Schleswig-Holstein migriert nach Linux - Windows und Microsoft Office werden ersetzt durch Linux und LibreOffice

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ich bin verwirrt, da Hamburg (vom selben IT-Schlechtleister wie SH betreut, Dataport) gerade voll auf Win11 und Office 365 auf-/umrüstet und dazu auch jede Menge Schulungen für Mitarbeiter anbietet - eine 'Diskussion', noch dazu eine kritische, ist leider nicht erwünscht... OS ist da nichtmal annähernd ein Thema, wird aber auch bei diversen Sonderprogrammen eh' schwierig, die in den letzten Jahren mit viel Aufwand entwickelt wurden - ok, immer noch werden :(
 
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Hallo u. guten Abend, :)


gerade gestern, also am 4. Dez. gab es eine Anhörung im Bundestag -

vgl. auch Open-Source-Software: Deutschland muss raus aus der Abhängigkeit Jährlich werden vom Staat Milliarden für proprietäre Programme ausgegeben, etwa für Microsoft. Experten fordern Mut zum Wandel und ein Ende der Abhängigkeiten. Open-Source-Software: Deutschland muss raus aus der Abhängigkeit


zusammengefasst stellt sich die Lage doch wohl so dar:

These
vorweg: Regierungshandeln sollte (könnte) ein paar Leitplanken bieten - u. den Kommunen & Verwaltungen aufzeigen, wie man verantwortungsvoll mit dem Geld umgeht, wo Risiken lauern und was mittel u. langfristig mit Software-Architekturen passieren sollte/könnte - jedenfalls meines Erachtens. :1f60e:

Die Lage: Da die Ampel-Koalitionäre am Anfang ihrer Zusammenarbeit sich für den verstärkten Einsatz von Open Source anstelle proprietärer Software ausgesprochen hatten, hätte man erwarten können, also etwa, dass mehr geht - als nur das Projekt in Schleswig Holstein - (Schwarz Grün regiert ) - dass bei Beschaffung bzw. Entwicklung viel viel mehr auch auf Open Source gesetzt wird. Es sollten Verfahren u. Strategien entwickelt werden, die hier mit "offenen Schnittstellen" arbeiten, alles sollte in einem hohem Maße Transparenzvorgaben entsprechen. Aber das scheint so nicht eingetreten zu sein - die Debatte gestern - sie beklagte etwa, das immer noch Milliarden für proprietäre Software ausgegeben werden.... und dadurch auch knallharte Abhängigkeiten entstehen, ausgebaut werden.

mehr zum Thema: Anhörung zum Thema „Open Source“
Deutscher Bundestag - Anhörung zum Thema 'Open Source'
Zeit: Mittwoch, 4. Dezember 2024, 14.15 bis 16.15 Uhr
Ort: Berlin, Paul-Löbe-Haus, Sitzungssaal E.600

Stellungnahmen von den Experten:
Prof. Dr. Stefan Decker (RWTH) zur 77. Sitzung am 4. Dezember 2024 (Öffentliche Anhörung) "Open Source"
Isabel Drost-Fromm zur 77. Sitzung am 4. Dezember 2024 (Öffentliche Anhörung) "Open Source"
Peter Ganten (OSB Alliance) zur 77. Sitzung am 4. Dezember 2024 (Öffentliche Anhörung) "Open Source"
Adriana Groh (Sovereign Tech Agency) zur 77. Sitzung am 4. Dezember 2024 (Öffentliche Anhörung) "Open Source"
Dr. Oliver Grün (BITMi) zur 77. Sitzung am 4. Dezember 2024 (Öffentliche Anhörung) "Open Source"
Bianca Kastl (InÖG) zur 77. Sitzung am 4. Dezember 2024 (Öffentliche Anhörung) "Open Source"
Prof. Dr. Dr. h.c. Helmut Krcmar (TUM) zur 77. Sitzung am 4. Dezember 2024 (Öffentliche Anhörung) "Open Source"
Alexander Sander (fsfe) zur 77. Sitzung am 4. Dezember 2024 (Öffentliche Anhörung) "Open Source"
Jutta Horstmann (ZenDiS) zur 77. Sitzung am 4. Dezember 2024 (Öffentliche Anhörung) "Open Source"


Stellungnahme zur Anhörung Open Source: Bianca Kastl, Innovationsverbund Öffentliche Gesundheit e. V. (InÖG)
https://www.bundestag.de/resource/b...3b3ef8653138417a9a0da/Stellungnahme-Kastl.pdf

Stellungnahme Anhörung „Open Source“ im Ausschuss für Digitales Jutta Horstmann, Vorsitzende der Geschäftsführung des Zentrum für Digitale Souveränität der Öffentlichen Verwaltung (ZenDiS), 04.12.2024 https://www.bundestag.de/resource/b...988b53fcc84745be8/Stellungnahme-Horstmann.pdf


etwas zugespitzt formuliert: Die Lage ist grad - angesichts der wirtschaftlichen "Krise" ja auch nicht besonders glücklich - denn grad jetzt wärs gescheit - wenn man eben nicht noch weitere "Milliarden in Abhängigkeiten reinpumpt"....

Grüße
 
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Da wird viel gepumpt, auch von Lobbyisten, die von der Abhängigkeit profitieren. Und so lange die Beteiligten keine ernsthaften Probleme mit dem Status Quo sehen, fehlt die Motivation, etwas zu ändern. Weshalb es völlig normal ist, erst bei aufkommenden Problemen für signifikante Änderung bereit zu sein. Wenn die Risiken eines Beharrens offenkundig werden.

Es hilft auch, wenn etwa die nun eingetretene Phase der Ausnutzung der aufgebauten kommerziellen Abhängigkeiten zu kräftigen Preiserhöhungen führt.
 
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Ich würde privat auch gern weg von Windows 365, aaaber...

Kennt jemand ein Programm, welches MS Access ersetzen und die vorhandenen Datenbestände konvertieren kann?
 
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Die Kosten für die Software sind nur ein Teil des Ganzen. Support, Schulungen, technischer Support etc. kosten ein Vielfaches, und, das ist auch bei Linux nicht besser, sondern eher schlechter, weil es eine große Umstellung ist, die Qualität/Stabilität der Software nicht so gut ist, und Leute in großem Umfang umgeschult werden müssen. Deshalb sind solche "tollen Ideen" ja auch immer ziemliche Milchmädchenrechnungen. Aber, was will man in Deutschland schon anderes erwarten?
 
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Wie gesagt, im Vergleich zu den von mir genannten Kosten sind die Kosten für die Softwarelizenzen eher zu vernachlässigen (zumal Volumenlizenzen eh um einiges günstiger sind).

Was natürlich den Regierungen/Behörden völlig egal ist, ist ja nicht ihr Geld...
 
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chk142 schrieb:
ja nicht ihr Geld.
Entscheidungen über staatliche Mittelverwendung sind langfristig und zäh. Da können die oft vergleichsweise kurzfristigen Preissteigerungen von Unternehmen wie Microsoft ziemliche Wellen schlagen. Wenn Abgeordnete sich zwischen höheren Ausgaben dank Microsoft und Wahlgeschenken an die eigene Clientel zu entscheiden haben...
 
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Wenn man überlegt, welche Kosten an so einer Umstellung dran hängen, dann bezweifle ich, dass das ein Argument ist.

Vielmehr dürfte es darum gehen, dass die Umstellung auf Linux/Open Source politisch gewollt ist. Gerade Schleswig-Holstein hat eine entsprechende Regierungsbildung.

Und, sie scheinen wohl auch aus der Sache in München nichts gelernt zu haben.
 
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Servus und guten Abend,

hoffe, ihr seid alle gut ins neue Jahr gestartet.

Klar - ich kann die Skepsis und die Vorbehalt e verstehen - beim Wechsel zu Linux und Open Source. - egal. ob privat oder im öffentlichen Raum - also bei Kommunen, Schulen oder - wie in Schelswig Holstein - bei gleich einem ganzen Bundesland.

Übrigens - nicht nur dort: (Doch) auch anderorts wird geprüft obs nicht lohnenswert ist - nach Linux resp. Open-Source zu migrieren:


das Titelthema des Linux-Magazins:: FOSS FÜR BEHÖRDEN

Freie Software bei Staat und Behörden. Das Linux-Magazin schaut sich den Behörden-Desktop OpenDesk des ZenDiS an. Die Offenen Daten Köln und die FOSS in Bayern, Open Source nach LiMux. Bei Do-FOSS steht die Digitale Souveränität im Fokus.

Aus Linux-Magazin 02/2025 :: Open Source in bayerischen Kommunen: Digitalplan, BayKommun, AKDB und München
https://www.linux-magazin.de/ausgaben/2025/02/foss-in-bayern/

ggf. gehts einfach in Mini-Schritten weiter ...

Viele Grüße
 
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Hat in München ja auch prima funktioniert... nicht.
Aber jeder hat das Recht die Fehler anderer zu wiederholen.
 
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TNF Apex schrieb:
Aber jeder hat das Recht die Fehler anderer zu wiederholen.
Oftmals entwickeln sich Dinge erst über etliche Fehlschläge. Gibt man gleich nach dem ersten Versuch auf, kommt man nicht weiter, bleibt in der Vergangenheit stecken.
 
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TNF Apex schrieb:
Wie lange hätten die da noch mehr Geld verschwenden sollen?
Hast du die Preisentwicklung von Microsoft im Business im Auge?
Wie lange sollte man darin noch Geld verschwenden?
 
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Ist doch völlig egal, Windows ist Standard und Linux ist was für Server und Studenten mit zu viel Zeit. 99% der professionellen Software läuft unter Windows.
 
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TNF Apex schrieb:
99% der professionellen Software läuft unter Windows.
Immer mehr professionelle Anwendungen laufen im Browser.
Auch Microsoft marschiert kräftig in diese Richtung.
 
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Wobei es bei solchen Projekten nicht nur um das Windows Betriebssystem geht. Auch der ganze Office-Bereich spielt dabei eine bedeutende Rolle.
 
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Auch ich bin etwas irritiert darüber, dass eine Umstellung weg von Windows und MS Office die bessere und kostengünstigere Lösung für Behörden sein soll.

Alle Behörden sind seit etwa 6 Jahren dazu verpflichtet, sämtliche Inhalte u. a. im Intranet und Internet barrierefrei zu veröffentlichen. In den meisten Fällen werden diese Aufgaben noch außen vergeben, da die internen Kompetenzen hierfür einfach fehlen. Viele Behörden arbeiten jedoch gerade daran, zumindest einfache Dokumente (in MS Word erstellt), selbst barrierefrei zu gestalten und daraus dann ein barrierefreies PDF für die Veröffentlichung zu generieren. Die zusätzlichen Programme, die hierfür benötigt werden, gibt es jedoch nur für das Betriebssystem Windows. Ich gehe davon aus, dass sich daran auch nichts in den nächsten Jahren ändern wird.

Wenn diese Aufgaben auch künftig nicht zum Teil selbst erbracht werden können, sind das Kosten, die wirklich immens hoch sind.
 

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