Telekom T Phone 2: Die Telekom baut auch Smartphones!? Mit Erfolg?
Kommentar des Testers
"Mit dem T Phone 2 versucht die Telekom, 5G auch im Bereich der schmäleren Geldbörsen voranzutreiben. Das Gerät ist für den Alltag mit dem Qualcomm Snapdragon 6 Gen. 1 ausreichend gut ausgestattet und weist eine – für diesen Preisbereich – ausgesprochen gute Verarbeitung und eine durchaus schicke Optik auf. Das verbaute LCD-Display kann hingegen nicht überzeugen – es ist sehr empfindlich in Sachen Blickwinkelstabilität und auch die maximale Helligkeit des Displays ist im sommerlichen Alltag mit direkter Sonneneinstrahlung auf das Display unterdurchschnittlich. Das Kamera-Setup verspricht optisch mehr, als es auf dem Datenblatt faktisch halten kann – hier hätte man zumindest für die Makro-Kamera einen 5 Megapixel-Sensor mit höherer Qualität verbauen können als die jetzige 2 MPX-Lösung. Positiv überrascht haben die qualitativ guten und lauten Lautsprecher und auch der Software-Support ist mit 2 Major Android-Updates und in Summe fünf Jahren Sicherheitspatches überdurchschnittlich gut. Summa summarum ist das T Phone 2 ein grundsolides Smartphone mit schlankem Stock-Android. Wer darauf Wert legt, sollte sich das Gerät mal näher anschauen. Wer hingegen auch mit herstellereigenen UI-Lösungen leben kann, sollte auch bei den üblichen Verdächtigen die Augen offen halten – 5G Technologie kostet heute nicht mehr die Welt."
Einleitung
Im Jahre 2023 hat die Telekom im Bereich der Smartphone-Hardware für Aufsehen gesorgt: Man hatte damals – recht unerwartet – zwei eigene Smartphones angekündigt; das „T Phone“ und das „T Phone Pro“. Zugegeben – die Namensgebung wirkt einerseits wenig innovativ, andererseits jedoch ist sie so einfach wie auch effektiv und leicht zu merken. Die T-Phones wurden in Zusammenarbeit mit Wingtech als Produzent und dem internen Designteam der Telekom und Google entwickelt. Google? Ja – richtig, denn einerseits läuft natürlich Android als Betriebssystem auf den Geräten und andererseits bietet die Telekom einen durchaus nennenswerten Support für die Geräte.
Offenbar waren die ersten beiden Modelle so erfolgreich, dass man sich bei Telekom für die Fortsetzung des Joint Ventures entschlossen hat und mit dem „T Phone 2“ und dem „T Phone 2 Pro“ knapp ein Jahr später die Nachfolger präsentiert. In der Praxis hat sich gar nicht so viel zwischen den Geräten geändert – schaut man sich die Geräte aber im Detail an wird man schnell feststellen, dass die getätigten Änderungen durchaus vorhanden sind und auch Sinn machen. Erfreulich ist die Tatsache, dass auch bei den 2er Modellen weiterhin mit Google kooperiert wird, was in der Praxis bedeutet: Selbstverständlich kommen ab Werk beide Modelle mit sehr purem Android 14 als Betriebssystem. Darüber hinaus liefert man einen Software-Support ab, den man in Bezug auf Beständigkeit bzw. Konsistenz nur selten am Markt findet – doch dazu im weiteren Verlauf des Testberichts mehr Informationen.
Wir möchten uns in diesem Test zunächst dem kleinen Bruder des Flaggschiffmodells widmen, dem „T Phone 2“. Erfahrt im nachfolgenden Testbericht, wo die Stärken des Geräts liegen, an welchen Stellen ggf. noch nach- bzw. ausgebessert werden muss und ob es vielleicht auch Deal-Breaker gibt, die von einem Kauf des Geräts Abstand nehmen lassen.
Viel Spaß beim Schmökern!
Inhaltsverzeichnis:
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung
Die technischen Daten des Telekom T Phone 2:
Lieferumfang
Beim Lieferumfang passt sich die Telekom – leider – dem Treiben vieler anderer Marktbegleiter an und stattet das T Phone 2 nur noch mit dem Nötigsten aus. Der Nutzer bekommt weder Gimmicks in Form einer Displayschutzfolie oder eines Cases und auch ein Netzgerät sucht man vergeblich in der kompakten Verpackung des Geräts. So finden sich die folgenden Utensilien in der Box:
Die Beigabe eines Cases oder einer Displayschutzfolie wäre schon nett gewesen – vor allem, weil das T Phone 2 nicht nur eine sehr edle und schützenswerte Optik hat; es fühlt sich auch genauso hochwertig an und neigt dazu, sehr „glitschig“ in den Händen zu sein.
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Das T Phone 2 gehört einerseits mit zu den edelsten Smartphones, die ich in der jüngeren Vergangenheit in den Händen halten konnte – und trotzdem hinterlässt das Gerät einen gespaltenen Eindruck. Doch bevor wir darauf näher eingehen, möchte ich Euch das Gerät noch etwas im Detail beschreiben:
Die Front wird vom 6,6“ IPS LCD Touchscreen dominiert, wie es heut zu Tage bei 99% aller Smartphones üblich ist. Oben sitzt in einer sogenannten „Tropfen-Notch“ die 8 Megapixel Selfie-Kamera. Über das Design kann man im Jahre 2024 sicherlich streiten – ich persönlich habe mit der Form der Notch jetzt weniger ein Problem, mir ist aber bewusst, dass andere Nutzer hingegen mehr Wert auf bspw. eine Punch-Hole Kamera oder gar eine Kamera unterhalb des Displays legen. Die zweite Variante darf und sollte man beim T Phone 2 in Anbetracht des Preises nicht erwarten – über eine Punch-Hole Kamera hätte ich mich aber auch etwas mehr gefreut. Oberhalb des Displays befindet sich der verhältnismäßig breite obere Displayrahmen. Hier findet man außerdem die Hörmuschel, die etwas wuchtiger gestaltet ist, als es eigentlich notwendig wäre (der Symmetrie wegen). Die Sensoren (Helligkeit und Näherung) für das Display befinden sich leicht rechts von der Hörmuschel versetzt im Bereich des Displayrahmens und sind nur bei hoher Helligkeit auf diesen Bereich wirklich erkennbar. Der Rahmen links und rechts vom Display ist symmetrisch gestaltet, das „Kinn“ unterhalb des Displays hingegen ist deutlich wuchtiger als die beiden Seiten und der Kopfbereich. Dies dürfte unter anderem mit den verbauten Elementen an der Unterseite des T Phone 2 zusammenhängen:
Neben der USB Typ-C Buchse, die mittig an der Unterseite platziert ist, befindet sich linker Hand davon das erste Mikrofon des Smartphones und eine 3,5 mm Klinkenbuchse zum Anschluss eines optionalen, kabelgebundenen Headsets. Auf der rechten Seite befinden sich drei Schlitze, welche den Auslass für den Medien-Lautsprecher darstellen.
Auf der linken Gehäuseseite ist lediglich im oberen Viertel der Slot für die SIM und die Speicherkarte versteckt. Da das Gerät zusätzlich eine eSIM unterstützt, ist der Betrieb mit zwei SIM-Karten plus Speicherkarte möglich – sehr gut! Auf der rechten Seite befindet sich – im klassischen Design angeordnet – der magentafarbene Power-Button (welcher gleichzeitig den Fingerabdruckscanner beherbergt) und darüber die Lautstärke-Wippe. Diese ist tatsächlich auch als einzelne Taste ausgeführt, welche mittig eine kleine Erhebung aufweist und somit die Trennung zwischen „Laut“ und „Leise“ darstellt. Beide Tasten sind sehr schmal und fast nahtlos in das Gehäuse eingelassen – der Druckpunkt bzw. Tastenhub fällt also relativ gering aus, was aber die praktische Bedienung erfreulicherweise nicht negativ beeinträchtigt. An der Oberseite des T Phone 2 ist lediglich das zweite Mikrofon angebracht – das sorgt für eine sehr aufgeräumte, „cleane“ Optik.
Ähnlich „clean“ fällt auch die Rückseite aus – könnte man zumindest auf den ersten Blick meinen. Auf den zweiten Blick aber offenbart sich hier ein kleines, designtechnisches Schmankerl: Der Bereich um die Kamera-Sensoren herum ist optisch von der sonstigen Rückseite abgetrennt. Während die gesamte Rückseite in einer Art „Perlweiß“ oder „Arctic Silver“ mit mattem Finish gehalten ist, ist der Kamerabereich farblich anders gestaltet und kommt glänzend daher. Somit werden die drei Sensoren plus LED-Leuchte gleich nochmal mehr in den Fokus gerückt. Genau mittig auf der Rückseite prangt das Logo der Telekom, ganz unten mittig sind die üblichen CE-Kennzeichnungen zu finden.
Nachdem wir das Gerät nun also etwas näher unter die Lupe genommen haben, geht es jetzt zur Verarbeitung und der Wertigkeit. Vorweg: Das Gerät wirkt deutlich hochwertiger als dies der Preis von 199,- EUR UVP im Telekom-Shop vermuten lassen. Die edel designte Rückseite und der Rahmen aus Aluminium machen bei der Bedienung Freude und sorgen für ein angenehmes Feeling, wenngleich das Gerät dadurch auch etwas rutschig ist und man teilweise wirklich darauf achten muss, dass das Gerät keine ungewollte Flugstunde einlegt. Anfangs etwas gewöhnen muss man sich vielleicht an das eigenwillige Design des T Phone 2 in Bezug auf den Übergang zwischen Rückseite und Front: Das Display sitzt nämlich quasi „in“ dem Rahmen – was in der Praxis bedeutet, dass der Rahmen einerseits logischerweise etwas breiter ist als das Display auf der Front, andererseits verjüngt sich die Displayeinheit nach oben hin und diese Verjüngung sieht man auch recht deutlich. Das ist ein Design, welches ich schon seit längerer Zeit in dieser Ausprägung nicht mehr gesehen habe – was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass es schlecht ist. Nur eben ungewohnt. Macht Euch am besten anhand der Bilder selbst einen Eindruck davon.
Dies schmälert aber in keiner Weise die Wertigkeit des Smartphones: Diese ist nach wie vor dem Preis erhaben und wird nur durch zwei Kleinigkeiten getrübt: Einerseits „klingt“ die Rückseite unterschiedlich – bedeutet: Man hört beim Abklopfen der Rückseite unterschiedliche Tonlagen was für eine dünne Rückseite einerseits und eine eigenwillige Anordnung der Bauelemente andererseits spricht. Beim Dokumentieren der Emissionswerte des Geräts konnte ich hier ein paar interessante Aufnahmen mit der Wärmebildkamera machen – schaut‘ Euch das am besten weiter unten selbst an. Der zweite Punkt: Bei der Wiedergabe von Audiodateien und der Ausnutzung der maximalen Lautstärke vibriert die Rückseite teilweise spürbar in den Händen, allerdings nur im oberen Bereich (Hörmuschel). Ist jetzt nicht mega-nervig, aber eben deutlich spürbar und trübt den ersten positiven Eindruck etwas. Es könnte aber auch nur zeigen, dass man scheinbar in Sachen „Lautsprecher“ beim T Phone 2 nicht schlecht aufgestellt ist. Näheres dazu weiter unten im Bericht…
Display
Beim Display setzt die Telekom auf ein 6,6" großes LCD-Panel mit einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz und 16,7 Mio. darstellbaren Farben. Man verzichtet hier – bewusst – auf irgendwelche großen Marketing-Versprechen und besinnt sich auf das Wesentliche, denn genau auf diese Käufergruppe ist das T Phone 2 auch ausgelegt: Es soll als günstiger Einstieg in die 5G-Technologie dienen. Das merkt man auch an der Designsprache des Displays, denn die beim T Phone 2 zum Einsatz kommende "Tropfen-Notch" wird von vielen Nutzern als "nicht mehr zeitgemäß" bzw. schlichtweg "altbacken" empfunden. Eine Punch-Hole Aussparung oder gar eine Kamera unterhalb des Displays darf man im Preisbereich dieses Modells aber auch nicht unbedingt erwarten. Ich persönlich habe mit der Designsprache jetzt kein großes Problem – aber das mag sicherlich eine Frage des individuellen Geschmacks sein. Keine Frage des Geschmacks hingegen ist die tatsächliche Qualität und Leistung des Panels sowie dessen softwareseitige Konfigurationsmöglichkeiten; denn hier trennt sich dann häufig die Spreu vom Weizen. Und tatsächlich hat das T Phone 2 hier Probleme, die man erwähnen muss: In Sachen Hardware ist das Display sehr empfindlich, was die Blickwinkel angeht: Bei normaler Bedienung und dem direkten Schauen auf das Display ist das noch weniger ein Problem – sobald man den Blickwinkel aber leicht abändert (beispielsweise, weil man jemandem etwas auf dem Display zeigen möchte oder das Smartphone auf dem Tisch ablegt), dunkelt das Panel teils massiv ab und es ist kaum noch möglich, Inhalte auf dem Display zu erkennen. Dazu kommt dann noch, dass die softwareseitigen Einstellungsmöglichkeiten des T Phone 2 doch schon sehr minimalistisch gehalten sind: Der Nutzer hat die Möglichkeit, die Bildwiederholrate von 60 auf 120 Hz zu setzen und die üblichen Standard-Einstellungen von Seiten der Android-Software zu setzen (Anzeige- und Schriftgröße, Dunkles Design, etc.). Wer auf einen Modus zur farblichen Anpassung der Anzeige gesetzt hat oder gar noch weitergehende Konfigurationsmöglichkeiten sucht, wird leider enttäuscht.
Die Farbdarstellung des Displays ist ab Werk im Übrigen relativ "kühl" gehalten. Wer also bspw. von Samsungs AMOLED-Geräten kommt, wird sich hier vermutlich zu Beginn sehr wundern, wenn nicht gar erschrecken. Mir persönlich ist das Display auch etwas "zu" kalt kalibriert. Ich bin zwar auch kein Freund von übernatürlich gesättigten bzw. übersättigten AMOLED-Screens, aber etwas mehr in Richtung "Lebensfreude" hätte es da schon sein dürfen. Was mir ebenfalls noch negativ aufgefallen ist: Bei Smartphones die grundsätzlich in großen Teilen auf die Stock-Android Firmware setzen ist es im Regelfall üblich, dass das Display beim Starten der Kamera aufs Maximum geht mit der Helligkeit. Das ist auch beim T Phone 2 so, Problem: Es lässt sich nicht deaktivieren. Normalerweise ist innerhalb der Kamera-App ein entsprechender Schiebe-Regler vorhanden, der beim T Phone 2 aber fehlt. Das hat zur Folge, dass das Display im Kameramodus stets bei maximaler Bildschirmhelligkeit agiert, was vor allem bei geringer Umgebungshelligkeit bzw. nachts ein erhebliches Problem darstellt da es den Nutzer schlichtweg blendet. Hier sollte die Telekom nochmal einen Blick in die Menüebene werfen und nachbessern.
Wenn wir sowieso schon beim Thema "Displayhelligkeit" sind: Die ist beim T Phone 2 leider auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Das betrifft einerseits die Regelung der automatischen Helligkeit als auch die generelle Helligkeit des Panels selbst. Bei trübem, bewölktem Wetter oder im Innenbereich wird man mit dem T Phone 2 im Regelfall keine Probleme mit der Helligkeit bekommen, diese ist hier ausreichend. Bei direkter Sonneneinstrahlung sieht das aber anders aus, das Panel ist dann kaum mehr vernünftig zu erkennen, geschweige denn dessen dargestellte Inhalte. Die maximale Display-Abstrahlhelligkeit des T Phone 2 lag bei von mir gemessenen 450 bis maximal 460 Lux. Dieser Wert ist unterdurchschnittlich niedrig und bestätigt das Empfinden aus der Praxis.
Ebenfalls nicht überzeugen konnte mich das Gerät mit der Steuerung der automatischen Helligkeit: Man merkt zwar, dass diese grundsätzlich funktioniert, weil das Display eben abdunkelt und die Helligkeit erhöht. Teilweise ist das Level der Regelung aber nicht zufriedenstellend, sodass das Display meistens zu dunkel ist. Hier muss der Nutzer dann manuell in die Helligkeitssteuerung eingreifen, was auf Dauer nervig ist. Eine Art „Lernverhalten“ konnte ich während dem Testzeitraum nicht beobachten bzw. nachvollziehen.
Ein weiterer Punkt, dem man dem T Phone 2 – trotz des Preises von "nur" 199,- EUR - negativ auslegen muss, ist das Thema "Displayränder". Ja, man kann und sollte hier keine Highend-Mini-Ränder erwarten, das ist klar. Und gerade im Seitenbereich links und rechts halten sich diese auch sehr in Grenzen. Oben und unten hingegen ist der Randbereich des Geräts sehr ausgeprägt, speziell das Kinn unten erinnert mit seinen sieben bzw. neun Millimetern (sieben bis zum Ende der Front, neun bis zur Gehäusekante) eher an Geräte von vor einigen Jahren. Man könnte jetzt entgegnen, dass das Gerät aber auch entsprechende Argumente für eine solche Gestaltung an Bord hat – schließlich benötigt eine 3,5 mm Klinkenbuchse in Kombination mit guten Lautsprechern eben auch Platz. So wirklich "modern" sieht das aber leider trotzdem nicht mehr aus. Da es sich hierbei aber auch um ein individuelles Empfinden handelt, kann der Punkt beim einen negativ aufschlagen, wohingegen ein Dritter damit überhaupt keine Probleme haben wird.
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Die Bedienung des T Phone 2 lässt sich im Großen und Ganzen in Bezug auf die Haptik als "angenehm, aber gewöhnungsbedürftig" umschreiben: Das hört sich jetzt zunächst nicht so positiv an, ist aber auch nicht negativ gemeint; das T Phone 2 gehört nur zu der Sorte von Geräten, die man am Anfang vielleicht mit etwas mehr Umsicht nutzen sollte, um sich an das Gerät mit den Eigenheiten zu gewöhnen. Bei den Abmessungen ist es hinsichtlich der Breite und der Dicke recht ähnlich zu einem Samsung Galaxy A34, allerdings ist das T Phone 2 ein gutes Stück länger. Das sorgt einerseits dafür, dass das Gerät an sich schon sehr "lang gestreckt" aussieht und bewirkt in der Praxis außerdem, dass das Handling des Geräts dadurch – meiner Meinung nach unnötigerweise – etwas erschwert wird da einerseits mehr Platz in der Hosentasche in Anspruch genommen wird und andererseits das Bedienen auch etwas erschwert wird. Das liegt aber nicht nur an der länglichen Form des Geräts, sondern auch vor allem an der Platzierung der seitlichen Tasten: Der Power-Button rechts am Gehäuse, welcher ja auch den Fingerabdruckscanner beherbergt und damit schon ein nicht unwesentlicher Teil der Bedienung darstellt, ist ziemlich genau mittig platziert; die Lautstärkewippe etwas weiter darüber. Für mich persönlich (eher größere Hände) hätte der Power-Button noch einen guten Zentimeter weiter nach oben gehört, sodass ich beim Halten des Geräts in der Hand nicht noch nach unten umgreifen muss. Und genau das ist der Punkt (um den Bogen zurück zur länglichen Gehäuseform zu bekommen): Durch das Umgreifen verlagert sich der Schwerpunkt des Geräts etwas. Grundsätzlich ist das T Phone 2 sehr gut ausbalanciert und durch die Designsprache recht flach und "glatt" gehalten: Das Umgreifen bewirkt allerdings, dass das Gerät etwas weiter nach Außen rutscht (die Hand geht nach unten, um den Daumen in normaler Gestik auf den Fingerabdruckscanner auflegen zu können) und damit wird die Bedienung des Geräts in meinen Augen einfach unnötig erschwert. Allerdings ist auch dieser Punkt mit Sicherheit sehr individuell, Nutzer mit kleineren Händen dürften das Problem nämlich nicht nachvollziehen können, da sie es schlichtweg nicht haben werden. Ich empfehle also auch hier, dass Gerät – wenn möglich – vor dem Kauf praktisch auszutesten um im Nachgang ein Böses erwachen zu vermeiden. Denn – Stichwort erwachen – schließlich gehört bei mir der Fingerabdruckscanner zur alltäglichen Nutzung dazu. Und der oben erwähnte Punkt wäre für mich persönlich einfach ein im Alltag nerviger Faktor.
Positiv zu erwähnen ist allerdings, dass die beiden Tasten in ihrer Form schön dezent ausgeführt sind – von der farblichen Gestaltung kann man das ja, zumindest beim Power-Button, nicht unbedingt behaupten. Die beiden Druckpunkte der Lautstärkewippe sind präzise und geben bei Betätigung ein angenehmes Feedback, die Wippe trägt etwas mehr nach Außen auf als der Power-Button, allerdings ohne dabei in irgendeiner Art und Weise negativ aufzufallen. Durch die mittlere Erhebung auf der Lautstärkewippe (die "Laut" und "Leise" voneinander trennt) und deren länglicher Form ist sie auch blind klar vom Power-Button zu unterscheiden. Der Power-Button steht nur ganz minimal aus dem seitlichen Rand hervor und ist daher nur schwach zu ertasten – dafür fällt der Magenta-Farbton natürlich umso mehr auf. Trotz der – für große Hände – eher schwierigen Positionierung gewöhnt man sich schnell an die Örtlichkeit der Tasten; was aber die Bedienung nicht wirklich vereinfacht.
Nachdem wir das Thema "Bedienung" in Bezug auf die hardwareseitigen Gegebenheiten nun also abgeschlossen haben, werfen wir einen etwas genaueren Blick hinsichtlich der softwareseitig vorhandenen Lösungen: Zum einen existieren beim T Phone 2 wieder die standardmäßigen Android Bedienungshilfen, zum Zweiten lassen sich über den Menüpunkt "System" auch noch weitere Gesten und Bewegungen individualisieren.
So weit sind hier also keine Besonderheiten im Hinblick auf den Funktionsumfang oder sonstige Überraschungen zu finden. Das T Phone 2 liefert hier die minimale Lösung auf der Basis von Android 14 mit und dagegen ist grundsätzlich auch erstmal nichts einzuwenden. Wer mehr und individuellere Lösungen möchte, muss sich entweder bei Herstellern mit eigener UI und / oder in höheren Preisbereichen umsehen; hier sind dann im Regelfall auch die Einstellungsmöglichkeiten bzw. der generelle Funktionsumfang größer. Das macht die im T Phone 2 implementierte Lösung aber nicht automatisch schlecht – man passt sich nur eben dem Preisbereich von 199,- EUR an. Dies muss dem Nutzer – gerade in Verbindung mit einem nahezu cleanen Stock-Android – vorab klar sein.
Software, Menü & AI-Features
Auf dem T Phone 2 Pro kommt – wie bereits weiter oben erwähnt – Android 14 in seiner Reinform (Stock-Android) zum Einsatz. Die Telekom verspricht für das Gerät in Summe zwei Major-Updates (also bis einschließlich Android 16) und einen Security-Support von drei plus zwei Jahren. Die ersten drei Jahre ab Release werden monatliche Sicherheitspatches ausgerollt, im Anschluss daran folgen zwei weitere Jahre mit jeweils quartalsweisen Updates. Damit rangiert man in Sachen "Software-Support" in der gehobenen Mittelklasse – man kommt zwar nicht an die sieben Jahre Android- und Security-Support von Google und Samsung heran, aber insgesamt fünf Jahre Security-Patches sind eine Ansage für 199,- EUR UVP. Und bislang scheint das auch sehr gut zu funktionieren: Der erste Security-Patch für Mai kam leicht verspätet Anfang Juni, da würde ich aber noch beide Augen zudrücken aufgrund des späten Release des Smartphones Mitte / Ende Mai.
Beim Menü orientiert sich die Telekom ebenfalls ganz schlicht am Android-Standard und listet die installierten Apps in einem gesonderten App-Drawer alphabetisch auf. In der obersten Leiste werden dabei immer die am häufigsten genutzten Apps dargestellt, darunter dann in absteigender Reihenfolge alle auf dem Gerät installierten Anwendungen. Die Darstellung (Anzahl der Apps / Symbolgröße) lässt sich individuell vom Nutzer bestimmen und so den eigenen Vorlieben anpassen. Durch die hier zum Einsatz kommende Standard-Lösung wirkt das T Phone 2 recht "erwachsen" und "reif", da weder zu verspielte und / oder zu bunte Icons oder Menüoberflächen genutzt werden. Auch hier kommt wieder die persönliche Auffassung eines jeden Nutzers zum Tragen – die einen werden es mögen, die anderen werden vielleicht etwas vermissen. Die Navigation innerhalb des Menüs läuft sehr flott ohne störende Ladezeiten oder Verzögerungen ab und – aufgrund der klaren und eindeutig definierten Beschriftungen der Menüpunkte – führt auch bei Android-Neulingen vermutlich zu keinen Irritationen oder Unklarheiten. Eine gewisse Schlichtheit bietet eben auch Vorteile, speziell wenn man auf irgendwelche Erweiterungen oder Verschachtelungen keinen Wert legt und diese als störend empfindet. Der Performance kommt es auf alle Fälle zugute; sodass vermutlich auch deutlich mehr als "nur" zwei Major-Android Updates möglich gewesen wären.
Beim Thema "AI" gestaltet sich die Ausbreitung der vorhandenen Dienste ähnlich schlicht, wie es beim installierten Betriebssystem der Fall ist: Wirklich viel "AI" ist auf dem T Phone 2 nämlich noch nicht integriert. Die Kamera verfügt zwar über eine AI-Szenenerkennung bzw. -optimierung, aber das war es dann auch schon. Diese lässt sich im Kamera-Menü ein- und ausschalten, weitergehende Einstellungsmöglichkeiten oder Beschreibungen zu den Wirkungsweisen des Modi gibt es nicht. Auch hier gilt: Das kann man jetzt natürlich alles als Nachteil auslegen, vor allem wenn man das Gerät natürlich mit Konkurrenten aus dem Hause Google, Samsung oder auch Xiaomi antreten lassen würde. Doch auch hier gilt: Nicht alles, was glänzt, ist auch tatsächlich Gold. Nur weil eine Funktion mittels "AI" implementiert ist, heißt das noch lange nicht, dass sie a) tatsächlich praktisch funktioniert und b) auch für den Alltag und jeden Anwender nützlich ist. Da verzichte ich dann tatsächlich lieber auf etwaige Services, bevor man sie halbherzig umsetzt.
Kamera-Setup
Wow – das Setup des T Phone 2 bezugnehmend auf die Kamera-Ausstattung wirkt zunächst mal beeindruckend, immerhin ist der Kamera-Bereich direkt durch zwei Merkmale sehr ins Rampenlicht gerückt: Da wäre zum einen die recht auffällige Platzierung der drei Sensoren samt passend designter LED-Leuchte; zum zweiten ist der Hintergrund in diesem Bereich farblich nochmal anders gestaltet, sodass dieser von Haus aus noch ein weiteres Mal heraussticht. Schaut man sich das Gerät – bzw im Speziellen dann die Kameras – aber genauer an merkt man relativ schnell, dass hier mehr Schein als Sein geboten sein dürfte: Zwei der drei Sensoren sieht man schon an, dass da keine Raketentechnologie hinter dem Kameraglas sitzen dürfte, de facto handelt es sich dabei dann auch um die beiden 2 Megapixel-Sensoren. Einer davon lässt sich auch tatsächlich als Makro-Linse nutzen, der andere dient lediglich der Tiefenschärfe-Information und ist vom Nutzer nicht direkt ansteuerbar. Der dritte Sensor – die Hauptkamera – kommt immerhin mit einer Auflösung von 50 Megapixel daher. Leider lässt sich aus der Software des T Phone 2 keine verlässliche Information gewinnen, welche Sensoren tatsächlich zum Einsatz kommen. Aber auch ohne diese Information werdet Ihr Euch sicherlich anhand der Beispielbilder und -videos am Ende des Testberichts einen Eindruck verschaffen können.
Kommen wir aber zunächst zu den softwareseitig zur Verfügung stehenden Einstellungsmöglichkeiten im Kamera-Modus:
Neben diesen Einstellungsmöglichkeiten bietet das T Phone 2 noch die Möglichkeit, über eine scrollbare Leiste den Kameramodus zu bestimmen. Hierbei hat der Nutzer die Wahl zwischen:
Der oben erwähnte Pro-Modus bietet dem Nutzer die Möglichkeit, die Parameter "ISO", "Weißabgleich", "Verschlusszeit" und "Helligkeit" manuell zu regeln. Des Weiteren lässt sich in diesem Modus noch die Belichtungsmessung individuell einstellen. Diese kann dann wahlweise als "Zentral gewichtet", "Punkt" oder "Matrix" durchgeführt werden – standardmäßig wird hier "zentral gewichtet" genutzt. Tiefergehende Einstellungsmöglichkeiten bietet das T Phone 2 nicht. Und um ehrlich zu sein: Muss es prinzipiell auch nicht. Für 199,- EUR UVP erwarte ich kein umfangreiches Kamera-Feature-Paket mit Funktion XY und bahnbrechendem Feature, welches seines Gleichen sucht – aber ich erwarte eine einigermaßen gute Bild- und Audioqualität.
Aber leider überzeugt das T Phone 2 auch hier nur teilweise. Bilder die im „normalen“ Foto-Modus geschossen werden, gelingen im Regelfall recht gut und haben eine gute Schärfe und eine recht naturgetreue Wiedergabe – wenngleich manche Farben gefühlt etwas zu überzogen dargestellt werden. Nutzt man aber den „Max. Res“ Modus (also eine Aufnahme mit den „vollen“ 50 Megapixeln statt dem Pixel-Binning im Standard-Modus), wirken die Bilder teilweise in der Helligkeit sehr verfälscht und haben weisen auch bei der Schärfe schlechtere Werte auf. Bilder, die mit der Makrokamera aufgenommen wurden, sind größtenteils komplett für den Mülleimer – einerseits verfügt die Makrokamera nur über einen Fixfokus, sodass der Nutzer nur einen Abstand als „den Richtigen“ erkennen muss (was durchaus einen Moment dauern kann), andererseits weicht die Kamera in der Farbdarstellung dermaßen extrem von der Hauptkamera ab, dass man sich schon wundern muss, warum man einen solchen Hardware-Schrott überhaupt verbaut. Da hätte man entweder auf eine gute Ultraweitwinkel-Kamera als Assistenz setzen können bzw. sollen oder aber den Fokus auf die Hauptkamera legen.
Bei den Videos konnte mich das T Phone 2 leider nicht überzeugen. Die grundsätzlichen Fähigkeiten (2K bei 30 FPS, Full HD bei 60 FPS) sind zwar angemessen und daran gibt es erstmal nichts auszusetzen – aber das Resultat, welches die Telekom aus der Hardware hervorholt, ist meistens in Sachen Belichtung / Ausleuchtung / Helligkeitsregelung bestenfalls als „ausreichend“ zu bewerten. Die automatische Regelung der Helligkeit funktioniert beim aktiven Filmen nur sehr dürftig, genau wie der Autofokus – hier fährt der Nutzer auf alle Fälle besser, wenn die Anpassungen an Helligkeit und Fokus mittels manuellen Tipps auf das Display ausgelöst wird.
**UPDATE 08/07/2024**
Aufgrund der Nachfrage eines Users (siehe Kommentare) habe ich mich nochmal genauer mit der Thematik "Autofokus und Belichtung während der Videoaufnahme" befasst: Das T Phone 2 unterstütz definitiv keinen (bzw. kein fehlerfreien!) kontinuierlichen Autofokus beim Filmen und passt auch die Helligkeit eventuell wechselnden Bedingungen NICHT automatisiert an. Das ist sehr schade, denn eine solche Automatik haben eigentlich bereits die absolut günstigsten Budget-Smartphones heut zu Tage am Start. Man kann eigentlich nur "hoffen", dass das Ganze eine Software-Thematik ist und die Telekom das zeitnah in den Griff bekommt. Auf dem aktuellen Stand ist das Smartphone niemandem zu empfehlen, der Wert auf gute Bilder und Videos legt! Am Ende des Berichts findet Ihr ein aktualisiertes Video als Beispiel zur genannten Thematik.
**UPDATE ENDE**
Die aufgenommenen Videos kommen außerdem teilweise kühl und statisch rüber im Hinblick auf die bildlichen Fähigkeiten, der Sound wird stattdessen in durchaus brauchbarer Qualität auf den Speicher gebannt. Eventuell lässt sich hier in Sachen „Software“ noch etwas herausholen, aber sehr viel mehr Luft nach oben wird hier wohl eher nicht sein. Gut – jetzt muss man sich natürlich wieder die – verhältnismäßig - geringe UVP vor Augen halten und das in Relation zur Leistung setzen. Man muss jedoch auch so ehrlich sein und die Marktbegleiter mit einbeziehen und da bieten einfach mittlerweile viele andere Hersteller deutlich mehr Leistung.
Akku, Sprachqualität & Empfang
Das T Phone 2 verfügt über einen fest verbauten 5.000 mAh starken Akku und gehört damit zu den Geräten, die sich über einen verhältnismäßig großen Energiespeicher erfreuen können. Dazu kommt, dass das Gerät grundsätzlich eigentlich keine großen Energiefresser an Bord hat; der größte Teil der Akkupower dürfte für das Display draufgehen, sodass sich – zumindest im Standby-Betrieb – sehr gute Werte erzielen lassen sollten. Im Testbetrieb bestätigte sich dies auch überwiegend:
Situation 1:
Start des Tests mit 100% Akkustand um 06.00 Uhr am Morgen. Den ganzen Tag via 4G LTE mit dem Mobilfunknetz verbunden, nur kurze Zeit (5 Minuten) via WLAN zur Aktualisierung von Apps. Am Ende des Tages gegen 21.00 Uhr war eine Restkapazität von 89% vorhanden. Das Smartphone befand sich den Tag überwiegend im Standby-Modus und wurde nur gelegentlich genutzt.
Situation 2:
Flugmodus über Nacht: Aktivierter Flugmodus um 21.00 Uhr, Reaktivierung der SIM am nächsten Morgen um 06.00 Uhr. Akkuverbrauch in dieser Zeit von 89% auf 88%.
Situation 3:
Start des Tests wieder mit 100% Akkustand um 06.00 Uhr am Morgen. Der Tag wurde ebenfalls wieder nahezu ausschließlich im Mobilfunknetz (5G, sofern verfügbar) verbracht, wurde aber häufiger genutzt als unter Situation 1 oben. In Summe wurde ca. 15 Minuten telefoniert, ca. 1 Stunde das mobile Internet genutzt und immer mal wieder Mails geschrieben (drei Mailkonten mittels Push-Synchro angebunden) sowie der Messenger gefüttert. Das Resultat am Abend um ca. 20 Uhr lag bei knapp 45%. Wer die 5G-Option deaktiviert, sollte also auch unter Last mit dem T Phone 2 eine Laufzeit von zwei Tagen realisieren können.
Situation 4:
Akku am Abend / Nacht auf 100% geladen und gegen Mitternacht von der Steckdose genommen. Das Gerät befand sich dann im Zeitraum von 00.00 Uhr bis ca. 08.00 Uhr im Standby-Modus mit aktiver SIM, aktivem und eingebuchtem WLAN. Im Anschluss ging es bis ca. 11.00 Uhr in den mobilen Netzmodus, in welchem sowohl 5G als auch 4G zum Einsatz kam – je nach Verfügbarkeit. Das Gerät wurde innerhalb dieses Zeitraums ca. 2 Stunden mit aktivem Display genutzt und davon größtenteils mit aktivierter Kamera. Der Akku-Drop ging in dieser Zeit von noch knapp 98% am frühen Morgen auf 80% gegen 11.00 Uhr.
Die Sprachqualität des Geräts war über den gesamten Testzeitraum auf einem sehr hohen Niveau, ich würde hier sogar das Prädikat „hervorragend“ vergeben. Der Gesprächspartner kommt sehr natürlich und klar rüber und die Lautstärke über den oberen Lautsprecher ist für normale Umgebungen absolut ausreichend. In lauteren Umgebungen könnte man ggf. Probleme bekommen, für den Alltag bei mir hat es aber stets ausgereicht. Sehr kraftvoll hingegen – und damit auch für lautere Umgebungen geeignet – ist der Freisprechmodus: Hier wird der untere Lautsprecher aktiviert und die hohe, maximale Lautstärke kommt dem T Phone 2 hier zugute. Wer das Gerät während dem Telefonieren im Freisprechmodus in der Hand hält sollte wissen, dass das Gerät rückseitig auf maximaler Lautstärke leicht vibriert. Es ist jetzt nicht so stark, als dass es unglaublich nervig wäre – empfindlichere Nutzer könnten damit aber unter Umständen ein Problem haben.
Beim Empfang zeigte das T Phone 2 ein zweiteiliges Bild in Bezug auf die zur Verfügung stehenden Netzmodi: Das 5G-Netz wurde eher seltener gewählt als das ebenfalls verfügbare 4G LTE-Netz. Das muss grundsätzlich erstmal nichts Schlechtes bedeuten, aber an Orten, an denen ich parallel mit einem A34 im O2 Netz problemlos sehr guten 5G-Empfang hatte, entschied sich das T Phone 2 mit T-Mobile SIM lieber für 4G LTE. Surfen und Telefonieren war selbstverständlich dennoch möglich und das auch ohne weitere Beeinträchtigungen. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass im Testgebiet bei T-Mobile zwar 5G vorhanden ist, aber längst nicht so flächendeckend und gut ausgebaut wie bei O2. Letztlich kommt es auf die Leistung des Geräts in der Praxis an und hier war ein Telefonieren und Surfen immer jederzeit ohne Einschränkungen und / oder Probleme möglich.
Benchmarks & Emissionen
Bei den nun folgenden Benchmark-Werten dürfen wir keine Wunder erwarten, ich denke das sollte soweit klar sein. Das Gerät ist mit einem Qualcomm Snapdragon 6 Gen. 1 zwar für die Basis und den Alltag sehr gut ausgestattet – aber gerade im Bereich der Benchmarks, Gaming oder eben allgemein hoher Leistungsanforderungen merkt man deutlich, dass der SoC im Einsteiger-Segment anzusiedeln ist. Mit der Vorstellung im Jahr 2022 ist er zwar noch einigermaßen aktuell und dank 4nm Fertigung auch auf dem Datenblatt sehr effizient – aber 4 x 2,2 GHz und 4 x 1,8 GHz sind im Vergleich zur SoC-Flaggschiffklasse eben doch eine deutliche Einschränkung.
Im Geekbench erzielt das T Phone 2 folgende Wertungen:
Im 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test ist folgendes Ergebnis erreichbar:
Das Gerät erwärmt sich zwar (logischerweise) im Benchmark, allerdings würde ich die gemessenen Werte als absolut im Normbereich bezeichnen. Das erste Bild zeigt die Gerätefront mit einer Peak-Temperatur von 40,8°C im unteren Gerätebereich. Das zweite Bild zeigt die Rückseite des Geräts mit einer maximalen Temperatur von 37,7°C. Das Gerät wird spürbar wärmer, ich würde die Erwärmung aber noch nicht als störend oder gar gefährlich bezeichnen. Gut - der verbaute Prozessor ist auch nicht auf Highend-Niveau, dennoch: Wärmer wurde das Gerät den gesamten Test über nicht, auch nach mehreren Benchmark-Durchläufen ließen sich keine höheren Werte provozieren.
Die nachfolgenden Bilder zeigen (jeweils in dieser Reihenfolge) noch die Temperatur bei Ersteinrichtung des Smartphones, im Standby-Modus und nach durchgeführtem Benchmark die Prozessor- und Akkutemperatur.
Media & Musik
Da die Telekom bei Ihrem T Phone 2 auf Stock-Android setzt, bekommt der Nutzer in Sachen "Audio und Video" ab Werk auch nur die absoluten Standard-Wiedergabefunktionen geboten. Das Gerät kann ab Werk natürlich sowohl Audio- als auch Videodateien wiedergeben. Die Wiedergabe erfolgt softwareseitig aber eher rudimentär mit Standard-Apps und es gibt deutlich umfangreichere Apps im Play Store, mit deren Hilfe man einerseits Einiges mehr aus seinem Smartphone herausholen kann und andererseits einen deutlichen Mehrwert beim Bedienkomfort hat. In meinem Test wurde das T Phone 2 mit dem VLC-Player betrieben, welcher einerseits kostenfrei im Play Store zu haben ist und andererseits einen wohl unvergleichlichen Funktionsumfang für eine Freeware-App ohne Werbung bietet. Da es hier nicht um den Test der VLC-App gehen soll, sondern um die Fähigkeiten des Smartphones, gehe ich nicht im Detail auf den Funktionsumfang der App ein – einen groben Überblick bekommt Ihr sicherlich über die entsprechenden Screenshots.
Kommen wir zur Audioleistung des T Phone 2: Hier zeigt sich das Gerät überraschend stark. Sehr stark. Die maximale Lautstärke des Smartphones kann es durchaus mit anderen Highend-Flaggschiffen aufnehmen, es ist wirklich erstaunlich, was die Telekom hier aus dem Gerät herausholt. Macht Euch am besten von den reinen Fakten selbst ein Bild – mittels der Tabelle weiter unten. Noch kurz ein Wort bzgl. der Wiedergabequalität: Hier kann man dann wiederrum nicht mit den Flaggschiffen, wohl aber vermutlich mit vielen gleich positionierten Geräten mithalten. Die Lautsprecher haben ein eher breites Klangbild, fallen also weder bei den Höhen noch bei den Tiefen extrem auf. Man kann mittels den app-eigenen Equalizern noch ein bisschen was am Klang tunen, sollte sich hier aber keine Wunder erwarten. Einen Punkt muss ich auch hier noch erwähnen: Auch beim Abspielen von Musik vibriert die Rückseite des Geräts bzw. es ist eine Vibration spürbar, wenn man das Gerät während der Wiedergabe in der Hand hält. Die Vibrationen gehen vor allem von dem oberen Lautsprecher aus, an der Unterseite des Geräts fällt hier nichts negativ auf. Einfluss auf die audiotechnische Leistung hat das zwar nicht – eventuell stört sich aber der ein oder andere Nutzer daran. Insgesamt liefert das Gerät eine solide Leistung ab, für 199,- EUR UVP kann man hier nicht meckern.
PS: Das Testen der 3,5 mm Klinkenbuchse war mir leider nicht möglich, da mit einem vorhandenen Sennheiser Headset der C-Serie keine Audiowiedergabe möglich war. Das Headset selbst gab zwar Rauschen und Klacken von sich, allerdings hat das T Phone 2 das Headset nicht erkannt (kein Software-Popup und keine Anzeige in der Kopfzeile) und infolgedessen auch kein Audiosignal abgegeben. Ich gehe hier aktuell von einer Software-Problematik aus, das Feedback habe ich der Telekom auch bereits zukommen lassen. Ggf. wird dies also zeitnah gefixt – wenn es denn tatsächlich an der Software lag.
Nachfolgend findet Ihr noch die von uns ermittelten dB-Werte des T Phone 2. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Die Telekom stattet das T Phone 2 mit den grundlegenden Kommunikationsfeatures aus, die der Smartphone-Nutzer in der heutigen Zeit benötigt. Das Marketing-Argument schlechthin bei diesem Gerät ist natürlich der Zugang zum 5G Netz, der damit einer breiteren Nutzerschicht ermöglicht werden soll. Doch auch abseits davon bringt das Smartphone die wichtigsten Fähigkeiten mit. Im Bereich der Navigation werden sowohl GPS als auch Glonass und Galileo unterstützt, was in der Praxis meist einen sehr schnellen Sat-Fix zur Folge hatte. Bei der Genauigkeit liefert das T Phone 2 ein insgesamt positives Bild, wenngleich in und wieder bei Navigationen auch mal Abweichungen im Bereich von 5-8 Metern erkennbar waren. Unten sehr Ihr hierzu ein paar Beispiele.
Ein Punkt, der tatsächlich etwas schade ist, ist die Tatsache, dass das T Phone 2 lediglich 15W "Schnellladung" anbietet. Da ist selbst Samsung mittlerweile weiter und es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis das Smartphone mit seinem 5.000 mAh Akku vollgeladen ist. Die 15W werden bis knapp 85-90% Akkukapazität gehalten – danach wechselt das Gerät bis zur 100%igen Ladung auf eine maximale Ladeleistung von 5-8W.
Dazu kommt, dass auch bei diesem Smartphone wieder mal kein Netzteil beiliegt und der Kunde sich hier selbst behelfen muss – immerhin ein Datenkabel bekommt man noch dazu. Gut – auch hier könnte man nun wieder die geringe UVP in die Waagschale werfen, aber ein Netzadapter wäre "nice to have" gewesen und kommt grundsätzlich eher positiv als negativ beim Kunden an. Wireless Charging oder gar Reverse Wireless Charging unterstützt das T Phone 2 nicht.
Sicherheit
Bei den Sicherheits-Features orientier sich das T Phone 2 am Großteil der am Markt befindlichen Smartphones und bietet neben einem seitlich positionierten Fingerabdruckscanner (sitzt im Power-Button) auch eine 2D Gesichtsentsperrung über die Frontkamera. Zusätzlich zu einer der zuvor genannten Methoden muss der Nutzer zur Sicherheit eine weitere Sperrmethode einrichten wie beispielsweise einen PIN, ein Passwort oder ein Muster.
Die Einrichtung der Gesichtsentsperrung geht recht flott von Statten und sowohl Brille als auch eine Kopfbedeckung können vom Nutzer getragen werden, ohne dass das Smartphone Probleme damit hätte. Dauer der gesamten Einrichtungsprozedur: 5 Sekunden inkl. Bestätigung der "Nutzungsbedingungen" bzw. Sicherheitshinweise vor dem Start des Erstscans. Das Gesicht wird automatisch erkannt, sobald das Gerät nicht mehr im Tiefen-Standby ist (also das Display bereits betätigt wurde). Die Erkennung passiert innerhalb von 1-2 Sekunden und man kann – wenn gewünscht – den Sperrbildschirm direkt überspringen und hat ein entsperrtes Smartphone vor sich.
Beim Einrichten eines Fingerabdrucks lässt sich das T Phone 2 relativ viel Zeit. Ganze 26x wird der Fingerabdruck zur Erstkonfiguration angefordert, bis zu fünf unterschiedliche Scan-Profile können eingerichtet werden. Der Fingerabdruckscanner sitzt im Power-Button auf der rechten Seite des Geräts und – wie bereits oben erwähnt – hätte dieser bei normaler Bedienung gerne etwas höher platziert werden können. Nimmt man das Gerät zum Entsperren aber quasi "frisch" in die Hand auf, geht die Platzierung des Buttons tatsächlich in Ordnung und etwas besser von der Hand. Man muss im Anschluss trotzdem umgreifen um das längliche Gerät besser bedienen und ansatzweise alle Richtungen des Displays erreichen zu können. Die Erkennungsrate bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau, es kam bei der normalen Bedienung des Smartphones eigentlich kaum zu Fehlscannungen; auch die Geschwindigkeit des Entsperrvorgangs ist top: Innerhalb von 1-2 Sekunden wird der Fingerabdruck quittiert und man hat Zugang zu seinem Smartphone.
Extras
Benachrichtigungen:
Der Punkt ist relativ schnell abgehandelt, denn außergewöhnliche bzw. besondere Benachrichtigungsfunktionen bietet das T Phone 2 nicht. Neben der normalen Signalisierung von Ereignissen mittels eines Benachrichtigungstons kann das Gerät über die Android Standard-Funktionen das Display oder / und die Rückseitige LED aufleuchten lassen. Eine dedizierte Benachrichtigungs-LED oder gar ein Always-on-Display sucht man bei diesem Gerät vergebens. Das ist zwar in Anbetracht der 199,- EUR Preisempfehlung einerseits zu verschmerzen, auf der anderen Seite bieten Mitbewerber am Markt aber genau in diesem Preissegment zumindest eine etwas umfangreichere Funktionalität. Gut – das fehlende AoD ist dem nicht vorhandenen AMOLED-Display geschuldet – dennoch hätte ich mir hier etwas mehr Innovation gewünscht.
Taschenlampe:
Das T Phone 2 nutzt die rückseitige Foto-LED als Taschenlampe, dabei kann das Gerät hardwareseitig auf lediglich eine LED zurückgreifen. Die Ausleuchtung der Fläche ist "okay", wirklich große Räume oder weite Entfernungen lassen sich damit aber nicht aufhellen, zumal die Leuchtstärke auch nicht regulierbar ist. Für den Nahbereich aber auf alle Fälle brauchbar.
Radio:
Fehlanzeige – technisch nicht unterstützt.
Fazit
Das T Phone 2 kann 5G – und bringt nebenbei noch die ein oder andere „Schmankerl-Funktion“ mit. „Schmankerl“ deswegen, weil die Funktion zwar da ist und grundsätzlich auch werkelt – aber die Resultate sind eben auf einem anderen Level, als man das vielleicht von Mitbewerbern wie Samsung, Google oder auch Honor erwarten könnte. Das T Phone 2 besticht für seine UVP von 199,- EUR durch eine fast schon überragende Softwarepflege: Android 14 ab Release, drei Jahre monatliche Sicherheitspatches, danach zwei weitere Jahre quartalsweise Updates und Android-Updates bis einschließlich Android 16. Dazu ein zwar schon etwas betagterer Prozessor, der aber dem Otto-Normal-Nutzer für alltägliche Aufgaben locker ausreichen sollte. Das rückseitige Kamera-Portfolio macht zunächst Eindruck – sorgt aber in der Praxis eher für Ernüchterung als für Freudensprünge: Die Fotos wirken teilweise leblos durch fehlende Farben und ab und an scheint die automatische Helligkeitsregelung so ihre Probleme beim Kalibrieren der Bilder zu haben. Der Autofokus benötigt tendenziell eher etwas mehr Zeit zum Fokussieren, speziell bei schlechten Lichtbedingungen, ist aber recht zuverlässig. Und im Videomodus zeichnet sich das Bild der eher blassen und leblos wirkenden Farbdarstellung weiter und auch die Tatsache dass das Gerät keinen kontinuierlichen Autofokus besitzt und die Belichtungs manuell geregelt werden muss, ist eigentlich ein No-Go. Die Audiospur hingegen performt ordentlich, was sich auch bei den guten klanglichen Eigenschaften bei Telefonaten bestätigt. Absolut nicht überzeugen kann das Display, welches nicht nur sehr empfindlich in Bezug auf die Blickwinkelstabilität ist, sondern mit knapp 450 – 460 Nits auch nur eine unterdurchschnittliche Helligkeit abliefert. Displayinhalte sind so bei sommerlichen Tagen nur schwer erkennbar und bei direkter Sonneneinstrahlung auf das Display nahezu unmöglich zu erkennen. Doch das T Phone 2 kann auch auf positive Weise überraschen: So sind zum Beispiel die verbauten Lautsprecher – bei Bedarf – sehr laut und machen damit ihrem Namen alle Ehre, wenngleich der Klang qualitativ noch besser sein könnte (guter Durchschnitt). Die gute Hardware in Bezug auf die Lautsprecher sorgt dafür, dass das Gerät auch beim Telefonieren mit guter Qualität und hoher, maximaler Lautstärke überzeugen kann. Die Speicherkonfiguration ist auf Stand und der Nutzerspeicher kann obendrein mittels Micro SD Speicherkarten erweitert werden. Etwas schade ist das Fehlen jeglicher Benachrichtungsmöglichkeiten wie Notification LED oder gar Always-on-Display.
Summa summarum möchte die Telekom mit dem T Phone 2 ein günstiges 5G-Gerät für die eigenen Kunden im Portfolio haben – und das gelingt auch. Doch die Konkurrenz schläft nicht und insbesondere bei Samsung bekommen die Kunden auch bereits an der Schwelle von den Einsteiger- hin zu den Mittelklassegeräten einen sehr guten Software-Support. Das T Phone 2 wird sich also schwer tun am Markt – vor allem, weil es durch keinen Punkt absolut positiv heraussticht, sondern sich viel mehr unauffällig im Mittelfeld vieler anderer Geräte am Markt einordnet.
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Positiv:
Neutral:
Negativ:
T Phone 2 – Sample Video 1 – 2K Auflösung mit 30 Frames pro Sekunde:
T Phone 2 – Sample Video 2 – Full HD Auflösung mit 60 Frames pro Sekunde:
T Phone 2 – Sample Video 3 – 2K Auflösung mit 30 Frames pro Sekunde, Audio-Fokus:
T Phone 2 – Sample Video 4 – 2K Auflösung mit 30 Frames pro Sekunde:
T Phone 2 – Sample Video 5 – 2K Auflösung mit 30 Frames pro Sekunde:
T Phone 2 - Sample Video Autofokus u. Belichtungssteuerung während der Videoaufnahme:
Bilder, mit dem T Phone 2 geschossen:
Immer (sofern vorhanden) 12 Megapixel Pixel-Binning / 50 Megapixel Full Resolution / Makro in dieser Reihenfolge
Kommentar des Testers
"Mit dem T Phone 2 versucht die Telekom, 5G auch im Bereich der schmäleren Geldbörsen voranzutreiben. Das Gerät ist für den Alltag mit dem Qualcomm Snapdragon 6 Gen. 1 ausreichend gut ausgestattet und weist eine – für diesen Preisbereich – ausgesprochen gute Verarbeitung und eine durchaus schicke Optik auf. Das verbaute LCD-Display kann hingegen nicht überzeugen – es ist sehr empfindlich in Sachen Blickwinkelstabilität und auch die maximale Helligkeit des Displays ist im sommerlichen Alltag mit direkter Sonneneinstrahlung auf das Display unterdurchschnittlich. Das Kamera-Setup verspricht optisch mehr, als es auf dem Datenblatt faktisch halten kann – hier hätte man zumindest für die Makro-Kamera einen 5 Megapixel-Sensor mit höherer Qualität verbauen können als die jetzige 2 MPX-Lösung. Positiv überrascht haben die qualitativ guten und lauten Lautsprecher und auch der Software-Support ist mit 2 Major Android-Updates und in Summe fünf Jahren Sicherheitspatches überdurchschnittlich gut. Summa summarum ist das T Phone 2 ein grundsolides Smartphone mit schlankem Stock-Android. Wer darauf Wert legt, sollte sich das Gerät mal näher anschauen. Wer hingegen auch mit herstellereigenen UI-Lösungen leben kann, sollte auch bei den üblichen Verdächtigen die Augen offen halten – 5G Technologie kostet heute nicht mehr die Welt."
Einleitung
Im Jahre 2023 hat die Telekom im Bereich der Smartphone-Hardware für Aufsehen gesorgt: Man hatte damals – recht unerwartet – zwei eigene Smartphones angekündigt; das „T Phone“ und das „T Phone Pro“. Zugegeben – die Namensgebung wirkt einerseits wenig innovativ, andererseits jedoch ist sie so einfach wie auch effektiv und leicht zu merken. Die T-Phones wurden in Zusammenarbeit mit Wingtech als Produzent und dem internen Designteam der Telekom und Google entwickelt. Google? Ja – richtig, denn einerseits läuft natürlich Android als Betriebssystem auf den Geräten und andererseits bietet die Telekom einen durchaus nennenswerten Support für die Geräte.
Offenbar waren die ersten beiden Modelle so erfolgreich, dass man sich bei Telekom für die Fortsetzung des Joint Ventures entschlossen hat und mit dem „T Phone 2“ und dem „T Phone 2 Pro“ knapp ein Jahr später die Nachfolger präsentiert. In der Praxis hat sich gar nicht so viel zwischen den Geräten geändert – schaut man sich die Geräte aber im Detail an wird man schnell feststellen, dass die getätigten Änderungen durchaus vorhanden sind und auch Sinn machen. Erfreulich ist die Tatsache, dass auch bei den 2er Modellen weiterhin mit Google kooperiert wird, was in der Praxis bedeutet: Selbstverständlich kommen ab Werk beide Modelle mit sehr purem Android 14 als Betriebssystem. Darüber hinaus liefert man einen Software-Support ab, den man in Bezug auf Beständigkeit bzw. Konsistenz nur selten am Markt findet – doch dazu im weiteren Verlauf des Testberichts mehr Informationen.
Wir möchten uns in diesem Test zunächst dem kleinen Bruder des Flaggschiffmodells widmen, dem „T Phone 2“. Erfahrt im nachfolgenden Testbericht, wo die Stärken des Geräts liegen, an welchen Stellen ggf. noch nach- bzw. ausgebessert werden muss und ob es vielleicht auch Deal-Breaker gibt, die von einem Kauf des Geräts Abstand nehmen lassen.
Viel Spaß beim Schmökern!
Inhaltsverzeichnis:
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung
Die technischen Daten des Telekom T Phone 2:
- Abmessungen: 167,5 x 77,4 x 9,1 mm bei einem Gesamtgewicht von 206 Gramm
- IP54 Zertifizierung
- Stereo-Lautsprecher (Hörmuschel u. Medienlautsprecher)
- Qualcomm Snapdragon 6 Gen. 1 Octa-Core Prozessor mit bis zu 2,2 GHz Taktung und 5G-Support
- Dual-SIM Funktion (eSIM + Nano-SIM)
- Zusätzlicher Speicherkartenslot (Micro SD)
- 6,6“ IPS LCD-Display mit 2.408 x 1.080 Pixel Auflösung und 16,7 Mio. Farben, 120 Hz Bildwiederholrate
- 6 GB RAM Arbeitsspeicher
- 128 GB interner Nutzerspeicher
- Android 14 ab Werk
- 3 Jahre monatliche Sicherheitspatches, danach zwei weitere Jahre quartalsweise Sicherheitspatches
- 2 Major-Updates (bis einschließlich Android 16)
- 50 Megapixel Hauptkamera
- 2 Megapixel Makro-Kamera
- 2 Megapixel Tiefen-Information
- 8 Megapixel Frontkamera
- SAR-Wert: 0,940 W/kg
- 5.000 mAh Akku, fest verbaut, bis zu 15W Schnellladefähigkeit
- WiFi 802.11 a/b/g 2,4 GHz, WiFi 4 + 5; 2,4 + 5 GHz
- Bluetooth
- 3,5 mm Klinkenbuchse
- NFC
- USB Typ-C Port
- Seitlicher Fingerabdruckscanner, 2D Gesichtserkennung via Frontkamera
Lieferumfang
Beim Lieferumfang passt sich die Telekom – leider – dem Treiben vieler anderer Marktbegleiter an und stattet das T Phone 2 nur noch mit dem Nötigsten aus. Der Nutzer bekommt weder Gimmicks in Form einer Displayschutzfolie oder eines Cases und auch ein Netzgerät sucht man vergeblich in der kompakten Verpackung des Geräts. So finden sich die folgenden Utensilien in der Box:
- 1x Smartphone „T Phone 2“ inkl. 5.000 mAh Akku (fest verbaut)
- 1x USB-Lade- und -Datenkabel
- 1x QuickStart Guide u. Garantienachweise
- 1x SIM-Werkzeug
Die Beigabe eines Cases oder einer Displayschutzfolie wäre schon nett gewesen – vor allem, weil das T Phone 2 nicht nur eine sehr edle und schützenswerte Optik hat; es fühlt sich auch genauso hochwertig an und neigt dazu, sehr „glitschig“ in den Händen zu sein.
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Das T Phone 2 gehört einerseits mit zu den edelsten Smartphones, die ich in der jüngeren Vergangenheit in den Händen halten konnte – und trotzdem hinterlässt das Gerät einen gespaltenen Eindruck. Doch bevor wir darauf näher eingehen, möchte ich Euch das Gerät noch etwas im Detail beschreiben:
Die Front wird vom 6,6“ IPS LCD Touchscreen dominiert, wie es heut zu Tage bei 99% aller Smartphones üblich ist. Oben sitzt in einer sogenannten „Tropfen-Notch“ die 8 Megapixel Selfie-Kamera. Über das Design kann man im Jahre 2024 sicherlich streiten – ich persönlich habe mit der Form der Notch jetzt weniger ein Problem, mir ist aber bewusst, dass andere Nutzer hingegen mehr Wert auf bspw. eine Punch-Hole Kamera oder gar eine Kamera unterhalb des Displays legen. Die zweite Variante darf und sollte man beim T Phone 2 in Anbetracht des Preises nicht erwarten – über eine Punch-Hole Kamera hätte ich mich aber auch etwas mehr gefreut. Oberhalb des Displays befindet sich der verhältnismäßig breite obere Displayrahmen. Hier findet man außerdem die Hörmuschel, die etwas wuchtiger gestaltet ist, als es eigentlich notwendig wäre (der Symmetrie wegen). Die Sensoren (Helligkeit und Näherung) für das Display befinden sich leicht rechts von der Hörmuschel versetzt im Bereich des Displayrahmens und sind nur bei hoher Helligkeit auf diesen Bereich wirklich erkennbar. Der Rahmen links und rechts vom Display ist symmetrisch gestaltet, das „Kinn“ unterhalb des Displays hingegen ist deutlich wuchtiger als die beiden Seiten und der Kopfbereich. Dies dürfte unter anderem mit den verbauten Elementen an der Unterseite des T Phone 2 zusammenhängen:
Neben der USB Typ-C Buchse, die mittig an der Unterseite platziert ist, befindet sich linker Hand davon das erste Mikrofon des Smartphones und eine 3,5 mm Klinkenbuchse zum Anschluss eines optionalen, kabelgebundenen Headsets. Auf der rechten Seite befinden sich drei Schlitze, welche den Auslass für den Medien-Lautsprecher darstellen.
Auf der linken Gehäuseseite ist lediglich im oberen Viertel der Slot für die SIM und die Speicherkarte versteckt. Da das Gerät zusätzlich eine eSIM unterstützt, ist der Betrieb mit zwei SIM-Karten plus Speicherkarte möglich – sehr gut! Auf der rechten Seite befindet sich – im klassischen Design angeordnet – der magentafarbene Power-Button (welcher gleichzeitig den Fingerabdruckscanner beherbergt) und darüber die Lautstärke-Wippe. Diese ist tatsächlich auch als einzelne Taste ausgeführt, welche mittig eine kleine Erhebung aufweist und somit die Trennung zwischen „Laut“ und „Leise“ darstellt. Beide Tasten sind sehr schmal und fast nahtlos in das Gehäuse eingelassen – der Druckpunkt bzw. Tastenhub fällt also relativ gering aus, was aber die praktische Bedienung erfreulicherweise nicht negativ beeinträchtigt. An der Oberseite des T Phone 2 ist lediglich das zweite Mikrofon angebracht – das sorgt für eine sehr aufgeräumte, „cleane“ Optik.
Ähnlich „clean“ fällt auch die Rückseite aus – könnte man zumindest auf den ersten Blick meinen. Auf den zweiten Blick aber offenbart sich hier ein kleines, designtechnisches Schmankerl: Der Bereich um die Kamera-Sensoren herum ist optisch von der sonstigen Rückseite abgetrennt. Während die gesamte Rückseite in einer Art „Perlweiß“ oder „Arctic Silver“ mit mattem Finish gehalten ist, ist der Kamerabereich farblich anders gestaltet und kommt glänzend daher. Somit werden die drei Sensoren plus LED-Leuchte gleich nochmal mehr in den Fokus gerückt. Genau mittig auf der Rückseite prangt das Logo der Telekom, ganz unten mittig sind die üblichen CE-Kennzeichnungen zu finden.
Nachdem wir das Gerät nun also etwas näher unter die Lupe genommen haben, geht es jetzt zur Verarbeitung und der Wertigkeit. Vorweg: Das Gerät wirkt deutlich hochwertiger als dies der Preis von 199,- EUR UVP im Telekom-Shop vermuten lassen. Die edel designte Rückseite und der Rahmen aus Aluminium machen bei der Bedienung Freude und sorgen für ein angenehmes Feeling, wenngleich das Gerät dadurch auch etwas rutschig ist und man teilweise wirklich darauf achten muss, dass das Gerät keine ungewollte Flugstunde einlegt. Anfangs etwas gewöhnen muss man sich vielleicht an das eigenwillige Design des T Phone 2 in Bezug auf den Übergang zwischen Rückseite und Front: Das Display sitzt nämlich quasi „in“ dem Rahmen – was in der Praxis bedeutet, dass der Rahmen einerseits logischerweise etwas breiter ist als das Display auf der Front, andererseits verjüngt sich die Displayeinheit nach oben hin und diese Verjüngung sieht man auch recht deutlich. Das ist ein Design, welches ich schon seit längerer Zeit in dieser Ausprägung nicht mehr gesehen habe – was aber nicht zwangsläufig bedeutet, dass es schlecht ist. Nur eben ungewohnt. Macht Euch am besten anhand der Bilder selbst einen Eindruck davon.
Dies schmälert aber in keiner Weise die Wertigkeit des Smartphones: Diese ist nach wie vor dem Preis erhaben und wird nur durch zwei Kleinigkeiten getrübt: Einerseits „klingt“ die Rückseite unterschiedlich – bedeutet: Man hört beim Abklopfen der Rückseite unterschiedliche Tonlagen was für eine dünne Rückseite einerseits und eine eigenwillige Anordnung der Bauelemente andererseits spricht. Beim Dokumentieren der Emissionswerte des Geräts konnte ich hier ein paar interessante Aufnahmen mit der Wärmebildkamera machen – schaut‘ Euch das am besten weiter unten selbst an. Der zweite Punkt: Bei der Wiedergabe von Audiodateien und der Ausnutzung der maximalen Lautstärke vibriert die Rückseite teilweise spürbar in den Händen, allerdings nur im oberen Bereich (Hörmuschel). Ist jetzt nicht mega-nervig, aber eben deutlich spürbar und trübt den ersten positiven Eindruck etwas. Es könnte aber auch nur zeigen, dass man scheinbar in Sachen „Lautsprecher“ beim T Phone 2 nicht schlecht aufgestellt ist. Näheres dazu weiter unten im Bericht…
Display
Beim Display setzt die Telekom auf ein 6,6" großes LCD-Panel mit einer Bildwiederholrate von bis zu 120 Hz und 16,7 Mio. darstellbaren Farben. Man verzichtet hier – bewusst – auf irgendwelche großen Marketing-Versprechen und besinnt sich auf das Wesentliche, denn genau auf diese Käufergruppe ist das T Phone 2 auch ausgelegt: Es soll als günstiger Einstieg in die 5G-Technologie dienen. Das merkt man auch an der Designsprache des Displays, denn die beim T Phone 2 zum Einsatz kommende "Tropfen-Notch" wird von vielen Nutzern als "nicht mehr zeitgemäß" bzw. schlichtweg "altbacken" empfunden. Eine Punch-Hole Aussparung oder gar eine Kamera unterhalb des Displays darf man im Preisbereich dieses Modells aber auch nicht unbedingt erwarten. Ich persönlich habe mit der Designsprache jetzt kein großes Problem – aber das mag sicherlich eine Frage des individuellen Geschmacks sein. Keine Frage des Geschmacks hingegen ist die tatsächliche Qualität und Leistung des Panels sowie dessen softwareseitige Konfigurationsmöglichkeiten; denn hier trennt sich dann häufig die Spreu vom Weizen. Und tatsächlich hat das T Phone 2 hier Probleme, die man erwähnen muss: In Sachen Hardware ist das Display sehr empfindlich, was die Blickwinkel angeht: Bei normaler Bedienung und dem direkten Schauen auf das Display ist das noch weniger ein Problem – sobald man den Blickwinkel aber leicht abändert (beispielsweise, weil man jemandem etwas auf dem Display zeigen möchte oder das Smartphone auf dem Tisch ablegt), dunkelt das Panel teils massiv ab und es ist kaum noch möglich, Inhalte auf dem Display zu erkennen. Dazu kommt dann noch, dass die softwareseitigen Einstellungsmöglichkeiten des T Phone 2 doch schon sehr minimalistisch gehalten sind: Der Nutzer hat die Möglichkeit, die Bildwiederholrate von 60 auf 120 Hz zu setzen und die üblichen Standard-Einstellungen von Seiten der Android-Software zu setzen (Anzeige- und Schriftgröße, Dunkles Design, etc.). Wer auf einen Modus zur farblichen Anpassung der Anzeige gesetzt hat oder gar noch weitergehende Konfigurationsmöglichkeiten sucht, wird leider enttäuscht.
Die Farbdarstellung des Displays ist ab Werk im Übrigen relativ "kühl" gehalten. Wer also bspw. von Samsungs AMOLED-Geräten kommt, wird sich hier vermutlich zu Beginn sehr wundern, wenn nicht gar erschrecken. Mir persönlich ist das Display auch etwas "zu" kalt kalibriert. Ich bin zwar auch kein Freund von übernatürlich gesättigten bzw. übersättigten AMOLED-Screens, aber etwas mehr in Richtung "Lebensfreude" hätte es da schon sein dürfen. Was mir ebenfalls noch negativ aufgefallen ist: Bei Smartphones die grundsätzlich in großen Teilen auf die Stock-Android Firmware setzen ist es im Regelfall üblich, dass das Display beim Starten der Kamera aufs Maximum geht mit der Helligkeit. Das ist auch beim T Phone 2 so, Problem: Es lässt sich nicht deaktivieren. Normalerweise ist innerhalb der Kamera-App ein entsprechender Schiebe-Regler vorhanden, der beim T Phone 2 aber fehlt. Das hat zur Folge, dass das Display im Kameramodus stets bei maximaler Bildschirmhelligkeit agiert, was vor allem bei geringer Umgebungshelligkeit bzw. nachts ein erhebliches Problem darstellt da es den Nutzer schlichtweg blendet. Hier sollte die Telekom nochmal einen Blick in die Menüebene werfen und nachbessern.
Wenn wir sowieso schon beim Thema "Displayhelligkeit" sind: Die ist beim T Phone 2 leider auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei. Das betrifft einerseits die Regelung der automatischen Helligkeit als auch die generelle Helligkeit des Panels selbst. Bei trübem, bewölktem Wetter oder im Innenbereich wird man mit dem T Phone 2 im Regelfall keine Probleme mit der Helligkeit bekommen, diese ist hier ausreichend. Bei direkter Sonneneinstrahlung sieht das aber anders aus, das Panel ist dann kaum mehr vernünftig zu erkennen, geschweige denn dessen dargestellte Inhalte. Die maximale Display-Abstrahlhelligkeit des T Phone 2 lag bei von mir gemessenen 450 bis maximal 460 Lux. Dieser Wert ist unterdurchschnittlich niedrig und bestätigt das Empfinden aus der Praxis.
Ebenfalls nicht überzeugen konnte mich das Gerät mit der Steuerung der automatischen Helligkeit: Man merkt zwar, dass diese grundsätzlich funktioniert, weil das Display eben abdunkelt und die Helligkeit erhöht. Teilweise ist das Level der Regelung aber nicht zufriedenstellend, sodass das Display meistens zu dunkel ist. Hier muss der Nutzer dann manuell in die Helligkeitssteuerung eingreifen, was auf Dauer nervig ist. Eine Art „Lernverhalten“ konnte ich während dem Testzeitraum nicht beobachten bzw. nachvollziehen.
Ein weiterer Punkt, dem man dem T Phone 2 – trotz des Preises von "nur" 199,- EUR - negativ auslegen muss, ist das Thema "Displayränder". Ja, man kann und sollte hier keine Highend-Mini-Ränder erwarten, das ist klar. Und gerade im Seitenbereich links und rechts halten sich diese auch sehr in Grenzen. Oben und unten hingegen ist der Randbereich des Geräts sehr ausgeprägt, speziell das Kinn unten erinnert mit seinen sieben bzw. neun Millimetern (sieben bis zum Ende der Front, neun bis zur Gehäusekante) eher an Geräte von vor einigen Jahren. Man könnte jetzt entgegnen, dass das Gerät aber auch entsprechende Argumente für eine solche Gestaltung an Bord hat – schließlich benötigt eine 3,5 mm Klinkenbuchse in Kombination mit guten Lautsprechern eben auch Platz. So wirklich "modern" sieht das aber leider trotzdem nicht mehr aus. Da es sich hierbei aber auch um ein individuelles Empfinden handelt, kann der Punkt beim einen negativ aufschlagen, wohingegen ein Dritter damit überhaupt keine Probleme haben wird.
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Die Bedienung des T Phone 2 lässt sich im Großen und Ganzen in Bezug auf die Haptik als "angenehm, aber gewöhnungsbedürftig" umschreiben: Das hört sich jetzt zunächst nicht so positiv an, ist aber auch nicht negativ gemeint; das T Phone 2 gehört nur zu der Sorte von Geräten, die man am Anfang vielleicht mit etwas mehr Umsicht nutzen sollte, um sich an das Gerät mit den Eigenheiten zu gewöhnen. Bei den Abmessungen ist es hinsichtlich der Breite und der Dicke recht ähnlich zu einem Samsung Galaxy A34, allerdings ist das T Phone 2 ein gutes Stück länger. Das sorgt einerseits dafür, dass das Gerät an sich schon sehr "lang gestreckt" aussieht und bewirkt in der Praxis außerdem, dass das Handling des Geräts dadurch – meiner Meinung nach unnötigerweise – etwas erschwert wird da einerseits mehr Platz in der Hosentasche in Anspruch genommen wird und andererseits das Bedienen auch etwas erschwert wird. Das liegt aber nicht nur an der länglichen Form des Geräts, sondern auch vor allem an der Platzierung der seitlichen Tasten: Der Power-Button rechts am Gehäuse, welcher ja auch den Fingerabdruckscanner beherbergt und damit schon ein nicht unwesentlicher Teil der Bedienung darstellt, ist ziemlich genau mittig platziert; die Lautstärkewippe etwas weiter darüber. Für mich persönlich (eher größere Hände) hätte der Power-Button noch einen guten Zentimeter weiter nach oben gehört, sodass ich beim Halten des Geräts in der Hand nicht noch nach unten umgreifen muss. Und genau das ist der Punkt (um den Bogen zurück zur länglichen Gehäuseform zu bekommen): Durch das Umgreifen verlagert sich der Schwerpunkt des Geräts etwas. Grundsätzlich ist das T Phone 2 sehr gut ausbalanciert und durch die Designsprache recht flach und "glatt" gehalten: Das Umgreifen bewirkt allerdings, dass das Gerät etwas weiter nach Außen rutscht (die Hand geht nach unten, um den Daumen in normaler Gestik auf den Fingerabdruckscanner auflegen zu können) und damit wird die Bedienung des Geräts in meinen Augen einfach unnötig erschwert. Allerdings ist auch dieser Punkt mit Sicherheit sehr individuell, Nutzer mit kleineren Händen dürften das Problem nämlich nicht nachvollziehen können, da sie es schlichtweg nicht haben werden. Ich empfehle also auch hier, dass Gerät – wenn möglich – vor dem Kauf praktisch auszutesten um im Nachgang ein Böses erwachen zu vermeiden. Denn – Stichwort erwachen – schließlich gehört bei mir der Fingerabdruckscanner zur alltäglichen Nutzung dazu. Und der oben erwähnte Punkt wäre für mich persönlich einfach ein im Alltag nerviger Faktor.
Positiv zu erwähnen ist allerdings, dass die beiden Tasten in ihrer Form schön dezent ausgeführt sind – von der farblichen Gestaltung kann man das ja, zumindest beim Power-Button, nicht unbedingt behaupten. Die beiden Druckpunkte der Lautstärkewippe sind präzise und geben bei Betätigung ein angenehmes Feedback, die Wippe trägt etwas mehr nach Außen auf als der Power-Button, allerdings ohne dabei in irgendeiner Art und Weise negativ aufzufallen. Durch die mittlere Erhebung auf der Lautstärkewippe (die "Laut" und "Leise" voneinander trennt) und deren länglicher Form ist sie auch blind klar vom Power-Button zu unterscheiden. Der Power-Button steht nur ganz minimal aus dem seitlichen Rand hervor und ist daher nur schwach zu ertasten – dafür fällt der Magenta-Farbton natürlich umso mehr auf. Trotz der – für große Hände – eher schwierigen Positionierung gewöhnt man sich schnell an die Örtlichkeit der Tasten; was aber die Bedienung nicht wirklich vereinfacht.
Nachdem wir das Thema "Bedienung" in Bezug auf die hardwareseitigen Gegebenheiten nun also abgeschlossen haben, werfen wir einen etwas genaueren Blick hinsichtlich der softwareseitig vorhandenen Lösungen: Zum einen existieren beim T Phone 2 wieder die standardmäßigen Android Bedienungshilfen, zum Zweiten lassen sich über den Menüpunkt "System" auch noch weitere Gesten und Bewegungen individualisieren.
Screenreader:
Talk Back ein / aus (Elemente auf dem Display vorlesen)
Anzeige:
Interaktionssteuerung:
Audio:
Allgemein:
Talk Back ein / aus (Elemente auf dem Display vorlesen)
Anzeige:
- Vorlesen ein / aus: Ausgewählten Text vorlesen lassen
- Anzeigegröße und Text: Hier lassen sich die Schriftgröße (sieben Stufen) und die Größe der App-Icons (drei Stufen) individuell regeln. Des Weiteren kann "Fettdruck" und "Text mit hohem Kontrast" aktiviert bzw. deaktiviert werden.
- Farbe und Bewegung: Farbkorrekturen (Sehschwächen – keine Displaykalibrierung!), Farbumkehr, Dunkles Design, Deaktivierung von Animationen im Menü und Aktivierung eines "großen Mauszeigers" bei angeschlossener Peripherie
- Extradunkel: Direkte Aktivierung des "Extra Dunkel"-Modus bzw. Einrichten des Shortcuts auf dem Display sowie Konfiguration (Intensität) der Funktion
- Vergrößerung ein / aus ("Lupe" für die Displayinhalte)
Interaktionssteuerung:
- Menü für Bedienungshilfen: Separates Bedienungshilfen-Menü aktivieren (als eine Art Schnellzugriff-Menü)
- Schalterzugriff: Die Steuerung des Smartphones kann mittels externer Peripherie übernommen werden – bspw. einer gekoppelten Tastatur o. ä.
- Einstellungen für Zeitvorgaben: Individualisierung der Reaktionszeit für langes Drücken auf das Display, der Zeit zum Reagieren und der Verweildauer bei automatischen Klicks
- Systemsteuerelemente: Navigationsmodus, Ein- / Aus-Taste beendet Anruf ein / aus, Bildschirm automatisch drehen ein / aus
- Vibration und haptisches Feedback: Einstellungsmöglichkeiten für Vibrationen in verschiedensten Kombinationen (Anrufe, Benachrichtigungen u. Wecker, haptisches Feedback, etc.)
- Automatische Untertitel bei Medien
- Untertitel Einstellungen (Größe und Stil, Sprachoptionen)
Audio:
- Audiobeschreibung bei unterstützten Filmen anbieten ein / aus
- Aufleuchten bei Benachrichtigungen (Kamerablitz / Bildschirm) ein / aus
- Hörgeräte
- Audioanpassung
Allgemein:
- Kurzbefehle sowie Verknüpfungen auf dem Sperrbildschirm für Bedienungshilfen ein / aus
- Sprachausgabe (Sprechgeschwindigkeit, Tonlage, Sprache, etc.)
- Kamera schnell öffnen ein / aus (Ein- / Aus-Taste zwei Mal drücken, um die Kamera direkt zu starten)
- Navigationsmodus: Bedienung über Gesten oder Bedienung über 3-Wege Navigationstasten in der Fußzeile des Displays
- Ein- / Aus-Taste gedrückt halten: Zugriff auf digitalen Assistenten oder das klassische Ein- / Aus-Menü.
- Klingeln verhindern: Drücken der Ein- / Aus-Taste schaltet einen eingehenden Anruf entweder komplett stumm oder auf Vibration
So weit sind hier also keine Besonderheiten im Hinblick auf den Funktionsumfang oder sonstige Überraschungen zu finden. Das T Phone 2 liefert hier die minimale Lösung auf der Basis von Android 14 mit und dagegen ist grundsätzlich auch erstmal nichts einzuwenden. Wer mehr und individuellere Lösungen möchte, muss sich entweder bei Herstellern mit eigener UI und / oder in höheren Preisbereichen umsehen; hier sind dann im Regelfall auch die Einstellungsmöglichkeiten bzw. der generelle Funktionsumfang größer. Das macht die im T Phone 2 implementierte Lösung aber nicht automatisch schlecht – man passt sich nur eben dem Preisbereich von 199,- EUR an. Dies muss dem Nutzer – gerade in Verbindung mit einem nahezu cleanen Stock-Android – vorab klar sein.
Software, Menü & AI-Features
Auf dem T Phone 2 Pro kommt – wie bereits weiter oben erwähnt – Android 14 in seiner Reinform (Stock-Android) zum Einsatz. Die Telekom verspricht für das Gerät in Summe zwei Major-Updates (also bis einschließlich Android 16) und einen Security-Support von drei plus zwei Jahren. Die ersten drei Jahre ab Release werden monatliche Sicherheitspatches ausgerollt, im Anschluss daran folgen zwei weitere Jahre mit jeweils quartalsweisen Updates. Damit rangiert man in Sachen "Software-Support" in der gehobenen Mittelklasse – man kommt zwar nicht an die sieben Jahre Android- und Security-Support von Google und Samsung heran, aber insgesamt fünf Jahre Security-Patches sind eine Ansage für 199,- EUR UVP. Und bislang scheint das auch sehr gut zu funktionieren: Der erste Security-Patch für Mai kam leicht verspätet Anfang Juni, da würde ich aber noch beide Augen zudrücken aufgrund des späten Release des Smartphones Mitte / Ende Mai.
Beim Menü orientiert sich die Telekom ebenfalls ganz schlicht am Android-Standard und listet die installierten Apps in einem gesonderten App-Drawer alphabetisch auf. In der obersten Leiste werden dabei immer die am häufigsten genutzten Apps dargestellt, darunter dann in absteigender Reihenfolge alle auf dem Gerät installierten Anwendungen. Die Darstellung (Anzahl der Apps / Symbolgröße) lässt sich individuell vom Nutzer bestimmen und so den eigenen Vorlieben anpassen. Durch die hier zum Einsatz kommende Standard-Lösung wirkt das T Phone 2 recht "erwachsen" und "reif", da weder zu verspielte und / oder zu bunte Icons oder Menüoberflächen genutzt werden. Auch hier kommt wieder die persönliche Auffassung eines jeden Nutzers zum Tragen – die einen werden es mögen, die anderen werden vielleicht etwas vermissen. Die Navigation innerhalb des Menüs läuft sehr flott ohne störende Ladezeiten oder Verzögerungen ab und – aufgrund der klaren und eindeutig definierten Beschriftungen der Menüpunkte – führt auch bei Android-Neulingen vermutlich zu keinen Irritationen oder Unklarheiten. Eine gewisse Schlichtheit bietet eben auch Vorteile, speziell wenn man auf irgendwelche Erweiterungen oder Verschachtelungen keinen Wert legt und diese als störend empfindet. Der Performance kommt es auf alle Fälle zugute; sodass vermutlich auch deutlich mehr als "nur" zwei Major-Android Updates möglich gewesen wären.
Beim Thema "AI" gestaltet sich die Ausbreitung der vorhandenen Dienste ähnlich schlicht, wie es beim installierten Betriebssystem der Fall ist: Wirklich viel "AI" ist auf dem T Phone 2 nämlich noch nicht integriert. Die Kamera verfügt zwar über eine AI-Szenenerkennung bzw. -optimierung, aber das war es dann auch schon. Diese lässt sich im Kamera-Menü ein- und ausschalten, weitergehende Einstellungsmöglichkeiten oder Beschreibungen zu den Wirkungsweisen des Modi gibt es nicht. Auch hier gilt: Das kann man jetzt natürlich alles als Nachteil auslegen, vor allem wenn man das Gerät natürlich mit Konkurrenten aus dem Hause Google, Samsung oder auch Xiaomi antreten lassen würde. Doch auch hier gilt: Nicht alles, was glänzt, ist auch tatsächlich Gold. Nur weil eine Funktion mittels "AI" implementiert ist, heißt das noch lange nicht, dass sie a) tatsächlich praktisch funktioniert und b) auch für den Alltag und jeden Anwender nützlich ist. Da verzichte ich dann tatsächlich lieber auf etwaige Services, bevor man sie halbherzig umsetzt.
Kamera-Setup
Wow – das Setup des T Phone 2 bezugnehmend auf die Kamera-Ausstattung wirkt zunächst mal beeindruckend, immerhin ist der Kamera-Bereich direkt durch zwei Merkmale sehr ins Rampenlicht gerückt: Da wäre zum einen die recht auffällige Platzierung der drei Sensoren samt passend designter LED-Leuchte; zum zweiten ist der Hintergrund in diesem Bereich farblich nochmal anders gestaltet, sodass dieser von Haus aus noch ein weiteres Mal heraussticht. Schaut man sich das Gerät – bzw im Speziellen dann die Kameras – aber genauer an merkt man relativ schnell, dass hier mehr Schein als Sein geboten sein dürfte: Zwei der drei Sensoren sieht man schon an, dass da keine Raketentechnologie hinter dem Kameraglas sitzen dürfte, de facto handelt es sich dabei dann auch um die beiden 2 Megapixel-Sensoren. Einer davon lässt sich auch tatsächlich als Makro-Linse nutzen, der andere dient lediglich der Tiefenschärfe-Information und ist vom Nutzer nicht direkt ansteuerbar. Der dritte Sensor – die Hauptkamera – kommt immerhin mit einer Auflösung von 50 Megapixel daher. Leider lässt sich aus der Software des T Phone 2 keine verlässliche Information gewinnen, welche Sensoren tatsächlich zum Einsatz kommen. Aber auch ohne diese Information werdet Ihr Euch sicherlich anhand der Beispielbilder und -videos am Ende des Testberichts einen Eindruck verschaffen können.
Kommen wir aber zunächst zu den softwareseitig zur Verfügung stehenden Einstellungsmöglichkeiten im Kamera-Modus:
- Bildformat: Full / 1:1 / 16:9 / 4:3
- Filter
- HDR: Ein / Aus / Automatisch
- Timer: Aus / 3 Sek. / 10 Sek.
- LED-Leuchte: Dauerhaft ein (Videos) / Ein / Aus / Automatisch
- Beauty-Modus: Smart / Schönheit (beides mittels Schiebe-Regler einstellbar)
- Digitalzoom: Stufenlos 1x bis max. 10x
- Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
- Auslöser-Shortcut
- Galerie-Shortcut
- Auslöse-Ton: Ein / Aus
- Standort speichern: Ein / Aus
- Vorrangiger SD-Kartenspeicher: Ein / Aus
- Bild mit Selbstauslöser: Ein / Aus (Spiegelung des Bildinhaltes)
- Rasterlinien 3x3: Ein / Aus
- KI-Szenen-Optimierer: Ein / Aus
- Shortcut zur Aufnahme eines Bildes: Foto oder Video aufnehmen / Zoomen / Aus
- Videogröße: 2K 2.560x1.440 Pixel, 16:9 Full HD 1.920x1.080 Pixel, 1:1 1.440x1.440 Pixel, Full 2.560x1.152 Pixel
- Bildfrequenz: 30 FPS / 60 FPS (der 2K-Modus steht ausschließlich mit 30 FPS zur Verfügung)
- Einstellungen zurücksetzen
Neben diesen Einstellungsmöglichkeiten bietet das T Phone 2 noch die Möglichkeit, über eine scrollbare Leiste den Kameramodus zu bestimmen. Hierbei hat der Nutzer die Wahl zwischen:
- Nachtaufnahme
- Video
- Foto
- Max. Res.
- Makro
- Panorama
- Pro
- Live-Fokus
- Zeitlupe
- Hyperlapse
- Google Lens
Der oben erwähnte Pro-Modus bietet dem Nutzer die Möglichkeit, die Parameter "ISO", "Weißabgleich", "Verschlusszeit" und "Helligkeit" manuell zu regeln. Des Weiteren lässt sich in diesem Modus noch die Belichtungsmessung individuell einstellen. Diese kann dann wahlweise als "Zentral gewichtet", "Punkt" oder "Matrix" durchgeführt werden – standardmäßig wird hier "zentral gewichtet" genutzt. Tiefergehende Einstellungsmöglichkeiten bietet das T Phone 2 nicht. Und um ehrlich zu sein: Muss es prinzipiell auch nicht. Für 199,- EUR UVP erwarte ich kein umfangreiches Kamera-Feature-Paket mit Funktion XY und bahnbrechendem Feature, welches seines Gleichen sucht – aber ich erwarte eine einigermaßen gute Bild- und Audioqualität.
Aber leider überzeugt das T Phone 2 auch hier nur teilweise. Bilder die im „normalen“ Foto-Modus geschossen werden, gelingen im Regelfall recht gut und haben eine gute Schärfe und eine recht naturgetreue Wiedergabe – wenngleich manche Farben gefühlt etwas zu überzogen dargestellt werden. Nutzt man aber den „Max. Res“ Modus (also eine Aufnahme mit den „vollen“ 50 Megapixeln statt dem Pixel-Binning im Standard-Modus), wirken die Bilder teilweise in der Helligkeit sehr verfälscht und haben weisen auch bei der Schärfe schlechtere Werte auf. Bilder, die mit der Makrokamera aufgenommen wurden, sind größtenteils komplett für den Mülleimer – einerseits verfügt die Makrokamera nur über einen Fixfokus, sodass der Nutzer nur einen Abstand als „den Richtigen“ erkennen muss (was durchaus einen Moment dauern kann), andererseits weicht die Kamera in der Farbdarstellung dermaßen extrem von der Hauptkamera ab, dass man sich schon wundern muss, warum man einen solchen Hardware-Schrott überhaupt verbaut. Da hätte man entweder auf eine gute Ultraweitwinkel-Kamera als Assistenz setzen können bzw. sollen oder aber den Fokus auf die Hauptkamera legen.
Bei den Videos konnte mich das T Phone 2 leider nicht überzeugen. Die grundsätzlichen Fähigkeiten (2K bei 30 FPS, Full HD bei 60 FPS) sind zwar angemessen und daran gibt es erstmal nichts auszusetzen – aber das Resultat, welches die Telekom aus der Hardware hervorholt, ist meistens in Sachen Belichtung / Ausleuchtung / Helligkeitsregelung bestenfalls als „ausreichend“ zu bewerten. Die automatische Regelung der Helligkeit funktioniert beim aktiven Filmen nur sehr dürftig, genau wie der Autofokus – hier fährt der Nutzer auf alle Fälle besser, wenn die Anpassungen an Helligkeit und Fokus mittels manuellen Tipps auf das Display ausgelöst wird.
**UPDATE 08/07/2024**
Aufgrund der Nachfrage eines Users (siehe Kommentare) habe ich mich nochmal genauer mit der Thematik "Autofokus und Belichtung während der Videoaufnahme" befasst: Das T Phone 2 unterstütz definitiv keinen (bzw. kein fehlerfreien!) kontinuierlichen Autofokus beim Filmen und passt auch die Helligkeit eventuell wechselnden Bedingungen NICHT automatisiert an. Das ist sehr schade, denn eine solche Automatik haben eigentlich bereits die absolut günstigsten Budget-Smartphones heut zu Tage am Start. Man kann eigentlich nur "hoffen", dass das Ganze eine Software-Thematik ist und die Telekom das zeitnah in den Griff bekommt. Auf dem aktuellen Stand ist das Smartphone niemandem zu empfehlen, der Wert auf gute Bilder und Videos legt! Am Ende des Berichts findet Ihr ein aktualisiertes Video als Beispiel zur genannten Thematik.
**UPDATE ENDE**
Die aufgenommenen Videos kommen außerdem teilweise kühl und statisch rüber im Hinblick auf die bildlichen Fähigkeiten, der Sound wird stattdessen in durchaus brauchbarer Qualität auf den Speicher gebannt. Eventuell lässt sich hier in Sachen „Software“ noch etwas herausholen, aber sehr viel mehr Luft nach oben wird hier wohl eher nicht sein. Gut – jetzt muss man sich natürlich wieder die – verhältnismäßig - geringe UVP vor Augen halten und das in Relation zur Leistung setzen. Man muss jedoch auch so ehrlich sein und die Marktbegleiter mit einbeziehen und da bieten einfach mittlerweile viele andere Hersteller deutlich mehr Leistung.
Akku, Sprachqualität & Empfang
Das T Phone 2 verfügt über einen fest verbauten 5.000 mAh starken Akku und gehört damit zu den Geräten, die sich über einen verhältnismäßig großen Energiespeicher erfreuen können. Dazu kommt, dass das Gerät grundsätzlich eigentlich keine großen Energiefresser an Bord hat; der größte Teil der Akkupower dürfte für das Display draufgehen, sodass sich – zumindest im Standby-Betrieb – sehr gute Werte erzielen lassen sollten. Im Testbetrieb bestätigte sich dies auch überwiegend:
Situation 1:
Start des Tests mit 100% Akkustand um 06.00 Uhr am Morgen. Den ganzen Tag via 4G LTE mit dem Mobilfunknetz verbunden, nur kurze Zeit (5 Minuten) via WLAN zur Aktualisierung von Apps. Am Ende des Tages gegen 21.00 Uhr war eine Restkapazität von 89% vorhanden. Das Smartphone befand sich den Tag überwiegend im Standby-Modus und wurde nur gelegentlich genutzt.
Situation 2:
Flugmodus über Nacht: Aktivierter Flugmodus um 21.00 Uhr, Reaktivierung der SIM am nächsten Morgen um 06.00 Uhr. Akkuverbrauch in dieser Zeit von 89% auf 88%.
Situation 3:
Start des Tests wieder mit 100% Akkustand um 06.00 Uhr am Morgen. Der Tag wurde ebenfalls wieder nahezu ausschließlich im Mobilfunknetz (5G, sofern verfügbar) verbracht, wurde aber häufiger genutzt als unter Situation 1 oben. In Summe wurde ca. 15 Minuten telefoniert, ca. 1 Stunde das mobile Internet genutzt und immer mal wieder Mails geschrieben (drei Mailkonten mittels Push-Synchro angebunden) sowie der Messenger gefüttert. Das Resultat am Abend um ca. 20 Uhr lag bei knapp 45%. Wer die 5G-Option deaktiviert, sollte also auch unter Last mit dem T Phone 2 eine Laufzeit von zwei Tagen realisieren können.
Situation 4:
Akku am Abend / Nacht auf 100% geladen und gegen Mitternacht von der Steckdose genommen. Das Gerät befand sich dann im Zeitraum von 00.00 Uhr bis ca. 08.00 Uhr im Standby-Modus mit aktiver SIM, aktivem und eingebuchtem WLAN. Im Anschluss ging es bis ca. 11.00 Uhr in den mobilen Netzmodus, in welchem sowohl 5G als auch 4G zum Einsatz kam – je nach Verfügbarkeit. Das Gerät wurde innerhalb dieses Zeitraums ca. 2 Stunden mit aktivem Display genutzt und davon größtenteils mit aktivierter Kamera. Der Akku-Drop ging in dieser Zeit von noch knapp 98% am frühen Morgen auf 80% gegen 11.00 Uhr.
Die Sprachqualität des Geräts war über den gesamten Testzeitraum auf einem sehr hohen Niveau, ich würde hier sogar das Prädikat „hervorragend“ vergeben. Der Gesprächspartner kommt sehr natürlich und klar rüber und die Lautstärke über den oberen Lautsprecher ist für normale Umgebungen absolut ausreichend. In lauteren Umgebungen könnte man ggf. Probleme bekommen, für den Alltag bei mir hat es aber stets ausgereicht. Sehr kraftvoll hingegen – und damit auch für lautere Umgebungen geeignet – ist der Freisprechmodus: Hier wird der untere Lautsprecher aktiviert und die hohe, maximale Lautstärke kommt dem T Phone 2 hier zugute. Wer das Gerät während dem Telefonieren im Freisprechmodus in der Hand hält sollte wissen, dass das Gerät rückseitig auf maximaler Lautstärke leicht vibriert. Es ist jetzt nicht so stark, als dass es unglaublich nervig wäre – empfindlichere Nutzer könnten damit aber unter Umständen ein Problem haben.
Beim Empfang zeigte das T Phone 2 ein zweiteiliges Bild in Bezug auf die zur Verfügung stehenden Netzmodi: Das 5G-Netz wurde eher seltener gewählt als das ebenfalls verfügbare 4G LTE-Netz. Das muss grundsätzlich erstmal nichts Schlechtes bedeuten, aber an Orten, an denen ich parallel mit einem A34 im O2 Netz problemlos sehr guten 5G-Empfang hatte, entschied sich das T Phone 2 mit T-Mobile SIM lieber für 4G LTE. Surfen und Telefonieren war selbstverständlich dennoch möglich und das auch ohne weitere Beeinträchtigungen. Ich muss allerdings auch dazu sagen, dass im Testgebiet bei T-Mobile zwar 5G vorhanden ist, aber längst nicht so flächendeckend und gut ausgebaut wie bei O2. Letztlich kommt es auf die Leistung des Geräts in der Praxis an und hier war ein Telefonieren und Surfen immer jederzeit ohne Einschränkungen und / oder Probleme möglich.
Benchmarks & Emissionen
Bei den nun folgenden Benchmark-Werten dürfen wir keine Wunder erwarten, ich denke das sollte soweit klar sein. Das Gerät ist mit einem Qualcomm Snapdragon 6 Gen. 1 zwar für die Basis und den Alltag sehr gut ausgestattet – aber gerade im Bereich der Benchmarks, Gaming oder eben allgemein hoher Leistungsanforderungen merkt man deutlich, dass der SoC im Einsteiger-Segment anzusiedeln ist. Mit der Vorstellung im Jahr 2022 ist er zwar noch einigermaßen aktuell und dank 4nm Fertigung auch auf dem Datenblatt sehr effizient – aber 4 x 2,2 GHz und 4 x 1,8 GHz sind im Vergleich zur SoC-Flaggschiffklasse eben doch eine deutliche Einschränkung.
Im Geekbench erzielt das T Phone 2 folgende Wertungen:
- Geekbench 6.0 Single-Core CPU: 953
- Geekbench 6.0 Multi-Core CPU: 2.752
- Geekbench 6.0 GPU: 1.335
Im 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test ist folgendes Ergebnis erreichbar:
- Bester Durchlauf-Score: 612
- Niedrigster Durchlauf-Score: 609
Das Gerät erwärmt sich zwar (logischerweise) im Benchmark, allerdings würde ich die gemessenen Werte als absolut im Normbereich bezeichnen. Das erste Bild zeigt die Gerätefront mit einer Peak-Temperatur von 40,8°C im unteren Gerätebereich. Das zweite Bild zeigt die Rückseite des Geräts mit einer maximalen Temperatur von 37,7°C. Das Gerät wird spürbar wärmer, ich würde die Erwärmung aber noch nicht als störend oder gar gefährlich bezeichnen. Gut - der verbaute Prozessor ist auch nicht auf Highend-Niveau, dennoch: Wärmer wurde das Gerät den gesamten Test über nicht, auch nach mehreren Benchmark-Durchläufen ließen sich keine höheren Werte provozieren.
Die nachfolgenden Bilder zeigen (jeweils in dieser Reihenfolge) noch die Temperatur bei Ersteinrichtung des Smartphones, im Standby-Modus und nach durchgeführtem Benchmark die Prozessor- und Akkutemperatur.
Media & Musik
Da die Telekom bei Ihrem T Phone 2 auf Stock-Android setzt, bekommt der Nutzer in Sachen "Audio und Video" ab Werk auch nur die absoluten Standard-Wiedergabefunktionen geboten. Das Gerät kann ab Werk natürlich sowohl Audio- als auch Videodateien wiedergeben. Die Wiedergabe erfolgt softwareseitig aber eher rudimentär mit Standard-Apps und es gibt deutlich umfangreichere Apps im Play Store, mit deren Hilfe man einerseits Einiges mehr aus seinem Smartphone herausholen kann und andererseits einen deutlichen Mehrwert beim Bedienkomfort hat. In meinem Test wurde das T Phone 2 mit dem VLC-Player betrieben, welcher einerseits kostenfrei im Play Store zu haben ist und andererseits einen wohl unvergleichlichen Funktionsumfang für eine Freeware-App ohne Werbung bietet. Da es hier nicht um den Test der VLC-App gehen soll, sondern um die Fähigkeiten des Smartphones, gehe ich nicht im Detail auf den Funktionsumfang der App ein – einen groben Überblick bekommt Ihr sicherlich über die entsprechenden Screenshots.
Kommen wir zur Audioleistung des T Phone 2: Hier zeigt sich das Gerät überraschend stark. Sehr stark. Die maximale Lautstärke des Smartphones kann es durchaus mit anderen Highend-Flaggschiffen aufnehmen, es ist wirklich erstaunlich, was die Telekom hier aus dem Gerät herausholt. Macht Euch am besten von den reinen Fakten selbst ein Bild – mittels der Tabelle weiter unten. Noch kurz ein Wort bzgl. der Wiedergabequalität: Hier kann man dann wiederrum nicht mit den Flaggschiffen, wohl aber vermutlich mit vielen gleich positionierten Geräten mithalten. Die Lautsprecher haben ein eher breites Klangbild, fallen also weder bei den Höhen noch bei den Tiefen extrem auf. Man kann mittels den app-eigenen Equalizern noch ein bisschen was am Klang tunen, sollte sich hier aber keine Wunder erwarten. Einen Punkt muss ich auch hier noch erwähnen: Auch beim Abspielen von Musik vibriert die Rückseite des Geräts bzw. es ist eine Vibration spürbar, wenn man das Gerät während der Wiedergabe in der Hand hält. Die Vibrationen gehen vor allem von dem oberen Lautsprecher aus, an der Unterseite des Geräts fällt hier nichts negativ auf. Einfluss auf die audiotechnische Leistung hat das zwar nicht – eventuell stört sich aber der ein oder andere Nutzer daran. Insgesamt liefert das Gerät eine solide Leistung ab, für 199,- EUR UVP kann man hier nicht meckern.
PS: Das Testen der 3,5 mm Klinkenbuchse war mir leider nicht möglich, da mit einem vorhandenen Sennheiser Headset der C-Serie keine Audiowiedergabe möglich war. Das Headset selbst gab zwar Rauschen und Klacken von sich, allerdings hat das T Phone 2 das Headset nicht erkannt (kein Software-Popup und keine Anzeige in der Kopfzeile) und infolgedessen auch kein Audiosignal abgegeben. Ich gehe hier aktuell von einer Software-Problematik aus, das Feedback habe ich der Telekom auch bereits zukommen lassen. Ggf. wird dies also zeitnah gefixt – wenn es denn tatsächlich an der Software lag.
Nachfolgend findet Ihr noch die von uns ermittelten dB-Werte des T Phone 2. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Die Telekom stattet das T Phone 2 mit den grundlegenden Kommunikationsfeatures aus, die der Smartphone-Nutzer in der heutigen Zeit benötigt. Das Marketing-Argument schlechthin bei diesem Gerät ist natürlich der Zugang zum 5G Netz, der damit einer breiteren Nutzerschicht ermöglicht werden soll. Doch auch abseits davon bringt das Smartphone die wichtigsten Fähigkeiten mit. Im Bereich der Navigation werden sowohl GPS als auch Glonass und Galileo unterstützt, was in der Praxis meist einen sehr schnellen Sat-Fix zur Folge hatte. Bei der Genauigkeit liefert das T Phone 2 ein insgesamt positives Bild, wenngleich in und wieder bei Navigationen auch mal Abweichungen im Bereich von 5-8 Metern erkennbar waren. Unten sehr Ihr hierzu ein paar Beispiele.
Ein Punkt, der tatsächlich etwas schade ist, ist die Tatsache, dass das T Phone 2 lediglich 15W "Schnellladung" anbietet. Da ist selbst Samsung mittlerweile weiter und es dauert eine gefühlte Ewigkeit, bis das Smartphone mit seinem 5.000 mAh Akku vollgeladen ist. Die 15W werden bis knapp 85-90% Akkukapazität gehalten – danach wechselt das Gerät bis zur 100%igen Ladung auf eine maximale Ladeleistung von 5-8W.
Dazu kommt, dass auch bei diesem Smartphone wieder mal kein Netzteil beiliegt und der Kunde sich hier selbst behelfen muss – immerhin ein Datenkabel bekommt man noch dazu. Gut – auch hier könnte man nun wieder die geringe UVP in die Waagschale werfen, aber ein Netzadapter wäre "nice to have" gewesen und kommt grundsätzlich eher positiv als negativ beim Kunden an. Wireless Charging oder gar Reverse Wireless Charging unterstützt das T Phone 2 nicht.
Sicherheit
Bei den Sicherheits-Features orientier sich das T Phone 2 am Großteil der am Markt befindlichen Smartphones und bietet neben einem seitlich positionierten Fingerabdruckscanner (sitzt im Power-Button) auch eine 2D Gesichtsentsperrung über die Frontkamera. Zusätzlich zu einer der zuvor genannten Methoden muss der Nutzer zur Sicherheit eine weitere Sperrmethode einrichten wie beispielsweise einen PIN, ein Passwort oder ein Muster.
Die Einrichtung der Gesichtsentsperrung geht recht flott von Statten und sowohl Brille als auch eine Kopfbedeckung können vom Nutzer getragen werden, ohne dass das Smartphone Probleme damit hätte. Dauer der gesamten Einrichtungsprozedur: 5 Sekunden inkl. Bestätigung der "Nutzungsbedingungen" bzw. Sicherheitshinweise vor dem Start des Erstscans. Das Gesicht wird automatisch erkannt, sobald das Gerät nicht mehr im Tiefen-Standby ist (also das Display bereits betätigt wurde). Die Erkennung passiert innerhalb von 1-2 Sekunden und man kann – wenn gewünscht – den Sperrbildschirm direkt überspringen und hat ein entsperrtes Smartphone vor sich.
Beim Einrichten eines Fingerabdrucks lässt sich das T Phone 2 relativ viel Zeit. Ganze 26x wird der Fingerabdruck zur Erstkonfiguration angefordert, bis zu fünf unterschiedliche Scan-Profile können eingerichtet werden. Der Fingerabdruckscanner sitzt im Power-Button auf der rechten Seite des Geräts und – wie bereits oben erwähnt – hätte dieser bei normaler Bedienung gerne etwas höher platziert werden können. Nimmt man das Gerät zum Entsperren aber quasi "frisch" in die Hand auf, geht die Platzierung des Buttons tatsächlich in Ordnung und etwas besser von der Hand. Man muss im Anschluss trotzdem umgreifen um das längliche Gerät besser bedienen und ansatzweise alle Richtungen des Displays erreichen zu können. Die Erkennungsrate bewegt sich auf einem sehr hohen Niveau, es kam bei der normalen Bedienung des Smartphones eigentlich kaum zu Fehlscannungen; auch die Geschwindigkeit des Entsperrvorgangs ist top: Innerhalb von 1-2 Sekunden wird der Fingerabdruck quittiert und man hat Zugang zu seinem Smartphone.
Extras
Benachrichtigungen:
Der Punkt ist relativ schnell abgehandelt, denn außergewöhnliche bzw. besondere Benachrichtigungsfunktionen bietet das T Phone 2 nicht. Neben der normalen Signalisierung von Ereignissen mittels eines Benachrichtigungstons kann das Gerät über die Android Standard-Funktionen das Display oder / und die Rückseitige LED aufleuchten lassen. Eine dedizierte Benachrichtigungs-LED oder gar ein Always-on-Display sucht man bei diesem Gerät vergebens. Das ist zwar in Anbetracht der 199,- EUR Preisempfehlung einerseits zu verschmerzen, auf der anderen Seite bieten Mitbewerber am Markt aber genau in diesem Preissegment zumindest eine etwas umfangreichere Funktionalität. Gut – das fehlende AoD ist dem nicht vorhandenen AMOLED-Display geschuldet – dennoch hätte ich mir hier etwas mehr Innovation gewünscht.
Taschenlampe:
Das T Phone 2 nutzt die rückseitige Foto-LED als Taschenlampe, dabei kann das Gerät hardwareseitig auf lediglich eine LED zurückgreifen. Die Ausleuchtung der Fläche ist "okay", wirklich große Räume oder weite Entfernungen lassen sich damit aber nicht aufhellen, zumal die Leuchtstärke auch nicht regulierbar ist. Für den Nahbereich aber auf alle Fälle brauchbar.
Radio:
Fehlanzeige – technisch nicht unterstützt.
Fazit
Das T Phone 2 kann 5G – und bringt nebenbei noch die ein oder andere „Schmankerl-Funktion“ mit. „Schmankerl“ deswegen, weil die Funktion zwar da ist und grundsätzlich auch werkelt – aber die Resultate sind eben auf einem anderen Level, als man das vielleicht von Mitbewerbern wie Samsung, Google oder auch Honor erwarten könnte. Das T Phone 2 besticht für seine UVP von 199,- EUR durch eine fast schon überragende Softwarepflege: Android 14 ab Release, drei Jahre monatliche Sicherheitspatches, danach zwei weitere Jahre quartalsweise Updates und Android-Updates bis einschließlich Android 16. Dazu ein zwar schon etwas betagterer Prozessor, der aber dem Otto-Normal-Nutzer für alltägliche Aufgaben locker ausreichen sollte. Das rückseitige Kamera-Portfolio macht zunächst Eindruck – sorgt aber in der Praxis eher für Ernüchterung als für Freudensprünge: Die Fotos wirken teilweise leblos durch fehlende Farben und ab und an scheint die automatische Helligkeitsregelung so ihre Probleme beim Kalibrieren der Bilder zu haben. Der Autofokus benötigt tendenziell eher etwas mehr Zeit zum Fokussieren, speziell bei schlechten Lichtbedingungen, ist aber recht zuverlässig. Und im Videomodus zeichnet sich das Bild der eher blassen und leblos wirkenden Farbdarstellung weiter und auch die Tatsache dass das Gerät keinen kontinuierlichen Autofokus besitzt und die Belichtungs manuell geregelt werden muss, ist eigentlich ein No-Go. Die Audiospur hingegen performt ordentlich, was sich auch bei den guten klanglichen Eigenschaften bei Telefonaten bestätigt. Absolut nicht überzeugen kann das Display, welches nicht nur sehr empfindlich in Bezug auf die Blickwinkelstabilität ist, sondern mit knapp 450 – 460 Nits auch nur eine unterdurchschnittliche Helligkeit abliefert. Displayinhalte sind so bei sommerlichen Tagen nur schwer erkennbar und bei direkter Sonneneinstrahlung auf das Display nahezu unmöglich zu erkennen. Doch das T Phone 2 kann auch auf positive Weise überraschen: So sind zum Beispiel die verbauten Lautsprecher – bei Bedarf – sehr laut und machen damit ihrem Namen alle Ehre, wenngleich der Klang qualitativ noch besser sein könnte (guter Durchschnitt). Die gute Hardware in Bezug auf die Lautsprecher sorgt dafür, dass das Gerät auch beim Telefonieren mit guter Qualität und hoher, maximaler Lautstärke überzeugen kann. Die Speicherkonfiguration ist auf Stand und der Nutzerspeicher kann obendrein mittels Micro SD Speicherkarten erweitert werden. Etwas schade ist das Fehlen jeglicher Benachrichtungsmöglichkeiten wie Notification LED oder gar Always-on-Display.
Summa summarum möchte die Telekom mit dem T Phone 2 ein günstiges 5G-Gerät für die eigenen Kunden im Portfolio haben – und das gelingt auch. Doch die Konkurrenz schläft nicht und insbesondere bei Samsung bekommen die Kunden auch bereits an der Schwelle von den Einsteiger- hin zu den Mittelklassegeräten einen sehr guten Software-Support. Das T Phone 2 wird sich also schwer tun am Markt – vor allem, weil es durch keinen Punkt absolut positiv heraussticht, sondern sich viel mehr unauffällig im Mittelfeld vieler anderer Geräte am Markt einordnet.
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Positiv:
- Guter Software-Support mit 2 Major Android-Updates (bis einschließlich Android 16) und 3+2 Jahre Security-Patches, zunächst monatlich, dann quartalsweise
- Schicke und nicht alltägliche Optik mit guter Verarbeitung: Das T Phone 2 ist lediglich in Silber/Weiß erhältlich und wirkt – vor allem auch durch die seitliche, magentafarbene Power-Taste – recht auffällig. Die Verarbeitung ist auf einem guten, hohen Niveau und könnte auch von einem Smartphone oberhalb der 199,- EUR Grenze stammen
- Qualitativ gute Lautsprecher, die vor allem durch ihre hohe, maximale Lautstärke überzeugen. Klanglich sind sie eher im Mittelfeld einzuordnen, doch die hohe Lautstärke kommt u.a . auch beim Führen von Telefonaten (insbesondere im Freisprechmodus) zur Geltung
- Cleanes Stock-Android ohne nervige Bloatware oder sonstigen Kram
- Sehr gute Akkulaufzeit: Durch den großen 5.000 mAh Akku und der - verhältnismäßig zurückhaltendenden technischen Ausstattung - lassen sich mit dem T Phone 2 durchaus gute Akkulaufzeiten realisieren. Da dies allerdings auch immer sehr nutzerabhängig sein kann (Netzabdeckung, Bewegungsprofil u. dadurch Zellenwechsel, Anzahl und Art der Apps sowie deren Verwendungshäufigkeit, etc.), ist dieser Wert natürlich immer nur auf meinen eigenen Erfahrungen basierend und kann nicht für die Allgemeinheit gemünzt werden.
Neutral:
- die 3,5 mm Klinkenbuchse ließ sich bei meinem Gerät leider nicht praktisch nutzen und dementsprechend testen. Ich habe die Telekom über die Problematik informiert, denn ein hier vorhandenes Sennheiser CX-Headset funktioniert an all meinen anderen Smartphones mit Klinkenbuchse absolut problemlos. Da beim Einstöpseln in das Gerät Knarzen / Geräusche im Hörer wahrzunehmen sind, aber keine richtige Audioausgabe erfolgt und auch kein Pop-Up in der Statusleiste kommt, gehe ich von einer Software-Thematik aus. Ggf. lässt sich das noch fixen...
- Der verbaute Qualcomm Snapdragon 6 Gen. 1 Prozessor reicht für den Alltag zwar locker aus - wer allerdings auf Gaming steht sollte sich definitiv woanders umschauen. Gut - das T Phone 2 ist ohnehin nicht das Gerät für diese Zielgruppe, daher sollte das selbstverständlich sein - ich erwähne es fürs Protokoll....
Negativ:
- Display: Die Größe und die Auflösung des Displays geht zwar in Ordnung, allerdings konnte in der Praxis die Helligkeit des Panels einerseits und dessen automatische Helligkeitsregelung andererseits nicht überzeugen. Die Helligkeitssteuerung regelt häufig eher zu dunkel, sodass ein manuelles Eingreifen des Nutzers erforderlich ist. Die maximale Displayhelligkeit ist bei direkter Sonneneinstrahlung nicht ausreichend, das Display nahezu nicht ablesbar.
- Kamera-Setup: Man protzt ordentlich und „simuliert“ drei Objektive – von denen aber nur eins einen wirklich praktischen Nutzen im Alltag hat. Die zwei Megapixel Makro-Kamera kann getrost ignoriert werden, qualitativ ist das unterirdisch. Der Tiefensensor mag akzeptabel sein – aber auch den hätte man etwas weniger auffällig positionieren können, wenn man es denn hätte wollen. Die Hauptkamera mit akzeptable Bilder, hat aber häufig mit zu starker / schwacher Belichtung bzw. Helligkeit im Bild zu kämpfen. Der Funktionsumfang der Kamera ist eher schlicht gehalten, wodurch der Nutzer auch keine große Individualisierung bzw. Anpassung betreiben kann. Der Videomodus wirkt in Sachen „Bild“ auch eher leblos und zu kalt – die Audiospur ist qualitativ deutlich besser. Das T Phone 2 unterstützt in der aktuellen Software-Version KEINEN kontinuierlichen Autofokus und auch die Belichtung beim Filmen muss stets manuell vom Nutzer festgelegt bzw. nachgeregelt werden. Traurig - selbst Budget-Smarthones können dies heut zu Tage!
- Das liegt aufgrund seiner Bauform auch nach mehreren Wochen Nutzung noch "komisch" in der Hand: Durch das nach oben hin konisch verlaufende Display (der eigentliche Displayrand ist etwas schmaler als der unten folgende, einfassende Metallrahmen) hat das auf der Rückseite Kanten, die vorne nicht da sind. Je nachdem wie empfindlich der Benutzer ist, desto eher hat man da den Eindruck, dass die Kanten in die Handflächen "schneiden". Das dürfte aber stark nutzerabhängig sein, daher der Tipp: Schaut Euch das Gerät vor dem potenziellen Kauf im Laden an!
- Großer Akku, aber nut 15W "Schnell"ladefunktionalität, kein Wireless-Charging: Gut - letzteres erwartet man bei einer UVP von 199,- EUR vielleicht auch nicht unbedingt, aber 15W Ladeleistung sind einfach nicht mehr up-to-date
- Fehlende Individualisierung bei Benachrichtigungen: Da weder Notification-LED noch AoD zur Verfügung stehen, muss man sich auf die ab Werk standardmäßig in Android implementierten Benachrichtigungsfunktionen verlassen. Schade, wäre noch ein nettes Gimmick gewesen.
T Phone 2 – Sample Video 1 – 2K Auflösung mit 30 Frames pro Sekunde:
T Phone 2 – Sample Video 2 – Full HD Auflösung mit 60 Frames pro Sekunde:
T Phone 2 – Sample Video 3 – 2K Auflösung mit 30 Frames pro Sekunde, Audio-Fokus:
T Phone 2 – Sample Video 4 – 2K Auflösung mit 30 Frames pro Sekunde:
T Phone 2 – Sample Video 5 – 2K Auflösung mit 30 Frames pro Sekunde:
T Phone 2 - Sample Video Autofokus u. Belichtungssteuerung während der Videoaufnahme:
Bilder, mit dem T Phone 2 geschossen:
Immer (sofern vorhanden) 12 Megapixel Pixel-Binning / 50 Megapixel Full Resolution / Makro in dieser Reihenfolge
Zuletzt bearbeitet:
Bearbeitet von:
Handyinsider
- Grund: Beitrag bearbeitet. Gruß ses