Sony Xperia 1 VI: Frischzellenkur zum Vorjahresflaggschiff oder gelungene 2024er Neuauflage?
Kommentar des Testers
"Der König ist tot. Lang lebe der König! - irgendwie fand' ich diese altbekannte Redewendung beim Sony Xperia 1 VI sehr passend. Der japanische Hersteller verabschiedet sich bei seinem 2024er Smartphone-Flaggschiff von alten Lasten (Display-Seitenverhältnis u. -auflösung), behält ein paar Dinge mit Markencharakter bei (Stereo-Lautsprecher auf der Front und Selfie-Kamera im breiten Displayrahmen, Speicherkartenslot, …) und mischt all das mit einem kleinen bisschen Experimentierfreude (neue, einheitliche Kamera-App und leicht verlängerter Update-Zeitraum). Doch sind all diese Änderungen genug für den Personenkreis, der sich bislang nicht von Sony-Geräten hatte überzeugen lassen? Oder vergrault man damit vielleicht sogar alteingesessene Sony-Fans? Nun, ich finde Sony hat den Spagat hier ganz hervorragend gemeistert. Das Xperia 1 VI ist ein absolut hochwertig verarbeitetes Gerät, bietet Features, die man sonst in keinem anderen Flaggschiff-Segment mehr bekommt und setzt bei der Kamera durchaus beachtliche Ausrufezeichen. Doch mit einer hohen UVP von 1.399,- EUR macht man sich selbst teilweise das Leben schwer und 3 Jahre Major Android-Updates und 4 Jahre Sicherheitspatches sind – im Vergleich zur Flaggschiff-Konkurrenz – eben immer noch unteres Mittelfeld. Es wird spannend sein zu sehen, wo das Gerät seine Kernkompetenzen hat und ob diese eventuell über den ein oder anderen negativen Aspekt hinwegtäuschen können.“
Einleitung
Sony hatte und hat wahrlich keinen einfachen Stand im Bereich der Android-Smartphones. Man hat den Ruf weg als exotischer Außenseiter und hat – zugegeben – in den letzten Jahren auch eher mehr getan diesen Ruf zu festigen, als dagegen zu arbeiten. 2024 scheint das aber anders zu werden; denn Sony macht beim Flaggschiff Xperia 1 VI einen Schritt in Richtung "Mainstream", ohne dabei die Werte der Sony-Community gänzlich zu vernachlässigen. Gemeint ist der Schritt hin in ein eher "normales" Display-Seitenverhältnis mit reduzierter Auflösung (die dennoch easy für 99% der Aufgaben eines Smartphones ausreichend ist. Gleichermaßen behält man aber spezielle Dinge wie beispielsweise die 3,5 mm Klinkenbuchse und den Speicherkartenslot bei. Beide Merkmale, die man bei der Konkurrenz in der Flaggschiff-Liga gänzlich vermisst und selbst in der Midrange-Kategorie darunter sucht man sich einen Wolf nach diesen Ausstattungsmerkmalen. Und nein, eine Klinkenbuchse und ein Speicherkartenslot gehören nicht automatisch ins vorige Jahrhundert – sie haben durchaus auch heute noch ihre Daseinsberechtigung für bestimmte Zielgruppen und letztlich kann ja jeder frei über den Kauf von Smartphone A oder Smartphone B entscheiden.
Ich persönlich bin gespannt, wie Sony den Spagat zwischen traditionellen Werten einerseits und modernen Anforderungen andererseits schaffen möchte. Immerhin liegt das Xperia 1 VI preislich eher am oberen Ende der Skala – sicherlich nicht unbedingt die beste Ausgangsposition für einen fulminanten Marktstart samt dazugehöriger Aufholjagd. Schließlich wurde das Gerät für ein 2024er Flaggschiff in Relation zur Konkurrenz eher spät auf den Markt gebracht und muss sich somit vor dem gesamten 2024er Ensemble messen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung
Die technischen Daten des Sony Xperia 1 VI
Lieferumfang
Das Sony Xperia 1 VI hat das Potenzial in Sachen "Lieferumfang" einen neuen Rekord aufzustellen – allerdings nicht im positiven Sinne. Ich glaube ich hatte bis dato noch kein Smartphone bei mir, welches bei der Verpackung (und damit einhergehend dem mitgelieferten Zubehör) so kompakt zusammengeschrumpft wurde – ums jetzt mal positiv zu formulieren. Folgendes findet der potenzielle Sony-Neuling in der Box:
Und das war es dann tatsächlich auch schon. Ihr bekommt weder ein Netzteil noch ein passendes USB-Kabel mitgeliefert. Sogar auf das SIM-Werkzeug hat Sony verzichtet, wobei dieses auch gar nicht benötigt wird: Der Slot lässt sich nämlich dank einer Einkerbung an der Oberseite auch easy mit dem Fingernagel aus dem Rahmen lösen. Eigentlich auch ganz praktisch…
Dennoch: Das täuscht natürlich nicht darüber hinweg, dass der Lieferumfang für ein Smartphone mit einer UVP oberhalb der 1.000 EUR Grenze wirklich sehr minimalistisch gehalten ist. Dass Sony nicht mal mehr ein USB-Kabel in den Lieferumfang packt und damit faktisch eine kabelgebundene Verbindung zu Rechner & Co. erstmal unmöglich macht, könnte man schon fast als "dreist" bezeichnen. Klar – jetzt kann man natürlich anführen, dass man das Gerät auch kabellos koppeln kann oder vielleicht auch schon entsprechende Kabel zu Hause hat. Aber es bleibt eben der fade Beigeschmack ein Gerät für >1.000 EUR erworben zu haben, dass sich "out of the Box" nicht mal eben vollumfänglich ohne Zutun nutzen lässt – und das ist und bleibt schade.
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Das Xperia 1 VI dürfte auch im Jahre 2024 zu den Geräten gehören, die aufgrund seiner Bauart bzw. seiner Designsprache vom Rest des Marktes heraussticht. Das lässt sich jetzt sowohl positiv als auch negativ sehen, ist grundsätzlich aber mal von dem eigenen Geschmack abhängig – daher muss sich hier jeder selbst ein Bild machen. Fakt ist jedenfalls: Sony hat beim 2024er Flaggschiff einen Mittelweg genommen im Hinblick auf die Designsprache. Man ist vom bisher sehr exotischen Display-Seitenverhältnis mehr in Richtung Mainstream gegangen und setzt dabei aber weiterhin auf eine gesondert im Displayrahmen platzierte Frontkamera und zwei nach vorn gerichtete Stereo-Lautsprecher – mit allen daraus resultierenden Vor- und Nachteilen.
Auf der Front dominiert das 6,5" große LTPO-OLED Display welches im Vergleich zu vielen Wettbewerbern aber immer noch eher langgezogen wirkt, dafür aber eine sehr angenehme Breite aufweist – zumindest, wenn man den Bedienkomfort (Erreichbarkeit des Displays mit der Hand bei der Bedienung) angeht. Ober- und unterhalb des Displays platziert Sony die beiden Lautsprecher – man nutzt also wieder ein Stereo-Setup, welches direkt in Richtung des Nutzers "feuert". Hier kommt also der zusätzlich verfügbare Platz um das Display herum schon mal sehr gut zur Verwendung. Sony selbst definiert übrigens – ähnlich dem Wettbewerb – auch den unteren Lautsprecher als "Hauptlautsprecher", tendenziell sollte hier also der größere Teil der Lautstärke und des Volumens anliegen. Ob das tatsächlich auch so ist, werden wir später noch sehen. Die Hörmuschel oben wird dabei – logische Konsequenz – als zweiter Lautsprecher definiert und unterstützt bei der Wiedergabe von Medien oder aber erfüllt seinen Zweck beim Führen von Telefonaten. Links gesehen von der Hörmuschel – ebenfalls innerhalb des Displayrahmens - findet sich die 12 Megapixel Frontkamera. Sony dürfte damit weiter einer der wenigen Hersteller sein, die weder auf eine "Under-Display-Camera" noch auf eine Punch-Hole / Notch-Lösung setzen. Durchaus auch mal wieder eine nette Abwechslung und für mich persönlich überhaupt kein Nachteil. Rechts von der Hörmuschel hat Sony den Näherungs- und Lichtsensor für das Display platziert. Der fällt eigentlich nur bei wirklich genauem Hinsehen auf und selbst dann wirkt er keineswegs störend, denn auch hier hat man den Platz im Displayrahmen genutzt.
Auf der Oberseite des Xperia 1 VI geht es etwas weniger spektakulär zu: Links befindet sich die 3,5 mm Klinkenbuchse, die das Xperia 1 VI in der heutigen Zeit quasi zu einer One-Man-Show hievt, da kaum ein Mainstream-Hersteller in Flaggschiffgeräten noch 3,5 mm Klinkenbuchsen verbaut. Für mich tatsächlich sehr schade, auch ich nutze hin und wieder noch kabelgebundene Peripherie. Rechts befindet sich eines der insgesamt drei Mikrofone. Ungefähr auf Höhe der Frontkamera wird der Metallrahmen von einem der in Summe neun Antennenstreifen unterbrochen. Die Unterbrechung ist aber nur optischer Natur und fällt auch nur bei sehr genauem Hinsehen auf – fühlen kann man sie beim Drüberfahren mit den Fingern eigentlich überhaupt nicht.
Auf der rechten Seite des Smartphones geht es dann wieder etwas spezieller zur Sache, immerhin findet man hier ebenfalls wieder Alleinstellungsmerkmale des Xperia 1 VI vor. Zunächst wären auch hier im Rahmen zwei der Antennenstreifen platziert, nämlich jeweils ganz oben und unten an der Seite. Beginnen von oben her kommt dann die erste der insgesamt drei Hardware-Tasten in Spiel – die Lautstärke-Wippe. Unterhalb dieser findet sich der – bündig mit dem Rahmen abschließende – Power-Button welcher gleichzeitig den Fingerabdruckscanner beherbergt. Noch etwas weiter unten am Rahmen folgt Taste Nummer 3: Der 2-stufige Auslöser für die Kamera. Mit ihm lässt sich die Kamera sowohl starten als auch bei gestarteter App fokussieren und Auslösen.
Die Unterseite des Geräts weist – in Anbetracht der eigentlich eher geringen Breite des Geräts – wieder recht viele erwähnenswerte Punkte auf: Neben drei weiteren Antennenstreifen befindet sich mittig der USB Typ-C 3.2 Port. Links daneben sitzt das zweite Mikrofon (Hauptmikrofon) und der Schacht für die Nano-SIM- und die Speicherkarte. Dieser lässt sich – wie oben schon kurz erwähnt – erfreulicherweise ganz ohne Werkzeug direkt mit dem Fingernagel öffnen.
Die linke Seite des Xperia 1 VI ist recht unspektakulär, hier befinden sich nämlich nur drei weitere Antennenstreifen und ansonsten keine weiteren Bedienelemente oder Anschlüsse.
Deutlich interessanter wird es dann wieder auf der Rückseite des Xperia 1 VI: Äußerst prominent hat Sony hier den "Kamerastreifen" platziert, welcher die drei rückseitigen Kameras samt LED-Leuchte und drittem Mikrofon einfasst. Im Zwischenraum zwischen Hauptkamera (Mitte) und dem Tele-Objektiv (unten) findet sich das ZEISS-Logo als klares Statement für die verbaute Technik. Rechter Hand der Kamera befindet sich der NFC-Bereich des Smartphones, ungefähr mittig ist schwarz glänzend das SONY-Logo angebracht. Am unteren Ende der Rückseite befinden sich die gesetzlich geforderten Kennzeichnungen (CE-Zeichen, Entsorgungshinweis, etc.) sowie der XPERIA-Modellname und die genaue Modellbezeichnung. Schön ist anders – das hätte man bestimmt auch anders lösen können…
Mehr gibt es im Großen und Ganzen nicht zur Optik des Xperia 1 VI zu sagen – die Details (gerade im Hinblick auf die internen Bauteile) könnt Ihr der Sony-eigenen Skizze des Smartphones entnehmen. Vielleicht auch ganz interessant zu wissen, wo sich was im eigenen Smartphone befindet…
Wir machen weiter mit der Wertigkeit und der Verarbeitung des 2024er Flaggschiffs: Beim ersten Entnehmen des Geräts aus seiner "Eierschale" dachte ich "okay – sehr längliches Format und…uhhh… ein Metallrahmen und ….uhhhh… eine oberflächenbehandelte Rückseite – nice!". Nach ein paar Tagen Nutzung würde ich meine anfängliche Euphorie ein kleines bisschen relativieren – aber mal von vorne: Das Gerät liegt wirklich sehr gut in der Hand, was vor allem an seiner eher geringen Breite liegt – an diesen Formfaktor könnte ich mich gewöhnen. Ebenfalls sehr positiv zum Erscheinungsbild und Feeling beitragend sind die Materialwahl samt Gestaltung des seitlichen Rahmens: Der besteht erfreulicherweise aus Metall und weist eine horizontale Linienstruktur auf was einerseits optisch mal was Anderes als immer nur ein glatter Rahmen ist. Andererseits lässt sich das Gerät so auch griffiger in die Hand nehmen, was beim Bedienen einfach auch ein Stück weit "Sicherheit" transportiert – vor allem auch wieder durch das Zusammenspiel der geringen Breite. Schaut man sich dann die Rückseite an stellt man zunächst fest, dass Sony auch hier nicht einfach nur eine 0815-Lösung angewandt, sondern man sich schon auch Gedanken gemacht hat. Die Rückseite besitzt nämlich ebenfalls eine bearbeitete Oberfläche, in diesem Fall leicht "punktiert" – Sony selbst beschreibt sie als "konvexe Microstruktur von Hartglas mit mattierter Oberfläche, auf der Fingerabdrücke und Oberflächenkratzer im Gegensatz zu anderen Materialien keine Chance haben." Auf mich persönlich macht es aber mehr den Eindruck, als dass es sich dabei um Polycarbonat (also Kunststoff) handelt – jedenfalls fühlt es sich so an und auch beim Abklopfen der Rückseite macht es diesen Eindruck. Und genau das ist auch der Punkt, der mich von anfänglicher Euphorie etwas in Richtung "Ernüchterung" zurückfallen lässt: Die Oberfläche fühlt sich angenehm an und es macht einfach Spaß, das Gerät in den Händen zu halten – aber die Materialwahl hätte man da gerne auch nochmal überdenken können. Irgendwie wird die einem >1.000 EUR UVP-Smartphone nicht gerecht – wobei man sich hier mit anderen Wettbewerbern im selben Umfeld befindet, die machen es ja kaum besser. Bitte versteht mich nicht falsch: Die Rückseite wirkt dadurch nicht direkt "billig" – aber durch den Metallrahmen hat man den Materialvergleich quasi ständig vor den Augen und in den Fingern – es ist einfach ein anderes Feeling. Und auch wenn Sony angibt, dass es sich um Glas handeln soll – für mich fühlt es sich nicht wie Glas an, sondern in Sachen "Wertigkeit" eben schlechter.
Womit wir dann auch die passende Überleitung hin zur Verarbeitung haben: Diese ist ohne jeden Zweifel erhaben, Sony leistet sich hier definitiv keinen Patzer und liefert ab; selbst bei den kleinen – eher unscheinbaren – Dingen: Das beste Beispiel habe ich Euch oben bereits mit den Antennenstreifen im Rahmen des Geräts genannt: Ja, man sieht sie – aber man spürt bzw. fühlt sie nicht. Weder bei der normalen Bedienung noch beim gezielten Drüberstreifen mit dem Finger. Und genau solche Kleinigkeiten sind es nachher, die den Unterschied zwischen den Big Playern und kleineren bzw. neueren Unternehmen machen können. Selbst beim härteren Anfassen des Xperia 1 VI gibt dieses keine unschönen oder seltsamen Geräusche von sich – lediglich die Kameras weisen beim Schütteln des Geräts wieder deutlich hörbare OIS-Geräusche auf. Die sind schon recht deutlich hörbar, aber keinesfalls so schlimm wie beim diesjährigen Xiaomi-Rassel-Flaggschiff. Man muss eben einfach im Hinterkopf haben, dass diese Art von Geräuschen bauart-bedingt ist und es sich dabei um die logische Konsequenz aus immer anspruchsvoller Technik auf möglichst geringem Raum handelt. Bei der normalen Bedienung des Smartphones (bspw. dem Herausnehmen aus der Hosen- oder Hemdtasche, etc.) fallen die Geräusche aber in keinem Fall auf – hierzu muss man schon mit dem Kopf aktiv in der Nähe des Smartphones sein. Für den Alltag also eigentlich uninteressant – dennoch gehört es zumindest erwähnt.
In Sachen IP-Rating gibt der Hersteller gibt die Zertifizierungen wie folgt an: Wasserabweisend nach und IPX5 und IPX8, staubdicht nach IP6X. Sony verweist darauf, dass sämtliche Anschlüsse und Abdeckungen fest verschlossen sein müssen (sofern möglich). Das Gerät darf dabei nicht vollständig in Wasser eingetaucht werden und zudem nicht mit Meerwasser, Salzwasser, gechlortem Wasser oder Getränken und ähnlichen Flüssigkeiten in Kontakt gebracht werden. Der Test erfolgte gemäß den Vorgaben der IP-Schutzarten IP65/68. IP65 steht dabei für den Schutz gegen Spritzwasser aus einem beliebigen Winkel, IP68 beschreibt Staubdichtigkeit und Wasserdichtigkeit gegen dauerndes Untertauchen in Süßwasser.
Durch das faktische Ausschließen von "dauerhaftem Untertauchen" widerspricht man sich da teilweise etwas im Hinblick auf die IP68-Zertifizierung. Letztlich gilt aber das, was der Hersteller innerhalb des gesetzlichen Rahmens als Spielregel vorgibt. Somit gilt auch weiterhin: Auf Teufel komm raus würde ich mein Gerät nicht freiwillig vollständig ins Wasser befördern – für den ein oder anderen Starkregenschauer und Ähnliches sollte es aber ausreichend sein.
Display
In Sachen "Display" tritt Sony prinzipiell ein schweres Erbe an: Einerseits gehört man in diesem Bereich ja selbst zu den etablierten Herstellern und kann entsprechendes Know-How vorweisen; andererseits gibt es mit anderen "Big Playern" am Markt aber auch sehr viel Konkurrenz – und gerade das Display wird in der heutigen Zeit ja noch immer sehr gerne zum Darstellen seiner Innovationsfreudigkeit genutzt. Mal ganz davon abgesehen, dass dieser Punkt noch einer der Wenigen ist, über den man sich heute tatsächlich am Markt vom Wettbewerb differenzieren kann.
Dass man das Thema bei Sony ernst nimmt, zeigt schon die Entscheidung sich vom doch recht exotischen Display-Seitenverhältnis mehr in Richtung des Mainstreams zu bewegen und – damit einhergehend – die Auflösung zu minimieren. Sony bedient mit dem Xperia-Flaggschiff eben deutlich mehr eine Nische, als es bei Flaggschiffen anderer Hersteller der Fall ist: War die Nische früher noch im Display, dem Speicherkartenslot, dem seitlichen Fingerabdruckscanner und der 3,5 mm Klinkenbuchse zu finden, so hat man sich jetzt zumindest beim Display einer potenziell breiteren Käuferschicht aufgeschlossen. Und dass man damit jetzt nicht unbedingt schlechter fährt, zeigen allein schon die theoretischen Möglichkeiten des Displays auf dem Datenblatt:
Die Display-Diagonale liegt bei 16,51 cm (6,5") bei einem Seitenverhältnis von 19,5:9 und FHD+ Auflösung (1.080 x 2.340 Pixel), als Technologie kommt ein HDR-OLED Panel aus dem eigenen Hause zum Einsatz. Die Bildwiederholrate liegt bei bis zu 120 Hz, unterhalb dieses Maximalwertes wird das Panel variabel angesteuert. Das Maximum der Bildwiederholrate kann dabei auch auf einen Wert von 60 Hz begrenzt werden – für den Fall, dass man mit dem Akku haushalten muss. Besonders hervorzuheben sind noch zwei Dinge: Erstens bewirbt Sony auf der Produktseite "Sunlight Vision" – dabei dürfte es sich um eine spezielle Technologie zur Verbesserung der Ablesbarkeit des Displays bei Sonneneinstrahlung handeln. Zweitens wird ein sogenannter "Creator-Modus" – powered by CineAlta beworben. Dabei orientiert sich Sony in Sachen Farbwiedergabe an den Fernsehern der MASTER-Serie, sprich: Die Bilddarstellung kann so hinsichtlich der BT.2020-Farbskala, der 10-Bit-Farbe un der HDR-Spezifikation verändert werden. Im Standard-Modus wird die BRAVIA-Engine genutzt. Die Unterschiede zeigen sich dabei jeweils direkt nach dem Anwählen im Menü, sodass sich hier im Grunde genommen jeder Nutzer selbst ein Bild davon machen muss, welche Option einem persönlich eher zusagt.
Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Einstellungsmöglichkeiten hinsichtlich der Bildqualität: Die "Echtzeit-HDR-Funktion" und die "Videobildoptimierung". Diese lässt sich übrigens nach Aktivierung direkt unterhalb des Menüpunktes über einen Vorschaumodus betrachten – damit man direkt weiß, was man gerade geändert hat. Wer dann immer noch nicht genug experimentiert und das Gefühl hat, noch etwas am Display ändern zu müssen; kann den Weißabgleich manuell ändern und festlegen. Mit Hilfe dieser Einstellungsmöglichkeiten sollte es kein Problem sein, das jeweilige Display an seinem Xperia 1 VI an seine Vorlieben anzupassen.
Doch das Display weiß nicht nur auf dem Datenblatt zu überzeugen, auch im alltäglichen Einsatz zeigt das Panel seine Stärken und hält somit auch die Marketing-Versprechen ein. Die automatische Helligkeitssteuerung funktioniert zuverlässig und reagiert / regelt schnell bei Änderungen der Umgebung bzw. des Lichteinfalls. Ebenfalls überzeugen konnte die Blickwinkelstabilität des Displays im Alltag: Auch wenn man mal nicht direkt und frontal auf das Display schaut lassen sich die Inhalte klar und deutlich und nahezu ohne farbliche Veränderung bzw. Farbverfälschung erkennen – das ist leider heut zu Tage auch noch keine absolute Selbstverständlichkeit.
Die maximale von mir gemessene Abstrahlhelligkeit des Displays lag im manuellen Helligkeitsmodus bei 1.730 Lumen – das stellt in der Reihe der bisher getesteten Smartphones den absoluten Spitzenwert dar, das Sony Xperia 1 VI lässt damit das Google Pixel 8a, das CMF Phone 1 und auch das Xiaomi 14 Ultra in weiter Ferne hinter sich. Am ehesten dran wäre noch das CMF Phone 1 mit einer maximalen Abstrahlhelligkeit von 1.500 Lumen. Die beim Sony gemessenen 1.730 Lumen sind nicht nur auf dem Datenblatt top – auch im Alltag brilliert das Gerät bei direkter Sonneneinstrahlung mit diesem hohen Helligkeitswert. Die auf dem Display dargestellten Inhalte können vollkommen problemlos abgelesen werden und selbst die Farbverfälschung ist auf einem äußerst geringen Niveau. Wer also auf der Suche nach einem Gerät ist, welches sich auch in sommerlichen Gefilden ohne Anstrengung oder Schatten spendende Bäume nutzen lässt, sollte sich das Xperia 1 VI mal genauer anschauen. Sony macht seinem Namen als Displayfertiger hier alle Ehre.
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Beim Sony Xperia 1 VI befinden sich alle Bedientasten auf der rechten Gehäuseseite des Geräts. Das betrifft damit aber nicht "nur" die regulären Hardware-Tasten, sondern damit einhergehend auch den Fingerabdruckscanner: Das Gerät setzt als absoluter Außenseiter im Flaggschiff-Segment nämlich nicht auf einen Indisplay-Scanner, sondern auf eine Kombi-Lösung im Power-Button seitlich am Gerät. Somit kann sich der Nutzer voll und ganz auf die Bedienung auf der rechten Seite fokussieren, ein störendes Umgreifen auf die gegenüberliegende Seite entfällt.
Die vorhandenen Hardware-Tasten - um es konkret zu machen die Lautstärkewippe, der Power-Button inkl. Fingerabdruckscanner und der Hardware-Auslöser – weisen allesamt eine hochwertige Verarbeitung und einen sehr angenehmen Druckpunkt auf. Die Lautstärkewippe steht dabei minimal über den Rand über und lässt sich somit gut erfühlen, obwohl sie eine glatte Oberfläche hat und in ihrer Bauform auch eher schmal und unauffällig gehalten ist. Aber vermutlich ist auch genau das der Trick an der Sache – immerhin ist der Rahmen ja mit horizontalen Rillen versehen, da fällt eine glatte Taste auf, auch wenn sie eher schmal gehalten ist. Weniger auffällig hingegen ist der Power-Button und damit einhergehend der Fingerabdruckscanner: Der ist nahezu genau mittig auf der rechten Seite platziert und für mich – mit meinen eher großen Händen – problemlos und sehr komfortabel zu erreichen. Auch hier ist die Oberfläche des Buttons glatt gehalten und – im Gegensatz zur Lautstärkewippe – ist die Taste plan mit dem Rahmen im Gehäuse "versenkt". Das tut der Bedienung aber keinen negativen Abbruch, da an sich die Position schnell "merken" kann, weil sie wirklich problemlos erreichbar ist und man bei normaler Nutzung im Alltag hier auch kaum umgreifen muss. Was jedoch etwas nervig ist – sicherlich aber in hoher Intensität nur am Anfang in der Eingewöhnungsphase vorkommt: Beim Aufnehmen des Geräts (was ich gern auch mal mit der anderen Hand mache, wenn das Gerät bspw. mal irgendwo auf dem Tisch liegt o. ä.) tippt man immer sehr schnell ungewollt mit einem Finger auf den Power-Button und damit auf den Fingerabdruckscanner. Das bewirkt zwar keine Eingabe (lässt also das Display im Ruhemodus), allerdings "erkennt" der Scanner natürlich einen aufgelegten Finger (bzw. er meint einen zu erkennen), was dann zu einer negativen Quittierung des Scans führt. Entweder, weil der Finger nicht eingespeichert ist oder weil es gar kein Finger ist, sondern nur ein Teil der Hand oder was auch immer. Diese Art von "Fehlerkennung" gibt es bei Geräten mit im / unter dem Display platzierten Scanner natürlich nicht bzw. weniger häufig. Aber wie gesagt – innerhalb des Testzeitraumes habe ich mich nach und nach dran gewöhnt, sodass die "Fehlbedienung" gegen Ende nahezu bei null war.
Bei der dritten bzw. vierten Taste im Bunde handelt es sich um einen Vertreter, den wir bei 95% aller anderen Smartphones heut zu Tage so gar nicht mehr vorfinden: Einen hardwareseitigen, zweistufigen Kamera-Auslöser. Diese Taste ist genauso schmal gehalten, wie es bei den vorher genannten Tasten der Fall ist; steht dabei aber wieder leicht aus dem Rahmen heraus und lässt sich so auch besser ertasten und bedienen. Dazu kommt, dass die Oberfläche der Taste eine leichte Gitter-Struktur aufweist und man anhand dieser den Button einerseits klar als Kamera-Auslöser verifizieren kann und die Strukturierung andererseits auch bei der Bedienung ein angenehmes und sicheres Gefühl vermittelt. Der Druckpunkt beider Stufen (Stufe 1 Fokus, Stufe 2 Auslöser) ist klar definiert – wer möchte kann natürlich auch klassisch mittels Tipp auf das Display und den dort dargestellten Auslöser fokussieren und das Bild auf den Speicher bannen.
Die Bedienung des Xperia 1 VI dürfte für die meisten Nutzer von Android-Smartphones keine großen Überraschungen bereithalten. Da wir auf die Software selbst noch im nächsten Teil des Berichts eingehen, soll es an dieser Stelle tatsächlich nur um die ab Werk bereitgestellten Bedienungshilfen & Co. gehen. Hier beginnen wir bei den absoluten Basics, was wohl die Navigation mit dem Gerät selbst wäre: Der Nutzer kann hier die von Android bekannte Gesten-Steuerung nutzen oder auf die klassische Nav-Bar in der Fußzeile des Displays zurückgreifen. Die Anordnung der Tasten ist dabei fest vorgegeben, tauschen lassen sich also die beiden Funktionen "Zurück" und "letzte Anwendungen" nicht. Für alle weiteren Komfortfunktionen verfolgt Sony einen zweigeteilten Weg, welcher sich im Menüpunkt "Bedienung & Ansicht" einerseits und im Menüpunkt "Bedienungshilfen" andererseits widerspiegelt. Erstgenannter Punkt ist hierbei Sony-Exklusiv und daher sicherlich auch ein Stück weit interessanter, als es die klassischen Bedienungshilfen sind; daher beginnen wir mit den exklusiven Features.
Im Menüpunkt "Bedienung & Ansicht" verbergen sich insgesamt zwei anwählbare Optionen:
Bei "Side Sense" handelt es sich um eine seitliche Leiste, die vom Nutzer bei Bedarf in Richtung Displaymitte gezogen, nach oben und unten gewischt werden kann. Je nach ausgeführter Geste öffnet sich hierbei die entsprechende Aktion:
Die zweite Option "Multitasking-Leitfäden" ist genau genommen eigentlich nur eine Art Tutorial, welche die Anwendung bzw. Funktionsweise von "Side Sense", "Geteilter Bildschirm (Multi-Fenster)" und "Popup-Fenster" beschreibt. Es handelt sich also um keinen Menüpunkt, der auch tatsächlich eine Auswirkung auf das Handling innerhalb der UI hat, sondern um eine "Bedienungsanleitung" für den Nutzer. Durchaus praktisch und gut, dass Sony den Nutzer hier – bei Bedarf – an die Hand nimmt. So stellt man sicher, dass der Anwender auch tatsächlich die Chance hat in den maximalen Genuss der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten seines Smartphones zu kommen.
Wie oben schon angedeutet versteht sich das Xperia 1 VI natürlich auch mit den "regulären" Bedienungshilfen aus dem Standardprogramm von Android. Konkret stehen dem Nutzer die nachfolgend genannten Dienste / Funktionen zur Verfügung:
Übrigens: Leider bietet das Sony Xperia 1 VI ab Werk keine Möglichkeit, das Display mittels "Double-Tap" zu deaktivieren bzw. zu sperren. Auch eine Verknüpfung im Dropdown-Menü ist nicht vorhanden – der Nutzer hat das Display also von allein in den Ruhemodus gehen zu lassen oder aber das Gerät manuell mittels Betätigung des Power-Buttons zu sperren. Finde ich etwas schade, da das eigentlich eine so einfache Funktion ist, die gleichermaßen aber einen so enormen Mehrwert bietet.
Software, Menü & AI-Features
Das Sony Xperia 1 VI kommt mit Android 14 daher und liefert beim ersten Anblick zunächst ein sehr zwiespältiges Bild ab: Einerseits bleibt Sony nämlich mit der Oberfläche bzw. dem Menü als Ganzes verblüffend nahe bei Stock-Android. Andererseits ergänzt Sony aber auch viel – sei es beginnend bei vorinstallierten Apps bzw. leicht geänderten App-Icons oder auch individuellen Menüpunkten (siehe "Bedienung" oben). Das sorgte bei mir zunächst dafür, dass ich etwas hin- und hergerissen war das das Thema "Software" im Gesamtpaket gesehen angeht. Warum? Nun, Sony bietet mit seinem Flaggschiffgerät Software-Support für 3 Major-Android-Versionen und 4 Jahre lang Sicherheitsupdates. Für sich alleine gestellt könnte man jetzt sagen "Jop – das passt so weit", auch wenn das Verhältnis zwischen "Software-Support" auf der einen Seite und "UVP" auf der anderen Seite immer noch eher im Ungleichgewicht wäre. Jetzt ist es aber so, dass sich auch Sony mit der Konkurrenz messen lassen muss – und zwar mit den Top-Playern (Google, Samsung) und nicht denen die sowieso unten rumdümpeln (Xiaomi) in Sachen Software. Und da wirken die versprochenen Updates eben nur noch "naja" als "klasse". Fraglich wird sein, wie schnell Sony die Major-Android-Versionen bereitstellen kann. Die Sicherheitspatches kamen bislang jedenfalls monatlich, das hat einwandfrei funktioniert.
Gehen wir noch etwas im Detail auf das Menü ein: Sony setzt – wie viele andere Hersteller – auf eine zweistufige Bedienung, die einmal direkt über das Hauptmenü stattfinden kann oder, eine entsprechende Einrichtung / Konfiguration vorausgesetzt), über Verknüpfungen der meistgenutzten Apps auf den Startbildschirmen. Ab Werk ist die Sortierung im Menü erstmal etwas komisch, denn die vorinstallierten Apps werden vertikal alphabetisch aufgelistet, neu heruntergeladene Apps werden im Anschluss an die letzte System-App angeheftet und dann ebenfalls wieder neu alphabetisch aufsteigend sortiert. Das nennt sich dann bei Sony "Eigene Sortierung" und kann im Menü oben rechts bestimmt werden. Alternativ kann auch App-übergreifen nach Namen sortiert werden – oder der Nutzer ordnet sämtliche Apps nach eigenem Gusto. Mit dieser einen Ausnahme ist das sonstige Menü sehr vorbildlich aufgebaut und auch aufgeräumt und sortiert. Zwar fragt auch das Xperia 1 VI beim ersten Systemstart ab, ob zusätzliche Apps (vor allem natürlich aus dem Sony-Universum) installiert werden sollen – das wirkt aber weniger "aufdringlich" und "verschachtelt", als das teilweise beim südkoreanischen Konkurrenten der Fall ist. Man kommt sich also nicht ganz so "über den Tisch gezogen" vor… Die Navigation im Menü läuft absolut reibungslos und ohne Verzögerungen, Ladezeiten oder Ruckler ab: Das Gerät arbeitet wirklich butterweich, alles andere wäre bei dieser Hardware und der aufgerufenen UVP aber auch unverantwortlich.
Das Thema "AI" spielt sich beim Xperia 1 VI hauptsächlich im Bereich der Kamera und der Wiedergabe von Musik und Videos ab, große und bahnbrechende AI- / KI-Features im Menü konnte ich jetzt nicht feststellen und ist für mich persönlich im Übrigen auch kein Dealbreaker, eher sogar im Gegenteil. In Bezug auf den Themenbereich "AI und Kamera" findet Ihr weiter unten in der Kategorie "Kamera" mehr Details. Im Unterpunkt „Media & Musik“ findet Ihr die KI-Features die hier zum Tragen kommen.
Kamera-Setup
Sony hält mit den Kamera-Eigenschaften des Xperia 1 VI nicht hinter dem Berg und vermarktet das Gerät recht prominent und stolz auf der eigenen Homepage. Doch nicht nur dort ist man von den Fähigkeiten des aktuellsten Sprösslings im Flaggschiff-Segment überzeugt, auch im Kameramodul des Gerät selbst hat man es sich nicht nehmen lassen und die verbaute ZEISS-Optik mittels Schriftzug erwähnt. Etwas für Enttäuschung sorgte man bei den Fans aber trotzdem, denn Sony setzt beim Kamera-Flaggschiff 2024 zwar auf die eigenen, hochwertigen Sony Exmor-Sensoren aber eben nicht auf die neusten Lytia-Sensoren aus dem eigenen Hause. Man lässt damit quasi der Konkurrenz (Xiaomi bspw.) den "Vortritt" und die vermeidlich "bessere" Hardware und begnügt sich selbst mit einer anderen, älteren Hardware. Gut – die Sensoren sind deshalb nicht grundsätzlich für den Müll; aber wenn man doch selbst im eigenen Portfolio solche Brecher hat – warum verbaut man diese dann nicht auch?
Bei der Hauptkamera setzt man auf einen Sony IMX888 Exmor T-Sensor der 48 Megapixel effektive Auflösung bereitstellt. Standardmäßig schießt das Xperia 1 VI Fotos mit 12 Megapixel Auflösung, nutzt also wie viele andere Top-Modelle auch Pixel-Binning. Das reduziert einerseits die Größe der verausgabten Dateien, andererseits sollen die Bilder selbst dadurch qualitativ auch besser sein. Die Blende der Hauptkamera liegt bei f/1.9 mit 24mm Brennweite und einem 84° Sichtfeld. Wer möchte, kann über die scrollbare Leiste in der Kamera-App auch auf einen 48 Megapixel-Modus zurückgreifen und in voller Auflösung fotografieren.
Die Ultraweitwinkelkamera wurde mittels Sony IMX563 Exmor RS-Sensor umgesetzt. Der Nutzer bekommt hier eine Auflösung von 12 Megapixel und eine Blende von f/2.2 bei 16 mm Brennweite. Das Sichtfeld der Kamera erstreckt sich dabei auf 123°. Anwählen lässt sich die Kamera bequem aus dem Sucher-Bildschirm des Kamera-App (0,7x Wert).
Der Sony IMX650 kommt bei der Telephoto-Kamera zum Einsatz, auch hier wieder mit einer Auflösung von 12 Megapixel und Exmor RS-Sensor. Die Blende liegt hier variabel bei f/2.3 (85 mm) bis hin zu f/3.5 (170 m). Das Sichtfeld variiert von 28° im 85 mm Modus und 15° im 170 mm Modus. Alle drei Kameras auf der Rückseite setzen auf Qualitätsobjektive aus dem Hause Zeiss die - laut Angabe auf der Homepage - exakt auf das Sony Xperia 1 VI kalibriert wurden.
Und – last but not least – finden wir den Sony IMX663 als Sensor bei der Frontkamera des Xperia 1 VI. Auch hier kommt ein Exmor RS-Sensor mit 12 Megapixel Auflösung zum Einsatz, die Blende liegt bei f/2.0 bei 24 mm Brennweite und 83° Sichtfeld. Unterstützt wird hierbei der HDR-Fotomodus sowie eine spezielle Nachtaufnahmefunktion (softwarebasiert). Einen separaten Blitz für die Frontkamera besitzt das Sony natürlich nicht – hierfür kann aber notfalls das Display zweckentfremdet werden.
Interessant ist bei Sony noch die Tatsache, dass der Hersteller nicht auf einen ToF-Sensor oder einen Laser-Autofokus setzt, wenn es um die Fokussierung der Bilder geht. Sony nutzt stattdessen eine AI-generierte Szenen-Tiefeninformation um zu einem korrekten Messergebnis zu kommen. Ob das jetzt besser oder schneller ist als eine ToF- oder Laser-Alternative wage ich zwar zu bezweifeln – Fakt ist aber, dass die Lösung von Sony genauso gut funktioniert und sowohl einerseits gute Fokussierung ermöglicht und andererseits dies auch in sehr guter Geschwindigkeit hinbekommt. Eine weitere Besonderheit beim Xperia 1 VI – zumindest, wenn man bisherige Xperia-Modelle gewohnt ist – stellt die Kamera-App dar. Bis dato hat Sony nämlich für Fotos und Videos jeweils eine gesonderte App auf seinen Smartphones platziert. Mit dem Xperia 1 VI wird nun erstmals eine gemeinsame App standardmäßig ausgeliefert, welche zumindest für den Fotomodus auch wieder über eine "Pro"-Option verfügt und damit im Umfang nicht von der bisherigen separierten App abweichen sollte. Für den Videobereich gibt es bislang noch keine "Pro"-Funktion – gut möglich, dass dieser zeitnah (ggf. auch mit dem Android 15 Update) nachgeliefert wird.
Bevor wir nun aber zur praktischen Leistungsfähigkeit der Kamera(s) kommen, schauen wir zunächst zu den softwareseitig zur Verfügung stehenden Einstellungsmöglichkeiten im Kamera-Modus:
Praktisch: In der Kopfzeile der Kamera (also neben Google Lens und den Einstellungen für die LED-Leuchte) zeigt das Gerät an, ob über die Kamera eine Szene erkannt und aktiviert wurde. So werden dort bspw. Shorcuts für den automatischen Makro- oder auch den Nachtmodus dargestellt, die erst mit dem Erkennen der Szene auftauchen und direkt aktiviert sind. Möchte der Nutzer diese dann nicht in Anspruch nehmen, kann die jeweilige Option mit Tipp auf das Icon wieder deaktiviert werden.
Oben genannte Funktionen sind generell im Automatik-Fotomodus vorhanden. Wählt der Nutzer die Videofunktion kommen noch videospezifische Einstellungsmöglichkeiten hinzu:
Wie bereits oben kurz erwähnt verfügt das Xperia 1 VI über einen Automatik- und einen Pro-Modus beim Fotografieren. Im Videobereich steht diese Differenzierung aktuell noch aus, der Pro-Videomodus soll aber wohl mit dem Android 15 Update im Herbst (hoffentlich) nachgeliefert werden. Kamerafetischisten können sich unterdessen mit dem Foto Pro-Modus austoben und dessen unglaubliche Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten testen und lieben lernen.
Im oberen linken Eck befindet sich ein großes "P" welches für den Aufnahmemodus steht. Hier kann der Nutzer zwischen einer Programmautomatik (Verschlusszeit wird automatisch gesteuert, die restlichen Funktionen manuell), Priorität der Verschlusszeit (das wäre dann "S") oder der manuellen Belichtung ("M" – manuelle Steuerung der Verschlusszeit und der ISO-Empfindlichkeit) wählen. Im unteren Displaybereich stehen neben den gewohnten Steuerungsoptionen (siehe oben) noch weitere Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung:
Ihr seht also – die Liste ist wirklich lang und anhand dieser Aufstellung wird erstmal klar, was man sich bei anderen Herstellern insgeheim vielleicht wünschen könnte bzw. was man da nach einem kurzen Ausflug zu Sony wieder vermisst. Über den Shortcut "DISP" unten rechts lassen sich übrigens die auf dem Sucher-Display dargestellten Icons noch in unterschiedlichen Stufen ein- und ausblenden. Somit sollte die Übersichtlichkeit nochmal deutlich erhöht werden können was vielleicht für nicht so stark versierte Hobby-Fotografen sehr hilfreich sein kann. Ein weiterer Vorteil der vielen Einstellungsmöglichkeiten ist, dass Sony es tatsächlich schafft, die wichtigsten dieser Möglichkeiten auch direkt dauerhaft im Sucherbildschirm einzublenden. So sieht man auf den ersten Blick, mit welcher Konfiguration man aktuell "unterwegs" ist und ob ggf. noch Anpassungen vorgenommen werden müssen.
In der obigen Aufzählung hatte ich Euch eine etwas genauere Umschreibung des "Kreative Optik"-Modus versprochen – dies wird hiermit nachgeliefert und wird, der Übersicht halber, jetzt gesondert gelistet:
Auf dem Papier und gemäß den Einstellungsmöglichkeiten in der App scheint das Sony Xperia 1 VI also einiges auf dem Kasten zu haben, was die Kamerafähigkeiten angeht. Aber ganz ehrlich: Genau das muss auch der Anspruch sein, denn hier kann sich Sony vom Wettbewerb distanzieren und die hohe UVP zumindest ansatzweise rechtfertigen. Aber gelingt das auch in der Praxis?
Hier kann man eigentlich nur schreiben: Ja, tut es! Trotz der Tatsache, dass Sony als Sensor-Hersteller nicht auf die neusten Lytia-Sensoren setzt, sondern stattdessen „Altbewährtes“ aus dem Fundus holt, liefert das Xperia 1 VI eine durchaus respektable Leistung ab. Die Aussage muss man vielleicht insofern etwas relativieren, als dass es schon auch qualitative Unterschiede zwischen den in Summe vier Objektiven gibt – aber diese Tatsache ist heut zu Tage bei nahezu allen Smartphones üblich. Allein auf weiter Flur befindet man sich daher damit nicht. Zunächst sei gesagt, dass das Gerät mit dem Hauptsensor bei wenig Helligkeit bzw. völliger Dunkelheit wirklich gute Bilder liefert. Entweder im Nachtmodus bei weiter entfernten Objekten und ohne LED-Leuchte oder auch bei nahegelegenen Objekten oder in Innenräumen. Hier kommt dann die – relativ klein wirkende – Dual-Tone LED zum Einsatz; und die liefert für ihre Größe eine wirklich beachtliche Leistung. Innenräume lassen sich damit sehr gut und nahezu komplett ausleuchten und auch im Freien ist die Reichweite und die Qualität der Ausleuchtung auf Flaggschiff-Niveau. Qualitativ sind die beiden anderen rückseitigen Sensoren bei Dunkelheit bzw. schlechter Helligkeit auch hinter dem Hauptobjektiv anzusiedeln. Es ist nicht so, dass die Qualität hier vollständig einbricht, aber es ist ein deutlich sichtbarer Unterschied zum Hauptsensor einerseits und zu Geräten der Wettbewerber andererseits da. Hier hat Sony tatsächlich etwas geschlafen und sich die Butter vom Brot nehmen lassen – schade.
Auch beim Schießen von Bildern in „normaler“ Helligkeit bzw. mit mehr Licht ist ein Unterschied zwischen den Objektiven / Sensoren erkennbar (logischerweise), dieser fällt aber deutlich geringer aus als man es von anderen Herstellern bzw. Modellen kennt. Oftmals besteht das Problem, dass die einzelnen Kameras hinsichtlich der Farbwiedergabe / Temperatur nicht passend aufeinander abgestimmt sind – dieses Problem besteht beim Sony Xperia 1 VI überhaupt nicht. Würde man nicht die unterschiedliche Dateigröße der Bilddateien betrachten, dürfte den meisten Nutzern ein qualitativer Unterschied – wenn überhaupt – erst beim Zoomen an größeren Bildschirmen auffallen. Ach ja – wenn wir gerade beim Thema „Zoomen an größeren Bildschirmen“ sind: Ich kann nur jedem Nutzer den Tipp geben, das tatsächlich mal zu machen. Die Qualität der mit dem Gerät gemachten Aufnahmen ist auf höchstem Smartphone-Niveau – vor allem, wenn man statt der Automatik (die auch schon super Ergebnisse liefert) den 48 Megapixel-Modus ausprobiert oder sich auch etwas tiefgründiger mit dem Pro-Modus auseinandersetzt. Wählt man hier nämlich die korrekten Einstellungsmöglichkeiten, dürften die Aufnahmen des Sony-Hauptsensors – den aktuellen Markt betrachtet – konkurrenzlos sein. Wie erwähnt – mit der leichten qualitativen Einschränkung der anderen beiden Sensoren in gewissen Szenarien. Auch die auf der Front angebrachte 12 Megapixel Selfie-Kamera leistet gute Arbeit – die Bilder wirken recht natürlich (sofern ohne Filter und sonstigem Pfusch geknipst wird) und Videos lassen sich mit der Selfie-Cam ebenfalls in 4K mit max. 60 FPS aufnehmen. Hier gibt es dann aber die kleine Einschränkung, dass der Ton etwas schlechter aufgezeichnet wird, als das bei Videos mit der Hauptkamera der Fall ist.
Doch wieso schreibe ich überhaupt so viel – schaut Euch die Bilder am besten einfach selbst am Ende des Testberichts an. Ggf. werde ich im Sony-Bereich des Forums noch ein paar weitere Bilder zur Ansicht bereitstellen.
Noch ein paar Sätze zu den Videofähigkeiten des Geräts: Obwohl dem Videomodus – wie oben kurz erwähnt – bislang die „Pro“-Option fehlt, gelingen mit dem Xperia 1 VI auch mit größtenteils automatischen Einstellungen schon richtig gute Ergebnisse. Auch hier empfiehlt es sich, sich als Nutzer etwas mit den unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten im Videomodus vertraut zu machen – insbesondere neben der Auflösung samt Framerate mit der Bildstabilisierung und den unterschiedlichen Audio-Aufnahmemodi da diese im praktischen Alltag doch einen erheblichen Unterschied ausmachen können. Die von mir gedrehten Videos sind ausnahmslos in der höchsten Bildstabilisierungsstufe aufgenommen worden und ich bin echt begeistert, was Sony hier aufs Tablett legt. Die Bild- und die Tonqualität sind auf einem hohen Niveau, wenngleich ich behaupten würde, dass Samsung in Sachen „Audioaufnahmequalität“ immer noch einen minimalen Vorsprung hat. Das ließe sich aber grundsätzlich auch noch mittels Software-Fix nachbessern und wer Sony in der Vergangenheit bereits kennengelernt hat, wird wissen, dass hier oftmals noch sehr an der Kamera geschraubt wurde. Beim Xperia 1 VI ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch Nachbesserungen im Bereich der Kamera folgen, noch sehr viel höher - immerhin möchte man ja gerade im Videobereich noch den Pro-Modus nachliefern. Gut möglich also, dass uns hier noch einige positive Überraschungen bevorstehen. Auch bzgl. den Videos gilt: Am Ende des Testberichts sind einige Videos verlinkt – schaut Euch die Qualität am besten selbst an und entscheidet, ob das Gerät etwas für Euch ist, oder vielleicht doch eher nicht. Mich hat das Smartphone kameratechnisch überzeugt – trotz leichten Einschränkungen.
Last but not least: Die Hardware-Taste zum Auslösen der Cam ist absolut geil! Wie habe ich das vermisst – kein umständliches Tippen mehr auf das Display, ein langes Strecken des Daumens hin zum Auslöser (sofern man sich kein zusätzliches Shortcut erstellt hat bzw. dies überhaupt kann) – nein: Man nimmt einfach sein Smartphone wie eine kleine Kamera im Querformat in die Hand und betätigt den zweistufigen Auslöser easy ohne umgreifen zu müssen – Komfort pur. Und ja – natürlich bieten manche Smartphones auch Hardware-Auslöser über eine individualisierbare Taste an. Aber dann ist es eben meist keine zweistufige Auslöse-Taste wie im spezialisierten Fall eines Kamera-Flaggschiffs und somit nur die halbe Miete.
Akku, Sprachqualität & Empfang
Mit einer Akku-Kapazität von 5.000 mAh reißt man heut zu Tage für gewöhnlich niemanden mehr vom Hocker – zumindest nicht, wenn man es dabei belässt und keine weiteren Maßnahmen trifft, die dem Nutzer helfen, mit seinem Gerät effektiv über den Tag zu kommen. Dass wir im Punkt „Akku“ vermutlich etwas mehr erwarten dürfen als bei vielen anderen Herstellern, könnte man schon vermuten wenn man sich etwas näher mit dem Vorgänger des Xperia 1 VI beschäftigt hat. Bereits dieses Gerät war in Sachen Akku ein positives Vorbild am Markt und die Tatsache, dass Sony das ein oder andere Software-Gimmick in Petto hat, soll daran auch nichts ändern – im Gegenteil. Bevor ich Euch langweile – hier mal die harten Fakten anhand konkreter Alltagsbeispiele:
Drei Beispielsituationen:
Situation 1: Flugmodus über Nacht
Smartphone wurde bis 23.00 Uhr kabelgebunden auf 100% Akkukapazität geladen. Anschließend Start des Geräts und nach erfolgtem Boot Wechsel in den Flugmodus. Hier verweilte das Gerät bis 06.00 Uhr am nächsten Morgen und wies dann eine Restkapazität von 99% auf.
Situation 2: Alltag überwiegend im Standby mit gelegentlicher Kamera-Nutzung
Smartphone wurde um 06.00 Uhr vom Flugmodus in den normalen Mobilfunkmodus versetzt (mobile Daten – kein WLAN!). Gerät befand sich in diesem Modus bis ca. 21.00 Uhr, tagsüber wurde das Gerät überwiegend im Standby betrieben mit gelegentlicher Aktivierung des Displays und Nutzung der Kamera. Endstand des Akkus lag nach diesem Tag bei 87% bei insgesamt 2 Stunden 37 Minuten Bildschirmzeit. Jetzt muss man natürlich festhalten, dass das Gerät wirklich überwiegend im Standby war, dennoch: knapp 12% Verbrauch tagsüber mit mobilen Daten ist eine Ansage für ein 2024er Flaggschiff-Smartphone – das zeigt, wo die Reise mit dem Xperia 1 VI hingeht…
Situation 3: Härtetest – GPS-Streckenaufzeichnung im Hintergrund, währenddessen Nutzung der Kamera (Fotos / Videos):
Start des Tests um 07.20 Uhr mit 99% Akkukapazität. Mobilfunkdaten (5G) aktiviert, GPS aktiviert mit aktiver Streckenaufzeichnung im Hintergrund. Nutzung des Smartphones gelegentlich zum Schießen von Bildern und zum Drehen von Videos. Ende des Tests um 09.24 Uhr mit einer Akku-Restkapazität von 72% und 1 Stunde 33 Minuten Bildschirmzeit. Effektive Aufzeichnungsdauer GPS: 2 Stunden und 4 Minuten. Kurze Pause und dann um 09.51 Uhr erneuter Start der GPS-Aufzeichnung, dieses Mal mit einer Aufzeichnungsdauer von 1 Stunde und 22 Minuten. Ende der zweiten Runde um 11.13 Uhr mit einer Akku-Restkapazität von 58% und einer Bildschirmzeit von 2 Stunden und 15 Minuten.
Im Großen und Ganzen gehört der Akku eindeutig zu DEN Kernkompetenzen des Xperia 1 VI, auch wenn man das zunächst gar nicht unbedingt erwartet: Weder die 5.000 mAh Kapazität des Akkus noch dessen "Schnellladefähigkeiten" sind – rein von den technischen Daten gesehen – in der Spitzenklasse anzusiedeln. Nichtsdestotrotz liefert das Gerät ab. Selbst mit anspruchsvoller Verwendung ist eine Laufzeit von einem Tag absolut überhaupt kein Problem für das Smartphone. Wie ihr am obigen Beispiel (Situation 3) sehen könnt, kann man das Gerät natürlich auch entsprechend fordern und provozieren: Bei paralleler Nutzung der GPS-Funktion mit aktivem Tracking und häufigem Verwenden der Kamera (was ein aktives Display voraussetzt) lassen natürlich auch beim Xperia 1 VI verhältnismäßig schnell die Lichter ausgehen. Die meisten Nutzer dürften aber – nach den üblichen, anfänglichen Spielereien mit dem Smartphone (und von Sondersituationen wie Urlauben, etc. abgesehen), locker auch auf eine Laufzeit von 1,5 bis 2 Tagen im Alltag kommen. Und dazu muss man erwähnen, dass das Ganze noch ohne irgendwelchen akuten Stromsparmaßnahmen geleistet wird. Solche Werte sind mit Geräten von anderen Herstellern teilweise nur im Traum denkbar.
Apropos "Stromsparmaßnahmen": Falls es jemand noch auf die Spitze treiben möchte, hat Sony tatsächlich noch weitere Pfeile im Köcher. Über den bekannten STAMINA-Modus können unterschiedliche Nutzerprofile vom Anwender festgelegt werden. Folgende Modi stehen zur Verfügung:
Der STAMINA-Modus kann wahlweise vom Nutzer manuell aktiviert oder mittels Zeitplan automatisch gestartet / beendet werden.
Eine weitere Funktion des Xperia 1 VI findet sich unter dem Menüpunkt "Batteriepflege". Dabei handelt es sich allerdings in erster Linie um einen Schutz des Akkus in Bezug auf die Verlängerung dessen Lebensdauer und keine Optimierung des Akkuverbrauchs. Grundsätzlich geht es darum, dass das Smartphone bis zu einer Grenze von 90% "normal" geladen wird und dann die Ladeleistung stagniert, um kurz vor Erreichen des üblichen Nutzungskorridors die letzten paar Prozentpunkte Kapazität in den Akku zu pumpen. Das Gerät "erkennt" (mehr dazu unten) quasi, wann es gewöhnlich genutzt wird und wann nicht und passt die Ladeleistung entsprechend daran an. Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Nutzung, welche sich in vorgegebenen Profilen widerspiegelt:
Das Gerät hält also noch einiges in Punkto "Akku" in Reserve, sodass sich die ohnehin schon guten Laufzeiten nochmal weiter ausreizen lassen dürften. Echt beeindruckend, was man durch einen ordentlichen Akku und einer guten Software-Optimierung so rausholen kann… Respekt, Sony.
In Sachen Sprachqualität und Empfang gibt sich das Xperia 1 VI betont unauffällig. Die Sprachqualität war zu jeder Zeit auf einem hohen Niveau, sowohl der Gesprächspartner als auch ich selbst kam auf umgekehrten Weg klar, deutlich und sehr natürlich herüber. Die beiden kraftvollen Lautsprecher des Xperia zeigen auch hier ihre Stärken: Die Lautstärke im normalen Telefonie-Modus (Hörmuschel) ist sehr gut und dürfte für die meisten Nutzer auch in lauteren Umgebungen ausreichend sein. Bei der Telefonie im Freisprechmodus verhält es sich ähnlich der Musikwiedergabe: Die Qualität ist super, die Lautstärke ist okay – aber nicht spitzenklasse. Das dürfte auch hier daran liegen, dass Sony mehr Wert auf Qualität als auf Lautstärke legt, denn auch im Freisprechmodus erfolgt die Wiedergabe sehr geregelt über beide Lautsprecher, nahezu auch im 50/50 Verhältnis. Dadurch kommt die Lautstärke einerseits nicht ganz so zur Geltung – die Qualität dafür mehr.
Beim Empfang hinterließ das Gerät ein durchweg positives Bild: Im Alltag war es sehr oft im 5G Netz eingebucht, auch an Stellen, an denen ein T Phone der Telekom oder auch ein Pixel 8a nicht mehr auf 5G gesetzt hatte, sondern bereits im 4G Netz zurückgebucht war. Im gesamten Nutzungszeitraum wurde das Gerät von mir ausschließlich im 5G-Modus betrieben (natürlich teilweise im WLAN, sofern vorhanden – aber eben keine Deaktivierung der 5G-Fähigkeit). War das 5G Signal dann doch mal zu schwach, erfolgte der Wechsel ins bessere Netz sehr flott und ohne spürbare Unterbrechungen bei der Nutzung. Wie schon bei der Sprachqualität gesagt – das Gerät gibt sich „betont unauffällig“ – was in diesem Part des Tests als absolut positiv gewertet werden darf.
Benchmarks & Emissionen
Um Euch Vergleichswerte zu liefern habe ich auch beim Sony Xperia 1 VI wieder die Benchmarks durchgespielt. Hierbei wurde sowohl der Geekbench 6.0 Benchmark als auch der 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test mit maximaler Displayhelligkeit und aktivierten Datenverbindungen (mobile Daten bzw. WLAN) durchgeführt, um etwaiges Drosseln des Prozessors bzw. die Temperaturentwicklung im Gerät etwas zu fordern.
Im Geekbench erzielt das Sony Xperia 1 VI folgende Wertungen:
Damit ordnet sich das Xperia 1 VI minimal unterhalb des Galaxy S24 Ultra, aber deutlich über dem S24+ ein was die Leistung des Single-Core CPU angeht. Beim Multi-Core CPU ist der Abstand zum Galaxy S24 Ultra deutlicher - knapp 600 Punkte ist das Xperia hinter dem Südkoreaner und selbst das S24+ liegt noch deutlich vorne.
Im 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test ist folgendes Ergebnis erreichbar:
Hier wurde – vor allem im zweiten und dritten Durchlauf den Benchmarks – deutlich, dass der Prozessor seine Leistung schon verringert, wenn auch auf einer recht humanen Basis (lässt sich allerdings mit weiteren Benchmarkläufen noch weiter provozieren und steigern). Kein einigermaßen normales, vorstellbares Szenario wird ein Smartphone so fordern, wie es beim Benchmark-Stresstest der Fall ist. Dementsprechend werden sich die Leistungseinbußen aufgrund der Drosselung des Prozessors im Alltag auch nicht auf das Nutzungsverhalten auswirken – da bleibt genügend Luft nach oben.
Die nachfolgenden Bilder zeigen das Xperia 1 VI im Verlauf der durchgeführten Benchmark-Testings (3D Mark WLEST):
Hier wird deutlich, dass sich das Sony Xperia 1 VI auch recht deutlich erwärmt, sofern man es unter Belastung setzt. Der erste Benchmark-Lauf war noch relativ harmlos, auch wenn man schon deutlich eine Erwärmung spüren konnte. Die weiteren Läufe haben das Gerät in der Spitze bis knapp 46°C erhitzt. Damit bleibt man in den Spitzenwerten zwar deutlich unterhalb des bisherigen Top-Hitzkopfes Xiaomi 14 Ultra, aber unangenehm in den Händen wird es mit 46°C eben trotzdem. Das Gerät lässt sich zwar noch kurz anfassen und bedienen, aber ein dauerhaftes Halten des 46°C warmen Gerätes empfinde ich nicht mehr als angenehm. Großer Vorteil: Das Gerät kühlt sehr schnell wieder herunter, sodass bereits nach einer kurzen Abkühlungszeit von 5-10 Minuten wieder eine einigermaßen normale Arbeitstemperatur um die 30°C im Innern des Smartphones erreicht ist. Die obigen Temperaturen erreicht die CPU übrigens auch problemlos an einem warmen Sommertag bei intensiver Nutzung (Siehe „Situation 3“ im Akku-Unterpunkt / -Stresstest). Die Temperatur im Innern des Smartphones bewegt sich dabei unter Umständen zwischen 43°C bis hin zu 47°C, was vor allem durch das Filmen im 4K Modus mit 60 FPS recht flott erreicht wird. Im Gegensatz zum Stresstest im Benchmark wird das Gerät an der Außenseite aber nicht so schnell heiß, sodass eine weitere Nutzung des Smartphones kein Problem darstellt.
Im Standby-Modus mit aktivierten mobilen Daten bewegt sich die Temperatur des Geräts um die 27°C an einem heißen Sommertag – das ist absolut im Rahmen und macht keinen Grund zur Sorge. Übrigens kam es während der gesamten Benchmark-Durchläufe zu keinem Abbruch oder einem "Cool Down" – auch das hat man also dem Xiaomi 14 Ultra voraus. Gute Leistung, Sony.
Media & Musik
Ein weiterer Punkt, der beim Sony Xperia 1 VI sicherlich für Aufmerksamkeit sorgen dürfte, ist das Thema „Wiedergabe von Musik und Videos“. Allein schon aufgrund der – immer noch – besonderen Bauform bzw. des besonderen Formfaktors des Geräts ist es natürlich spannend zu sehen, ob man aus dem Vorteil zweier - nach vorn gerichteter - Lautsprecher auch tatsächlich praktischen Nutzen ziehen kann. Immerhin ist das, aller Voraussicht nach, der Hauptgrund dafür, warum Sony am bisherigen Konzept der dickeren Displayränder und der im Rahmen integrierten Frontkamera festhält. Doch zu den Lautsprechern kommen wir später noch; wir beginnen mit den Wiedergabefähigkeiten des Geräts, konkret bei den Videos:
Ab Werk liefert Sony keinen dedizierten Videoplayer auf dem Xperia 1 VI mit. Videos können zwar auch hier wieder rudimentär mit den Standardmitteln von Google wiedergegeben werden – wirklich umfangreiche Einstellungs- bzw. Anpassungsmöglichkeiten hat der Nutzer hier aber nicht. Daher wurde das Gerät auch hier wieder mit der Drittanbieter-App meiner Wahl getestet – dem VLC Player. Auf dessen Konfigurationsmöglichkeiten möchte ich hier im Detail nicht eingehen – Ihr könnt Euch anhand der geposteten Screenshots ein eigenes Bild vom Umfang und der Benutzeroberfläche machen. Stattdessen möchte ich meinen Fokus auf die tatsächliche Wiedergabe legen, konkret auf das Display: Dieses liefert – das korrekte Quellmaterial vorausgesetzt – eine erstklassige Performance in Sachen Darstellung ab. Manch ein Nutzer war im Voraus etwas besorgt über die Tatsache, dass man beim Display – allem Anschein nach – eine „Rolle rückwärts“ machen würde; vor allem in Bezug auf die reduzierte Auflösung. De facto ist es aber so, dass diese bei alltäglichen Dingen – und da gehört für mich das mobile Betrachten von Videos dazu – absolut nicht negativ auffällt. Der Nutzen (längere Akkulaufzeit) dürfte viel größer sein als etwaige Einbußen aufgrund der von Sony getroffenen Entscheidung. Auch bei der Wiedergabe der Videos reagiert das Display bzw. dessen Sensor schnell auf Helligkeitsänderungen und passt die eigene Displayhelligkeit entsprechend an. Dank der erstklassigen Qualität des Displays sind auch hier keinerlei Farbabweichungen oder andere negative Aspekte sichtbar, sofern man mal nicht direkt und frontal auf das Display blickt. Übrigens: Sony liefert ab Werk zwei vorinstallierte Videos auf dem Gerät mit – diese sollen dem Nutzer einen Eindruck davon verschaffen, wozu das Smartphone im Stande ist. Als "normalo" Nutzer wird man solch Videomaterial aber wohl eher selten mit sich führen…
Etwas mehr Mühe hat sich Sony hingegen bei der Wiedergabe von Audiodateien gemacht; denn hier steht zumindest eine eigene Wiedergabe-App ab Werk zur Verfügung. Nach dem Start der Anwendung landet der Nutzer in einer Übersicht bestehend aus einer Abspielwarteschlange, den zuletzt gespielten und neu hinzugefügten Titeln. Sofern es bereits mal eine Wiedergabe im Player gab, wird unten in der Fußzeile eben diese darstellt – mit der Option die Wiedergabe direkt wieder aufzunehmen bzw. vor- oder zurückzuspulen. Nach dem Start der Wiedergabe öffnet sich der Wiedergabebildschirm automatisch. Auf diesem stehen die standardmäßigen Navigationsfunktionen „Vor“, „Zurück“ und „Pause/Start“ zur Verfügung. Links daneben das Shortcut für den Shuffle-Modus, rechts kann der Wiederholungsmodi festgelegt werden. Oberhalb dieses Navigationsbereiches befindet sich die Timeline, die Titelanzeige sowie die Möglichkeit, den Song als Favorit zu markieren bzw. ihn direkt einer Playlist zuzuordnen. Sofern vorhanden wird ca. in der oberen Hälfte des Displays dann das Album-Cover dargestellt.
Über das Einstellungsmenü des Players (Achtung – kann NICHT vom Wiedergabebildschirm aus erreicht werden, das geht nur aus der Bibliotheken-Ansicht) stehen viele weitere Individualisierungsmöglichkeiten für den Nutzer zur Verfügung. Die wohl wichtigsten sind unter der simplen Überschrift „Audioqualität“ zu finden: Hier lassen sich nämlich die Audioeinstellung für die Wiedergabe von Musik und Videos festlegen – und das sind nicht gerade wenige. Im Bereich „Musik“ setzt Sony auf die „DSEE Ultimate“ Technologie, bei den Videos kommt „Dolby Sound“ zum Einsatz. Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, sämtliche Optimierungen entweder vollständig zu deaktivieren oder aber diese mittels vorgefertigten Profilen zu filtern und die Profile dann auch individuell anzupassen. Konkret bedeutet das, dass bspw. mit der Option „Empfohlen“ das Smartphone eigenständig bei Musik und Video jeweils die optimale Wiedergabeoption wählt. Dabei wird zwischen den – auch separat anwählbaren – Punkten „Audioqualität verbessern“ und „Spatial Sound“ geswitcht. Die jeweilige Auswirkung könnt Ihr den Beschreibungen im Screenshot entnehmen. Wer sich stattdessen für den Punkt „Benutzerdefiniert“ entscheidet hat selbst die Wahl zwischen den unterschiedlichen Technologien und kann diese teilweise auch parallel zum Einsatz bringen. Das für mich perfekte Klangerlebnis bei der Wiedergabe über die Lautsprecher habe ich im Modus „Benutzerdefiniert“ mit den Punkten „Dolby Sound Dynamisch“ und „DSEE Ultimate“. Diese Soundoptimierungen basieren teilweise auf eigenen KI-Profilen bzw. KI-Protokollen; das betrifft natürlich vor allem diejenigen Profile, die automatisiert die jeweils beste Einstellung wählen und sie dem Nutzer präsentieren.
Nun zur Qualität der Wiedergabe: Bombastisch! Sehr viel mehr kann und muss ich dazu nicht sagen. Das Sony Xperia 1 VI ist zwar – nimmt man die dB-Werte unten als Basis – nicht das lauteste Gerät am Markt, allerdings ist es zweifelsohne das Gerät mit den umfangreichsten Einstellungsmöglichkeiten, der durchdachtesten Wiedergabe-App und des wohl klangvollsten Sounds, den ich bisher bei einem Smartphone erleben durfte. Der Sound wird nahezu 50/50 über die beiden Lautsprecher wiedergegeben, was vermutlich auch der Grund dafür sein dürfte, dass das Gerät eben bei der Lautstärke nicht an der Spitze steht: Oftmals haben Smartphones mit Stereo-System eine 60/40 Splittung, wobei natürlich der Hauptlautsprecher entsprechend profitiert. Da kann das Xperia 1 VI nicht mithalten – muss es aber auch nicht, denn für mich geht Klang und Qualität vor purer Lautstärke. Dasselbe positive Fazit kann ich beim Wiedergeben von Audiodateien über Headset ziehen. Im Test mit meinen kabelgebundenen Sennheiser In-Ears (dass die tatsächlich nochmal zum Einsatz kommen dürfen – wundervoll! ) überzeugt das Sony mit einem sehr ausgewogenen und kräftigen Klangbild. Die Anpassungsmöglichkeiten sind hier schier unendlich, sodass jeder Nutzer die für sich passende Option mit etwas Herumprobieren finden sollte. Das Sony ist seit langer, langer Zeit mal wieder ein Smartphone, mit dem das Musikhören richtig Spaß macht und man das Headset kaum mehr aus dem Gehörgang friemeln möchte.
Übrigens: Das Xperia 1 VI ist vermutlich DAS Smartphone mit der feinfühligsten Lautstärkeregelung, die ich jemals testen durfte. Das Gerät unterstützt sage und schreibe 30 Regelungsstufen – das ermöglicht ein besonders feinfühliges Regeln, ein nerviges Problem vieler anderer Smartphones (Wiedergabe auf einmal zu laut oder zu leise und damit nicht optimal) entfällt also.
Folgende Formate werden vom Sony Xperia 1 VI bei der Wiedergabe unterstützt:
Nachfolgend findet Ihr noch die ermittelten dB-Werte des Sony Xperia 1 VI. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Wie es sich für ein ordentliches Flaggschiff-Gerät im Jahr 2024 gehört, bietet auch das Sony Xperia 1 VI alles, was man sich so vorstellen kann oder wünscht. Man liefert zwar nicht unbedingt in allen Kategorien das Maximum an Leistung ab, aber im Großen und Ganzen weiß das Gesamtpaket doch zu überzeugen. WLAN wird mit den Standards IEEE 802.11 a/b/g/n/ac/ax im Frequenzbereich 2,4 / 5 und 6 GHz supportet. Bluetooth wird im Standard 5.4 mit LE-Audio Erweiterung unterstützt und wer in Sachen Audio-Wiedergabe kein Bluetooth braucht oder möchte kann zudem auf die 3,5 mm Klinkenbuchse an der Oberseite des Geräts zurückgreifen.
Eine absolute Seltenheit in der heutigen Zeit stellt der Micro SD Speicherkartenslot dar: Das Gerät kann mit einer Nano-SIM und einer Micro SD Speicherkarte (max. Größe 1,5 TB) bestückt werden. Wer die Dual-SIM Funktionalität des Xperia nutzen möchte, muss zwangsweise eine der SIM als eSIM vorhalten und auf dem Gerät installieren. Und Freunde des mobilen Bezahlens werden sich an der integrierten NFC-Funktionalität erfreuen.
In Sachen Navigation kann das Sony auf die gängigsten Dienste zurückgreifen: Neben A-GPS und Galileo sind auch A-GLONASS, Beidou und QZSS mit von der Partie. Beim praktischen Test hinterließ das Xperia 1 VI ein zweigeteiltes Bild was vor allem daran lag, dass auf den Messstrecken mit unterschiedlich vielen Satellitenverbindungen gemessen wurde. Weniger Probleme hat das Gerät in der Nähe von Infrastruktur – hier funktioniert die Wegfindung top bzw. die Genauigkeit der Aufzeichnungen und damit des Gerätestandorts ist hoch bis sehr hoch (Abweichungen im Bereich von 1 bis max. 3 Meter). Befindet man sich mit dem Gerät aber mal tatsächlich etwas weiter außerhalb von erschlossenem Gebiet, fällt die Anzahl der zur Verfügung stehenden Satelliten recht stark auf nur rund 20. Andere Geräte wie bspw. ein Pixel 8a oder auch das privat genutzte A34 sind hier mit mindestens 30 verfügbaren Satelliten unterwegs und weisen somit auch eine höhere Genauigkeit aus. Konsequenz: Bei solchen Bedingungen bzw. diesen Strecken kam es des Öfteren zu teils heftigen Abweichungen zwischen der aufgezeichneten Route und der tatsächlich absolvierten Strecke. Einen genaueren Eindruck davon könnt Ihr Euch selbst anhand der Screenshots machen:
Über die Type-C USB-Buchse an der Unterseite des Sony Xperia 1 VI können Daten im Standard USB 3.2 (SuperSpeed-USB, 5 Gbit/s) transferiert werden. Des Weiteren unterstützt das Gerät den Video- / Bildausgang über Display-Anschluss mittels Typ-C oder HDMI-Adapterkabel in 4K / 60 FPS. Schade ist die Tatsache, dass Sony nicht mal ein passendes USB Datenkabel beim diesjährigen Flaggschiff mitliefert. Vor allem, weil das Sony recht zickig im Umfang mit USB-Kabeln ist, ich musste meine bei mir vorhandenen Kabel zunächst mal reihenweise durchprobieren weil entweder gar keine Verbindung zwischen Smartphone und PC zustande kam oder nur eine extrem Langsame.
Zum Aufladen des integrierten 5.000 mAh Akkus unterstützt das Gerät USB PD 3.0 und PPS. Der Hersteller empfiehlt natürlich das eigene Ladegerät aus dem Zubehör-Portfolio, welches optional erworben werden kann. De facto lässt sich das Smartphone selbstverständlich über jedes beliebige USB-Typ C Kabel samt Adapter laden – unter Umständen steht dann aber nicht die maximal mögliche Ladeleistung zur Verfügung. In meinem Test konnte ich mit verschiedenen Ladegeräten und -kabeln eine maximale Input-Leistung von 25W kabelgebunden erreichen. Das Xperia 1 VI lädt bis ca. 90% mit dieser Leistung, drosselt dann auf max. 10W bis 95% herunter und die letzten 5% der Akkukapazität werden mit 3-5W in den Akku gepumpt. Lädt man das Smartphone also nahezu vollständig von 0% auf 100% sollte man – bei maximal möglicher Leistung – mit rund 1,5 Stunden Gesamtladezeit rechnen.
Sicherheit
Etwas weniger an Umfang bietet das Xperia 1 VI leider – immer noch – in Sachen "Gerätesicherheit". Das Smartphone kann zwar mittels PIN / Passwort / Muster / einfachem Wischen oder per Fingerabdruck gesichert werden – eine Entsperrmöglichkeit per Gesichtserkennung fehlt aber auch hier wieder – im Jahr 2024. Gut – man kann jetzt natürlich damit beginnen, über den Sicherheitsstandard einer 2D-Gesichtserkennung via Frontkamera zu spekulieren. Fakt ist aber, dass Sony mittlerweile der einzige Hersteller ist, der diese Option überhaupt nicht als Wahlmöglichkeit anbietet. Selbst günstige China-Geräte verfügen über die Option, sodass man sich zumindest selbst entscheiden kann die Möglichkeit zu nutzen oder eben nicht. Stattdessen wird der Nutzer hier bevormundet und kann biometrisch lediglich mittels Fingerabdruck aktiv werden. Immerhin: Der seitlich verbaute Scanner funktioniert mit einer sehr hohen Erkennungsrate, ist schnell (minimale Verzögerung vom Auflegen des Fingers bis zum Entsperren des Displays – ca. 1 Sekunde) und – für meine Hände – hervorragend platziert. Das Einlesen geht mit 20 Scan-Vorgängen eher schnell und nach maximal fünf eingescannten Finger-Profilen ist Schluss. Das sollte in der Praxis aber auch ausreichen – wirklich sinnvoll platzierbar ist ohnehin nur der Daumen oder der Zeigefinger, somit können bei Bedarf auch zwei unterschiedliche Personen mittels Biometrie Zugang zum Gerät bekommen.
Extras
Benachrichtigungen:
Sony verzichtet beim 2024er Flaggschiff erneut auf die in früheren Geräten noch verbaute Notification-LED. Das ist insofern schade, als dass es immer noch genügend Liebhaber einer solchen LED geben würde, da sie einfach unglaublich praktisch ist und – im Vergleich zu einem Always-on-Display – nochmal deutlich stromsparender agiert. Auch wenn natürlich der Informationsgehalt nicht derselbe ist. Immerhin bietet Sony als Alternative – theoretisch - das Always-on-Display an, welches allerdings vom Nutzer nicht großartig individualisiert werden kann. Es lässt sich festlegen, ob das "Inaktivitätsdisplay" dauerhaft dargestellt werden soll oder nur bei neuen Ereignissen – und das war's dann im Großen und Ganzen auch schon. Einen Funktionsumfang wie man ihn bspw. von Samsung kennt ist hier nicht gegeben und den hätte ich persönlich auch nicht in vollem Umfang gebraucht – aber ein paar mehr Individualisierungsmöglichkeiten wären schon nett gewesen. Doch wieso eben der beiläufige Hinweis auf "theoretisch"? Nun – de facto funktioniert das Always-on-Display nicht korrekt, weshalb dessen Mehrwert in der Praxis gen Null sinkt. Wird das AoD auf "Dauerhaft" gestellt, sinkt die Helligkeit des Displays auf das absolute Minimum ab, sodass man vielleicht mit viel Good-Will bei völliger Dunkelheit etwas erkennen kann. In normaler Umgebung bei Tageslicht – keine Chance. Des Weiteren werden dann verpasste Ereignisse auch immer noch nicht direkt dargestellt, sondern müssen über einen Tipp auf das Display erst "aktiviert" werden – absolut nervig. Wenn ich ein AoD möchte, dann soll es gefälligst auch gescheit funktionieren. Übrigens: Wird die Option "nur bei neuen Ereignissen" angewählt, reagiert das Gerät bzw. die AoD-Anwendung im Regelfall gar nicht. Quasi als wäre der Menüpunkt ohne Funktion.
Hier muss Sony dringend softwareseitig noch Hand anlegen und nachbessern – die aktuelle Lösung ist ein Graus und wird dem Gerät als Ganzes so nicht gerecht.
Taschenlampe:
Einen Taschenlampen-Modus bietet das Sony Xperia 1 VI, allerdings nur mit den schlichten Optionen An / Aus. Die Leuchtstärke / Helligkeit kann nicht vom Nutzer bestimmt werden.
Radio:
Fehlanzeige – nicht vorhanden.
Fazit
Das Sony Xperia 1 VI ist anders – und zwar erfrischend anders. Sony setzt den Fokus seines diesjährigen Smartphone Flaggschiffs ganz klar auf die Kamera bzw. das Kamera-System und sorgte – gerade deshalb – für Verwunderung. Denn entgegen manch eines Konkurrenten entschied man sich bei Sony dafür, nicht die neuen Lytia-Sensoren zu nutzen, sondern stattdessen auf ältere IMX-Eigengewächse zu setzen. Dass das nicht grundsätzlich negativ sein muss, zeigen die Ergebnisse der Hauptkamera des Xperia 1 VI: Speziell im Pro-Modus gelingen – etwas Feingefühl bei den Einstellungen vorausgesetzt – wirklich hervorragende Bilder. Für die Ultraweitwinkelkamera und das Tele-Objektiv gilt das bei ausreichend viel Helligkeit ebenfalls, vor allem die perfekte Abstimmung auf den Hauptsensor konnte überzeugen – ansonsten fallen die beiden Kameras qualitativ etwas hinter dem Wettbewerb am Markt ab. Doch wer jetzt gedacht hat, dass Sony nur Kamera kann, liegt falsch: Trotz der Tatsache, dass man beim Display jetzt einen Weg eingeschlagen hat, der eher in Richtung "Mainstream" geht (anderes Seitenverhältnis bei geringerer Auflösung), hat Sony es geschafft die Balance hier perfekt auszutarieren. Das Panel überzeugt qualitativ und die Reaktionsschnelligkeit samt Helligkeit liegen auf Top-Niveau. Die beiden zum Nutzer gerichteten Lautsprecher gehören zwar in Sachen Lautstärke nicht zu den Topmodellen am Markt, sind aber qualitativ das Beste, was ich im Smartphone-Segment seit langer Zeit zu Gehör bekommen habe. Dazu kommt eine sehr hübsche und übersichtlich gestaltete Wiedergabe-App mit viel Funktionsumfang. Außerdem hat Sony noch Asse im Ärmel: Ein Micro SD Speicherkartenslot und eine 3,5 mm Klinkenbuchse – bei vielen "modernen" Nutzern verschrien, bei Musikliebhabern und notorischen Foto- und Video-Messis geliebt. Mir persönlich gefällt es, dass es weiterhin ein Hersteller am Markt gibt, der diese Punkte auch bei den Flaggschiffen berücksichtigt – zumal sich das Top-Smartphone von Sony ja gerade zu dazu anbietet, im Bereich "Musik" ebenfalls eine Spitzenleistung abzuliefern. Mit "Sony" und "Musik" war ja mal was… Doch es gibt noch einen Punkt, den man dem Gerät nicht ansieht: Seine Akkulaufzeit. Dank heruntergeschraubter Displayauflösung und einer – augenscheinlich – top optimierten Software diesbezüglich (mit etlichen weiteren Einstellungsmöglichkeiten), mutiert das Kamera-Flaggschiff zu einem Akku-Monster. Da ist es dann vielleicht auch nicht mehr ganz so wild, wenn nur mit 30W max. kabelgebunden geladen werden kann.
Doch es gibt auch Punkte, bei denen Sony es sich selbst unnötig schwer macht: Zum Preis von 1.399,- EUR in der UVP muss das Gerät einfach einen längeren Software-Support bekommen. Vor allem bei der überschaubaren Anzahl an Geräten muss da einfach auch Flaggschiffleistung da sein. 3 Major Updates und 4 Jahre Security-Patches sind zu wenig. Wenn man dann noch bedenkt, dass das Xperia 1 VI tatsächlich den Negativrekord in Bezug auf den Lieferumfang an Smartphones aufstellt, ist das eigentlich schon richtig bitter. Doch um ein fehlendes USB-Kabel geht es mir nicht mal – viel mehr sind es Punkte wie beispielsweise ein nur halbherzig implementiertes Always-on-Display, das einem eigentlich die Freude an dem sonst so – Entschuldigung – geilen Gerät nimmt oder sie zumindest beeinträchtigt.
Wie heißt es so schön: Wo Sonne ist, da muss auch Schatten sein. Im Großen und Ganzen ist für mich mehr Sonne als Schatten beim Xperia 1 VI, in den wesentlichen Punkten überzeugt das Gerät und hebt sich positiv vom derzeitigen Einheitsbrei am Markt ab. Wenn Sony in Sachen "Updates" überzeugen kann (sowohl was die Kontinuität der Updates angeht als auch vielleicht einen nachträglich verlängerten Update-Zeitraum), stehen dem Gerät nunmehr ein paar "Software-Hindernisse" im Weg, die sich prinzipiell aber einfach fixen lassen. Man darf gespannt sein, ob und wie Sony den Joker hier spielt. Wer viel Wert auf Kamera und "Selbstbestimmung" vor KI & Automatisierung legt, der ist beim Sony Xperia 1 VI genau an der richtigen Stelle: Hier kann der Nutzer noch größtenteils entscheiden, was bei den Aufnahmen herauskommen soll.
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Positiv:
Bilder, mit dem Xperia 1 VI geschossen:
Sony Xperia 1 VI Sample-Video 1 4K 30 FPS – SteadyShot High Quality:
Sony Xperia 1 VI Sample-Video 2 4K 60 FPS – SteadyShot High Quality:
Sony Xperia 1 VI Sample-Video 3 Full HD 60 FPS – SteadyShot High Quality:
Sony Xperia 1 VI Sample-Video 4 4K 60 FPS - Audio SteadyShot High Quality:
Sony Xperia 1 VI Sample-Video 5 4K 60 FPS – SteadyShot High Quality:
[/ANCHOR][/ANCHOR]
Kommentar des Testers
"Der König ist tot. Lang lebe der König! - irgendwie fand' ich diese altbekannte Redewendung beim Sony Xperia 1 VI sehr passend. Der japanische Hersteller verabschiedet sich bei seinem 2024er Smartphone-Flaggschiff von alten Lasten (Display-Seitenverhältnis u. -auflösung), behält ein paar Dinge mit Markencharakter bei (Stereo-Lautsprecher auf der Front und Selfie-Kamera im breiten Displayrahmen, Speicherkartenslot, …) und mischt all das mit einem kleinen bisschen Experimentierfreude (neue, einheitliche Kamera-App und leicht verlängerter Update-Zeitraum). Doch sind all diese Änderungen genug für den Personenkreis, der sich bislang nicht von Sony-Geräten hatte überzeugen lassen? Oder vergrault man damit vielleicht sogar alteingesessene Sony-Fans? Nun, ich finde Sony hat den Spagat hier ganz hervorragend gemeistert. Das Xperia 1 VI ist ein absolut hochwertig verarbeitetes Gerät, bietet Features, die man sonst in keinem anderen Flaggschiff-Segment mehr bekommt und setzt bei der Kamera durchaus beachtliche Ausrufezeichen. Doch mit einer hohen UVP von 1.399,- EUR macht man sich selbst teilweise das Leben schwer und 3 Jahre Major Android-Updates und 4 Jahre Sicherheitspatches sind – im Vergleich zur Flaggschiff-Konkurrenz – eben immer noch unteres Mittelfeld. Es wird spannend sein zu sehen, wo das Gerät seine Kernkompetenzen hat und ob diese eventuell über den ein oder anderen negativen Aspekt hinwegtäuschen können.“
Einleitung
Sony hatte und hat wahrlich keinen einfachen Stand im Bereich der Android-Smartphones. Man hat den Ruf weg als exotischer Außenseiter und hat – zugegeben – in den letzten Jahren auch eher mehr getan diesen Ruf zu festigen, als dagegen zu arbeiten. 2024 scheint das aber anders zu werden; denn Sony macht beim Flaggschiff Xperia 1 VI einen Schritt in Richtung "Mainstream", ohne dabei die Werte der Sony-Community gänzlich zu vernachlässigen. Gemeint ist der Schritt hin in ein eher "normales" Display-Seitenverhältnis mit reduzierter Auflösung (die dennoch easy für 99% der Aufgaben eines Smartphones ausreichend ist. Gleichermaßen behält man aber spezielle Dinge wie beispielsweise die 3,5 mm Klinkenbuchse und den Speicherkartenslot bei. Beide Merkmale, die man bei der Konkurrenz in der Flaggschiff-Liga gänzlich vermisst und selbst in der Midrange-Kategorie darunter sucht man sich einen Wolf nach diesen Ausstattungsmerkmalen. Und nein, eine Klinkenbuchse und ein Speicherkartenslot gehören nicht automatisch ins vorige Jahrhundert – sie haben durchaus auch heute noch ihre Daseinsberechtigung für bestimmte Zielgruppen und letztlich kann ja jeder frei über den Kauf von Smartphone A oder Smartphone B entscheiden.
Ich persönlich bin gespannt, wie Sony den Spagat zwischen traditionellen Werten einerseits und modernen Anforderungen andererseits schaffen möchte. Immerhin liegt das Xperia 1 VI preislich eher am oberen Ende der Skala – sicherlich nicht unbedingt die beste Ausgangsposition für einen fulminanten Marktstart samt dazugehöriger Aufholjagd. Schließlich wurde das Gerät für ein 2024er Flaggschiff in Relation zur Konkurrenz eher spät auf den Markt gebracht und muss sich somit vor dem gesamten 2024er Ensemble messen lassen.
Inhaltsverzeichnis
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung
Die technischen Daten des Sony Xperia 1 VI
- Abmessungen: 162 x 74 x 8,2 mm bei 192 Gramm
- Verfügbare Farben: Khaki / Platinsilber / Gojischwarz
- 6,5" LTPO OLED Dislay mit bis zu 120 Hz Bildwiederholrate und 1.080 x 2.340 Pixel Auflösung, 19,5 : 9 Verhältnis
- Gorilla Glass Victus 2 auf der Front / Gorilla Glass Victus auf der Rückseite
- Wasserabweisend gemäß IPX5 / IPX8 und staubdicht gemäß IP6X
- 52 Megapixel Hauptkamera (48 MP effektiv) mit 1/1,35 Zoll Exmor T-Sensor, 12 MPX Binning-Funktion, f/1.9er Blende, 24mm Brennweite und 84° Sichtfeld
- 12 Megapixel Kamera mit 1/3,5" Exmor RS-Sensor, f/2.3er (85 mm) – f/3.5er (170 mm) Blende, Sichtfeld 28° (85 mm) – 15° (170 mm)
- 12 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit 1/,25" Exmor RS-Sensor, f/2.2er Blende, 16 mm Brennweite und 123° Sichtfeld, 21,3x Hybridzoom
- ZEISS-Objektive, kontinuierlicher Autofokus, Augen-Autofokus in Echtzeit, OIS beim 24 mm und 85-170mm Objektiv
- LED-Leuchte
- 4K HDR Videoaufnahmefunktion mit 24 / 30 / 60 und 120 Frames pro Sekunde, SteadyShot, Objektverfolgung und Augen-Autofokus
- 12 Megapixel Frontkamera mit 1/2,9" Exmor-RS Sensor, f/2.0er Blende, 24 mm Brennweite und 83° Sichtfeld, Nachtaufnahmefunktion.
- Hi-Resolution Audio, High-Resolution Audio Wireless (LDAC)
- 3,5 mm Klinkenbuchse
- Stereo Lautsprecher mit Dolby Atmos Zertifzierung, Qualcomm aptX Adaptive
- 12 GB RAM Arbeitsspeicher
- 256 GB interner UFS 4.0 Nutzerspeicher
- Micro SD Speicherkartenslot (bis zu 1,5 TB unterstützt)
- Dual-SIM Funktionalität (1x Nano-SIM + 1x eSIM)
- Android 14 ab Werk, 3 Major-Betriebssystemupdates und 4 Jahre Security Patches
- Qualcomm Snapdragon 8 Gen.3 Prozessor
- 5.000 mAh Akku, fest verbaut
- USB Power Delivery 3.0 und PPS – 30W kabelgebundenes Schnellladen
- USB Typ-C 3.2 Port, Video- / Bild-Ausgang über Display-Anschluss
- Kabelloses Laden (Qi) – 15W
- Reverse Wireless Charging
- WLAN IEEE 802.11 a/b/g/n/ac/ax 2,4 / 5 / 6 GHz
- A-GPS / A-GLONASS / Beidou / Galileo / QZSS
- Bluetooth 5.4 LE
- NFC
- Fingerabdruckscanner
Lieferumfang
Das Sony Xperia 1 VI hat das Potenzial in Sachen "Lieferumfang" einen neuen Rekord aufzustellen – allerdings nicht im positiven Sinne. Ich glaube ich hatte bis dato noch kein Smartphone bei mir, welches bei der Verpackung (und damit einhergehend dem mitgelieferten Zubehör) so kompakt zusammengeschrumpft wurde – ums jetzt mal positiv zu formulieren. Folgendes findet der potenzielle Sony-Neuling in der Box:
- 1x Smartphone „Sony Xperia 1 VI mit fest verbautem 5.000 mAh Akku
- Diverse Anleitungen und Sicherheitshinweise in Papierform
Und das war es dann tatsächlich auch schon. Ihr bekommt weder ein Netzteil noch ein passendes USB-Kabel mitgeliefert. Sogar auf das SIM-Werkzeug hat Sony verzichtet, wobei dieses auch gar nicht benötigt wird: Der Slot lässt sich nämlich dank einer Einkerbung an der Oberseite auch easy mit dem Fingernagel aus dem Rahmen lösen. Eigentlich auch ganz praktisch…
Dennoch: Das täuscht natürlich nicht darüber hinweg, dass der Lieferumfang für ein Smartphone mit einer UVP oberhalb der 1.000 EUR Grenze wirklich sehr minimalistisch gehalten ist. Dass Sony nicht mal mehr ein USB-Kabel in den Lieferumfang packt und damit faktisch eine kabelgebundene Verbindung zu Rechner & Co. erstmal unmöglich macht, könnte man schon fast als "dreist" bezeichnen. Klar – jetzt kann man natürlich anführen, dass man das Gerät auch kabellos koppeln kann oder vielleicht auch schon entsprechende Kabel zu Hause hat. Aber es bleibt eben der fade Beigeschmack ein Gerät für >1.000 EUR erworben zu haben, dass sich "out of the Box" nicht mal eben vollumfänglich ohne Zutun nutzen lässt – und das ist und bleibt schade.
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Das Xperia 1 VI dürfte auch im Jahre 2024 zu den Geräten gehören, die aufgrund seiner Bauart bzw. seiner Designsprache vom Rest des Marktes heraussticht. Das lässt sich jetzt sowohl positiv als auch negativ sehen, ist grundsätzlich aber mal von dem eigenen Geschmack abhängig – daher muss sich hier jeder selbst ein Bild machen. Fakt ist jedenfalls: Sony hat beim 2024er Flaggschiff einen Mittelweg genommen im Hinblick auf die Designsprache. Man ist vom bisher sehr exotischen Display-Seitenverhältnis mehr in Richtung Mainstream gegangen und setzt dabei aber weiterhin auf eine gesondert im Displayrahmen platzierte Frontkamera und zwei nach vorn gerichtete Stereo-Lautsprecher – mit allen daraus resultierenden Vor- und Nachteilen.
Auf der Front dominiert das 6,5" große LTPO-OLED Display welches im Vergleich zu vielen Wettbewerbern aber immer noch eher langgezogen wirkt, dafür aber eine sehr angenehme Breite aufweist – zumindest, wenn man den Bedienkomfort (Erreichbarkeit des Displays mit der Hand bei der Bedienung) angeht. Ober- und unterhalb des Displays platziert Sony die beiden Lautsprecher – man nutzt also wieder ein Stereo-Setup, welches direkt in Richtung des Nutzers "feuert". Hier kommt also der zusätzlich verfügbare Platz um das Display herum schon mal sehr gut zur Verwendung. Sony selbst definiert übrigens – ähnlich dem Wettbewerb – auch den unteren Lautsprecher als "Hauptlautsprecher", tendenziell sollte hier also der größere Teil der Lautstärke und des Volumens anliegen. Ob das tatsächlich auch so ist, werden wir später noch sehen. Die Hörmuschel oben wird dabei – logische Konsequenz – als zweiter Lautsprecher definiert und unterstützt bei der Wiedergabe von Medien oder aber erfüllt seinen Zweck beim Führen von Telefonaten. Links gesehen von der Hörmuschel – ebenfalls innerhalb des Displayrahmens - findet sich die 12 Megapixel Frontkamera. Sony dürfte damit weiter einer der wenigen Hersteller sein, die weder auf eine "Under-Display-Camera" noch auf eine Punch-Hole / Notch-Lösung setzen. Durchaus auch mal wieder eine nette Abwechslung und für mich persönlich überhaupt kein Nachteil. Rechts von der Hörmuschel hat Sony den Näherungs- und Lichtsensor für das Display platziert. Der fällt eigentlich nur bei wirklich genauem Hinsehen auf und selbst dann wirkt er keineswegs störend, denn auch hier hat man den Platz im Displayrahmen genutzt.
Auf der Oberseite des Xperia 1 VI geht es etwas weniger spektakulär zu: Links befindet sich die 3,5 mm Klinkenbuchse, die das Xperia 1 VI in der heutigen Zeit quasi zu einer One-Man-Show hievt, da kaum ein Mainstream-Hersteller in Flaggschiffgeräten noch 3,5 mm Klinkenbuchsen verbaut. Für mich tatsächlich sehr schade, auch ich nutze hin und wieder noch kabelgebundene Peripherie. Rechts befindet sich eines der insgesamt drei Mikrofone. Ungefähr auf Höhe der Frontkamera wird der Metallrahmen von einem der in Summe neun Antennenstreifen unterbrochen. Die Unterbrechung ist aber nur optischer Natur und fällt auch nur bei sehr genauem Hinsehen auf – fühlen kann man sie beim Drüberfahren mit den Fingern eigentlich überhaupt nicht.
Auf der rechten Seite des Smartphones geht es dann wieder etwas spezieller zur Sache, immerhin findet man hier ebenfalls wieder Alleinstellungsmerkmale des Xperia 1 VI vor. Zunächst wären auch hier im Rahmen zwei der Antennenstreifen platziert, nämlich jeweils ganz oben und unten an der Seite. Beginnen von oben her kommt dann die erste der insgesamt drei Hardware-Tasten in Spiel – die Lautstärke-Wippe. Unterhalb dieser findet sich der – bündig mit dem Rahmen abschließende – Power-Button welcher gleichzeitig den Fingerabdruckscanner beherbergt. Noch etwas weiter unten am Rahmen folgt Taste Nummer 3: Der 2-stufige Auslöser für die Kamera. Mit ihm lässt sich die Kamera sowohl starten als auch bei gestarteter App fokussieren und Auslösen.
Die Unterseite des Geräts weist – in Anbetracht der eigentlich eher geringen Breite des Geräts – wieder recht viele erwähnenswerte Punkte auf: Neben drei weiteren Antennenstreifen befindet sich mittig der USB Typ-C 3.2 Port. Links daneben sitzt das zweite Mikrofon (Hauptmikrofon) und der Schacht für die Nano-SIM- und die Speicherkarte. Dieser lässt sich – wie oben schon kurz erwähnt – erfreulicherweise ganz ohne Werkzeug direkt mit dem Fingernagel öffnen.
Die linke Seite des Xperia 1 VI ist recht unspektakulär, hier befinden sich nämlich nur drei weitere Antennenstreifen und ansonsten keine weiteren Bedienelemente oder Anschlüsse.
Deutlich interessanter wird es dann wieder auf der Rückseite des Xperia 1 VI: Äußerst prominent hat Sony hier den "Kamerastreifen" platziert, welcher die drei rückseitigen Kameras samt LED-Leuchte und drittem Mikrofon einfasst. Im Zwischenraum zwischen Hauptkamera (Mitte) und dem Tele-Objektiv (unten) findet sich das ZEISS-Logo als klares Statement für die verbaute Technik. Rechter Hand der Kamera befindet sich der NFC-Bereich des Smartphones, ungefähr mittig ist schwarz glänzend das SONY-Logo angebracht. Am unteren Ende der Rückseite befinden sich die gesetzlich geforderten Kennzeichnungen (CE-Zeichen, Entsorgungshinweis, etc.) sowie der XPERIA-Modellname und die genaue Modellbezeichnung. Schön ist anders – das hätte man bestimmt auch anders lösen können…
Mehr gibt es im Großen und Ganzen nicht zur Optik des Xperia 1 VI zu sagen – die Details (gerade im Hinblick auf die internen Bauteile) könnt Ihr der Sony-eigenen Skizze des Smartphones entnehmen. Vielleicht auch ganz interessant zu wissen, wo sich was im eigenen Smartphone befindet…
Wir machen weiter mit der Wertigkeit und der Verarbeitung des 2024er Flaggschiffs: Beim ersten Entnehmen des Geräts aus seiner "Eierschale" dachte ich "okay – sehr längliches Format und…uhhh… ein Metallrahmen und ….uhhhh… eine oberflächenbehandelte Rückseite – nice!". Nach ein paar Tagen Nutzung würde ich meine anfängliche Euphorie ein kleines bisschen relativieren – aber mal von vorne: Das Gerät liegt wirklich sehr gut in der Hand, was vor allem an seiner eher geringen Breite liegt – an diesen Formfaktor könnte ich mich gewöhnen. Ebenfalls sehr positiv zum Erscheinungsbild und Feeling beitragend sind die Materialwahl samt Gestaltung des seitlichen Rahmens: Der besteht erfreulicherweise aus Metall und weist eine horizontale Linienstruktur auf was einerseits optisch mal was Anderes als immer nur ein glatter Rahmen ist. Andererseits lässt sich das Gerät so auch griffiger in die Hand nehmen, was beim Bedienen einfach auch ein Stück weit "Sicherheit" transportiert – vor allem auch wieder durch das Zusammenspiel der geringen Breite. Schaut man sich dann die Rückseite an stellt man zunächst fest, dass Sony auch hier nicht einfach nur eine 0815-Lösung angewandt, sondern man sich schon auch Gedanken gemacht hat. Die Rückseite besitzt nämlich ebenfalls eine bearbeitete Oberfläche, in diesem Fall leicht "punktiert" – Sony selbst beschreibt sie als "konvexe Microstruktur von Hartglas mit mattierter Oberfläche, auf der Fingerabdrücke und Oberflächenkratzer im Gegensatz zu anderen Materialien keine Chance haben." Auf mich persönlich macht es aber mehr den Eindruck, als dass es sich dabei um Polycarbonat (also Kunststoff) handelt – jedenfalls fühlt es sich so an und auch beim Abklopfen der Rückseite macht es diesen Eindruck. Und genau das ist auch der Punkt, der mich von anfänglicher Euphorie etwas in Richtung "Ernüchterung" zurückfallen lässt: Die Oberfläche fühlt sich angenehm an und es macht einfach Spaß, das Gerät in den Händen zu halten – aber die Materialwahl hätte man da gerne auch nochmal überdenken können. Irgendwie wird die einem >1.000 EUR UVP-Smartphone nicht gerecht – wobei man sich hier mit anderen Wettbewerbern im selben Umfeld befindet, die machen es ja kaum besser. Bitte versteht mich nicht falsch: Die Rückseite wirkt dadurch nicht direkt "billig" – aber durch den Metallrahmen hat man den Materialvergleich quasi ständig vor den Augen und in den Fingern – es ist einfach ein anderes Feeling. Und auch wenn Sony angibt, dass es sich um Glas handeln soll – für mich fühlt es sich nicht wie Glas an, sondern in Sachen "Wertigkeit" eben schlechter.
Womit wir dann auch die passende Überleitung hin zur Verarbeitung haben: Diese ist ohne jeden Zweifel erhaben, Sony leistet sich hier definitiv keinen Patzer und liefert ab; selbst bei den kleinen – eher unscheinbaren – Dingen: Das beste Beispiel habe ich Euch oben bereits mit den Antennenstreifen im Rahmen des Geräts genannt: Ja, man sieht sie – aber man spürt bzw. fühlt sie nicht. Weder bei der normalen Bedienung noch beim gezielten Drüberstreifen mit dem Finger. Und genau solche Kleinigkeiten sind es nachher, die den Unterschied zwischen den Big Playern und kleineren bzw. neueren Unternehmen machen können. Selbst beim härteren Anfassen des Xperia 1 VI gibt dieses keine unschönen oder seltsamen Geräusche von sich – lediglich die Kameras weisen beim Schütteln des Geräts wieder deutlich hörbare OIS-Geräusche auf. Die sind schon recht deutlich hörbar, aber keinesfalls so schlimm wie beim diesjährigen Xiaomi-Rassel-Flaggschiff. Man muss eben einfach im Hinterkopf haben, dass diese Art von Geräuschen bauart-bedingt ist und es sich dabei um die logische Konsequenz aus immer anspruchsvoller Technik auf möglichst geringem Raum handelt. Bei der normalen Bedienung des Smartphones (bspw. dem Herausnehmen aus der Hosen- oder Hemdtasche, etc.) fallen die Geräusche aber in keinem Fall auf – hierzu muss man schon mit dem Kopf aktiv in der Nähe des Smartphones sein. Für den Alltag also eigentlich uninteressant – dennoch gehört es zumindest erwähnt.
In Sachen IP-Rating gibt der Hersteller gibt die Zertifizierungen wie folgt an: Wasserabweisend nach und IPX5 und IPX8, staubdicht nach IP6X. Sony verweist darauf, dass sämtliche Anschlüsse und Abdeckungen fest verschlossen sein müssen (sofern möglich). Das Gerät darf dabei nicht vollständig in Wasser eingetaucht werden und zudem nicht mit Meerwasser, Salzwasser, gechlortem Wasser oder Getränken und ähnlichen Flüssigkeiten in Kontakt gebracht werden. Der Test erfolgte gemäß den Vorgaben der IP-Schutzarten IP65/68. IP65 steht dabei für den Schutz gegen Spritzwasser aus einem beliebigen Winkel, IP68 beschreibt Staubdichtigkeit und Wasserdichtigkeit gegen dauerndes Untertauchen in Süßwasser.
Durch das faktische Ausschließen von "dauerhaftem Untertauchen" widerspricht man sich da teilweise etwas im Hinblick auf die IP68-Zertifizierung. Letztlich gilt aber das, was der Hersteller innerhalb des gesetzlichen Rahmens als Spielregel vorgibt. Somit gilt auch weiterhin: Auf Teufel komm raus würde ich mein Gerät nicht freiwillig vollständig ins Wasser befördern – für den ein oder anderen Starkregenschauer und Ähnliches sollte es aber ausreichend sein.
Display
In Sachen "Display" tritt Sony prinzipiell ein schweres Erbe an: Einerseits gehört man in diesem Bereich ja selbst zu den etablierten Herstellern und kann entsprechendes Know-How vorweisen; andererseits gibt es mit anderen "Big Playern" am Markt aber auch sehr viel Konkurrenz – und gerade das Display wird in der heutigen Zeit ja noch immer sehr gerne zum Darstellen seiner Innovationsfreudigkeit genutzt. Mal ganz davon abgesehen, dass dieser Punkt noch einer der Wenigen ist, über den man sich heute tatsächlich am Markt vom Wettbewerb differenzieren kann.
Dass man das Thema bei Sony ernst nimmt, zeigt schon die Entscheidung sich vom doch recht exotischen Display-Seitenverhältnis mehr in Richtung des Mainstreams zu bewegen und – damit einhergehend – die Auflösung zu minimieren. Sony bedient mit dem Xperia-Flaggschiff eben deutlich mehr eine Nische, als es bei Flaggschiffen anderer Hersteller der Fall ist: War die Nische früher noch im Display, dem Speicherkartenslot, dem seitlichen Fingerabdruckscanner und der 3,5 mm Klinkenbuchse zu finden, so hat man sich jetzt zumindest beim Display einer potenziell breiteren Käuferschicht aufgeschlossen. Und dass man damit jetzt nicht unbedingt schlechter fährt, zeigen allein schon die theoretischen Möglichkeiten des Displays auf dem Datenblatt:
Die Display-Diagonale liegt bei 16,51 cm (6,5") bei einem Seitenverhältnis von 19,5:9 und FHD+ Auflösung (1.080 x 2.340 Pixel), als Technologie kommt ein HDR-OLED Panel aus dem eigenen Hause zum Einsatz. Die Bildwiederholrate liegt bei bis zu 120 Hz, unterhalb dieses Maximalwertes wird das Panel variabel angesteuert. Das Maximum der Bildwiederholrate kann dabei auch auf einen Wert von 60 Hz begrenzt werden – für den Fall, dass man mit dem Akku haushalten muss. Besonders hervorzuheben sind noch zwei Dinge: Erstens bewirbt Sony auf der Produktseite "Sunlight Vision" – dabei dürfte es sich um eine spezielle Technologie zur Verbesserung der Ablesbarkeit des Displays bei Sonneneinstrahlung handeln. Zweitens wird ein sogenannter "Creator-Modus" – powered by CineAlta beworben. Dabei orientiert sich Sony in Sachen Farbwiedergabe an den Fernsehern der MASTER-Serie, sprich: Die Bilddarstellung kann so hinsichtlich der BT.2020-Farbskala, der 10-Bit-Farbe un der HDR-Spezifikation verändert werden. Im Standard-Modus wird die BRAVIA-Engine genutzt. Die Unterschiede zeigen sich dabei jeweils direkt nach dem Anwählen im Menü, sodass sich hier im Grunde genommen jeder Nutzer selbst ein Bild davon machen muss, welche Option einem persönlich eher zusagt.
Darüber hinaus gibt es noch zwei weitere Einstellungsmöglichkeiten hinsichtlich der Bildqualität: Die "Echtzeit-HDR-Funktion" und die "Videobildoptimierung". Diese lässt sich übrigens nach Aktivierung direkt unterhalb des Menüpunktes über einen Vorschaumodus betrachten – damit man direkt weiß, was man gerade geändert hat. Wer dann immer noch nicht genug experimentiert und das Gefühl hat, noch etwas am Display ändern zu müssen; kann den Weißabgleich manuell ändern und festlegen. Mit Hilfe dieser Einstellungsmöglichkeiten sollte es kein Problem sein, das jeweilige Display an seinem Xperia 1 VI an seine Vorlieben anzupassen.
Doch das Display weiß nicht nur auf dem Datenblatt zu überzeugen, auch im alltäglichen Einsatz zeigt das Panel seine Stärken und hält somit auch die Marketing-Versprechen ein. Die automatische Helligkeitssteuerung funktioniert zuverlässig und reagiert / regelt schnell bei Änderungen der Umgebung bzw. des Lichteinfalls. Ebenfalls überzeugen konnte die Blickwinkelstabilität des Displays im Alltag: Auch wenn man mal nicht direkt und frontal auf das Display schaut lassen sich die Inhalte klar und deutlich und nahezu ohne farbliche Veränderung bzw. Farbverfälschung erkennen – das ist leider heut zu Tage auch noch keine absolute Selbstverständlichkeit.
Die maximale von mir gemessene Abstrahlhelligkeit des Displays lag im manuellen Helligkeitsmodus bei 1.730 Lumen – das stellt in der Reihe der bisher getesteten Smartphones den absoluten Spitzenwert dar, das Sony Xperia 1 VI lässt damit das Google Pixel 8a, das CMF Phone 1 und auch das Xiaomi 14 Ultra in weiter Ferne hinter sich. Am ehesten dran wäre noch das CMF Phone 1 mit einer maximalen Abstrahlhelligkeit von 1.500 Lumen. Die beim Sony gemessenen 1.730 Lumen sind nicht nur auf dem Datenblatt top – auch im Alltag brilliert das Gerät bei direkter Sonneneinstrahlung mit diesem hohen Helligkeitswert. Die auf dem Display dargestellten Inhalte können vollkommen problemlos abgelesen werden und selbst die Farbverfälschung ist auf einem äußerst geringen Niveau. Wer also auf der Suche nach einem Gerät ist, welches sich auch in sommerlichen Gefilden ohne Anstrengung oder Schatten spendende Bäume nutzen lässt, sollte sich das Xperia 1 VI mal genauer anschauen. Sony macht seinem Namen als Displayfertiger hier alle Ehre.
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Beim Sony Xperia 1 VI befinden sich alle Bedientasten auf der rechten Gehäuseseite des Geräts. Das betrifft damit aber nicht "nur" die regulären Hardware-Tasten, sondern damit einhergehend auch den Fingerabdruckscanner: Das Gerät setzt als absoluter Außenseiter im Flaggschiff-Segment nämlich nicht auf einen Indisplay-Scanner, sondern auf eine Kombi-Lösung im Power-Button seitlich am Gerät. Somit kann sich der Nutzer voll und ganz auf die Bedienung auf der rechten Seite fokussieren, ein störendes Umgreifen auf die gegenüberliegende Seite entfällt.
Die vorhandenen Hardware-Tasten - um es konkret zu machen die Lautstärkewippe, der Power-Button inkl. Fingerabdruckscanner und der Hardware-Auslöser – weisen allesamt eine hochwertige Verarbeitung und einen sehr angenehmen Druckpunkt auf. Die Lautstärkewippe steht dabei minimal über den Rand über und lässt sich somit gut erfühlen, obwohl sie eine glatte Oberfläche hat und in ihrer Bauform auch eher schmal und unauffällig gehalten ist. Aber vermutlich ist auch genau das der Trick an der Sache – immerhin ist der Rahmen ja mit horizontalen Rillen versehen, da fällt eine glatte Taste auf, auch wenn sie eher schmal gehalten ist. Weniger auffällig hingegen ist der Power-Button und damit einhergehend der Fingerabdruckscanner: Der ist nahezu genau mittig auf der rechten Seite platziert und für mich – mit meinen eher großen Händen – problemlos und sehr komfortabel zu erreichen. Auch hier ist die Oberfläche des Buttons glatt gehalten und – im Gegensatz zur Lautstärkewippe – ist die Taste plan mit dem Rahmen im Gehäuse "versenkt". Das tut der Bedienung aber keinen negativen Abbruch, da an sich die Position schnell "merken" kann, weil sie wirklich problemlos erreichbar ist und man bei normaler Nutzung im Alltag hier auch kaum umgreifen muss. Was jedoch etwas nervig ist – sicherlich aber in hoher Intensität nur am Anfang in der Eingewöhnungsphase vorkommt: Beim Aufnehmen des Geräts (was ich gern auch mal mit der anderen Hand mache, wenn das Gerät bspw. mal irgendwo auf dem Tisch liegt o. ä.) tippt man immer sehr schnell ungewollt mit einem Finger auf den Power-Button und damit auf den Fingerabdruckscanner. Das bewirkt zwar keine Eingabe (lässt also das Display im Ruhemodus), allerdings "erkennt" der Scanner natürlich einen aufgelegten Finger (bzw. er meint einen zu erkennen), was dann zu einer negativen Quittierung des Scans führt. Entweder, weil der Finger nicht eingespeichert ist oder weil es gar kein Finger ist, sondern nur ein Teil der Hand oder was auch immer. Diese Art von "Fehlerkennung" gibt es bei Geräten mit im / unter dem Display platzierten Scanner natürlich nicht bzw. weniger häufig. Aber wie gesagt – innerhalb des Testzeitraumes habe ich mich nach und nach dran gewöhnt, sodass die "Fehlbedienung" gegen Ende nahezu bei null war.
Bei der dritten bzw. vierten Taste im Bunde handelt es sich um einen Vertreter, den wir bei 95% aller anderen Smartphones heut zu Tage so gar nicht mehr vorfinden: Einen hardwareseitigen, zweistufigen Kamera-Auslöser. Diese Taste ist genauso schmal gehalten, wie es bei den vorher genannten Tasten der Fall ist; steht dabei aber wieder leicht aus dem Rahmen heraus und lässt sich so auch besser ertasten und bedienen. Dazu kommt, dass die Oberfläche der Taste eine leichte Gitter-Struktur aufweist und man anhand dieser den Button einerseits klar als Kamera-Auslöser verifizieren kann und die Strukturierung andererseits auch bei der Bedienung ein angenehmes und sicheres Gefühl vermittelt. Der Druckpunkt beider Stufen (Stufe 1 Fokus, Stufe 2 Auslöser) ist klar definiert – wer möchte kann natürlich auch klassisch mittels Tipp auf das Display und den dort dargestellten Auslöser fokussieren und das Bild auf den Speicher bannen.
Die Bedienung des Xperia 1 VI dürfte für die meisten Nutzer von Android-Smartphones keine großen Überraschungen bereithalten. Da wir auf die Software selbst noch im nächsten Teil des Berichts eingehen, soll es an dieser Stelle tatsächlich nur um die ab Werk bereitgestellten Bedienungshilfen & Co. gehen. Hier beginnen wir bei den absoluten Basics, was wohl die Navigation mit dem Gerät selbst wäre: Der Nutzer kann hier die von Android bekannte Gesten-Steuerung nutzen oder auf die klassische Nav-Bar in der Fußzeile des Displays zurückgreifen. Die Anordnung der Tasten ist dabei fest vorgegeben, tauschen lassen sich also die beiden Funktionen "Zurück" und "letzte Anwendungen" nicht. Für alle weiteren Komfortfunktionen verfolgt Sony einen zweigeteilten Weg, welcher sich im Menüpunkt "Bedienung & Ansicht" einerseits und im Menüpunkt "Bedienungshilfen" andererseits widerspiegelt. Erstgenannter Punkt ist hierbei Sony-Exklusiv und daher sicherlich auch ein Stück weit interessanter, als es die klassischen Bedienungshilfen sind; daher beginnen wir mit den exklusiven Features.
Im Menüpunkt "Bedienung & Ansicht" verbergen sich insgesamt zwei anwählbare Optionen:
Bei "Side Sense" handelt es sich um eine seitliche Leiste, die vom Nutzer bei Bedarf in Richtung Displaymitte gezogen, nach oben und unten gewischt werden kann. Je nach ausgeführter Geste öffnet sich hierbei die entsprechende Aktion:
- Nach innen zum Bildschirm streichen: Dashboard öffnen
- Nach oben streichen: Menü App-Übersicht öffnen
- Nach unten streichen: Vorheriger Bildschirm (Zurück-Geste)
Die zweite Option "Multitasking-Leitfäden" ist genau genommen eigentlich nur eine Art Tutorial, welche die Anwendung bzw. Funktionsweise von "Side Sense", "Geteilter Bildschirm (Multi-Fenster)" und "Popup-Fenster" beschreibt. Es handelt sich also um keinen Menüpunkt, der auch tatsächlich eine Auswirkung auf das Handling innerhalb der UI hat, sondern um eine "Bedienungsanleitung" für den Nutzer. Durchaus praktisch und gut, dass Sony den Nutzer hier – bei Bedarf – an die Hand nimmt. So stellt man sicher, dass der Anwender auch tatsächlich die Chance hat in den maximalen Genuss der zur Verfügung stehenden Möglichkeiten seines Smartphones zu kommen.
Wie oben schon angedeutet versteht sich das Xperia 1 VI natürlich auch mit den "regulären" Bedienungshilfen aus dem Standardprogramm von Android. Konkret stehen dem Nutzer die nachfolgend genannten Dienste / Funktionen zur Verfügung:
Dienste:
- Automatische Transkription (Gesprochenes in Text umwandeln)
- Geräuschbenachrichtigungen (Benachrichtigungen bei wichtigen Geräuschen
- TalkBack (Elemente auf dem Display vorlesen)
- Vorlesen (Ausgewählten Text vorlesen)
- Anzeigegröße und Text
- Farbe und Bewegung
- Extradunkel
- Vergrößerung
- Menü für Bedienungshilfen (Gerät mit großem Menü steuern)
- Schalterzugriff (Gerät mit Schaltern oder Frontkamera steuern)
- Einstellungen für Zeitvorgaben
- Systemsteuerelemente (Bedienung über Gesten, Einhandmodus, Ein- / Aus-Taste beendet Anruf, Bildschirm automatisch drehen)
- Vibration
- Untertitel-Einstellungen
- Audiobeschreibung
- Aufleuchten bei Benachrichtigungen
- Audioanpassung
- Kurzbefehle für Bedienungshilfen
- Sprachausgabe
Übrigens: Leider bietet das Sony Xperia 1 VI ab Werk keine Möglichkeit, das Display mittels "Double-Tap" zu deaktivieren bzw. zu sperren. Auch eine Verknüpfung im Dropdown-Menü ist nicht vorhanden – der Nutzer hat das Display also von allein in den Ruhemodus gehen zu lassen oder aber das Gerät manuell mittels Betätigung des Power-Buttons zu sperren. Finde ich etwas schade, da das eigentlich eine so einfache Funktion ist, die gleichermaßen aber einen so enormen Mehrwert bietet.
Software, Menü & AI-Features
Das Sony Xperia 1 VI kommt mit Android 14 daher und liefert beim ersten Anblick zunächst ein sehr zwiespältiges Bild ab: Einerseits bleibt Sony nämlich mit der Oberfläche bzw. dem Menü als Ganzes verblüffend nahe bei Stock-Android. Andererseits ergänzt Sony aber auch viel – sei es beginnend bei vorinstallierten Apps bzw. leicht geänderten App-Icons oder auch individuellen Menüpunkten (siehe "Bedienung" oben). Das sorgte bei mir zunächst dafür, dass ich etwas hin- und hergerissen war das das Thema "Software" im Gesamtpaket gesehen angeht. Warum? Nun, Sony bietet mit seinem Flaggschiffgerät Software-Support für 3 Major-Android-Versionen und 4 Jahre lang Sicherheitsupdates. Für sich alleine gestellt könnte man jetzt sagen "Jop – das passt so weit", auch wenn das Verhältnis zwischen "Software-Support" auf der einen Seite und "UVP" auf der anderen Seite immer noch eher im Ungleichgewicht wäre. Jetzt ist es aber so, dass sich auch Sony mit der Konkurrenz messen lassen muss – und zwar mit den Top-Playern (Google, Samsung) und nicht denen die sowieso unten rumdümpeln (Xiaomi) in Sachen Software. Und da wirken die versprochenen Updates eben nur noch "naja" als "klasse". Fraglich wird sein, wie schnell Sony die Major-Android-Versionen bereitstellen kann. Die Sicherheitspatches kamen bislang jedenfalls monatlich, das hat einwandfrei funktioniert.
Gehen wir noch etwas im Detail auf das Menü ein: Sony setzt – wie viele andere Hersteller – auf eine zweistufige Bedienung, die einmal direkt über das Hauptmenü stattfinden kann oder, eine entsprechende Einrichtung / Konfiguration vorausgesetzt), über Verknüpfungen der meistgenutzten Apps auf den Startbildschirmen. Ab Werk ist die Sortierung im Menü erstmal etwas komisch, denn die vorinstallierten Apps werden vertikal alphabetisch aufgelistet, neu heruntergeladene Apps werden im Anschluss an die letzte System-App angeheftet und dann ebenfalls wieder neu alphabetisch aufsteigend sortiert. Das nennt sich dann bei Sony "Eigene Sortierung" und kann im Menü oben rechts bestimmt werden. Alternativ kann auch App-übergreifen nach Namen sortiert werden – oder der Nutzer ordnet sämtliche Apps nach eigenem Gusto. Mit dieser einen Ausnahme ist das sonstige Menü sehr vorbildlich aufgebaut und auch aufgeräumt und sortiert. Zwar fragt auch das Xperia 1 VI beim ersten Systemstart ab, ob zusätzliche Apps (vor allem natürlich aus dem Sony-Universum) installiert werden sollen – das wirkt aber weniger "aufdringlich" und "verschachtelt", als das teilweise beim südkoreanischen Konkurrenten der Fall ist. Man kommt sich also nicht ganz so "über den Tisch gezogen" vor… Die Navigation im Menü läuft absolut reibungslos und ohne Verzögerungen, Ladezeiten oder Ruckler ab: Das Gerät arbeitet wirklich butterweich, alles andere wäre bei dieser Hardware und der aufgerufenen UVP aber auch unverantwortlich.
Das Thema "AI" spielt sich beim Xperia 1 VI hauptsächlich im Bereich der Kamera und der Wiedergabe von Musik und Videos ab, große und bahnbrechende AI- / KI-Features im Menü konnte ich jetzt nicht feststellen und ist für mich persönlich im Übrigen auch kein Dealbreaker, eher sogar im Gegenteil. In Bezug auf den Themenbereich "AI und Kamera" findet Ihr weiter unten in der Kategorie "Kamera" mehr Details. Im Unterpunkt „Media & Musik“ findet Ihr die KI-Features die hier zum Tragen kommen.
Kamera-Setup
Sony hält mit den Kamera-Eigenschaften des Xperia 1 VI nicht hinter dem Berg und vermarktet das Gerät recht prominent und stolz auf der eigenen Homepage. Doch nicht nur dort ist man von den Fähigkeiten des aktuellsten Sprösslings im Flaggschiff-Segment überzeugt, auch im Kameramodul des Gerät selbst hat man es sich nicht nehmen lassen und die verbaute ZEISS-Optik mittels Schriftzug erwähnt. Etwas für Enttäuschung sorgte man bei den Fans aber trotzdem, denn Sony setzt beim Kamera-Flaggschiff 2024 zwar auf die eigenen, hochwertigen Sony Exmor-Sensoren aber eben nicht auf die neusten Lytia-Sensoren aus dem eigenen Hause. Man lässt damit quasi der Konkurrenz (Xiaomi bspw.) den "Vortritt" und die vermeidlich "bessere" Hardware und begnügt sich selbst mit einer anderen, älteren Hardware. Gut – die Sensoren sind deshalb nicht grundsätzlich für den Müll; aber wenn man doch selbst im eigenen Portfolio solche Brecher hat – warum verbaut man diese dann nicht auch?
Bei der Hauptkamera setzt man auf einen Sony IMX888 Exmor T-Sensor der 48 Megapixel effektive Auflösung bereitstellt. Standardmäßig schießt das Xperia 1 VI Fotos mit 12 Megapixel Auflösung, nutzt also wie viele andere Top-Modelle auch Pixel-Binning. Das reduziert einerseits die Größe der verausgabten Dateien, andererseits sollen die Bilder selbst dadurch qualitativ auch besser sein. Die Blende der Hauptkamera liegt bei f/1.9 mit 24mm Brennweite und einem 84° Sichtfeld. Wer möchte, kann über die scrollbare Leiste in der Kamera-App auch auf einen 48 Megapixel-Modus zurückgreifen und in voller Auflösung fotografieren.
Die Ultraweitwinkelkamera wurde mittels Sony IMX563 Exmor RS-Sensor umgesetzt. Der Nutzer bekommt hier eine Auflösung von 12 Megapixel und eine Blende von f/2.2 bei 16 mm Brennweite. Das Sichtfeld der Kamera erstreckt sich dabei auf 123°. Anwählen lässt sich die Kamera bequem aus dem Sucher-Bildschirm des Kamera-App (0,7x Wert).
Der Sony IMX650 kommt bei der Telephoto-Kamera zum Einsatz, auch hier wieder mit einer Auflösung von 12 Megapixel und Exmor RS-Sensor. Die Blende liegt hier variabel bei f/2.3 (85 mm) bis hin zu f/3.5 (170 m). Das Sichtfeld variiert von 28° im 85 mm Modus und 15° im 170 mm Modus. Alle drei Kameras auf der Rückseite setzen auf Qualitätsobjektive aus dem Hause Zeiss die - laut Angabe auf der Homepage - exakt auf das Sony Xperia 1 VI kalibriert wurden.
Und – last but not least – finden wir den Sony IMX663 als Sensor bei der Frontkamera des Xperia 1 VI. Auch hier kommt ein Exmor RS-Sensor mit 12 Megapixel Auflösung zum Einsatz, die Blende liegt bei f/2.0 bei 24 mm Brennweite und 83° Sichtfeld. Unterstützt wird hierbei der HDR-Fotomodus sowie eine spezielle Nachtaufnahmefunktion (softwarebasiert). Einen separaten Blitz für die Frontkamera besitzt das Sony natürlich nicht – hierfür kann aber notfalls das Display zweckentfremdet werden.
Interessant ist bei Sony noch die Tatsache, dass der Hersteller nicht auf einen ToF-Sensor oder einen Laser-Autofokus setzt, wenn es um die Fokussierung der Bilder geht. Sony nutzt stattdessen eine AI-generierte Szenen-Tiefeninformation um zu einem korrekten Messergebnis zu kommen. Ob das jetzt besser oder schneller ist als eine ToF- oder Laser-Alternative wage ich zwar zu bezweifeln – Fakt ist aber, dass die Lösung von Sony genauso gut funktioniert und sowohl einerseits gute Fokussierung ermöglicht und andererseits dies auch in sehr guter Geschwindigkeit hinbekommt. Eine weitere Besonderheit beim Xperia 1 VI – zumindest, wenn man bisherige Xperia-Modelle gewohnt ist – stellt die Kamera-App dar. Bis dato hat Sony nämlich für Fotos und Videos jeweils eine gesonderte App auf seinen Smartphones platziert. Mit dem Xperia 1 VI wird nun erstmals eine gemeinsame App standardmäßig ausgeliefert, welche zumindest für den Fotomodus auch wieder über eine "Pro"-Option verfügt und damit im Umfang nicht von der bisherigen separierten App abweichen sollte. Für den Videobereich gibt es bislang noch keine "Pro"-Funktion – gut möglich, dass dieser zeitnah (ggf. auch mit dem Android 15 Update) nachgeliefert wird.
Bevor wir nun aber zur praktischen Leistungsfähigkeit der Kamera(s) kommen, schauen wir zunächst zu den softwareseitig zur Verfügung stehenden Einstellungsmöglichkeiten im Kamera-Modus:
- Kameramodi: Pro / Bokeh / Foto / Video / Slow / Teleobjektiv-Makro / 48 MP / Bokeh-Video / Live-Streaming / Panorama
- Galerie-Shortcut
- Auslöser
- Wechsel zwischen Front- und Hauptkameras
- Filter: Aus / Natürlich / Lebendig / Film / Nostalgie / Hell
- Auswahl der vordefinierten Zoom-Stufen: 0,7x / 1x / 2x / 3,5x / 7,1x
- Google Lens Shortcut
- LED-Leuchte: Auto / Aus
- Seitenverhältnis: 4:3 / 3:2 / 16:9 / 1:1
- Timer. Aus / 3 Sekunden / 10 Sekunden
- Blitz: Automatisch / Aus / Ein / Dauerleuchten (Video)
- Gesichts / Augen-AF: Gesichts/Augen-AF / Gesichts-AF / Aus
- Soft Skin Effekt: Aus / Ein
- Manuelle Steuerung: Fokus ein / aus sowie Verschlusszeit ein / aus (hier erscheint dann das jeweilige Icon im Sucher-Display)
- Berührungs-Tracking: Ein / Aus
- Gitterlinien: Ein / Aus
- Nahaufnahme: Automatisch / Aus
- Lautstärketasten verwenden als: Zoom / Lautstärke / Verschluss / Aus
- Audiosignale: An – Alle / An – nur Verschluss / Aus
- Haptisches Feedback: Ein / Aus
- Datenspeicher: Interner Massenspeicher / SD-Karte
- Ort speichern: Ein / Aus
- Mit Verschlusstaste starten: Kamera-App starten / Aus
- Bluetooth-Fernbedienung: Ein / Aus
- Bedienungshilfen
- Softwarelizenz (Info only – keine Einstellungsmöglichkeiten)
- Einstellungen zurücksetzen
Praktisch: In der Kopfzeile der Kamera (also neben Google Lens und den Einstellungen für die LED-Leuchte) zeigt das Gerät an, ob über die Kamera eine Szene erkannt und aktiviert wurde. So werden dort bspw. Shorcuts für den automatischen Makro- oder auch den Nachtmodus dargestellt, die erst mit dem Erkennen der Szene auftauchen und direkt aktiviert sind. Möchte der Nutzer diese dann nicht in Anspruch nehmen, kann die jeweilige Option mit Tipp auf das Icon wieder deaktiviert werden.
Oben genannte Funktionen sind generell im Automatik-Fotomodus vorhanden. Wählt der Nutzer die Videofunktion kommen noch videospezifische Einstellungsmöglichkeiten hinzu:
- Auflösung: HD / FHD / 4K
- Bildrate: 24 / 30 / 60 / 120 FPS
- Dauerlicht: Ein / Aus
- Produktpräsentation: Ein / Aus
- HDR- / SDR-Format: HDR (HLG/BT.2020) / SDR (BT.709)
- Dynamikbereich: Breit / Standard
- Automatische Bildrate: Ein / Aus
- Stabilisation (Optical SteadyShot): Hohe Qualität / Standard / Aus
- Gesichts/Augen-AF: Gesichts/Augen-AF / Gesichts-AF / Aus
- Mikrofon: Alle Richtungen (Stereo – Mikro oben und unten am Gerät) / Priorität Stimme (Mono - Rückseitiges Mikro)
- Anleitung zur Verlängerung der Aufnahmedauer: Bietet die Möglichkeit, besonders energieintensive Einstellungen und Funktionen auf einen Blick zu prüfen und zu ändern. So wird das (schnelle) Erhitzen der Hardware zeitlich verzögert, wodurch Videos länger aufgenommen werden können, da keine softwarebedinge Abschaltung erfolgt
Wie bereits oben kurz erwähnt verfügt das Xperia 1 VI über einen Automatik- und einen Pro-Modus beim Fotografieren. Im Videobereich steht diese Differenzierung aktuell noch aus, der Pro-Videomodus soll aber wohl mit dem Android 15 Update im Herbst (hoffentlich) nachgeliefert werden. Kamerafetischisten können sich unterdessen mit dem Foto Pro-Modus austoben und dessen unglaubliche Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten testen und lieben lernen.
Im oberen linken Eck befindet sich ein großes "P" welches für den Aufnahmemodus steht. Hier kann der Nutzer zwischen einer Programmautomatik (Verschlusszeit wird automatisch gesteuert, die restlichen Funktionen manuell), Priorität der Verschlusszeit (das wäre dann "S") oder der manuellen Belichtung ("M" – manuelle Steuerung der Verschlusszeit und der ISO-Empfindlichkeit) wählen. Im unteren Displaybereich stehen neben den gewohnten Steuerungsoptionen (siehe oben) noch weitere Einstellungsmöglichkeiten zur Verfügung:
- Brennweite: 16 / 24 / 48 und 85-170 variabel
- Visuelle Anzeige der Verschlusszeit und der Blende
- Manuelle Justierung der Helligkeit
- Manuelle Auswahl des ISO-Wertes (Auto / 25 / 32 / 40 / 50 / 64 / 80 / 100 / 125 / 160 / 200 / 250 / 320 / 400 / 500 / 640 / 800 / 1000 / 1250 / 1600 / 2000 / 2500 / 3200 / 4000 / 5000 / 6400
- Bildfolgemodus: Einzelaufnahme / Selbstauslöser 3 Sek. / Selbstauslöser 10 Sek. / Serienaufnahme Low / Serienaufnahme High / Serienaufnahme High+ / HDR-Serienaufnahme Low / HDR-Serienaufnahme High
- Fokusmodus: Nachführ-AF / Einzelbild-AF / Manuellfokus
- Fokusbereich: Breit / Mitte / Fokus und Tracking
- Computergestütztes Foto: Automatisch / Aus (Kamera erkennt Szene automatisch und überlagert mehrere Bilder um schöne automatische Aufnahmen mit weniger reduzierter Unschärfe, Rauschen, Über- und Unterbelichtung zu erstellen. Neudeutsch: KI! )
- DRO / Auto HDR: Aus / Auto HDR / Dynamikbereichoptimierer
- Messmodus: Multi / Mitte / Spot
- Gesichts/Augen-AF: Gesichts/Augen-AF Ein / Nur Gesichts-AF / Aus
- Kreative Optik: ST / NT / VV / FL / IN / SH (Erläuterung siehe separater Teil nach dieser Aufzählung)
- Blitz: Aus / Auto / Ein / Dauerleuchten
- Weißabgleich: Automatisch / Bewölkung / Tageslicht / Leuchtstofflampe / Glühlampe / Schatten / Temp. 1 / Temp. 2 / Temp. 3 / Anpassung 1 / Anpassung 2 / Anpassung 3 (individuell konfigurierbare Profile)
- Dateiformat: JPEG / RAW und JPEG / RAW
- Kantenanhebung: Ein / Aus
Ihr seht also – die Liste ist wirklich lang und anhand dieser Aufstellung wird erstmal klar, was man sich bei anderen Herstellern insgeheim vielleicht wünschen könnte bzw. was man da nach einem kurzen Ausflug zu Sony wieder vermisst. Über den Shortcut "DISP" unten rechts lassen sich übrigens die auf dem Sucher-Display dargestellten Icons noch in unterschiedlichen Stufen ein- und ausblenden. Somit sollte die Übersichtlichkeit nochmal deutlich erhöht werden können was vielleicht für nicht so stark versierte Hobby-Fotografen sehr hilfreich sein kann. Ein weiterer Vorteil der vielen Einstellungsmöglichkeiten ist, dass Sony es tatsächlich schafft, die wichtigsten dieser Möglichkeiten auch direkt dauerhaft im Sucherbildschirm einzublenden. So sieht man auf den ersten Blick, mit welcher Konfiguration man aktuell "unterwegs" ist und ob ggf. noch Anpassungen vorgenommen werden müssen.
In der obigen Aufzählung hatte ich Euch eine etwas genauere Umschreibung des "Kreative Optik"-Modus versprochen – dies wird hiermit nachgeliefert und wird, der Übersicht halber, jetzt gesondert gelistet:
- ST-Modus: Standardoptik für Bilder. Einstellungen wie Farbton, Farbtiefe (Sättigung) und Kontrast werden so angepasst, dass sie zu einer Vielzahl von Szenen und Motiven passen. Nützlich für schnelle und zufällige Schnappschüsse von verschiedenen Motiven.
- NT-Modus: Sättigung und Schärfe werden für Aufnahmen in gedämpften Farbtönen verringert. Dies eignet sich auch zum Aufnehmen von Bildern, die Sie später bearbeiten möchten.
- VV-Modus: Sättigung und Kontrast werden erhöht, um eindrucksvolle Bilder von farbenfrohen Szenen und Motiven wie Blumen, Grün, blauem Himmel oder Meeresansichten aufzunehmen.
- FL-Modus: Abschwächung einiger Farben, während der Himmel, das Grün und der Kontrast hervorgehoben werden. Eine gute Wahl für Naturlandschaften die das Meer, den Himmel oder die Berge zeigen oder für andere Motive vor einem blauen Himmel
- IN-Modus: Reduziert Kontrast und Sättigung für einen matten Stil. Empfohlen, um für eine elegante Atmosphäre zu sorgen oder imposante Bilder zu erstellen.
- SH-Modus: Erzeugt eine helle Atmosphäre mit Transparenz, Weichheit und Lebendigkeit. Empfohlen für ein weiche, sanfte Stimmung
Auf dem Papier und gemäß den Einstellungsmöglichkeiten in der App scheint das Sony Xperia 1 VI also einiges auf dem Kasten zu haben, was die Kamerafähigkeiten angeht. Aber ganz ehrlich: Genau das muss auch der Anspruch sein, denn hier kann sich Sony vom Wettbewerb distanzieren und die hohe UVP zumindest ansatzweise rechtfertigen. Aber gelingt das auch in der Praxis?
Hier kann man eigentlich nur schreiben: Ja, tut es! Trotz der Tatsache, dass Sony als Sensor-Hersteller nicht auf die neusten Lytia-Sensoren setzt, sondern stattdessen „Altbewährtes“ aus dem Fundus holt, liefert das Xperia 1 VI eine durchaus respektable Leistung ab. Die Aussage muss man vielleicht insofern etwas relativieren, als dass es schon auch qualitative Unterschiede zwischen den in Summe vier Objektiven gibt – aber diese Tatsache ist heut zu Tage bei nahezu allen Smartphones üblich. Allein auf weiter Flur befindet man sich daher damit nicht. Zunächst sei gesagt, dass das Gerät mit dem Hauptsensor bei wenig Helligkeit bzw. völliger Dunkelheit wirklich gute Bilder liefert. Entweder im Nachtmodus bei weiter entfernten Objekten und ohne LED-Leuchte oder auch bei nahegelegenen Objekten oder in Innenräumen. Hier kommt dann die – relativ klein wirkende – Dual-Tone LED zum Einsatz; und die liefert für ihre Größe eine wirklich beachtliche Leistung. Innenräume lassen sich damit sehr gut und nahezu komplett ausleuchten und auch im Freien ist die Reichweite und die Qualität der Ausleuchtung auf Flaggschiff-Niveau. Qualitativ sind die beiden anderen rückseitigen Sensoren bei Dunkelheit bzw. schlechter Helligkeit auch hinter dem Hauptobjektiv anzusiedeln. Es ist nicht so, dass die Qualität hier vollständig einbricht, aber es ist ein deutlich sichtbarer Unterschied zum Hauptsensor einerseits und zu Geräten der Wettbewerber andererseits da. Hier hat Sony tatsächlich etwas geschlafen und sich die Butter vom Brot nehmen lassen – schade.
Auch beim Schießen von Bildern in „normaler“ Helligkeit bzw. mit mehr Licht ist ein Unterschied zwischen den Objektiven / Sensoren erkennbar (logischerweise), dieser fällt aber deutlich geringer aus als man es von anderen Herstellern bzw. Modellen kennt. Oftmals besteht das Problem, dass die einzelnen Kameras hinsichtlich der Farbwiedergabe / Temperatur nicht passend aufeinander abgestimmt sind – dieses Problem besteht beim Sony Xperia 1 VI überhaupt nicht. Würde man nicht die unterschiedliche Dateigröße der Bilddateien betrachten, dürfte den meisten Nutzern ein qualitativer Unterschied – wenn überhaupt – erst beim Zoomen an größeren Bildschirmen auffallen. Ach ja – wenn wir gerade beim Thema „Zoomen an größeren Bildschirmen“ sind: Ich kann nur jedem Nutzer den Tipp geben, das tatsächlich mal zu machen. Die Qualität der mit dem Gerät gemachten Aufnahmen ist auf höchstem Smartphone-Niveau – vor allem, wenn man statt der Automatik (die auch schon super Ergebnisse liefert) den 48 Megapixel-Modus ausprobiert oder sich auch etwas tiefgründiger mit dem Pro-Modus auseinandersetzt. Wählt man hier nämlich die korrekten Einstellungsmöglichkeiten, dürften die Aufnahmen des Sony-Hauptsensors – den aktuellen Markt betrachtet – konkurrenzlos sein. Wie erwähnt – mit der leichten qualitativen Einschränkung der anderen beiden Sensoren in gewissen Szenarien. Auch die auf der Front angebrachte 12 Megapixel Selfie-Kamera leistet gute Arbeit – die Bilder wirken recht natürlich (sofern ohne Filter und sonstigem Pfusch geknipst wird) und Videos lassen sich mit der Selfie-Cam ebenfalls in 4K mit max. 60 FPS aufnehmen. Hier gibt es dann aber die kleine Einschränkung, dass der Ton etwas schlechter aufgezeichnet wird, als das bei Videos mit der Hauptkamera der Fall ist.
Doch wieso schreibe ich überhaupt so viel – schaut Euch die Bilder am besten einfach selbst am Ende des Testberichts an. Ggf. werde ich im Sony-Bereich des Forums noch ein paar weitere Bilder zur Ansicht bereitstellen.
Noch ein paar Sätze zu den Videofähigkeiten des Geräts: Obwohl dem Videomodus – wie oben kurz erwähnt – bislang die „Pro“-Option fehlt, gelingen mit dem Xperia 1 VI auch mit größtenteils automatischen Einstellungen schon richtig gute Ergebnisse. Auch hier empfiehlt es sich, sich als Nutzer etwas mit den unterschiedlichen Einstellungsmöglichkeiten im Videomodus vertraut zu machen – insbesondere neben der Auflösung samt Framerate mit der Bildstabilisierung und den unterschiedlichen Audio-Aufnahmemodi da diese im praktischen Alltag doch einen erheblichen Unterschied ausmachen können. Die von mir gedrehten Videos sind ausnahmslos in der höchsten Bildstabilisierungsstufe aufgenommen worden und ich bin echt begeistert, was Sony hier aufs Tablett legt. Die Bild- und die Tonqualität sind auf einem hohen Niveau, wenngleich ich behaupten würde, dass Samsung in Sachen „Audioaufnahmequalität“ immer noch einen minimalen Vorsprung hat. Das ließe sich aber grundsätzlich auch noch mittels Software-Fix nachbessern und wer Sony in der Vergangenheit bereits kennengelernt hat, wird wissen, dass hier oftmals noch sehr an der Kamera geschraubt wurde. Beim Xperia 1 VI ist die Wahrscheinlichkeit, dass noch Nachbesserungen im Bereich der Kamera folgen, noch sehr viel höher - immerhin möchte man ja gerade im Videobereich noch den Pro-Modus nachliefern. Gut möglich also, dass uns hier noch einige positive Überraschungen bevorstehen. Auch bzgl. den Videos gilt: Am Ende des Testberichts sind einige Videos verlinkt – schaut Euch die Qualität am besten selbst an und entscheidet, ob das Gerät etwas für Euch ist, oder vielleicht doch eher nicht. Mich hat das Smartphone kameratechnisch überzeugt – trotz leichten Einschränkungen.
Last but not least: Die Hardware-Taste zum Auslösen der Cam ist absolut geil! Wie habe ich das vermisst – kein umständliches Tippen mehr auf das Display, ein langes Strecken des Daumens hin zum Auslöser (sofern man sich kein zusätzliches Shortcut erstellt hat bzw. dies überhaupt kann) – nein: Man nimmt einfach sein Smartphone wie eine kleine Kamera im Querformat in die Hand und betätigt den zweistufigen Auslöser easy ohne umgreifen zu müssen – Komfort pur. Und ja – natürlich bieten manche Smartphones auch Hardware-Auslöser über eine individualisierbare Taste an. Aber dann ist es eben meist keine zweistufige Auslöse-Taste wie im spezialisierten Fall eines Kamera-Flaggschiffs und somit nur die halbe Miete.
Akku, Sprachqualität & Empfang
Mit einer Akku-Kapazität von 5.000 mAh reißt man heut zu Tage für gewöhnlich niemanden mehr vom Hocker – zumindest nicht, wenn man es dabei belässt und keine weiteren Maßnahmen trifft, die dem Nutzer helfen, mit seinem Gerät effektiv über den Tag zu kommen. Dass wir im Punkt „Akku“ vermutlich etwas mehr erwarten dürfen als bei vielen anderen Herstellern, könnte man schon vermuten wenn man sich etwas näher mit dem Vorgänger des Xperia 1 VI beschäftigt hat. Bereits dieses Gerät war in Sachen Akku ein positives Vorbild am Markt und die Tatsache, dass Sony das ein oder andere Software-Gimmick in Petto hat, soll daran auch nichts ändern – im Gegenteil. Bevor ich Euch langweile – hier mal die harten Fakten anhand konkreter Alltagsbeispiele:
Drei Beispielsituationen:
Situation 1: Flugmodus über Nacht
Smartphone wurde bis 23.00 Uhr kabelgebunden auf 100% Akkukapazität geladen. Anschließend Start des Geräts und nach erfolgtem Boot Wechsel in den Flugmodus. Hier verweilte das Gerät bis 06.00 Uhr am nächsten Morgen und wies dann eine Restkapazität von 99% auf.
Situation 2: Alltag überwiegend im Standby mit gelegentlicher Kamera-Nutzung
Smartphone wurde um 06.00 Uhr vom Flugmodus in den normalen Mobilfunkmodus versetzt (mobile Daten – kein WLAN!). Gerät befand sich in diesem Modus bis ca. 21.00 Uhr, tagsüber wurde das Gerät überwiegend im Standby betrieben mit gelegentlicher Aktivierung des Displays und Nutzung der Kamera. Endstand des Akkus lag nach diesem Tag bei 87% bei insgesamt 2 Stunden 37 Minuten Bildschirmzeit. Jetzt muss man natürlich festhalten, dass das Gerät wirklich überwiegend im Standby war, dennoch: knapp 12% Verbrauch tagsüber mit mobilen Daten ist eine Ansage für ein 2024er Flaggschiff-Smartphone – das zeigt, wo die Reise mit dem Xperia 1 VI hingeht…
Situation 3: Härtetest – GPS-Streckenaufzeichnung im Hintergrund, währenddessen Nutzung der Kamera (Fotos / Videos):
Start des Tests um 07.20 Uhr mit 99% Akkukapazität. Mobilfunkdaten (5G) aktiviert, GPS aktiviert mit aktiver Streckenaufzeichnung im Hintergrund. Nutzung des Smartphones gelegentlich zum Schießen von Bildern und zum Drehen von Videos. Ende des Tests um 09.24 Uhr mit einer Akku-Restkapazität von 72% und 1 Stunde 33 Minuten Bildschirmzeit. Effektive Aufzeichnungsdauer GPS: 2 Stunden und 4 Minuten. Kurze Pause und dann um 09.51 Uhr erneuter Start der GPS-Aufzeichnung, dieses Mal mit einer Aufzeichnungsdauer von 1 Stunde und 22 Minuten. Ende der zweiten Runde um 11.13 Uhr mit einer Akku-Restkapazität von 58% und einer Bildschirmzeit von 2 Stunden und 15 Minuten.
Im Großen und Ganzen gehört der Akku eindeutig zu DEN Kernkompetenzen des Xperia 1 VI, auch wenn man das zunächst gar nicht unbedingt erwartet: Weder die 5.000 mAh Kapazität des Akkus noch dessen "Schnellladefähigkeiten" sind – rein von den technischen Daten gesehen – in der Spitzenklasse anzusiedeln. Nichtsdestotrotz liefert das Gerät ab. Selbst mit anspruchsvoller Verwendung ist eine Laufzeit von einem Tag absolut überhaupt kein Problem für das Smartphone. Wie ihr am obigen Beispiel (Situation 3) sehen könnt, kann man das Gerät natürlich auch entsprechend fordern und provozieren: Bei paralleler Nutzung der GPS-Funktion mit aktivem Tracking und häufigem Verwenden der Kamera (was ein aktives Display voraussetzt) lassen natürlich auch beim Xperia 1 VI verhältnismäßig schnell die Lichter ausgehen. Die meisten Nutzer dürften aber – nach den üblichen, anfänglichen Spielereien mit dem Smartphone (und von Sondersituationen wie Urlauben, etc. abgesehen), locker auch auf eine Laufzeit von 1,5 bis 2 Tagen im Alltag kommen. Und dazu muss man erwähnen, dass das Ganze noch ohne irgendwelchen akuten Stromsparmaßnahmen geleistet wird. Solche Werte sind mit Geräten von anderen Herstellern teilweise nur im Traum denkbar.
Apropos "Stromsparmaßnahmen": Falls es jemand noch auf die Spitze treiben möchte, hat Sony tatsächlich noch weitere Pfeile im Köcher. Über den bekannten STAMINA-Modus können unterschiedliche Nutzerprofile vom Anwender festgelegt werden. Folgende Modi stehen zur Verfügung:
- Akkulaufzeit bevorzugt: Geräteleistung im Hinblick auf die allgemeine Nutzung wie z. B. Blättern ist eingeschränkt. Internetanrufe und Musikstreams möglicherweise nicht verfügbar. Apps werden im Energiesparmodus ggf. nicht automatisch synchronisiert, die Bildschirmhelligkeit ist ebenfalls eingeschränkt. Weitere Einschränkungen: Hintergrunddaten, Standort (wenn Display deaktiviert), Bildoptimierungen und Inaktivitätsdisplay
- Ausbalancierte Energiesparebene: Internetanrufe u. Musikstreams möglicherweise nicht verfügbar u. Apps werden ggf. nicht automatisch synchronisiert. Bildschirmhelligkeit ist geringfügig eingeschränkt. Weitere Einschränkungen: Hintergrunddaten, Standort (wenn Display deaktiviert), Bildoptimierungen u. Inaktivitätsdisplay
Der STAMINA-Modus kann wahlweise vom Nutzer manuell aktiviert oder mittels Zeitplan automatisch gestartet / beendet werden.
Eine weitere Funktion des Xperia 1 VI findet sich unter dem Menüpunkt "Batteriepflege". Dabei handelt es sich allerdings in erster Linie um einen Schutz des Akkus in Bezug auf die Verlängerung dessen Lebensdauer und keine Optimierung des Akkuverbrauchs. Grundsätzlich geht es darum, dass das Smartphone bis zu einer Grenze von 90% "normal" geladen wird und dann die Ladeleistung stagniert, um kurz vor Erreichen des üblichen Nutzungskorridors die letzten paar Prozentpunkte Kapazität in den Akku zu pumpen. Das Gerät "erkennt" (mehr dazu unten) quasi, wann es gewöhnlich genutzt wird und wann nicht und passt die Ladeleistung entsprechend daran an. Auch hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten der Nutzung, welche sich in vorgegebenen Profilen widerspiegelt:
- Auto: Die Batteriepflege erkennt, wen Sie Ihr Gerät gewöhnlich mehrere Stunden aufladen lassen, und schätzt den Zeitpunkt, zu dem Sie das Ladegerät trennen (die Zeit, zu der Ihr Gerät vollständig aufgeladen sein sollte). Die Batteriepflege wird nicht aktiviert, wenn sie den Zeitraum, in dem Sie Ihr Gerät gewöhnlich aufladen, nicht erkennen kann oder wenn Sie die Zeit, in der Sie es gewöhnlich aufladen, ändern.
- Benutzerdefiniert: Sie können den Zeitraum anpassen, in dem Sie das Gerät normalerweise aufladen, z. B. nachts. Wenn Sie Ihr Gerät außerhalb dieses Zeitraums aufladen, wird die Batteriepflege nicht aktiviert. Stattdessen beginnt das normale Laden.
- Immer: Das Laden wird beendet, wenn ein bestimmter Prozentsatz erreicht wird, um die Lebensdauer des Akkus zu erhöhen. Das Festlegen dieses Limits auf 80% führt sogar zu besseren Ergebnissen
Das Gerät hält also noch einiges in Punkto "Akku" in Reserve, sodass sich die ohnehin schon guten Laufzeiten nochmal weiter ausreizen lassen dürften. Echt beeindruckend, was man durch einen ordentlichen Akku und einer guten Software-Optimierung so rausholen kann… Respekt, Sony.
In Sachen Sprachqualität und Empfang gibt sich das Xperia 1 VI betont unauffällig. Die Sprachqualität war zu jeder Zeit auf einem hohen Niveau, sowohl der Gesprächspartner als auch ich selbst kam auf umgekehrten Weg klar, deutlich und sehr natürlich herüber. Die beiden kraftvollen Lautsprecher des Xperia zeigen auch hier ihre Stärken: Die Lautstärke im normalen Telefonie-Modus (Hörmuschel) ist sehr gut und dürfte für die meisten Nutzer auch in lauteren Umgebungen ausreichend sein. Bei der Telefonie im Freisprechmodus verhält es sich ähnlich der Musikwiedergabe: Die Qualität ist super, die Lautstärke ist okay – aber nicht spitzenklasse. Das dürfte auch hier daran liegen, dass Sony mehr Wert auf Qualität als auf Lautstärke legt, denn auch im Freisprechmodus erfolgt die Wiedergabe sehr geregelt über beide Lautsprecher, nahezu auch im 50/50 Verhältnis. Dadurch kommt die Lautstärke einerseits nicht ganz so zur Geltung – die Qualität dafür mehr.
Beim Empfang hinterließ das Gerät ein durchweg positives Bild: Im Alltag war es sehr oft im 5G Netz eingebucht, auch an Stellen, an denen ein T Phone der Telekom oder auch ein Pixel 8a nicht mehr auf 5G gesetzt hatte, sondern bereits im 4G Netz zurückgebucht war. Im gesamten Nutzungszeitraum wurde das Gerät von mir ausschließlich im 5G-Modus betrieben (natürlich teilweise im WLAN, sofern vorhanden – aber eben keine Deaktivierung der 5G-Fähigkeit). War das 5G Signal dann doch mal zu schwach, erfolgte der Wechsel ins bessere Netz sehr flott und ohne spürbare Unterbrechungen bei der Nutzung. Wie schon bei der Sprachqualität gesagt – das Gerät gibt sich „betont unauffällig“ – was in diesem Part des Tests als absolut positiv gewertet werden darf.
Benchmarks & Emissionen
Um Euch Vergleichswerte zu liefern habe ich auch beim Sony Xperia 1 VI wieder die Benchmarks durchgespielt. Hierbei wurde sowohl der Geekbench 6.0 Benchmark als auch der 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test mit maximaler Displayhelligkeit und aktivierten Datenverbindungen (mobile Daten bzw. WLAN) durchgeführt, um etwaiges Drosseln des Prozessors bzw. die Temperaturentwicklung im Gerät etwas zu fordern.
Im Geekbench erzielt das Sony Xperia 1 VI folgende Wertungen:
- Geekbench 6.0 Single-Core CPU: 2.158
- Geekbench 6.0 Multi-Core CPU: 6.165
- Geekbench 6.0 GPU: 14.047
Damit ordnet sich das Xperia 1 VI minimal unterhalb des Galaxy S24 Ultra, aber deutlich über dem S24+ ein was die Leistung des Single-Core CPU angeht. Beim Multi-Core CPU ist der Abstand zum Galaxy S24 Ultra deutlicher - knapp 600 Punkte ist das Xperia hinter dem Südkoreaner und selbst das S24+ liegt noch deutlich vorne.
Im 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test ist folgendes Ergebnis erreichbar:
- Bester Durchlauf-Score: 4.222
- Niedrigster Durchlauf-Score: 2.519
Hier wurde – vor allem im zweiten und dritten Durchlauf den Benchmarks – deutlich, dass der Prozessor seine Leistung schon verringert, wenn auch auf einer recht humanen Basis (lässt sich allerdings mit weiteren Benchmarkläufen noch weiter provozieren und steigern). Kein einigermaßen normales, vorstellbares Szenario wird ein Smartphone so fordern, wie es beim Benchmark-Stresstest der Fall ist. Dementsprechend werden sich die Leistungseinbußen aufgrund der Drosselung des Prozessors im Alltag auch nicht auf das Nutzungsverhalten auswirken – da bleibt genügend Luft nach oben.
Die nachfolgenden Bilder zeigen das Xperia 1 VI im Verlauf der durchgeführten Benchmark-Testings (3D Mark WLEST):
Hier wird deutlich, dass sich das Sony Xperia 1 VI auch recht deutlich erwärmt, sofern man es unter Belastung setzt. Der erste Benchmark-Lauf war noch relativ harmlos, auch wenn man schon deutlich eine Erwärmung spüren konnte. Die weiteren Läufe haben das Gerät in der Spitze bis knapp 46°C erhitzt. Damit bleibt man in den Spitzenwerten zwar deutlich unterhalb des bisherigen Top-Hitzkopfes Xiaomi 14 Ultra, aber unangenehm in den Händen wird es mit 46°C eben trotzdem. Das Gerät lässt sich zwar noch kurz anfassen und bedienen, aber ein dauerhaftes Halten des 46°C warmen Gerätes empfinde ich nicht mehr als angenehm. Großer Vorteil: Das Gerät kühlt sehr schnell wieder herunter, sodass bereits nach einer kurzen Abkühlungszeit von 5-10 Minuten wieder eine einigermaßen normale Arbeitstemperatur um die 30°C im Innern des Smartphones erreicht ist. Die obigen Temperaturen erreicht die CPU übrigens auch problemlos an einem warmen Sommertag bei intensiver Nutzung (Siehe „Situation 3“ im Akku-Unterpunkt / -Stresstest). Die Temperatur im Innern des Smartphones bewegt sich dabei unter Umständen zwischen 43°C bis hin zu 47°C, was vor allem durch das Filmen im 4K Modus mit 60 FPS recht flott erreicht wird. Im Gegensatz zum Stresstest im Benchmark wird das Gerät an der Außenseite aber nicht so schnell heiß, sodass eine weitere Nutzung des Smartphones kein Problem darstellt.
Im Standby-Modus mit aktivierten mobilen Daten bewegt sich die Temperatur des Geräts um die 27°C an einem heißen Sommertag – das ist absolut im Rahmen und macht keinen Grund zur Sorge. Übrigens kam es während der gesamten Benchmark-Durchläufe zu keinem Abbruch oder einem "Cool Down" – auch das hat man also dem Xiaomi 14 Ultra voraus. Gute Leistung, Sony.
Media & Musik
Ein weiterer Punkt, der beim Sony Xperia 1 VI sicherlich für Aufmerksamkeit sorgen dürfte, ist das Thema „Wiedergabe von Musik und Videos“. Allein schon aufgrund der – immer noch – besonderen Bauform bzw. des besonderen Formfaktors des Geräts ist es natürlich spannend zu sehen, ob man aus dem Vorteil zweier - nach vorn gerichteter - Lautsprecher auch tatsächlich praktischen Nutzen ziehen kann. Immerhin ist das, aller Voraussicht nach, der Hauptgrund dafür, warum Sony am bisherigen Konzept der dickeren Displayränder und der im Rahmen integrierten Frontkamera festhält. Doch zu den Lautsprechern kommen wir später noch; wir beginnen mit den Wiedergabefähigkeiten des Geräts, konkret bei den Videos:
Ab Werk liefert Sony keinen dedizierten Videoplayer auf dem Xperia 1 VI mit. Videos können zwar auch hier wieder rudimentär mit den Standardmitteln von Google wiedergegeben werden – wirklich umfangreiche Einstellungs- bzw. Anpassungsmöglichkeiten hat der Nutzer hier aber nicht. Daher wurde das Gerät auch hier wieder mit der Drittanbieter-App meiner Wahl getestet – dem VLC Player. Auf dessen Konfigurationsmöglichkeiten möchte ich hier im Detail nicht eingehen – Ihr könnt Euch anhand der geposteten Screenshots ein eigenes Bild vom Umfang und der Benutzeroberfläche machen. Stattdessen möchte ich meinen Fokus auf die tatsächliche Wiedergabe legen, konkret auf das Display: Dieses liefert – das korrekte Quellmaterial vorausgesetzt – eine erstklassige Performance in Sachen Darstellung ab. Manch ein Nutzer war im Voraus etwas besorgt über die Tatsache, dass man beim Display – allem Anschein nach – eine „Rolle rückwärts“ machen würde; vor allem in Bezug auf die reduzierte Auflösung. De facto ist es aber so, dass diese bei alltäglichen Dingen – und da gehört für mich das mobile Betrachten von Videos dazu – absolut nicht negativ auffällt. Der Nutzen (längere Akkulaufzeit) dürfte viel größer sein als etwaige Einbußen aufgrund der von Sony getroffenen Entscheidung. Auch bei der Wiedergabe der Videos reagiert das Display bzw. dessen Sensor schnell auf Helligkeitsänderungen und passt die eigene Displayhelligkeit entsprechend an. Dank der erstklassigen Qualität des Displays sind auch hier keinerlei Farbabweichungen oder andere negative Aspekte sichtbar, sofern man mal nicht direkt und frontal auf das Display blickt. Übrigens: Sony liefert ab Werk zwei vorinstallierte Videos auf dem Gerät mit – diese sollen dem Nutzer einen Eindruck davon verschaffen, wozu das Smartphone im Stande ist. Als "normalo" Nutzer wird man solch Videomaterial aber wohl eher selten mit sich führen…
Etwas mehr Mühe hat sich Sony hingegen bei der Wiedergabe von Audiodateien gemacht; denn hier steht zumindest eine eigene Wiedergabe-App ab Werk zur Verfügung. Nach dem Start der Anwendung landet der Nutzer in einer Übersicht bestehend aus einer Abspielwarteschlange, den zuletzt gespielten und neu hinzugefügten Titeln. Sofern es bereits mal eine Wiedergabe im Player gab, wird unten in der Fußzeile eben diese darstellt – mit der Option die Wiedergabe direkt wieder aufzunehmen bzw. vor- oder zurückzuspulen. Nach dem Start der Wiedergabe öffnet sich der Wiedergabebildschirm automatisch. Auf diesem stehen die standardmäßigen Navigationsfunktionen „Vor“, „Zurück“ und „Pause/Start“ zur Verfügung. Links daneben das Shortcut für den Shuffle-Modus, rechts kann der Wiederholungsmodi festgelegt werden. Oberhalb dieses Navigationsbereiches befindet sich die Timeline, die Titelanzeige sowie die Möglichkeit, den Song als Favorit zu markieren bzw. ihn direkt einer Playlist zuzuordnen. Sofern vorhanden wird ca. in der oberen Hälfte des Displays dann das Album-Cover dargestellt.
Über das Einstellungsmenü des Players (Achtung – kann NICHT vom Wiedergabebildschirm aus erreicht werden, das geht nur aus der Bibliotheken-Ansicht) stehen viele weitere Individualisierungsmöglichkeiten für den Nutzer zur Verfügung. Die wohl wichtigsten sind unter der simplen Überschrift „Audioqualität“ zu finden: Hier lassen sich nämlich die Audioeinstellung für die Wiedergabe von Musik und Videos festlegen – und das sind nicht gerade wenige. Im Bereich „Musik“ setzt Sony auf die „DSEE Ultimate“ Technologie, bei den Videos kommt „Dolby Sound“ zum Einsatz. Grundsätzlich gibt es die Möglichkeit, sämtliche Optimierungen entweder vollständig zu deaktivieren oder aber diese mittels vorgefertigten Profilen zu filtern und die Profile dann auch individuell anzupassen. Konkret bedeutet das, dass bspw. mit der Option „Empfohlen“ das Smartphone eigenständig bei Musik und Video jeweils die optimale Wiedergabeoption wählt. Dabei wird zwischen den – auch separat anwählbaren – Punkten „Audioqualität verbessern“ und „Spatial Sound“ geswitcht. Die jeweilige Auswirkung könnt Ihr den Beschreibungen im Screenshot entnehmen. Wer sich stattdessen für den Punkt „Benutzerdefiniert“ entscheidet hat selbst die Wahl zwischen den unterschiedlichen Technologien und kann diese teilweise auch parallel zum Einsatz bringen. Das für mich perfekte Klangerlebnis bei der Wiedergabe über die Lautsprecher habe ich im Modus „Benutzerdefiniert“ mit den Punkten „Dolby Sound Dynamisch“ und „DSEE Ultimate“. Diese Soundoptimierungen basieren teilweise auf eigenen KI-Profilen bzw. KI-Protokollen; das betrifft natürlich vor allem diejenigen Profile, die automatisiert die jeweils beste Einstellung wählen und sie dem Nutzer präsentieren.
Nun zur Qualität der Wiedergabe: Bombastisch! Sehr viel mehr kann und muss ich dazu nicht sagen. Das Sony Xperia 1 VI ist zwar – nimmt man die dB-Werte unten als Basis – nicht das lauteste Gerät am Markt, allerdings ist es zweifelsohne das Gerät mit den umfangreichsten Einstellungsmöglichkeiten, der durchdachtesten Wiedergabe-App und des wohl klangvollsten Sounds, den ich bisher bei einem Smartphone erleben durfte. Der Sound wird nahezu 50/50 über die beiden Lautsprecher wiedergegeben, was vermutlich auch der Grund dafür sein dürfte, dass das Gerät eben bei der Lautstärke nicht an der Spitze steht: Oftmals haben Smartphones mit Stereo-System eine 60/40 Splittung, wobei natürlich der Hauptlautsprecher entsprechend profitiert. Da kann das Xperia 1 VI nicht mithalten – muss es aber auch nicht, denn für mich geht Klang und Qualität vor purer Lautstärke. Dasselbe positive Fazit kann ich beim Wiedergeben von Audiodateien über Headset ziehen. Im Test mit meinen kabelgebundenen Sennheiser In-Ears (dass die tatsächlich nochmal zum Einsatz kommen dürfen – wundervoll! ) überzeugt das Sony mit einem sehr ausgewogenen und kräftigen Klangbild. Die Anpassungsmöglichkeiten sind hier schier unendlich, sodass jeder Nutzer die für sich passende Option mit etwas Herumprobieren finden sollte. Das Sony ist seit langer, langer Zeit mal wieder ein Smartphone, mit dem das Musikhören richtig Spaß macht und man das Headset kaum mehr aus dem Gehörgang friemeln möchte.
Übrigens: Das Xperia 1 VI ist vermutlich DAS Smartphone mit der feinfühligsten Lautstärkeregelung, die ich jemals testen durfte. Das Gerät unterstützt sage und schreibe 30 Regelungsstufen – das ermöglicht ein besonders feinfühliges Regeln, ein nerviges Problem vieler anderer Smartphones (Wiedergabe auf einmal zu laut oder zu leise und damit nicht optimal) entfällt also.
Folgende Formate werden vom Sony Xperia 1 VI bei der Wiedergabe unterstützt:
- AAC-LC
- AAC+
- eAAC+
- AAC-ELD
- AMR-NB
- AMR-WB
- FLAC
- MP3
- MIDI
- Vorbis
- PCM
- Opus
- Dolby Atmos
- Dolby AC-4 360 Reality Audio Musikformat
Nachfolgend findet Ihr noch die ermittelten dB-Werte des Sony Xperia 1 VI. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Wie es sich für ein ordentliches Flaggschiff-Gerät im Jahr 2024 gehört, bietet auch das Sony Xperia 1 VI alles, was man sich so vorstellen kann oder wünscht. Man liefert zwar nicht unbedingt in allen Kategorien das Maximum an Leistung ab, aber im Großen und Ganzen weiß das Gesamtpaket doch zu überzeugen. WLAN wird mit den Standards IEEE 802.11 a/b/g/n/ac/ax im Frequenzbereich 2,4 / 5 und 6 GHz supportet. Bluetooth wird im Standard 5.4 mit LE-Audio Erweiterung unterstützt und wer in Sachen Audio-Wiedergabe kein Bluetooth braucht oder möchte kann zudem auf die 3,5 mm Klinkenbuchse an der Oberseite des Geräts zurückgreifen.
- 2G GSM: 850 / 900 / 1.800 / 1.900
- 3G: 2.100 (Band 1) / 1.900 (Band 2) / 1.700 (Band 4) / 850 (Band 5) / 800 (Band 6) / 900 (Band 8) / 800 (Band 19)
- 4G (Bänder): 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 7 / 8 / 12 / 13 / 17 / 19 / 20 / 25 / 26 / 28 / 29 / 32 / 34 / 38 / 39 / 40 / 41 / 46 / 66
- 5G (Bänder): [NSA] n1 / n3 / n5 / n7 / n8 / n20 / n28 / n38 / n40 / n41 / n75 / n77 / n78 [SA] n1 / n3 / n7 / n8 / n20 / n28 / n38 / n40 / n75 / n78
Eine absolute Seltenheit in der heutigen Zeit stellt der Micro SD Speicherkartenslot dar: Das Gerät kann mit einer Nano-SIM und einer Micro SD Speicherkarte (max. Größe 1,5 TB) bestückt werden. Wer die Dual-SIM Funktionalität des Xperia nutzen möchte, muss zwangsweise eine der SIM als eSIM vorhalten und auf dem Gerät installieren. Und Freunde des mobilen Bezahlens werden sich an der integrierten NFC-Funktionalität erfreuen.
In Sachen Navigation kann das Sony auf die gängigsten Dienste zurückgreifen: Neben A-GPS und Galileo sind auch A-GLONASS, Beidou und QZSS mit von der Partie. Beim praktischen Test hinterließ das Xperia 1 VI ein zweigeteiltes Bild was vor allem daran lag, dass auf den Messstrecken mit unterschiedlich vielen Satellitenverbindungen gemessen wurde. Weniger Probleme hat das Gerät in der Nähe von Infrastruktur – hier funktioniert die Wegfindung top bzw. die Genauigkeit der Aufzeichnungen und damit des Gerätestandorts ist hoch bis sehr hoch (Abweichungen im Bereich von 1 bis max. 3 Meter). Befindet man sich mit dem Gerät aber mal tatsächlich etwas weiter außerhalb von erschlossenem Gebiet, fällt die Anzahl der zur Verfügung stehenden Satelliten recht stark auf nur rund 20. Andere Geräte wie bspw. ein Pixel 8a oder auch das privat genutzte A34 sind hier mit mindestens 30 verfügbaren Satelliten unterwegs und weisen somit auch eine höhere Genauigkeit aus. Konsequenz: Bei solchen Bedingungen bzw. diesen Strecken kam es des Öfteren zu teils heftigen Abweichungen zwischen der aufgezeichneten Route und der tatsächlich absolvierten Strecke. Einen genaueren Eindruck davon könnt Ihr Euch selbst anhand der Screenshots machen:
Über die Type-C USB-Buchse an der Unterseite des Sony Xperia 1 VI können Daten im Standard USB 3.2 (SuperSpeed-USB, 5 Gbit/s) transferiert werden. Des Weiteren unterstützt das Gerät den Video- / Bildausgang über Display-Anschluss mittels Typ-C oder HDMI-Adapterkabel in 4K / 60 FPS. Schade ist die Tatsache, dass Sony nicht mal ein passendes USB Datenkabel beim diesjährigen Flaggschiff mitliefert. Vor allem, weil das Sony recht zickig im Umfang mit USB-Kabeln ist, ich musste meine bei mir vorhandenen Kabel zunächst mal reihenweise durchprobieren weil entweder gar keine Verbindung zwischen Smartphone und PC zustande kam oder nur eine extrem Langsame.
Zum Aufladen des integrierten 5.000 mAh Akkus unterstützt das Gerät USB PD 3.0 und PPS. Der Hersteller empfiehlt natürlich das eigene Ladegerät aus dem Zubehör-Portfolio, welches optional erworben werden kann. De facto lässt sich das Smartphone selbstverständlich über jedes beliebige USB-Typ C Kabel samt Adapter laden – unter Umständen steht dann aber nicht die maximal mögliche Ladeleistung zur Verfügung. In meinem Test konnte ich mit verschiedenen Ladegeräten und -kabeln eine maximale Input-Leistung von 25W kabelgebunden erreichen. Das Xperia 1 VI lädt bis ca. 90% mit dieser Leistung, drosselt dann auf max. 10W bis 95% herunter und die letzten 5% der Akkukapazität werden mit 3-5W in den Akku gepumpt. Lädt man das Smartphone also nahezu vollständig von 0% auf 100% sollte man – bei maximal möglicher Leistung – mit rund 1,5 Stunden Gesamtladezeit rechnen.
Sicherheit
Etwas weniger an Umfang bietet das Xperia 1 VI leider – immer noch – in Sachen "Gerätesicherheit". Das Smartphone kann zwar mittels PIN / Passwort / Muster / einfachem Wischen oder per Fingerabdruck gesichert werden – eine Entsperrmöglichkeit per Gesichtserkennung fehlt aber auch hier wieder – im Jahr 2024. Gut – man kann jetzt natürlich damit beginnen, über den Sicherheitsstandard einer 2D-Gesichtserkennung via Frontkamera zu spekulieren. Fakt ist aber, dass Sony mittlerweile der einzige Hersteller ist, der diese Option überhaupt nicht als Wahlmöglichkeit anbietet. Selbst günstige China-Geräte verfügen über die Option, sodass man sich zumindest selbst entscheiden kann die Möglichkeit zu nutzen oder eben nicht. Stattdessen wird der Nutzer hier bevormundet und kann biometrisch lediglich mittels Fingerabdruck aktiv werden. Immerhin: Der seitlich verbaute Scanner funktioniert mit einer sehr hohen Erkennungsrate, ist schnell (minimale Verzögerung vom Auflegen des Fingers bis zum Entsperren des Displays – ca. 1 Sekunde) und – für meine Hände – hervorragend platziert. Das Einlesen geht mit 20 Scan-Vorgängen eher schnell und nach maximal fünf eingescannten Finger-Profilen ist Schluss. Das sollte in der Praxis aber auch ausreichen – wirklich sinnvoll platzierbar ist ohnehin nur der Daumen oder der Zeigefinger, somit können bei Bedarf auch zwei unterschiedliche Personen mittels Biometrie Zugang zum Gerät bekommen.
Extras
Benachrichtigungen:
Sony verzichtet beim 2024er Flaggschiff erneut auf die in früheren Geräten noch verbaute Notification-LED. Das ist insofern schade, als dass es immer noch genügend Liebhaber einer solchen LED geben würde, da sie einfach unglaublich praktisch ist und – im Vergleich zu einem Always-on-Display – nochmal deutlich stromsparender agiert. Auch wenn natürlich der Informationsgehalt nicht derselbe ist. Immerhin bietet Sony als Alternative – theoretisch - das Always-on-Display an, welches allerdings vom Nutzer nicht großartig individualisiert werden kann. Es lässt sich festlegen, ob das "Inaktivitätsdisplay" dauerhaft dargestellt werden soll oder nur bei neuen Ereignissen – und das war's dann im Großen und Ganzen auch schon. Einen Funktionsumfang wie man ihn bspw. von Samsung kennt ist hier nicht gegeben und den hätte ich persönlich auch nicht in vollem Umfang gebraucht – aber ein paar mehr Individualisierungsmöglichkeiten wären schon nett gewesen. Doch wieso eben der beiläufige Hinweis auf "theoretisch"? Nun – de facto funktioniert das Always-on-Display nicht korrekt, weshalb dessen Mehrwert in der Praxis gen Null sinkt. Wird das AoD auf "Dauerhaft" gestellt, sinkt die Helligkeit des Displays auf das absolute Minimum ab, sodass man vielleicht mit viel Good-Will bei völliger Dunkelheit etwas erkennen kann. In normaler Umgebung bei Tageslicht – keine Chance. Des Weiteren werden dann verpasste Ereignisse auch immer noch nicht direkt dargestellt, sondern müssen über einen Tipp auf das Display erst "aktiviert" werden – absolut nervig. Wenn ich ein AoD möchte, dann soll es gefälligst auch gescheit funktionieren. Übrigens: Wird die Option "nur bei neuen Ereignissen" angewählt, reagiert das Gerät bzw. die AoD-Anwendung im Regelfall gar nicht. Quasi als wäre der Menüpunkt ohne Funktion.
Hier muss Sony dringend softwareseitig noch Hand anlegen und nachbessern – die aktuelle Lösung ist ein Graus und wird dem Gerät als Ganzes so nicht gerecht.
Taschenlampe:
Einen Taschenlampen-Modus bietet das Sony Xperia 1 VI, allerdings nur mit den schlichten Optionen An / Aus. Die Leuchtstärke / Helligkeit kann nicht vom Nutzer bestimmt werden.
Radio:
Fehlanzeige – nicht vorhanden.
Fazit
Das Sony Xperia 1 VI ist anders – und zwar erfrischend anders. Sony setzt den Fokus seines diesjährigen Smartphone Flaggschiffs ganz klar auf die Kamera bzw. das Kamera-System und sorgte – gerade deshalb – für Verwunderung. Denn entgegen manch eines Konkurrenten entschied man sich bei Sony dafür, nicht die neuen Lytia-Sensoren zu nutzen, sondern stattdessen auf ältere IMX-Eigengewächse zu setzen. Dass das nicht grundsätzlich negativ sein muss, zeigen die Ergebnisse der Hauptkamera des Xperia 1 VI: Speziell im Pro-Modus gelingen – etwas Feingefühl bei den Einstellungen vorausgesetzt – wirklich hervorragende Bilder. Für die Ultraweitwinkelkamera und das Tele-Objektiv gilt das bei ausreichend viel Helligkeit ebenfalls, vor allem die perfekte Abstimmung auf den Hauptsensor konnte überzeugen – ansonsten fallen die beiden Kameras qualitativ etwas hinter dem Wettbewerb am Markt ab. Doch wer jetzt gedacht hat, dass Sony nur Kamera kann, liegt falsch: Trotz der Tatsache, dass man beim Display jetzt einen Weg eingeschlagen hat, der eher in Richtung "Mainstream" geht (anderes Seitenverhältnis bei geringerer Auflösung), hat Sony es geschafft die Balance hier perfekt auszutarieren. Das Panel überzeugt qualitativ und die Reaktionsschnelligkeit samt Helligkeit liegen auf Top-Niveau. Die beiden zum Nutzer gerichteten Lautsprecher gehören zwar in Sachen Lautstärke nicht zu den Topmodellen am Markt, sind aber qualitativ das Beste, was ich im Smartphone-Segment seit langer Zeit zu Gehör bekommen habe. Dazu kommt eine sehr hübsche und übersichtlich gestaltete Wiedergabe-App mit viel Funktionsumfang. Außerdem hat Sony noch Asse im Ärmel: Ein Micro SD Speicherkartenslot und eine 3,5 mm Klinkenbuchse – bei vielen "modernen" Nutzern verschrien, bei Musikliebhabern und notorischen Foto- und Video-Messis geliebt. Mir persönlich gefällt es, dass es weiterhin ein Hersteller am Markt gibt, der diese Punkte auch bei den Flaggschiffen berücksichtigt – zumal sich das Top-Smartphone von Sony ja gerade zu dazu anbietet, im Bereich "Musik" ebenfalls eine Spitzenleistung abzuliefern. Mit "Sony" und "Musik" war ja mal was… Doch es gibt noch einen Punkt, den man dem Gerät nicht ansieht: Seine Akkulaufzeit. Dank heruntergeschraubter Displayauflösung und einer – augenscheinlich – top optimierten Software diesbezüglich (mit etlichen weiteren Einstellungsmöglichkeiten), mutiert das Kamera-Flaggschiff zu einem Akku-Monster. Da ist es dann vielleicht auch nicht mehr ganz so wild, wenn nur mit 30W max. kabelgebunden geladen werden kann.
Doch es gibt auch Punkte, bei denen Sony es sich selbst unnötig schwer macht: Zum Preis von 1.399,- EUR in der UVP muss das Gerät einfach einen längeren Software-Support bekommen. Vor allem bei der überschaubaren Anzahl an Geräten muss da einfach auch Flaggschiffleistung da sein. 3 Major Updates und 4 Jahre Security-Patches sind zu wenig. Wenn man dann noch bedenkt, dass das Xperia 1 VI tatsächlich den Negativrekord in Bezug auf den Lieferumfang an Smartphones aufstellt, ist das eigentlich schon richtig bitter. Doch um ein fehlendes USB-Kabel geht es mir nicht mal – viel mehr sind es Punkte wie beispielsweise ein nur halbherzig implementiertes Always-on-Display, das einem eigentlich die Freude an dem sonst so – Entschuldigung – geilen Gerät nimmt oder sie zumindest beeinträchtigt.
Wie heißt es so schön: Wo Sonne ist, da muss auch Schatten sein. Im Großen und Ganzen ist für mich mehr Sonne als Schatten beim Xperia 1 VI, in den wesentlichen Punkten überzeugt das Gerät und hebt sich positiv vom derzeitigen Einheitsbrei am Markt ab. Wenn Sony in Sachen "Updates" überzeugen kann (sowohl was die Kontinuität der Updates angeht als auch vielleicht einen nachträglich verlängerten Update-Zeitraum), stehen dem Gerät nunmehr ein paar "Software-Hindernisse" im Weg, die sich prinzipiell aber einfach fixen lassen. Man darf gespannt sein, ob und wie Sony den Joker hier spielt. Wer viel Wert auf Kamera und "Selbstbestimmung" vor KI & Automatisierung legt, der ist beim Sony Xperia 1 VI genau an der richtigen Stelle: Hier kann der Nutzer noch größtenteils entscheiden, was bei den Aufnahmen herauskommen soll.
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Positiv:
- Das Design und die Verarbeitung samt Wertigkeit sind auf einem äußerst hohen Niveau: Durch die verhältnismäßig geringe Breite, den strukturierten Metallrahmen und die ebenfalls strukturierte Oberfläche der Rückseite lässt sich das Gerät sicher und wertig zugleich bedienen und nutzen.
- Hervorragendes Display (Qualität) mit hoher maximaler Helligkeit von 1.730 Lumen Abstrahlhelligkeit. Ablesbarkeit im direkten Sonnenlicht ohne Probleme gegeben.
- Sehr gut klingende Lautsprecher mit vielen Individualisierungsmöglichkeiten im Menü / Musikplayer. Die Lautsprecher gehören jetzt nicht unbedingt zu den Lautesten am Markt, liefern aber ein sehr ausgewogenes und gut klingendes Gesamtbild ab. Lediglich die Bässe könnten manchmal etwas präsenter sein.
- Dazu passend: Sehr gut umgesetzte Wiedergabe-App (Musikplayer): Viele Einstellungs- und Individualisierungsmöglichkeiten, ein frisches und modernes Aussehen gepaart mit einfacher und übersichtlicher Bedienung – genau so muss das sein.
- König der Akkulaufzeit: Trotz performancestarkem Prozessor und anderer Hardware auf Flaggschiff-Niveau mutiert das Xperia 1 VI zum wahren Laufzeiten-Monster: Im "mobile Daten"-Modus mit geringer, aktiver Nutzung tagsüber liegt der Verbrauch bei ca. 12-15% und einer damit einhergehenden Displayzeit von knapp 2,5 Stunden. Energiesparmodi oder sonstige Einschränkungen waren nicht aktiviert. Selbst bei stärkerer / aktiverer Nutzung ist ein prall gefüllter Tag mit dem Gerät überhaupt gar kein Problem. In der Praxis dürften die meisten Nutzer (anfängliche Spielereien mit dem Gerät und Sondersituationen wie Urlaub etc. ausgenommen) gar problemlos 1,5 bis 2 Tage Laufzeit schaffen. Beeindruckend für ein Kamera-Flaggschiff im Jahre 2024
- Das Gerät wurde von mir überwiegend im 5G-Netz betrieben – hier zeigte sich eine hohe Affinität des Geräts für eben dieses Netz. An Orten an denen andere Geräte bereits auf 4G zurückgefallen waren, war das Xperia 1 VI noch stabil mit 5G unterwegs – wenngleich nicht mit vielen „optischen Netzstärkebalken“ im Display. Auch die Sprachqualität überzeugte – die Lautsprecher klingen hervorragend, im Freisprechmodus liefern beide Lautsprecher gleichermaßen gut ab – das sorgt für eine nicht ultra hohe Lautstärke, aber einen ausgewogeneren Klang.
- Hervorragende Hauptkamera mit umfangreichen Einstellungsmöglichkeiten im Pro- bzw. Full Resolution-Modus. Die – erstmals bei Sony – zusammengefasste Foto-App überzeugt in der Praxis durch sehr viele umfangreiche Einstellungsmöglichkeiten bei gleichzeitig maximaler Übersichtlichkeit. Auch als "Foto-Einsteiger" dürfte man sich hier – dank der Tutorials / Erklärungen – recht zügig zurechtfinden und schon bald mit Hingabe und Motivation das neue Schmuckstück ausprobieren.
- Solide Ultraweitwinkel- und Tele-Kamera mit echtem 7,1x optischen Zoom und hoher Farbtreue zum Hauptobjektiv: Die beiden Kameras matchen optimal hinsichtlich ihrer Kalibrierung zum Hauptsensor. Dadurch bekommt der Nutzer ein wirklich "flüssiges" Gesamterlebnis beim Durchspielen der Kamerafunktionen – hier merkt man sehr deutlich, wo Sony seine Hausaufgaben gemacht hat.
- Das Gerät wird unter Last (Benchmark) bis zu 46°C warm, was beim Bedienen in der Hand ein unangenehmes Gefühl hinterlässt. Da es sich dabei aber um eine Ausnahmesituation handelt (kein Mensch wird das Gerät bei normaler Nutzung in diesen Temperaturbereich bringen) und das Gerät zudem innerhalb von 5-10 Minuten wieder abkühlt, ist das für mich kein Grund zur Abwertung. Der Punkt sollte erwähnt werden, mehr aber auch nicht. Übrigens: Im Gegensatz zu anderen Hitzköpfen kam es beim Sony Xperia 1 VI zu keinem Benchmark-Abbruch aufgrund Überhitzung – also eigentlich sogar eine sehr gute Leistung von Sony.
- Die Ultraweitwinkelkamera und das Tele-Objektiv liefern zwar bei ausreichend Helligkeit gute bis sehr gute Leistungen – bei weniger Helligkeit (oder gar Dunkelheit) fallen diese qualitativ aber schnell hinter der Hauptkamera zurück. Das ist besonders schade, da deren Leistung eben bei guter Helligkeit wirklich mit der Konkurrenz mithalten kann und vermutlich sogar das ausgewogenste Kamera-Paket am Markt bietet. Nichtsdestotrotz: Die Kameras sind deshalb nicht schlecht – aber es gibt eben Mitbewerber am Markt die bei diesen Schauplätzen besser aufgestellt sind.
- Schwankender GPS-Empfang: Das Gerät scheint – speziell in Gegenden mit geringer / keiner Infrastruktur – so seine Problemchen damit zu haben, eine ausreichende Anzahl an Satelliten zur Verfügung gestellt zu bekommen. Im Test dümpelte das Sony teilweise bei einer Anzahl um die 20 Satelliten herum – Smartphones wie ein Google Pixel 8a oder mein privat genutztes A34 haben an derselben Stelle 10-15 Verbindungspunkte mehr. Ich tippe an dieser Stelle auf eine Software-Thematik, sodass sich die Leistung hier u. U. noch bessern kann – daher nehme ich den Punkt unter "Neutral" quasi aus der Wertung; möchte ihn aber dennoch, der Vollständigkeit halber, erwähnt haben.
- Extrem dürftiger Lieferumfang: Ihr bekommt eine Eierschalen-Verpackung, haufenweise Papier-Gedöns (Schnellstartanleitungen, SAR-Informationen, etc.) und ein Smartphone samt fest verbautem Akku. Das war's. Kein USB-Kabel, kein Lade-Adapter, kein Case, keine Schutzfolie / -glas für das Display. Bei einem >1.000 EUR Flaggschiff-Gerät sehr dürftig, da hätte man auch etwas spendabler sein können.
- Im Test zeigte sich das Smartphone recht zickig in Bezug auf die unterstützten USB-Kabel: Ich musste zunächst reihenweise Kabel durchprobieren, da teilweise entweder gar keine Verbindung zwischen Smartphone und PC möglich war, oder eine die Daten nur im Schneckentempo transferierte.
- Das implementierte Always-on-Display ist in seinem Funktionsumfang sehr rudimentär und die tatsächliche Funktionalität ist nicht gegeben. Verpasste Ereignisse wie Nachrichten oder Anrufe werden nicht dauerhaft angezeigt, wenn das Display deaktiviert ist und "nur neue Ereignisse" angezeigt werden sollen. Auch bei dauerhafter Darstellung klappt das nicht korrekt da einerseits die Helligkeit aufs absolute Minium heruntergeregelt wird (man erkennt nichts mehr) und andererseits erscheinen verpasste Ereignisse erst mit einem Tipp auf das Display. Da hätte ich mir das AoD auch sparen können… hoffentlich bessert Sony hier mit einem Update nach – nötig wäre es dringend!
- Der Preis: 1.399,- EUR sind zwar in Anbetracht der Hardware gerechtfertigt bzw. liegen in diesem Hinblick im Bereich der üblichen Gegebenheiten. Diesen Preis muss man dann aber auch mit seiner Software bzw. dem Support rechtfertigen und vor allem muss man es sich erlauben können, sein Flaggschiffmodell nach allen anderen etablierten Marken zu präsentieren – und dennoch einen der höchsten Preise aufrufen zu wollen.
- Quasi als Folgepunkt zum Preis: 3 Major Android-Updates und 4 Jahre Security Patches sind zwar jeweils +1 im Vergleich zum Vorjahr – aber sie sind eben auch -4 bzw. -3 im Vergleich zu Google und Samsung. Und am Platzhirsch muss man sich eben messen lassen, wenn man bei den Großen mitspielen möchte – und nichts Anderes möchte Sony mit der Hardware und der Preisgestaltung.
Bilder, mit dem Xperia 1 VI geschossen:
Sony Xperia 1 VI Sample-Video 1 4K 30 FPS – SteadyShot High Quality:
Sony Xperia 1 VI Sample-Video 2 4K 60 FPS – SteadyShot High Quality:
Sony Xperia 1 VI Sample-Video 3 Full HD 60 FPS – SteadyShot High Quality:
Sony Xperia 1 VI Sample-Video 4 4K 60 FPS - Audio SteadyShot High Quality:
Sony Xperia 1 VI Sample-Video 5 4K 60 FPS – SteadyShot High Quality:
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Bearbeitet von:
ses
- Grund: Abstände angepasst. LG ses