Intel verschiebt Bau von Chipfabrik in Magdeburg

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ses

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Hi zusammen,

Intel kämpft mit Milliardenverlusten und hat ein Sparprogramm sowie den Abbau von 15.000 Arbeitsplätzen angekündigt. Auch der Bau der Chipfabrik in Magdeburg wird um (mindestens) zwei Jahre verschoben, was Tausende Arbeitsplätze betrifft. Das Projekt sollte ursprünglich 2023 starten und etwa 3.000 Jobs schaffen. Der Bau sollte 30 Milliarden Euro kosten, wobei die Bundesregierung 9,9 Milliarden Euro an Subventionen zugesagt hatte. Nun wird über den Verbleib der staatlichen Hilfen diskutiert. Finanzminister Christian Lindner fordert, ungenutzte Mittel zur Haushaltsstabilisierung zu verwenden, während Wirtschaftsminister Robert Habeck für eine sinnvolle Neuzuweisung plädiert.

Wie sollte die Bundesregierung mit den zugesagten staatlichen Subventionen umgehen?

Gruß
Sebastian
 
Mich hat's eh gewundert, dass die hier ein Werk aufbauen. Da kann es ja dann wirklich nur um die Subventionen gegangen sein, die Löhne sind hierzulande doch viel zu hoch, dass sich sowas lohnen würde. Sowas macht man eher in Fernost, oder in Afrika.
 
@chk142
Hier gibt's aber die nötige Zuliefererindustrie.
 
Als da wäre?
 
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chk142 schrieb:
Sowas macht man eher in Fernost, oder in Afrika.
Afrika fehlt es u.A. an politischer Stabilität.
In den Einflussbereich Chinas will Intel vmtl nicht.
Der Lohnanteil solcher Fertigungen ist nicht dominant.
 
Zuletzt bearbeitet:
ses schrieb:
Wie sollte die Bundesregierung mit den zugesagten staatlichen Subventionen umgehen?
Ich denke wir haben auch reichlich eigene Industrie, die Arbeitsplätze halten, oder gar schaffen kann, mit (ein bisschen) entsprechender Subvention.
Beispiel die Meyer Werft in Papenburg. Ich bin froh, dass es dort erstmal weiter geht. Das ist ein großer Arbeitgeber für die gesamte Region im Norden.
 
prx schrieb:
Afrika fehlt es u.A. an politischer Stabilität.
Da hast du recht, aber, China hat z.B. in einigen afrikanischen Staaten bereits große Industrieanlagen gebaut bzw. angefangen zu bauen.

In China lässt Intel bereits bauen, sowie in Malaysia und Vietnam: Wie viele Fertigungsstätten hat Intel?

Mich wundert halt, warum man meint in einem Land mit teuren Löhnen produzieren zu wollen. Für mich hat das was mit Subventionen zu tun, und mit Greenwashing.
 
Zuletzt bearbeitet:
chk142 schrieb:
In China lässt Intel bereits bauen
In China darf Intel eine halbwegs aktuelle Fab nicht bauen, weil Blockade wichtiger Komponenten.

In der aktuellen politischen Lage ist alles im Einflussbereich Chinas als kritische Ressource viel zu riskant. TSMC beispielsweise wird aus sowohl eigenem wie US-Interesse quasi gezwungen, nicht nur in Taiwan zu fertigen, sondern möglichst auch in den USA. Holpert noch etwas, aber der Trend ist klar.
warum man meint in einem Land mit teuren Löhnen produzieren zu wollen
Lohnkosten sind nur ein Teil wirtschaftlicher Kalkulation, und je geringer der Lohnanteil der Fertigung, desto wichtiger werden andere Einflüsse. Beispiel Tesla: Das Modell 3 wird in den USA und in China produziert. In der EU landen die Autos aus Shanghai und sind aktuell von massivem Strafzoll bedroht.
 
Zuletzt bearbeitet:
prx schrieb:
Lohnkosten sind nur ein Teil wirtschaftlicher Kalkulation.
Es ist DER Teil wirtschaftlicher Kalkulationen, wenn man bedenkt wie viel der Produktion nach China und Fernost verlagert wurde. Nämlich 99,9%.

Was wird denn noch in Deutschland, Japan oder den USA groß produziert? Fast die komplette Wirtschaft ist doch mittlerweile in den Dienstleistungssektor verlagert worden.

Das was die USA da tun erstreckt sich eher auf den Einfluss Chinas in den USA, als dass sie ihnen Konkurrenz bei der Produktion von Gütern machen wollen. Letzteres geht überhaupt nicht, denn, da ist man nicht konkurrenzfähig, bei den Löhnen.
 
Zuletzt bearbeitet:
ses schrieb:
Finanzminister Christian Lindner fordert, ungenutzte Mittel zur Haushaltsstabilisierung zu verwenden, während Wirtschaftsminister Robert Habeck für eine sinnvolle Neuzuweisung plädiert.
Haushaltslöcher stopfen und Schulden vermindern kann sinnvoll sein. Investitionen in die Zukunft können das auch sein. Es kommt, wie immer, auf den konkreten Fall an.

Nutzung des Geldes zur Sanierung kaputter Brücken, Verkehrswege und elektronischer Infrastruktur hätte meine volle Zustimmung.
Habeck will das Geld aber in seinen Klimafond einsacken und damit grüne Träume finanzieren. Fände ich nicht so gut, wobei es auch hierbei auf das konkrete Vorhaben ankommt.
 
chk142 schrieb:
Es ist DER Teil wirtschaftlicher Kalkulationen
Bei Produkten aus hochautomatisierter Produktion und Tätigkeiten, die nicht zum Billiglohnsektor zählen? Wenn man die Leute nicht alle 6 Monate auswechseln will?

Chips sind keine Klamotten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Naja, wir reden hier immer noch von 3.000 Stellen die hier erzeugt werden sollen. Und, an manchen Stellen muss immer noch Hand angelegt werden, hab mal ein paar Videos dazu gesehen, wie das in Fernost abläuft.

Was genau diese Leute tun ist ja auch egal, 3.000 Leute müssen bezahlt werden.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Flashlightfan schrieb:
Nutzung des Geldes zur Sanierung kaputter Brücken, Verkehrswege und elektronischer Infrastruktur hätte meine volle Zustimmung.
Habeck will das Geld aber in seinen Klimafond einsacken und damit grüne Träume finanzieren. Fände ich nicht so gut, wobei es auch hierbei auf das konkrete Vorhaben ankommt.
Genauso ist es.

Ich musste schon herzlich lachen, als ein Grünen-Politiker davon gesprochen hat, dass die Schuldenbremse für den Brückeneinsturz in Dresden verantwortlich ist. Erstens kann er das überhaupt nicht wissen, weil der Haushalt von Dresden wohl kaum sein Ressort ist, und, zweitens sind es gerade die Grünen, die alle Mittel für ihre politischen Zwecke nutzen möchte.

Irgendwie typisch, diese Art der Interpretation, und nur die eigene politische Agenda zu bedienen. So wie wenn Frau Faeser Gewehre verbieten will, die noch nie für einen Amoklauf hierzulande verwendet wurden, wenn mal wieder sowas stattfindet. Hauptsache Waffen verbieten, aber nicht die sozialen Probleme angehen, die die Benutzung der Waffen erst erzeugen.
 
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Ich musste schon herzlich lachen, als ein Grünen-Politiker davon gesprochen hat, dass die Schuldenbremse für den Brückeneinsturz in Dresden verantwortlich ist. Erstens kann er das überhaupt nicht wissen, weil der Haushalt von Dresden wohl kaum sein Ressort ist, und, zweitens sind es gerade die Grünen, die alle Mittel für ihre politischen Zwecke nutzen möchte.

Und damit wären wir wieder bei den leidigen populistischen Aussagen, die keine Grundlage haben, aber dennoch gefressen werden ... :)
 
Bin mir jetzt nicht ganz sicher, ob du meine Aussage, oder die des grünen Politikers meinst, aber, die Dinge die die Grünen tun kosten ein Vermögen. Allein der Ausbau der regenerativen Energien, oder die "Modernisierung" von Häusern was Wärmedämmung und Photovoltaik angeht wird stark subventioniert, und diese Geldern müssen entweder aus dem Steuertopf oder aus Krediten kommen. Meistens aus Letzterem, wie Herr Lindner ja nun schon einige Male moniert hat...

Übrigens, noch so eine Farce: Die sprechen von Schuldenbremse, und allerorts wird Glasfaser bis an jeden Bauernhof gelegt. Also, als allererstes würde ich bei einer Schuldenbremse mal diesen Wahnsinn stoppen. Gut, dass ich kein Politiker bin, sonst würde es hier, Gott bewahre, an manchen Stellen sogar vernünftig zugehen...
 
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...
chk142 schrieb:
Was genau diese Leute tun ist ja auch egal, 3.000 Leute müssen bezahlt werden.
BWLer rechnen hier mit der Produktivität pro Arbeitsplatz. Wieviel bringt er ein, wieviel kostet er. Dieses Verhältnis ist je nach Art der Tätigkeit sehr unterschiedlich. Bei qualifizierter Tätigkeit kann D dabei besser abschneiden als ein Billiglohnland.

Ein Bekannter hat langjährige Erfahrungen mit Asien und ein Aspekt lässt sich pointiert so beschreiben: Schaut der Chef gerade zu, wird in dort üblichem Tempo gearbeitet. Ist nicht da, geht es ruhiger zu. Es geht also nicht nur darum, was jemand kostet, sondern auch, was er in der Zeit einbringt.
 
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Klar ist das alles immer eine Kosten/Nutzen Rechnung. Aber, ich frage mich halt, ob Intel hier auch ohne Milliarden-Subventionen gebaut hätte. Ich sage mal ganz forsch: Nein.
 
@chk142

Natürlich die des grünen Politikers .... und das scheint ja der Trend zu sein.

Und für mich ist es persönlich erschreckend, dass man mit solchen verdrehten Wahrheiten immer mehr Gehör findet und die Leute nicht mehr drüber nachdenken. Nach dem Motto : "Klingt gut, passt"
 
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chk142 schrieb:
allerorts wird Glasfaser bis an jeden Bauernhof gelegt
Wobei man immer wieder davon lesen kann, dass genau das nicht passiert.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

chk142 schrieb:
Klar ist das alles immer eine Kosten/Nutzen Rechnung. Aber, ich frage mich halt, ob Intel hier auch ohne Milliarden-Subventionen gebaut hätte. Ich sage mal ganz forsch: Nein.
Die Subventionen entscheiden in einem solchen Fall, ob in Magdeburg, Katowice oder Toulouse gebaut wird (willkürliche Auswahl). Wer am meisten zahlt, kriegt den Zuschlag. Weil jeder die Arbeitsplätze in seiner Region haben will, nicht beim Nachbarn. Diese Konkurrenz treibt die Preise.
 
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prx schrieb:
Wobei man immer wieder davon lesen kann, dass genau das nicht passiert.
Also hier schon. Kann dir Fotos als Beweis liefern. :D

Ich weiß nicht, ob der durchschnittliche Deutsche ein Bild davon machen kann, wie viel das kostet. Eigentlich müssten das die Bauern bezahlen, aber, wer bezahlt schon gerne 50.000 bis 100.000 € für einen Internetanschluss? Also bezahlt's "der Staat", sprich es kommt aus Krediten, weil der Staat kein eigenes Geld hat, sondern sich aus Steuermitteln, Staatsanleihen oder Krediten finanziert. Letzteres steigert sukzessive die Inflation, weil nicht zurück gezahlte Kredite das Geld entwerten.

Übrigens, selbst in der Stadt kostet so ein Anschluss mehrere tausend Euro. Die hier erlassen wurden, wenn man den Glasfaseranschluss bis Datum X bestellt.

Der Bayer würde sagen "A Wahnsinn des".
 
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@prx
Dazu nur noch ganz kurz - eigentlich völlig OT

Bei uns im ländlichen Raum wurden zwar die Tiefbauarbeiten abgeschlossen , die Aufschaltung wurden nun gecancelt.
Und das im Umkreis von 50 km. Überall liegen Leerrohre vor 1000den Hauswänden.

Die Telekom kündigt derzeit alle abgeschlossenen FTTH Verträge nachträglich - Mitbewerber (Glasfaser Deutschland) sind nicht zu erreichen.
 

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