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Zitronenlimo
Erfahrenes Mitglied
- 62
Hallo,
ein altes "Steckenpferd" von mir... wenn es nix mehr gibt, worüber man sich Gedanken macht, dann gibt es immer noch das Thema "Kopfhörer" (oder Ohrhörer, InOhrhörer in allen Variationen...).
Es gibt Kopfhörer, die klingen Klasse, es gibt welche, die klingen besch[eiden|issen] - meist sind die, die gut klingen die Teureren, während die, die besch[eiden|issen] klingen meist die billigen vom Grabbeltisch sind.
Aber längst sind die Ansichten darüber, welcher Kopfhörer wirklich toll klingt, teilweise recht verschieden... Kopfhörer, die Rock-Enthusiasen gefallen, gefallen meist den Klassic-Liebhabern überhaupt gar nicht, und umgekehrt.
Einig sind sich die verschiedenen Lager darin, welche Kopfhöerer besch[eiden|issen] klingen - die für 2,99 aus dem "Alles-für-1-Euro-Shop", in dem die Ramschware, die sonst keiner mehr haben will, zum Spottpreis vertickt wird. Auch gibt es da manche Krankenhäuser, da kann man Kopfhörer für 3 Euro aus dem Automaten ziehen, um im Krankenzimmer fernsehzugucken - auch diese Dinger klingen mies - zum Fernsehgucken ausreichend...
Ok - das sind jetzt alles zunächst einmal "Fakten"....
Die Frage, die ich mir gestellt hab, ist, warum klingen die einen mies, während andere toll klingen.
(....ja, ich weiß, ich stelle mir immer Fragen, über die ansonsten keiner nachdenkt....)
Ok - fangen wir ganz von vorne an - wat is ene Kopfhöer?
Ne kleene Membrane, Spule dran, die in dem Spalt eines Dauermagneten im Rhythmus der Musik vibriert und flattert ... vereinfacht aber praktisch ausgedrückt.
Damit ist jetzt aber immer noch nicht geklärt, wie und woher die Qualitätsunterschiede kommen....
Man könnte jetzt mutmaßen, dass teurere Lautsprecher (Kopfhöer) einen kräftigeren Magneten haben, dass der Spalt, in dem sich die Spule bewegt, enger ist, und deshalb der Wirkungsgrad und auch der Klang besser ist - das mag alles stimmen, aber so ganz erklärt das die Sache immer noch nicht...
Es gibt Kopfhöer für 3 Euro, 30 Euro und 300 Euro (...oder gar noch mehr?...). Gut, dass die Dinger für 3 Euro nix taugen, kann man sich irgendwie an fünf Fingern abzählen, denn bei den billigsten der billigen Produkte ist der Erlös so gering, dass hier einfach keine Sorgfalt bezahlt werden kann...
Aber bereits bei den Kopfhörern für 30 Euro scheiden sich die Geister...
Man findet hier Produkte, die wirklich einen "Bärensound" und eine fast "unglaubliche" Klangfülle abliefern - wo man sich fragt, geht es eigentlich noch besser? Und ja, man findet in der 30 Euroklasse auch Kopfhörer, die "so-lala" klingen.
Ich gehe mal bei der 30 Euroklasse davon aus, dass hier Sorgfalt nicht das vorangige Problem ist, weshalb so ein Kopfhörer mies klingt, sondern dass es eine Frage der Konstruktion ist.
Und da komme ich dann zu einer Kernfrage, wie "konstruiert" man einen Kopfhörer (...oder auch "Ohrstöpsel"...).
Funktioniert das mit Hilfe von Versuch und Irrtum - oder gibt es da ein planmäßiges Vorgehen?
Das Problem in der Akustik ist, dass die "Natur" hier keine Linearität kennt - noch nicht einmal unser Gehör ist linear. Es ist viel mehr so, dass jeder Schallwandler einen eigenen verbogenen Frequenzgang hat, und das jeder Schallwandler seine Resonanzfrequenzen hat, die er übermäßig laut wiedergibt, wie er eben auch die Frequenzen hat, die er nur schlecht oder gar nicht überträgt.
Daraus ergibt sich, dass ein "guter Klang"(...was immer das auch sein soll...) immer nur im Zusammenspiel aller Komponenten ergibt, wobei eine Komponente die Schwäche einer anderen Komponenten ausgleicht.
Ich hab das jetzt mehrfach erlebt, dass irgend eine Audiokette (Soundquelle, Verstärker, Klangregelung, Equalizer, Laustsprecher, Kopfhörer), die in genau dieser einen bestimmten Zusammenstellung einen wahnsinns Sound erzeugt, mit anderen (ebenfalls hochwertigen) Komponenten, erstmal einen total beschissenen Sound abgibt, weil halt eben irgend eine Komponente, die ausgetauscht wurde, von ihrem Frequenzgang her gar nicht zu der "eingespielten" Audiokette passt (...oder erst mit Equilizer passend gemacht werden muss ;-) .
Von daher kann man, wenn erst einmal ein passabler Mindeststandard erreicht ist, wirklich darüber streiten, ob der Kopfhörer für 300 Euro wirklich besser klingt, als ein bestimmter Kopfhörer für 30 Euro.
Sicher - der Kopfhörer für 300 Euro mag ANDERS klingen, als der für 30 Euro, weil er ein anderes Gehäuse mit anderen Resonanzen hat, eine andere Membrane etc... aber nur weil irgend etwas anders ist, ist damit noch lange nicht ausgesagt, dass es deshalb unbedingt besser sein sollte, zumal man mit einem entsprechenden Equalizer die Klangcharakteristik des 30 Euro Kopfhörers so verändern kann, dass er von dem 300 Euro Pendant nicht mehr zu unterscheiden ist...
Noch ein Wort zu dem Begriff des "guten Klangs": Es gibt keinen objektiv guten Klang - ein Klang ist dann gut, wenn er unsere Vorstellungen und unsere Ansprüche an einen Klang erfüllt. Da aber die Vorstelllungen, wie etwas zu klingen hat, recht verschieden ist, gibt es einfach auch nicht den "guten Klang" an und für sich, jeder hat seine eigene Vorstellung, welcher Klang ihm gefällt...
Und dennoch würde ich gerne mal in den Hexenküchen von Konstrukteuren von Hörmuscheln spionieren, um u.a. herauszufinden, wie sich denn ein Preis von meintewegen 300 Euro für einen Kopfhörer rechtfertigt.
Zumindest meine Versuche - ein objektives Kriterium, zwischen "unterer Mittelklasse" und "Oberklasse" bei Kopfhörern zu finden, welche den Aufpreis von "Oberklasse" rechtfertigen, sind größtenteils gescheitert, und ich wage mal zu behaupten, dass auch "Profis" - wenn ich den Klang von Kopfhörern mit einem hochwertigen Equaliser optimiere, nicht zwischen "unterer Mittelklasse" und "Oberklasse" unterscheiden können.
Ich höre übrigens gerade Bosten, SniffAndTheTears und Reo Speedwagon über einen 15 Euro Bluetooth Lautsprecher, und bin ganz verzückt, was für einen Sound ich aus der kleinen Kiste heraushole....
.... aber bereits der Einsatz eines anderen mp3-Players mit anderer Klangeinstellung macht das Klangkunstwerk zunichte, weil eben guter Klang nicht die Frage einer Einzelkomponente ist, sondern eine Folge von richtig aufeinander abgestimmte Einzelkomponenten ist.
Die Diskussion ist eröffnet ;-)
Zitronenlimo
ein altes "Steckenpferd" von mir... wenn es nix mehr gibt, worüber man sich Gedanken macht, dann gibt es immer noch das Thema "Kopfhörer" (oder Ohrhörer, InOhrhörer in allen Variationen...).
Es gibt Kopfhörer, die klingen Klasse, es gibt welche, die klingen besch[eiden|issen] - meist sind die, die gut klingen die Teureren, während die, die besch[eiden|issen] klingen meist die billigen vom Grabbeltisch sind.
Aber längst sind die Ansichten darüber, welcher Kopfhörer wirklich toll klingt, teilweise recht verschieden... Kopfhörer, die Rock-Enthusiasen gefallen, gefallen meist den Klassic-Liebhabern überhaupt gar nicht, und umgekehrt.
Einig sind sich die verschiedenen Lager darin, welche Kopfhöerer besch[eiden|issen] klingen - die für 2,99 aus dem "Alles-für-1-Euro-Shop", in dem die Ramschware, die sonst keiner mehr haben will, zum Spottpreis vertickt wird. Auch gibt es da manche Krankenhäuser, da kann man Kopfhörer für 3 Euro aus dem Automaten ziehen, um im Krankenzimmer fernsehzugucken - auch diese Dinger klingen mies - zum Fernsehgucken ausreichend...
Ok - das sind jetzt alles zunächst einmal "Fakten"....
Die Frage, die ich mir gestellt hab, ist, warum klingen die einen mies, während andere toll klingen.
(....ja, ich weiß, ich stelle mir immer Fragen, über die ansonsten keiner nachdenkt....)
Ok - fangen wir ganz von vorne an - wat is ene Kopfhöer?
Ne kleene Membrane, Spule dran, die in dem Spalt eines Dauermagneten im Rhythmus der Musik vibriert und flattert ... vereinfacht aber praktisch ausgedrückt.
Damit ist jetzt aber immer noch nicht geklärt, wie und woher die Qualitätsunterschiede kommen....
Man könnte jetzt mutmaßen, dass teurere Lautsprecher (Kopfhöer) einen kräftigeren Magneten haben, dass der Spalt, in dem sich die Spule bewegt, enger ist, und deshalb der Wirkungsgrad und auch der Klang besser ist - das mag alles stimmen, aber so ganz erklärt das die Sache immer noch nicht...
Es gibt Kopfhöer für 3 Euro, 30 Euro und 300 Euro (...oder gar noch mehr?...). Gut, dass die Dinger für 3 Euro nix taugen, kann man sich irgendwie an fünf Fingern abzählen, denn bei den billigsten der billigen Produkte ist der Erlös so gering, dass hier einfach keine Sorgfalt bezahlt werden kann...
Aber bereits bei den Kopfhörern für 30 Euro scheiden sich die Geister...
Man findet hier Produkte, die wirklich einen "Bärensound" und eine fast "unglaubliche" Klangfülle abliefern - wo man sich fragt, geht es eigentlich noch besser? Und ja, man findet in der 30 Euroklasse auch Kopfhörer, die "so-lala" klingen.
Ich gehe mal bei der 30 Euroklasse davon aus, dass hier Sorgfalt nicht das vorangige Problem ist, weshalb so ein Kopfhörer mies klingt, sondern dass es eine Frage der Konstruktion ist.
Und da komme ich dann zu einer Kernfrage, wie "konstruiert" man einen Kopfhörer (...oder auch "Ohrstöpsel"...).
Funktioniert das mit Hilfe von Versuch und Irrtum - oder gibt es da ein planmäßiges Vorgehen?
Das Problem in der Akustik ist, dass die "Natur" hier keine Linearität kennt - noch nicht einmal unser Gehör ist linear. Es ist viel mehr so, dass jeder Schallwandler einen eigenen verbogenen Frequenzgang hat, und das jeder Schallwandler seine Resonanzfrequenzen hat, die er übermäßig laut wiedergibt, wie er eben auch die Frequenzen hat, die er nur schlecht oder gar nicht überträgt.
Daraus ergibt sich, dass ein "guter Klang"(...was immer das auch sein soll...) immer nur im Zusammenspiel aller Komponenten ergibt, wobei eine Komponente die Schwäche einer anderen Komponenten ausgleicht.
Ich hab das jetzt mehrfach erlebt, dass irgend eine Audiokette (Soundquelle, Verstärker, Klangregelung, Equalizer, Laustsprecher, Kopfhörer), die in genau dieser einen bestimmten Zusammenstellung einen wahnsinns Sound erzeugt, mit anderen (ebenfalls hochwertigen) Komponenten, erstmal einen total beschissenen Sound abgibt, weil halt eben irgend eine Komponente, die ausgetauscht wurde, von ihrem Frequenzgang her gar nicht zu der "eingespielten" Audiokette passt (...oder erst mit Equilizer passend gemacht werden muss ;-) .
Von daher kann man, wenn erst einmal ein passabler Mindeststandard erreicht ist, wirklich darüber streiten, ob der Kopfhörer für 300 Euro wirklich besser klingt, als ein bestimmter Kopfhörer für 30 Euro.
Sicher - der Kopfhörer für 300 Euro mag ANDERS klingen, als der für 30 Euro, weil er ein anderes Gehäuse mit anderen Resonanzen hat, eine andere Membrane etc... aber nur weil irgend etwas anders ist, ist damit noch lange nicht ausgesagt, dass es deshalb unbedingt besser sein sollte, zumal man mit einem entsprechenden Equalizer die Klangcharakteristik des 30 Euro Kopfhörers so verändern kann, dass er von dem 300 Euro Pendant nicht mehr zu unterscheiden ist...
Noch ein Wort zu dem Begriff des "guten Klangs": Es gibt keinen objektiv guten Klang - ein Klang ist dann gut, wenn er unsere Vorstellungen und unsere Ansprüche an einen Klang erfüllt. Da aber die Vorstelllungen, wie etwas zu klingen hat, recht verschieden ist, gibt es einfach auch nicht den "guten Klang" an und für sich, jeder hat seine eigene Vorstellung, welcher Klang ihm gefällt...
Und dennoch würde ich gerne mal in den Hexenküchen von Konstrukteuren von Hörmuscheln spionieren, um u.a. herauszufinden, wie sich denn ein Preis von meintewegen 300 Euro für einen Kopfhörer rechtfertigt.
Zumindest meine Versuche - ein objektives Kriterium, zwischen "unterer Mittelklasse" und "Oberklasse" bei Kopfhörern zu finden, welche den Aufpreis von "Oberklasse" rechtfertigen, sind größtenteils gescheitert, und ich wage mal zu behaupten, dass auch "Profis" - wenn ich den Klang von Kopfhörern mit einem hochwertigen Equaliser optimiere, nicht zwischen "unterer Mittelklasse" und "Oberklasse" unterscheiden können.
Ich höre übrigens gerade Bosten, SniffAndTheTears und Reo Speedwagon über einen 15 Euro Bluetooth Lautsprecher, und bin ganz verzückt, was für einen Sound ich aus der kleinen Kiste heraushole....
.... aber bereits der Einsatz eines anderen mp3-Players mit anderer Klangeinstellung macht das Klangkunstwerk zunichte, weil eben guter Klang nicht die Frage einer Einzelkomponente ist, sondern eine Folge von richtig aufeinander abgestimmte Einzelkomponenten ist.
Die Diskussion ist eröffnet ;-)
Zitronenlimo