Randall Flagg
Ehrenmitglied
- 10.536
Ich hab eben Antichrist gesehen und mir hat er gut gefallen.
Die Einleitung ist großartig und gehört zum Besten was ich jemals als Einführung, eines Filmes, gesehen hab.
Story :
Ein junges Paar während des Liebesaktes. In ihrer Lust überhören sie das Babyfon und bekommen nicht mit wie ihr kleiner Sohn sich aus dem Kinderbett befreit, auf den Fenstersims klettert und zu Tode stürzt. Die Frau versinkt danach in Depressionen und liegt im Krankenhaus.
Ihr Mann, ein Psychotherapeut, hat das Ganze scheinbar besser verkraftet und will seine Frau selbst therapieren.
Sie fahren in eine Hütte, im Wald, genannt Eden (Achtung Anspielung), wo die Therapie stattfinden soll.
Das Ganze geht aber total schief und beide stehen bald vor unglaublichen menschlichen und spirituellen Abgründen. Die Situation eskaliert und nimmt groteske Züge an.
Der Film wird langsam erzählt, geradezu leise und weist eine unglaubliche Bildsprache auf, mit jeder Menge Anspielungen auf die kirchliche Ideologie, Mythologie und mittelalterliche Hexenverfolgung. Man wird förmlich von Metaphern und Parabeln (Mühlstein am Bein usw.) erschlagen und bekommt einen Blick auf menschliche Abgründe geboten, verbunden mit einer Anzahl von Fragen, die sich wohl jeder Mensch schon gestellt hat, oder eben lieber nicht.
Ich kann absolut verstehen das der Film sehr zwiespältig aufgenommen wird und ihn wahrscheinlich viele Leute nicht mögen werden. Diese leise und ruhige, teilweise melancholische Erzählweise ist nicht jedermanns Sache. Vieles wird auch nur durch Bilder angedeutet, dem Zuschauer bleibt jede Menge Spielraum für Interpretation.
Ich fand das der Film alleine wegen der Einleitung sehenswert ist, wegen dem genialen Ende, wo man quasi die (erschütternde) Auflösung der ersten Szene bekommt und weil er bei mir viele Fragen aufgeworfen hat. Auch wo er auf den Polaroids entdeckt, dass sie dem Kind immer die Schuhe falsch herum angezogen hat und er dann im Autopsie Bericht die dadurch entstandene Missbildung sieht, eine Art Pferdefuß (Anspielung auf den Teufel). Großartig erdacht und geschickt platziert, mit jeder Menge Platz für eigene Gedanken. So ist eigentlich der ganze Film.
Die Schauspieler waren gut, vor allem Charlotte Gainsbourg, aber auch William Dafoe als ruhigen Gegenpol. Auch die wirklich beklemmenden Aufnahmen des Waldes sind gut gelungen. Bei der musikalischen Untermalung muss ich Seoknecht widersprechen, die fand ich großartig. Alleine diese Rinaldo Arie fand ich unglaublich wuchtig, passend zu der Bildgewalt.
Meine persönliche Wertung ist 8/10, wobei ich ihn nicht jedem uneingeschränkt empfehlen würde.
Die Einleitung ist großartig und gehört zum Besten was ich jemals als Einführung, eines Filmes, gesehen hab.
Story :
Ein junges Paar während des Liebesaktes. In ihrer Lust überhören sie das Babyfon und bekommen nicht mit wie ihr kleiner Sohn sich aus dem Kinderbett befreit, auf den Fenstersims klettert und zu Tode stürzt. Die Frau versinkt danach in Depressionen und liegt im Krankenhaus.
Ihr Mann, ein Psychotherapeut, hat das Ganze scheinbar besser verkraftet und will seine Frau selbst therapieren.
Sie fahren in eine Hütte, im Wald, genannt Eden (Achtung Anspielung), wo die Therapie stattfinden soll.
Das Ganze geht aber total schief und beide stehen bald vor unglaublichen menschlichen und spirituellen Abgründen. Die Situation eskaliert und nimmt groteske Züge an.
Der Film wird langsam erzählt, geradezu leise und weist eine unglaubliche Bildsprache auf, mit jeder Menge Anspielungen auf die kirchliche Ideologie, Mythologie und mittelalterliche Hexenverfolgung. Man wird förmlich von Metaphern und Parabeln (Mühlstein am Bein usw.) erschlagen und bekommt einen Blick auf menschliche Abgründe geboten, verbunden mit einer Anzahl von Fragen, die sich wohl jeder Mensch schon gestellt hat, oder eben lieber nicht.
Ich kann absolut verstehen das der Film sehr zwiespältig aufgenommen wird und ihn wahrscheinlich viele Leute nicht mögen werden. Diese leise und ruhige, teilweise melancholische Erzählweise ist nicht jedermanns Sache. Vieles wird auch nur durch Bilder angedeutet, dem Zuschauer bleibt jede Menge Spielraum für Interpretation.
Ich fand das der Film alleine wegen der Einleitung sehenswert ist, wegen dem genialen Ende, wo man quasi die (erschütternde) Auflösung der ersten Szene bekommt und weil er bei mir viele Fragen aufgeworfen hat. Auch wo er auf den Polaroids entdeckt, dass sie dem Kind immer die Schuhe falsch herum angezogen hat und er dann im Autopsie Bericht die dadurch entstandene Missbildung sieht, eine Art Pferdefuß (Anspielung auf den Teufel). Großartig erdacht und geschickt platziert, mit jeder Menge Platz für eigene Gedanken. So ist eigentlich der ganze Film.
Die Schauspieler waren gut, vor allem Charlotte Gainsbourg, aber auch William Dafoe als ruhigen Gegenpol. Auch die wirklich beklemmenden Aufnahmen des Waldes sind gut gelungen. Bei der musikalischen Untermalung muss ich Seoknecht widersprechen, die fand ich großartig. Alleine diese Rinaldo Arie fand ich unglaublich wuchtig, passend zu der Bildgewalt.
Meine persönliche Wertung ist 8/10, wobei ich ihn nicht jedem uneingeschränkt empfehlen würde.
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