Motorola Edge 50 Neo Testbericht

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Motorola Edge 50 Neo: Erweitertes Update-Versprechen und Outdoor-Eigenschaften trotz edler Optik – Neustart bei Motorola?

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Kommentar des Testers:
"Motorola betritt die deutsche Bühne mit einem Paukenschlag und präsentiert mit dem E50N ein stylisches Outdoor-Smartphone mit kompakten Abmessungen, praxistauglichem Kamera-Setup, vielversprechender Hardware und – wer hätte es gedacht: 5-jährigem Update-Versprechen in Sachen Major- und Sicherheitsupdates. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Nicht unbedingt – aber auch dieses Gerät hat (leider) nicht nur Licht zu präsentieren: Die Kamera schwächelt – vor allem beim Videodreh – bei schlechten Lichtverhältnissen, der Mitteklasse-Prozessor kämpft mit der Kamera-App und eine UPV von 499,- EUR für die 512 GB Version machen den Marktstart nicht unbedingt „super-smooth“. Doch das E50N hat Potenzial… sehr viel Potenzial. Die Frage wird sein: Kann Motorola dieses Potenzial nutzen, um einen möglichst hohen Teil der Nutzer zu begeistern und damit eine „Trendwende“ herbeizuführen? Immerhin steht das E50N für Vieles, was man in der Vergangenheit nicht unbedingt bei Motorola vermutet hätte. Es scheint, als rüstet sich ein weiterer Konkurrent – bereit, Marktanteile zurückzuholen."

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Einleitung:
Motorola stand früher, in den Anfangszeiten der Handys für Innovation, Style und war mit den damaligen RAZR-Klapphandys der Pionier und Vorreiter im Handymarkt. Über all die Jahre hat das etwas nachgelassen, man hat – ähnlich wie Nokia – zu lange auf alte Pferde gesetzt und irgendwann den Anschluss an die Spitze des Handymarktes verloren. Dann kam der Wechsel von Motorola unter das "Dach" von Lenovo. Motorola als Markenname sollte bleiben, während hinter den Kulissen aber jemand anders die Zügel in den Händen hatte. Dieser Wechsel ging – mehr oder weniger – lautlos über die Bühne, den Smartphones hat dies aber nicht sofort aus der Krise geholfen, zumindest nicht spürbar. Motorola (respektive Lenovo) stand lange Zeit für prinzipiell gute Technik aber ein zu überladenes Portfolio und vor allem eine eher schlechte Update-Politik. Am ersten Punkt des etwas zu überladenen Portfolios hat sich bis heute nicht unbedingt viel geändert – hier könnte man meiner Ansicht nach noch deutlicher den Rotstift ansetzen. Was sich aber geändert hat, ist die Wahrnehmung der Marke am Markt und auch in Sachen "Updates" scheint es bei Motorola langsam, aber sicher in die richtige Richtung zu gehen:

Spätestens mit den 2023er RAZR-Modellen hat man es geschafft, dem Hauptkonkurrenten aus Südkorea in dieser Smartphone-Sparte die Butter vom Brot zu ziehen, denn die Geräte waren technisch schlicht innovativer und besser als die Flips aus Südkorea. Noch dazu waren sie preislich niedriger einsortiert, was aber aufgrund der anderweitig vorhandenen Abstriche auch sein musste, um konkurrenzfähig zu sein. 2023 war für Motorola in Deutschland – meiner Ansicht nach - eines der besseren Jahre und für 2024 standen die Sterne eigentlich auch nicht allzu schlecht. Das Portfolio für dieses Jahr erregte im Frühling bereits Aufmerksamkeit durch stylisches Design, mit welchem man sich von anderen Herstellern deutlich abheben konnte. Technisch gesehen gab es die ein oder andere Entscheidung, über die man sicherlich streiten kann – aber ganz grundsätzlich war das Alles sehr vielversprechend. Und dann kam das offizielle Import- und Verkaufsverbot für Motorola in Deutschland. Sehr viele Modelle verschwanden vom Markt, der Hersteller selbst durfte keine Geräte mehr anbieten und importieren und potenziellen Motorola-Interessenten blieb nur der Kauf im (benachbarten) Ausland übrig, was natürlich die Verkäufe eher drückte und für das Markenimage eher nicht zuträglich war.

Seit Anfang Oktober 2024 sind die Motorola-Smartphones nun wieder offiziell in Deutschland erhältlich – das haben wir zum Anlass genommen, um uns direkt das erste, recht neue, Smartphone zu greifen und für Euch zu reviewen: Das Motorola Edge 50 Neo. Mit diesem Gerät wildert Motorola teilweise im Outdoor-Bereich, ohne das Gerät optisch wie ein Rugged-Phone aussehen und wirken zu lassen. Ein Smartphone mit aktueller Technik, stylischem Aussehen, trendigen Farben und Outdoor-Fähigkeiten? Spannend? Ja – auf alle Fälle, also lehnt Euch zurück und genießt das folgende Review zum E50N. Viel Spaß beim Schmökern!


Inhaltsverzeichnis:
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung




Die technischen Daten des Motorola Edge 50 Neo:

  • Abmessungen: 154,1 x 71,2 x 8,1 mm bei 171 Gramm
  • Verfügbare Farben: PANTONE Grisaille, PANTONE Latté, PANTONE Nautical Blue, PANTONE Poinciana
  • Android 14 Betriebssystem
  • MediaTek Dimensity 7300 Octa-Core Prozessor mit 5G-Technologie
  • 256 / 512 GB interner uMCP Speicher (in Deutschland ist ausschließlich die Version mit 512 GB Speicher verfügbar)
  • 8 / 12 GB LPDDR4X RAM Arbeitsspeicher (in Deutschland ist ausschließlich die Version mit 12 GB RAM verfügbar)
  • In-Display Fingerabdruckscanner & Face Unlock (2D via Frontkamera)
  • 4.310 mAh Akku, fest verbaut
  • 68W TurboPower Ladefunktion, 15W kabelloses Laden
  • 6,36" pOLED Display mit Super-HD Auflösung (2.670 x 1.220 Pixel – 460 ppi) und 20:9 Seitenverhältnis, 95,3% Display-Body-Ratio
  • Corning Gorilla Glass 3 auf der Front
  • IP68 Zertifizierung
  • MIL-STD 810H Zertifizierung
  • 50 Megapixel Hauptkamera mit Sony LYTIA 700C Sensor und f/1.8er Blende, Quad-PDAF Autofokus, OIS Bildstabilisierung, 4K UHD Videoaufnahmefunktion bei 30 FPS
  • 13 Megapixel Ultraweitwinkel-Kamera mit f/2.2er Blende und PDAF-Autofokus, 4K UHD Videoaufnahmefunktion bei 30 FPS
  • 10 Megapixel Teleobjektiv (3x optischer Zoom) mit f/2.0er Blende und PDAF Autofokus, OIS Bildstabilisierung, 4K UHD Videoaufnahmefunktion bei 30 FPS
  • LED-Leuchte
  • 32 Megapixel Frontkamera mit f/2.4er Blende, 4K UHD Videoaufnahmefunktion mit 30 FPS
  • USB Typ-C 2.0 Buchse
  • Stereo-Lautsprecher mit Dolby Atmos Technologie
  • 2 Mikrofone
  • Bluetooth 5.3
  • NFC
  • A-GPS, GPS, LTEPP, SUPL, GLONASS, Galileo
  • Dual-SIM Funktionalität (1x Nano-SIM + eSIM)
  • WLAN 802.11 a/b/g/n/ac/ax Wi-Fi 6E





Lieferumfang:
Beim Lieferumfang geht Motorola eine Art "Mittelweg". Mittelweg deshalb, weil zwar grundsätzlich alles Notwendige im Karton enthalten ist – aber irgendwie auch doch nicht. Ein Steckdosen-Adapter fehlt beispielsweise, dafür bekommt der Nutzer ein farblich aufs Smartphone abgestimmtes Hardcase-Cover dazu. Kurz und knackig sieht es wie folgt aus:


  • 1x Smartphone „Motorola Edge 50 Neo" mit integriertem 4.310 mAh Akku
  • 1x USB Typ-C Daten- / Ladekabel
  • 1x farblich passend zum Smartphone ein Hardcover-Case
  • Diverse Broschüren / Anleitungen
  • SIM-Werkzeug
  • Duftende Verpackung

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Ja, Ihr habt richtig gelesen: Das Edge 50 Neo kommt in einer duftenden Verpackung. Nutzer, welche bereits seit längerem im Motorola-Lager zu Hause sind, dürfte dies jetzt weniger verwundern. Solltet Ihr aber von anderen Herstellern zu Motorola wechseln, dürfte Euch der durchaus für sich stehende Duft beim Öffnen der Transport-Umverpackung (sofern vorhanden) vielleicht etwas irritieren. Ich kannte dieses Feature tatsächlich schon – wenngleich ich den Duft bis dato noch nie selbst wahrnehmen durfte. Ist – durchaus - ein nettes Gimmick und unterstreicht die potenzielle Bindung zwischen Endkunden und der Marke – auf alle Fälle wird darüber gesprochen und das ist doch die halbe Miete. In Sachen Marketing auf alle Fälle im Studium gut aufgepasst und in der Praxis angewandt. ;) PS: Meine Freundin fährt total auf den Duft ab – so als Tipp für die Männerwelt…

Es ist ja prinzipiell zu begrüßen, wenn Hersteller immer noch etwas mehr ins Paket packen, als tatsächlich notwendig wäre. So finde ich beispielsweise das Dazugeben einer Hülle grundsätzlich immer sehr gut, weil davon wohl nahezu jeder Nutzer einen entsprechenden Mehrwert haben dürfte – zumindest, wenn es sich um ein "ordentliches" Cover handelt und keinen Billigmüll. Etwas schade ist die Tatsache, dass beim Support einer Schnellladetechnologie wieder kein dazu passendes Netzteil mitgeliefert wird – aber das ist heut zu Tage ja leider schon Standard. Wer das Edge 50 Neo nutzen möchte, kommt also nicht daran vorbei, entweder beim Bestellen direkt ein passendes Netzteil in den Warenkorb zu packen oder aber ein Netzteil aus dem Altbestand zu nutzen. Immerhin gibt's noch ein Datenkabel dazu – damit sticht man zumindest Sony aus. ;)

Noch kurz ein paar Worte zur Hülle: Motorola kooperiert hier mit der schwedischen Firma "a good company". Dies verkündet man auch stolz auf einem der Verpackung beiliegenden kleinen Flyer. "a good company" hat es sich zur Aufgabe gemacht, Smartphone-Cases aus vollständig recyclebaren Materialien herzustellen. Ich dachte ja beim Betrachten meines Cases zuerst, dass da irgendwas schiefgelaufen sein muss – denn es befinden sich kleine "Fasern" in der Oberfläche, welche den Rotton des Cases zunächst mal offensichtlich "stören" und wie Fremdkörper wirken. Tatsächlich soll dies aber genau so sein und ist Teil der Philosophie von "a good company". Und – ehrlich gesagt – finde ich das Case so auch viel hübscher, als wenn es komplett eintönig nur in Rot daherkommen würde. Achja – wenn wir schon beim Thema sind: Motorola gestaltet die Verpackung des E50N komplett plastikfrei – in Sachen "Umweltbewusstsein" spielt man mit dieser Kombination ganz vorne am Markt mit – sehr lobenswert!



Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit:
Die Front des Motorola Edge 50 Neo wird vom großen 6,36" pOLED Display dominiert, die Optik überzeugt hier mit moderner Designsprache, wozu unter anderem auch die als Punch Hole umgesetzte Frontkamera innerhalb des Displays beiträgt. Ein weiterer Punkt, welcher die Designsprache widerspiegelt, ist die Ausgestaltung der Displayränder, welche – erfreulicherweise – recht minimalisiert beim Edge 50 Neo umgesetzt wurden. Die Ränder sind hierbei oben und unten etwas breiter als seitlich, was aber in der Praxis kaum ins Gewicht fällt. Oberhalb des Displays befindet sich die Hörmuschel und der zweite Lautsprecher, rechts davon die Sensoren für die Regelung der Displayhelligkeit und die Annäherung (Display-Deaktivierung beim Telefonieren). Im unteren Teil des Displays befindet sich zudem der im Display integrierte optische Fingerabdruckscanner.

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Die Oberseite des Edge 50 Neo wirkt sehr aufgeräumt, da sich hier lediglich im rechten Bereich ein Mikrofon und links davon der "Dolby Atmos"-Schriftzug befindet. Rechts am Gehäuserand befinden sich oben sitzend die beiden Lautstärketasten, gefolgt vom Power-Button der etwas oberhalb der Mitte platziert wurde. Genau mittig ist eine kleine Lüftungsöffnung zu finden, die in der Praxis auch tatsächlich nur als solche fungiert und sonst keine weitere Bedeutung für den praktischen Nutzen im Alltag hat. Die linke Seite des Smartphones ist komplett clean gehalten – keine Buttons, keine Öffnungen, keine Schriftzüge – auch mal schön das so zu sehen, ist ja auch nicht selbstverständlich. ;) Interessanter wird es dann hingegen wieder an der Unterseite des Edge 50 Neo: Neben dem mittig platzierten USB 2.0 Typ-C Port befindet sich rechter Hand der mittels drei Öffnungen durchaus auffällige Hauptlautsprecher. Links vom USB-Port ist das Hauptmikrofon und der Zugang zum SIM-Slot untergebracht.

Abschließend kommen wir noch zur sehr schicken Rückseite, die sich nahtlos in die diesjährige Designsprache von Motorola eingliedert: Im oberen linken Eck ist – in leicht erhöhter Position – der Bereich der Kameras zu finden. Motorola hat hier die in Summe drei Kamera-Objektive samt zusätzlicher LED-Leuchte untergebracht. Bei der Kamera oben links handelt es sich um die Hauptkamera, darunter befindet sich das Tele-Objektiv. Unten rechts bleibt dann noch die Ultraweitwinkel- bzw. Makrokamera übrig. Rechts neben dem Kamera-Buckel hat Motorola den NFC-Bereich zum Datenaustausch definiert. Mittig auf der Rückseite prangt stolz das Motorola-Logo, welches allerdings nicht nur optischen Mehrwert liefert, sondern zugleich den Bereich zum drahtlosen Laden festlegt und außerdem auch als App-Schnellstart (Doppeltipp) konfiguriert werden kann. Ein Feature, welches man eher selten am Markt findet und durchaus praktischen Nutzen im Alltag mit sich bringt.

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In Sachen Verarbeitung & Wertigkeit hat mich das Motorola Edge 50 Neo sehr positiv überrascht: Obwohl das Gerät ja durchaus auch als Outdoor-Smartphone bezeichnet werden kann (die Zertifizierungen dafür sind vorhanden – siehe nächster Absatz), macht es optisch und auch beim Anfassen überhaupt nicht den Eindruck, als hätte man ein Outdoor-Gerät in der Hand. Im Gegenteil: Das Gerät vermittelt viel mehr den Eindruck eines sehr hochwertig verarbeiteten Flaggschiffes, welches noch dazu durch seine Materialwahl zu überzeugen weiß: Die Front vermittelt einen modernen Eindruck, der seitliche Rahmen des E50N besteht zwar aus Kunststoff, welcher aber eher wie Metall wirkt und – passend zur Gehäusefarbe – eingefärbt und mit einem leichten "Textur-Effekt" versehen ist. Die Rückseite meines Geräts besteht aus veganem Kunstleder (Neudeutsch für: Kunststoff), besitzt aber eine Art "Gummierung", sodass sich die Rückseite tatsächlich in Realität mehr wie eine Art von Leder anfühlt als ein künstlich zusammengestelltes Material. Dazu kommt, dass Motorola die Rückseite ebenfalls mit einer leichten Struktur versehen hat, wodurch auch optisch der Eindruck von Leder erweckt wird. Das Gerät schmiegt sich – dank seines verhältnismäßig geringen Gewichts und der durchaus kompakten Abmessungen – schön in die Hand und die hochwertige Materialzusammenstellung trägt ihr Übriges dazu bei, hier den Eindruck von absoluter Spitzenklasse zu vermitteln. Die allgemeine Verarbeitung des E50N ist ebenfalls über jeden Zweifel erhaben: Die am Gerät vorhandenen Tasten sind angenehm platziert und gut ins Gehäuse eingelassen, der Druckpunkt der Tasten ist klar definiert. Aber gut – bei einer UVP von 499,- EUR sollte das heut zu Tage auch nicht mehr anders sein, das ist selbst in niedrigeren Preissegmenten mittlerweile üblich.


Das Motorola Edge 50 Neo bietet nicht "nur" eine normale IP-Zertifizierung, sondern kann sogar mit einem erweiterten militärischen Teststandard aufwarten. Dieser war in der Vergangenheit bis heute eher bei einem geringen Teil an Smartphones zu finden; wenn dann haben zumeist die Rugged-Geräte von Samsung im Mainstream-Markt damit punkten können. Doch wir beginnen mal mit dem regulären IP-Rating, in welchem Motorola das Edge 50 Neo nach IP68 einordnen lässt. Offiziell heißt es auf der Motorola Homepage "IP68 Wasserschutz" – de facto handelt es sich bei dieser Art der Zertifizierung aber um einen Schutz gegen Wasser und Staub. Definiert ist das Ganze wie folgt:
  • IP6X: Staubdicht
  • IPX8: Schutz gegen dauerndes Untertauchen
Die Kombination IP68 sichert Euch also grundsätzlich eine Staubdichtigkeit in Verbindung mit Schutz gegen Wasser bei dauerndem Untertauchen zu. Hierbei gilt die Beschränkung auf max. 1,5 m Wassertiefe für eine maximale Dauer von 30 Minuten. Darüber hinaus gibt es die Bedingung, dass das nur für klares Wasser gilt – alle anderen Flüssigkeiten wie bspw. Salzwasser (Meer!), Seifenlauge, Alkohol oder erhitzten Flüssigkeiten sind hiervor ausgenommen. Die Einschränkungen sind diesbezüglich also relativ weitläufig und erfordern dennoch Vorsicht vom Nutzer, da eben die meisten Dinge, die man bei einer "Wasserdichtigkeit" so annimmt, eben doch ausgeschlossen sind. Eine IP-Zertifizierung sollte generell immer nur als "Sicherheit" im Worst-Case gesehen werden und tatsächlich nur in alltäglichen Situationen wirklich "genutzt" werden. Als Beispiel wären hier Telefonate im Regen o. ä. zu erwähnen – eben etwas, was durchaus mal vorkommen kann aber noch nicht unbedingt das Maximum der Schutzklasse ausreicht. Übrigens: Die jeweiligen Zertifizierungen gelten auch immer nur zum Zeitpunkt der Abnahme, d. h. über die Lebensdauer eines Smartphones hinweg kann die Schutzklasse irgendwann aufgrund der natürlichen Alterung der Komponenten (Dichtungen, Kleber, etc.) nicht mehr gewährleistet werden. Ebenfalls ein Punkt, der von vielen Nutzern nicht oder nicht ausreichend beachtet wird.

Neben der IP-Klasse wirbt Motorola noch – wie oben angedeutet – mit dem us-amerikanischen militärischen Standard MIL-STD 810H. Dieser Test bezieht sich auf mehr Faktoren als "nur" die von der IP-Klasse abgedeckten Thematiken "Staub" und "Wasser". Beim Test gemäß MIL-STD 810H kommen folgende Dinge zur Prüfung:

  • Luftdruck
  • Höchsttemperatur
  • Minimaltemperatur
  • Temperaturschock
  • Kontaminierung durch Flüssigkeiten
  • Solare Einstrahlung
  • Regen
  • Luftfeuchtigkeit
  • Pilzbefall
  • Salznebel
  • Sand und Staub
  • Explosive Atmosphäre
  • Untertauchen
  • Beschleunigung
  • Vibrationen
  • Akustischer Lärm
  • Mechanischer Schock
  • Brandschock
  • Ätzende Atmosphäre
  • Schock durch Geschützfeuer
  • Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Vibration und niedriger Luftdruck in großer Höhe in Kombination miteinander
  • Gefrierender Regen
  • Ballistischer Schock

Neben den oben aufgeführten – zugegebenermaßen zum Teil für den Alltag sehr exotischen Dingen – umfassen die Tests außerdem Erschütterungstests und Vibrationen die bspw. von fahrenden Eisenbahnen, LKWs oder Panzern bei Geländefahrten umfassen.

Die Krux an der Sache: Eine Zertifizierung nach MIL-STD 810H besagt nicht, dass das Gerät automatisch alle Bestandteile dieses Tests auch tatsächlich a) absolviert und b) bestanden hat. Welche Dinge (erfolgreich) geprüft wurden, obliegt der vertraglichen Vereinbarung zwischen dem einreichenden Hersteller eines Geräts und der Zertifizierungsstelle. Da mich solche Dinge auch sehr interessieren (ich liebe Outdoor-Geräte! :D ) habe ich bei Motorola nachgehakt und die Info bekommen, dass die oben rot markierten Kategorien die sind, nach denen Motorola beim E50N hat testen lassen. Man könnte also – großzügig formuliert - sagen, dass mit den Testungen gemäß MIL-STD 810H die IP68-Zertifizierung noch etwas "erweitert" wurde.




Display:
Motorola stattet das E50N mit einem 6,36" pOLED-Display aus, welches auf den ersten Blick auch sofort einen positiven Eindruck beim Nutzer hinterlässt. Doch beginnen wir mit den harten Fakten zum Bildschirm: Die pOLED-Technologie ermöglicht es dem Gerät, die Bildwiederholrate flexibel im Bereich von 1 Hz bis maximal 120 Hz zu regeln. Diese Regelung kann entweder vollständig automatisiert vom Smartphone vorgenommen werden (hier passt das Gerät die Bildwiederholrate an die jeweilige aktuelle Tätigkeit mit dem Smartphone an), oder aber der Nutzer regelt manuell. Dabei können vorkonfiguriert entweder 60 Hz oder 120 Hz ausgewählt werden. Das Display verfügt auf der Front oben mittig über eine Punch-Hole Aussparung für die Frontkamera. Auch um diese Aussparung herum ist die Qualität des Displays im Hinblick auf Ausleuchtung und Darstellung gleichbleibend gut und auf hohem Niveau.

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Das 6,36" Display besitzt ein Seitenverhältnis von 20:9 und passt sich damit dem Großteil der auf dem Markt befindlichen Smartphones an – keine Experimente also mit exotischeren Verhältnissen. Etwas verwirrend ist die Namensgebung des Edge 50 Neo dahingehend, dass das Gerät eigentlich gar kein wirkliches Edge-Display hat. Wenn überhaupt sind seitlich minimale, aber wirklich absolut minimale Abrundungen erkenn- und ertastbar. Dies ist aber längst nicht so schlimm, wie man es von ausgewiesenen EDGE-Smartphones kennt und vermuten mag. Also keine Sorge an alle EDGE-Hasser: Schaut Euch das Gerät mal näher an – das ist absolut kein Ausschlussgrund! Die Auflösung des Screens liegt bei 2.670 x 1.220 Pixel was im Endeffekt in einer Pixeldichte von 460 ppi resultiert – ein Topwert und für mehr als nur den Alltag ausreichend. Das Display-Body Verhältnis des E50N liegt im Übrigen bei 95,3%, was ebenfalls ein sehr positiver und hoher Wert ist – dieser Fakt trägt natürlich auch nochmal zum modernen Design des Geräts bei. Zu den Displayrändern hatte ich bereits weiter oben kurz eine Anspielung gemacht, möchte aber hier auch noch die Gelegenheit für etwas mehr Details nutzen: Ja, die Displayränder gehören auch beim E50N nicht unbedingt zu den schmalsten am Markt – ABER: Das Gerät besitzt Outdoor-Zertifizierungen, das Gerät hat Stereo-Lautsprecher und Motorola nutzt den Fakt der minimal breiteren Ränder und liefert ein haptisch hervorragendes Hardcover-Case mit, welches auf der Front ja auch noch ein paar "Angriffspunkte" benötigt um sicher verankert zu sein. Mich persönlich stören die Displayränder daher überhaupt nicht – wer diesbezüglich etwas sensibler ist kann ja immer noch das dunkle UI-Design wählen… macht's vielleicht etwas besser. ;) Und – mal ehrlich: Wie sehen denn die sonstigen Outdoor-Geräte aus? Da kenne ich wenig Geräte, die es im Hinblick auf die Displayränder besser machen, als es beim E50N der Fall ist. Übrigens: Das Edge 50 Neo ist das erste Gerät der Edge 50er Reihe, welches über KEIN Edge-Display verfügt, sondern ein planes Displayglas hat. Die Namensgebung wirkt dadurch zwar etwas seltsam und könnte zu Verwirrung führen, allerdings ist es irgendwie auch nachvollziehbar, dass man das Gerät eben als „2024er Sprössling“ erkennbar machen möchte. Was übrigens beim Thema „2024“ im krassen Gegensatz steht: Motorola setzt beim E50N auf Corning Gorilla Glass 3 als Displayschutz. Ernsthaft? Das Glas wurde im Jahre 2013 erstmals vorgestellt und verbaut – mehr als 10 Jahre später kommt Motorola damit noch ums Eck? Ich kann es ja nachvollziehen, dass heut zu Tage alle und jeder sparen müssen – aber in einem Gerät der (oberen) Mittelklasse muss das meiner Ansicht nach nicht so deutlich erkennbar sein. Ob es sich dabei um eine akzeptable Einsparmöglichkeit handelt, wird in der Praxis vermutlich erst später bei vielen Nutzern erkennbar sein – innerhalb meines Testzeitraumes kamen immerhin keine negativen Aspekte diesbezüglich zum Vorschein.

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Motorola bietet dem Nutzer natürlich auch die Möglichkeit, das Display in gewissen Dingen an die eigenen Vorlieben anzupassen und zu individualisieren. Der für die meisten Nutzer wohl interessanteste Punkt dürfte die Wahl des passenden Farbprofils sein. Neben den drei voreingestellten Profilen "Natürlich", "Leuchtend" und "Lebhaft" kann der Nutzer auch mittels Farbskala oder Farbtemperaturen selbst eine passende Farbgebung wählen. Ab Werk ist die Einstellung übrigens auf "Lebhaft" gestellt, was in etwa die mittlere Stufe in Sachen Farbintensität / Sättigung darstellt. Liebhaber von einer eher natürlicheren Darstellung sollten also direkt auf das entsprechende Profil switchen. Neben den üblichen Einstellungsmöglichkeiten wie einer automatischen oder manuellen Helligkeitsregulierung kann auch beim E50N die Anzeige- und Schriftgröße in fünf bzw. sieben Schritten reguliert werden – so sollte jeder Nutzer die für sich passende Darstellung anwählen können.

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Doch kann das Display in der Praxis auch das halten, was es auf dem Datenblatt verspricht bzw. ankündigt? Das Display stellt Inhalte auf alle Fälle in einer sehr hohen Brillanz und Kontinuität dar: Die Farben wirken von naturgetreu bis kräftig (abhängig vom Farbprofil) sehr gut und besitzen auch bei wechselndem Blickwinkel eine gleichbleibende Darstellungsqualität, ohne abzudunkeln oder eben den Farbton zu verfälschen. Die automatische Helligkeitsregelung funktionierte im Praxistest sehr zuverlässig und schnell; auf wechselnde Bedingungen konnte das E50N zügig reagieren. Im manuellen Helligkeitsmodus erreichte das Motorola Edge 50 Neo eine maximale Display-Abstrahlhelligkeit von 1.081 Lux, im automatischen Modus waren als Mindestmessung 1.929 Lux Abstrahlhelligkeit wahrnehmbar – ein absoluter Topwert. Das Display lässt sich somit auch bei direkter Sonneneinstrahlung absolut problemlos ablesen und die Qualität der Darstellung nimmt nur minimal ab. Wenn überhaupt könnte man vielleicht eine etwas starke Spiegelung reklamieren – aber das wäre schon meckern auf hohem Niveau.


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Bedienelemente & Bedienung allgemein:
Die - bereits eingangs - positiv erwähnten Aspekte hinsichtlich der Verarbeitung und Materialwahl kommen natürlich auch im Hinblick auf die Bedienelemente zum Tragen: So wirklich viele Bedien- bzw. Steuerungselemente besitzt das E50N ja nicht, aber die vorhandenen sind immerhin gut umgesetzt. Da das Gerät lediglich über drei Hardware-Tasten verfügt, werde ich mich hier also etwas kürzer halten und zu den vorhandenen Tasten gar nicht mehr viel schreiben. Was noch nett gewesen wäre: Eine frei konfigurierbare Taste. Diesen "Luxus" fand ich bisher immer ganz nett, vor allem, wenn die Taste wirklich komplett frei konfigurierbar war bzw. ist und jede beliebige App oder auch Einstellung darauf programmiert werden kann. Fairerweise muss man aber auch dazu sagen, dass das Motorola Edge 50 Neo für die meisten Dinge alternative Lösungen anbietet. Beispiel gefällig? Nun – wer bisher beispielsweise die Taschenlampe auf solch eine Taste gelegt hat, kann sich das beim E50N eigentlich sparen und stattdessen die Motorola-eigene "Hack-Geste" nutzen. Funktioniert absolut zuverlässig und man spart sich sogar das Drücken. ;)

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Hinsichtlich der allgemeinen Bedienung bietet das E50N einige Dinge abseits von den standardmäßigen Android-Settings, die dem Nutzer das Interagieren mit dem Smartphone erleichtern und einen Mehrwert bieten sollen. Wir beginnen mal zunächst mit den klassischen Bedienungshilfen von Android:


Heruntergeladene Apps:
  • Family Space
Screenreader:
  • TalkBack: Elemente auf dem Display vorlesen
Bildschirm:
  • Vorlesen: Ausgewählten Text vorlesen lassen
  • Anzeigegröße und Text
  • Farbe und Bewegung
  • Extradunkel
  • Vergrößerung
Interaktionssteuerung:
  • Menü für Bedienungshilfen (Gerät mit großem Menü steuern)
  • Schalterzugriff: Gerät mit Schaltern und / oder der Frontkamera steuern
  • Einstellungen für Zeitvorgaben
  • Systemsteuerelemente (Navigationsmodus, Einhandmodus, Ein- / Aus-Taste beendet Anruf, Bildschirm automatisch drehen)
  • Vibration u. haptisches Feedback
Untertitel:
  • Automatische Untertitel
  • Untertitel-Einstellungen
Audio:
  • Audiobeschreibung
  • Aufleuchten bei Benachrichtigungen
  • Hörgeräte
  • Audioanpassung
Allgemein:
  • Bedienungshilfenverknüpfungen
  • Text-to-Speech-Ausgabe

Neben dieser "Standardkost", die nahezu jedes Android-Smartphone in den Grundzügen bietet, stattet Motorola seine Smartphones aber noch mit weiteren, durchaus sehr nützlichen Apps und Funktionen aus. Auf einige davon möchte ich an dieser Stelle eingehen, da diese durchaus ein Alleinstellungsmerkmal für Motorola darstellen können:

Gesten:
Unter diesem Menüpunkt verbirgt sich nicht nur die standardmäßige Systemsteuerung mittels Gesten oder der Nav-Bar, sondern auch zusätzliche Features wie beispielweise eine Randleiste. Diese lässt sich sehr schnell und komfortabel von der rechten Seite des Displays aufklappen, womit der Nutzer direkten Zugriff auf häufig genutzte oder definierte Apps bekommt. Diese können dann wahlweise in Freiform- oder Multitasking-Fenstern geöffnet werden.

Zum Teilen wischen:
Mittels Wisch-Geste vom linken Rand zur Displaymitte hin können Apps, die ursprünglich in Vollbild dargestellt und genutzt wurden, auf die Multitasking-Ansicht geswitcht werden. So lassen sich bspw. zwei Apps untereinander auf der gesamten Displaygröße darstellen.

Screenshots mit drei Fingern:
Zur Erstellung eines Screenshots das Display gleichzeitig mit drei leicht gespreizten Fingern berühren. Einfachere Alternative zur Hardware-Methode der Screenshot-Erstellung.

Ein- / Aus-Taste zweimal drücken:
Hier lässt sich wahlweise die Kamera starten oder aber keine Aktion ausführen. An dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr Spielraum gewünscht – warum kann ich nicht jede beliebige App hier konfigurieren? Schade!

Ein- / Aus-Taste gedrückt halten:
Stellt das Ein- / Aus-Menü dar oder startet den digitalen Assistenten. Gleiches Thema wie beim vorigen Punkt: Warum bekommt der Nutzer hier nicht mehr Freiraum?

Mediensteuerelemente:
Lautstärke-Tasten gedrückt halten, um bei deaktiviertem Bildschirm zum nächsten / vorigen Titel zu springen.

Direktstart:
Zweimal auf die Rückseite tippen, um benutzerdefinierte Aktionen auszuführen. Die Tippstärke kann hierbei in drei verschiedenen Intensitäten erfolgen ("leicht", "moderat" und "stark"). Diese drei Intensitäten können NICHT gleichzeitig genutzt werden, man kann also nicht drei Mal unterschiedlich stark Doppeltippen und jeweils dann eine andere Aktion für diese Tipps festlegen. Man wählt einmal die Intensität und dann die auszuführende Aktion. Zur Wahl stehen:
  • Rekorder
  • Smart Connect öffnen
  • Musik wiedergeben / anhalten
  • Screenshot aufnehmen
  • Bildschirmaufzeichnung
  • Zurück zum Startbildschirm
  • Zur zuletzt verwendeten App wechseln
  • App öffnen: Beliebige App aus den installierten Anwendungen wählbar – klasse!
Diese Funktion kann natürlich nur ohne Cover zuverlässig verwendet werden. Im Test hat der Direktstart zwar grundsätzlich funktioniert, allerdings wäre mir persönlich die Positionierung des empfindlichen Bereichs auf der Rückseite eher unpassend – meine Hände sind viel zu groß dafür, dass sich das bei normalem Halten des Smartphones noch zuverlässig nutzen ließe. Aber für Personen mit kleineren Händen kann das ja wiederrum eine richtig klasse Funktion sein – lieber so als andersrum. ;)

Quick Capture:
Zwei Mal schnelles Drehen des Handgelenks aktiviert die Kamera. Hierbei kann vom Nutzer gewählt werden, ob dabei die rückseitige Hauptkamera oder die Frontkamera aktiviert werden soll. Über den Modus "Automatisch" erfolgt die Anwahl je nach ausgeführter Geste: Drehen im Hochformat aktiviert die Frontkamera und Drehen im Querformat die Hauptkamera rückseitig.

Schnelle Taschenlampe:
Eine zweimalige "Hackbewegung" startet die rückseitige LED-Leuchte als Taschenlampe.

Zum Entsperren anheben:
Das Hochheben und Blicken auf den Bildschirm entsperrt das Gerät. Dies erfordert das Einrichten einer Gesichtserkennung, sofern nicht bereits geschehen.

Anheben zum Stummschalten:
Das Anheben des Telefons beendet bei eingehenden Anrufen die akustische Signalisierung, gleiches lässt sich auch für den Wecker konfigurieren. Das Gerät wird im Prinzip auf "lautlos" geschalten.

Umdrehen für "Bitte nicht stören":
Benachrichtigungen für Anrufe und Nachrichten werden gesperrt, wenn das Smartphone mit dem Display nach unten aufgelegt wird. Der Wecker ertönt so weiterhin.

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Neben all diesen nützlichen Funktionen hat Motorola auch im regulären Menü noch die ein oder andere nützliche Alltagshilfe versteckt. Im Menü des Sperrbildschirms lässt sich bspw. konfigurieren, dass das Display kurz aktiviert wird, wenn eine Benachrichtigung eingeht, des Weiteren ist hier auch der Shorcut zur Konfiguration des AoD positioniert (dazu dann im entsprechenden Unterpunkt mehr). Außerdem kann definiert werden, was auf dem Sperrbildschirm angezeigt wird bzw. welche Apps / Funktionen auch ausgeführt werden können, wenn der Sperrbildschirm noch aktiv ist. Beispiele hierfür wären die Medienvorschau, Zugriff auf Wallet im Sperrbildschirm und der Zugriff auf die Gerätesteuerung bei gesperrtem Display. Ganz unten findet sich dann noch die Option zum Aktivieren von "Double-Tap-to-Wake" und "Double-Tap-to-Sleep": Das E50N unterstützt also sowohl das Wecken aus dem Standby mittels Doppeltipp auf das Display (das geht natürlich auch einfacher mittels Fingerabdrucks, sofern konfiguriert), als auch das Versetzen in den Standby-Modus mittels Doppeltipp. Klasse – so bleiben eigentlich kaum Wünsche offen.

Viele der oben genannten Möglichkeiten lassen sich übrigens auch über die vorinstallierte Moto App erreichen. Diese ist optisch schön gestaltet und bietet den Vorteil, dass sie einerseits etwas aufgeräumter wirkt als das Menü, andererseits sind die verschiedenen Funktionen hier teilweise etwas anders umschrieben oder / und besser beschrieben bzw. erklärt. Die Moto App ist also durchaus ein nettes Gimmick, um all den Nutzern einen schnellen Überblick zu geben, die sich nicht explizit und langwieriger mit dem Menü und dessen verschachtelten Ebenen auseinandersetzen möchten. Wobei das Problem – ehrlicherweise – meist auch immer nur zu Beginn eines neuen Smartphones steht: Im Regelfall gewöhnt man sich ja dann doch schnell um…



Software, Menü & AI-Features:
Motorola liefert das Edge 50 Neo mit Android 14 mit Sicherheitspatch-Stand von "Juli 2024" aus und bügelt hier leichte Anpassungen über Stock-Android. Hierbei handelt es sich aber in erster Linie um tatsächlich sinnvolle Anpassungen, welche die Bedienung erleichtern und / oder nützliche Gimmicks hinzufügen. Das ist teilweise über die zusätzliche Moto-App gelöst oder aber auch im regulären Android-Menü integriert – siehe auch im vorigen Unterpunkt. Ich muss gestehen, dass die UI tatsächlich einer der Punkte war, welche ich vor Erhalt des E50N sehr zwiegespalten betrachtet habe: Aus Berichten und Erfahrungen von früheren Modellen hatte ich eigene Erfahrungen mit Motorola, die für mich eher in die Richtung "ja, wir wollen gerne – aber am Können fehlt's noch" gingen. Seitdem war ich entweder mit Samsungs One UI oder mit Stock-Android unterwegs und habe – mit Ausnahme der Tests verschiedener Smartphone-Modelle – bei meinem privaten Gerät keine Ausflüge zu anderen Herstellern geleistet. Ich kann aber zu meinem eigenen Erstaunen festhalten: Die Sorge war vollständig unbegründet – Motorola hat sich echt gemacht. Das Menü ist designtechnisch angepasst und bietet somit optisch und auch in der Funktion viele Gimmicks und Schmankerl, die der Nutzer mit reinem Stock-Android so nicht hätte. Dazu kommt, dass das Menü auf mich nochmal ein Stück weit "erwachsener" wirkt, als das bspw. in der aktuellen One UI Version bei Samsung der Fall ist. Wer da die früheren, bunten und verspielten Oberflächen und Kacheln noch kennt, wird sofort wissen, was ich meine. Sowohl Motorola-Neulinge als auch komplette Smartphone-Neulinge dürften sich beim E50N im Speziellen und bei Motorola im Allgemeinen ohne Probleme zurechtfinden. Den Aufbau des Menüs hat man nach kurzer Eingewöhnung raus, die Bedienung geht schnell und ohne irgendwelche Verzögerungen oder Ladezeiten von der Hand – absolut top, großes Lob!
Kritikpunkt: Das E50N hat nach dem Einrichtungsprozess einige Bloatware-Apps installiert, obwohl diese nicht aktiv während des Prozesses angewählt bzw. erwähnt wurden. Die ließen sich zwar alle im Nachgang vollständig installieren - sowas muss aber meiner Ansicht nach trotzdem nicht sein. Des Weiteren hat das Gerät beim Einrichten recht penetrant verlangt, dass man sich doch für Neuigkeiten & Promotion registrieren solle, da man sonst "exklusiven Kontent" verpasst. Naja... ne danke. ;)

Bloatware_1.png Bloatware_2.png

Zum Thema Updates: Motorola sichert für das Edge 50 Neo insgesamt fünf Android-Updates zu (also bis einschließlich Android 19) und liefert auch genauso lange Security Updates aus. Gemäß Herstellerangabe werden diese mindestens alle zwei Monate bereitgestellt, im Regelfall geschieht dies immer rückwirkend zum letzten Monat. Beispiel: Das Gerät wird mit Stand "August 2024" ausgeliefert, dann erfolgt im Regelfall im November 2024 ein Update auf Patchstand "Oktober 2024". Das ist – vom Intervall aus betrachtet und auch was die totale Anzahl an Major-Updates angeht - okay, damit bietet man mehr als es die meisten anderen Bewerber am Markt machen oder zumindest kommunizieren – an die monatlichen Updates von Google oder Samsungs S- bzw. (begrenzt) A-Serie sowie die dort versprochenen sieben Android-Versionen kommt man aber natürlich nicht heran. Die monatlichen Patches sind bei Motorola bis dato den ThinkPhones vorbehalten. Dennoch: Motorola hat mit dieser Erhöhung des Update-Versprechens geliefert. Einerseits reagiert man damit natürlich auf bald sowieso fällige Update-Regularien von Seiten des Gesetzgebers. Andererseits kommuniziert man diese mittlerweile sehr klar und deutlich (entweder auf der Produktseite oder auf der dafür eigens eingerichteten Update-Unterseite der Homepage) und – erfahrungsgemäß – liefert Motorola die Updates pünktlich in Relation zu den Versprechen aus. Lediglich bei den großen Android-Updates scheint man bei Motorola noch immer sehr viel länger zu benötigen, als das bspw. bei Samsung der Fall ist – obwohl Samsung mit seiner UI deutlich tiefergehende Eingriffe in die Android-Software vornimmt, als das bei Motorola der Fall ist. Schade – aber vielleicht tut sich ja hier künftig auch nochmal was. :)

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PS: Wie oben erwähnt, kommt das E50N mit Android 14 und Patch-Stand "Juli 2024" beim Käufer an. Direkt nach dem Einrichten wurde ein knapp 20 MB großes Update auf Sicherheitspatch-Ebene "September 2024" angeboten und erfolgreich installiert. Das Gerät ist nach heutigem Stand also up-to-date und sollte spätestens im Dezember dann den November-Patch bekommen – es sei denn Motorola schiebt ein Bug-Fix Update dazwischen.

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Kommen wir abschließend bei diesem Unterpunkt noch kurz zum Thema AI / KI: Wie auch bei vielen anderen aktuellen Smartphones kommt auch das Edge 50 Neo nicht ohne diese – mal mehr, mal weniger nützlichen – Features aus. Tatsächlich findet die KI-Technologie bei diesem Gerät überwiegend (aber nicht nur) im Bereich der Kamera statt, weshalb ich diese Punkte dann auch im Kamerabereich näher thematisieren werde. Grob umrissen geht es dabei um die KI-Bildverarbeitung, eine Style-Synchronisierung und einen 30x digitalen Super-Zoom.

Ansonsten finden sich im Menü – bzw. teilweise versteckt und abhängig in / von einzelnen Apps – aber noch weitere Funktionen, die früher vielleicht einfach als "normale Programmfunktionen" thematisiert wurden. Heut zu Tage wird ja bei jedem auch nur halb-automatisch laufenden Prozess sofort eine KI oder AI ins Spiel gebracht. Konkret spiele ich hierbei natürlich auf die App "Google Fotos" mit all ihren Fähigkeiten an: Sei es nun der "magische Radierer" oder das Einspielen von speziellen Effekten auf Bildern – Ihr bekommt hier die vollständige Sandbox geliefert und könnt Euch dann an den Werkzeugen bedienen. Im einzelnen Erwähnen werde ich diese App-abhängigen Features hier nicht. Was hingegen noch eine Erwähnung wert (aber heut zu Tage auch nichts absolut Exotisches mehr ist) ist, ist die KI-Funktion bzgl. des optimierten Ladens des Akkus. Mehr dazu erfahrt Ihr im entsprechenden Unterpunkt.



Kamera-Setup:
Das Kamera-Setup des Edge 50 Neo ist – rein optisch gesehen – bei Motorola seit diesem Jahr keine Besonderheit mehr: Nahezu alle diesjährigen Modelle verfügen über einen ähnlich gestalteten Kamera-Bereich auf der Rückseite des Smartphones. So setzt Motorola auch beim Edge 50 Neo auf eine Art "Kamera-Insel", welche sich auf der Rückseite oben links nahtlos aus dem Gehäuse erhebt und die in Summe drei Objektive plus einen LED-Blitz in Szene setzt. Das sieht einerseits schick aus, andererseits wirkt es durch die optische und haptische Gestaltung sehr stimmig und zum Smartphone passend. Die technischen Details der einzelnen Kameras hauen in der heutigen Zeit niemanden mehr unbedingt vom Hocker – dennoch muss man festhalten, dass Motorola hier ein sehr stimmiges Setup zusammengestellt hat. Zumindest auf dem Datenblatt überzeugen die Kameras mit ihren einzelnen Features und Fähigkeiten und vermitteln dem Nutzer eine Art "Rundum-Sorglos-Kamera-Paket". Das stimmt erstmal sehr positiv und weckt bei mir durchaus die Lust, das Ganze ausgiebig in der Praxis auszuprobieren und zu testen.

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Bevor wir aber darauf näher eingehen, schauen wir uns die verbauten Kameras im Einzelnen genauer an und gehen im Anschluss noch etwas auf die Kamera-Software des Edge 50 Neo ein:

Beim Hauptsensor oben links handelt es sich um einen Sony LYTIA 700C CMOS-Sensor mit Ultra-Pixel-Technologie, f/1.8er Blende, 1,0 Mikrometern Pixelgröße und einem Quad-PD-Autofokus. Des Weiteren ist der Hauptsensor mit einer optischen Bildstabilisierung ausgestattet. Der LYTIA 700C wurde von Sony im vergangenen Jahr vorgestellt und bildete – gemeinsam mit weiteren Modellen – die neue Vorhut in Sachen Smartphone-Kamerasensoren bei Sony. Dieser Sensor wurde bereits bei einigen weiteren Motorola Smartphones verbaut, unter anderem im Edge 50 Fusion und auch das kommende ThinkPhone 25 wird diesen Kamerasensor beinhalten. Und da die Sony-Sensoren für gewöhnlich eher positiv als negativ am Markt auffallen, können wir auf die praktischen Erfahrungen (kommen weiter unten ;) ) gespannt sein.

Die Ultraweitwinkelkamera stammt aus dem Hause GalaxyCore, konkret handelt es sich hier um das Modell GC13A2 vom November 2023. Der Sensor löst in einer maximalen Auflösung von 13 Megapixel auf, bietet eine Sensorgröße von 1/3.1" und eine Pixelgröße von 1.12 Mikrometern. Eine sogenannte DAG-Architektur (Dual Analog Gain) soll eine leistungseffiziente HDR-Verarbeitung von Bildern und Videos ermöglichen. Bei Bildern macht die Kamera hierzu 2-3 Aufnahmen in schneller Abfolge und kombiniert diese im Anschluss in eine Aufnahme – das soll Ergebnisse mit guten HDR-Eigenschaften ermöglichen. Bei Videos sollen die Fähigkeiten des Sensors vor allem beim sogenannten "Motion Blur" zum Tragen kommen: Verschwommene Bilder von sich bewegenden Objekten sollen damit der Vergangenheit angehören oder zumindest die Wahrscheinlichkeit solcher Aufnahmen minimieren. Dieser Sensor verfügt nicht über eine optische Bildstabilisierung, kann aber mit einem PD-Autofokus aufwarten. Aufnahmen können lediglich in der vorgegebenen Auflösung von 13 Megapixeln getätigt werden, Videoaufnahmen sind in 4K mit bis zu 30 Frames und in FHD mit bis zu 60 Frames pro Sekunde möglich.

Der dritte Sensor im Bunde ist der Samsung S5K3K1 Sensor mit einer Auflösung von 10 Megapixeln und einer Sensorgröße von 1/3.9". Dieser Sensor fungiert als Tele-Objektiv und ermöglicht einen optischen Zoom mit bis zu 3-facher Vergrößerung. Er basiert auf Samsungs ISOCELL Technologie, bietet eine f/2.0er Blende, eine Pixelgröße von 1,0 Mikrometern und bekommt darüber hinaus noch einen PD-Autofokus und eine optische Bildstabilisierung zur Seite gestellt. Der Sensor ist übrigens auch bekannt aus einigen Samsung-Modellen, bspw. dem Galaxy S22+ oder auch dem Galaxy S23. Bildaufnahmen sind auch hier nur mit der vollen Auflösung von 10 Megapixeln möglich, Videos können sowohl in 4K- als auch in FullHD-Auflösung mit bis zu 30 FPS aufgenommen werden.

Bei der Frontkamera setzt Motorola auf den Samsung ISOCELL Sensor S5KJD1 mit 32 Megapixel Auflösung und einer Pixelgröße von 0.7 Mikrometern. Der Sensor kommt mit Tetrapixel- und Smart-ISO Technologie, welche für ausreichende Details, korrekte Farbwiedergabe und weniger Bildrauschen bei geringer Helligkeit sorgen sollen. Des Weiteren unterstützt der Sensor die HDR-Technologie, wodurch die Balance zwischen hellen und dunklen Bereichen in den Bildern erhalten bleiben soll. Neben diesen – zugegebenermaßen eher datenblatttauglichen – Informationen muss aber auch erwähnt werden, dass der Sensor auch einen Autofokus besitzt, genauer gesagt den Super-PD Fokus. Dieser soll seine Stärken vor allem auch bei sich schnell bewegenden Objekten haben und daher schnell fokussieren und gute Bildergebnisse als Resultat ermöglichen. In der Praxis liefert der Sensor Bilder wahlweise in der vollen Auflösung von 32 Megapixeln oder aber er nutzt die Pixel Binning Technologie und produziert 8 Megapixel Aufnahmen im Output. Dies ist im Übrigen auch die vorkonfigurierte und von Motorola empfohlene Einstellung. Im Videobereich kann die Frontkamera 4K Aufnahmen mit einer maximalen Framerate von 30 FPS bieten, bei FHD Auflösung kann diese auf Wunsch auf 60 FPS erhöht werden.

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  • Kameramodi: Zeitlupe / Video / Foto / Ultra-Resolution / Night-Vision / Porträt / Pro / Scan / Tilt-Shift / Spotfarbe Foto / Spotfarbe Video / Panorama / Dual-Aufnahme Foto (Hauptkamera plus Frontkamera) / Dual-Aufnahme Video (Hauptkamera plus Frontkamera / Fotokabine / Zeitraffer
  • Blitz: Automatik / Ein / Aus
  • Timer: Aus / 3 Sekunden / 10 Sekunden
  • Seitenverhältnis: 1:1 / 3:4 / 9:16 / Vollbild
  • Auswahl Zoomstufen: Tele-Makro / Ultraweitwinkel / Hauptkamera 1x / Hauptkamera 2x digital / Tele-Objektiv 3x optisch
  • Filter: Original / S-W klassisch / S-W lebhaft / Film / Romantisch / Gedämpft / Gourmet / Frisch / Kühl / Verträumt / Cyberpunk / Tageslicht / Jugend / Dunkelgold / Spätherbst
  • Galerie-Shortcut
  • Auslöser
  • Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
  • Fotoauflösung der vorderen Kamera: Hoch / Standard / Niedrig
  • Wasserzeichen: Zeitstempel / Gerätewasserzeichen / Signatur (Freitext max. 30 Zeichen)
  • Google Lens: Ein / Aus

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  • Selfie-Spiegel: Ein / Aus
  • Aufnahmemethoden: Selfie per Gestensteuerung / Lächelerkennung / An beliebiger Stelle auslösen
  • Auslöseton: Ein / Aus
  • Aufnahme-Assistent: Hilfsgitter / Nivellierung
  • Quick Capture: Ein / Aus
  • Letzten Modus beibehalten: Ein / Aus
  • Standort speichern: Ein / Aus

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  • Autofokus: Automatik / Makro / Unendlich – der Fokus kann mittels ziehbarer Leiste manuell gestellt werden, die vorgenannten Modi sind als "Zeitstempel" auf der Leiste markiert um eine bessere u. schnellere Orientierung / Bedienung zu gewährleisten
  • Weißabgleich: Automatik / Glühlampenlicht / Leuchtstoffröhre / Sonnenlicht / Bewölkt – auch hier kann der Weißabgleich manuell gesetzt werden, die vorgenannten Modi sind wieder als "Zeitstempel" vorhanden.
  • Verschlusszeit: Frei wählbar von 1/15 bis 32, standardmäßig steht der Regler auf "Automatik"
  • ISO: Frei wählbar von 100 bis 3200, standardmäßig steht der Regler auf "Automatik"
  • Helligkeit: -6 bis +6
  • Dateiformat: JPG / RAW / RAW + JPG

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  • Auflösung: 4K / Full HD
  • Bildfrequenz: 30 FPS / 60 FPS (60 FPS nur in Full HD verfügbar, 4K nur mit 30 FPS anwählbar)
  • Mikrofon: Ein / Aus
  • LED-Leuchte: Ein / Aus
  • Bildschirmausrichtung fixieren
  • Adaptive Bildstabilisierung
  • Seitenverhältnis: 9:16 / Vollbild
  • Wechsel zwischen den unterschiedlichen Objektiven: Tele-Makro / Ultraweitwinkel / Hauptkamera 1x / Hautpkamera 2x / Tele-Objektiv 3x opt.
  • KI-Audio: Audio-Zoom Ein / Aus (Audio im herangezoomten Bereich des Suchers verstärken)
  • Effiziente Videos: Ein / Aus (Videos als H.265 / HEVC speichern – Kompatibilität eingeschränkt
  • Zeitlupen-Funktion: 120 FPS Full HD / 240 FPS HD – Funktion ausschließlich mit Hauptkamera verfügbar
  • Zeitraffer-Funktion: 4x / 8x / 16x / 32x (4K u. Full HD möglich)

So viel zur Theorie und den Datenblättern – aber was leisten die Kameras im praktischen Alltag?

Das Kamera-Setup des E50N hat mich durchaus überzeugt – und zwar sowohl in dessen eigentlicher Kombination aus einem 50 Megapixel Hauptsensor, einem 13 Megapixel Ultraweitwinkel-Sensor und einer 10 Megapixel 3x Tele-Kamera. Da hat sich jemand bei der Entwicklung Gedanken gemacht und kann diese auch in der Praxis erfolgreich vom Papier in den Alltag bringen. Die Hauptkamera generiert im regulären Automatik-Fotomodus Bilder mittels Pixel-Binning und automatischer HDR-Anwendung. Wer möchte, kann aber auch auf die maximale Auflösung des Sensors zurückgreifen und mit den vollen 50 Megapixeln „schießen“. Neben dem Automatik-Modus verfügt das Gerät sowohl über hilfreiche Shortcuts (zum Beispiel die unterschiedlichen Zoomstufen – und damit auch Kameras – im Sucher-Bildschirm) oder auch wirklich effektive Szenen-Modi wie beispielsweise die Night Vision Fotografie. Das ist quasi Motorolas Nachtmodus und dieser sorgt – auch bei extrem wenig Licht – für durchaus helle Bilder, auf welchen nicht nur grobe Umrisse, sondern auch Details noch erkennbar sind. Klar – Wunder sollte man hier keine erwarten, dennoch bin ich von den Fähigkeiten des E50N absolut positiv überrascht und würde diese beispielsweise jederzeit einem Gerät der Galaxy A-Serie aus dem Hause Samsung bevorzugen. Die von Motorola verbaute Dual-Tone LED bietet auch bei größerer Entfernung im Innenbereich noch ordentlich Leuchtstärke und kann Mittelgroße Räume noch gut ausleuchten. Bei nähergelegenen Objekten wird die Helligkeit reduziert, um ein „Überstrahlen“ des Motivs zu verhindern.

Ebenfalls positiv: Das Gerät meldet sich, wenn man – seiner Meinung nach – einen nicht optimalen Szenen-Modus für den aktuell zu fotografierenden Gegenstand / Umwelt gewählt hat. Bei eher schlechten Lichtbedingungen bspw. empfiehlt das Gerät, den manuell gewählten „Ultra Resolution“-Modus zu wechseln und stattdessen mit der Automatik zu fotografieren (weil Pixel-Binning und HDR-Funktionalität). Diese Empfehlungen haben in der Praxis sehr häufig gestimmt und dürften vor allem Neulingen im Bereich der Kamera praktische Hilfestellungen bieten.

Doch natürlich gibt es auch bei der Kamera nicht nur Licht, sondern auch Schatten: Konkret ist das zum einen die Kamera-App, welche teilweise längere Lade- und Reaktionszeiten hat, welche sich vor allem beim Abspeichern der Bilder bemerkbar macht. Das trifft dann nicht nur auf bspw. größere Dateien mit 50 MPX Auflösung zu, sondern auch im Pixel-Binning Modus dauert es 2-3 Sekunden bis ein Bild gespeichert wurde und im Vorschau-Shortcut sichtbar wird. Dieselbe Verzögerung gibt es direkt nach dem Schießen beim Wechseln des Kameramodus. Eigentlich unverständlich für mich, denn der Prozessor sollte durchaus dazu in der Lage sein, das Ganze mit mehr Selbstverständlichkeit zu bewerkstelligen. Hier kann man nur hoffen, dass Motorola an der Performance der Kamera-App nochmal Hand anlegt und optimiert. Ebenfalls ankreiden muss man dem Gerät eine nachlassende Performance bei geringerer Lichtverfügbarkeit (schlechter Beleuchtung, schlechtem Wetter) und eine deutlich nachlassende Qualität bei höheren Zoomstufen. Das Gerät soll zwar einen AI-Zoom haben, von diesem ist aber nur maximal bis Zoom-Stufe 10x etwas zu merken. Alle näher herangezoomten Objekte werden teils extrem weichgezeichnet bzw. „gemalt“ – aber gut, hier sind eben auch irgendwo natürliche Grenzen gesetzt.

Bei den Videoaufnahmen zeigt das Edge 50 Neo sehr deutlich zwei Gesichter: Bei guten Lichtverhältnissen (siehe auch die ersten beiden Sample-Videos) gelingen optisch sehr gute Resultate, die mich auch in Sachen „Audio-Performance“ durchaus abholen. Hier hatte ich Motorola in der Vergangenheit nicht so „stark“ in Erinnerung – im Android-Bereich ist Samsung hier zwar immer noch unangefochten an der Spitze, aber das Edge 50 Neo performt so, dass ich persönlich auch mit dessen Resultaten zufrieden wäre. Eventuell lässt sich hier mittels Software noch etwas mehr Feintuning ansetzen. Bei weniger guten Lichtverhältnissen (die restlichen Videos) wird – vor allem bei Bewegung von zu filmenden Objekten und bei Bewegung des Filmers selbst – schnell deutlich, dass das Edge 50 Neo in Sachen Bildverarbeitung Probleme zu haben scheint: Videos wirken hier sehr schnell „krisselig“, Videos mit vielen Details (Landschaft, Wald, etc.) wirken hier fast, als würde man gerade seinen Rausch auskurieren. Ich kann mir eigentlich kaum vorstellen, dass das ausschließlich an der Kamera-Hardware liegt, daher hoffe ich, dass Motorola hier nochmal deutlich Hand bei der Software anlegt. Dass eine Videoaufnahme so drastisch schwächelt, darf bei diesen Bedingungen eigentlich noch nicht vorkommen.

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Akku, Sprachqualität & Empfang:
Motorola stattet das E50N mit einem 4.310 mAh starken Akku aus, welcher fest im Gerät verbaut ist. Damit macht man im Vergleich zu früheren Edge-Geräten einen Rückschritt, die Kapazität wirkt verhältnismäßig gering für heutige Smartphones. Und grundsätzlich täuscht das auch nicht, mit knapp über 4.000 mAh gehört man heute nicht mehr zu den Akku-Wundern sondern eher zur unteren Mittelklasse. Allerdings muss man eben auch bedenken, dass das E50N zu den eher kompakteren und leichteren Geräten am Markt gehört – und irgendeinen Kompromiss muss man hier eingehen.

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Aufgrund des "kleineren" Akkus verwundert dann auch die Prozessor-Wahl von Motorola hier nicht: Der Dimensity 7300 ist top-aktuell und ist mir bereits von anderen Geräten (CMF Phone 1, Unihertz Jelly Max) bekannt. Der Prozessor erzielt dort sehr gute Resultate im praktischen Alltags-Handling. Für ganz alltägliche Dinge wie das Surfen im Netz, das Betreiben der installierten Apps, Multimedia & Co. ist dieser ausreichend, auch Gaming ist möglich – wenngleich natürlich keine Hardcore-Gamer-Performance erwartet werden darf. Grundsätzlich ist der Dimensity 7300 von MediaTek aber tatsächlich eher als "Dauerläufer im Alltag" gedacht und in der Praxis legt das E50N auch tatsächlich eine ganz annehmbare Performance im Bereich der Laufzeit hin. Ich habe das Gerät während meines Testzeitraumes überwiegend im Mobilfunk-Modus betrieben und WLAN eigentlich nur genutzt, um System- oder App-Updates zu downloaden. Je nach Nutzungsintensität solltet Ihr Euch beim E50N darauf einstellen, am Tag zwischen 30 – 60% der Akkukapazität zu benötigen. Soll heißen: Bei geringer Nutzung und 100% Start-Kapazität könnt Ihr am Ende des Tages auch mal mit 70% Restkapazität rausgehen, wer sein Smartphone intensiver nutzt, sollte eher mit max. 40% Restkapazität am Ende des Tages rechnen. Ich bewegte mich den größten Teil tatsächlich im Bereich von 30-40% Restkapazität (Mobilfunkmodus, dauerhaft aktivem AoD, gelegentliche Telefonate, Messenger, Mail, etc.).

Das Motorola Edge 50 Neo ist kein Dauerläufer – das möchte es aber auch nicht sein. Man kommt mit dem Gerät – trotz heut zu Tage eher kleinem Akku – problemlos über einen Arbeitstag und zur Not ist dieser mittels 68W Schnellladefähigkeit auch ruck-zuck wieder aufgetankt.

Drei Beispielsituationen zur Akkulaufzeit:
Situation 1: Flugmodus über Nacht mit dauerhaft aktiviertem AoD
Hier gibt es – genau gesagt – zwei Situationen zum Vergleich. Die erste bezieht sich auf den Umstand nach der ersten vollständigen Ladung des Smartphones, also auf den Beginn des Testzeitraumes: Hier wurde das Gerät um 22.05 Uhr mit 100% Akkukapazität in den Flugmodus versetzt, nachdem es zuvor vollgeladen wurde. Am Folgetag wurde das Gerät um 06.00 Uhr mit einem Akkustand von 96% wieder in Betrieb genommen. Das AoD war grundsätzlich aktiviert, allerdings lag das Gerät mit dem Display nach unten, sodass das AoD gemäß Herstellerangabe deaktiviert worden sein müsste.

Ein weiteres Beispiel bezieht sich auf einen Test gegen Ende des Nutzungszeitraumes. Hier wurde das Gerät um 00.00 Uhr mit 100% Akkukapazität von der Steckdose getrennt und ebenfalls mit aktiviertem AoD in den Flugmodus versetzt. Auch hier wurde das E50N wieder mit dem Display nach unten aufgelegt. Am Folgetag wurde der Flugmodus um XX.XX Uhr beendet, der Akkustand betrug zu diesem Zeitpunkt 99%. Hier sieht man recht deutlich, wie sich das Smartphone mit all seinen Apps und Diensten und natürlich auch der Akku mit der Zeit "einspielen" und aufeinander abstimmen. Der Standby-Verbrauch geht absolut in Ordnung und ist äußerst positiv.

Akku_Flugmodus.png

Situation 2: Alltag überwiegend im Standby (mobile Daten, kein WLAN) mit gelegentlicher Kamera-Nutzung
Auch hier kann ich Euch wieder zwei Vergleichswerte vom Anfang des Testzeitraumes und dem Ende geben. Zu Beginn mit 96% gestartet (siehe Situation 1 oben – war der erste volle Tag mit dem Gerät), am Ende des Tages um 21.00 Uhr mit 70% in den Flugmodus gewechselt. Display-on-Time lag hier bei 46 Minuten.

Vergleichswert Nummero 2 – Arbeitsalltag mit recht geringer Nutzung des Geräts (überwiegend Standby-Betrieb): Start an Tag 1 mit 100% Akkukapazität um 06.00 Uhr am Morgen. Am Abend des ersten Tages befand sich der Akku um 18.00 Uhr noch auf 84%. Die Bildschirmzeit lag hier bei recht geringen 8 Minuten, das Gerät befand sich ausschließlich im 5G- / LTE-Netz. Das Gerät wurde daraufhin in den Flugmodus versetzt und an Tag 2 mit 81% um 05.50 Uhr wieder in den Mobilfunkbetrieb zurückgerufen. Der Arbeitstag war um 18.30 Uhr mit einer Restkapazität von 61% beendet (Wechsel zurück in den Flugmodus). Soll heißen: Wer das Gerät recht wenig nutzt, wird hier auch locker auf Laufzeiten von 4-5 Tagen kommen können – das ist, in Anbetracht der Akku- und Gerätegröße – durchaus beeindruckend.

Akkunutzung_1.png

Situation 3: Härtetest – GPS-Streckenaufzeichnung im Hintergrund, währenddessen Nutzung der Kamera (Fotos / Videos):
Das Gerät wurde um 07.00 Uhr mit 100% Akkukapazität von der Steckdose getrennt und war im Anschluss daran ausschließlich im LTE- / 5G-Netz eingebucht. Im Zeitraum von 07.00 Uhr bis 10.30 Uhr verlor das Gerät bei einer knapp zweistündigen Hardcore-Nutzung (GPS, Kamera und damit nahezu dauerhaft das Display, Mobilfunkverbindung) 35 Prozentpunkte; der Test wurde also mit einer Restkapazität von 65% beendet. Die tatsächliche DoT während des Tests lag bei 1 Std. 15 Minuten. Wenn man bedenkt, dass der Test mit einem fabrikneuen Smartphone mit nur wenig Ladezyklen durchgeführt wurde – ein für mich durchaus solider Wert. Mit etwas „Akkutraining“ und Software-Optimierung ist hier durchaus auch noch mehr drin.

Akku-Hardcore_1.png Akku-Hardcore_2.png Akku-Hardcore_3.png



Geladen werden kann das Motorola E50N wahlweise entweder kabelgebunden mit bis zu 68W (Ladegerät NICHT im Lieferumfang enthalten!) oder aber mit bis zu 15W kabellos. Besonders die kabellose Ladung ist bei Mittelklasse-Smartphones heut zu Tage noch immer eine Seltenheit und keineswegs selbstverständlich – in dieser Hinsicht setzt Motorola also durchaus ein erstes Ausrufezeichen. Etwas schade ist die Tatsache, dass man dem Gerät zwar mit 68W durchaus eine schnelle Lademöglichkeit anbietet, diese aber durch das fehlende Ladegerät grundsätzlich erst einmal doch dem Nutzer vorenthält. Motorola setzt dabei auf die hauseigene "TurboCharge" Namensgebung, welches mittels PD "Power Delivery" Standard eben bis zu 68W Ladeleistung erbringen kann. Im eigenen Webshop bietet Motorola das Ladekabel mit 68W Leistung zu einem Preis von 29,99 EUR an. Grundsätzlich sollten auch alle anderen Ladegeräte, welche den PD-Standard unterstützen, das E50N mit hoher Geschwindigkeit laden können. Bei mir selbst waren im Test mit einem Drittanbieternetzteil maximal 60W drin – geht in Ordnung, auch wenn mir ein originaler Moto-Charger im Lieferumfang besser gefallen hätte. :)

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Übrigens: Motorola bietet im Menü des E50N noch einige Details, mit denen sich die Ladeleistung individualisieren lässt. Es gibt hier beispielsweise die Option, mittels "Lade-Boost" die Ladegeschwindigkeit nochmals "sicher zu erhöhen". Wer eher konservativ bzgl. Akku & Co. unterwegs ist, kann das Gerät auch mit dem optimierten Laden mittels KI "intelligent" laden lassen – das macht allerdings nur Sinn, wenn man sein Gerät tatsächlich immer regelmäßig ähnlich oder gar identisch lädt; beispielsweise über Nacht. Das Gerät lädt hier bis zum Akkustand von 80% normal und kurz bevor die Trennung des Ladegeräts üblicherweise vom Smartphone erfolgt, werden die restlichen 20% der Kapazität nachgeladen. Prinzipiell gute Option – für mich aber tatsächlich eher suboptimal, da meine Ladegewohnheiten komplett gegenteilig sind: Ich lade im Normalfall dann, wenn es notwendig ist und nutze dann auch gerne die maximale Ladeleistung, sodass das Gerät im besten Fall im Tagesverlauf mal kurz 30-45 Minuten an der Steckdose klemmt. Eine weitere Möglichkeit, den Akku etwas zu schonen wäre die Option "Schutz vor Überladung". Dabei wird die maximal mögliche Akkukapazität generell auf 80% begrenzt, wobei einmal pro Woche weiterhin eine vollständige Ladung bis 100% erfolgt, um die Akku-Kalibrierung aufrecht zu erhalten.

Lade-Boost.png Optimiertes Laden.png

Die Sprachqualität des E50N würde ich als "sehr gut" einstufen – sowohl bei der Wiedergabe über die integrierte Hörmuschel an der Oberseite des Smartphones, als auch bei Nutzung des Freisprechmodus und – damit einhergehend – beider Lautsprecher des E50N. Die Lautstärke könnte im Freisprechmodus in lebendigeren Umgebungen gerne noch etwas lauter sein, dürfte aber im Großen und Ganzen für die meisten Nutzer und Situationen ausreichen. Gerade im Hinblick der Lautstärke bekommt man beim E50N auf alle Fälle mehr, als es beim "Einheitsbrei" der vielen Smartphones da draußen der Fall ist – auch hier werden also, in gewisser Weise, die Outdoor-Fähigkeiten des Geräts sichtbar.

Netzstärke.png
Beim Empfang verhielt sich das Gerät innerhalb des Testzeitraums weitestgehend unauffällig, was in dieser Kategorie eher positiv als negativ zu werten ist. Das Gerät war überwiegend im Mobilfunknetz mit mobilen Daten eingebucht und nutzte hierbei – sofern verfügbar – das 5G Netz. Da das Gerät überwiegend im weitestgehend ländlichen / zarten städtischen Bereich genutzt wurde, war hin und wieder ein Zurückfallen ins LTE-Netz zu beobachten. Das ist unter den gegebenen Umständen aber absolut normal und grundsätzlich ist diese Verhaltensweise ja zu begrüßen, immerhin wechselt das Gerät zuverlässig schnell und selbstständig, wenn die Sende- und Empfangsleistung im gegebenen Netzstandard nicht ausreichend ist. Sowohl im LTE- als auch im 5G-Netz befand sich das Gerät im Regelfall immer im Anzeigebereich von 45-75% der visualisierten Empfangsleistung (Grenzsituationen des Netzwechsels natürlich ausgenommen). Zu Problemen bei Telefonaten oder gar Verbindungsabbrüchen kam es nicht.



Benchmarks & Emissionen:
Um die Leistung des Motorola E50N etwas beurteilen zu können, habe ich auch dieses Gerät wieder im Benchmark mit Geekbench und dem 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test unter die Lupe genommen. Darüber hinaus wurde mit dem E50N nun erstmals auch der AnTuTu-Benchmark in die Wertung aufgenommen:

Im Geekbench erzielt das Motorola Edge 50 Neo folgende Wertungen:
  • Geekbench 6.0 Single-Core CPU: 1.046
  • Geekbench 6.0 Multi-Core CPU: 3.010
  • Geekbench 6.0 GPU: 2.599
Im 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test ist folgendes Ergebnis erreichbar:
  • Bester Durchlauf-Score: 861
  • Niedrigster Durchlauf-Score: 852
AnTuTu-Benchmark:
  • AnTuTu Gesamt-Score: 697.209
  • AnTuTu CPU: 214.584
  • AnTuTu GPU: 147.443
  • AnTuTu Memory: 161.926
  • AnTuTu UX: 173.256
  • AnTuTu Storage Test Sequence Read: 10.366 (1.042,3 MB/s)
  • AnTuTu Storage Test Sequence Write: 11.169 (973,3 MB/s)
Das E50N ordnet sich dabei im Geekbench hinter dem Galaxy S21 FE und vor dem Galaxy A54 ein. Beim Multicore-Ergebnis schafft es das Gerät sogar vor das Galaxy S21 FE. Beim GPU-Ergebnis bleibt das E50N hinter dem A54 und kann sich nur vor dem A53 positionieren.

Beim 3D Mark WLEST zeigte sich das Gerät im Hardcore-Temperaturtest eher unbeeindruckt. Im Standby-Betrieb pendelte das Gerät zwischen 23,5° und 24,3° auf der Front- und Rückseite. Nach dem ersten Benchmark-Run erhöhte sich die Temperatur im Gerät auf der Rückseite gemessen auf 30,9°, die Front blieb mit 27,1° etwas kühler. Auch nach einem zweiten Durchlauf blieb das Gerät auf der Rückseite bei relativ kühlen 33,0°, die Front legte im Vergleich zum ersten Run etwas zu auf einen neuen Wert von 31,9°. Höhere Temperaturen konnte ich dem Gerät eigentlich nur beim Ladevorgang mittels Schnelllade-Adapter entlocken: Hier erhitzte sich das Gerät kurzzeitig bei maximaler Ladeleistung auf bis zu 38,3° rückseitig und 35,7° auf der Front.

Ladevorgang_Front.jpg Ladevorgang_Back.jpg

Bevor wir zu den Bildern der Wärmebildkamera kommen, auch hier bzgl. der Benchmarks wieder der Hinweis: Die Benchmark-Werte sollten in erster Linie dazu dienen, die maximal mögliche Leistung der verschiedenen Geräte untereinander zu vergleichen. Die Benchmarks lassen im Regelfall nur wenig Schlüsse auf die reelle Performance im Alltag zu – dazu spielen hier zu viele individuelle Faktoren mit rein. In der alltäglichen Praxis kam es beim E50N zu keinerlei Einbußen in Sachen Performance oder Leistung, wobei das Gerät jetzt auch nicht zum Highend-Gaming genutzt wurde, sondern eher als "Daily Driver" im Einsatz war. Also hauptsächlich Surfen, Telefonate, Messaging über Mail und Messenger, Kamera, Musik, etc. Sieht man mal von den gelegentlichen Ladezeiten beim Wechseln der Kamera-Modi und der verhältnismäßig langen Dauer zum Speichern von Bildern innerhalb der Kamera-Software ab, muss man sich als Nutzer keine Gedanken um die Performance des Geräts machen. Ich hoffe, dass sich Motorola noch mittels Software Bug-Fix (oder einem App-Update) der Kamera-Software annimmt.

Die nachfolgenden Bilder zeigen das Edge 50 Neo im Verlauf der durchgeführten Benchmark-Testings (3D Mark WLEST):

Standby-Betrieb Front & Rückseite:
E50N_Front_Standby.jpg E50N_Back_Standby.jpg

WLEST Benchmark-Run 1 Front & Rückseite:
E50N_WLEST_1_Front.jpg E50N_WLEST_1_Back.jpg

WLEST Benchmark-Run 2 Front & Rückseite:
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Es wird relativ deutlich, dass sich die Erwärmung des E50N sehr in Grenzen hält. Selbst nach mehreren Durchläufen des WLEST bewegte sich das Gerät maximal im mittleren 30er Bereich bei den Temperaturen – das ist ein sehr guter Wert. Im Sommer bzw. bei Nutzung des Geräts im direkten Sonnenlicht muss davon ausgegangen werden, dass die Temperaturen noch etwas steigen – ich sehe hier aber überhaupt keine Problematiken hinsichtlich Performance, Drosselung der Leistung oder gar "Cool Downs" am Horizont aufkommen. Das E50N ist so "stubenrein" diesbezüglich wie schon lange kein anderes Testgerät mehr.



Media & Musik:
Hinsichtlich der Wiedergabe von Medien bleibt Motorola dann tatsächlich eher früheren Zeiten treu: Gemäß den Vorgaben bzw. Möglichkeiten von Stock-Android bietet das Gerät zwar die Möglichkeit, sowohl Video- als auch Audio-Dateien problemlos ab Werk wiederzugeben – wer aber ein Plus an Komfort, Funktionsumfang und Leistung möchte, sollte sich nach einer optionalen Medienwiedergabe-App umschauen. Wie immer an dieser Stelle kann ich die VLC-App bedenkenlos empfehlen – sie begleitet mich schon sehr lange auf verschiedensten Smartphones und Tablets und bietet mit Abstand den umfangreichsten Funktionsumfang, eine sehr einfache Bedienung, ballert den Nutzer nicht mit Werbeinhalten zu und ist dazu noch kostenfrei im PlayStore verfügbar. Aufgrund der Tatsache, dass hier jeder Nutzer seine eigene App in Verwendung haben wird, gehe ich an dieser Stelle nicht näher auf den Funktionsumfang bzw. die Oberfläche des VLC-Players ein, sondern möchte mich auf die tatsächliche Leistung des Players in Bezug auf die Wiedergabe von Videos und Musikdateien beschränken: Das E50N ist durchaus dazu in der Lage, Musik sehr lautstark und qualitativ gut wiederzugeben. In der Praxis war es bei mir aber tatsächlich etwas herausfordernder, ein – für mich – zufriedenstellendes Ergebnis zu erzielen, als das beispielsweise bei vielen Samsung-Geräten der Fall ist. Hier bekommt der Nutzer bereits mit wenigen Einstellungen ein sehr gutes Audio-Erlebnis. Ganz so handzahm ist das E50N nicht, es erfordert etwas Fingerspitzengefühl und Experimentierfreudigkeit, damit man hier zum gewünschten Ergebnis kommt. Doch ist das dann mal erreicht, hat man ein wirklich gut klingendes Gerät vor sich, welches mit den beiden Stereo-Lautsprechern ein sehr ausgewogenes Klangbild produziert. Übrigens: Bei den nachfolgend noch aufgelisteten dB-Werten habe ich beim E50N explizit NICHT die Einstellungen gewählt, die das Gerät ohne Rücksicht auf Verluste mit maximaler Lautstärke befeuern. Mein Fokus lag auf einer Balance zwischen maximaler Lautstärke und weiterhin gutem Klang.

Musikplayer_1.png Musikplayer_2.png Musikplayer_3.png Musikplayer_4.png

Nachfolgend findet Ihr noch die ermittelten dB-Werte des Edge 50 Neo. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.

dB-Tabelle Motorola E50N.jpg


Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät:
Das Motorola Edge 50 Neo kommt in Sachen "Kommunikation" eigentlich mit allem, was man heut zu Tage so benötigt, als Nutzer muss man nur wenige Abstriche gegenüber Flaggschiffen hinnehmen: Das SoC unterstützt 5G und auch die sonstigen Verbindungsmöglichkeiten sind auf aktuellem Stand der Technik: Bluetooth wird mit Standard 5.3 supportet, NFC ist mit an Bord und WLAN kommt mit den Profilen a/b/g/n/ac/ax als WiFi 6E.

  • 2G GSM-Netz: Bänder 2 / 3 / 5 / 8 / CDMA BC0
  • 3G WCDMA-Netz: Bänder 1 / 2 / 4 / 5 / 8
  • 4G LTE-Netz: Bänder 1 / 2 / 3 / 4 / 5 / 7 / 8 / 12 / 13 / 17 / 18 / 19 / 20 / 25 / 26 / 28 / 32 / 34 / 38 / 39 / 40 / 41 / 42 / 43 / 48 / 66
  • 5G NR: Bänder n1 / 2 / 3 / 5 / 7 / 8 / 20 / 26 / 28 / 38 / 40 / 41 / 66 / 75 / 77 / 78

Anschlüsse_1.JPG Rahmenbeschriftung.JPG

Hinsichtlich der Dual-SIM Funktionalität könnte man jetzt bemängeln, dass eine tatsächliche duale Nutzung nur möglich ist, wenn man mit einer SIM auf ein eSIM-Profil wechselt (oder es bereits nutzt) und die zweite SIM dann im Nano-Format in den Slot legt. Aber dieser Punkt wird vermutlich sowieso zunehmen und irgendwann werden wir uns nur noch mit eSIM's beschäftigen – daher ist das verkraftbar und einfach der Wandel der Zeit.

Apropos "Wandel der Zeit": Hier geht Motorola tatsächlich voll mit, denn wie bei den meisten heutigen Smartphones wird keine Speicherkarte und auch keine Klinkenbuchse mehr supportet. Finde ich ja beides immer noch etwas schade, da zumindest die Speicherkarte kein Stroh frisst und auch nicht schadet, wenn man den Slot dann eben nicht nutzt. Bei der Klinkenbuchse lasse ich zumindest den notwendigen Platzbedarf noch gelten. Bevor wir mit den Fähigkeiten des Geräts beim Thema "Navigation" weitermachen, noch ein kurzer Hinweis auf den tatsächlich einzigen Wehrmutstropfen am Gerät in Sachen "Kommunikation": Motorola verpasst dem Gerät zwar eine Typ-C USB-Buchse, stattet diese aber nur mit dem 2.0er Standard aus. Beim Übertragen von Daten muss man sich also auf niedrigere Geschwindigkeiten einstellen. Schade – aber in der Mittelklasse noch einigermaßen zu verkraften. Man sollte sich der Tatsache nur bewusst sein, wenn man häufig große Datenmengen hin und her schaufelt.

GPS_1.png GPS_2.png GPS_8.png

Weiter geht's mit den Ortungsdiensten: Hier kann das Gerät wieder auf ein breites Spektrum an möglichen Diensten zurückgreifen: A-GPS, LTEPP, SUPL, GLONASS und Galileo werden unterstützt und sollen im Alltag den korrekten Kurs vorgeben. In der Praxis machte das Gerät zunächst einen sehr positiven Eindruck: Nach kurzer Ladezeit konnte bereits beim ersten SAT-Fix eine deutlich höhere Anzahl an Satelliten erkannt (67 erkannt und zu 53 eine Verbindung) und eine Verbindung aufgebaut werden als das bspw. während des Tests der beiden Sony-Modelle 1 XI und 10 XI der Fall war. In der Praxis zeigte sich hier dann auch ein besseres Bild, was die Genauigkeit der Aufzeichnungen angeht – auch wenn es hier und da trotzdem noch zu Abweichungen im Bereich von 3-5 Metern kam (siehe Screenshots). Das Edge 50 Neo performt hinsichtlich der Ortungsdienste über dem Durchschnitt, bei der Genauigkeit wäre dennoch noch etwas Luft nach oben.


Sicherheit:
Das Motorola Edge 50 Neo verfügt mit einem optischen In-Display Fingerabdruckscanner und einer 2D-Gesichtserkennung (realisiert über die Frontkamera) über die gängigsten Sicherheits-Features heut zu Tage. Die seitens Android fest vorgegebenen Entsperrmöglichkeiten via PIN, Passwort, Muster & Co. sind natürlich ebenfalls vorhanden bzw. müssen als Backup-Ebene beim Fingerabdruck und der Gesichtsentsperrung zwangsweise mit festgelegt werden.

Fingerabdruckscanner.png

Beim Fingerabdruckscanner handelt es sich um eine In-Display Lösung, dieser ist – im Vergleich zu Samsung Smartphones – relativ weit unten in Richtung Fußzeile des E50N positioniert. Fällt mir in der Praxis jetzt nicht negativ auf (im Gegenteil!), es ist zu Beginn eben eine kleine Umstellung, wenn man die Position deutlich höher gewohnt ist. Tatsächlich gefällt mir die Positionierung, zumindest bei diesem Gerät, so deutlich besser. Aufgrund der - verhältnismäßig geringen - Abmessungen und des leichten Gewichts ist es kein Problem, den Scanner auch bei einhändiger Bedienung sicher zu erreichen und zu bedienen. Das Gerät kippelt dabei nicht und droht auch nicht, ungewollt nach hinten oder vorn weg zu kippen.

Beim Einrichten des Scanners möchte das Gerät in Summe 20 Positionierungen / Erstscannungen haben, damit der Abdruck erfolgreich im Gerät abgespeichert werden kann. Ist dies erledigt, gelingt die Erkennung recht zügig – der Finger muss nur relativ kurz auf dem Sensor-Bereich belassen werden. Auch die Erkennungsrate überzeugt positiv, es kam bei mir in den seltensten Fällen zu Problemen beim Entsperren.

Die 2D-Gesichtserkennung funktioniert bei ausreichenden Lichtbedingungen ebenso problemlos, wie es beim Fingerabdruckscanner der Fall ist: Nach der Registrierung des Gesichts (Achtung – Brillenträger, auch hier muss die Brille beim Registrierungsvorgang abgenommen werden ;) ) lässt sich noch festlegen, ob der Sperrbildschirm nach dem Erkennen des Gesichts direkt geskippt werden soll und man sich dann direkt im Menü wiederfindet. Die Entsperrung mittels Gesichtserkennung dauert in etwa genauso lange, wie es beim Fingerabdruck der Fall ist – einen Zeitvorteil hat man dadurch also nur, wenn man ohnehin kein Freund von Fingerabdruckscannern ist und / oder man sich bspw. mit der Positionierung des Scanners eher nicht so wirklich anfreunden kann.

Gesichtsentsperrung.png


Extras:
Benachrichtigungen:
In diesem Punkt hat mich das E50N überrascht – positiv überrascht. Ich bin bis dato davon ausgegangen, dass das Motorola Edge 50 Neo – analog zu den bisherigen Moto-Modellen – ein rudimentäres AoD hat, wenn überhaupt. Doch was erwartet mich nach dem Einrichten des Geräts? Ein tatsächlich vollumfänglich nutzbares Always-on-Display, welches sich eben auch dauerhaft aktivieren lässt. Endlich! Motorola nennt das Ganze allerdings nicht "Always-on-Display" sondern tauft das Kind auf den Namen "Standby-Dispay". Konfiguriert werden kann das Standby-Display grundsätzlich auf verschiedene Arten und Weisen. Die umfangreichste Variante wäre "Display immer an" – in diesem Modus wird die Uhrzeit, das Datum und etwaige Benachrichtigungssymbole immer angezeigt. Lediglich im Energiesparmodus und in einer Tasche (o. ä.) wird das Display deaktiviert. Diese Art der Darstellung nutzte ich in meinem Testzeitraum. Der Akkuverbrauch ist dadurch natürlich leicht erhöht, allerdings macht das bei einem pOLED-Display nicht die Welt aus. Mir scheint es aber so zu sein, dass das AoD noch nicht bzw. nicht korrekt auf den Helligkeitssensor des Displays zurückgreifen kann. Das Display leuchtet selbst in dunklen Umgebungen verhältnismäßig hell, hier ließe sich über ein weiteres Abdimmen des Displays noch deutlich Potenzial in Sachen Energiesparsamkeit und Bedienkomfort herausholen (ein helles AoD blendet im Dunkeln logischerweise sehr).

AoD_1.png

Es gibt auch die Möglichkeit, das AoD zu deaktivieren und mit dem Punkt "Benachrichtigungssymbole auf immer eingeschaltetem Display anzeigen" dafür zu sorgen, dass das AoD nur dann aktiv ist, wenn verpasste Benachrichtigungen anstehen. Zumindest verstehe ich diesen Punkt so – in der Praxis hat das bei mir allerdings nicht zuverlässig funktioniert. Gut möglich, dass das noch nicht mit jeder App und Benachrichtigung implementiert ist – hier vertraue ich darauf, dass Motorola hier weiter Hand anlegt und das AoD optimiert und dessen Umfang / Zuverlässigkeit ausbaut. Einen wirklichen "Punktabzug" möchte ich dafür jetzt nicht geben – für mich überwiegt das Positive, dass wir endlich ein richtiges AoD zur Verfügung haben.

Wer kein Fan des AoD ist, kann natürlich auch auf die ab Werk seitens Android vorgegebenen Möglichkeiten zurückgreifen, wenngleich diese natürlich nicht den Umfang und Bedienkomfort bringen können, wie es beim AoD von Motorola der Fall ist. Hier kann der Nutzer bei sowieso aktivem Display eben dieses "Aufleuchten" lassen oder aber die rückseitige LED-Leuchte zur Anzeige von Ereignissen nutzen. Diese Anzeigen (sowohl Display, als auch LED-Leuchte) funktionieren aber immer nur zum Zeitpunkt des Ereignisses – eine nachträgliche "Erinnerungsfunktion" ist hier nicht möglich.

Taschenlampe:
Taschenlampe ist beim E50N selbstverständlich vorhanden, diese kann wahlweise über das Dropdown-Menü und die entsprechende Kachel aktiviert werden oder aber der Nutzer nutzt die von Motorola bekannte "Hack-Geste" um die Funzel ohne zusätzliche Klicks oder Berührungen mit einer Handbewegung zu aktivieren und später zu deaktivieren. Klappt in der Praxis ganz hervorragend und einmal gewohnt, startet man die Kamera eigentlich kaum mehr anders. Etwas schade: Leider lässt sich die Leuchtintensität nicht beeinflussen, der Nutzer kann also nur "An" oder "Aus" wählen.

Radio:
Fehlanzeige – nicht vorhanden.


Fazit:
Ich muss zugeben: Motorola hat mich überrascht, und zwar positiv. Ich hatte den Hersteller als Update-Muffel und wenig innovativ in Erinnerung und Motorola hat es mit dem Edge 50 Neo geschafft, mich vom kompletten Gegenteil zu überzeugen. Das E50N war bzw. ist quasi das Modell, mit welchem Motorola in Deutschland wieder aufersteht, nachdem man aufgrund von Patentstreitigkeiten knapp ein halbes Jahr out-of-order war. Das E50N kommt mit einem erfrischend hippen Design, welches das Gerät eher in die Kategorie „Fashion“ als „Outdoor“ zählen lassen könnte. Mit diesem Gerät bringt Motorola nicht nur ein Smartphone mit schicker Optik, man legt auch noch Wert auf die inneren Ausstattungsmerkmale und macht sogar noch ein Outdoor-Modell daraus. Dazu kommt dann wieder ein Kamera-Setup, welches eher weniger für Outdoor-Modelle steht als vielmehr für trendige Influencer- und Knipser-Möglichkeiten. Ein aktueller Sony Lytia-Hauptsensor gepaart mit Ultraweitwinkelkamera und einem 3x optischen Tele-Objektiv, allesamt mit Autofokus und OIS (Ausnahme: UWW-Kamera), dazu eine helle Dual-Tone LED. Und wer dann vielleicht doch nicht einen so großen Fokus auf das Kamera-Setup legt, lässt sich vielleicht mit dem ersten, vollwertigen Always-on-Display im Hause Motorola von den neuen Fähigkeiten des Konzerns überzeugen. Wenn wir schon beim Display sind: Kristallklare Darstellung, für den Alltag absolut ausreichende Auflösung ohne Einbußen, pOLED-Technologie und damit eine variable Bildwiederholrate von bis zu 120 HZ und eine – bei Bedarf – extrem hohe, maximale Helligkeit machen das Gerät in nahezu jeder Alltagssituation zum brauchbaren Begleiter. Noch nicht genug? Vielleicht reichen die neu ausgerufenen 5 Major-Updates und 5 Jahre Security-Updates im 2-Monats-Intervall zur endgültigen Überzeugung aus?

Smartphone u. Case_1.JPG Smartphone u. Case_6.JPG

Motorola macht mit dem Edge 50 Neo Vieles richtig, leistet sich aber auch den ein oder anderen Patzer: Gorilla Glass 3 im Jahre 2024 ist eigentlich ein No-Go. Dazu kommt, dass das Gerät mit einer UVP von 499,- EUR in Relation zur gebotenen Power eigentlich etwas „überteuert“ ist. Die Speicherausstattung ist zwar üppig und auch die sonstigen technischen Daten überzeugen größtenteils – nicht so richtig ins Bild passt dabei allerdings der Dimensity 7300 Prozessor, welcher vor allem in Verbindung mit der Kamera-App noch seine Problemchen (Ladezeiten, Performance) zu haben scheint. Zur Erinnerung: Das CMF Phone 1 ist mit demselben Prozessor ausgestattet – bei weniger als der Hälfte des Preispunktes. Neben den Performance-Problemen mit der Kamera schwächelt das Kamera-Setup speziell bei weniger guten Lichtbedingungen. Vor allem – bzw. im Speziellen – Videoaufnahmen wirken da „krisselig“ und sorgen für Erstaunen im negativen Sinn; denn das E50N kann auch komplett gegenteilige, sehr gute Ergebnisse abliefern.

Man kann eigentlich nur hoffen, dass Motorola in Sachen „Software“ nochmal stark Hand am E50N anlegt und die oben erwähnten Negativ-Punkte ausbessert. Aktuell ist das Gerät in der „kleinen“ Speicherkombination bereits für Preise um die 340,- EUR zu bekommen. Die „große“ Speicherkonfiguration liegt derzeit noch bei mindestens 425,- EUR. Wenn sich die Preise in Richtung 250 – 280,- EUR bzw. 330 – 350,- EUR bewegen, haben wir hier einen absoluten Preis- / Leistungskracher – dann wäre das Gerät uneingeschränkt zu empfehlen.




Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile:
Positiv:
  • Das Gerät weist eine absolut hervorragende Verarbeitung und Wertigkeit auf. Die Front geschützt durch Gorilla Glass, der seitliche Rahmen zwar aus Kunststoff, aber im Metall-Look gehalten und die Rückseite aus veganem Leder (= Kunststoff), die sich aber in Realität mehr wie Leder als Kunststoff anfühlt und mit ihrer leichten Struktur sehr edel, griffig und optisch anziehend wirkt. Allgemein gefällt mir das 2024er Rückseiten-Design von Motorola sehr gut.
  • Das Gerät besitzt ein vollwertiges AoD, welches sich vom Nutzer auch konfigurieren lässt. Leider habe ich es bei meinem Testgerät nicht hinbekommen, das Display so zu konfigurieren, dass nur bei wirklich neuen (App-) Benachrichtigungen das AoD dauerhaft erscheint. Daher hatte ich das AoD bei mir einfach auf "Dauerhaft aktiv" gestellt. Mit einem durchschnittlichen Akkuverbrauch von ca. 0,5% pro Stunde verschmerzbar.
  • 68W Schnellladefähigkeit und 15W drahtloses Laden – funktioniert in der Praxis hervorragend! Mit meinem Drittanbieternetzteil (Motorola legt kein Netzteil bei) konnte ich das Gerät innerhalb einer halben Stunde von knapp 20% Akkukapazität auf 100% vollladen – gemessener Spitzenwert dabei: 60W.
  • Die in Deutschland offiziell erhältliche Speicherkonfiguration von 12 GB RAM und 512 GB interner Speicher ist großzügig bemessen – allerdings werden manche Nutzer diese Reserven wohl auch benötigen, denn einen Speicherkartenslot gibt es beim E50N nicht.
  • Software-Updates: Ja – Ihr lest richtig. Dass es Motorola mit diesem Punkt mal noch in eine Positiv-Liste bei mir schafft, hätte ich auch nicht so schnell gedacht. Aber: Motorola bietet dem Gerät fünf Jahre OS-Updates und 5 Jahre Security-Patches. Laut aktuellem Stand kommen die Security-Patches derzeit alle zwei Monate, was ich in meinem Testzeitraum so auch bestätigen konnte. Damit kommt man zwar nicht ganz an Google oder Samsung ran – aber es ist ein Schritt in die richtige Richtung; Motorola scheint sich hier tatsächlich zu mausern…
  • UI-Gestaltung und Funktionsumfang: Motorola legt bei der UI teilweise deutlich stärker Hand an, als ich das noch von früheren Geräten kenne. Das ist in keinster Weise negativ, denn mir gefällt die UI ausgesprochen gut. Viel Funktionsumfang und trotzdem noch übersichtlich, viele Dinge sind vom Nutzer individuell konfigurierbar – hätte ich so nicht erwartet, bravo!
  • Sehr helles und brillantes Display
  • Das verbaute Kamera-Setup macht Spaß und ist durchdacht: Durch den 50 Megapixel Hauptsensor, einen 13 Megapixel Ultraweitwinkelsensor und ein 10 Megapixel 3x Tele-Objektiv ist das Gerät praktisch sehr sinnvoll einsetzbar und überzeugt bei ausreichend guten Lichtverhältnissen mit Qualität sowohl bei Bildern als auch bei Videos. Bei abnehmenden Lichtverhältnissen mindert sich die Qualität logischerweise, mit dem „Night Vision“-Modus steuert Motorola hier aber sehr erfolgreich gegen und liefert einen überaus potenten Nachtmodus ab. In Anbetracht des Preises und der Positionierung des E50N im Markt durchaus eine gelungene Konfiguration.
  • Gut klingendes und lautes Lautsprecher-Setup, bestehend aus einem Hauptlautsprecher an der Unterseite des Geräts und der Hörmuschel. Die Verteilung des Klang- bzw. Lautstärkebildes liegt in etwa bei 50/50. Das optimale Sound-Ergebnis erfordert zwar etwas Hirnschmalz und Experimentierfreude – aber das E50N kann durchaus überzeugen.
Neutral:
  • Die Akkukapazität: Grundsätzlich kommt der Nutzer mit dem 4.310 mAh Akku über den Tag, das sollte kein Problem sein. Dank Schnellladetechnologie ist der Akku zudem wirklich schnell auch wieder betankt. Aber 4.310 mAh sind heut zu Tage eher das untere Ende der Fahnenstange – aber gut, die verhältnismäßig kompakte Bauweise muss ja irgendwie realisiert werden.
  • Bei einem Gerät im Jahr 2024 noch Gorilla Glass 3 als Displayschutz zu verbauen – Respekt. Diese Entscheidung hat jetzt keinen unmittelbaren Einfluss auf das Gerät, allerdings werden am Markt ja nicht ohne Grund neue Versionen / Evolutionen von technischen Errungenschaften präsentiert – ob man da noch irgendwelche Lagerbestände aus dem Jahr 2013 verbauen muss… ich weiß nicht so recht.
  • Die Kameras stehen zwar oben schon bei „Positiv“ – aufgrund der eher durchwachsenen Performance aber im Lowlight-Bereich muss ich diese auch noch – mindestens – im Neutral-Bereich mit anbringen. Versteht mich nicht falsch: Bei guten Lichtbedingungen gelingen mit dem E50N hervorragende Fotos und Videos (die selbst in Sachen „Audio“ überzeugen!). Doch bei nachlassenden Lichtverhältnissen fällt vor allem die Bildqualität rapide ab – hier muss softwareseitig noch mehr zu optimieren sein. Es wäre wirklich schade drum, wenn man das Potenzial ungenutzt lässt.
  • Das "richtige" Always-on-Display des E50N ist super und definitiv ein Schritt in die richtige Richtung - mir persönlich fehlen hier aber noch Individualisierungsmöglichkeiten. Des Weiteren scheint die Helligkeitssteuerung des Displays im AoD-Modus nicht bzw. nicht korrekt zu funktionieren: Mir kam das Display - in Relation zum zur Verfügung stehenden externen Licht - immer deutlich zu hell vor. Hier könnte Motorola easy per Software noch nachbessern.
Negativ:
  • Das Gerät benötigt zum Abspeichern der geschossenen Bilder teilweise recht lange – es dauert 2-3 Sekunden, bis das aufgenommene Foto in der Galerie-App (dem Shortcut im Sucherbildschirm) erscheint und dann nochmal einen kurzen Moment, bis es angeklickt und geöffnet werden kann. Ähnliches ist teilweise beim Wechseln der Kamera-Modi zu beobachten. Das ist eigentlich beim Dimensity 7300 so nicht üblich, hier hatte ich schon Geräte mit höher auflösenden Kameras (und damit einhergehend größeren Datenmengen). Sollte sich also per Software lösen oder zumindest verbessern lassen.
  • Das Gerät kommt "ab Werk" (bzw. während des Einrichtungsprozesses) mit verhältnismäßig viel Bloatware in Form von zusätzlich installierten Gaming-Apps daher. Zudem wird während des Einrichtungsprozesses recht penetrant auf Promotion-Angebote und Newsletter von Motorola hingewiesen, welche man nur mit aufmerksamen Augen abwählen bzw. deaktivieren kann. Sowas muss nicht sein und trübt den - sonst sehr guten - Ersteindruck unnötigerweise.


Mediensammlung:

Bilder, mit den Kameras des E50N aufgenommen (unbearbeitet, Modus ggf. am Bild vermerkt):

Ultraweitwinkel / 1x Hauptkamera / 3x Teleobjektiv:
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5x Teleobjektiv / 10x Teleobjektiv:
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Ultraweitwinkel / 1x Hauptkamera / 3x Teleobjektiv:
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5x Teleobjektiv / 10x Teleobjektiv:
IMG_20241027_125940418_HDR.jpg IMG_20241027_125947898_HDR.jpg

1x Hauptkamera (Drei Mal Night-Vision Modus, ein Mal mit LED):
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1x Hauptkamera / 1x Hauptkamera Ultra Resolution Modus (50 MPX):
IMG_20241019_100417400_HDR.jpg IMG_20241019_100426091_HDR.jpg


1x Hauptkamera:
IMG_20241027_085738371_HDR.jpg IMG_20241027_085928757_HDR.jpg IMG_20241027_123647978_HDR.jpg


Makro-Modus:
IMG_20241027_090313477_HDR.jpg IMG_20241019_100457396_HDR.jpg IMG_20241025_162009147_HDR.jpg

IMG_20241027_121140274_HDR.jpg IMG_20241027_125415481_HDR.jpg IMG_20241027_130740329_HDR.jpg



Videos, mit dem Motorola Edge 50 Neo gedreht:

Sample-Video 1, 4K 30 FPS:

Sample-Video 2, Full HD 60 FPS:

Sample-Video 3, 4K 30 FPS – allgemeine Daten zum Kamera-Setup:

Sample-Video 4, Full HD 60 FPS – allgemeine technische Daten:

Sample Video 5, 4K 30 FPS – Audioqualität:

Sample-Video 6, Full HD 60 FPS – Tipps, Tricks und Wissenswertes zum Gerät:
 
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Super detaillierter Test und sehr angenehm zu lesen. Meinen Respekt 👏🏻 Ich würde mich als Fachmann für Testberichte betrachten (einfach aufgrund der Masse die ich in den letzten Jahrzehnten gelesen habe) und deine haben schon eine außergewöhnliche Qualität. Das musste ich mal loswerden. Danke für deine Mühe
 
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@rockster76 vielen Dank, weiß ich sehr zu schätzen - es freut mich, wenn's gefällt! 😄
 
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Vielen Dank für den besten Testbericht rund um das Motorola Edge 50 Neo !
 
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Boa, das nenn ich mal einen Testbericht. Respekt. Wird zwar nicht mein Handy, aber vielleicht hilft es dem ein oder anderen ja bei der Kaufentscheidung
 
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Wirklich ein Super ausführlicher Test.
Für mich glaube ich der richtige Nachfolger für mein Galaxy S7. Man merkt ihm das Alter wirklich langsam an.
Ich warte noch bis man das Ding für 300€ für die 512GB Variante bekommt.

Das Ding hat eigentlich alles was man so benötigt und ist noch "kompakt"

Kann man bei AoD auch einstellen das es von z.B. von 22 - 8 Uhr nicht an ist?
 
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@Roger123 ich habe das Gerät leider nicht mehr hier, aber ich meine, dass eine zeitgesteuerte Anzeige des AoD (noch?) nicht möglich war. Wenn Du oben im Bericht mal schaust, siehst Du im entsprechenden Unterpunkt "Benachrichtigungen" den Screenshot des AoD-Untermenüs. Dort ist eine entsprechende Einstellung nicht vorhanden. Gut möglich, dass Moto das künftig noch etwas "optimiert" und ausbaut - aber stand jetzt geht das nicht. Alternative: Gerät umdrehen und mit dem Display nach unten auflegen, dann deaktiviert sich das AoD auch, sofern die Einstellung aktiv ist.
 
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Handyinsider schrieb:
Gerät umdrehen und mit dem Display nach unten auflegen, dann deaktiviert sich das AoD auch, sofern die Einstellung aktiv ist.
Nur unvorteilhaft, wenn es Nachts auf QI Lader steht 🙃

Habe deinen Testbericht mal auf Geizhals vorgeschlagen, mal gucken ob die den mit Aufnehmen.
 
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@Roger123 Dafür gibt es dann den Schlafenszeitmodus ;) Da kannst Du einstellen, dass das AoD ausgeht wenn er startet. Ist ja nichts anderes als eine zeitliche Begrenzung des AoD
 
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@Roger123 hat geklappt 👌, kannst mir via Unterhaltung einmal schicken wie man Testberichte vorschlagen kann? LG
 
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@Handyinsider: wann kommt nochmal die gebundene Ausgabe auf den Markt? Hätte gern ein signiertes Exemplar von Dir😉🙂.


Danke. Erstklassig, zieht einen richtig in den Bann.
 
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@Observer ich dachte vielleicht eher an ein Hörspiel oder Podcast. :]
 
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@ses
1730393318459.png

Habs hier gemacht weil per Unterhaltung konnte ich kein Bild einfügen 🤷‍♂️

Bei Geizhals sind sehr fix. Habe schon öfters Fehler gemeldet und die waren schnell behoben.
 
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Direkt heute gekauft 👍.
 
@maik005
Auch bei Otto für 299€
Habs da in grau gekauft.
Leider gibt es ja nirgendswo das blau.
 
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Heute beim Mediamarkt das rote abgeholt.

Bin mal gespannt.
 
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