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Rosa Elefant
Gast
Der Beitrag hier regt mich so sehr auf, dass ich ihn nicht einfach unkommentiert lassen kann. Aber wofür hat man denn sonst auch 'ne Plauderecke?
Fakt 1: Es gibt kein Grundrecht auf eine eigene Website.
Eine Website dient in der Regel dem persönlichen Ausdruck. Man bloggt seinen Kram über sie in die Welt, man publiziert seine Musik, seine Texte, seine Software. Man möchte der Welt etwas mitteilen. Wer sich das nicht leisten kann, der tut es halt nicht. Es gibt genug Gratisdienste, bei denen die eigene Meinungsplattform nur wenige Klicks entfernt ist. "Ich will aber was ins Internet schreiben" ist kein ausreichender Grund, die Sicherheit seiner Besucher zu gefährden.
Fakt 2: Eine Website kostet fast nichts.
Es kam die steile These auf, dass Werbung im Web ein notwendiges Übel sei, weil die Seitenbetreiber sonst ihre Websites nicht finanzieren könnten. Das heißt: Wer keine Lust auf Malvertising und ähnlichen Spuk habe, wer also aktiv Maßnahmen ergreife, um von solcher Schadsoftware auf jeden Fall nicht befallen zu werden, der verhalte sich unangemessen, denn ohne Werbung könnten Webangebote nicht überleben (oder so). In dem Fall mache ich mit meinen diversen Webprojekten offensichtlich was falsch, denn bisher musste ich noch weder meine Familie verkaufen noch eine Bank überfallen, um sie über einen recht langen Zeitraum hinweg online zu halten. Für 10 Euro im Monat kann man heutzutage theoretisch mehrere Websites parallel mit eigener Domain betreiben. Wer so wenig Geld hat, dass er sich das nicht leisten kann, der sollte das ändern - aber nicht auf Kosten der Besucher.
Fakt 3: Werbebanner sind die denkbar schlechteste Form der Einnahmenerzeugung.
Würde ich eine Website mit der Absicht, sie möge mir Geld einbringen, ins Web stellen, dann brauche ich zunächst einmal ein gutes Geschäftsmodell. "Jemand wird schon auf die Werbung klicken" ist kein gutes Geschäftsmodell. Habe ich kein gutes Geschäftsmodell, dann werde ich kein Geld verdienen. (Herausragendes Beispiel: Twitter, das bis heute nicht aus den Verlusten rauskommt.)
Man könnte, wenn man unbedingt Geld braucht, eine Art "Paywall" vor seine Website hängen. Zugang nur nach Bezahlung. (Die BILD macht das meines Wissens.) Man könnte stattdessen auch bestimmte Inhalte verkaufen, Programmierer zum Beispiel eine Proversion oder Musiker zum Beispiel Bonustracks. Die Kosten einer Website lassen sich mit einem Bruchteil der zu erzielenden Preise problemlos abdecken.
Ich werde mich aber auch weiterhin weigern, es irgendwelchen Werbeklitschen zu erlauben, Code auf meinem Rechner auszuführen (und nichts anderes tun die meisten Werbebanner). Wenn eine Website deswegen untergeht, ist das schlicht nicht mein Problem. Wenn ich mir ein Hobby nicht leisten kann, dann höre ich mit dem Hobby auf. Es gibt für jede Website genug Ersatz. Keine einzige ist lebensnotwendig.
Emporkömmlinge, allesamt.
</rant>
Fakt 1: Es gibt kein Grundrecht auf eine eigene Website.
Eine Website dient in der Regel dem persönlichen Ausdruck. Man bloggt seinen Kram über sie in die Welt, man publiziert seine Musik, seine Texte, seine Software. Man möchte der Welt etwas mitteilen. Wer sich das nicht leisten kann, der tut es halt nicht. Es gibt genug Gratisdienste, bei denen die eigene Meinungsplattform nur wenige Klicks entfernt ist. "Ich will aber was ins Internet schreiben" ist kein ausreichender Grund, die Sicherheit seiner Besucher zu gefährden.
Fakt 2: Eine Website kostet fast nichts.
Es kam die steile These auf, dass Werbung im Web ein notwendiges Übel sei, weil die Seitenbetreiber sonst ihre Websites nicht finanzieren könnten. Das heißt: Wer keine Lust auf Malvertising und ähnlichen Spuk habe, wer also aktiv Maßnahmen ergreife, um von solcher Schadsoftware auf jeden Fall nicht befallen zu werden, der verhalte sich unangemessen, denn ohne Werbung könnten Webangebote nicht überleben (oder so). In dem Fall mache ich mit meinen diversen Webprojekten offensichtlich was falsch, denn bisher musste ich noch weder meine Familie verkaufen noch eine Bank überfallen, um sie über einen recht langen Zeitraum hinweg online zu halten. Für 10 Euro im Monat kann man heutzutage theoretisch mehrere Websites parallel mit eigener Domain betreiben. Wer so wenig Geld hat, dass er sich das nicht leisten kann, der sollte das ändern - aber nicht auf Kosten der Besucher.
Fakt 3: Werbebanner sind die denkbar schlechteste Form der Einnahmenerzeugung.
Würde ich eine Website mit der Absicht, sie möge mir Geld einbringen, ins Web stellen, dann brauche ich zunächst einmal ein gutes Geschäftsmodell. "Jemand wird schon auf die Werbung klicken" ist kein gutes Geschäftsmodell. Habe ich kein gutes Geschäftsmodell, dann werde ich kein Geld verdienen. (Herausragendes Beispiel: Twitter, das bis heute nicht aus den Verlusten rauskommt.)
Man könnte, wenn man unbedingt Geld braucht, eine Art "Paywall" vor seine Website hängen. Zugang nur nach Bezahlung. (Die BILD macht das meines Wissens.) Man könnte stattdessen auch bestimmte Inhalte verkaufen, Programmierer zum Beispiel eine Proversion oder Musiker zum Beispiel Bonustracks. Die Kosten einer Website lassen sich mit einem Bruchteil der zu erzielenden Preise problemlos abdecken.
Ich werde mich aber auch weiterhin weigern, es irgendwelchen Werbeklitschen zu erlauben, Code auf meinem Rechner auszuführen (und nichts anderes tun die meisten Werbebanner). Wenn eine Website deswegen untergeht, ist das schlicht nicht mein Problem. Wenn ich mir ein Hobby nicht leisten kann, dann höre ich mit dem Hobby auf. Es gibt für jede Website genug Ersatz. Keine einzige ist lebensnotwendig.
Emporkömmlinge, allesamt.
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