Windkraft wirtschaftlicher als andere Energieformen

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@riognach
Meinen Hausverbrauch samt Auto hätte ich 2024 zu 100% aus Eigenproduktion decken und trotzdem einspeisen können.
Es fehlten nur 250 Speicher der Größenordnung, wie ich einen im Haus habe.
So habe ich knapp dreimal soviel eingespeist, wie ich aus dem Netz bezogen habe. Und obwohl ich einen günstigen Tarif habe, reicht die Einspeisungsvergütung nicht aus, um den Netzbezug zu refinanzieren.
Die Amortisation der Anlage ist da noch nicht dabei.
 
Nun ist die Katze aus dem Sack:

Nachdem Solaranlagen jahr(zehnt)e lang beworben und gefördert wurden, setzt sich jetzt langsam die Erkenntnis durch, dass diese volatile Stromerzeugung zu einer Gefahr für den weiteren Ausbau werden kann.
Also ziehen SPD, Grüne und Union die Reissleine und kappen die Einspeisungsvergütung, wenn durch zu hohe Einspeisung der Strompreis negativ wird.
Solaranlagen-Besitzer müssen auf Einspeisevergütung verzichten: Erste Konsequenzen
Klingt erst mal logisch, stellt aber in meinen Augen eine 180°-Wendung dar. So was hatten wir vor ein paar Jahren im PKW-Bau - erst waren Dieselmotoren gut für wenig CO2 und wurden gefördert, dann plötzlich waren sie als Dreckschleudern verschrien. Erst wird der private PV-Ausbau durch die Einspeisungsvergütung und den Wegfall der Mehrwertsteuer forciert und dann wundert man sich, wenn die Bürger das auch in Größenordnungen tun. Der Rat, den Strom selbst zu verbrauchen, ist einfach zynisch. Das heißt, wenn die Sonne scheint, bleibe ich zu Hause und kümmere mich um meinen Kram. Arbeit, weil auch dort gerade genug Strom zur Verfügung steht? Geht nicht, ich muss erst mal meinen eigenen Strom verbrauchen, da kann ich nicht auf Arbeit gehen. Vielleicht sollten wir es wie die Südländer machen - früh arbeiten, mittags bei PV-Spitzenproduktion Siesta zu Hause (dumm nur, wer da täglich pendelt) und nachmittags noch mal ein paar Stunden Arbeit. Allerdings wird auch das nichts ändern, denn bei Siesta verbrauchen die Betriebe kaum Strom.
Windkraftanlagen werden bei Überproduktion auch abgeregelt, aber der Betreiber wird entschädigt.
Strompreise höher, weil Windräder sich nicht drehen dürfen | MDR.DE.
Der private Klein-PV-Betreiber (unter 100 kW) hat das Glück nicht. Wie das bei größeren Anlagen geregelt sein wird, steht nicht im Artikel. Und steuern können das weder PV- noch Windkraftbetreiber. Auf den Sonnenschein und auf den Wind haben sie keinen Einfluss.
Was noch dazu kommt: Um das umzusetzen, braucht es in allen betroffenen Haushalten Smartmeter. Wenn ich daran denke, wie lange es dauerte, bis ich für unsere Anlage einen "dummen" bidirektionalen Strommesser bekam, sehe ich für den Einbau von Smartmetern schwarz.

All das bestärkt meine Überzeugung, Sonne und Wind sind eine nützliche Ergänzung, können aber eine kontinuierliche und dem Bedarf anpassbare Stromerzeugung nicht ersetzen.

Um diese Überkapazitäten bei den EE nutzbringend abzufangen, müssen Speicher im großen Umfang gebaut werden. Bei Preisen von 750 bis 1250 € pro kWh wird das ein teurer Spaß. Selbst wenn die Kosten in Großspeichern auf 500 € pro kWh sinken, werden wir in D sobald keinen billigen Strom bekommen. Aber vielleicht müssen wird dann im Sommer keinen Strom aus Frankreich kaufen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Man müsste die Rechnung AKW vs erneuerbare aufstellen, aber auch da bekommst wohl keine "ehrliche" zahlen her.

Wenn es denn wirklich so ist, dass es auch bestehende Anlagen betrifft (Artikel nur überflogen), kann man wohl leider nur von Täuschung seitens der Regierung sprechen und es ist ein großer Dämpfer für die Energiewende.
 
Hört auf darüber nachzudenken.

Denn so soll es anscheinend in Stein gemeißelt werden:
riognach schrieb:
Wind und Sonne sind die einzig taugliche Basis der Energieversorgung

riognach schrieb:
wobei halt die Energie für die nächste Nacht in Akkumulatoren gespeichert wird.
Weil:
Nur so
riognach schrieb:
wird ein Schuh draus

Kein weiterer Kommentar zu diesem Thema nötig!
 
Es ist ziemlich sinnlos, sich Extrempositionen gegenseitig um die Ohren zu hauen und zu widerlegen. Das kann man jahrzehntelang machen, unterfüttert von politischen Farbenspielen. und dreht sich dann doch nur im Kreis.
- KKWs sind DIE EINZIGE Lösung. Nein.
- Windkraft ist DIE EINZIGE Lösung. Nein.
- Photovoltaik ist DIE EINZIGE Lösung. Nein.
- Speicher müssen ALLES ausgleichen. Nein.
- Speicher können NICHTS ausgleichen. Nein.
- Bedarfskraftwerke mit z.B. Gas erzeugen zu viel CO2. Nein.
- Der Bedarf muss IMMER dem Angebot angeglichen werden. Nein.
- Der Bedarf darf NIE dem Angebot angeglichen werden. Nein.
- usw
Aber vieles zusammen kann eine Lösung sein.

Die Vergangenheit war sehr einfach strukturiert, mit grossen Einzelkraftwerken und simpler Denkweise. Gegenwart und Zukunft sind dies nicht mehr. Das darf mindestens bis zur erträumten Universallösung "Kernfusion" getrost als gesetzt gelten. Gewöhnt euch daran, dass die Welt komplizierter wird. Das fing analog dazu schon vor ~10.000 Jahren beim Übergang zum Neolithikum mit Sesshaftigkeit und Ackerbau an, nur sind die Archive damaliger sozialer Medien leider verloren gegangen.

Es besteht eine Vielfalt an unterschiedlichsten Lösungen mit jeweiligen Vor- und Nachteilen. Diese werden nicht entweder/oder entschieden, sondern gleichzeitig verfolgt und betrieben. Die Aufgabe ist, die Komponenten so zu kombinieren, dass die Ziele dennoch verwirklich werden: Verfügbarkeit, Kosten und Umweltschutz. Einfach ist das nicht mehr. Ins Hirn rein muss es trotzdem, nur halt nicht in jedes. Energietechnik wird komplizierter und erfordert Spezialisten. Tunnelblick auf eine Komponente reicht nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
prx schrieb:
Die Vergangenheit war sehr einfach strukturiert, mit grossen Einzelkraftwerken und simpler Denkweise.
Und hat funktioniert. Zentrale Stromerzeugung, sternförmige Leitungen zu den Verbrauchern und Ringleitungen zur Ausfallsicherung.
prx schrieb:
Das fing analog dazu schon vor ~10.000 Jahren beim Übergang zum Neolithikum mit Ackerbau und Sesshaftigkeit an, nur sind die Archive damaliger hitziger Diskussionen leider verloren gegangen.
Fossilien zeigen, mit Sesshaftwerdung nahmen Krankheiten sowohl in Richtung Infektion bei größeren Menschenmassen als auch als Ergebnis der schwereren körperlichen Arbeit auf dem Acker zu.
prx schrieb:
Es besteht eine Vielfalt an unterschiedlichsten Lösungen mit jeweiligen Vor- und Nachteilen.
Yepp, viele Köche verderben den Brei.
prx schrieb:
Energietechnik wird komplizierter und erfordert Spezialisten.
Richtig. Spezialisten und nicht etwa Ideologen.
 
Flashlightfan schrieb:
Und hat funktioniert.
Die Lebensweise im Paläolithikum auch. Wieso haben wir die überhaupt aufgegeben?
Fossilien zeigen, mit Sesshaftwerdung nahmen Krankheiten sowohl in Richtung Infektion bei größeren Menschenmassen als auch als Ergebnis der schwereren körperlichen Arbeit auf dem Acker zu.
Ja. Trotzdem finden sich weltweit kaum noch Kulturen mit dieser Lebensweise.
viele Köche verderben den Brei.
Nicht alles was hinkt ist ein Vergleich. Es gibt zwar derzeit einen Trend zum angehimmelten Weltdiktator, der mit einfacher Sichtweise nachvollziehbare Lösungen erzwingt. Aber der Brei mit vielen Köchen schmeckt mir besser. Das fanden auch schon die alten Griechen.
Spezialisten und nicht etwa Ideologen.
Wer die Aussagen des Spezialisten nicht nachvollziehen kann, nennt ihn einen Ideologen. Ist auch so ein Zeitkolorit.
 
Zuletzt bearbeitet:
Dieser Riognach ist ein Spezialist?
Oh!

Doch!

Nein!
 
Zuletzt bearbeitet:
prx schrieb:
Und wer die Aussagen des Spezialisten nicht nachvollziehen kann, nennt ihn einen Ideologen.
So war das nicht gemeint. Spezialisten sind in den seltensten Fällen Ideologen, obwohl es auch das gibt.
Spezialisten schauen sich alles an und finden eine funktionierende Lösung. Idealerweise wird alte funktionierende Technik abgeschaltet, wenn die neue Technik übernommen hat und ihre Funktionalität bewiesen hat. Dem Funk im C-Netz trauert keiner hinterher, abgeschaltet wurde er aber erst dann, als D- und E-Netz fast flächendeckend vorhanden waren.
Ideologen drücken ihre eigenen Vorstellung auch jenseits aller Expertise durch und fangen dann an, am meist unerwarteten Ergebnis herumzubasteln.
 
Flashlightfan schrieb:
Spezialisten sind in den seltensten Fällen Ideologen
Werden aber von Laien oft als solche betrachtet, wenn sie die Erwägungen nicht nachvollziehen können. Nicht nur in der Energietechnik. Ist stark verkürzt der Unterschied zwischen:
- Ich habe keine Ahnung, also ...
- Ich habe zwar keine Ahnung, aber ...
Angenommen man akzeptiert überhaupt die Prämisse, es gäbe etwas, von dem man keine Ahnung hat.
 
Zuletzt bearbeitet:
Soweit ich mich erinnere wurde der AKW Ausstieg 2001 beschlossen und dann von Ideologen wieder mal so, mal so gedreht. Man hat damals, also die Spezialisten, angefangen Alternativen zu bauen und zu beginnen. Ideologen haben auch das verhindert und zurückgedreht. Die heutiger Lage ist vor allem ein Resultat ideologischer Entscheidungen gegen die EE durch die CDU. Hätte man die Rot Grünen Pläne von 2001 weitergeführt, wäre die Situation heute eine völlig andere.

AKWs sind nicht wirtschaftlich. Glaubt nicht mir, glaub Hr Kaeser: Christoph Bautz auf LinkedIn: "Es gibt kein einziges Atomkraftwerk auf dieser Welt, das sich ökonomisch… | 146 Kommentare .
 
prx schrieb:
Werden aber von Laien oft als solche betrachtet, wenn sie die Erwägungen nicht nachvollziehen können.
Eher dann, wenn die Laien sehen, dass ein sogenannter Spezialist Methoden oder Dinge als "alternativlos" anpreist und nichts anderes gelten läßt. Zumal dann, wenn er den Beweis schuldig bleibt.

Dass die Erde eine Kugel und keine Scheibe ist, ist zwar auch eine alternativlose Aussage, aber das konnten schon die Griechen beweisen und widersprach auch nicht unbedingt der täglichen Erfahrung, die der ungebildete mittelalterliche Bauer auf dem Feld machte.
Aber selbst der wusste, dass der Müller sein Korn nur mahlen klann, wenn der Wind weht oder ausreichend Wasser im Fluss ist.

bananensaft schrieb:
Die heutiger Lage ist vor allem ein Resultat ideologischer Entscheidungen gegen die EE durch die CDU. Hätte man die Rot Grünen Pläne von 2001 weitergeführt, wäre die Situation heute eine völlig andere.
Wohl wahr. Aber nicht unbedingt eine bessere.
Erinnert mich an Honecker:
"Der Kapitalismus steht am Rande des Abgrunds! Wir sind einen Schritt weiter!"
 
Zuletzt bearbeitet:
@Flashlightfan Naja, wir hätten mehr EE und evtl. auch schon ein paar Leitungen mehr und evtl.eine florierende EE Industrie. Also das hatten wir ja, bis Altmaier kam. Und 20 Jahre Forschung in dem Bereich hätten sicher auch was gebracht so im Bereich Speicher.

Und vielleicht hätte Russland auch seinen Krieg nicht finanzieren können, wenn wir nicht so abhängig vom russischen Gas gewesen wäre. Who Knows.

Aber klar, ob das wirklich so gekommen wäre, weiß niemand.
 
bananensaft schrieb:
evtl. auch schon ein paar Leitungen mehr und evtl.eine florierende EE Industrie.
Da bin ich bei Dir.

Allerdings hätte das nichts an der systembedingten volatilen Energieerzeugung durch EE geändert.
 
@Flashlightfan Natürlich richtig. Aber man hätte deutlich mehr Zeit gehabt, sich darüber Gedanken zu machen, anstatt das jetzt irgendwie übers Knie zu brechen in einer Zeit in der alle mehr damit beschäftigt sind auf dem anderen rumzuhacken anstatt nach Lösungen zu suchen.
 

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