Warum reden alle vom Gas, niemand vom Öl?

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Der Gas-Konzern VNG beantragt Staatshilfe.

Hier war zu lesen:
VNG-Konzern macht 46 Millionen Euro Gewinn
Der Leipziger Erdgasdienstleister VNG macht 2020 einen Gewinn von 46 Mio. Euro in der gesamten Konzerngruppe. Im Vorjahr waren es noch 117 Mio. Euro. 😱
Das bereinigte Ebit betrug 179 Mio. Euro und stieg damit gegenüber 2019 (133 Mio. Euro) an. Der Umsatz lag bei 9,8 Mrd. Euro. Er sank gegenüber dem Vorjahr um 700 Mio. Euro. Dies lag an gesunkenen Preisen, obwohl das Handelsvolumen stieg.
Damit schafft VNG sein fünftes positives Jahresergebnis in Folge.

Quelle:
Bilanz: VNG-Konzern macht 46 Millionen Euro Gewinn

Wo sind die Gewinne geblieben und warum werden die jetzt nicht für den Verlustausgleich eingesetzt?
Fragen über Fragen ...
 
AndroMe schrieb:
Wo sind die Gewinne geblieben und warum werden die jetzt nicht für den Verlustausgleich eingesetzt?

Woher weißt du, dass nicht genau das geschehen ist? Natürlich werden verfügbare Barmittel erst aufgebraucht, das sollte jedem klar sein.
 
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@Cowcreamer
Zuerst einmal werden aus Gewinnen immer die Spitzen und Investoren eines Unternehmens bedient, damit sie bei der Stange bleiben.
Wenn dann alles weg ist, wird um Staatsknete gebettelt.
Alles nach dem Prinzip "Gewinne werden privatisiert, Verluste werden sozialisiert" ...
Woher ich das weiß? Aus persönlicher Mitmach-Erfahrung.
Nun staunste? 😳
 
Ich staune nur über das, was du so schreibst.
Wir reden hier von börsennotierten Unternehmen, da läuft das (weißt du ja sicher aus persönlicher Mitmach-Erfahrung) dann doch ein bisschen anders als du behauptest.
 
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@Cowcreamer
Ach so ... ? 😉🙃
 
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Dennoch ist das Wahnsinn, eine Firma mit so viel Gewinn in letztem Jahr und nur noch so wenig übrig das sie staatliche Hilfe beantworten müssen. Komisch ist das alles schon. Ich Frage mich was mit dem Gewinn passiert ist.
 
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HandyMic schrieb:
Ich Frage mich was mit dem Gewinn passiert ist.
Öhm ... genau wie z.B. Uniper muss die VNG Ersatzbeschaffungskosten zur Vertragserfüllung tragen.

Zwei Verträge seien von russischen Lieferausfällen betroffen. Dies sei zum einen ein Direktvertrag über etwa 35 Terawattstunden - das sind 35 Milliarden Kilowattstunden - pro Jahr von Gazprom Export. Dieser werde aktuell und absehbar nicht mehr bedient. Allein daraus entstehe trotz Gasumlage etwa eine Milliarde Euro Verlust für das Jahr 2022. Dies "würde VNG als direkter Importeur aus eigener Kraft und gemeinsam mit weiteren Stabilisierungsmaßnahmen ihrer Anteilseigner tragen können".

Knackpunkt ist nach Darstellung des Unternehmens ein weiterer Vertrag über 65 Terawattstunden im Jahr mit einem inländischen Vorlieferanten, der diese Gasmengen importieren wollte. Dieser Vertrag werde seit Mitte Mai nicht mehr durchgängig bedient. "Die Kosten der Ersatzbeschaffung hat VNG im August bei historisch hohen Gaspreisen anders als zuvor erwartet zu erheblichen Teilen tragen müssen", erklärte das Unternehmen. "Die daraus absehbare finanzielle Belastung wäre für VNG nicht tragbar."
Gaskonzern VNG in Schieflage - Bund plant Rettungsaktion
 
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@Cowcreamer
... und über Boni und Prämien herrscht lautes Schweigen im Wald. 😂
 
Im Falle von Uniper ist ein Bonusverzicht Bedingung für das Rettungspaket und das wird bei VNG garantiert nicht anders sein.
Nur, weil Polemik zur aktuellen Volksstimmung passt, ist sie noch lange nicht wahr.
Daran ändert auch dein lustiger Smiley nichts.
 
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Cowcreamer schrieb:
Nur, weil Polemik zur aktuellen Volksstimmung passt, ist sie noch lange nicht wahr.
Richtig.
Trotzdem können die Boni und Prämien längst in trockenen Tüchern sein ...
 
AndroMe schrieb:
Trotzdem können die Boni und Prämien längst in trockenen Tüchern sein ...
Falls Boni bereits "in trockenen Tüchern" sein sollten, wird es daran liegen, dass es sich um Boni für das Geschäftsjahr 2021 handelt.
Boni werden basierend auf dem bereinigten Jahresergebnis gezahlt und da dies frühestens im Februar final bekannt ist, werden die Boni üblicherweise im April, in Ausnahmefällen im März gezahlt. Aber das wirst du als jemand mit "persönlicher Mitmach-Erfahrung" ja sicher wissen
Die vereinbarten Boni für 2021 kann wohl kaum jemand beanstanden, zumal bei Zahlung im März oder April lange nicht abzusehen war, was kommt.
 
@AndroMe
Naja es ist auch die Frage wann diese ausgeschüttet wurden. Wenn die Boni kurz vorm Krieg ausgeschüttet wurde, könnte man da wenig sagen.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

@Cowcreamer
OK gleichzeitig geschrieben. Im April war es ja tatsächlich noch nicht ganz so dramatisch, aber eine Ahnung hätte man da schon haben können. Aber das den Anlegern so früh zu erklären wäre sicher schwierig geworden. Wenn das überhaupt Praxis für das kommende Geschäftsjahr ist wenn die Boni für 2021 war.
 
Zuletzt bearbeitet:
Normalerweise haften Eltern für ihre Kinder.
Deshalb sollte VNG den Hilfsantrag statt an die Bundesregierung zuerst an seinen Mutterkonzern EnBW schicken, der im ersten Halbjahr einen fetten Gewinn über 1,4 Milliarden Euro gemacht hat.
Wir Steuerzahler werden durch die Gasumlage schon schlimm genug zur Hilfe genommen.
 
HandyMic schrieb:
@CowcreamerAber das den Anlegern so früh zu erklären wäre sicher schwierig geworden. Wenn das überhaupt Praxis für das kommende Geschäftsjahr ist wenn die Boni für 2021 war.
Es geht um einzelvertraglich vereinbarte Boni der Führungsriege. Üblicherweise x% des Jahreszielgehalts, wobei x vom Jahresergebnis abhängt.
 
Also beim Thema Gas muß man sich mal vor Augen halten, das wir vorm Krieg noch die Hälfte aus Russland bekommen haben. Das wurde bis jetzt in den Einstelligen Bereich gedrückt. Das muss man auch erstmal so hinbekommen. Aktuell kommt ja nur noch ganz wenig durch auch wenn das Gas nun zum westlichen Preisen eingekauft wurde. Aber so ist es mit allen aus der westlichen Welt. Höhere Löhne und Kosten spiegeln sich dann auch bei den Preisen wieder.
Wir haben Jahrzehnte vorallem günstig von Asien und Afrika gelebt. Da gibt es nicht wenige die am liebsten Produkte aus der EU wollen aber möglichst die Preise aus Asien sehen wurden. Das funktioniert natürlich auch nicht.
 
So typisch......
 

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@kingoftf
Sieh es als Werbe-Investition in neue Geschäftsabschlüsse an. Branchenmessen und "Gala-Diners", um mit neuen Geschäftspartnern ins Gespräch zu kommen, gehören dazu.
Es wurde schließlich kein Fußballverein gesponsert.
 
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Danke, wenigstens einer versteht es.

Mal davon abgesehen, dass solche Sponsorings meist schon ein knappes Jahr im voraus gebucht und vertraglich festgemacht werden, kann und darf man auch in der aktuellen Situation das Geschäft nicht vernachlässigen. Das wird übrigens auch im Sinne des Bundes sein, der als Anteilseigner an zukünftigem Geschäft mitverdienen wird.
Wenn man bedenkt, dass Uniper weiter täglich irgendwas zwischen 50 und 100 Millionen Euro durch die Ersatzbeschaffung verliert (wahrscheinlich noch mehr, da die Preise ja weiter anziehen), sollte man wohl die Kirche im Dorf lassen.
 
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@Cowcreamer
In der Vergangenheit fuhr Uniper satte Gewinne ein - 774 Millionen Euro allein im Jahr 2020.
Mir kommen wirklich die Tränen! 😭😭😭
Wo steht die Spendenbüchse?
Und das "unternehmerische Risiko" gilt immer nur für andere?
 
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AndroMe schrieb:
@Cowcreamer
In der Vergangenheit fuhr Uniper satte Gewinne ein - 774 Millionen Euro allein im Jahr 2020.
Ja und? Seit wann darf ein börsennotiertes Unternehmen keine Gewinne machen? Tatsächlich sollen Gewinne gemacht werden.

Mir kommen wirklich die Tränen! 😭😭😭
Das tut mir zwar leid für dich, verstehen kann ich es aber nicht.

Wo steht die Spendenbüchse?
Polemik und dazu völliger Quatsch, denn

Und das "unternehmerische Risiko" gilt immer nur für andere?
Wieso genau gilt das nur für andere? Uniper hat im ersten Halbjahr (!) einen Netto-Verlust (!) von mehr als 12 Milliarden Euro (!) gemeldet. Davon fallen 6,5 Milliarden wegen der Gaslieferkürzungen und die resultierende Ersatzbeschaffung an, der Rest liegt u.a. an Abschreibungen (z.B. Nordstream 2) und Wertverlusten (80% seit Jahresbeginn). Aber klar, das unternehmerische Risiko gilt nur für andere ...
Uniper meldet Verlust von mehr als zwölf Milliarden Euro

Eins noch zum Punkt "unternehmerisches Risiko" bei Uniper:
Ich zumindest will nicht, dass der größte deutsche Gasimporteur und -versorger insolvent geht und mehrere Hundert Stadtwerke und somit Endverbraucher mit in den Abgrund zieht. Magst du anders sehen.
 
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