Zensus 2022 - Wie geht ihr damit um?

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Richtig. Staatliche Enteignung hat hohe gesetzliche Hürden und ist äußerst selten. Das fürchte ich auch nicht. Was mich beunruhigt ist die Tatsache, das ich verpflichtet bin persönliche Daten jemanden preiszugeben den ich nicht kenne. Grundbuchamt, Finanzamt, Meldeamt etc. haben alle relevanten Daten. Wer aber wird diese komprimierte Datensammlung namens Zensus verarbeiten und was geschieht dann tatsächlich mit diesen Daten? "Nur für statistische Zwecke" ja nee, is klar.
 
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@TNF Apex

Ich war selbst als Erhebungsbeauftragter beim Zensus 2011 unterwegs und kann daher mit gutem Gewissen sagen, dass diese Angst unbegründet ist.

- Die Fragebögen wurden vor Ort und meist sogar vor den Augen des Befragten versiegelt, so dass die Erheber diese nachträglich nicht mehr einsehen können.
- Die eingetragenen Anworten finden oft nicht in Klarschrift, sondern in Codes statt, so dass Außenstehende nichts damit anfangen können.
- Die Fragebögen werden geteilt - Die Daten zur Person selbst kommen in einem anderen Unschlag, als die mit den anderen Fragen, so dass keine Rückschlüsse oder Zuordnungen mehr möglich sind.
- Die Abgabe der Personendaten und der restlichen Fragebögen fand an unterschiedlichen Stellen und unterschiedlichen Tagen statt.
- Jeder Erheber hatte damals, also 2011 etwa 500 Befragungen, an einigen Tagen 20 und mehr. Da kannst Du aus dem Kopf am Tagesende nichts mehr irgendwem zuordnen.

druid schrieb:
Nochmals zum besseren Verständnis: Ich bin Eigentümer eines selbst bewohnten Hauses und vermiete nix. Was geht es dem Staat an wie ich mein eigenes Haus nutze??

Du weißt aber schon, dass Du den Folterkeller einzeln versteuern und angeben musst? :D

Nee, im Ernst. Die Frage zur Wohnsituation hat einen recht einfachen Hintergrund: Es wird erhoben, welcher Prozentsatz der Immobilien rein privat genutzt werden. Einige haben ja beispielsweise das Büro zu Hause, oder eben auch andere Räumlichkeiten, die gewerblich genutzt oder eventuell zwischen vermietet werden. Der Vorteil beim Erheber vor Ort im Vergleich zum Fragebogen online ist, dass die Auskunft "Hier wohne ich und nutze alles privat" schon völlig ausreicht. Die wissen dann, was genau anzugeben ist und stellen auch idR. keine weiteren Nachfragen. Es geht hier rein um den statischten Anteil, wieviel des Eigentums rein privat genutzt, vermietet oder gewerblich zum Einsatz kommt. Jedenfalls war das 2011 so.
 
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@druid Das das Auswirkungen hat durften einige Städte und Gemeinden bei letzten mal sehen. Da wurde nämlich die Einwohnerzahl korrigiert und fortan gab es weniger Geld vom Bund oder vom Land. Die Meldeämter sind auch nicht auf dem aktuellen Stand, denn wenn man ins Ausland zieht, kann man sich abmelden, man muss es aber nicht.

@MSDroid Es gibt keine Fragebögen mehr, die Interviewer sind mit nem Tablet unterwegs, die Daten gehen direkt ins Netz. Und ich hoffe doch du hast schon mal was von Metadatenauswertung gehört. Siehe Tagesschau von Gestern ab 11:30 Minuten:
Ganze Sendung
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Und soeben habe ich in meinem Briefkasten den Zensus-Krempel gefunden. Einmal für uns einmal für unsere Wohnung...
 
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Zusammengefasst darf ich also beruhigt meine Daten dem freundlichen an meiner Wohnungstür klingelnden Harry mit der Vertrauen erweckenden blauen Tasche und dem Ausweis alles erzählen was er wissen muss. Weil nämlich die Meldeämter nicht wissen wer wirklich im Ort haust, die Gewerbeämter keinen Durchblick über die Gewerbeanmeldungen haben, die Finanzämter keine Daten weitergegeben dürfen und das Grundbuchamt die alten vergilbten Urkunden nicht mehr lesen kann. Richtig?
 
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TNF Apex schrieb:
Die Meldeämter sind auch nicht auf dem aktuellen Stand, denn wenn man ins Ausland zieht, kann man sich abmelden, man muss es aber nicht.
Stimmt nicht.
Wenn du ins Ausland ziehst und keinen Wohnsitz mehr im Inland hast, musst du dich abmelden.
Wenn du das nicht machst, ist es eine Ordnungswidrigkeit und kann mit Geldstrafe geahndet werden.

Bundesmeldegesetz (§ 17 Anmeldung, Abmeldung)
(2) Wer aus einer Wohnung auszieht und keine neue Wohnung im Inland bezieht, hat sich innerhalb von zwei Wochen nach dem Auszug bei der Meldebehörde abzumelden.
 
Tja, im Tagesschau Beitrag oben ist der tatsächlich mit Fragebogen unterwegs, gestern lief in TV eine andere Sendung da wurde einer mit Tablet gezeigt...

Nett auch das ich einen fehlerhaften Fragebogen in der Hand halte. Meine Frau hat nie in Haus Nummer x gewohnt, der andere Fragebogen an meine Frau und mich hat die korrekte Adresse...
Beiträge automatisch zusammengeführt:

@Cowcreamer Viel Spaß beim einziehen der Geldstrafe im Senegal oder in Bangladesch...
 
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TNF Apex schrieb:
@Cowcreamer Viel Spaß beim einziehen der Geldstrafe im Senegal oder in Bangladesch...

Darum ging es nicht. Es ging darum, dass du sagtest, man kann, aber muss nicht. Und das stimmt nicht, außer, für dich heißt "nicht müssen" sowas wie "alles gut, solange ich nicht erwischt werde".
 
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Cowcreamer schrieb:
Wenn du ins Ausland ziehst und keinen Wohnsitz mehr im Inland hast, musst du dich abmelden.
Du kannst aber auch ohne weiteres für Monate ins Ausland gehen und deinen Wohnsitz hier behalten.
Falls du dann irgendwo (tragischerweise) verstirbst, erfährts das deutsche Einwohnermeldeamt sowas nicht zwingend.
 
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hagex schrieb:
Du kannst aber auch ohne weiteres für Monate ins Ausland gehen und deinen Wohnsitz hier behalten.
Falls du dann irgendwo (tragischerweise) verstirbst, erfährts das deutsche Einwohnermeldeamt sowas nicht zwingend.
Auch darum ging es nicht.
 
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TNF Apex schrieb:
Es gibt keine Fragebögen mehr, die Interviewer sind mit nem Tablet unterwegs
Nach meinem Stand (und ich bin diesmal wie gesagt nicht dabei, habs daher nur von Kollegen aufgeschnappt) findet es weiterhin über anschließend versiegelte Fragebögen aus Papier statt und das Tablet dient ausschließlich der Organisierung und Terminplanung. 2011 musste ich auch diesen Part per Hand (analog, also Stift und Zettel) machen und bin teils im Chaos versunken. Die 500 Termine mussten nämlich innerhab einer Woche angesetzt werden - auch wenn die Befragten erst Wochen später dran waren.
 
@Cowcreamer Du kannst dich auch einfach mal abmelden und nie wieder anmelden. Es interessiert deinen alten Wohnort im Grunde nicht wo du hin ziehst.

P.S. Wenn mich jemand an der Supermarktkasse nach meiner Postleitzahl fragt, sage ich gerne mal 73108
 
MSDroid schrieb:
Der Vorteil beim Erheber vor Ort im Vergleich zum Fragebogen online ist, dass die Auskunft "Hier wohne ich und nutze alles privat" schon völlig ausreicht.
Ganz so schlimm ist es nicht.
Der Online-Fragebogen passt sich auch an die Antworten an, aber mit "Hier wohne ich und nutze alles privat" ist es nicht getan. Es kommen keine Fragen nach Miete (was ja sinnlos wäre), aber Wohnfläche und Anzahl der Räume werden abgefragt.
 
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Dr.No schrieb:
Da würde ich mir eher darüber Gedanken machen: Zensus 2022: Statistisches Bundesamt hostet bei Cloudflare aber da sind einem ja die Hände gebunden.
Höchst bedenklich und fragwürdig
das der Zensus2022 bei Cloudflare (ein US-Unternehmen) gehostet bzw. ein Reverse-Proxy genutzt wird. Auch der Online-Fragebogen, bei dem die Bürger ihre Daten eingeben sollen, ist dort verortet. Ist das wirklich mit der deutschen DSGVO vereinbar? Oder haben sich die deutschen Datenschützer mal wieder überrumpeln oder gar kaufen lassen?
 
Naja, ob dich die 5G Strahlung tötet, oder deine Daten in falsche Hände geraten...

... hauptsache die Payback-Karte wird nicht vergessen 😇😉

Ein ewiges 🍿 Thema
 
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Also ich nehme ebenfalls dran teil und finde es in Teilen auch ganz gut.
Mich interessiert auch schon zum Teil wie viele Familien- oder Singlehaushalte es gibt, wie groß die Wohnfläche bei Singles ist, wer in welchen Stadtteilen wohnt, wie viele Einwohner meine Stadt hat (auch im Vergleich zu vorherigen Jahren) und und und.
Des weiteren kann daraus auch abgeleitet werden wie viel Wohnraum gebraucht wird Dorf meh - Stadt hui).
Also im Gegensatz zu den ganzen anderen Quatsch den die Regierung in Bezug auf Impfgedöns, Panzerlieferungen oder GEZ macht, finde ich den Zensus tatsächlich brauchbarer.
 
Bedenken hinsichtlich Datenschutz und Vertrauen beim Zensus mit sonstigen Kaufverhalten (Payback, Amazon o.ä.) oder Internetaktivitäten (Facebook, Google etc.) pauschal zu relativieren und ohne zu wissen, ob der Andere tatsächlich so oder ähnlich online aktiv ist, halte ich für eine primitive Argumentation. Das ist ein Totschlagsargument für Leute, die keinen Wille zur Diskussion haben oder dazu nicht fähig sind. Dann nehmen wir doch alles unkritisch hin was Papa Staat uns so hinwirft. Der Staat meint es doch nur gut mit uns. Das ist erbärmlich.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Lopan schrieb:
Naja, ob dich die 5G Strahlung tötet
Und du bist der Spezialist für 5G, oder? Du weißt natürlich schon heute, das diese Strahlung harmlos für den menschlichen Körper ist, gelle. Leihst du mir bitte deine Glaskugel?
 
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@alope Das kommt auf den Betrachter an. Was ist eigentlich dieses Facebook? Und ist das Niveau dort ähnlich einer kritischen Auseinandersetzung mit staatlichem Handeln und Tun wie in diesem Thread? Du wolltest gehen dann geh. Niemand hält dich auf.
 
der spirit schrieb:
Des weiteren kann daraus auch abgeleitet werden wie viel Wohnraum gebraucht wird Dorf meh - Stadt hui).
Oder ob überhaupt Wohnraum gebraucht wird. Wenn sich alles in der Stadt drängelt und in den Dörfern der Umgebung Leerstand herrscht, dann relativiert sich das Gejammere wegen Wohnraummangel. Corona hat gezeigt, daß viele Jobs im Homeoffice zu erledigen sind und der ÖPNV soll ja auch ausgebaut werden. Ein Glasfaserkabel für schnelles Internet ist wahrscheinlich schneller verlegt als ein Hochhaus im Stadtinneren gebaut wird.
Wenn der Zensus zeigt, daß wir nicht zu wenig Wohnungen, sondern nur eine Wunschkonzentration auf die Stadt haben, kann das der Markt regeln.
Okay, ist schon etwas OT.
 
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Die Frage ist ob wir nicht einen echten Strukturwandel brauchen. All diejnigen die im Homeoffice arbeiten konnten und wollten, sollten dies auch weiterhin tun, damit könnte man einen erhebliche Beitrag zu weniger Verkehr und Umweltschutz beitragen. Ob diese Fragen im Zensus vorkommen, weiß ich nicht, ich habe nur den zur Wohnung bekommen.
 
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