Was haltet ihr von der neuen „Quick Freeze“ Alternative zur Vorratsdatenspeicherung?

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DOT2010

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Bundesregierung: Statt Vorratsdatenspeicherung kommt „Quick Freeze“​

Innerhalb der Bundesregierung haben sich SPD und FPD auf eine Nachfolgeregelung zur Vorratsdatenspeicherung verständigt, berichtet der Spiegel. Statt der anlasslosen Datensammlung soll es künftig ein Quick-Freeze-Verfahren geben.

Beim Quick-Freeze-Verfahren werden Telekommunikationsdaten nicht anlasslos für einen bestimmten Zeitraum gespeichert. Stattdessen können Sicherheitsbehörden bei einem Anfangsverdacht die relevanten Daten bei den Telko-Anbietern „einfrieren“ lassen, damit diese nicht im Zuge des normalen Geschäftsverkehrs gelöscht werden, bevor final über einen Zugriff entschieden wurde.

Möglich ist das Einfrieren bei Straftaten mit erheblicher Bedeutung, also etwa Mord, Totschlag, Erpressung oder Kindesmissbrauch. Ein Richter muss den Maßnahmen zustimmen. Was gespeichert wird, hängt laut den ursprünglichen Plänen von Bundesjustizminister Marco Buschmann (FPD) von der Tat hab. So könnten etwa die Daten einer Funkzelle rund um den Tatort erfasst werden. Denkbar ist aber auch das Speichern der Standortdaten von Personen aus dem Umfeld eines Opfers.

In einem zweiten Schritt erhalten Polizei und Sicherheitsbehörden dann den Zugang zu den Daten. Dafür sind die Hürden höher, beispielsweise wenn ein konkreter Verdacht gegen eine bestimmte Person vorliegt.


Komplett zu lesen unter:
Bundesregierung: Statt Vorratsdatenspeicherung kommt „Quick Freeze“

Auch bei Golem ein Artikel:
Golem.de: IT-News für Profis


Interessanter Ansatz aber ich frag mich ob man dennoch eine gewisse Zeit eh diese Daten zur Gänze vorhalten muss. Die Polizei muss erstmal ermitteln, das Dauer und in der Zeit können die Daten verschwinden. Also ist nicht so das diese immer innerhalb von 24 Stunden einen Verdacht äußern können. Manches mal dauert es gar Monate, dann wären Daten verschwunden die zur Aufklärung nötig wären. Also wie lange hat man denn nun Zeit diese einzufrieren? Diesen Zeitraum konnte ich dem Bericht nicht entnehmen.
 
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Nichts halte ich davon, denn IMHO ist das lediglich eine eine Vorratsdatenspeicherung durch die Hintertür...
 
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Was soll man davon halten? Orwell lässt grüßen -- wie immer bei solchen Themen.

Der Effekt wird sein, dass die "Sicherheits"behörden ständig(!) alles(!) einfrieren: Man kann ja nie wissen, ob das nicht mal gebraucht wird.
Nur Daten, die gar nicht erst erhoben werden, werden auch nicht missbraucht. Wo ein Trog ist, da sammeln sich nun einmal die Schweine. 🐖 🐖 🐖
All diese Totalüberwachungsgesetze sind zum kotzen und bleiben es; egal wie viele daher kommen mit "Wer nix zu verbergen hat, hat auch nix zu befürchten." --- Eine nicht nur dumme, sondern sehr gefährliche Aussage.

Richtervorbehalt = Feigenblatt
Jeder Richter segnet alles ab. Ist nicht wie im Film, dass die Cops ihren Durchsuchungsbefehl nicht bekommen, weil zu wenig Evidenz. Die Richter sind überlastet und haben gar keine Zeit sich eingehend mit irgendwas zu befassen. Einfach unterschreiben, fertig.

Aber, aber, aber: "Man muss ja irgendwas gegen den Terror und die besonders schweren Straftaten tun." 🤦‍♀️ Klar und in der Praxis wird es dann für die Verfolgung von Parksündern eingesetzt, wenn es erst einmal da ist.

Genauso wie Gesetze, die angeblich(!) Kinder schützen sollen, als Brechstange für die Beseitung der Grundrechte genutzt werden.

Bist du uneingeschränkt für die vorgeschlagenen Maßnahmen, oder sympathisierst du mit Kinderschändern?
Bist du für die Anti-Terrorgesetze oder sympathisierst du mit den Terroristen?
Triff deine Wahl weise.

Andererseits ist der Zug ohnehin abgefahren. Vorratsdatenspeicherung und Quick Freeze sind ein alter Hut.
Fast jeder liefert sich freiwillig nicht-staatlichen Überwachern aus und bezahlt sogar noch die mitgeführten Wanzen aus eigener Tasche.

Jeder, der rechtzeitig Warnungen ausgesprochen hat wurde mit der Keule "Aluhut" verlacht -- und wenn sich (wieder einmal) Teile der Warnungen und "Verschwörungstheorien" als Wahrheit herausstellen gibt es ein Achselzucken und: "Na und? Macht doch nichts. Ist schon alles gut so."

Weitergehen, hier gibt es nichts zu sehen.
 
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@KleinesSinchen Dir ist schon bewusst wie das Abläuft, ein Richter wird nicht genemigen das ganze Menschenmassen überwacht werden dürfen. Ohne Verdacht keine Genemigung und da muss der Verdacht auch begründet werden sonst gibt es keine Genemigung. Also wird man nur ausgesiebte Personen Freezen mit deren Daten und wenn sich für diese nix herausstellt sind diese zu löschen.

Doof ist man kann genau das gegenteil von dem was du schreibst behaupten um eben die Rechte aller somit auch die Grundrechte zu schützen. Weiß es ist mir auch mulmig das meine Daten gespeichert werden, für ne gewisse Zeit ok aber sicher nicht dauerhaft.

Problem ist nur, wir nutzen Smartphones... da hat längst jemand anders die Daten denen wir diese noch weniger anvertrauen wollen, diese dürfen sie aber nutzen sonst wären wir noch bei alten Handys und nicht bei Smartphones geblieben & kein Internet.

Leider ist aber auch das Problem dass große Datenmengen es auch erschweren und Personal braucht um diese zu untersuchen und manches mal verplempert man dabei zu viel Zeit... Ob die KI in Zukunft dabei helfen kann??? Derzeit bringt eben aus den besagten Gründen eine größere Datensammlung eben nicht viel, könnte aber in Zukunft bei besserem Umgang der Datensicht mit einer KI zu mehr Aufklärung führen. Da wird man aber entscheiden müssen wo dies Angebracht ist, Straftat, und wo es zu viel des guten ist bzw. die Kosten den Nutzen gegenüber dem Steuerzahler & Gesellschaft bei weitem Übersteigen. Da erwarte ich noch etliches an Debatten.
 
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DOT2010 schrieb:
Ohne Verdacht keine Genemigung und da muss der Verdacht auch begründet werden sonst gibt es keine Genemigung.
Sorry, nee. Da kommen wir nicht auf einen Nenner.
Geht aber voll-OT, wenn ich da jetzt weiter mache.

DOT2010 schrieb:
Problem ist nur, wir nutzen Smartphones... da hat längst jemand anders die Daten denen wir diese noch weniger anvertrauen wollen, diese dürfen sie aber nutzen sonst wären wir noch bei alten Handys und nicht bei Smartphones geblieben & kein Internet.
Das habe ich oben schon beschrieben und nutze aus genau dem Grund keine Google-Dienste und habe deren Nutzungsbedingungen nicht zugestimmt.
Zumindest hat man gegenüber Google, Apple, Microsoft, Twitter, WhatsApp,... noch die Möglichkeit* sich zu verweigern. Bei staatlichen Akteuren eben nicht.
Wie gesagt, der Zug ist abgefahren. Was man mit Richterbeschluss von Google+Apple von fast jedem über Jahre in die Vergangenheit erfahren kann übersteigt den Inhalt von VDS/Quick Freeze bei Weitem. Für mich ist das nur noch eine Scheindebatte -- dank der Verbreitung von Smartphones mit Google/Apple
=======

Dass eine KI (nebenbei voll das Modewort zur Zeit -- vor ein paar Jahren war alles Blockchain, nun ist plötzlich alles KI) am Ende die Dinge richten soll ist so ziemlich die schlimmste Vorstellung überhaupt. Da kommt so was bei raus: "Amazon's AI Cameras Are Punishing Drivers for Mistakes they didn't make"

Ich erwarte keine Debatten mehr. Der ganze Mist kommt, Stück für Stück. Ende der Durchsage. Habe da längstens resigniert. Was bin ich froh, dass mein Traum von eigenen Kindern so früh geplatzt ist.




___________________
* Ganz so einfach ist das auch nicht mehr. Banking Apps, welche auf Play Integrity beharren könnten das sehr verwischen.
 
@KleinesSinchen Du vermischt staatliche Vorgaben und Aktionen mit der Privatwirtschaft. Das eine hat ja nix mit dem Anderen zu tun.
Das Freeze hast anscheinend auch nicht so ganz verstanden. Das ist ein 2 Stufen Programm erstmals Verdacht + Genemigung der Datenspeicherung nur von EBEN Verdächtigen sonst niemandem. Stufe 2 die Kontrolle der Daten bei Erhärtung des Verdachtes, vermutlich kommst dann erst zu tragen welche Straftat erfolgte und dadurz zu welche Datem man dementsprechen Einsicht erhält.

Alles in Allem guter Gedanke, wenn eben tatsächlich die Sache auch nur eben so genutzt wird und nicht vielleicht ausgeweiter wird wie meist befürchtet. Dazu ist umbedingt die Warung der Demokratie nötig, eine andere Staatsform wie es die Radikalen wollen würde ehe eine Flüchtlingswelle raus aus D zu folge haben denn da wird jeder Verfolgt und Eingesperrt der gegen das Regime ist. Allein schon die Aussage von Geisteskranken eigene Bürger auszuweisen darf einem zu denken geben das AfD und Gesocks lieber nicht an die Macht kommen sollen, die dürften eh im Ersten Augenblick da die Gesetzteslage noch nicht abgeändert ist sich selbst erstmal ausweisen, so doof sind die. Aber auch der Mist in der DDR damals zu Beginn wurde schön stufenartig ausgeweitet... da dreht sich noch mancher im Grabe um wie die Leutchen heut ihre Daten freiwillig preis geben...
 
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Wichtig bei Überwachungsmassnahmen ist, dass individueller Aufwand entsteht, der sich in Arbeitszeit und Kosten niederschlägt. Die Lust am Überwachen sinkt etwas, wenn man dafür ewig beim überlasteten Richter anstehen muss und evtl auch Investitionen für Vorhaltung und Auswertung grösserer Datenmengen genehmigt werden müssen.
 
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@prx Nicht nur das, es hat sich ja gezeigt das die große Datenmengen je nach Vorfall auch nicht so hilfreich sind wie erhofft. Bei manchen kann dies durchaus mehr Sinn machen als bei anderen. Vermutlich wäre dies ehe Fallbezogen zu unterscheiden, z.B. bei einer Entführung die Genehmigungsverfahren von der Komplexität und Dauer auf ein Mindestmaß zu redutieren, Abhören, Tracken usw quasi als Pauschal-Paket gar Länderübergreifend dafür bei anderen Vergehen eben eine große Datenspeicherung und nur nach entsprechenden Hinweisen weiter darin grübeln zu dürfen in mehrere Stufen.

Glaub so eine Unterscheidung würde mehr Sinn ergeben gepaart mit der Umstellung der Verfahrensarten.
 
Die TK Unternehmen speichern die Daten ja in Teilen eh schon, z.B. für die Abrechnung. Die werden aber auch zügig gelöscht, je nach Anbieter und Vertrag. Wenn nun die Polizei einen Verdacht hat (der Egon wars!) kann sie via Richterbeschluss das Löschen verhindern. Dann muss die Polizei innerhalb einer gewissen Zeit genug Material liefern, damit ein Richter sagt: ja, der Verdacht ist berechtigt ihr dürft die Daten von Egon anschauen. Und dann erst muss der TK Betreiber die Daten rausrücken.

Interessant wird die Frage sein, was passiert wenn ein TK Betreiber kaum Daten speichert, weil für Flatrates wird eine Einzelverbindungsspeicherung nicht benötigt - bzw. deutlich seltener z.B. bei Auslandsverbindungen. Da das Gesetz keine Mindestspeicherpflicht vorsieht, kann ein TK Betreiber da natürlich auch einfach sagen: wir hamm nix.

Es ist also mitnichten eine VDS.
 
bananensaft schrieb:
Die TK Unternehmen speichern die Daten ja in Teilen eh schon, z.B. für die Abrechnung.
Die Assoziation des Anschlusses mit der IP-Adresse braucht man für die Abrechnung überhaupt nicht. Somit fehlt der Zweck, der gemäss DSGVO in grösserem Umfang Speicherung überhaupt erst zulässt.

Zudem ist der Aufwand dieser Speicherung bei CG-NAT für den Netzbetreiber nicht unerheblich, verursacht Kosten, weil es keine auch nur zeitweilig eindeutige IPv4-Adresse gibt.
 
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@prx ja schon. Aber darum ging es mir ja nicht. Die Provider speichern aktuell Daten, welche im Detail auch immer. Und auf diese wollen die Ermittler Zugriff. Das kann dann je nach Anbieter mehr oder weniger ergiebig sein.
 
@bananensaft Einzelverbindungsnachweise müssen ja min. 1 Monat gepeichert werden wenn die Kunden quasi dies im Vertrag haben wollen. Könnte man nun behaupten selbst schuld?

@prx Die Betreiber sind Verpflichtet die IP dem Kunden zuzuordnen für eben Rechtliche Fälle, wie lange aber diese Daten behalten werden, nu so kurz wie nur möglich weil Speicherplatz nun mal was Kostet. Je mehr Speicher umso mehr Arbeit + Nebenkosten verursachen sie dazu noch die Anschaffung und Ersatz bei Defekten.
 
Glaube kaum, dass schlaue Kriminelle ohne VPN arbeiten, was nützt dann die Speicherung der IP?
(Interview im Radio "Sicherung der IP ganz wichtig")
 
kingoftf schrieb:
Glaube kaum, dass schlaue Kriminelle ohne VPN arbeiten
Anzunehmen. Aber das kriminelle Superhirn ist eher in Film und Fernsehen zu Hause. Die real existierenden Alltagskriminellen hingegen...
 
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Es kommt sicher darauf an, wen man sucht. Den Depp der im Internet nach nem Mörder für den Chef sucht. Oder Terroristen die Flugzeuge entführen und irgendwo reindonnern lassen. Oder Kinderschänder und ihre Netzwerke.
Ab einem gewissen Grad der "Professionalität" wird es schwer und man ist auf Fehler angewiesen oder auf Dummheit. Oder halt herkömmliche Ermittlungen zu Fuss.
 

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