harlekinrains
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Wenn ich hier schon etwas ideologisch unterwegs bin, möchte ich zumindest die Möglichkeit zur Diskussion eröffnen, wie Plex im Vergleich zu Kodi gesehen werden muss - und warum es nicht ausreicht einer Top 10 Liste in einer Storefront (Schaufenster nes Appstores ) zu folgen, oder ein paar Konsumenten zu vertrauen die Opinion Leader spielen - um sich zwischen den Beiden zu entscheiden.
Meine Position ist gefestigt, und seit der Aktion von Amazon Kodi durch eine PR Lüge von der Bildfläche nehmen zu wollen auch ideologisch besetzt, aber es ist sicher nicht die eine - einzig richtige Betrachtungsweise. Wenn daraus Diskussionsbedarf entsteht - gibt es hier eine Möglichkeit das abzuhandeln.
Die Grundthese die ich hier vertrete ist, dass die Nutzung von Plex als Mediacenter Konsumenteninteressen nachhaltig schädigt, deren Verhandlungsbasis schwächt, und aus der technischen Perspektive keinen Sinn macht.
Plex, der Kodi Fork - Apple Nutzern zuliebe
Plex als Projekt entsteht ursprünglich als Kodi noch mitten im Lizenzensierungsalptraum von "hat als "XBMC" Xbox im Namen" steckt, und mehr und mehr absehbar wird, dass es auf keinem Apple Produkt so schnell über den App Store in Distribution gehen kann.
Plex forked die open source Code Basis von Kodi (damals noch XBMC) und macht als Projekt drei Konzessionen, die langfristig gesehen mehr Probleme eröffnen werden, als sie lösen.
Die erste Konzession ist, da Apple von Haus aus auf iOS Geräten nur .mp4 unterstützt, setzt Plex voll und ganz auf "transcoding" als Basis für ihr Softwareprodukt, dh - auf das in Teilen rechenintensive umwandeln von Dateiformaten, in Echtzeit - um möglichst viele Endplattformen bedienen zu können. Aus der Notwendigkeit eine Serverkomponente, unabhängig von der Player Software - auf einem anderen Gerät, immer rennen zu haben entsteht zudem die Idee die Inhaltsdatenbanken (Metadaten) zentral auf dem Server zu verwalten. Das hat durchaus auch Vorteile, aber dazu etwas später.
Die zweite Konzession ist, dass man Plex kommerziell vermarktet und diesbezüglich in Gespräche mit Plattformholdern tritt, um Plex effektiver vermarkten zu können. Aus dieser Orientierung heraus, fällt die Entscheidung, dass man DRM Hooks (Digitales Rechtemanagement Ankoplungsmöglichkeiten) in der Software platziert, und beginnt das Spiel der Contentanbieter mitzuspielen, bei dem Plugins von Plex zuvor in einem Kontrollprozess "geprüft" werden bevor sie "offizielle Apps" werden können. Die Prüfung wird von den interessierten Kontentanbietern bei Plex in Auftrag gegeben und bezahlt - und im Umkehrschluss macht Plex bei Aktionen mit, bestimmte Apps nur auf Handys - aber nicht auf TVs laufen zu lassen, oder andere Restriktionen, basierend auf ähnlichen "Kundenwünschen", durchzusetzen.
Die dritten Konzession ist, dass Plex die Nutzung vieler Softwarefeatures an eine Accountbindung koppelt - auch wenn dies offensichtlich für einen Großteil der Features nicht notwendig wäre. Plex erhält dadurch ein besseres Verständnis über seine Nutzer und Nutzerverhalten und einen besseren Hebel (Zugangsschwellen) um Nutzer in den kostenpflichtigen Teil ihres Ökosystems zu überführen. Plex verkauft den erweiterten Funktionsumfang über ein Abo Modell - was im Hinblick darauf, dass es sich hier immer noch großteils um Media Player Software handelt - entgegen der Tradition der typischen Produkte in dem Segment steht. Media Player und Abomodelle kennt man ansonsten nur aus Vermarktungstricks diverser Hardwareproduzenten, die über einen vorinstallieren Mediaplayer auch eine Serviceoption an den Kunden bringen wollen. Ein Teil von Plex' Aboorientierung ist einem "Home-Cloud Player" Fokus geschuldet - wobei dieser von NAS Herstellern üblicherweise kostenfrei bereitgestellt wird. Plex verkauft hier im Wesentlichen ein Webinterface und einen DNS redirect.
Und dann kam alles anders
Während Plex zunehmend darauf baut mit möglichst dummen Geräten kompatibel zu sein, die als "offene Schnittstelle" teilweise gerade einmal noch einen Browser beinhalten und mit Glück noch eine mp4 abspielen können - entwickelt sich der Markt momentan in die Richtung von 35USD (und darüber) Android Geräten, die - mit dem richtigen Player - alle (plus minus ) Medienformate aus allen mögliche Quellen abspielen können. Hardwarebeschleunigt. Ohne dass das ein großes "Ding" ist. Und nebenbei haben diese Geräte auch noch genügend freie Kapazität um die Metadaten-Datenbanken selbst zu verwalten.
Und die Software die an dieser Stelle plötzlich wieder von den meisten verwendet wird - ist Kodi.
Der Trend zur Anbiederung an dumme Geräte mit stark begrenztem Wiedergabepotential von Medienformaten - ist ein für alle mal vorbei. Aus technischer Sicht. Aufgrund des Preispunktes. Schafft es der Konsument trotzdem noch Geräte zu kaufen die in irgendeiner weise im Bezug auf ihre Wiedergabefähigkeit limitiert sind (ich lasse h265 einmal außen vor, da es noch kein "de facto" Standard geworden ist, und wenn es soweit ist die Funktionalität bei den 35USD Geräten etabliert sein wird) - dann deswegen, weil er sich DRM Beschränkungen beugt - die durch Content-Inhaber Interessen herbeigeführt worden sind. Und auch wenn er das macht - weil das nächste iPhone so super schön aussieht -- er schadet dadurch aktiv sich selbst, das heißt den Nutzerinteressen der Mehrheit. Wenn es soweit ist, reden wird darüber nicht mehr als "Bagatelle" sondern als "Denn sie wissen nicht was sie tun". Und Nutzer die weiterhin Produkte kaufen deren Nutzungsumfang aufs Befindlichste durch DRM gestört wird, tun das unter Rechtfertigngsvorbehalt - da sie eben die Nutzerinteressen der Mehrheit schädigen, und deutlich werden lassen, wo "der Markt" in diesem Zusammenhang nicht funktioniert.
Mit der Rechtfertigung "für dumme Geräte" - stirbt nicht nur das Plex Argument für Transcoding, sondern generell das Plex Argument für "den zentralen Server". Sowohl Widergabe - als auch Verwaltung funktioniert auf dem 35 Euro Gerät, Die Plex Geräte sind nutzlos, sobald sie das Heimnetzwerk verlassen - das sie vom Plex Server abhängig sind - Plex bietet zwar an den Zugang zum Heimserver über das Internet egal wohin weiterzuleiten - aber nur mit Accountzwang und Abofalle.
Kodi basierte Mediencenter verlieren nichts an ihrer Funktion, egal wo sie eingesetzt werden. Egal wie viele davon gerade Aktiv sind, egal welche Festplatten als Datenspeicher wo gerade laufen. Sie sind autark. Und sie sind ohne Abhängigkeiten beliebig erweiterbar.
Plex Nutzer heben an dieser Stelle gerne den "Vorteil" der zentralen Verwaltung von Metadaten hervor. Dh. einmal auf dem Server aktualisiert, sieht das halbe Dutzend Wiedergabegeräte die selben Cover, imdb Bewertungen - und wichtiger - kann ich auf einem Gerät beginnen etwas zu schauen, und auf einem anderen von dort aus weitersehen, wo ich aufgehört habe (Zumindest in der Theorie, denn manchmal gibts beim Transcoding Probleme...).
Selbiges lässt sich heute auch bereits in Kodi realisieren (einige Einträge in advancedsettings müssen gesetzt werden) - aber es ist nicht die langläufige Art, wie die meisten Leute Kodi nutzen würden. Die Gute Nachricht ist - dass mit dem übernächsten Kodi release (16.x) eine solche Parallele Nutzung mehrerer Kodi Geräte mehr in den Fokus der Entwicklung rücken wird. Aber gehen wir von dem Fall heute aus, und sehen wir uns das Szenario an, dass die Datenbank nicht zentralisiert wird. Was bedeutet das in der Praxis? Ich erstelle einmal meine Hauptdatenbank mit allen verfügbaren Filmen und Serien (es geht um Cover, Hintergrundbilder, Klappentexte, Bewertungen) - und kopiere diese Datenbanken dann einmal auf alle Kodi Geräte (bei 3000 Filmen oder so, könnte das auf den 35USD Sticks knapp werden...). Jedes mal, wenn ich eine Neue Datei zu meiner Sammlung hinzufüge, muss ich sie auf allen Endgeräten separat einpflegen.
Um Himmels willen - der Aufwand! Aber was mache ich tatsächlich? Garnichts. Denn das Einpflegen passiert automatisch, sobald ein Endgerät die neue Datei sieht. Cover, Hintergrundbild, Klappentext, Bewertung - werden automatisch geladen. Nur wenn das fehlschlägt ("der falsche Film erkannt wird") habe ich überhaupt Handlungsbedarf.
Dezentralisieren von Metadatendatenbanken? Gar nicht mal so ne schlechte Idee. Denn dieser Plex Server, der da dauernd rennen muss - und verhindert, dass das NAS in den Ruhemodus kommt - wird als Konzept durch etwas ersetzt, das nur noch auf Daten im Netzwerk zugreift, und zwar von selbst, wenn der unmittelbare Bedarf besteht.
Also - verdammt noch mal - es bleibt bei "kann noch nicht Lesezeichen" (wann wo zu sehen aufgehört) zwischen Geräten sharen - wenn ich Kodi verwende, und die Datenbank nicht zentralisiere. Das ist der große Nachteil. An dem gearbeitet wird.
In allen anderen Aspekten ist Kodi im Vorteil.
Mehr Produktsupport, mehr Entwicklungssupport, mehr Plugins, bessere Skins, mehr Entwicklung, keine Produktbindung, kein Accountzwang, kein Abomodell für Zusatzfeatures, bessere Kompatibilität von Dateiformaten, schnellerer Entwicklungszyklus... Und DRM ist keine Diskussionsbasis für die Entwickler mal eben eine Funktionalistät auszusperren. Dezentralisieren der Metadatenbank und Videodecoding am Gerät bedeutet mehr Flexibilität und beliebig modular Einsetzbar.
Plex schlägt zurück.
Aber Plex ist auf den ganzen Storefronts (in den App Stores), weil man diese tolle Gesprächsbasis mit der Contentanbieterseite hat - und Kodi wird zeitgleich von Amazon aus dem Store geschmissen - unter ziehen einer unfassbaren PR Lüge - die bis heute nicht kontextualisiert wird - da es unmöglich ist den Standpunkt den Amazon in dieser Sache vertritt öffentlich zu behaupten.
Und die Leute installieren weiter fleißig Plex - weil ihre Idee von "Entdecken" auf 'n Icon am Smartphone drücken ist - und dort den Werbebannern der Apps der Woche folgen.
Und da Kodi alle Geräte im Netzwerk über Netzwerkshares einbinden kann (smb (Samba), NFS (Network File System), oder wenns sein muss sogar SFTP), aber der uninformierte Durchschnittsnutzer nicht weiß dass das sein PC oder sein NAS, oder sein Router mit angeschlossener Festplatte von Haus aus können. Anstattdessen installert er lieber ne sinnlose Serverkomponente die Andauernd rennt und mit der er sich ganz toll an Plex bindet. Das ist so der Moment bei dems Leuten wie mir beginnt richtig weh zu tun.
-
Das ist also die These. Wer Plex nutzt - schadet zielgerichtet den Nutzerinteressen der Allgemeinheit. Weil Plex auf das Fortbestehen und Anerkennen von DRM Hindernissen gesetzt hat - und zwar mal eben das gesamte Unternehmen. Weil sich Contentanbieter sichtbar leichter tun DIE als Beispiel für "wir sind exakt -so- offen" herzunehmen, als den bisheringen PC Standard von offenen Playern und frei lizensierbaren Codecs unter Netzneutralität.
Die Kämpfe die aktuell ausgetragen werden sind "in wieweit Discovery" in nicht Herstellereigenen Channels überhaupt stattfinden darf. Amazon hat schon mal mit "garnicht - wenn nicht wir mitschneiden oder mitbeeinflussen können" vorgelegt - und jeder der Plex nutzt, unterstützt diesen Standpunkt. Jeder der einen FIre TV kauft - unterstützt erstmal diesen Standpunkt. (Amazon ist dadurch der denkbar schlechteste Hardwarpartner geworden, den man sich auf diesem Gebiet vorstellen kann - aber Amazon subventioniert im Moment ihre Geräte, und die Leute kaufen.) Das ist die politische Komponente - die mich von "leben lassen" auf "keinerlei Hilfestellung oder Support für dieses kommerzielle Unterfangen (Plex und Amazon Services) mehr" umschwenken lässt.
Und wenn ihr euch an der Stelle noch immer Sorgen darum macht wie ihr eure Soap aufs iPad oder den Smart TV gestreamt bekommt, geht noch mal zum Anfang dieses Beitrags - und beginnt erneut zu lesen.
Die Grundthese die ich hier vertrete ist, dass die Nutzung von Plex als Mediacenter Konsumenteninteressen nachhaltig schädigt, deren Verhandlungsbasis schwächt, und aus der technischen Perspektive keinen Sinn macht.
Meine Position ist gefestigt, und seit der Aktion von Amazon Kodi durch eine PR Lüge von der Bildfläche nehmen zu wollen auch ideologisch besetzt, aber es ist sicher nicht die eine - einzig richtige Betrachtungsweise. Wenn daraus Diskussionsbedarf entsteht - gibt es hier eine Möglichkeit das abzuhandeln.
Die Grundthese die ich hier vertrete ist, dass die Nutzung von Plex als Mediacenter Konsumenteninteressen nachhaltig schädigt, deren Verhandlungsbasis schwächt, und aus der technischen Perspektive keinen Sinn macht.
Plex, der Kodi Fork - Apple Nutzern zuliebe
Plex als Projekt entsteht ursprünglich als Kodi noch mitten im Lizenzensierungsalptraum von "hat als "XBMC" Xbox im Namen" steckt, und mehr und mehr absehbar wird, dass es auf keinem Apple Produkt so schnell über den App Store in Distribution gehen kann.
Plex forked die open source Code Basis von Kodi (damals noch XBMC) und macht als Projekt drei Konzessionen, die langfristig gesehen mehr Probleme eröffnen werden, als sie lösen.
Die erste Konzession ist, da Apple von Haus aus auf iOS Geräten nur .mp4 unterstützt, setzt Plex voll und ganz auf "transcoding" als Basis für ihr Softwareprodukt, dh - auf das in Teilen rechenintensive umwandeln von Dateiformaten, in Echtzeit - um möglichst viele Endplattformen bedienen zu können. Aus der Notwendigkeit eine Serverkomponente, unabhängig von der Player Software - auf einem anderen Gerät, immer rennen zu haben entsteht zudem die Idee die Inhaltsdatenbanken (Metadaten) zentral auf dem Server zu verwalten. Das hat durchaus auch Vorteile, aber dazu etwas später.
Die zweite Konzession ist, dass man Plex kommerziell vermarktet und diesbezüglich in Gespräche mit Plattformholdern tritt, um Plex effektiver vermarkten zu können. Aus dieser Orientierung heraus, fällt die Entscheidung, dass man DRM Hooks (Digitales Rechtemanagement Ankoplungsmöglichkeiten) in der Software platziert, und beginnt das Spiel der Contentanbieter mitzuspielen, bei dem Plugins von Plex zuvor in einem Kontrollprozess "geprüft" werden bevor sie "offizielle Apps" werden können. Die Prüfung wird von den interessierten Kontentanbietern bei Plex in Auftrag gegeben und bezahlt - und im Umkehrschluss macht Plex bei Aktionen mit, bestimmte Apps nur auf Handys - aber nicht auf TVs laufen zu lassen, oder andere Restriktionen, basierend auf ähnlichen "Kundenwünschen", durchzusetzen.
Die dritten Konzession ist, dass Plex die Nutzung vieler Softwarefeatures an eine Accountbindung koppelt - auch wenn dies offensichtlich für einen Großteil der Features nicht notwendig wäre. Plex erhält dadurch ein besseres Verständnis über seine Nutzer und Nutzerverhalten und einen besseren Hebel (Zugangsschwellen) um Nutzer in den kostenpflichtigen Teil ihres Ökosystems zu überführen. Plex verkauft den erweiterten Funktionsumfang über ein Abo Modell - was im Hinblick darauf, dass es sich hier immer noch großteils um Media Player Software handelt - entgegen der Tradition der typischen Produkte in dem Segment steht. Media Player und Abomodelle kennt man ansonsten nur aus Vermarktungstricks diverser Hardwareproduzenten, die über einen vorinstallieren Mediaplayer auch eine Serviceoption an den Kunden bringen wollen. Ein Teil von Plex' Aboorientierung ist einem "Home-Cloud Player" Fokus geschuldet - wobei dieser von NAS Herstellern üblicherweise kostenfrei bereitgestellt wird. Plex verkauft hier im Wesentlichen ein Webinterface und einen DNS redirect.
Und dann kam alles anders
Während Plex zunehmend darauf baut mit möglichst dummen Geräten kompatibel zu sein, die als "offene Schnittstelle" teilweise gerade einmal noch einen Browser beinhalten und mit Glück noch eine mp4 abspielen können - entwickelt sich der Markt momentan in die Richtung von 35USD (und darüber) Android Geräten, die - mit dem richtigen Player - alle (plus minus ) Medienformate aus allen mögliche Quellen abspielen können. Hardwarebeschleunigt. Ohne dass das ein großes "Ding" ist. Und nebenbei haben diese Geräte auch noch genügend freie Kapazität um die Metadaten-Datenbanken selbst zu verwalten.
Und die Software die an dieser Stelle plötzlich wieder von den meisten verwendet wird - ist Kodi.
Der Trend zur Anbiederung an dumme Geräte mit stark begrenztem Wiedergabepotential von Medienformaten - ist ein für alle mal vorbei. Aus technischer Sicht. Aufgrund des Preispunktes. Schafft es der Konsument trotzdem noch Geräte zu kaufen die in irgendeiner weise im Bezug auf ihre Wiedergabefähigkeit limitiert sind (ich lasse h265 einmal außen vor, da es noch kein "de facto" Standard geworden ist, und wenn es soweit ist die Funktionalität bei den 35USD Geräten etabliert sein wird) - dann deswegen, weil er sich DRM Beschränkungen beugt - die durch Content-Inhaber Interessen herbeigeführt worden sind. Und auch wenn er das macht - weil das nächste iPhone so super schön aussieht -- er schadet dadurch aktiv sich selbst, das heißt den Nutzerinteressen der Mehrheit. Wenn es soweit ist, reden wird darüber nicht mehr als "Bagatelle" sondern als "Denn sie wissen nicht was sie tun". Und Nutzer die weiterhin Produkte kaufen deren Nutzungsumfang aufs Befindlichste durch DRM gestört wird, tun das unter Rechtfertigngsvorbehalt - da sie eben die Nutzerinteressen der Mehrheit schädigen, und deutlich werden lassen, wo "der Markt" in diesem Zusammenhang nicht funktioniert.
Mit der Rechtfertigung "für dumme Geräte" - stirbt nicht nur das Plex Argument für Transcoding, sondern generell das Plex Argument für "den zentralen Server". Sowohl Widergabe - als auch Verwaltung funktioniert auf dem 35 Euro Gerät, Die Plex Geräte sind nutzlos, sobald sie das Heimnetzwerk verlassen - das sie vom Plex Server abhängig sind - Plex bietet zwar an den Zugang zum Heimserver über das Internet egal wohin weiterzuleiten - aber nur mit Accountzwang und Abofalle.
Kodi basierte Mediencenter verlieren nichts an ihrer Funktion, egal wo sie eingesetzt werden. Egal wie viele davon gerade Aktiv sind, egal welche Festplatten als Datenspeicher wo gerade laufen. Sie sind autark. Und sie sind ohne Abhängigkeiten beliebig erweiterbar.
Plex Nutzer heben an dieser Stelle gerne den "Vorteil" der zentralen Verwaltung von Metadaten hervor. Dh. einmal auf dem Server aktualisiert, sieht das halbe Dutzend Wiedergabegeräte die selben Cover, imdb Bewertungen - und wichtiger - kann ich auf einem Gerät beginnen etwas zu schauen, und auf einem anderen von dort aus weitersehen, wo ich aufgehört habe (Zumindest in der Theorie, denn manchmal gibts beim Transcoding Probleme...).
Selbiges lässt sich heute auch bereits in Kodi realisieren (einige Einträge in advancedsettings müssen gesetzt werden) - aber es ist nicht die langläufige Art, wie die meisten Leute Kodi nutzen würden. Die Gute Nachricht ist - dass mit dem übernächsten Kodi release (16.x) eine solche Parallele Nutzung mehrerer Kodi Geräte mehr in den Fokus der Entwicklung rücken wird. Aber gehen wir von dem Fall heute aus, und sehen wir uns das Szenario an, dass die Datenbank nicht zentralisiert wird. Was bedeutet das in der Praxis? Ich erstelle einmal meine Hauptdatenbank mit allen verfügbaren Filmen und Serien (es geht um Cover, Hintergrundbilder, Klappentexte, Bewertungen) - und kopiere diese Datenbanken dann einmal auf alle Kodi Geräte (bei 3000 Filmen oder so, könnte das auf den 35USD Sticks knapp werden...). Jedes mal, wenn ich eine Neue Datei zu meiner Sammlung hinzufüge, muss ich sie auf allen Endgeräten separat einpflegen.
Um Himmels willen - der Aufwand! Aber was mache ich tatsächlich? Garnichts. Denn das Einpflegen passiert automatisch, sobald ein Endgerät die neue Datei sieht. Cover, Hintergrundbild, Klappentext, Bewertung - werden automatisch geladen. Nur wenn das fehlschlägt ("der falsche Film erkannt wird") habe ich überhaupt Handlungsbedarf.
Dezentralisieren von Metadatendatenbanken? Gar nicht mal so ne schlechte Idee. Denn dieser Plex Server, der da dauernd rennen muss - und verhindert, dass das NAS in den Ruhemodus kommt - wird als Konzept durch etwas ersetzt, das nur noch auf Daten im Netzwerk zugreift, und zwar von selbst, wenn der unmittelbare Bedarf besteht.
Also - verdammt noch mal - es bleibt bei "kann noch nicht Lesezeichen" (wann wo zu sehen aufgehört) zwischen Geräten sharen - wenn ich Kodi verwende, und die Datenbank nicht zentralisiere. Das ist der große Nachteil. An dem gearbeitet wird.
In allen anderen Aspekten ist Kodi im Vorteil.
Mehr Produktsupport, mehr Entwicklungssupport, mehr Plugins, bessere Skins, mehr Entwicklung, keine Produktbindung, kein Accountzwang, kein Abomodell für Zusatzfeatures, bessere Kompatibilität von Dateiformaten, schnellerer Entwicklungszyklus... Und DRM ist keine Diskussionsbasis für die Entwickler mal eben eine Funktionalistät auszusperren. Dezentralisieren der Metadatenbank und Videodecoding am Gerät bedeutet mehr Flexibilität und beliebig modular Einsetzbar.
Plex schlägt zurück.
Aber Plex ist auf den ganzen Storefronts (in den App Stores), weil man diese tolle Gesprächsbasis mit der Contentanbieterseite hat - und Kodi wird zeitgleich von Amazon aus dem Store geschmissen - unter ziehen einer unfassbaren PR Lüge - die bis heute nicht kontextualisiert wird - da es unmöglich ist den Standpunkt den Amazon in dieser Sache vertritt öffentlich zu behaupten.
Und die Leute installieren weiter fleißig Plex - weil ihre Idee von "Entdecken" auf 'n Icon am Smartphone drücken ist - und dort den Werbebannern der Apps der Woche folgen.
Und da Kodi alle Geräte im Netzwerk über Netzwerkshares einbinden kann (smb (Samba), NFS (Network File System), oder wenns sein muss sogar SFTP), aber der uninformierte Durchschnittsnutzer nicht weiß dass das sein PC oder sein NAS, oder sein Router mit angeschlossener Festplatte von Haus aus können. Anstattdessen installert er lieber ne sinnlose Serverkomponente die Andauernd rennt und mit der er sich ganz toll an Plex bindet. Das ist so der Moment bei dems Leuten wie mir beginnt richtig weh zu tun.
-
Das ist also die These. Wer Plex nutzt - schadet zielgerichtet den Nutzerinteressen der Allgemeinheit. Weil Plex auf das Fortbestehen und Anerkennen von DRM Hindernissen gesetzt hat - und zwar mal eben das gesamte Unternehmen. Weil sich Contentanbieter sichtbar leichter tun DIE als Beispiel für "wir sind exakt -so- offen" herzunehmen, als den bisheringen PC Standard von offenen Playern und frei lizensierbaren Codecs unter Netzneutralität.
Die Kämpfe die aktuell ausgetragen werden sind "in wieweit Discovery" in nicht Herstellereigenen Channels überhaupt stattfinden darf. Amazon hat schon mal mit "garnicht - wenn nicht wir mitschneiden oder mitbeeinflussen können" vorgelegt - und jeder der Plex nutzt, unterstützt diesen Standpunkt. Jeder der einen FIre TV kauft - unterstützt erstmal diesen Standpunkt. (Amazon ist dadurch der denkbar schlechteste Hardwarpartner geworden, den man sich auf diesem Gebiet vorstellen kann - aber Amazon subventioniert im Moment ihre Geräte, und die Leute kaufen.) Das ist die politische Komponente - die mich von "leben lassen" auf "keinerlei Hilfestellung oder Support für dieses kommerzielle Unterfangen (Plex und Amazon Services) mehr" umschwenken lässt.
Und wenn ihr euch an der Stelle noch immer Sorgen darum macht wie ihr eure Soap aufs iPad oder den Smart TV gestreamt bekommt, geht noch mal zum Anfang dieses Beitrags - und beginnt erneut zu lesen.
Die Grundthese die ich hier vertrete ist, dass die Nutzung von Plex als Mediacenter Konsumenteninteressen nachhaltig schädigt, deren Verhandlungsbasis schwächt, und aus der technischen Perspektive keinen Sinn macht.
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