Flashlightfan
Philosoph
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Seh ich auch so.riognach schrieb:Trotzdem ist die Sprengung ein kriegerischer Akt. Da muss man schon sehr triftige Motive haben.
Und nun meine eigene persönliche Spekulation:
Der Täter hatte kein taktisches, sondern ein strategisches Ziel vor Augen.
Es ging um die langfristige Versorgung Europas mit billigem Erdgas und um die zukünftigen Einnahmen Russlands durch Exporte nach Europa. Beides sollte gestört werden. LNG ist ja gut und schön, aber Lieferungen durch eine existierende Pipeline sind billiger und vor allem kontinuierlich. Zudem sind sie ökologischer als Schiffstransporte. Der Krieg in der Ukraine wird irgendwann vorbei sein und Putin lebt auch nicht ewig. Also könnte der Westen wieder in Versuchung geraten, Gas von Russland zu kaufen, vielleicht nicht als Energieträger, aber als chemischen Rohstoff. Russland könnte damit Geld verdienen und das zum Aufbau der eigenen Infrastruktur einschließlich der Streitkräfte nutzen. Westeuropa würde von billigen Rohstoffen profitieren und seine globale Konkurrenzfähigkeit stärken. Osteuropäische Staaten hätten von Durchleitungsgebühren der Landpipelines ebenfalls einen nicht unerheblichen Nutzen.
Also hat jemand die Gunst der Stunde genutzt und in den Kriegswirren die See-Pipelines hochgejagt. Der sofortige Nutzen ist gering (es floss eh kein Gas mehr), aber Westeuropa und Russland werden nachhaltig geschädigt.
Wer es war, wissen nur die Täter selbst und die, die es auf ihren Überwachungsmonitoren gesehen haben. Und alle schweigen eisern. Zum Vergleich: Bei 9/11 hatten die Amis schon drei Stunden später die Biographien aller Beteiligten veröffentlicht (okay, ist vielleicht etwas überspitzt).