Donald Nice
Enthusiast
- 2.682
Ich möchte ein bischen Klarheit in das Dunkel der verschieden Firmwaretypen bringen. Ich schriebe dieses nach bestem Wissen und Gewissen und lasse mich gerne berichtigen, wenn etwas nicht ganz richtig sein sollte. Ich versuche trotzdem das ganze so verständlich wie möglich zuhalten.
Eines Vorweg:
Das Thema Pit-Files ist in der FAQ ausreichend dokumentiert, jedoch möchte ich vorweg dazu eines sagen. Ich habe bisher noch nie die 803er Pit flashen müssen und ich habe seit eclair jede geleakte Firmware geflasht. Ich habe sowieso bisher nur einmal am Anfang aus Unwissenheit mit 512er und repart geflasht.
Ich bin der Meinung, dass eine Repartitionierung wirklich nur dann nötig ist, wenn ein CustomRom wie CM7 / MIUI / CM9 vorher geflasht wurde und man zurück auf Stock möchte oder eine der Partitionen des SGS irgendwie beschädigt oder durch einen Lagfix geändert wurde und das SGS trotz des beachten der untenstehenden Informationen nicht mehr startet oder die neue Firmware explizit mit der 803er geflasht werden muss, aber das hab ich persönlich, wie gesagt, bisher noch nie erlebt.
Somit mein Tip: Lasst den Quatsch mit dem repartition wenn ihr noch nie repartitionert habt bzw, eure letze repart mit der 512er Pit war.
Aber nun zum Thema:
Grundsätzlich müssen wir bei den Firmwares zwischen den 1-File-Firmwares und den LowLevel-Firmwares unterscheiden.
LowLevel Firmwares bestehen grundsätzlich aus 3 einzelnen Archiven.
1. die PDA-Datei, das eigentliche Betriebsystem
2. Die Modem- oder auch Phone-Datei, der Treiber für die Empfangsheit des Telefons (GSM/UMTS/GPS/WLAN)
3. Die CSC-Datei, sozusagen eine Sprachdatei, die Providerspezifische Informationen wie zb. APN-Settings beinhaltet.
Achtung! Die PDA-Datei kann zusätzlich noch eine boot.bin oder eine spl.bin beinhalten. Diese beiden Dateien updaten den Bootloader. Der Bootloader ist sozusagen das erste was nach dem Anschalten des Telefons gestartet wird, er startet das Betriebssystem und stellt unter anderem den 3-Buttonmode und den Recoverymode zur Verfügung, sofern die entsprechende Kombination beim Start gedrückt wird.
Die boot.bin stellt den primären Bootloader zur Verfügung, die spl.bin den sekundären Bootloader. Der sekundäre Bootloader wird z.B. von einem Brick-Dongle aktiviert, sobald dieser beim Start eingesteckt wird und bringt somit ein Handy dessen Primärer Bootloader beschädigt wurde, trotzdem in den Download-Mode.
Ein Firmware-Update mit einer Firmware die einen neuen Bootloader beeinhaltet, ist somit etwas riskanter, weil auch dieser Vorgang schiefgehen kann (Absturz des Rechners, USB-Problem, ungewolltes Trennen der Verbindung, ...). Sollte durch ein Update oder sonstigen Eingriff der Primäre Bootloader beschädigt werden begrüsst uns unser SGS mit dem folgenden Bildschirm:
In diesem Fall wird dann der Dongle benötigt, der dem SGS die Information gibt den Sekundären Bootloader zu starten. Jedoch ist das SGS durch diese Kombination von 2 Bootloadern und einem Dongle nahezu unbrickbar.
Aber zurück zum Thema: Zusätzlich enthalten die Low-Level-Firmwares die dazugehörige dbdata.rfs, welches sie grundlegend von den 1-File-Firmwares unterscheidet. In der dbdata.rfs sind alle Informationen gespeichert die später im dbdata-Verzeichnis liegen und später alle persönlichen Informationen gespeichert werden. Die LowLevel-Firmwares sind sozusagen Vollversionen mit neuem dbdata.rfs, und 1-File-Firmwares wie Updates darauf ausgelegt diese Informationen zu erhalten.
Die 1-File-Firmware besteht aus nur einer einzelnen .tar Datei und wird u.a. von Kies verwendet um unser Handy upzudaten. Beim Update via Kies lädt das Programm eine Firmware in verschlüsselter Form vom Kies-Update-Server herunter in einen Tempordner (aus dem diese während des Flashvorgangs wegkopiert werden kann) und flasht diese Firmware via USB auf das Handy.
Die 1-File-Firmware beinhaltet alle 3 Teile der LowLevel-Firmwares (PDA/MODEM/CSC) aber keine dbdata, da sie als Update aufs Handy gespielt werden und die persönlichen Informationen die im dbdata-Verzeichnis gespeichert sind, nicht überschreiben soll.
Dieser Vorgang ist einem Update gleichzusetzen, bei dem persönliche Daten erhalten bleiben (sollten). Der Nachteil der 1-File-Firmware ist die Tatsache, dass die CSC in die eine .tar Datei integriert ist und möglicherweise dann gar nicht zum System passt. Beim Flashen einer Low-Level-Firmware haben wir den Vorteil, dass wir die CSC selbst wählen können.
Somit haben beide Arten von Firmware-Typen Vor- und Nachteile. Logischerweise können beide Firmware-Typen (!) neue Bootloader enthalten.
Die LowLevel-Firmware führt eine Neuinstallation des Systems durch. Somit wird nach dem Flash fast immer ein FactoryReset und ein Wipe des Cache notwendig, da das dbdata-Verzeichnis neu geschrieben wird aber die "Reste" des alten Systems nicht gelöscht werden.
Die 1-File-Firmware hat den Updatevorteil, d.h. das persönliche Daten erhalten bleiben sollten. Hierbei ist zu beachten, dass der Versionsunterschied auch hier nicht groß sein darf. Somit sollte das Update von einer älteren 2.2 Firmware auf eine neuere 2.2 Version kein Problem sein, wohingegen ein Update von einer 2.2-Firmware auf eine 2.2.1 Firmware auch gerne mal nicht klappt aber auch klappen kann).
Genauso sollte so klar werden, warum man keine 1-File-Firmwares mit repartition und Pit flashen darf. Das Repartitionieren löscht die bestehenden Partionen auf dem SGS und erstellt diese neu, dabei gehen logischerweise alle Informationen verloren auch das alte dbdata-Verzeichnis. Da die 1-File-Firmware keine dbdata enthält kann das Telefon danach gar nicht mehr starten, weil kein dbdata-Verzeichnis existiert!
Letztendlich ist das Flashen einer LowLevel-Firmware der "sauberere" Weg zu flashen, jedoch gehen dabei alle persönlichen Einstellungen aufgrund des dazugehörigen FactoryResets verloren und ist mit einer echten Neuistallation gegenüber eines Updates bei der 1-FileFirmware zu vergleichen.
So ich hoffe etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben und wünsche noch einen schönen Samstag Abend.
Eines Vorweg:
Das Thema Pit-Files ist in der FAQ ausreichend dokumentiert, jedoch möchte ich vorweg dazu eines sagen. Ich habe bisher noch nie die 803er Pit flashen müssen und ich habe seit eclair jede geleakte Firmware geflasht. Ich habe sowieso bisher nur einmal am Anfang aus Unwissenheit mit 512er und repart geflasht.
Ich bin der Meinung, dass eine Repartitionierung wirklich nur dann nötig ist, wenn ein CustomRom wie CM7 / MIUI / CM9 vorher geflasht wurde und man zurück auf Stock möchte oder eine der Partitionen des SGS irgendwie beschädigt oder durch einen Lagfix geändert wurde und das SGS trotz des beachten der untenstehenden Informationen nicht mehr startet oder die neue Firmware explizit mit der 803er geflasht werden muss, aber das hab ich persönlich, wie gesagt, bisher noch nie erlebt.
Somit mein Tip: Lasst den Quatsch mit dem repartition wenn ihr noch nie repartitionert habt bzw, eure letze repart mit der 512er Pit war.
Aber nun zum Thema:
Grundsätzlich müssen wir bei den Firmwares zwischen den 1-File-Firmwares und den LowLevel-Firmwares unterscheiden.
LowLevel Firmwares bestehen grundsätzlich aus 3 einzelnen Archiven.
1. die PDA-Datei, das eigentliche Betriebsystem
2. Die Modem- oder auch Phone-Datei, der Treiber für die Empfangsheit des Telefons (GSM/UMTS/GPS/WLAN)
3. Die CSC-Datei, sozusagen eine Sprachdatei, die Providerspezifische Informationen wie zb. APN-Settings beinhaltet.
Achtung! Die PDA-Datei kann zusätzlich noch eine boot.bin oder eine spl.bin beinhalten. Diese beiden Dateien updaten den Bootloader. Der Bootloader ist sozusagen das erste was nach dem Anschalten des Telefons gestartet wird, er startet das Betriebssystem und stellt unter anderem den 3-Buttonmode und den Recoverymode zur Verfügung, sofern die entsprechende Kombination beim Start gedrückt wird.
Die boot.bin stellt den primären Bootloader zur Verfügung, die spl.bin den sekundären Bootloader. Der sekundäre Bootloader wird z.B. von einem Brick-Dongle aktiviert, sobald dieser beim Start eingesteckt wird und bringt somit ein Handy dessen Primärer Bootloader beschädigt wurde, trotzdem in den Download-Mode.
Ein Firmware-Update mit einer Firmware die einen neuen Bootloader beeinhaltet, ist somit etwas riskanter, weil auch dieser Vorgang schiefgehen kann (Absturz des Rechners, USB-Problem, ungewolltes Trennen der Verbindung, ...). Sollte durch ein Update oder sonstigen Eingriff der Primäre Bootloader beschädigt werden begrüsst uns unser SGS mit dem folgenden Bildschirm:
In diesem Fall wird dann der Dongle benötigt, der dem SGS die Information gibt den Sekundären Bootloader zu starten. Jedoch ist das SGS durch diese Kombination von 2 Bootloadern und einem Dongle nahezu unbrickbar.
Aber zurück zum Thema: Zusätzlich enthalten die Low-Level-Firmwares die dazugehörige dbdata.rfs, welches sie grundlegend von den 1-File-Firmwares unterscheidet. In der dbdata.rfs sind alle Informationen gespeichert die später im dbdata-Verzeichnis liegen und später alle persönlichen Informationen gespeichert werden. Die LowLevel-Firmwares sind sozusagen Vollversionen mit neuem dbdata.rfs, und 1-File-Firmwares wie Updates darauf ausgelegt diese Informationen zu erhalten.
Die 1-File-Firmware besteht aus nur einer einzelnen .tar Datei und wird u.a. von Kies verwendet um unser Handy upzudaten. Beim Update via Kies lädt das Programm eine Firmware in verschlüsselter Form vom Kies-Update-Server herunter in einen Tempordner (aus dem diese während des Flashvorgangs wegkopiert werden kann) und flasht diese Firmware via USB auf das Handy.
Die 1-File-Firmware beinhaltet alle 3 Teile der LowLevel-Firmwares (PDA/MODEM/CSC) aber keine dbdata, da sie als Update aufs Handy gespielt werden und die persönlichen Informationen die im dbdata-Verzeichnis gespeichert sind, nicht überschreiben soll.
Dieser Vorgang ist einem Update gleichzusetzen, bei dem persönliche Daten erhalten bleiben (sollten). Der Nachteil der 1-File-Firmware ist die Tatsache, dass die CSC in die eine .tar Datei integriert ist und möglicherweise dann gar nicht zum System passt. Beim Flashen einer Low-Level-Firmware haben wir den Vorteil, dass wir die CSC selbst wählen können.
Somit haben beide Arten von Firmware-Typen Vor- und Nachteile. Logischerweise können beide Firmware-Typen (!) neue Bootloader enthalten.
Die LowLevel-Firmware führt eine Neuinstallation des Systems durch. Somit wird nach dem Flash fast immer ein FactoryReset und ein Wipe des Cache notwendig, da das dbdata-Verzeichnis neu geschrieben wird aber die "Reste" des alten Systems nicht gelöscht werden.
Die 1-File-Firmware hat den Updatevorteil, d.h. das persönliche Daten erhalten bleiben sollten. Hierbei ist zu beachten, dass der Versionsunterschied auch hier nicht groß sein darf. Somit sollte das Update von einer älteren 2.2 Firmware auf eine neuere 2.2 Version kein Problem sein, wohingegen ein Update von einer 2.2-Firmware auf eine 2.2.1 Firmware auch gerne mal nicht klappt aber auch klappen kann).
Genauso sollte so klar werden, warum man keine 1-File-Firmwares mit repartition und Pit flashen darf. Das Repartitionieren löscht die bestehenden Partionen auf dem SGS und erstellt diese neu, dabei gehen logischerweise alle Informationen verloren auch das alte dbdata-Verzeichnis. Da die 1-File-Firmware keine dbdata enthält kann das Telefon danach gar nicht mehr starten, weil kein dbdata-Verzeichnis existiert!
Letztendlich ist das Flashen einer LowLevel-Firmware der "sauberere" Weg zu flashen, jedoch gehen dabei alle persönlichen Einstellungen aufgrund des dazugehörigen FactoryResets verloren und ist mit einer echten Neuistallation gegenüber eines Updates bei der 1-FileFirmware zu vergleichen.
So ich hoffe etwas Licht ins Dunkel gebracht zu haben und wünsche noch einen schönen Samstag Abend.
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