I/O) rückt, desto häufiger werden die „zufälligen“ Leaks. Auch 2024 war beinahe alles zu dem Gerät schon vor der Präsentation bekannt. Das sorgte dafür, dass sich im Google- bzw. Android-Lager schnell Ernüchterung breitmachte, denn viele hatten sich vom Pixel 8a wohl zunächst mehr erhofft. Zumindest mehr, als die voraussichtlichen technischen Daten des Geräts und dessen Optik versprechen lassen. Dazu kam eine lange spekulierte Preiserhöhung auf nun 549,- EUR in der Basisversion und – wie man jetzt weiß – ein recht „ruhiger“ Launch; denn abgesehen von einer Tauschaktion für Altgeräte (die- zugegebenermaßen gute Eintauschpreise bzw. -prämien bietet), bietet Google keinerlei Goodies on-top. Weder eine Vergünstigung des Geräts, noch Google Guthaben oder gar ein Freebie. Da war man dieses Jahr wohl etwas knausrig unterwegs im Hause Google. Okay – eines muss man Google lassen: Im Google-Store sind bereits ab Release des Geräts vier Farben verfügbar, neben einem chicen „Aloe“ (Minz-Grün) gesellen sich das bereits vom Pixel 8 (Pro) bekannte „Bay“ (eine Art dunkles Babyblau), „Porcelain“ (beige) und die klassisch-schwarze Variante „Obsidian“. Doch reichen diese Punkte, um potenzielle Käufer vom Pixel 8a zu überzeugen? Oder wird der Großteil doch eher zum Pixel 8 greifen, zu welchem die preisliche Differenz auch nicht mehr die Welt beträgt und das Modell sogar minimalst kompakter ist als das Pixel 8a?
Mit Hilfe des nun folgenden Testberichts möchten wir Euch eine kleine Einschätzung des Geräts unsererseits bieten. Zum Schluss werdet Ihr ein ausführliches Fazit sowie eine Auflistung der Pro’s / Contra’s samt neutralen Wertungen finden. Viel Spaß beim Schmökern!
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Features
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung
Die technischen Daten des Pixel 8a
Lieferumfang
Beim Lieferumfang gibt sich Google genauso knausrig, wie man es mittlerweile von den meisten, namhaften Herstellern / Big Playern am Markt kennt: Neben dem eigentlichen Smartphone samt integrierten Akku befindet sich noch ein USB-Daten- und Ladekabel in der Box, ein Quick Switch Adapter und ein SIM-Tool. Extras wie beispielsweise ein einfaches Ladegerät (bzw. ein kompatibler Steckdosen-Adapter) oder gar ein Headset sucht man heut zu Tage leider meist vergebens. Angeführt wird hier von den Herstellern meist der „grüne Gedanken“ – also der Umweltschutz, schließlich hätten die meisten Menschen kompatible Geräte bereits zu Hause. Mag sein – doch so ganz kann ich diese Argumentation nicht nachvollziehen – vor allem dann nicht, wenn eine vom Hersteller angegebene max. Ladeleistung nur dann erreicht werden kann, wenn das optionale, herstellereigene Ladegerät dazugekauft wird. Da lobe ich mir Aktionen, wie sie früher von Honor immer mal wieder praktiziert wurden: Wer beim Kauf im Online-Store ein Smartphone in den Einkaufswagen legt sollte die Wahl haben, ob er für einen kleinen Obolus noch ein kompatibles (!) Ladegerät mit dazu erwirbt. Denn beim Stichwort „Kompatibilität“ liegt die große Krux: Geräte lassen sich zwar meist auch ohne Beachten des jeweiligen Ladestandards volltanken – dann aber meist mit deutlich geringerer Ladeleistung im Bereich von 10-15W.
Kann man Google also für den Lieferumfang einen Vorwurf machen? Eher nein. Würde es besser gehen? Definitiv ja! Unter anderem das wäre in der heutigen Zeit eine Möglichkeit, sich vom Wettbewerb abzusetzen.
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Das Google Pixel 8a ist kompakt – und zwar kompakter als viele Smartphones, die ich in der jüngeren Vergangenheit in den Händen gehalten habe. Gut – das mag einerseits an meinem Hang zu großen Displays, robuster Bauweise und großen Akkus liegen – dennoch ist es sehr angenehm, mal wieder ein kompaktes Smartphone begutachten und nutzen zu können.
Die Front des Pixel 8a kommt durchaus modern daher – zumindest auf den ersten Blick. Nachdem man das 6,1“ Display das erste Mal aktiviert hat, fallen natürlich die Displayränder ins Auge, welche bei einem Großteil der Nutzer ein zwiegespaltenes Fazit hinterlassen – um es mal vornehm auszudrücken. Ja, das Pixel 8a hat verhältnismäßig breite Displayränder – aber stört es in der Praxis wirklich? Natürlich hätte man jetzt sagen können, dass das Display hätte größer oder das Gerät als Ganzes kompakter sein können. Doch ich persönlich finde die Dimensionen genau richtig – sowohl vom Display, als auch vom ganzen Gerät. Mittig oben sitzt die Punch Hole, welche die 13 Megapixel Frontkamera beherbergt. Oberhalb des Displays befindet sich die Hörmuschel, welche kaum sichtbar in das Gehäuse integriert ist – genau wie die zahlreichen Sensoren des Pixel 8a, beginnend von der Helligkeitsregelung für das Display und abschließend beim Näherungssensor, welcher das Display beim Führen von Telefonaten deaktiviert bzw. später reaktiviert.
Auf der rechten Seite des Geräts befindet sich lediglich die Lautstärke-Wippe sowie der Power-Button. Beide Tasten sind – für die meisten Nicht-Pixel-Nutzer – anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig platziert, denn der Power-Button befindet sich oberhalb der Lautstärke-Wippe. Bei den meisten Herstellern ist es genau andersherum. Auch ich habe mich zunächst etwas an diese Tastenanordnung gewöhnen müssen – das ging aber schneller als gedacht: Bereits am Ende des ersten Nutzungstages war die Bedienung kein Problem mehr und das Gefühl der „Fremde“ war verflogen.
Auf der Oberseite befindet sich lediglich das zweite Mikrofon, die linke Gehäuseseite ist nahezu ebenso clean und weist im unteren Drittel den Slot für die Nano-SIM Karte auf. Interessanter wird es dagegen wieder auf der Unterseite des Smartphones: Neben dem mittigen USB Typ-C Port sind links und rechts davon zwei identische „Schlitze“ ins Gehäuse gefräst, welche zum einen den Hauptlautsprecher (Medienwiedergabe) und zum anderen das erste Mikrofon des Pixel 8a innehaben. Bevor wir zur Rückseite switchen: Das Gerät hat ringsum im Rahmen eine recht hohe Anzahl an Antennenstreifen eingearbeitet – in Summe nämlich neun Stück. Diese dienen nicht nur der praktischen Verbesserung der Sende- und Empfangseigenschaften, sondern sind von Google auch teilweise als Designelement passend zur Rückseite (Kamera-Balken) auf dem Smartphone platziert worden. So fallen die Elemente tatsächlich auch weniger stark als „notwendiges Übel“ auf, sondern gehen einen guten Kompromiss in Sachen Nutzen / Design ein.
Weiter geht’s mit der Rückseite: Hier sind wir auch relativ schnell durch, denn die Rückseite wirkt – ähnlich dem gesamten Smartphone – aufgeräumt und clean: Im oberen Viertel der Rückseite ist der für Google typische Kamera-Balken zu finden, welcher neben der 64 Megapixel Hauptkamera noch die 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera und die LED-Leuchte aufweist. Ober- und unterhalb des Kamera-Balkens besteht die Rückseite aus einem recht hochwertig aussehenden Polycarbonat: Die Oberfläche wirkt einerseits optisch leicht „gespränkelt“, beim tatsächlichen Anfassen bemerkt man aber schnell die doch glatte und ebene Oberfläche in deren Mitte das große „G“ als Markenzeichen prangt. Weiter unten finden sich dann noch die üblichen Kennzeichnungen und Hinweise in Bezug auf die Normerfüllung (CE-Kennung) und die Entsorgungsrichtlinien.
Da ich im vorigen Absatz bzgl. der Rückseite bereits leicht auf die Wertigkeit eingegangen bin, möchte ich an dieser Stelle auch gerne fortfahren und einen fließenden Übergang in die Verarbeitung vollziehen: Ja, man merkt noch immer sehr deutlich, dass das Pixel 8a überwiegend aus Plastik (oder hochwertiger klingend: Polycarbonat) besteht. Diesen Umstand fühlt man bei der Bedienung, was sich erstmal negativer anhört als es eigentlich gemeint ist: Der Vorteil dieser Bauweise ist ganz klar das – verhältnismäßig - geringe Gewicht im Vergleich zu Metall / Glas / anderen Werkstoffen und die besseren Materialeigenschaften von Kunststoff im Hinblick auf die Sende- und Empfangsleistungen bei Smartphones. Dadurch, dass der Rahmen des Pixel 8a – mit Ausnahme der Antennenstreifen – komplett aus Metall besteht, wirkt das Gerät dennoch sehr edel und lässt sich angenehm auch längere Zeit in einer Hand halten und bedienen. Die angenehm gestalteten Rundungen des Gehäuses (sowohl die Ecken des Smartphones als auch die Wölbung des Rahmens und die Übergänge der Rückseite in den Rahmen) machen das Pixel 8a zum wahren Handschmeichler. Am liebsten würde man das Gerät eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen oder gar mit einer „hässlichen“ Hülle verschandeln.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass die Rückseite unterhalb der Gehäuseabdeckung allem Anschein nach nicht plan ausgeführt ist: Klopft man die Rückseite leicht mit dem Finger / der Fingerkuppe ab, bemerkt man in dem ein oder anderen Bereich etwas mehr Spiel innerhalb des Gehäuses als anderswo. Eigentlich ist es weniger ein „Spiel“ (denn sichtbar Eindrücken lässt sich nichts) denn viel mehr ein hörbarer Hohlraum. In der alltäglichen, praktischen Nutzung fällt das absolut nicht auf – wenn man das aber einmal bemerkt hat, hat es das Potenzial zu einem kleinen Trigger-Punkt zu werden. Man muss hier aber auch klar die Kirche im Dorf lassen: Ja, der Umstand ist bemerkbar – aber er ist weitaus weniger schlimm als man das bspw. von früheren Feature-Handys kennt. Um es extrem zu formulieren: An die frühere Smartphone-Ära ala „Galaxy S“ oder „Galaxy S2“ mit dünnen Kunststoff-Deckeln kommt man bei weitem nicht heran.
Alles in Allem ist das Pixel 8a hervorragend verarbeitet und weist eine für den Alltag taugliche und optisch Gelungene Designlinie auf.
Das Google Pixel 8a ist gemäß Herstellerangabe nach IP67 zertifiziert und damit als „Staub- und wasserbeständig“ deklariert. Dazu sollte man sich unbedingt die Fußnote in den Spezifikationen des Smartphones zu Gemüte führen: „Das Gerät entspricht in fabrikneuem Zustand der Staub- und Wasserschutzklasse IP67 nach IEC-Norm 60529. Es ist jedoch nicht wasser- oder staubdicht. Das Zubehör ist nicht staub- oder wasserbeständig. Wasser- und Staubbeständigkeit sind keine dauerhaften Zustände. Im Laufe der Zeit können sie durch normale Abnutzung und Verschleiß, Reparaturen, Auseinanderbauen oder Schäden nachlassen oder ganz verloren gehen. Wenn das Gerät herunterfällt, kann die Wasser- und Staubbeständigkeit beeinträchtigt werden. Durch Flüssigkeit verursachte Schäden führen dazu, dass die beschränkte Garantie vollständig erlischt.“ Dazu sollte noch erwähnt werden, dass eine IP-Zertifizierung sich immer nur auf Süßwasser beschränkt – sobald andere Flüssigkeiten ins Spiel kommen, besteht der Schutz nicht mehr!
Display
Das „Designelement“ schlechthin auf der Front des Google Pixel 8a ist – wer hätte es gedacht – das 6,1“ Actua-Display im Seitenverhältnis von 20:9. Und zwar sowohl im positiven als auch im leicht negativen Sinne. Positiv einerseits, weil das Display in Sachen „Qualität“ in der Praxis überzeugen kann – negativ andererseits, weil die Mitbewerber einfach beim Display-Body Verhältnis deutlich bessere Leistungen bieten. Gerade die von Vielen kritisierten Seitenränder sind DIE Angriffsfläche schlechthin beim Pixel 8a: Dick einerseits und unsymmetrisch andererseits – keine wirklich gute Ausgangssituation für ein Smartphone. Dennoch muss ich hier klar sagen: Mich persönlich stört es in der Praxis wenig bis gar nicht. Das könnte jetzt natürlich damit zu tun haben, dass ich meine Smartphones generell im Darkmode nutze und man da die dickeren Ränder eben weniger bis gar nicht sieht. Nichts desto trotz: Für mich wird der Punkt künstlich ins Negative gepusht, daher mein Rat: Schaut Euch das Gerät in der Praxis an und lasst Euch nicht alles vorneweg schlechtreden. Glaubt mir – das Display des Pixel 8a ist es wert.
Es löst mit 1.080 x 2.400 Pixel auf (430 ppi) und setzt auf OLED-Technologie einerseits und auf die sogenannte „Smooth Display“-Funktion andererseits. Dahinter steckt nichts Anderes als die Fähigkeit des Displays, Inhalte mit einer maximalen Bildwiederholrate von 120 Hz wiederzugeben. Achtung: Diese Funktion ist nach Inbetriebnahme des Geräts deaktiviert, wer also in den vollen Genuss der Features des Geräts kommen möchte, muss sich das Gerät zwangsweise anpassen (was man ohnehin machen sollte). Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, die Sensitivität des Touchscreens zu erhöhen, wenn man das Gerät bspw. mit einer Displayschutzfolie betreibt. Erfreulich: Das Display lässt sich in zwei unterschiedlichen Farb-Modi „kalibrieren“: Es gibt einen Modus „Natürlich“, welcher die Farben naturgemäß etwas blasser (bzw. eigentlich realistischer) darstellt und es gibt den Farbmodus „Adaptiv“. Dieser sorgt dafür, dass die Farben kräftiger wiedergegeben werden. Allzu viel sollte man sich von der Funktion nicht erwarten, denn es lassen sich nur diese beiden vorkonfigurierten Profile auswählen. Nett wäre eine individuelle Regelung gewesen, ggf. sogar mittels Kalibrierung der einzelnen RGB-Töne.
Google gibt die maximale Helligkeit seines Displays mit bis zu 1.400 cd/m² im HDR-Modus an, die Spitzenhelligkeit liegt bei bis zu 2.000 cd/m². Die Displayhelligkeit lässt sich wahlweise entweder manuell fix auf einen Wert einstellen oder über die automatische Helligkeitserkennung regulieren, was in der Praxis natürlich Sinn ergibt. Die automatische Helligkeitserkennung funktioniert im Alltag sehr zuverlässig und schnell: Wechsel der Szenen bspw. vom schattigen Fleckchen unter Bäumen & Co in die Sonne werden schnell erkannt und gegengesteuert. Allgemein lässt sich das Display des Pixel 8a auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch sehr gut ablesen und die Helligkeit regelt auch im automatischen Modus bis ins Maximum nach oben. Das Erkennen / Ablesen der Displayinhalte funktionierte bei mir im Test sogar besser, als das beispielsweise beim Galaxy A34 oder beim Galaxy Xcover6 Pro als ausgewiesenes Outdoor-Smartphone der Fall ist: Man erkennt nicht nur, was gerade auf dem Display angezeigt wird – auch die farbliche Darstellung leidet nur gering unter der Sonneneinstrahlung. Hier performt man definitiv auf Oberklassen-Niveau, und zwar nicht nur in Bezug auf die Helligkeit und der Ablesbarkeit – auch die Blickwinkelstabilität des Pixel 8a ist hervorragend und braucht den Vergleich zu deutlich teureren Geräten nicht scheuen.
Um für spätere Tests und Vergleiche mit anderen Modellen eine konkrete Aussage treffen zu können, habe ich die vom Display abgestrahlte Helligkeit gemessen und bin beim Pixel 8a auf eine Lux-Zahl von 1.380 gekommen. Damit alleine kann man u. U. erstmal nicht viel anfangen, daher zum Vergleich noch zwei Werte des Samsung Galaxy A34 (928 Lux) und eines iPhone 13 (1.208). Die Messung wurde jeweils im Automatik- und im manuellen Modus der Geräte durchgeführt, für das Ergebnis wurde jeweils der höchste gemessene Wert herangezogen.
Es ist erfreulich, dass man sich bei Google beim Display offenbar nicht hat lumpen lassen und lieber klotzt statt kleckert. Dies ist aber auch notwendig, denn die Konkurrenz schläft nicht und gerade das Pixel 8a hat aufgrund seiner preislichen Positionierung durchaus Konkurrenz – unter gewissen Umständen sogar im eigenen Haus. Eine Displayschutzfolie bringt der Hersteller übrigens nicht ab Werk auf: Wer sein Display zusätzlich schützen möchte, muss eine Folie nachträglich optional erwerben. In diesem Fall sollte unbedingt die erweiterte Touch-Sensibilität im Menü aktiviert werden, um die Bedienung des Displays nicht unnütz zu beschränken oder zu verschlechtern.
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Wir machen weiter mit der Bedienung des Pixel 8a: Ich hatte ja bereits erwähnt, dass das Gerät eine absolut einwandfreie Verarbeitung aufweist und auch die Wertigkeit in Relation zum Preis in Ordnung geht (das Thema mit der Rückseite mal ausgenommen). Die hohe Wertigkeit setzt sich auch bei der Bedienung fort, denn die seitlich positionierten Tasten für Lautstärke und Power fügen sich angenehm in den Rahmen ein, lassen sich gut ertasten und weisen einen hervorragenden Druckpunkt auf. Die - eingangs bereits erwähnte - Anordnung der Tasten macht nach kurzer Eingewöhnungszeit keine Probleme mehr und sollte kein Ausschlussgrund bei der Entscheidungsfindung für oder gegen das Gerät sein.
Die Bedienung selbst läuft in 95% ausschließlich über das Display ab. Bei der Navigation innerhalb des Menüs lassen sich die drei klassischen Navigationstasten in der Fußzeile des Displays aktivieren oder aber man nutzt die Gestensteuerung, die in der Praxis bei mir ohne Probleme ihren Job gemacht hat. Durch die recht kompakten Abmessungen des Geräts von 152,1 x 72,7 x 8,9 mm bei einem Gewicht von 188 Gramm hat man das Gerät durchaus auch gerne mal länger zur Bedienung in der Hand. Das Verhältnis zwischen Gerätegröße und Gewicht ist für mich gut gewählt, eventuell hätte man ein paar Gramm einsparen können. Wobei dazu gesagt werden muss, dass das Gerät dadurch auch einen „stabilen“ und robusten Eindruck hinterlässt – man hat einfach etwas in den Händen und muss sich keine Gedanken machen, ggf. etwas kaputt zu machen. Das wäre für mich bei einem Alltagsgegenstand wie einem Smartphone ein K.O.-Kriterium.
Im Alltag nutze ich das Gerät sehr gerne – die Haptik und das Feeling wirkt einfach sehr hochwertig. Ich muss aber auch erwähnen, dass ich persönlich mir nach Kauf umgehend ein Case zulegen würde: Ich habe recht große Hände und in Anbetracht der kompakten Größe des Pixel 8a „verschwindet“ das Gerät fast in der Hand bei der Bedienung, was unterschwellig dann doch immer den Gedanken an „rohes Ei“ hochkommen lässt. Nicht falsch verstehen: Das Ganze hat natürlich auch Vorteile, immerhin lassen sich alle Displayinhalte für mich nahezu problemlos einhändig erreichen – ggf. muss kurz mal nachgefasst / umgegriffen werden, im Vergleich zu anderen Smartphones ist das aber vertretbar und fällt nach kurzer Zeit kaum mehr auf. Der Rahmen geht in Bezug auf die Bedienung von der Griffigkeit in Ordnung – die Rückseite hätte gerne etwas mehr „Kontrast“ aufweisen können: Das Plastik wirkt schnell recht rutschig und speziell mit nassen Händen (Händewaschen, Schweiß im Sommer, etc.) macht das die Bedienung dann doch zu einer kleinen Herausforderung. Die abgerundeten Ecken des Rahmens schmiegen sich bei der Bedienung angenehm in die Hand und auch die Übergänge von der Rückseite in den seitlichen Rahmenbereich sind bei meinem Gerät erstklassig und hochwertig ausgeführt: Keine störenden Grate, keine Kanten, keine Ecken – perfekt!
Sehr angenehm ist außerdem die Balance des Pixel 8a ausgefallen: Das Gerät ist weder zu kopflastig, noch droht es bei der Bedienung nach unten weg zu rutschen bzw. nach unten zu „drücken“: Das Gerät wirkt sehr austariert und passt sich so zum positiven Haptik-Feeling von oben nahtlos an. Einen ebenfalls positiven Eindruck hinterlässt der Kamera-Balken auf der Rückseite auf mich: Dieser ist – im Vergleich zu den großen Brüdern – etwas schmäler und somit graziler ausgefallen, was den Schutz der beiden Kameras aber nicht negativ beeinträchtigt. Das Kameramodul ist auch weiterhin minimal im Kamera-Balken versenkt und neben den Kameras hat Google dann auch noch Platz für die LED-Leuchte gefunden. Der Balken hebt sich optisch durch eine andere Farbgebung von der Rückseite ab und umfasst auf seiner Breite das gesamte Telefon vom linken zum rechten Rand. Positiver Nebeneffekt: Das Gerät kann eben auf Untergründen aufgelegt und bedient werden, ohne dass irgendetwas kippelt oder instabil ist – sehr schön! Dazu kommt, dass der Balken ja quasi schon als „Design-Element“ gesehen wird und durchaus ein Erkennungsmerkmal für die Pixel 8-Geräte darstellt – da dies beim Pixel 8a ausnahmslos Vorteile bringt – warum also nicht?
Ab Werk ist das Gerät übrigens in einer Art „Ganzkörper-Schutzhülle“ verpackt, welche auch gleichzeitig die nötigsten Informationen zum Gerät (Tasten, Anschlüsse, etc.) aufgedruckt hat. Im gleichen Zug hat Google darauf verzichtet, dem Pixel 8a ab Werk eine Displayschutzfolie zu verpassen – etwas schade, damit hätte man sich nochmal etwas vom Wettbewerb absetzen können und das sogar ohne sich in Unkosten stürzen zu müssen.
Das Pixel 8a unterstützt selbstverständlich auch die üblichen Bedienungshilfen, die Google mit Android an die Hand des Nutzers gibt: Neben der TalkBack-Funktion (gibt Displayelemente via Audio wieder) lassen sich die Anzeige- und Textgröße des Bildschirminhaltes festlegen – und zwar erfreulicherweise in sehr vielen Stufen: Die Schriftgröße ist in sieben Abstufungen wählbar, die Anzeigegröße kann in fünf Schritten festgelegt werden. Darüber hinaus kann für die Schrift noch der Fettdruck und ein höherer Kontrast aktiviert werden – hier sollte also jeder sein Smartphone nach eigenem Gusto zuschneiden können. Eine von mir immer sehr gerne genutzte Funktion ist „Extradunkel“ für das Display. Damit kann die Displayhelligkeit in dunkler Umgebung (nachts, schwache Zimmerbeleuchtung, etc.) deutlich niedriger festgelegt werden, als das mittels der manuellen oder automatischen Helligkeitssteuerung möglich ist. Die Funktion kann im Menü aktiviert und mittels Shortcuts auch von anderen Menüebenen erreicht werden. Wer möchte, kann die Einstellung auch nach einem Neustart des Smartphones aktiviert lassen. Für Personen mit Sehschwäche kann der Displayinhalt – neben der oben erwähnten Einstellung – noch weiter vergrößert werden. Auch diese Funktion ist mittels Shortcut erreichbar und kann individuell noch nach den eigenen Anforderungen angepasst werden. Eine weiteres in der Praxis nützliches Feature ist der Punkt „Audioverstärker“: Dieser kann die Audioqualität bei Nutzung des Pixel 8a mit einem Headset verbessern. Bei der Wiedergabe über die integrierten Lautsprecher hat dieser Punkt keine Auswirkung.
Ansonsten verfügt das Pixel 8a noch über einige weitere kleine Gimmicks, die entweder über das „Bedienungshilfen“-Menü anwählbar oder hier zusätzlich nochmal verlinkt sind. Manche Punkte sind nämlich regulär auch im dazugehörigen Menüpunkt „aufgelistet“ – können also doppelt im Smartphone aufgefunden werden. Einige - für mich wirklich sinnvolle - Gimmicks beherbergt das Menü „Gesten und Bewegungen“:
Software, Menü & AI-Features
Ansonsten kommt auf dem Pixel 8a natürlich Android in seiner absoluten Reinform zur Anwendung: Das Menü ist zwar zwischenzeitlich – durch die vielen Features und Funktionen – auch sehr voluminös und umfangreich. Dennoch hat man vielleicht maximal am Anfang das Gefühl, etwas „hilflos“ in den vielen Menüebenen des Pixel 8a zu navigieren. Das ließt sich jetzt deutlich schlimmer, als es eigentlich gemeint ist, denn wenn man beispielsweise die One UI von Samsung gewohnt ist, umfasst diese Benutzeroberfläche kaum weniger Funktionen (im Gegenteil), ist aber teilweise etwas „luftiger“ aufgebaut. Zumindest hat man das Gefühl, wenn man aus dem Samsung-Lager zu Google wechselt: Das Menü wirkt einerseits „kompakter“ zusammengefasst und durch mehr Unterpunkte pro Ebene teils trotzdem etwas unübersichtlich. Ich kann Euch aber beruhigen: Man gewöhnt sich sehr schnell daran, spätestens wenn man festgestellt hat, dass viele Menüebenen entweder Punkte doppelt aufweisen oder ggf. auch aufeinander verweisen. Im Großen und Ganzen punktet das Pixel 8a durch die Verwendung von absolut cleanem Android: Es befindet sich weder Bloatware an Bord, noch kommt es bei der Bedienung des Smartphones zu irgendwelchen Einschränkungen wie beispielsweise ruckelnder / langsamer Performance beim Navigieren. Das ist in der heutigen Zeit leider auch keine Selbstverständlichkeit. Wer Wert auf gute Performance legt und das Maximum aus seinem Pixel 8a herausholen möchte, sollte unbedingt die höhere Bildwiederholrate im Menü aktivieren, um ein optimales Nutzererlebnis zu bekommen.
2024 ohne AI? Fast nicht möglich. Samsung hat Anfang des Jahres mit der S24er Serie den Auftakt gemacht und Google hat mit etwas später folgenden Feature-Drops nachgezogen: Mal mehr, mal weniger sinnvolle AI-Funktionen haben auch Einkehr beim jüngsten Sprössling der Pixel-Familie gehalten. Eine Übersicht:
Man sieht also schnell: Es sind durchaus nützliche und sehr gut funktionierende AI-Features vorhanden. Und viele davon, waren es sogar schon vor dem Jahre 2024 – wurden aber bislang nicht als „AI“ beworben. Im Alltag besonders nützlich dürfte sich die sehr gute und schnelle Spracheingabe / Sprache-zu-Text Funktion sowie die Live-Übersetzung erweisen, sofern man denn in der entsprechenden Zielgruppe ist. Die oben genannten Funktionen und Features haben im Test grundsätzlich alle funktioniert – praktisch nutzen würde ich im Alltag aber vermutlich nur einen Bruchteil. Ebenfalls überzeugen konnte die Funktion „Beste Aufnahme“. Das Pixel 8a erkennt in 99% der Fälle tatsächlich das beste Bild aus der aufgenommenen Sequenz und Fotografieren mit dem Gerät macht einfach nur Spaß.
Kamera-Setup
Wir kommen nun zu einem Punkt, der – unumstritten – absolut für das Pixel 8a steht und dem Gerät damit zu einer Art „Alleinstellungsmerkmal“ verhilft: Der Kamera (bzw. mittlerweile „den Kameras“). Google ist längst bekannt dafür, mit seinen Pixel-Geräten durchaus Maßstäbe in Sachen Kamera zu setzen. Das hängt häufig nicht mal unbedingt mit der verwendeten Hardware (zu derer sich der Hersteller wie üblich ausschweigt) zusammen, sondern beruht zu einem sehr großen Teil auf der herausragenden Software-Optimierung und -Anpassung, die Google in seine Smartphones und deren Kameras investiert. Wer im Android-Lager eine Kamera sucht, mit der „aus der Hüfte heraus“ mal schnell wirklich gute Bilder geschossen werden sollen, kommt meist nicht an den Geräten von Google vorbei. Abseits vom Kampf der technischen Datenblätter überzeugt hier der verwendete Algorithmus und zaubert dem Nutzer gute Ergebnisse auf den internen Speicher. Zumindest war das bisher so – wird das Pixel 8a daran anknüpfen können?
Als Hauptkamera kommt beim Pixel 8a eine 64 Megapixel Weitwinkelkamera mit Quad PD Autofokus und einer Blende von f/1.89 zum Einsatz. Das Sichtfeld der Kamera wird von Google mit 80° angegeben und die Größe des zum Einsatz kommenden Bildsensors liegt bei 1/1,73“. Die Kamera nutzt in der Praxis – wie heut zu Tage üblich – „Pixel Binning“, sodass Ihr im Endeffekt 16 Megapixel Bilder mit dem Pixel 8a schießen werdet. Ebenso an Bord ist ein optischer Bildstabilisator sowie eine „doppelte“ Videostabilisierung. Das hört sich zunächst alles sehr technisch an – vergleicht man das Pixel 8a mit dem Pixel 8 wird klar, dass Google hier definitiv auf eine abweichende Kamera Hardware setzt. Dies gilt nicht nur für die Hauptkamera auf der Rückseite, sondern auch für den zweiten Sensor, die Ultraweitwinkelkamera: Diese löst mit 13 Megapixel auf, bietet ein Sichtfeld von 120° und eine Blende von f/2.2 – einen Autofokus sucht man hier allerdings vergeblich. Das Pixel 8a ist in Sachen Kamera-Hardware also eher mit dem Pixel 7a zu vergleichen als mit seinen Fast-Namensvettern aus der 8er Reihe.
Wie bereits eingangs erwähnt sind es bei Google aber eigentlich weniger die technischen Specs aus dem Datenblatt, die für die Ergebnisse der Kameras verantwortlich sind; sondern vielmehr die softwarebasierten Kniffe der Entwickler. Neben dem „magischen Editor“ der mittlerweile vielen Nutzern aus Präsentationen, Werbespots und vielleicht auch praktisch ein Begriff ist, kommen auch Funktionen wie „Beste Aufnahme“ und der ebenso bekannte „magische Radierer“ zum Einsatz – sofern der Nutzer das möchte. Streng genommen müsste man diese Funktionen eigentlich losgelöst von der Kamera-App bewerten, denn diese sind Bestandteile der „Google Fotos“-App und somit auch nur innerhalb dieser App nutzbar. Die einzelnen Modi werde ich Euch nachfolgend noch etwas genauer auflisten und ggf. mit einigen Beispielen untermauern.
Kommen wir noch zu den technischen Daten der letzten Kamera im Bunde, dem 13 Megapixel Selfie-Shooter auf der Front. Auch hier hat sich – im Vergleich zum Pixel 7a – nichts verändert, es kommt derselbe Sensor mit f/2.2er Blende zum Einsatz. Die Frontkamera bietet ebenfalls keinen Autofokus und schließt den Nutzer mit ihrem 96,5° Ultraweitwinkel-Sichtfeld in ihren Bann.
Doch nun weg von den technischen Daten und hin zu den tatsächlichen, praktischen Ergebnissen: Vorweg sei gesagt: Die Pixel 8a Kamera gehört in Sachen „Funktion und Bedienung“ zur Kategorie Sonne und Schatten: Die möglichen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten sind groß und vielfältig, wenngleich diese auch wieder teilweise unnötig verschachtelt im Interface der Kamera sind. Hier finde ich beispielsweise die Benutzeroberfläche bei Samsung deutlich angenehmer: Es sind mehr Einstellungen und Funktionen mit weniger Klicks erreichbar, außerdem erschließt sich deren „Fundort“ meist deutlich schneller. Doch mit der Software der Kamera ist es ähnlich den „verkehrt herum“ angeordneten Seitentasten. Auch daran gewöhnt man sich und nach kurzer Zeit hat man die Kniffe ohnehin raus. Das Pixel 8a gehört zu der Sorte Smartphones, mit denen man einfach mal draufhalten kann und zu 98% ein brauchbares Ergebnis in Sachen „Farbtreue“, „Schärfe“ und „Weißabgleich“ geliefert bekommt – wobei das jetzt noch einigermaßen untertrieben ist. Die Auslöseverzögerung der Kamera ist quasi nicht vorhanden und kann nur bei wirklich harten Bedingungen wie Wind oder extrem schnellen Bewegungen von Motiven / Personen herausgefordert werden. Der Autofokus arbeitet blitzschnell und zuverlässig, der OIS sorgt für stets akkurat ausgerichtete und ruhige Bilder und die °-Anzeige im Sucher hilft bei der optimalen Positionierung des Wunschmotivs. Je nach individueller Einstellung lässt das Pixel 8a mehr oder weniger persönliche Eingriffe in die Aufnahmen zu – man kann sich bspw. aus einer Bildreihe das automatisch als „bestes Bild“ von der KI erkannte Bild errechnen lassen oder aber auch selbst aus der Foto-Serie wählen. Des Weiteren können die Modi – Automatik / Nachtmodus / etc. – von der KI gewählt und entsprechend angewandt werden. Wer das nicht möchte, kann dies entsprechend regeln und somit auch selbst kreativ werden. Der Vorteil der Pixel-Phones war und ist auch weiterhin die Tatsache, dass die Kameras grundsätzlich keine riesigen Einstellungs-Orgien benötigen, um mehr als gute Resultate hervorzubringen. Viele andere Hersteller gehen da genau den entgegengesetzten Weg und möchten die Nutzer quasi zur eigenen Kreativität ermutigen. Wer auch das nicht möchte (oder auch damit überfordert ist, ist ja keine Schande) der dürfte bei der Pixel-Reihe noch immer absolut an der richtigen Adresse sein – überzeugt Euch gerne am Ende des Berichts mit Hilfe der Sample-Bildern selbst. Alle Bilder wurden nachträglich nicht bearbeitet und entstammen direkt dem Pixel 8a. Übrigens: Nachdem die Bilder aufgenommen wurden, kommt es – zumindest im Modus „bestes Bild“ zu einer kurzen Nachbearbeitung des geschossenen Bildes von ca. 1 Sekunde. In diesem Zeitraum sieht man quasi auf dem Sucher-Bildschirm, wie das geschossene Bild optimiert wird und die KI „durchläuft“. In der Praxis absolut nicht störend – aber durchaus interessant zu sehen bzw. es zu wissen.
Die 13 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera schießt ebenfalls gute Bilder und kommt in Sachen Farbtreue dem Hauptsensor erfreulich nahe. Klar – ein Autofokus wäre echt nett gewesen, dann hätten sich vielleicht auch Makroaufnahmen noch etwas besser umsetzen lassen. Dennoch kann sich auch diese Kamera sehen lassen und bietet dem Hauptobjektiv eine gute Rückendeckung.
Auch bei der Frontkamera hat Google minimal den Rotstift angesetzt: Hier sucht man ebenfalls vergeblich nach einem Autofokus. Die Ausrichtung bzw. der Aufnahmewinkel der Kamera ist in der Praxis sehr angenehm gewählt und Bilder werden nach dem Betätigen des Auslösers blitzschnell gespeichert. Die Darstellung der Bilder geht für eine Frontkamera in Ordnung und ist für gelegentliche Selfies oder Videocalls in jedem Fall ausreichend.
Doch wie sieht’s bei den Videos aus? Die Hauptkamera sowie die UWW auf der Rückseite sind dazu in der Lage, Videos in einer maximalen Auflösung von 4K aufzuzeichnen, und zwar mit jeweils wahlweise 30 oder 60 Frames pro Sekunde. Dieselben Frameraten stehen auch im 1080p-Videomodus zur Verfügung. Auch während der Aufnahme lässt sich zwischen den rückseitigen Kameras wechseln, sodass man beispielsweise im Ultraweitwinkelmodus starten und im Laufe des Videos zur Hauptkamera wechseln kann.
Die Frontkamera versteht sich ebenfalls sowohl auf 1080p-Aufnahmen als auch auf 4K-Videos, wobei diese jeweils nur mit maximal 30 Frames pro Sekunde getätigt werden können. Die Audiospur wird bei Videos in Stereo aufgenommen, Google betont dabei eine verbesserte Sprachqualität umgesetzt und darüber hinaus die Windgeräusche weiter reduziert zu haben.
Das liest sich also alles richtig klasse – alles ist besser, schneller und toller als bisher. Doch hält man dieses Versprechen auch in der Praxis? Grundsätzlich: Ja, das Fazit für die Videos fällt ähnlich aus wie auch bei der Bildaufnahme des Pixel 8a: Diese sind nicht nur hinsichtlich ihrer reinen Bild- und Audioqualität auf einem hohen Niveau; auch die durchaus durchdachten und hilfreichen Funktionen wie beispielsweise der 2-stufige Bildstabilisierungsmodus oder der Modus für „verbessertes Audio“ funktionieren in der Praxis gut (Audioverbesserung) bis sehr gut (Stabilisierung). Klar, auch der Software sind irgendwo mal Grenzen gesetzt – doch diese scheinen sich immer weiter ausdehnen zu lassen. Im Test ist aufgefallen, dass es zeitweise beim Filmen mit der UWW-Kamera zu Rucklern während den Aufnahmen kommt. Diese Ruckler sind nicht „nur“ beim Filmen auf dem Smartphone sichtbar, sondern können auch im Nachgang beim Betrachten des Films am Smartphone oder am Rechner beobachten werden. Es sieht dabei so aus, als würde sich das Pixel 8a beim Drehen eines Videos (konkret: Beim Kameraschwenk) „verschlucken“, sodass der Sucher bzw. die Optik der Hardware etwas hinterherhinkt. Schwer zu beschreiben – schaut es Euch einfach am Ende des Berichts an. Vermutlich dürfte es sich hierbei um einen softwarebedingten Bug handeln, der verhältnismäßig einfach von Google gefixt werden kann.
Die einzelnen Funktionen & Einstellungsmöglichkeiten des Google Pixel 8a in der Kamera-App; Foto-Modus:
Die folgenden Punkte sind direkt über den Sucher-Bildschirm anwählbar:
Die einzelnen Funktionen & Einstellungsmöglichkeiten des Google Pixel 8a in der Kamera-App; Video-Modus:
Die folgenden Punkte sind direkt über den Sucher-Bildschirm anwählbar:
Der Akku des Pixel 8a fasst in seiner Kapazität 4.492 mAh. Das ist generell schon ein eher überdurchschnittlicher Wert für „normale“ Smartphones. Betrachtet man die recht kompakte Bauweise des Pixel 8a ist es umso erfreulicher, dass Google hier nicht bei der Größe der Energiequelle geknausert hat. Wer sich allerdings etwas mit Smartphones im Allgemeinen (und den Pixel-Phones im Besonderen) beschäftigt hat, dürfte wissen: Das Pixel 8a bietet mit seinen Hard- und Software-Features potenziell genug „Angriffsfläche“, um beim Energieverbrauch gern mal einen Happen mehr zu nehmen. Dazu kommt, dass Google auch beim Pixel 8a weiterhin auf einen „hauseigenen“ Tensor G3 SoC setzt. So wirklich „hauseigen“ ist der nämlich nicht – gefertigt wird der SoC von bzw. bei Samsung und die Basis des Tensors kommt auch von den Südkoreanern. Und aus der Vergangenheit wurde – vor allem mit steigender Versionszahl von G1 zum aktuellen G3 hin – immer klarer: Die Leistung scheint nicht mehr das Problem des Chips zu sein, dennoch eilt dem SoC immer noch ein extremer Hunger nach Energie voraus. Vor allem im Standby-Modus (also bei Nichtgebrauch des Smartphones) und insbesondere auch außerhalb einer bekannten WLAN-Verbindung – also im Mobilfunkmodus.
Gut – jetzt muss man eher nicht festhalten, dass das Pixel 8a natürlich auch weiterhin ein Smartphone ist und dieses auch im Mobilfunknetz nutzbar sein sollte. Und keine Sorge – das ist es selbstverständlich auch. Doch einen deutlich höheren Verbrauch dort in Relation zur WLAN-Konnektivität konnte ich auch bei mir nachstellen. Der Tensor G3 hat vor allem immer dann zu kämpfen, wenn man sich häufig in bzw. zwischen verschiedenen Funkzellen bewegt, also das Modem quasi die Verbindung „wechseln“ muss.
Ich habe innerhalb des Testzeitraumes das Gerät mit einer T-Mobile SIM betrieben. Wann immer möglich (technisch und qualitativ), war das Pixel 8a mit WLAN verbunden, ansonsten waren die mobilen Daten mit bevorzugter 5G-Nutzung aktiviert. Auf dem Gerät wurde neben WhatsApp als Messenger Skype und Teams betrieben, darüber hinaus wurden in Summe drei Mailkonten via Push-Mitteilungen synchronisiert. Dazu kamen hin und wieder Anrufe (unregelmäßig – keine gleichmäßige Anzahl pro Tag) sowie das gelegentliche Nutzen des Smartphones. Dazu gehört neben der Kamera-App auch das mobile Surfen. Neben dem regulären Normalbetrieb – auf den wir gleich zu sprechen kommen – habe ich folgende spezielle Szenarien im Rahmen des Testbetriebes durchlaufen:
Situation 1: Akku vollständig auf 100% geladen und um 08.00 Uhr morgens vom Strom genommen. Kurze Zeit im WLAN, dann im Testbetrieb bis ca. 10.45 Uhr unterwegs mit folgender Konfiguration: Aktivierte 5G Datenverbindung, dauerhaft aktives GPS-Logging zur Aufzeichnung einer Wegstrecke und der Bestimmung der Genauigkeit des GPS-Modus. Innerhalb dieses Zeitraumes wurde zudem die Kamera recht ausgiebig zur Erstellung diverser Sample-Bilder genutzt.
Resultat: Bei der Rückkehr ins WLAN-Netz gegen 10.45 Uhr war der Akku von seinen ursprünglichen 100% noch bei 70%. Die Temperatur des Akkus bewegte sich im genannten Zeitraum im Bereich von 32,5°C bis hin zu maximal 37,5°C. Das Gerät wurde also schon merkbar warm, aber noch nicht unangenehm heiß.
Situation 2: Standby-Verbrauch über Nacht: Gerät in bekanntem WLAN und im Zeitraum von 00.00 Uhr bis ca. 07.45 Uhr mit dauerhaft aktivem Always-on-Display bei 5%
Situation 3: Vollständiger Arbeitstag im Zeitraum von 05.00 Uhr bis ca. 17.00 Uhr. Das Gerät wurde am Abend vorher auf 100% geladen und gegen 23.30 Uhr mit 99% in den Flugzeugmodus versetzt. Um kurz nach 05.00 Uhr wurde dieser mit Akkustand 95% beendet und das Gerät befand sich ca. 1 Stunde im heimischen WLAN. Von 06.00 Uhr an war das Pixel 8a dann – mit einer Ausnahme von knapp 5 Minuten – dauerhaft im 5G Netz der Telekom eingebucht. Neben zwei kurzen Telefonaten von jeweils 2 bzw. 3 Minuten wurde das Gerät an diesem Tag – verhältnismäßig - selten genutzt, sodass sich der Akkustand gegen 17.00 Uhr bei 67% befand.
Grundsätzlich sei zum Akku gesagt: Knapp 4.500 mAh sollten für ein Gerät der höheren Mittelklasse – zu welcher ich das Pixel 8a zähle – eigentlich Standard und damit auch ausreichend sein. Und eigentlich ist er das auch, denn dem Gerät mangelt es nicht an zur Verfügung stehender Akkukapazität. Das Problem scheint mir – aktuell? – noch der Prozessor samt Funkeinheit des Pixel 8a zu sein. Nun ist der Tensor G3 kein Ultra-Flaggschiff-Prozessor wie man es bspw. vom Qualcomm Snapdragon 8 Gen. 3 behaupten könnte. Dennoch gehört der G3 zu einer durchaus potenten Leistungsgattung und kann Ressourcen abrufen, wenn diese benötigt werden. Allerdings eben bei weitem nicht so effizient, wie das den Mitbewerbern von Google bzw. Samsung bei der Prozessorfertigung gelingt. Fordert man dem Gerät Leistung ab, erwärmt sich dieses doch recht deutlich – nicht unbedingt schädlich für die Technik, aber durchaus teilweise unangenehm für den Nutzer. Dieses Verhalten der Erwärmung ist auch zu beobachten, wenn man mit dem Gerät via Mobilfunknetz längere Zeit online unterwegs ist und surft oder auch Videos betrachtet.
Fordert man das Pixel 8a nicht zu stark in diesen Bereichen, kommt man mit der gebotenen Akkukapazität locker über den Tag. In meinen oben genannten Beispielen kam ich – bei geringer Nutzung über den Arbeitstag verteilt – stets im Bereich von 65-70% Restkapazität heraus, was für den restlichen Tag bzw. Abend absolut ausreichend ist. Einen zweiten Tag würde ich aber ohne Zwischenladung vermutlich nicht hinbekommen – erst recht nicht, wenn dabei die Nutzung dann ggf. noch steigt. In Anbetracht dieser Tatsachen wäre eine „richtige“ Schnellladefunktion Gold wert gewesen – mehr dazu lest Ihr unter dem Punkt „Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät“.
Wir machen weiter mit der Sprachqualität und dem Empfang: Bei der Sprachqualität zeigt sich schon relativ gut, was uns vielleicht später in Bezug auf Musik & Video und den Lautsprechern erwarten wird: Abgesehen von der Tatsache, dass die Sprachqualität natürlich auch immer von vielen äußeren Faktoren abhängig ist die nicht beeinflusst werden können, kommt es aber immer auch noch auf die vom Hersteller verwendete Hard- und Software an.
Man sieht hier schon deutlich, dass Google hier auch beim „kleinen“ Pixel keine Kompromisse eingeht, denn die verbaute Hardware ist – hörbar – auf einem hohen Level und bei der Software geht man erfreulicherweise auch keine Kompromisse ein. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, im Menü den Punkt „Glasklare Anrufe“ zu aktivieren – eine Funktion, die als eine Art „Rauschunterdrückung“ störende Hintergrundgeräusche bei Telefonaten herausfiltern soll. In der Praxis mag man diese Art von Verbesserungen meist nur spüren, wenn man sie explizit kennt und einen direkten Vergleich hat. De facto zählt doch aber die Tatsache, ob das Gerät an sich eine gute Leistung beim Telefonieren liefert, oder nicht – völlig egal, welche „Hilfsmittelchen“ da im Hintergrund werkeln. Und ja – das Google Pixel 8a liefert ab. Getestet wurden Verbindungen vom Mobilfunknetz der Telekom ins Telefonica-Netz sowie diverse Verbindungen von der Telekom ins Festnetz. Stets war sowohl auf Sende- als auch auf Empfangsseite eine sehr natürliche, klar identifizierbare Stimme wahrnehmbar, störende Geräusche konnte ich nicht nachvollziehen und die maximale Lautstärke ist – sowohl im Freisprechmodus als auch beim Telefonieren mit Ohr an der Hörmuschel – absolut ausreichend und auf hohem Niveau. Bei lauten Umgebungen (Baustelle oder direkt an einer vielbefahrenen Straße) könnte man gelegentlich zu kämpfen haben – dies sind allerdings Ausnahmesituationen und auch da muss sich das Pixel 8a keinesfalls beschämt verstecken. Im Freisprechmodus werden übrigens auch beide Lautsprecher zur Wiedergabe genutzt – also sowohl Hörmuschel, als auch der Medienlautsprecher an der Unterseite des Geräts.
Ähnlich positiv sieht es beim Empfang für mich aus, was nicht zuletzt auch an der von Google getätigten Materialwahl zu verdanken sein dürfte: Man merkt deutlich, dass die Rückseite aus Kunststoff und die vielen Antennen-Trenneinheiten im Rahmen ihren Job gut machen und eine durchaus schicke und haptisch gute Gestaltung mit den eigentlichen Eigenschaften eines Smartphones verbinden kann: Dem Telefonieren. Das Pixel 8a war bei mir überwiegend entweder im 5G-Netz der Telekom oder in bekannten WLAN-Netzen aktiv. Bei der Nutzung außerhalb der WLAN-Netze war ein sehr zügiges und angenehmes Umschalten zwischen den einzelnen Netzmodi bemerkbar. Das Gerät versuchte also nicht, bei schwächelndem Signal lange in einem Netz zu verbleiben, sondern wechselte prompt in den Netzmodus mit der besseren Sende- und Empfangsleistung. Das Ganze hat in der Praxis aber auch einen nicht von der Hand zu weisenden Nachteil: Je „sprungfreudiger“ das Gerät, desto höher in der Regel der Energieverbrauch. Das betrifft sowohl das Wechseln des Geräts zwischen den verschiedenen Funkzellen als auch die Netzmodi des Geräts selbst.
Benchmarks & Emissionen
Während der Nutzungsdauer des Pixel 8a habe ich mehrere Läufe der zwei Benchmarks „Geekbench 6.0“ und des „Wild Life Extrem Stress Test“ durchgeführt. Einerseits um die Leistung des Geräts mittels des Benchmark-Scores darzustellen, andererseits – und damit für mich in der Praxis viel wichtiger – um die Emissionen des Geräts (also die Temperaturentwicklung) darzustellen und so mögliche Probleme bei starker Beanspruchung festzustellen. Die Benchmarks wurden mit hohen Akkuständen und unter Alltagsbedingungen durchgeführt: Also kein Flugzeugmodus mit deaktivierten Verbindungen, sondern reelle Testszenarien mit aktivem WLAN, automatischer sowie maximaler Displayhelligkeit & Co.
Geekbench 6.0 CPU: Hier kommt das Gerät auf einen Single-Core Score von 1.682 und einen Multi-Core Score von 4.333. Damit positioniert sich das Gerät im Ranking zwischen einem Galaxy S23 mit 1.884 Punkten und einem Xiaomi Poco F5 mit 1.457 Punkten. Das Google Pixel 7 kann man mit 1.394 erreichten Punkten ebenfalls toppen. Dasselbe Bild zeigt sich auch beim Multi-Core Score.
Geekbench 6.0 GPU: Das Pixel 8a erreicht im GPU-Benchmark einen Score von 5.586 und sortiert sich damit oberhalb des Galaxy Z Fold4 ein aber unterhalb eines Pixel 6a oder eines Xiaomi 13.
Wild Life Extreme Stress Test: Der beste mit dem Pixel 8a gemessene Durchlauf-Score lag bei 2.400, der niedrigste Wert bei 1.633 mit einer 68%igen Stabilität. Im Laufe des Stress Tests ließ die Benchmark-Leistung spürbar nach, im Gegensatz dazu stieg die gemessene Temperatur von anfangs knapp 34°C auf in der Spitze bis zu 43°C gemessen via Benchmark-App und einer zusätzlichen Sensor-App für den Akku.
Die nachfolgenden Bilder zeigen das Google Pixel 8a im Verlauf der durchgeführten Benchmark-Testings (exemplarisch Wild Life Extreme Stress Test):
Bild 1 - Benchmark 1 Start Rückseite Pixel 8a:
Bild 2 - Benchmark 1 Start Vorderseite Pixel 8a:
Bild 3 - Benchmark 1 Ende Rückseite Pixel 8a:
Bild 4 - Benchmark 1 Ende Vorderseite Pixel 8a:
Bild 5 - 3 Durchgänge Benchmark Rückseite Pixel 8a:
Bild 6 - 3 Durchgänge Benchmark Vorderseite Pixel 8a:
Auf den Bildern wird relativ gut sichtbar, in welchen Bereichen sich das Pixel 8a recht deutlich erwärmt. Neben einem Hitze-Peak auf der Rückseite leitet das Gerät vor allem über den seitlichen Rahmen Hitze nach außen. Bei starker Beanspruchung kann das tatsächlich auch unangenehm in den Händen werden. Jetzt wird man das Gerät logischerweise nicht dauerhaft während eines Benchmark-Ratings in den Händen halten, es bleibt aber abzuwarten, wie sich die Emissionen an einem heißen Sommertag in Verbindung mit starker Nutzung des Telefons entwickeln. Denn auch ein Display auf maximaler Helligkeitsstufe kann ordentlich Akku-Power fordern und in Zusammenhang mit prozessorintensiver Nutzung Abwärme produzieren.
Media & Musik
Wer ein Google Pixel Smartphone kauft, wird das vermutlich nicht unbedingt wegen seinen multimedialen Eigenschaften machen – könnte man meinen. Die Pixel-Smartphones stehen eigentlich für ihr sauberes, schnelles Betriebssystem, die hervorragenden Point-and-Shoot Kameras und guten und langen Software-Support. Zumindest bisher. Das Pixel 8a zeigt deutlich, dass ein Pixel-Smartphone heut zu Tage aber auch mehr kann und auch können muss, denn die Konkurrenz schläft nicht.
Das Gerät kann ab Werk natürlich sowohl Audio- als auch Videodateien wiedergeben. Die Wiedergabe erfolgt softwareseitig aber eher rudimentär mit Standard-Apps und es gibt deutlich umfangreichere Apps im Play Store, mit deren Hilfe man einerseits Einiges mehr aus seinem Smartphone herausholen kann und andererseits einen deutlichen Mehrwert beim Bedienkomfort hat. In meinem Test wurde das Pixel 8a mit dem VLC-Player betrieben, welcher einerseits kostenfrei im Play Store zu haben ist und andererseits einen wohl unvergleichlichen Funktionsumfang für eine Freeware-App ohne Werbung bietet. Da es hier nicht um den Test der VLC-App gehen soll sondern um die Fähigkeiten des Smartphones, gehe ich nicht im Detail auf den Funktionsumfang der App ein – einen groben Überblick bekommt Ihr sicherlich über die entsprechenden Screenshots.
Google stattet das Pixel 8a mit Stereo-Lautsprechern aus, von denen einer in der Hörmuschel und der andere unten am Smartphone platziert ist. Der untere Lautsprecher ist hierbei als Medienlautsprecher festgelegt und wird bspw. in Telefonaten nur aktiv, wenn man den Freisprechmodus aktiviert. Im Gegenzug ist es bei der Wiedergabe von Medien (egal ob Video oder Audio) so, dass hier stets beide Lautsprecher Audiosignale ausgeben und damit eben einen Stereo-Klang produzieren. Die Verteilung bzw. Stärke des Klangs würde ich auf 40/60 festlegen – 40% der Lautstärke kommen aus der Hörmuschel, 60% aus dem größeren Lautsprecher auf der Unterseite. Die Lautstärke als Ganzes ist dabei auf einem guten und hohen Niveau, kommt aber nicht an Flaggschiff-Smartphones oder ausgewiesene Musik-Phones heran. Für eine normale Beschallung in der eigenen Bude oder auch in einer kleineren Gruppe dürfte es aber allemal ausreichend sein. Einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Lautsprecher (im Hinblick auf die Lautstärke) bekommt Ihr über den dB-Vergleich am Ende dieses Abschnitts. Qualitativ lässt sich der Klang des Pixel 8a natürlich softwareseitig noch etwas beeinflussen. Je nach eigenem Gusto kann dieser mit etwas mehr „Volumen“ und „Kraft“ bestückt werden – oder man hebt vielleicht eher die Höhen und Stimmen eines Titels in den Mittelpunkt. Hier empfiehlt es sich, die eigenen Tonprofile zu testen und ggf. eigene Settings im Equalizer des Players zu hinterlegen.
Ein ähnlich positives Fazit kann ich auch für die Videowiedergabe auf dem Pixel 8a geben: Das Display tut auch hier sein Übriges und bringt die wahlweise selbst gedrehten Videos oder andere Inhalte brillant zur Geltung. Dank der hohen Displayhelligkeit ist das Betrachten der Videos auch bei direkter Sonneneinstrahlung überhaupt kein Problem. Die Lautsprecher sind so positioniert, dass man das Smartphone sowohl im Hoch- als auch im Querformat dennoch angenehm halten und bedienen kann.
Nachfolgend findet Ihr noch die von uns ermittelten dB-Werte des Google Pixel 8a. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Google stattet das Pixel 8a grundsätzlich mit allen heut zu Tage unbedingt notwendigen und sinnigen Kommunikationsfeatures aus – was allerdings aus Sichtweise von Google auch das Minium darstellen sollte. Es gibt aber auch ein paar Kleinigkeiten, die man im Vergleich zu anderen Marktbegleitern vielleicht noch als Ass im Ärmel hat – und genau diese könnten im praktischen Alltag unter Umständen mal den Unterschied ausmachen. Konkret geht es mir dabei um den Typ-C USB-Port, welcher zwar im 3.2er Standard daherkommt, ab Werk aber noch keine Ausgabe von Videosignalen ermöglicht. Dieses Feature soll von Google aber sehr zeitnah mittels Software-Fix nachgereicht werden – sehr schön!
Das Pixel 8a unterstützt sowohl das kabelgebundene Laden mittels USB-C Kabel als auch die kabellose Ladung mittels Qi-Technologie. Letzteres ist auch im Preisbereich um 500,- EUR noch keine Selbstverständlichkeit und darf daher durchaus positiv erwähnt werden. Etwas enttäuschend ist die Tatsache, dass man sich bei Google offenbar auch in Sachen „Schnellladung“ in Südkorea orientiert: 18W ist für mich heut zu Tage längst keine Schnellladung mehr und de facto können diese 18W auch nur bei Nutzung des offiziellen Google-Netzteils erreicht werden. Ich hatte im Testzeitraum kein Problem damit, das Gerät auch mit anderen Netzadaptern mit 17-19W zu laden. Wobei man erwähnen muss, dass diese „hohen“ Wattzahlen auch zumeist nur in den unteren zwei Dritteln der Akkukapazität anfallen – ab knapp 65% wird meist nur noch mit max. 15W geladen und ab 90% fällt die Leistung nochmal deutlicher auf 5 bis 8W ab. Das ist heute nicht mehr zeitgemäß und sollte endlich überarbeitet werden. Eine Ladung von 15% bis auf 100% dauert mit dem Pixel 8a 1 Stunde und 35 Minuten – das ist im Vergleich zur Konkurrenz fast schon lächerlich viel.
Positiv überrascht hat mich die GPS-Leistung des Pixel 8a: Ich habe verschiedene Strecken mittels Geo-Tracking aufgezeichnet und diese im Nachgang ausgewertet. Das Pixel 8a zeichnet Strecken mit sehr hoher Genauigkeit und Abweichungen im Bereich von max. 2-3 Metern auf. Auch kürzere bzw. schnellere Richtungsänderungen werden im Normalfall gut aufgezeichnet und es kommt nur gelegentlich mal zu negativen Ausreißern mit höheren Verfehlungen im Bereich von >5m. Der SAT-fix ist im Regelfall sehr schnell da und zuverlässig, wenngleich beim Pixel 8a gefühlt weniger Satelliten gefunden wurden, als das bei meinem Galaxy A34 der Fall ist. Spielte bei mir in der Praxis aber nahezu keine Rolle, denn wie erwähnt: Die Ergebnisse sind zufriedenstellend und in der Praxis ausreichend. Alle unterstützenden Technologien wie bspw. eine erhöhte Genauigkeit via Mobilfunknetz waren selbstverständlich aktiviert und wurden genutzt.
Sicherheit
Das Google Pixel 8a lässt sich sowohl über Gesichtsentsperrung als auch mittels Fingerabdruckes oder Displaycode / -muster sicher sperren und entsperren. Die Gesichtsentsperrung lässt dieses Mal – dank der spezielle Prozessor-Architektur des Tensor G3 – auch als „sichere“ Verifizierung bspw. innerhalb Banking-Apps & Co. nutzen. Es handelt sich aber auch weiterhin nur um eine 2D-Gesichtsentsperrung, welche die Frontkamera nutzt. Ergo muss zur Nutzung der Gesichtsentsperrung auch ausreichend viel Helligkeit vorhanden sein. Reicht diese nicht aus, blendet das Pixel 8a dies im Display ein und es muss eine alternative Entsperrmethode genutzt werden. Bei der Registrierung des Gesichts genügt es, dieses beim Einlese-Vorgang lediglich nach oben und nach unten zu neigen. Brillenträger können die Brille – sofern es sich um eine normale Brille und keine abgedunkelte Brille / Sonnenbrille handelt – aufgesetzt lassen. Beim späteren Entsperren erkennt bzw. registriert das Pixel 8a übrigens auch keine Sonnenbrillen – man kommt also auch dann nur mittels alternativer Entsperrmethode an sein Gerät.
Wer sein Gerät lieber mittels biometrischen Fingerabdruckes entsperren möchte, kann dies natürlich ebenfalls tun. Hierzu können bis zu vier unterschiedliche Finger registriert werden. Der Registrierungsvorgang pro Finger benötigt in Summe 20 Positionierungen des jeweils einzulesenden Fingers. Dafür bekommt man später aber auch eine absolut hervorragende Erkennungsrate im Alltag: Ich hatte nahezu immer auf Anhieb eine Erkennung des aufgelegten Fingers. Wichtig ist, dass der Finger lange genug auch wirklich auf dem Sensor aufliegt. Das lässt sich besonders gut beim Einscannen der Finger bei der Registrierung erkennen: Auch hier müssen die Finger aufs Display aufgelegt und einen kleinen Moment auf dem Display belassen werden. Wenn man später so auch den Scanner zum Entsperren nutzt, wird man keine Probleme bei der Nutzung haben.
Der visuelle In-Display Scanner ist auf einer für mich recht angenehmen Höhe leicht unterhalb der Mitte des Displays positioniert und damit deutlich höher als beispielsweise bei Samsungs aktueller Mittelklasse. Das führt dazu, dass man das Gerät beim Entsperren gefühlt sicherer halten kann – was angesichts der Gerätegröße auch unbedingt notwendig ist. Für mein persönliches Empfinden ist die beim Pixel 8a gewählte Positionierung nahezu perfekt.
Wer eine der oben genannten Entsperrmethoden für sein Pixel 8a nutzt, muss natürlich als Alternative noch eine PIN-Sperre oder Ähnliches als Rückfallebene hinterlegen. Diese wird beispielsweise auch benötigt, um innerhalb des Menüs überhaupt in die Unterkategorie „Sicherheit“ zu kommen – Gesichtsscan oder Fingerabdruck werden hier nämlich nicht abgefragt.
Extras
Benachrichtigungen: Das Google Pixel 8a unterstützt – neben einem vollwertigen Always-on-Display – auch weitere Benachrichtigungsmöglichkeiten, die man wahlweise als Alternative oder zusätzlich aktivieren kann. Zum einen gibt es die Möglichkeit, das Display bei eingehenden Benachrichtigungen in Gänze in einer Wunschfarbe aufleuchten zu lassen. Zum anderen kann die rückseitige LED-Leuchte zur visuellen Darstellung genutzt werden – sie blinkt dann zwei Mal auf.
Meine favorisierte Alternative ist allerdings klar das Always-on-Display. Dieses findet sich im Pixel 8a einerseits etwas versteckt, bei genauerem Nachdenken aber auch logisch unter dem Punkt „Display“ und dann weiter unter „Sperrbildschirm“. Anstatt das Kind dann aber dort beim Namen zu nennen, wird das Always-on-Display unter dem Punkt „Bildschirmverhalten“ in insgesamt vier Einstellungsvarianten gegliedert, welche entweder ein dauerhaft aktives AoD bewirken oder aber dessen Aktivität auf das Eingehen neuer Ereignisse oder / und beim Auftippen auf das Display sowie dem Hochheben des Geräts eben dieses aktivieren. Gut – auch daran gewöhnt man sich, aber mit einer etwas klareren Namensstruktur hätte man hier sicherlich dem ein oder anderen Google-Neuling etwas Schweißperlen von der Stirn nehmen können. Das AoD selbst ist in seiner Funktionsweise glücklicherweise in keiner Art begrenzt, sodass man es eben auch tatsächlich als vollwertiges AoD beim Namen nennen kann. Erfreulich ist, dass die automatische Helligkeitssteuerung des Displays auch beim AoD absolut fehlerfrei und zügig reagiert, sodass man auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch problemlos alles erkennen kann.
Taschenlampe: Kurz und knapp: Ja, das Pixel 8a verfügt selbstverständlich über eine Taschenlampen-Funktion. Diese lässt sich über das Dropdown-Menü aktivieren bzw. deaktivieren. Die Helligkeit der LED-Leuchte kann hierbei nicht beeinflusst werden, es steht also nur eine Standard-Helligkeitsstufe zur Verfügung. Grundsätzlich erfüllt die LED ihren Zweck, es gibt aber deutlich hellere Smartphones am Markt. Vermutlich dürfte es beim Pixel 8a sogar effektiver sein, das Display einfach kurz per manueller Helligkeitsregelung aufs Maximum zu drehen… was schon sehr viel über die hohe Qualitätsstufe des Displays aussagt.
Radio: Fehlanzeige – das Pixel 8a bietet keine Radio-Funktion.
Fazit
Das Google Pixel 8a hat einen schweren Stand: Alleine und für sich gesehen ist das Pixel 8a ein wirklich schön designtes und durchdachtes Gerät. Die Optik wirkt chic, die Verarbeitung ist auf absolut oberstem Niveau und die Wertigkeit und Haptik des Geräts könnten durchaus auch preislich höher angesiedelt sein, als die von Google aufgerufenen 549,- EUR in der UVP für die 128 GB Version. Die verbauten Stereo-Lautsprecher machen klanglich und bei der Lautstärke einen ordentlichen Job, das Display kann verpasste Ereignisse mittels vollwertigem AoD-Signalisieren und die Kameras des Pixel 8a enttäuschen auch in diesem Jahr nicht und liefern qualitativ hochwertige Schnappschüsse quasi aus der Hüfte heraus geschossen ab. Durchaus innovative und gut funktionierende KI-Funktionen runden das Gesamtpaket ab und sorgen für individuellen Mehrwert beim Nutzer. Mit sieben Jahren Major- und Security-Updates bringt Google außerdem den maximalen Software-Support bis in die Mittelklasse – das leistet bis dato sonst kein Anderer in diesem Umfang. Bravo!
Aber wie im Leben so üblich, gibt es auch beim Pixel 8a nicht nur Sonne sondern auch Schatten: Das Display brilliert mit einer wirklich hervorragenden Darstellung und einer sehr hohen maximalen Helligkeit – und im gleichen Zuge bekommt es Google hin, das Gerät mit unsymmetrischen und verhältnismäßig dicken Seitenrändern zu deklassieren. Versteht mich hier bitte nicht falsch: Mir persönlich macht das gar nicht so viel aus – ich nutze meine Smartphones a) im Darkmode und b) bin ich weitaus wuchtigere Smartphones gewohnt. Doch viele andere Nutzer sehen es eben anders – und das zurecht, denn die Konkurrenz kann und macht es überwiegend auch besser. Dazu kommt, dass mir die grundsätzliche Haptik und Wertigkeit zwar sehr gefällt – aber die Rückseite einen durchaus zwiespältigen Eindruck hinterlässt: Die Kunststoffabdeckung ist optisch schön gestaltet, könnte aber vermutlich noch etwas dicker sein, denn bei leichtem „Klopfen“ über die Rückseite sind unterschiedliche Tonlagen hörbar und minimales Spiel zwischen Chassis und Innenleben sind fühlbar.
Und dann wäre da noch das größte Problem des Pixel 8a: Das Google Pixel 8. Das Pixel 8a wird mittlerweile – Stand Ende Mai 2024 – bereits für knapp 479,- EUR im freien Markt angeboten, mittels Trade-In Bonus von Google und anderen Partnern sind teilweise noch bessere Preise realisierbar. ABER: Das Google Pixel 8 ist eben auch schon für knapp 570,- EUR bei renommierten Händlern erhältlich. Da stellt man sich durchaus zurecht die Frage: Wieso nicht ein „paar“ Euro mehr ausgeben und damit ein minimal kompakteres und technisch noch besser ausgestattetes Gerät bekommen? Das Pixel 8a ist ein sehr gutes Gerät – aber in Anbetracht der Konkurrenz im eigenen Haus und deren Leistung zu teuer bepreist. 100,- bis 150,- EUR weniger (von der UVP gerechnet) und das Gerät hätte die Chance, ein richtiger Renner zu werden. So werden vermutlich einige Nutzer eher zum großen Bruder greifen.
Ja – Google macht es sich selbst nicht leicht. Ob wir im kommenden Jahr noch ein Pixel 9a sehen werden oder das Jahr 2024 vielleicht eine Art „fließenden Übergang“ beim Portfolio des IT-Giganten darstellt, werden wir sehen.
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Positiv:
Bilder, mit dem Pixel 8a geschossen:
1x Kameramodus normal / 0,5x Ultraweitwinkel:
2x Kameramodus normal / 4x Kameramodus normal:
8x Kameramodus normal / Nachtmodus Kamera normal:
Vergleichsbilder Farbkalibrierung Kamera Normalmodus 1x Tageslicht Innenbereich und 1x Tageslicht Außenbereich Schatten:
Die kleinen, digital hinzugefügten Quadrate stellen jeweils die originale Farbe der Farbkarten dar. Anhand der Fotos ist es also ungefähr möglich, die Farbabweichungen der Kamera einschätzen zu können.
Kamera Normalmodus / Kamera Normalmodus:
Kamera Normalmodus / Kamera Normalmodus:
Kamera Normalmodus / 0,5x Ultraweitwinkelkamera:
Google Pixel 8a Shorts – Videos, mit der Frontkamera gedreht (4K / Full HD):
Google Pixel 8a Videos:
4K 30 Frames mit aktivierter Audio-Verbesserung:
4K 30 Frames mit deaktivierter Audio-Verbesserung:
4K 30 Frames Wechsel zwischen Haupt- und UWW-Kamera:
4K 60 FPS aktivierte Bildstabilisierung Stufe „Mittel“:
Full HD 30 FPS aktivierte Bildstabilisierung Stufe „Max“:
Beispielvideos der „Bildruckler“ bei Nutzung UWW-Kamera:
Full HD 30 FPS mit Objektivwechsel und UWW-Kamera „Schwenk-Demonstration“:
Full HD 60 FPS mit Objektivwechsel und UWW-Kamera „Schwenk-Demonstration“:
Kommentar des Testers
"Das Google Pixel 8a beeindruckt mit einem ansprechenden Design, hervorragender Verarbeitung und hochwertigen Materialien. Die Stereo-Lautsprecher liefern guten Klang, das Display bietet eine exzellente Darstellung, und die Kamera ermöglicht hochwertige Schnappschüsse. Zudem bietet Google sieben Jahre Major- und Sicherheitsupdates, was in der Mittelklasse beispiellos ist. Allerdings gibt es auch Nachteile: Das Pixel 8a hat dicke Displayränder, eine Kunststoffrückseite, die akustisch uneinheitlich klingt, und es wird durch das nur geringfügig teurere Pixel 8 stark konkurriert. Zudem neigt der Prozessor zur Wärmeentwicklung und der Akku könnte größer sein."
Einleitung
Das Google Pixel 8a war die vergangenen Wochen und Monate wohl so etwas wie ein offenes Buch: Man wusste eigentlich, dass da was kommen wird und je näher eine mögliche Präsentation (üblicherweise im Rahmen der I/O) rückt, desto häufiger werden die „zufälligen“ Leaks. Auch 2024 war beinahe alles zu dem Gerät schon vor der Präsentation bekannt. Das sorgte dafür, dass sich im Google- bzw. Android-Lager schnell Ernüchterung breitmachte, denn viele hatten sich vom Pixel 8a wohl zunächst mehr erhofft. Zumindest mehr, als die voraussichtlichen technischen Daten des Geräts und dessen Optik versprechen lassen. Dazu kam eine lange spekulierte Preiserhöhung auf nun 549,- EUR in der Basisversion und – wie man jetzt weiß – ein recht „ruhiger“ Launch; denn abgesehen von einer Tauschaktion für Altgeräte (die- zugegebenermaßen gute Eintauschpreise bzw. -prämien bietet), bietet Google keinerlei Goodies on-top. Weder eine Vergünstigung des Geräts, noch Google Guthaben oder gar ein Freebie. Da war man dieses Jahr wohl etwas knausrig unterwegs im Hause Google. Okay – eines muss man Google lassen: Im Google-Store sind bereits ab Release des Geräts vier Farben verfügbar, neben einem chicen „Aloe“ (Minz-Grün) gesellen sich das bereits vom Pixel 8 (Pro) bekannte „Bay“ (eine Art dunkles Babyblau), „Porcelain“ (beige) und die klassisch-schwarze Variante „Obsidian“. Doch reichen diese Punkte, um potenzielle Käufer vom Pixel 8a zu überzeugen? Oder wird der Großteil doch eher zum Pixel 8 greifen, zu welchem die preisliche Differenz auch nicht mehr die Welt beträgt und das Modell sogar minimalst kompakter ist als das Pixel 8a?
Mit Hilfe des nun folgenden Testberichts möchten wir Euch eine kleine Einschätzung des Geräts unsererseits bieten. Zum Schluss werdet Ihr ein ausführliches Fazit sowie eine Auflistung der Pro’s / Contra’s samt neutralen Wertungen finden. Viel Spaß beim Schmökern!
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Features
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung
Die technischen Daten des Pixel 8a
- 6,1“ Actua OLED-Display mit 60-120 Hz Bildwiederholrate und bis zu 2.000 cd/m² Spitzenhelligkeit, 1.080 x 2.400 Pixel (430 ppi), Gorilla Glass 3, 20:9 Seitenverhältnis, 24-bit Farbtiefe für 16 Mio. Farben
- Hauptkamera mit 64 Megapixel mit Quad-PDAF, OIS u. EIS, f/1.89er Blende, 4K-Videoaufnahmefunktion mit 30 + 60 FPS, 1080p-Videoaufnahmefunktion mit 30 + 60 FPS, Bildsensorgröße: 1/1,73“, bis zu 8-facher Super-Resolution-Zoom
- Ultraweitwinkel-Kamera mit 13 Megapixel, f/2.2er Blende, 120° Sichtfeld und Objektivkorrektur, opt. Bildstabilisierung.
- Audio: Stereoaufnahme, Reduktion von Windgeräuschen, verbesserte Sprachqualität und „magischer Audio-Radierer“
- Dual LED-Leuchte
- 13 Megapixel Frontkamera, f/2.2er Blende, Ultraweitwinkel-Funktion mit 96,5“ Sichtfeld, Zeitlupen-Video bis zu 240 FPS
- Google Tensor G3 SoC mit 1x3.0 GHz, 4x2,45 GHz und 4x2,15 GHz Taktung, Titan M2-Sicherheitschip
- Immortalis-G715s MC10 Grafikprozessor
- Stereolautsprecher
- 2 Mikrofone inkl. Geräuschunterdrückung
- 8 GB LPDDR5x RAM Arbeitsspeicher
- Fest verbauter 4.492 mAh Akku mit Unterstützung für kabelloses Laden (Qi-Zertifizierung)
- staub- und wasserbeständig gemäß IP67 Zertifzierung
- In-Display Fingerabdruckscanner, Gesichtsentsperrung
- Sensoren: Näherungssensor, Umgebungslichtsensor, Beschleunigungsmesser, Gyrometer, Magnetometer, Barometer
- Abmessungen: 152,1 x 72,7 x 8,9 mm bei 188 Gramm
- Dual-SIM Funktion: Nano-SIM + E-SIM Support
- 128 / 256 GB interner UFS 3.1 Speicher, nicht erweiterbar
- USB Typ-C 3.2
- WiFi 6E 802.11 ax mit 2,4 GHz + 5 GHz + 6 GHz, HE80, MIMO
- Bluetooth 5.3, Bluetooth-Antennendiversität
- NFC
- GPS / GLONASS / Galileo / QZSS / BeiDou
- GSM/EDGE: Quad-Band – 850 / 900 / 1.800 / 1.900 MHz
- UMTS/HSPA+/HSDPA: Bänder 1, 2, 4, 5, 6, 8, 19
- LTE: Bänder B1, 2, 3, 4, 5, 7, 8, 12, 17, 18, 19, 20, 26, 28, 32, 38, 40, 41, 42, 66
- 5G Sub-6: Bänder n1, 2, 3, 5, 7, 8, 20, 28, 48, 66, 71, 77, 78
- 5G mmWave: Bänder n260/n261
- Android 14 zum Marktstart
Lieferumfang
Beim Lieferumfang gibt sich Google genauso knausrig, wie man es mittlerweile von den meisten, namhaften Herstellern / Big Playern am Markt kennt: Neben dem eigentlichen Smartphone samt integrierten Akku befindet sich noch ein USB-Daten- und Ladekabel in der Box, ein Quick Switch Adapter und ein SIM-Tool. Extras wie beispielsweise ein einfaches Ladegerät (bzw. ein kompatibler Steckdosen-Adapter) oder gar ein Headset sucht man heut zu Tage leider meist vergebens. Angeführt wird hier von den Herstellern meist der „grüne Gedanken“ – also der Umweltschutz, schließlich hätten die meisten Menschen kompatible Geräte bereits zu Hause. Mag sein – doch so ganz kann ich diese Argumentation nicht nachvollziehen – vor allem dann nicht, wenn eine vom Hersteller angegebene max. Ladeleistung nur dann erreicht werden kann, wenn das optionale, herstellereigene Ladegerät dazugekauft wird. Da lobe ich mir Aktionen, wie sie früher von Honor immer mal wieder praktiziert wurden: Wer beim Kauf im Online-Store ein Smartphone in den Einkaufswagen legt sollte die Wahl haben, ob er für einen kleinen Obolus noch ein kompatibles (!) Ladegerät mit dazu erwirbt. Denn beim Stichwort „Kompatibilität“ liegt die große Krux: Geräte lassen sich zwar meist auch ohne Beachten des jeweiligen Ladestandards volltanken – dann aber meist mit deutlich geringerer Ladeleistung im Bereich von 10-15W.
Kann man Google also für den Lieferumfang einen Vorwurf machen? Eher nein. Würde es besser gehen? Definitiv ja! Unter anderem das wäre in der heutigen Zeit eine Möglichkeit, sich vom Wettbewerb abzusetzen.
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Das Google Pixel 8a ist kompakt – und zwar kompakter als viele Smartphones, die ich in der jüngeren Vergangenheit in den Händen gehalten habe. Gut – das mag einerseits an meinem Hang zu großen Displays, robuster Bauweise und großen Akkus liegen – dennoch ist es sehr angenehm, mal wieder ein kompaktes Smartphone begutachten und nutzen zu können.
Die Front des Pixel 8a kommt durchaus modern daher – zumindest auf den ersten Blick. Nachdem man das 6,1“ Display das erste Mal aktiviert hat, fallen natürlich die Displayränder ins Auge, welche bei einem Großteil der Nutzer ein zwiegespaltenes Fazit hinterlassen – um es mal vornehm auszudrücken. Ja, das Pixel 8a hat verhältnismäßig breite Displayränder – aber stört es in der Praxis wirklich? Natürlich hätte man jetzt sagen können, dass das Display hätte größer oder das Gerät als Ganzes kompakter sein können. Doch ich persönlich finde die Dimensionen genau richtig – sowohl vom Display, als auch vom ganzen Gerät. Mittig oben sitzt die Punch Hole, welche die 13 Megapixel Frontkamera beherbergt. Oberhalb des Displays befindet sich die Hörmuschel, welche kaum sichtbar in das Gehäuse integriert ist – genau wie die zahlreichen Sensoren des Pixel 8a, beginnend von der Helligkeitsregelung für das Display und abschließend beim Näherungssensor, welcher das Display beim Führen von Telefonaten deaktiviert bzw. später reaktiviert.
Auf der rechten Seite des Geräts befindet sich lediglich die Lautstärke-Wippe sowie der Power-Button. Beide Tasten sind – für die meisten Nicht-Pixel-Nutzer – anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig platziert, denn der Power-Button befindet sich oberhalb der Lautstärke-Wippe. Bei den meisten Herstellern ist es genau andersherum. Auch ich habe mich zunächst etwas an diese Tastenanordnung gewöhnen müssen – das ging aber schneller als gedacht: Bereits am Ende des ersten Nutzungstages war die Bedienung kein Problem mehr und das Gefühl der „Fremde“ war verflogen.
Auf der Oberseite befindet sich lediglich das zweite Mikrofon, die linke Gehäuseseite ist nahezu ebenso clean und weist im unteren Drittel den Slot für die Nano-SIM Karte auf. Interessanter wird es dagegen wieder auf der Unterseite des Smartphones: Neben dem mittigen USB Typ-C Port sind links und rechts davon zwei identische „Schlitze“ ins Gehäuse gefräst, welche zum einen den Hauptlautsprecher (Medienwiedergabe) und zum anderen das erste Mikrofon des Pixel 8a innehaben. Bevor wir zur Rückseite switchen: Das Gerät hat ringsum im Rahmen eine recht hohe Anzahl an Antennenstreifen eingearbeitet – in Summe nämlich neun Stück. Diese dienen nicht nur der praktischen Verbesserung der Sende- und Empfangseigenschaften, sondern sind von Google auch teilweise als Designelement passend zur Rückseite (Kamera-Balken) auf dem Smartphone platziert worden. So fallen die Elemente tatsächlich auch weniger stark als „notwendiges Übel“ auf, sondern gehen einen guten Kompromiss in Sachen Nutzen / Design ein.
Weiter geht’s mit der Rückseite: Hier sind wir auch relativ schnell durch, denn die Rückseite wirkt – ähnlich dem gesamten Smartphone – aufgeräumt und clean: Im oberen Viertel der Rückseite ist der für Google typische Kamera-Balken zu finden, welcher neben der 64 Megapixel Hauptkamera noch die 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera und die LED-Leuchte aufweist. Ober- und unterhalb des Kamera-Balkens besteht die Rückseite aus einem recht hochwertig aussehenden Polycarbonat: Die Oberfläche wirkt einerseits optisch leicht „gespränkelt“, beim tatsächlichen Anfassen bemerkt man aber schnell die doch glatte und ebene Oberfläche in deren Mitte das große „G“ als Markenzeichen prangt. Weiter unten finden sich dann noch die üblichen Kennzeichnungen und Hinweise in Bezug auf die Normerfüllung (CE-Kennung) und die Entsorgungsrichtlinien.
Da ich im vorigen Absatz bzgl. der Rückseite bereits leicht auf die Wertigkeit eingegangen bin, möchte ich an dieser Stelle auch gerne fortfahren und einen fließenden Übergang in die Verarbeitung vollziehen: Ja, man merkt noch immer sehr deutlich, dass das Pixel 8a überwiegend aus Plastik (oder hochwertiger klingend: Polycarbonat) besteht. Diesen Umstand fühlt man bei der Bedienung, was sich erstmal negativer anhört als es eigentlich gemeint ist: Der Vorteil dieser Bauweise ist ganz klar das – verhältnismäßig - geringe Gewicht im Vergleich zu Metall / Glas / anderen Werkstoffen und die besseren Materialeigenschaften von Kunststoff im Hinblick auf die Sende- und Empfangsleistungen bei Smartphones. Dadurch, dass der Rahmen des Pixel 8a – mit Ausnahme der Antennenstreifen – komplett aus Metall besteht, wirkt das Gerät dennoch sehr edel und lässt sich angenehm auch längere Zeit in einer Hand halten und bedienen. Die angenehm gestalteten Rundungen des Gehäuses (sowohl die Ecken des Smartphones als auch die Wölbung des Rahmens und die Übergänge der Rückseite in den Rahmen) machen das Pixel 8a zum wahren Handschmeichler. Am liebsten würde man das Gerät eigentlich gar nicht mehr aus der Hand legen oder gar mit einer „hässlichen“ Hülle verschandeln.
Etwas gewöhnungsbedürftig ist die Tatsache, dass die Rückseite unterhalb der Gehäuseabdeckung allem Anschein nach nicht plan ausgeführt ist: Klopft man die Rückseite leicht mit dem Finger / der Fingerkuppe ab, bemerkt man in dem ein oder anderen Bereich etwas mehr Spiel innerhalb des Gehäuses als anderswo. Eigentlich ist es weniger ein „Spiel“ (denn sichtbar Eindrücken lässt sich nichts) denn viel mehr ein hörbarer Hohlraum. In der alltäglichen, praktischen Nutzung fällt das absolut nicht auf – wenn man das aber einmal bemerkt hat, hat es das Potenzial zu einem kleinen Trigger-Punkt zu werden. Man muss hier aber auch klar die Kirche im Dorf lassen: Ja, der Umstand ist bemerkbar – aber er ist weitaus weniger schlimm als man das bspw. von früheren Feature-Handys kennt. Um es extrem zu formulieren: An die frühere Smartphone-Ära ala „Galaxy S“ oder „Galaxy S2“ mit dünnen Kunststoff-Deckeln kommt man bei weitem nicht heran.
Alles in Allem ist das Pixel 8a hervorragend verarbeitet und weist eine für den Alltag taugliche und optisch Gelungene Designlinie auf.
Das Google Pixel 8a ist gemäß Herstellerangabe nach IP67 zertifiziert und damit als „Staub- und wasserbeständig“ deklariert. Dazu sollte man sich unbedingt die Fußnote in den Spezifikationen des Smartphones zu Gemüte führen: „Das Gerät entspricht in fabrikneuem Zustand der Staub- und Wasserschutzklasse IP67 nach IEC-Norm 60529. Es ist jedoch nicht wasser- oder staubdicht. Das Zubehör ist nicht staub- oder wasserbeständig. Wasser- und Staubbeständigkeit sind keine dauerhaften Zustände. Im Laufe der Zeit können sie durch normale Abnutzung und Verschleiß, Reparaturen, Auseinanderbauen oder Schäden nachlassen oder ganz verloren gehen. Wenn das Gerät herunterfällt, kann die Wasser- und Staubbeständigkeit beeinträchtigt werden. Durch Flüssigkeit verursachte Schäden führen dazu, dass die beschränkte Garantie vollständig erlischt.“ Dazu sollte noch erwähnt werden, dass eine IP-Zertifizierung sich immer nur auf Süßwasser beschränkt – sobald andere Flüssigkeiten ins Spiel kommen, besteht der Schutz nicht mehr!
Display
Das „Designelement“ schlechthin auf der Front des Google Pixel 8a ist – wer hätte es gedacht – das 6,1“ Actua-Display im Seitenverhältnis von 20:9. Und zwar sowohl im positiven als auch im leicht negativen Sinne. Positiv einerseits, weil das Display in Sachen „Qualität“ in der Praxis überzeugen kann – negativ andererseits, weil die Mitbewerber einfach beim Display-Body Verhältnis deutlich bessere Leistungen bieten. Gerade die von Vielen kritisierten Seitenränder sind DIE Angriffsfläche schlechthin beim Pixel 8a: Dick einerseits und unsymmetrisch andererseits – keine wirklich gute Ausgangssituation für ein Smartphone. Dennoch muss ich hier klar sagen: Mich persönlich stört es in der Praxis wenig bis gar nicht. Das könnte jetzt natürlich damit zu tun haben, dass ich meine Smartphones generell im Darkmode nutze und man da die dickeren Ränder eben weniger bis gar nicht sieht. Nichts desto trotz: Für mich wird der Punkt künstlich ins Negative gepusht, daher mein Rat: Schaut Euch das Gerät in der Praxis an und lasst Euch nicht alles vorneweg schlechtreden. Glaubt mir – das Display des Pixel 8a ist es wert.
Es löst mit 1.080 x 2.400 Pixel auf (430 ppi) und setzt auf OLED-Technologie einerseits und auf die sogenannte „Smooth Display“-Funktion andererseits. Dahinter steckt nichts Anderes als die Fähigkeit des Displays, Inhalte mit einer maximalen Bildwiederholrate von 120 Hz wiederzugeben. Achtung: Diese Funktion ist nach Inbetriebnahme des Geräts deaktiviert, wer also in den vollen Genuss der Features des Geräts kommen möchte, muss sich das Gerät zwangsweise anpassen (was man ohnehin machen sollte). Des Weiteren gibt es die Möglichkeit, die Sensitivität des Touchscreens zu erhöhen, wenn man das Gerät bspw. mit einer Displayschutzfolie betreibt. Erfreulich: Das Display lässt sich in zwei unterschiedlichen Farb-Modi „kalibrieren“: Es gibt einen Modus „Natürlich“, welcher die Farben naturgemäß etwas blasser (bzw. eigentlich realistischer) darstellt und es gibt den Farbmodus „Adaptiv“. Dieser sorgt dafür, dass die Farben kräftiger wiedergegeben werden. Allzu viel sollte man sich von der Funktion nicht erwarten, denn es lassen sich nur diese beiden vorkonfigurierten Profile auswählen. Nett wäre eine individuelle Regelung gewesen, ggf. sogar mittels Kalibrierung der einzelnen RGB-Töne.
Google gibt die maximale Helligkeit seines Displays mit bis zu 1.400 cd/m² im HDR-Modus an, die Spitzenhelligkeit liegt bei bis zu 2.000 cd/m². Die Displayhelligkeit lässt sich wahlweise entweder manuell fix auf einen Wert einstellen oder über die automatische Helligkeitserkennung regulieren, was in der Praxis natürlich Sinn ergibt. Die automatische Helligkeitserkennung funktioniert im Alltag sehr zuverlässig und schnell: Wechsel der Szenen bspw. vom schattigen Fleckchen unter Bäumen & Co in die Sonne werden schnell erkannt und gegengesteuert. Allgemein lässt sich das Display des Pixel 8a auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch sehr gut ablesen und die Helligkeit regelt auch im automatischen Modus bis ins Maximum nach oben. Das Erkennen / Ablesen der Displayinhalte funktionierte bei mir im Test sogar besser, als das beispielsweise beim Galaxy A34 oder beim Galaxy Xcover6 Pro als ausgewiesenes Outdoor-Smartphone der Fall ist: Man erkennt nicht nur, was gerade auf dem Display angezeigt wird – auch die farbliche Darstellung leidet nur gering unter der Sonneneinstrahlung. Hier performt man definitiv auf Oberklassen-Niveau, und zwar nicht nur in Bezug auf die Helligkeit und der Ablesbarkeit – auch die Blickwinkelstabilität des Pixel 8a ist hervorragend und braucht den Vergleich zu deutlich teureren Geräten nicht scheuen.
Um für spätere Tests und Vergleiche mit anderen Modellen eine konkrete Aussage treffen zu können, habe ich die vom Display abgestrahlte Helligkeit gemessen und bin beim Pixel 8a auf eine Lux-Zahl von 1.380 gekommen. Damit alleine kann man u. U. erstmal nicht viel anfangen, daher zum Vergleich noch zwei Werte des Samsung Galaxy A34 (928 Lux) und eines iPhone 13 (1.208). Die Messung wurde jeweils im Automatik- und im manuellen Modus der Geräte durchgeführt, für das Ergebnis wurde jeweils der höchste gemessene Wert herangezogen.
Es ist erfreulich, dass man sich bei Google beim Display offenbar nicht hat lumpen lassen und lieber klotzt statt kleckert. Dies ist aber auch notwendig, denn die Konkurrenz schläft nicht und gerade das Pixel 8a hat aufgrund seiner preislichen Positionierung durchaus Konkurrenz – unter gewissen Umständen sogar im eigenen Haus. Eine Displayschutzfolie bringt der Hersteller übrigens nicht ab Werk auf: Wer sein Display zusätzlich schützen möchte, muss eine Folie nachträglich optional erwerben. In diesem Fall sollte unbedingt die erweiterte Touch-Sensibilität im Menü aktiviert werden, um die Bedienung des Displays nicht unnütz zu beschränken oder zu verschlechtern.
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Wir machen weiter mit der Bedienung des Pixel 8a: Ich hatte ja bereits erwähnt, dass das Gerät eine absolut einwandfreie Verarbeitung aufweist und auch die Wertigkeit in Relation zum Preis in Ordnung geht (das Thema mit der Rückseite mal ausgenommen). Die hohe Wertigkeit setzt sich auch bei der Bedienung fort, denn die seitlich positionierten Tasten für Lautstärke und Power fügen sich angenehm in den Rahmen ein, lassen sich gut ertasten und weisen einen hervorragenden Druckpunkt auf. Die - eingangs bereits erwähnte - Anordnung der Tasten macht nach kurzer Eingewöhnungszeit keine Probleme mehr und sollte kein Ausschlussgrund bei der Entscheidungsfindung für oder gegen das Gerät sein.
Die Bedienung selbst läuft in 95% ausschließlich über das Display ab. Bei der Navigation innerhalb des Menüs lassen sich die drei klassischen Navigationstasten in der Fußzeile des Displays aktivieren oder aber man nutzt die Gestensteuerung, die in der Praxis bei mir ohne Probleme ihren Job gemacht hat. Durch die recht kompakten Abmessungen des Geräts von 152,1 x 72,7 x 8,9 mm bei einem Gewicht von 188 Gramm hat man das Gerät durchaus auch gerne mal länger zur Bedienung in der Hand. Das Verhältnis zwischen Gerätegröße und Gewicht ist für mich gut gewählt, eventuell hätte man ein paar Gramm einsparen können. Wobei dazu gesagt werden muss, dass das Gerät dadurch auch einen „stabilen“ und robusten Eindruck hinterlässt – man hat einfach etwas in den Händen und muss sich keine Gedanken machen, ggf. etwas kaputt zu machen. Das wäre für mich bei einem Alltagsgegenstand wie einem Smartphone ein K.O.-Kriterium.
Im Alltag nutze ich das Gerät sehr gerne – die Haptik und das Feeling wirkt einfach sehr hochwertig. Ich muss aber auch erwähnen, dass ich persönlich mir nach Kauf umgehend ein Case zulegen würde: Ich habe recht große Hände und in Anbetracht der kompakten Größe des Pixel 8a „verschwindet“ das Gerät fast in der Hand bei der Bedienung, was unterschwellig dann doch immer den Gedanken an „rohes Ei“ hochkommen lässt. Nicht falsch verstehen: Das Ganze hat natürlich auch Vorteile, immerhin lassen sich alle Displayinhalte für mich nahezu problemlos einhändig erreichen – ggf. muss kurz mal nachgefasst / umgegriffen werden, im Vergleich zu anderen Smartphones ist das aber vertretbar und fällt nach kurzer Zeit kaum mehr auf. Der Rahmen geht in Bezug auf die Bedienung von der Griffigkeit in Ordnung – die Rückseite hätte gerne etwas mehr „Kontrast“ aufweisen können: Das Plastik wirkt schnell recht rutschig und speziell mit nassen Händen (Händewaschen, Schweiß im Sommer, etc.) macht das die Bedienung dann doch zu einer kleinen Herausforderung. Die abgerundeten Ecken des Rahmens schmiegen sich bei der Bedienung angenehm in die Hand und auch die Übergänge von der Rückseite in den seitlichen Rahmenbereich sind bei meinem Gerät erstklassig und hochwertig ausgeführt: Keine störenden Grate, keine Kanten, keine Ecken – perfekt!
Sehr angenehm ist außerdem die Balance des Pixel 8a ausgefallen: Das Gerät ist weder zu kopflastig, noch droht es bei der Bedienung nach unten weg zu rutschen bzw. nach unten zu „drücken“: Das Gerät wirkt sehr austariert und passt sich so zum positiven Haptik-Feeling von oben nahtlos an. Einen ebenfalls positiven Eindruck hinterlässt der Kamera-Balken auf der Rückseite auf mich: Dieser ist – im Vergleich zu den großen Brüdern – etwas schmäler und somit graziler ausgefallen, was den Schutz der beiden Kameras aber nicht negativ beeinträchtigt. Das Kameramodul ist auch weiterhin minimal im Kamera-Balken versenkt und neben den Kameras hat Google dann auch noch Platz für die LED-Leuchte gefunden. Der Balken hebt sich optisch durch eine andere Farbgebung von der Rückseite ab und umfasst auf seiner Breite das gesamte Telefon vom linken zum rechten Rand. Positiver Nebeneffekt: Das Gerät kann eben auf Untergründen aufgelegt und bedient werden, ohne dass irgendetwas kippelt oder instabil ist – sehr schön! Dazu kommt, dass der Balken ja quasi schon als „Design-Element“ gesehen wird und durchaus ein Erkennungsmerkmal für die Pixel 8-Geräte darstellt – da dies beim Pixel 8a ausnahmslos Vorteile bringt – warum also nicht?
Ab Werk ist das Gerät übrigens in einer Art „Ganzkörper-Schutzhülle“ verpackt, welche auch gleichzeitig die nötigsten Informationen zum Gerät (Tasten, Anschlüsse, etc.) aufgedruckt hat. Im gleichen Zug hat Google darauf verzichtet, dem Pixel 8a ab Werk eine Displayschutzfolie zu verpassen – etwas schade, damit hätte man sich nochmal etwas vom Wettbewerb absetzen können und das sogar ohne sich in Unkosten stürzen zu müssen.
Das Pixel 8a unterstützt selbstverständlich auch die üblichen Bedienungshilfen, die Google mit Android an die Hand des Nutzers gibt: Neben der TalkBack-Funktion (gibt Displayelemente via Audio wieder) lassen sich die Anzeige- und Textgröße des Bildschirminhaltes festlegen – und zwar erfreulicherweise in sehr vielen Stufen: Die Schriftgröße ist in sieben Abstufungen wählbar, die Anzeigegröße kann in fünf Schritten festgelegt werden. Darüber hinaus kann für die Schrift noch der Fettdruck und ein höherer Kontrast aktiviert werden – hier sollte also jeder sein Smartphone nach eigenem Gusto zuschneiden können. Eine von mir immer sehr gerne genutzte Funktion ist „Extradunkel“ für das Display. Damit kann die Displayhelligkeit in dunkler Umgebung (nachts, schwache Zimmerbeleuchtung, etc.) deutlich niedriger festgelegt werden, als das mittels der manuellen oder automatischen Helligkeitssteuerung möglich ist. Die Funktion kann im Menü aktiviert und mittels Shortcuts auch von anderen Menüebenen erreicht werden. Wer möchte, kann die Einstellung auch nach einem Neustart des Smartphones aktiviert lassen. Für Personen mit Sehschwäche kann der Displayinhalt – neben der oben erwähnten Einstellung – noch weiter vergrößert werden. Auch diese Funktion ist mittels Shortcut erreichbar und kann individuell noch nach den eigenen Anforderungen angepasst werden. Eine weiteres in der Praxis nützliches Feature ist der Punkt „Audioverstärker“: Dieser kann die Audioqualität bei Nutzung des Pixel 8a mit einem Headset verbessern. Bei der Wiedergabe über die integrierten Lautsprecher hat dieser Punkt keine Auswirkung.
Ansonsten verfügt das Pixel 8a noch über einige weitere kleine Gimmicks, die entweder über das „Bedienungshilfen“-Menü anwählbar oder hier zusätzlich nochmal verlinkt sind. Manche Punkte sind nämlich regulär auch im dazugehörigen Menüpunkt „aufgelistet“ – können also doppelt im Smartphone aufgefunden werden. Einige - für mich wirklich sinnvolle - Gimmicks beherbergt das Menü „Gesten und Bewegungen“:
- Schnelltippen, um Aktionen zu starten: Zweimal auf die Rückseite des Smartphones tippen, um eine definierte Funktion zu starten. Zur Wahl stehen „Screenshot“, „digitalen Assistenten aufrufen“, „Medien wiedergeben oder pausieren“, „kürzlich geöffnete Apps ansehen“, „Benachrichtigungen anzeigen“, Taschenlampe ein-/ausschalten oder lassen auch eine individuelle App starten. Des Weiteren kann die Intensität des Tippens verstärkt werden, um die Sensibilität des Smartphones so etwas zu erhöhen und die Funktion nicht unerwünscht zu starten.
- Kamera schnell öffnen: Ein-/Aus-Taste zweimal drücken, um die Kamera mittels Direktzugriff zu starten.
- Für Selfie-Modus Handgelenk drehen: Bei geöffneter Google-Kamera zweimal das Handgelenk drehen, um die Selfie-Kamera zu aktivieren bzw. zu deaktivieren.
- Durch Tippen auf den Bildschirm Display aktivieren: Tippen auf den deaktivierten Bildschirm zeigt die Uhrzeit, Benachrichtigungen und weitere Informationen an.
- Beim Hochheben Display aktivieren: Beim in die Hand nehmen des Smartphones leuchtet das Display auf und zeigt Uhrzeit, Benachrichtigungen und weitere Informationen an.
- Einhandmodus: Einhandmodus aktivieren, sodass das Pixel 8a auch mit kleineren Händen (bzw. einer kleineren Hand) einfacher bedient werden kann.
- Ein-/Aus-Taste gedrückt halten: Ein-/Aus-Menü öffnen oder digitalen Assistenten starten. Zudem kann die Dauer des Gedrückthaltens festgelegt werden.
- Phone umdrehen, um „Pssst“ zu aktivieren: Smartphone mit dem Display nach unten auf den Tisch legen, um „Bitte nicht stören“ zu aktivieren. Die Aktivität des Modus wird mit einem Vibrieren quittiert.
Software, Menü & AI-Features
Ansonsten kommt auf dem Pixel 8a natürlich Android in seiner absoluten Reinform zur Anwendung: Das Menü ist zwar zwischenzeitlich – durch die vielen Features und Funktionen – auch sehr voluminös und umfangreich. Dennoch hat man vielleicht maximal am Anfang das Gefühl, etwas „hilflos“ in den vielen Menüebenen des Pixel 8a zu navigieren. Das ließt sich jetzt deutlich schlimmer, als es eigentlich gemeint ist, denn wenn man beispielsweise die One UI von Samsung gewohnt ist, umfasst diese Benutzeroberfläche kaum weniger Funktionen (im Gegenteil), ist aber teilweise etwas „luftiger“ aufgebaut. Zumindest hat man das Gefühl, wenn man aus dem Samsung-Lager zu Google wechselt: Das Menü wirkt einerseits „kompakter“ zusammengefasst und durch mehr Unterpunkte pro Ebene teils trotzdem etwas unübersichtlich. Ich kann Euch aber beruhigen: Man gewöhnt sich sehr schnell daran, spätestens wenn man festgestellt hat, dass viele Menüebenen entweder Punkte doppelt aufweisen oder ggf. auch aufeinander verweisen. Im Großen und Ganzen punktet das Pixel 8a durch die Verwendung von absolut cleanem Android: Es befindet sich weder Bloatware an Bord, noch kommt es bei der Bedienung des Smartphones zu irgendwelchen Einschränkungen wie beispielsweise ruckelnder / langsamer Performance beim Navigieren. Das ist in der heutigen Zeit leider auch keine Selbstverständlichkeit. Wer Wert auf gute Performance legt und das Maximum aus seinem Pixel 8a herausholen möchte, sollte unbedingt die höhere Bildwiederholrate im Menü aktivieren, um ein optimales Nutzererlebnis zu bekommen.
2024 ohne AI? Fast nicht möglich. Samsung hat Anfang des Jahres mit der S24er Serie den Auftakt gemacht und Google hat mit etwas später folgenden Feature-Drops nachgezogen: Mal mehr, mal weniger sinnvolle AI-Funktionen haben auch Einkehr beim jüngsten Sprössling der Pixel-Familie gehalten. Eine Übersicht:
- „Beste Aufnahme“: Das Pixel nimmt statt eines einfachen Bildes ein kurzes Video bzw. mehrere Schnappschüsse direkt hintereinander auf. Der Nutzer hat später die Möglichkeit, entweder das automatisch vom System ermittelte „beste Bild“ zu nutzen oder selbst aus der Reihe der getätigten Aufnahmen zu wählen.
- „Magischer Audio-Radierer“: Störende Geräusche in aufgenommenen Videos können herausgefiltert werden. Beispielsweise Verkehrslärm oder Wind.
- „Magischer Editor“: Bildbearbeitung pur – Hintergründe können geändert, Objekte verschoben oder mittels Radierer aus dem Bild entfernt werden. Des Weiteren bietet das Pixel 8a eine „Scharfzeichnen“-Funktion für unscharf aufgenommene Bilder und eine nachträgliche Porträtbeleuchtung, mit deren Hilfe sich Schatten reduzieren und die Belichtung des Bildes verbessern lassen.
- „Nachtsichtmodus“ für die Kamera: Das Gerät erkennt – auf Wunsch – automatisch, ob ein Bild besser mit der LED-Beleuchtung oder ohne Beleuchtung und längerer Belichtungszeit gelingen kann.
- „Real Tone“ für naturgetreue Abbildung der verschiedenen Hauttöne
„Super Resolution Zoom“: Das Pixel 8a verfügt über einen bis zu 8x digitalen Zoom. Vom praktischen Nutzen könnt Ihr Euch unten in der Mediensammlung selbst ein Bild machen.
- „Circle to search“: Objekt auf einem Bild oder in einem Video einkreisen und automatisch danach suchen.
- „Live Übersetzungen“
- „Spracheingabe von Sprachbefehlen“: Blitzschnelle Befehle erteilen und ausführen lassen. Auch Diktieren ist selbstverständlich möglich - und zwar nahezu in Echtzeit.
- „Live-Anzeige“: Alle wichtigen Informationen zur richtigen Zeit sehen – ohne das Smartphone entsperren zu müssen.
- „Anruf-Filter“: Eingebaute Spam-Filter Funktion zum Schutz vor unerwünschten Anrufen
- „Glasklare Anrufe“: Seinen Gesprächspartner besser verstehen – auch bei Wind und in lauten Umgebungen.
- „Magischer Audio-Radierer“: Störende Geräusche in aufgenommenen Videos können herausgefiltert werden. Beispielsweise Verkehrslärm oder Wind.
- „Magischer Editor“: Bildbearbeitung pur – Hintergründe können geändert, Objekte verschoben oder mittels Radierer aus dem Bild entfernt werden. Des Weiteren bietet das Pixel 8a eine „Scharfzeichnen“-Funktion für unscharf aufgenommene Bilder und eine nachträgliche Porträtbeleuchtung, mit deren Hilfe sich Schatten reduzieren und die Belichtung des Bildes verbessern lassen.
- „Nachtsichtmodus“ für die Kamera: Das Gerät erkennt – auf Wunsch – automatisch, ob ein Bild besser mit der LED-Beleuchtung oder ohne Beleuchtung und längerer Belichtungszeit gelingen kann.
- „Real Tone“ für naturgetreue Abbildung der verschiedenen Hauttöne
„Super Resolution Zoom“: Das Pixel 8a verfügt über einen bis zu 8x digitalen Zoom. Vom praktischen Nutzen könnt Ihr Euch unten in der Mediensammlung selbst ein Bild machen.
- „Circle to search“: Objekt auf einem Bild oder in einem Video einkreisen und automatisch danach suchen.
- „Live Übersetzungen“
- „Spracheingabe von Sprachbefehlen“: Blitzschnelle Befehle erteilen und ausführen lassen. Auch Diktieren ist selbstverständlich möglich - und zwar nahezu in Echtzeit.
- „Live-Anzeige“: Alle wichtigen Informationen zur richtigen Zeit sehen – ohne das Smartphone entsperren zu müssen.
- „Anruf-Filter“: Eingebaute Spam-Filter Funktion zum Schutz vor unerwünschten Anrufen
- „Glasklare Anrufe“: Seinen Gesprächspartner besser verstehen – auch bei Wind und in lauten Umgebungen.
Man sieht also schnell: Es sind durchaus nützliche und sehr gut funktionierende AI-Features vorhanden. Und viele davon, waren es sogar schon vor dem Jahre 2024 – wurden aber bislang nicht als „AI“ beworben. Im Alltag besonders nützlich dürfte sich die sehr gute und schnelle Spracheingabe / Sprache-zu-Text Funktion sowie die Live-Übersetzung erweisen, sofern man denn in der entsprechenden Zielgruppe ist. Die oben genannten Funktionen und Features haben im Test grundsätzlich alle funktioniert – praktisch nutzen würde ich im Alltag aber vermutlich nur einen Bruchteil. Ebenfalls überzeugen konnte die Funktion „Beste Aufnahme“. Das Pixel 8a erkennt in 99% der Fälle tatsächlich das beste Bild aus der aufgenommenen Sequenz und Fotografieren mit dem Gerät macht einfach nur Spaß.
Kamera-Setup
Wir kommen nun zu einem Punkt, der – unumstritten – absolut für das Pixel 8a steht und dem Gerät damit zu einer Art „Alleinstellungsmerkmal“ verhilft: Der Kamera (bzw. mittlerweile „den Kameras“). Google ist längst bekannt dafür, mit seinen Pixel-Geräten durchaus Maßstäbe in Sachen Kamera zu setzen. Das hängt häufig nicht mal unbedingt mit der verwendeten Hardware (zu derer sich der Hersteller wie üblich ausschweigt) zusammen, sondern beruht zu einem sehr großen Teil auf der herausragenden Software-Optimierung und -Anpassung, die Google in seine Smartphones und deren Kameras investiert. Wer im Android-Lager eine Kamera sucht, mit der „aus der Hüfte heraus“ mal schnell wirklich gute Bilder geschossen werden sollen, kommt meist nicht an den Geräten von Google vorbei. Abseits vom Kampf der technischen Datenblätter überzeugt hier der verwendete Algorithmus und zaubert dem Nutzer gute Ergebnisse auf den internen Speicher. Zumindest war das bisher so – wird das Pixel 8a daran anknüpfen können?
Als Hauptkamera kommt beim Pixel 8a eine 64 Megapixel Weitwinkelkamera mit Quad PD Autofokus und einer Blende von f/1.89 zum Einsatz. Das Sichtfeld der Kamera wird von Google mit 80° angegeben und die Größe des zum Einsatz kommenden Bildsensors liegt bei 1/1,73“. Die Kamera nutzt in der Praxis – wie heut zu Tage üblich – „Pixel Binning“, sodass Ihr im Endeffekt 16 Megapixel Bilder mit dem Pixel 8a schießen werdet. Ebenso an Bord ist ein optischer Bildstabilisator sowie eine „doppelte“ Videostabilisierung. Das hört sich zunächst alles sehr technisch an – vergleicht man das Pixel 8a mit dem Pixel 8 wird klar, dass Google hier definitiv auf eine abweichende Kamera Hardware setzt. Dies gilt nicht nur für die Hauptkamera auf der Rückseite, sondern auch für den zweiten Sensor, die Ultraweitwinkelkamera: Diese löst mit 13 Megapixel auf, bietet ein Sichtfeld von 120° und eine Blende von f/2.2 – einen Autofokus sucht man hier allerdings vergeblich. Das Pixel 8a ist in Sachen Kamera-Hardware also eher mit dem Pixel 7a zu vergleichen als mit seinen Fast-Namensvettern aus der 8er Reihe.
Wie bereits eingangs erwähnt sind es bei Google aber eigentlich weniger die technischen Specs aus dem Datenblatt, die für die Ergebnisse der Kameras verantwortlich sind; sondern vielmehr die softwarebasierten Kniffe der Entwickler. Neben dem „magischen Editor“ der mittlerweile vielen Nutzern aus Präsentationen, Werbespots und vielleicht auch praktisch ein Begriff ist, kommen auch Funktionen wie „Beste Aufnahme“ und der ebenso bekannte „magische Radierer“ zum Einsatz – sofern der Nutzer das möchte. Streng genommen müsste man diese Funktionen eigentlich losgelöst von der Kamera-App bewerten, denn diese sind Bestandteile der „Google Fotos“-App und somit auch nur innerhalb dieser App nutzbar. Die einzelnen Modi werde ich Euch nachfolgend noch etwas genauer auflisten und ggf. mit einigen Beispielen untermauern.
Kommen wir noch zu den technischen Daten der letzten Kamera im Bunde, dem 13 Megapixel Selfie-Shooter auf der Front. Auch hier hat sich – im Vergleich zum Pixel 7a – nichts verändert, es kommt derselbe Sensor mit f/2.2er Blende zum Einsatz. Die Frontkamera bietet ebenfalls keinen Autofokus und schließt den Nutzer mit ihrem 96,5° Ultraweitwinkel-Sichtfeld in ihren Bann.
Doch nun weg von den technischen Daten und hin zu den tatsächlichen, praktischen Ergebnissen: Vorweg sei gesagt: Die Pixel 8a Kamera gehört in Sachen „Funktion und Bedienung“ zur Kategorie Sonne und Schatten: Die möglichen Funktionen und Einstellungsmöglichkeiten sind groß und vielfältig, wenngleich diese auch wieder teilweise unnötig verschachtelt im Interface der Kamera sind. Hier finde ich beispielsweise die Benutzeroberfläche bei Samsung deutlich angenehmer: Es sind mehr Einstellungen und Funktionen mit weniger Klicks erreichbar, außerdem erschließt sich deren „Fundort“ meist deutlich schneller. Doch mit der Software der Kamera ist es ähnlich den „verkehrt herum“ angeordneten Seitentasten. Auch daran gewöhnt man sich und nach kurzer Zeit hat man die Kniffe ohnehin raus. Das Pixel 8a gehört zu der Sorte Smartphones, mit denen man einfach mal draufhalten kann und zu 98% ein brauchbares Ergebnis in Sachen „Farbtreue“, „Schärfe“ und „Weißabgleich“ geliefert bekommt – wobei das jetzt noch einigermaßen untertrieben ist. Die Auslöseverzögerung der Kamera ist quasi nicht vorhanden und kann nur bei wirklich harten Bedingungen wie Wind oder extrem schnellen Bewegungen von Motiven / Personen herausgefordert werden. Der Autofokus arbeitet blitzschnell und zuverlässig, der OIS sorgt für stets akkurat ausgerichtete und ruhige Bilder und die °-Anzeige im Sucher hilft bei der optimalen Positionierung des Wunschmotivs. Je nach individueller Einstellung lässt das Pixel 8a mehr oder weniger persönliche Eingriffe in die Aufnahmen zu – man kann sich bspw. aus einer Bildreihe das automatisch als „bestes Bild“ von der KI erkannte Bild errechnen lassen oder aber auch selbst aus der Foto-Serie wählen. Des Weiteren können die Modi – Automatik / Nachtmodus / etc. – von der KI gewählt und entsprechend angewandt werden. Wer das nicht möchte, kann dies entsprechend regeln und somit auch selbst kreativ werden. Der Vorteil der Pixel-Phones war und ist auch weiterhin die Tatsache, dass die Kameras grundsätzlich keine riesigen Einstellungs-Orgien benötigen, um mehr als gute Resultate hervorzubringen. Viele andere Hersteller gehen da genau den entgegengesetzten Weg und möchten die Nutzer quasi zur eigenen Kreativität ermutigen. Wer auch das nicht möchte (oder auch damit überfordert ist, ist ja keine Schande) der dürfte bei der Pixel-Reihe noch immer absolut an der richtigen Adresse sein – überzeugt Euch gerne am Ende des Berichts mit Hilfe der Sample-Bildern selbst. Alle Bilder wurden nachträglich nicht bearbeitet und entstammen direkt dem Pixel 8a. Übrigens: Nachdem die Bilder aufgenommen wurden, kommt es – zumindest im Modus „bestes Bild“ zu einer kurzen Nachbearbeitung des geschossenen Bildes von ca. 1 Sekunde. In diesem Zeitraum sieht man quasi auf dem Sucher-Bildschirm, wie das geschossene Bild optimiert wird und die KI „durchläuft“. In der Praxis absolut nicht störend – aber durchaus interessant zu sehen bzw. es zu wissen.
Die 13 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera schießt ebenfalls gute Bilder und kommt in Sachen Farbtreue dem Hauptsensor erfreulich nahe. Klar – ein Autofokus wäre echt nett gewesen, dann hätten sich vielleicht auch Makroaufnahmen noch etwas besser umsetzen lassen. Dennoch kann sich auch diese Kamera sehen lassen und bietet dem Hauptobjektiv eine gute Rückendeckung.
Auch bei der Frontkamera hat Google minimal den Rotstift angesetzt: Hier sucht man ebenfalls vergeblich nach einem Autofokus. Die Ausrichtung bzw. der Aufnahmewinkel der Kamera ist in der Praxis sehr angenehm gewählt und Bilder werden nach dem Betätigen des Auslösers blitzschnell gespeichert. Die Darstellung der Bilder geht für eine Frontkamera in Ordnung und ist für gelegentliche Selfies oder Videocalls in jedem Fall ausreichend.
Doch wie sieht’s bei den Videos aus? Die Hauptkamera sowie die UWW auf der Rückseite sind dazu in der Lage, Videos in einer maximalen Auflösung von 4K aufzuzeichnen, und zwar mit jeweils wahlweise 30 oder 60 Frames pro Sekunde. Dieselben Frameraten stehen auch im 1080p-Videomodus zur Verfügung. Auch während der Aufnahme lässt sich zwischen den rückseitigen Kameras wechseln, sodass man beispielsweise im Ultraweitwinkelmodus starten und im Laufe des Videos zur Hauptkamera wechseln kann.
Die Frontkamera versteht sich ebenfalls sowohl auf 1080p-Aufnahmen als auch auf 4K-Videos, wobei diese jeweils nur mit maximal 30 Frames pro Sekunde getätigt werden können. Die Audiospur wird bei Videos in Stereo aufgenommen, Google betont dabei eine verbesserte Sprachqualität umgesetzt und darüber hinaus die Windgeräusche weiter reduziert zu haben.
Das liest sich also alles richtig klasse – alles ist besser, schneller und toller als bisher. Doch hält man dieses Versprechen auch in der Praxis? Grundsätzlich: Ja, das Fazit für die Videos fällt ähnlich aus wie auch bei der Bildaufnahme des Pixel 8a: Diese sind nicht nur hinsichtlich ihrer reinen Bild- und Audioqualität auf einem hohen Niveau; auch die durchaus durchdachten und hilfreichen Funktionen wie beispielsweise der 2-stufige Bildstabilisierungsmodus oder der Modus für „verbessertes Audio“ funktionieren in der Praxis gut (Audioverbesserung) bis sehr gut (Stabilisierung). Klar, auch der Software sind irgendwo mal Grenzen gesetzt – doch diese scheinen sich immer weiter ausdehnen zu lassen. Im Test ist aufgefallen, dass es zeitweise beim Filmen mit der UWW-Kamera zu Rucklern während den Aufnahmen kommt. Diese Ruckler sind nicht „nur“ beim Filmen auf dem Smartphone sichtbar, sondern können auch im Nachgang beim Betrachten des Films am Smartphone oder am Rechner beobachten werden. Es sieht dabei so aus, als würde sich das Pixel 8a beim Drehen eines Videos (konkret: Beim Kameraschwenk) „verschlucken“, sodass der Sucher bzw. die Optik der Hardware etwas hinterherhinkt. Schwer zu beschreiben – schaut es Euch einfach am Ende des Berichts an. Vermutlich dürfte es sich hierbei um einen softwarebedingten Bug handeln, der verhältnismäßig einfach von Google gefixt werden kann.
Die einzelnen Funktionen & Einstellungsmöglichkeiten des Google Pixel 8a in der Kamera-App; Foto-Modus:
Die folgenden Punkte sind direkt über den Sucher-Bildschirm anwählbar:
- Auswahl zwischen Zoomstufen 0,5x (Ultraweitwinkel), 1x und 2x
- Shortcut zur Galerie
- Auslöser inkl. Anzeige des aktuellen Aufnahme-Modi
- Wechsel zwischen Haupt- und Frontkamera
- Modi-Auswahl: Langzeitbelichtung / Porträt / Foto / Nachtsicht / Panorama
- Wechsel zwischen Kamera- und Video-Modus mittels Slide-Button
- Individuelle Regelung von Nachtsichtmodus / Helligkeit / Schatten und Weißabgleich
- Mehr Licht: Deaktiviert / Nachtsicht / LED-Blitz
- Top-Foto: Aus / Automatisch / An
- Timer: Aus / 3 Sekunden / 10 Sekunden
- Verhältnis: Breitbild (16:9) / Vollbild (4:3)
- Standort speichern: Ein / Aus
- Kameratöne: Ein / Aus
- Scannen via Kamera (QR-Code Erkennung): Ein / Aus
- Teilen in sozialen Netzwerken: Aus / Wahl zwischen verschiedenen Social Media Apps
- Selfie-Timer per Handzeichen aktivieren: Ein / Aus
- Tastenkürzel: Aktionen für Lautstärketasten festlegen
- Oft fotografierte Gesichter („Top-Foto“ orientiert sich an oft fotografierten Gesichtern zur Optimierung der Hauttöne – lokal auf dem Gerät): Ein / Aus
- Gerätespeicher: Verfügbaren Speicher anzeigen, Einsparungen zur Reduzierung der Dateigrößen vornehmen, Speicherplatz bereinigen
- Warnung bei verschmutzter Linse: Ein / Aus
- RAW/JPEG-Steuerung: Ein / Aus
- Tiefendaten für Apps für soziale Medien: Ein / Aus
- Zeitraffer für Astrofotografie aktivieren: Ein / Aus
- Timer-Licht (Kamera-LED blinkt während Timer-Countdown): Ein / Aus
- Nuancenreiche Farbdarstellung in Fotos: Ein / Aus
- Ultra HDR: Ein / Aus
- Tipps zur Bildkomposition: Ein / Aus
- Rastertyp: Kein Raster / 3x3 / 4x4 / Goldener Schnitt
- Selfie wie in der Vorschau speichern: Ein / Aus
- Videostabilisierung: Ein / Aus
- Videos platzsparend speichern: Ein / Aus
Die einzelnen Funktionen & Einstellungsmöglichkeiten des Google Pixel 8a in der Kamera-App; Video-Modus:
Die folgenden Punkte sind direkt über den Sucher-Bildschirm anwählbar:
- Auswahl zwischen Zoomstufen 0,5x (Ultraweitwinkel), 1x und 2x
- Shortcut zur Galerie
- Auslöser
- Wechsel zwischen Haupt- und Frontkamera
- Modi-Auswahl: Kinoeffekt / Video / Zeitlupe / Zeitraffer
- Wechsel zwischen Kamera- und Video-Modus mittels Slide-Button
- Individuelle Regelung von Belichtung und Weißabgleich im Automatik-Videomodus. Für den Modus Zeitlupe ist zudem die Geschwindigkeit mit 1/8x und 1/4x auswählbar und beim Zeitraffer die Optionen „Automatisch“, „5x“, „10x“, „30x“ und „120x“
- Blitz: Aus / Ein
- Auflösung: Full HD (1080p) / 4K (Ultrahohe Auflösung)
- Bilder pro Sekunde: Automatisch / 30 FPS / 60 FPS
- Videostabilisierung: Deaktiviert / Standard / Aktiv
- Verbesserte Sprachqualität: Aus / Ein
- Die weiteren Optionen gleichen den Einstellungsmöglichkeiten des Foto-Modus – siehe Tabelle oben.
Der Akku des Pixel 8a fasst in seiner Kapazität 4.492 mAh. Das ist generell schon ein eher überdurchschnittlicher Wert für „normale“ Smartphones. Betrachtet man die recht kompakte Bauweise des Pixel 8a ist es umso erfreulicher, dass Google hier nicht bei der Größe der Energiequelle geknausert hat. Wer sich allerdings etwas mit Smartphones im Allgemeinen (und den Pixel-Phones im Besonderen) beschäftigt hat, dürfte wissen: Das Pixel 8a bietet mit seinen Hard- und Software-Features potenziell genug „Angriffsfläche“, um beim Energieverbrauch gern mal einen Happen mehr zu nehmen. Dazu kommt, dass Google auch beim Pixel 8a weiterhin auf einen „hauseigenen“ Tensor G3 SoC setzt. So wirklich „hauseigen“ ist der nämlich nicht – gefertigt wird der SoC von bzw. bei Samsung und die Basis des Tensors kommt auch von den Südkoreanern. Und aus der Vergangenheit wurde – vor allem mit steigender Versionszahl von G1 zum aktuellen G3 hin – immer klarer: Die Leistung scheint nicht mehr das Problem des Chips zu sein, dennoch eilt dem SoC immer noch ein extremer Hunger nach Energie voraus. Vor allem im Standby-Modus (also bei Nichtgebrauch des Smartphones) und insbesondere auch außerhalb einer bekannten WLAN-Verbindung – also im Mobilfunkmodus.
Gut – jetzt muss man eher nicht festhalten, dass das Pixel 8a natürlich auch weiterhin ein Smartphone ist und dieses auch im Mobilfunknetz nutzbar sein sollte. Und keine Sorge – das ist es selbstverständlich auch. Doch einen deutlich höheren Verbrauch dort in Relation zur WLAN-Konnektivität konnte ich auch bei mir nachstellen. Der Tensor G3 hat vor allem immer dann zu kämpfen, wenn man sich häufig in bzw. zwischen verschiedenen Funkzellen bewegt, also das Modem quasi die Verbindung „wechseln“ muss.
Ich habe innerhalb des Testzeitraumes das Gerät mit einer T-Mobile SIM betrieben. Wann immer möglich (technisch und qualitativ), war das Pixel 8a mit WLAN verbunden, ansonsten waren die mobilen Daten mit bevorzugter 5G-Nutzung aktiviert. Auf dem Gerät wurde neben WhatsApp als Messenger Skype und Teams betrieben, darüber hinaus wurden in Summe drei Mailkonten via Push-Mitteilungen synchronisiert. Dazu kamen hin und wieder Anrufe (unregelmäßig – keine gleichmäßige Anzahl pro Tag) sowie das gelegentliche Nutzen des Smartphones. Dazu gehört neben der Kamera-App auch das mobile Surfen. Neben dem regulären Normalbetrieb – auf den wir gleich zu sprechen kommen – habe ich folgende spezielle Szenarien im Rahmen des Testbetriebes durchlaufen:
Situation 1: Akku vollständig auf 100% geladen und um 08.00 Uhr morgens vom Strom genommen. Kurze Zeit im WLAN, dann im Testbetrieb bis ca. 10.45 Uhr unterwegs mit folgender Konfiguration: Aktivierte 5G Datenverbindung, dauerhaft aktives GPS-Logging zur Aufzeichnung einer Wegstrecke und der Bestimmung der Genauigkeit des GPS-Modus. Innerhalb dieses Zeitraumes wurde zudem die Kamera recht ausgiebig zur Erstellung diverser Sample-Bilder genutzt.
Resultat: Bei der Rückkehr ins WLAN-Netz gegen 10.45 Uhr war der Akku von seinen ursprünglichen 100% noch bei 70%. Die Temperatur des Akkus bewegte sich im genannten Zeitraum im Bereich von 32,5°C bis hin zu maximal 37,5°C. Das Gerät wurde also schon merkbar warm, aber noch nicht unangenehm heiß.
Situation 2: Standby-Verbrauch über Nacht: Gerät in bekanntem WLAN und im Zeitraum von 00.00 Uhr bis ca. 07.45 Uhr mit dauerhaft aktivem Always-on-Display bei 5%
Situation 3: Vollständiger Arbeitstag im Zeitraum von 05.00 Uhr bis ca. 17.00 Uhr. Das Gerät wurde am Abend vorher auf 100% geladen und gegen 23.30 Uhr mit 99% in den Flugzeugmodus versetzt. Um kurz nach 05.00 Uhr wurde dieser mit Akkustand 95% beendet und das Gerät befand sich ca. 1 Stunde im heimischen WLAN. Von 06.00 Uhr an war das Pixel 8a dann – mit einer Ausnahme von knapp 5 Minuten – dauerhaft im 5G Netz der Telekom eingebucht. Neben zwei kurzen Telefonaten von jeweils 2 bzw. 3 Minuten wurde das Gerät an diesem Tag – verhältnismäßig - selten genutzt, sodass sich der Akkustand gegen 17.00 Uhr bei 67% befand.
Grundsätzlich sei zum Akku gesagt: Knapp 4.500 mAh sollten für ein Gerät der höheren Mittelklasse – zu welcher ich das Pixel 8a zähle – eigentlich Standard und damit auch ausreichend sein. Und eigentlich ist er das auch, denn dem Gerät mangelt es nicht an zur Verfügung stehender Akkukapazität. Das Problem scheint mir – aktuell? – noch der Prozessor samt Funkeinheit des Pixel 8a zu sein. Nun ist der Tensor G3 kein Ultra-Flaggschiff-Prozessor wie man es bspw. vom Qualcomm Snapdragon 8 Gen. 3 behaupten könnte. Dennoch gehört der G3 zu einer durchaus potenten Leistungsgattung und kann Ressourcen abrufen, wenn diese benötigt werden. Allerdings eben bei weitem nicht so effizient, wie das den Mitbewerbern von Google bzw. Samsung bei der Prozessorfertigung gelingt. Fordert man dem Gerät Leistung ab, erwärmt sich dieses doch recht deutlich – nicht unbedingt schädlich für die Technik, aber durchaus teilweise unangenehm für den Nutzer. Dieses Verhalten der Erwärmung ist auch zu beobachten, wenn man mit dem Gerät via Mobilfunknetz längere Zeit online unterwegs ist und surft oder auch Videos betrachtet.
Fordert man das Pixel 8a nicht zu stark in diesen Bereichen, kommt man mit der gebotenen Akkukapazität locker über den Tag. In meinen oben genannten Beispielen kam ich – bei geringer Nutzung über den Arbeitstag verteilt – stets im Bereich von 65-70% Restkapazität heraus, was für den restlichen Tag bzw. Abend absolut ausreichend ist. Einen zweiten Tag würde ich aber ohne Zwischenladung vermutlich nicht hinbekommen – erst recht nicht, wenn dabei die Nutzung dann ggf. noch steigt. In Anbetracht dieser Tatsachen wäre eine „richtige“ Schnellladefunktion Gold wert gewesen – mehr dazu lest Ihr unter dem Punkt „Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät“.
Wir machen weiter mit der Sprachqualität und dem Empfang: Bei der Sprachqualität zeigt sich schon relativ gut, was uns vielleicht später in Bezug auf Musik & Video und den Lautsprechern erwarten wird: Abgesehen von der Tatsache, dass die Sprachqualität natürlich auch immer von vielen äußeren Faktoren abhängig ist die nicht beeinflusst werden können, kommt es aber immer auch noch auf die vom Hersteller verwendete Hard- und Software an.
Man sieht hier schon deutlich, dass Google hier auch beim „kleinen“ Pixel keine Kompromisse eingeht, denn die verbaute Hardware ist – hörbar – auf einem hohen Level und bei der Software geht man erfreulicherweise auch keine Kompromisse ein. Es gibt beispielsweise die Möglichkeit, im Menü den Punkt „Glasklare Anrufe“ zu aktivieren – eine Funktion, die als eine Art „Rauschunterdrückung“ störende Hintergrundgeräusche bei Telefonaten herausfiltern soll. In der Praxis mag man diese Art von Verbesserungen meist nur spüren, wenn man sie explizit kennt und einen direkten Vergleich hat. De facto zählt doch aber die Tatsache, ob das Gerät an sich eine gute Leistung beim Telefonieren liefert, oder nicht – völlig egal, welche „Hilfsmittelchen“ da im Hintergrund werkeln. Und ja – das Google Pixel 8a liefert ab. Getestet wurden Verbindungen vom Mobilfunknetz der Telekom ins Telefonica-Netz sowie diverse Verbindungen von der Telekom ins Festnetz. Stets war sowohl auf Sende- als auch auf Empfangsseite eine sehr natürliche, klar identifizierbare Stimme wahrnehmbar, störende Geräusche konnte ich nicht nachvollziehen und die maximale Lautstärke ist – sowohl im Freisprechmodus als auch beim Telefonieren mit Ohr an der Hörmuschel – absolut ausreichend und auf hohem Niveau. Bei lauten Umgebungen (Baustelle oder direkt an einer vielbefahrenen Straße) könnte man gelegentlich zu kämpfen haben – dies sind allerdings Ausnahmesituationen und auch da muss sich das Pixel 8a keinesfalls beschämt verstecken. Im Freisprechmodus werden übrigens auch beide Lautsprecher zur Wiedergabe genutzt – also sowohl Hörmuschel, als auch der Medienlautsprecher an der Unterseite des Geräts.
Ähnlich positiv sieht es beim Empfang für mich aus, was nicht zuletzt auch an der von Google getätigten Materialwahl zu verdanken sein dürfte: Man merkt deutlich, dass die Rückseite aus Kunststoff und die vielen Antennen-Trenneinheiten im Rahmen ihren Job gut machen und eine durchaus schicke und haptisch gute Gestaltung mit den eigentlichen Eigenschaften eines Smartphones verbinden kann: Dem Telefonieren. Das Pixel 8a war bei mir überwiegend entweder im 5G-Netz der Telekom oder in bekannten WLAN-Netzen aktiv. Bei der Nutzung außerhalb der WLAN-Netze war ein sehr zügiges und angenehmes Umschalten zwischen den einzelnen Netzmodi bemerkbar. Das Gerät versuchte also nicht, bei schwächelndem Signal lange in einem Netz zu verbleiben, sondern wechselte prompt in den Netzmodus mit der besseren Sende- und Empfangsleistung. Das Ganze hat in der Praxis aber auch einen nicht von der Hand zu weisenden Nachteil: Je „sprungfreudiger“ das Gerät, desto höher in der Regel der Energieverbrauch. Das betrifft sowohl das Wechseln des Geräts zwischen den verschiedenen Funkzellen als auch die Netzmodi des Geräts selbst.
Benchmarks & Emissionen
Während der Nutzungsdauer des Pixel 8a habe ich mehrere Läufe der zwei Benchmarks „Geekbench 6.0“ und des „Wild Life Extrem Stress Test“ durchgeführt. Einerseits um die Leistung des Geräts mittels des Benchmark-Scores darzustellen, andererseits – und damit für mich in der Praxis viel wichtiger – um die Emissionen des Geräts (also die Temperaturentwicklung) darzustellen und so mögliche Probleme bei starker Beanspruchung festzustellen. Die Benchmarks wurden mit hohen Akkuständen und unter Alltagsbedingungen durchgeführt: Also kein Flugzeugmodus mit deaktivierten Verbindungen, sondern reelle Testszenarien mit aktivem WLAN, automatischer sowie maximaler Displayhelligkeit & Co.
Geekbench 6.0 CPU: Hier kommt das Gerät auf einen Single-Core Score von 1.682 und einen Multi-Core Score von 4.333. Damit positioniert sich das Gerät im Ranking zwischen einem Galaxy S23 mit 1.884 Punkten und einem Xiaomi Poco F5 mit 1.457 Punkten. Das Google Pixel 7 kann man mit 1.394 erreichten Punkten ebenfalls toppen. Dasselbe Bild zeigt sich auch beim Multi-Core Score.
Geekbench 6.0 GPU: Das Pixel 8a erreicht im GPU-Benchmark einen Score von 5.586 und sortiert sich damit oberhalb des Galaxy Z Fold4 ein aber unterhalb eines Pixel 6a oder eines Xiaomi 13.
Wild Life Extreme Stress Test: Der beste mit dem Pixel 8a gemessene Durchlauf-Score lag bei 2.400, der niedrigste Wert bei 1.633 mit einer 68%igen Stabilität. Im Laufe des Stress Tests ließ die Benchmark-Leistung spürbar nach, im Gegensatz dazu stieg die gemessene Temperatur von anfangs knapp 34°C auf in der Spitze bis zu 43°C gemessen via Benchmark-App und einer zusätzlichen Sensor-App für den Akku.
Die nachfolgenden Bilder zeigen das Google Pixel 8a im Verlauf der durchgeführten Benchmark-Testings (exemplarisch Wild Life Extreme Stress Test):
Bild 1 - Benchmark 1 Start Rückseite Pixel 8a:
Bild 2 - Benchmark 1 Start Vorderseite Pixel 8a:
Bild 3 - Benchmark 1 Ende Rückseite Pixel 8a:
Bild 4 - Benchmark 1 Ende Vorderseite Pixel 8a:
Bild 5 - 3 Durchgänge Benchmark Rückseite Pixel 8a:
Bild 6 - 3 Durchgänge Benchmark Vorderseite Pixel 8a:
Auf den Bildern wird relativ gut sichtbar, in welchen Bereichen sich das Pixel 8a recht deutlich erwärmt. Neben einem Hitze-Peak auf der Rückseite leitet das Gerät vor allem über den seitlichen Rahmen Hitze nach außen. Bei starker Beanspruchung kann das tatsächlich auch unangenehm in den Händen werden. Jetzt wird man das Gerät logischerweise nicht dauerhaft während eines Benchmark-Ratings in den Händen halten, es bleibt aber abzuwarten, wie sich die Emissionen an einem heißen Sommertag in Verbindung mit starker Nutzung des Telefons entwickeln. Denn auch ein Display auf maximaler Helligkeitsstufe kann ordentlich Akku-Power fordern und in Zusammenhang mit prozessorintensiver Nutzung Abwärme produzieren.
Media & Musik
Wer ein Google Pixel Smartphone kauft, wird das vermutlich nicht unbedingt wegen seinen multimedialen Eigenschaften machen – könnte man meinen. Die Pixel-Smartphones stehen eigentlich für ihr sauberes, schnelles Betriebssystem, die hervorragenden Point-and-Shoot Kameras und guten und langen Software-Support. Zumindest bisher. Das Pixel 8a zeigt deutlich, dass ein Pixel-Smartphone heut zu Tage aber auch mehr kann und auch können muss, denn die Konkurrenz schläft nicht.
Das Gerät kann ab Werk natürlich sowohl Audio- als auch Videodateien wiedergeben. Die Wiedergabe erfolgt softwareseitig aber eher rudimentär mit Standard-Apps und es gibt deutlich umfangreichere Apps im Play Store, mit deren Hilfe man einerseits Einiges mehr aus seinem Smartphone herausholen kann und andererseits einen deutlichen Mehrwert beim Bedienkomfort hat. In meinem Test wurde das Pixel 8a mit dem VLC-Player betrieben, welcher einerseits kostenfrei im Play Store zu haben ist und andererseits einen wohl unvergleichlichen Funktionsumfang für eine Freeware-App ohne Werbung bietet. Da es hier nicht um den Test der VLC-App gehen soll sondern um die Fähigkeiten des Smartphones, gehe ich nicht im Detail auf den Funktionsumfang der App ein – einen groben Überblick bekommt Ihr sicherlich über die entsprechenden Screenshots.
Google stattet das Pixel 8a mit Stereo-Lautsprechern aus, von denen einer in der Hörmuschel und der andere unten am Smartphone platziert ist. Der untere Lautsprecher ist hierbei als Medienlautsprecher festgelegt und wird bspw. in Telefonaten nur aktiv, wenn man den Freisprechmodus aktiviert. Im Gegenzug ist es bei der Wiedergabe von Medien (egal ob Video oder Audio) so, dass hier stets beide Lautsprecher Audiosignale ausgeben und damit eben einen Stereo-Klang produzieren. Die Verteilung bzw. Stärke des Klangs würde ich auf 40/60 festlegen – 40% der Lautstärke kommen aus der Hörmuschel, 60% aus dem größeren Lautsprecher auf der Unterseite. Die Lautstärke als Ganzes ist dabei auf einem guten und hohen Niveau, kommt aber nicht an Flaggschiff-Smartphones oder ausgewiesene Musik-Phones heran. Für eine normale Beschallung in der eigenen Bude oder auch in einer kleineren Gruppe dürfte es aber allemal ausreichend sein. Einen Eindruck von der Leistungsfähigkeit der Lautsprecher (im Hinblick auf die Lautstärke) bekommt Ihr über den dB-Vergleich am Ende dieses Abschnitts. Qualitativ lässt sich der Klang des Pixel 8a natürlich softwareseitig noch etwas beeinflussen. Je nach eigenem Gusto kann dieser mit etwas mehr „Volumen“ und „Kraft“ bestückt werden – oder man hebt vielleicht eher die Höhen und Stimmen eines Titels in den Mittelpunkt. Hier empfiehlt es sich, die eigenen Tonprofile zu testen und ggf. eigene Settings im Equalizer des Players zu hinterlegen.
Ein ähnlich positives Fazit kann ich auch für die Videowiedergabe auf dem Pixel 8a geben: Das Display tut auch hier sein Übriges und bringt die wahlweise selbst gedrehten Videos oder andere Inhalte brillant zur Geltung. Dank der hohen Displayhelligkeit ist das Betrachten der Videos auch bei direkter Sonneneinstrahlung überhaupt kein Problem. Die Lautsprecher sind so positioniert, dass man das Smartphone sowohl im Hoch- als auch im Querformat dennoch angenehm halten und bedienen kann.
Nachfolgend findet Ihr noch die von uns ermittelten dB-Werte des Google Pixel 8a. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Google stattet das Pixel 8a grundsätzlich mit allen heut zu Tage unbedingt notwendigen und sinnigen Kommunikationsfeatures aus – was allerdings aus Sichtweise von Google auch das Minium darstellen sollte. Es gibt aber auch ein paar Kleinigkeiten, die man im Vergleich zu anderen Marktbegleitern vielleicht noch als Ass im Ärmel hat – und genau diese könnten im praktischen Alltag unter Umständen mal den Unterschied ausmachen. Konkret geht es mir dabei um den Typ-C USB-Port, welcher zwar im 3.2er Standard daherkommt, ab Werk aber noch keine Ausgabe von Videosignalen ermöglicht. Dieses Feature soll von Google aber sehr zeitnah mittels Software-Fix nachgereicht werden – sehr schön!
Das Pixel 8a unterstützt sowohl das kabelgebundene Laden mittels USB-C Kabel als auch die kabellose Ladung mittels Qi-Technologie. Letzteres ist auch im Preisbereich um 500,- EUR noch keine Selbstverständlichkeit und darf daher durchaus positiv erwähnt werden. Etwas enttäuschend ist die Tatsache, dass man sich bei Google offenbar auch in Sachen „Schnellladung“ in Südkorea orientiert: 18W ist für mich heut zu Tage längst keine Schnellladung mehr und de facto können diese 18W auch nur bei Nutzung des offiziellen Google-Netzteils erreicht werden. Ich hatte im Testzeitraum kein Problem damit, das Gerät auch mit anderen Netzadaptern mit 17-19W zu laden. Wobei man erwähnen muss, dass diese „hohen“ Wattzahlen auch zumeist nur in den unteren zwei Dritteln der Akkukapazität anfallen – ab knapp 65% wird meist nur noch mit max. 15W geladen und ab 90% fällt die Leistung nochmal deutlicher auf 5 bis 8W ab. Das ist heute nicht mehr zeitgemäß und sollte endlich überarbeitet werden. Eine Ladung von 15% bis auf 100% dauert mit dem Pixel 8a 1 Stunde und 35 Minuten – das ist im Vergleich zur Konkurrenz fast schon lächerlich viel.
Positiv überrascht hat mich die GPS-Leistung des Pixel 8a: Ich habe verschiedene Strecken mittels Geo-Tracking aufgezeichnet und diese im Nachgang ausgewertet. Das Pixel 8a zeichnet Strecken mit sehr hoher Genauigkeit und Abweichungen im Bereich von max. 2-3 Metern auf. Auch kürzere bzw. schnellere Richtungsänderungen werden im Normalfall gut aufgezeichnet und es kommt nur gelegentlich mal zu negativen Ausreißern mit höheren Verfehlungen im Bereich von >5m. Der SAT-fix ist im Regelfall sehr schnell da und zuverlässig, wenngleich beim Pixel 8a gefühlt weniger Satelliten gefunden wurden, als das bei meinem Galaxy A34 der Fall ist. Spielte bei mir in der Praxis aber nahezu keine Rolle, denn wie erwähnt: Die Ergebnisse sind zufriedenstellend und in der Praxis ausreichend. Alle unterstützenden Technologien wie bspw. eine erhöhte Genauigkeit via Mobilfunknetz waren selbstverständlich aktiviert und wurden genutzt.
Sicherheit
Das Google Pixel 8a lässt sich sowohl über Gesichtsentsperrung als auch mittels Fingerabdruckes oder Displaycode / -muster sicher sperren und entsperren. Die Gesichtsentsperrung lässt dieses Mal – dank der spezielle Prozessor-Architektur des Tensor G3 – auch als „sichere“ Verifizierung bspw. innerhalb Banking-Apps & Co. nutzen. Es handelt sich aber auch weiterhin nur um eine 2D-Gesichtsentsperrung, welche die Frontkamera nutzt. Ergo muss zur Nutzung der Gesichtsentsperrung auch ausreichend viel Helligkeit vorhanden sein. Reicht diese nicht aus, blendet das Pixel 8a dies im Display ein und es muss eine alternative Entsperrmethode genutzt werden. Bei der Registrierung des Gesichts genügt es, dieses beim Einlese-Vorgang lediglich nach oben und nach unten zu neigen. Brillenträger können die Brille – sofern es sich um eine normale Brille und keine abgedunkelte Brille / Sonnenbrille handelt – aufgesetzt lassen. Beim späteren Entsperren erkennt bzw. registriert das Pixel 8a übrigens auch keine Sonnenbrillen – man kommt also auch dann nur mittels alternativer Entsperrmethode an sein Gerät.
Wer sein Gerät lieber mittels biometrischen Fingerabdruckes entsperren möchte, kann dies natürlich ebenfalls tun. Hierzu können bis zu vier unterschiedliche Finger registriert werden. Der Registrierungsvorgang pro Finger benötigt in Summe 20 Positionierungen des jeweils einzulesenden Fingers. Dafür bekommt man später aber auch eine absolut hervorragende Erkennungsrate im Alltag: Ich hatte nahezu immer auf Anhieb eine Erkennung des aufgelegten Fingers. Wichtig ist, dass der Finger lange genug auch wirklich auf dem Sensor aufliegt. Das lässt sich besonders gut beim Einscannen der Finger bei der Registrierung erkennen: Auch hier müssen die Finger aufs Display aufgelegt und einen kleinen Moment auf dem Display belassen werden. Wenn man später so auch den Scanner zum Entsperren nutzt, wird man keine Probleme bei der Nutzung haben.
Der visuelle In-Display Scanner ist auf einer für mich recht angenehmen Höhe leicht unterhalb der Mitte des Displays positioniert und damit deutlich höher als beispielsweise bei Samsungs aktueller Mittelklasse. Das führt dazu, dass man das Gerät beim Entsperren gefühlt sicherer halten kann – was angesichts der Gerätegröße auch unbedingt notwendig ist. Für mein persönliches Empfinden ist die beim Pixel 8a gewählte Positionierung nahezu perfekt.
Wer eine der oben genannten Entsperrmethoden für sein Pixel 8a nutzt, muss natürlich als Alternative noch eine PIN-Sperre oder Ähnliches als Rückfallebene hinterlegen. Diese wird beispielsweise auch benötigt, um innerhalb des Menüs überhaupt in die Unterkategorie „Sicherheit“ zu kommen – Gesichtsscan oder Fingerabdruck werden hier nämlich nicht abgefragt.
Extras
Benachrichtigungen: Das Google Pixel 8a unterstützt – neben einem vollwertigen Always-on-Display – auch weitere Benachrichtigungsmöglichkeiten, die man wahlweise als Alternative oder zusätzlich aktivieren kann. Zum einen gibt es die Möglichkeit, das Display bei eingehenden Benachrichtigungen in Gänze in einer Wunschfarbe aufleuchten zu lassen. Zum anderen kann die rückseitige LED-Leuchte zur visuellen Darstellung genutzt werden – sie blinkt dann zwei Mal auf.
Meine favorisierte Alternative ist allerdings klar das Always-on-Display. Dieses findet sich im Pixel 8a einerseits etwas versteckt, bei genauerem Nachdenken aber auch logisch unter dem Punkt „Display“ und dann weiter unter „Sperrbildschirm“. Anstatt das Kind dann aber dort beim Namen zu nennen, wird das Always-on-Display unter dem Punkt „Bildschirmverhalten“ in insgesamt vier Einstellungsvarianten gegliedert, welche entweder ein dauerhaft aktives AoD bewirken oder aber dessen Aktivität auf das Eingehen neuer Ereignisse oder / und beim Auftippen auf das Display sowie dem Hochheben des Geräts eben dieses aktivieren. Gut – auch daran gewöhnt man sich, aber mit einer etwas klareren Namensstruktur hätte man hier sicherlich dem ein oder anderen Google-Neuling etwas Schweißperlen von der Stirn nehmen können. Das AoD selbst ist in seiner Funktionsweise glücklicherweise in keiner Art begrenzt, sodass man es eben auch tatsächlich als vollwertiges AoD beim Namen nennen kann. Erfreulich ist, dass die automatische Helligkeitssteuerung des Displays auch beim AoD absolut fehlerfrei und zügig reagiert, sodass man auch bei direkter Sonneneinstrahlung noch problemlos alles erkennen kann.
Taschenlampe: Kurz und knapp: Ja, das Pixel 8a verfügt selbstverständlich über eine Taschenlampen-Funktion. Diese lässt sich über das Dropdown-Menü aktivieren bzw. deaktivieren. Die Helligkeit der LED-Leuchte kann hierbei nicht beeinflusst werden, es steht also nur eine Standard-Helligkeitsstufe zur Verfügung. Grundsätzlich erfüllt die LED ihren Zweck, es gibt aber deutlich hellere Smartphones am Markt. Vermutlich dürfte es beim Pixel 8a sogar effektiver sein, das Display einfach kurz per manueller Helligkeitsregelung aufs Maximum zu drehen… was schon sehr viel über die hohe Qualitätsstufe des Displays aussagt.
Radio: Fehlanzeige – das Pixel 8a bietet keine Radio-Funktion.
Fazit
Das Google Pixel 8a hat einen schweren Stand: Alleine und für sich gesehen ist das Pixel 8a ein wirklich schön designtes und durchdachtes Gerät. Die Optik wirkt chic, die Verarbeitung ist auf absolut oberstem Niveau und die Wertigkeit und Haptik des Geräts könnten durchaus auch preislich höher angesiedelt sein, als die von Google aufgerufenen 549,- EUR in der UVP für die 128 GB Version. Die verbauten Stereo-Lautsprecher machen klanglich und bei der Lautstärke einen ordentlichen Job, das Display kann verpasste Ereignisse mittels vollwertigem AoD-Signalisieren und die Kameras des Pixel 8a enttäuschen auch in diesem Jahr nicht und liefern qualitativ hochwertige Schnappschüsse quasi aus der Hüfte heraus geschossen ab. Durchaus innovative und gut funktionierende KI-Funktionen runden das Gesamtpaket ab und sorgen für individuellen Mehrwert beim Nutzer. Mit sieben Jahren Major- und Security-Updates bringt Google außerdem den maximalen Software-Support bis in die Mittelklasse – das leistet bis dato sonst kein Anderer in diesem Umfang. Bravo!
Aber wie im Leben so üblich, gibt es auch beim Pixel 8a nicht nur Sonne sondern auch Schatten: Das Display brilliert mit einer wirklich hervorragenden Darstellung und einer sehr hohen maximalen Helligkeit – und im gleichen Zuge bekommt es Google hin, das Gerät mit unsymmetrischen und verhältnismäßig dicken Seitenrändern zu deklassieren. Versteht mich hier bitte nicht falsch: Mir persönlich macht das gar nicht so viel aus – ich nutze meine Smartphones a) im Darkmode und b) bin ich weitaus wuchtigere Smartphones gewohnt. Doch viele andere Nutzer sehen es eben anders – und das zurecht, denn die Konkurrenz kann und macht es überwiegend auch besser. Dazu kommt, dass mir die grundsätzliche Haptik und Wertigkeit zwar sehr gefällt – aber die Rückseite einen durchaus zwiespältigen Eindruck hinterlässt: Die Kunststoffabdeckung ist optisch schön gestaltet, könnte aber vermutlich noch etwas dicker sein, denn bei leichtem „Klopfen“ über die Rückseite sind unterschiedliche Tonlagen hörbar und minimales Spiel zwischen Chassis und Innenleben sind fühlbar.
Und dann wäre da noch das größte Problem des Pixel 8a: Das Google Pixel 8. Das Pixel 8a wird mittlerweile – Stand Ende Mai 2024 – bereits für knapp 479,- EUR im freien Markt angeboten, mittels Trade-In Bonus von Google und anderen Partnern sind teilweise noch bessere Preise realisierbar. ABER: Das Google Pixel 8 ist eben auch schon für knapp 570,- EUR bei renommierten Händlern erhältlich. Da stellt man sich durchaus zurecht die Frage: Wieso nicht ein „paar“ Euro mehr ausgeben und damit ein minimal kompakteres und technisch noch besser ausgestattetes Gerät bekommen? Das Pixel 8a ist ein sehr gutes Gerät – aber in Anbetracht der Konkurrenz im eigenen Haus und deren Leistung zu teuer bepreist. 100,- bis 150,- EUR weniger (von der UVP gerechnet) und das Gerät hätte die Chance, ein richtiger Renner zu werden. So werden vermutlich einige Nutzer eher zum großen Bruder greifen.
Ja – Google macht es sich selbst nicht leicht. Ob wir im kommenden Jahr noch ein Pixel 9a sehen werden oder das Jahr 2024 vielleicht eine Art „fließenden Übergang“ beim Portfolio des IT-Giganten darstellt, werden wir sehen.
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Positiv:
- Angenehm kompakte Bauform, wenngleich entweder ein größeres Display bzw. eine noch geringere Gerätegröße möglich gewesen wären (Stichwort: Displayränder)
- Absolut hochwertige und edle Verarbeitung samt Materialwahl. Trotz Plastik auf der Rückseite (welches beim „Klopftest“ akustisch unterschiedlich klingt) hinterlässt das Pixel 8a einen positiven Gesamteindruck. Ggf. hätte man das rückseitige Kunststoff-Material etwas dicker ausführen können und wäre damit dann der „Klopf-Thematik“ entgangen.
- Optimale Point-and-Shot Kamera: Fotos gelingen zu 99% ohne nennenswerte Einstellungs-Orgien im Menü, praktische Software-Features unterstützen – auf Wunsch – automatisiert. Qualitativ hochwertige Ergebnisse – auch bei schlechten Lichtbedingungen
- Ein Display, das in der Qualität und seiner Helligkeit auf einem absolut hohen Flaggschiff-Niveau performt – top!
- Gut klingende Stereo-Lautsprecher
- Sieben Jahre Major-Update Support mit Feature-Drops und sieben Jahre Sicherheitsupdates – in der Mittelklasse. Besser geht nicht.
- Viele ausgeklügelte (KI-) Funktionen und Tools in der Software des Pixel 8a: KI kann also nicht nur protzen und Muskeln spielen lassen, sondern findet durchaus auch in der Praxis immer mehr sinnvolle Anwendungen. Überzeugt hat mich beim Pixel 8a bspw. der „Bestes Bild“-Modus, der wirklich gut funktioniert. Auch die Audio-Verbesserung ist vom Grundsatz her eine sinnvolle Sache – man sollte sich davon aber nicht zu viel erwarten.
- Weder Ladegerät noch Headset, Case, Displayschutz oder sonstiges Zubehör im Lieferumfang. Der Punkt landet deshalb unter „Neutral“, weil es – leider – alle anderen Hersteller genauso handhaben. Dennoch hätte man hier die Möglichkeit gehabt, sich positiv vom Rest des Marktes abzuheben. Vielleicht beim nächsten Mal.
- Im Video-Modus scheint es bei Aufnahmen mit der Ultraweitwinkel-Kamera noch vereinzelt Probleme zu geben. Speziell bei schnellen Kameraschwenks ist auf dem Sucher-Display und auch im späteren Video häufig ein „Nachlaufen“ zu beobachten. Das Gerät aktualisiert die Anzeige dann „ruckartig“ was zu vereinzelten „Rucklern“ führt. Ich gehe von einer Software-Thematik aus, daher dürfte das easy zu fixen sein.
- Preisliche Positionierung des Pixel 8a in der UVP nur leicht unterhalb des aktuellen Pixel 8 – Straßenpreises. Der Einstieg in das Pixel 8a-Universum wird zwar mittels Trade-In Angebot versüßt und künstlich nach unten gepusht – generell ist das Gerät aber preislich 100,- bis 150,- EUR zu teuer positioniert. Dazu kommt, dass der Funktionsumfang gegenüber des Pixel 8 teilweise eingeschränkt bzw. die technischen Daten abgespeckt sind und das Pixel 8a dabei aber minimal größer dimensioniert ist – also eigentlich ein Widerspruch in sich.
- Prozessor & Wärmeentwicklung: Den Tensor G3 neigt unter Last dazu, recht schnell warm zu werden. Das Pixel 8a gibt die „produzierte“ Wärme dabei vor allem rückseitig über das Gehäuse sowie seitlich über den Rahmen ab. Da die Wärmebelastung nicht nur bei Benchmark-Stresstests auftritt, sondern teilweise auch im regulären Betrieb (bspw. beim Surfen mit mobilen Daten und gleichzeitigem Multi-Tasking am Gerät) ist davon auszugehen, dass das Gerät entweder noch besser in Sachen Wärmeabfuhr hätte optimiert werden können oder dass der Prozessor noch den ein oder anderen Hänger hat. Das Wärme-Problem jedenfalls findet man aktuell öfters im Netz, sodass man davon ausgehen kann, dass es ein generelles Problem ist und es bei vielen Nutzern mit jeweils unterschiedlichster Konfiguration auftritt.
- Der Akku ist mit knapp 4.500 mAh zwar prinzipiell ausreichend groß dimensioniert. Aber der stromhungrige Chip samt Modem kann unter Umständen schon mal dazu führen, dass auch tagsüber mal gehaushaltet werden muss mit der Restkapazität. Da wäre eine Schnellladefunktion, die ihrem Namen auch alle Ehre macht, durchaus mal eine Option gewesen. Schade, dass man das Thema auch bei Google weiterhin so stiefmütterlich behandelt.
Bilder, mit dem Pixel 8a geschossen:
1x Kameramodus normal / 0,5x Ultraweitwinkel:
2x Kameramodus normal / 4x Kameramodus normal:
8x Kameramodus normal / Nachtmodus Kamera normal:
Vergleichsbilder Farbkalibrierung Kamera Normalmodus 1x Tageslicht Innenbereich und 1x Tageslicht Außenbereich Schatten:
Die kleinen, digital hinzugefügten Quadrate stellen jeweils die originale Farbe der Farbkarten dar. Anhand der Fotos ist es also ungefähr möglich, die Farbabweichungen der Kamera einschätzen zu können.
Kamera Normalmodus / Kamera Normalmodus:
Kamera Normalmodus / Kamera Normalmodus:
Kamera Normalmodus / 0,5x Ultraweitwinkelkamera:
Google Pixel 8a Shorts – Videos, mit der Frontkamera gedreht (4K / Full HD):
Google Pixel 8a Videos:
4K 30 Frames mit aktivierter Audio-Verbesserung:
4K 30 Frames mit deaktivierter Audio-Verbesserung:
4K 30 Frames Wechsel zwischen Haupt- und UWW-Kamera:
4K 60 FPS aktivierte Bildstabilisierung Stufe „Mittel“:
Full HD 30 FPS aktivierte Bildstabilisierung Stufe „Max“:
Beispielvideos der „Bildruckler“ bei Nutzung UWW-Kamera:
Full HD 30 FPS mit Objektivwechsel und UWW-Kamera „Schwenk-Demonstration“:
Full HD 60 FPS mit Objektivwechsel und UWW-Kamera „Schwenk-Demonstration“:
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