Hybridmessen – wie sind diesbezüglich Eure Meinungen?

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MartyB

MartyB

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Aus aktuellem Anlass – ein Freund hat uns beim Klassentreffen erzählt, dass sein Arbeitgeber mit diesem Gedanken spielt – eröffne ich mal diese Diskussion zu Hybridmessen und ich hoffe auf Eure Meinungen. Beim Arbeitgeber ist es so, dass er bei Ideen üblicherweise Nägel und Köpfe macht. Außerdem sei erwähnt, dass es um eine Branche, bei der man grundsätzlich die Produkte nicht vor Ort begutachten muss, geht. Aber habt Ihr vielleicht bereits Erfahrungen in diesem Zusammenhang gemacht? Und wenn ja, wie ist es Euch hierbei ergangen? Wir bedanken uns im Voraus für einen hoffentlich interessanten Austausch. :)
 
Ich kann hier nur meine ganz persönliche Meinung kundtun, die sich zu Corona-Zeiten gefestigt hat.

Wenn ich auf eine Messe, einen Kongress oder ähnliche Veranstaltung gehe, möchte ich mit den Ausstellern, den Referenten und den Kollegen reden und die Exponate evtl. auch mal in die Hand nehmen. Das geht nur, wenn man sich physisch gegenübersteht und die nonverbale Kommunikation funktioniert. Daher hat eine hybride Messe, bei der ich mich nur zuschalte oder sich der Aussteller zuschaltet, absolut keinen Reiz.
Der nackte Informationgewinn ist natürlich möglich, aber das geht mit einer Chatfunktion auf der Homepage des Ausstellers auch. Dazu braucht es keine Messe.

Also - entweder richtig oder gar nicht.
 
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Hybrid würde ich aber so interpretieren, dass es eine sowohl-als-auch-Lösung ist und keine entweder-vor-Ort-oder-virtuell-Lösung. In einem solchen Fall könnte man ja frei wählen, ob man persönlich auf der Messe vorbeischaut oder ob man einen virtuellen Besuch abstattet.

Natürlich ersetzt ein virtuelles Angebot keine herkömmlichen Messen, aber ich denke schon, dass das eine sinnvolle Ergänzung sein kann. Ich habe erst kürzlich irgendwo einen Artikel über eine Messe im Pflegebereich gelesen, die größtenteils vor Ort stattgefunden hat - Vorträge, die es auch gab, konnten aber auch online besucht werden. Und das ist ja nur eine von vielen möglichen Optionen, wie man sowas gestalten könnte. Vorteil ist, denke ich, auch, dass man schneller mal wo reinschnuppern kann und sich unter Umständen sehr weite Wege erspart. Ich habe in den letzten Jahren zum Beispiel Fortbildungs-Webinare von zuhause aus gemacht und fand das erstaunlich gut. Und privat habe ich mir auch die Teilnahme an einem Online-Kongress zu einem Thema, das mich interessiert, gegönnt.
 
Hmm kommt darauf an worum es geht. Ja es gibt div. Online Veranstalltungen wo Ich schon dabei war wie zb. Dell,...
In meinen fall bin Ich froh wenn Ich im kühlen daheim auf meinen Feldbett entspannt einen Vortrag verfolgen kann anstatt in einen Saal in "Herrgotts früh" mit vielen anderen Leuten sitzen zu müssen.
 
Online-Weiterbildungen und Online-Messen sind aus meiner Sicht zwei verschiedene Paar Schuhe.
Online-Weiterbildungen zu einem bestimmten Thema finde ich auch gut und es ist wirklich egal, ob man einem Vortrag vor Ort oder vor dem Monitor hört. Da ziehe ich den Monitor sogar vor, weil mir das die Anfahrt und evtl. ein Hotelzimmer spart. Ich habe das in den letzten beiden Jahren oft gemacht und finde es zunehmend besser.
Kongresse und Messen sind ein anderes Ding, wie ich oben geschrieben habe. Die laufen nicht wie eine Weiterbildung "linear" ab und da bevorzuge ich den direkten Kontakt.
 
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Online-Weiterbildung und Online-Messe bzw. Online-Produktschulungen sind überhaupt nicht vergleichbar. Bei einer Messe geht es um gelebte Kundenkontakte, das geht aus meiner Sicht nur physisch vor Ort. Das ist wie im richtigen Leben, der Mensch braucht den physischen Kontakt um sich zu binden. Eine Online-Weiterbildung, wenn sie gut moderiert und technisch sauber rüber kommt, ist mal ok, aber auf die Dauer (von 2 Jahren Corona) mittlerweile genauso grauenvoll wie Online-Produktschulungen, wenn sie nicht ordentlich und vernünftig rüber kommen (Kamera, Ton, Moderation). Das fängt schon damit an, das 100x Leute beim Einwählen in den Video-Call: "Guten Morgen" sagen und alle nacheinander antworten. Da bekomme ich den K****-Reiz.
 
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Ich halte Präsenzmessen für antiquiert. Tausende Menschen reisen hunderte Kilometer an, um über Dinge zu reden über die sich genauso gut online informieren könnten. Was für eine Ressourcenverschwendung.
 
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🤪 Gerade bei den Webseiten die von Webdesigner erstellt wurden die einfach mal beweisen wollten was Technisch so geht und total unübersichtlich sind bevorzuge Ich es mittlerweile PDF Kataloge durchzublättern da finde Ich was schneller.
Aber sonst gerade auf Messen kann man sich entspannt zusammensetzen und sachen diskutieren die sagen wir mal auf einen formalen weg nicht möglich wären.
 
@TNF Apex Du bringst zwei Dinge durcheinander. Über etwas reden (Austausch) ist etwas anderes als sich über etwas zu informieren (kein Austausch, nur in eine Richtung).
 
Vielen Dank für Eure Antworten!

Ich habe mir jetzt alles durchgelesen und finde es immer wieder spannend, wie unterschiedlich Meinungen sein können. Damit habe ich aber natürlich gerechnet. Mit Online Weiterbildungen haben wir beide in diesen Jahren gute Erfahrungen gemacht. Doch wir denken ebenfalls, dass Online Weiterbildungen und Online Messen zwei verschiedene Paar Schuhe sind.

Aber mit Hybridmessen sind unseres Erachtens keine reine Online Messen, sondern eben eine Hybridlösung, gemeint. Die traditionellen Messen sind besser, da steht außer Frage.

Aber ich sehe das bei mir… Ich plane nach wie vor ungern Reisen. Also ich will hoffen, dass es keine wahren Mobilitätsprobleme mehr geben wird, aber desto flexibler ich bin, umso besser. So wird es, nehme ich an, doch auch anderen ergehen.

Besteht grundsätzlich ebenso die Möglichkeit, nicht ausschließlich Vorträge vor Ort und zusätzlich Vorträge anzubieten?
 
@bin_einverstanden man kann sich auch per Videochat ganz entspannt zusammenfinden um über Produkte zu reden.
 
Dr.No schrieb:
Das ist wie im richtigen Leben, der Mensch braucht den physischen Kontakt um sich zu binden.
Das trifft sicher auf viele Menschen zu, aber längst nicht auf alle. Ich persönlich mag echte Kontakte durchaus sehr, vor allem, weil ich seit geraumer Zeit fast ausschließlich im Homeoffice arbeite und deshalb froh bin, wenn sich mal die Möglichkeit zu Treffen von Angesicht zu Angesicht bieten.

TNF Apex schrieb:
Ich halte Präsenzmessen für antiquiert. Tausende Menschen reisen hunderte Kilometer an, um über Dinge zu reden über die sich genauso gut online informieren könnten. Was für eine Ressourcenverschwendung.
Ich selbst würde privat auch keine tausende Kilometer nur für einen Messebesuch reisen, auch wenn ich grundsätzlich gerne vor Ort herumschlendere.

MartyB schrieb:
Aber mit Hybridmessen sind unseres Erachtens keine reine Online Messen, sondern eben eine Hybridlösung, gemeint. Die traditionellen Messen sind besser, da steht außer Frage.
Ist halt die Frage. Gibt es überhaupt schon Messen, die komplett hybrid sind? Also, dass teilweise Vorträge online übertragen werden, ja klar. Und von Syma gibt es, soweit ich weiß, auch einen hybriden Messestand, der traditionell oder virtuell besucht werden kann. Aber ich glaube nicht, dass es schon Messen gegeben hat, die komplett mit hybriden Ständen ausgestattet waren. Oder liege ich da falsch? Man muss halt schauen, was sich langfristig durchsetzen wird.
 
@tabularasa Ich schrieb tausende Menschen und nicht tausende Kilometer...
 
Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass insbesondere in stressigen Zeiten oder etwa mit der momentanen Hitze einen Lapsus haben kann. In diesem Fall ist das meines Erachtens nicht so relevant. Trotzdem bin ich natürlich für weitere Erklärungen offen. :) Mal abgesehen davon weiß ich ehrlich gesagt nicht, ob es rein hybride Messen gibt. Wie sieht bei den anderen der diesbezügliche Wissensstand aus? Doch für den Fall, dass es keine rein hybriden Messen gibt… Wie läuft das ab? Sprich kann jeder Aussteller für sich selbst entscheiden, ob in einen hybriden Stand investieren möchte oder gibt es in diesem Kontext Limitierungen? @tabularasa wie hast Du erfahren, dass es solche Stände gibt? Hast Du selbst oder weißt Du von Erfahrungen mit dem Unternehmen?
 
TNF Apex schrieb:
Ich schrieb tausende Menschen und nicht tausende Kilometer...
Ja, stimmt. Tausende, die hunderte Kilometer anreisen, wenn man die Worte auf die Goldwaage legen möchte.

MartyB schrieb:
wie hast Du erfahren, dass es solche Stände gibt? Hast Du selbst oder weißt Du von Erfahrungen mit dem Unternehmen?
Eigene Erfahrungen nicht, aber es hat mir irgendwann mal einen Artikel dazu in meine Facebook-Timeline gespült und ich habe das der Neugierde halber durchgelesen.
 
Wenn ich mir das recht überlege, besteht insbesondere in diesen Zeiten zwischen Tausenden und Hunderten an Kilometern für zahlreiche Menschen kein großartiger Unterschied. Ich bekomme zwar mit, dass in Deutschland weitgehend mehr Vernunft als in Österreich herrscht, aber es gibt mit Sicherheit nach wie vor den einen oder anderen, der ungern in ein öffentliches Verkehrsmittel steigt. Oder sich mit oder ohne Maske unter andere Menschen mischt. Vor allem dann, wenn sie von Haus vorsichtig sein müssen. Das hat, glaube ich, auch den Arbeitgeber meines Freundes auf die Idee gebracht. Aber worauf bist Du über die Timeline gestoßen? Auf einen Artikel zu hybriden Messen oder zum Messebauer? Das kann ich gerade nicht herauslesen.
 
MartyB schrieb:
besteht insbesondere in diesen Zeiten zwischen Tausenden und Hunderten an Kilometern für zahlreiche Menschen kein großartiger Unterschied.
Doch, der besteht schon.
Hunderte Kilometer kann ich zur Not im eigenen Auto fahren, ohne Maske, ohne Angst vor geplatzten Anschlüssen und mit soviel Gepäck, wie ich glaube zu brauchen 😏 .
Bei Tausenden von Kilometern bleibt eigentlich nur das Flugzeug mit Maskenpflicht und Chaos an den Flughäfen. Das will ich mir wirklich nicht antun.
Meine persönliche Schmerzgrenze für eine beruflich notwendige (mehrtägige) Veranstaltung liegt bei ca. 500 km, bei rein privatem Interesse bei ca. der Hälfte. Die Verweildauer vor Ort sollte schon größer als die Zeit für Hin- und Rückfahrt sein.
 
OK, wenn Du solche Distanzen mit dem Auto zurücklegst, ist das natürlich etwas anderes. Aber ich selbst fahre nicht mit dem Auto und kenne auch relativ Menschen, die es genauso angehen. Teilweise haben sie, so wie ich, keinen Führerschein und teilweise möchten sie es umweltschonend angehen. Dann ist es eine Geschmackssache und es steht Dir frei so zu denken. Aber für andere macht es keinen großartigen Unterschied, wenn sie hunderte oder tausende Kilometer fahren. Und ja, für mich hat es jahrelang auch ohne Führerschein dank der öffentlichen Verkehrsmittel gut funktioniert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich erinnere mich gerne an einen Spruch aus einem meiner physikalischen Proseminare in den 1960er Jahren:
"Wer viel misst, misst Mist!" 😜
 
Messe hat etwas mit Sinneserfahrungen zu tun, wie fühlt sich das an, wie riecht das, ist da ein wertiger, massiver Eindruck, wie ist die Qualität.

Und: Wie sind die Kontaktpersonen, ist da Sympathie, wie geht man mit Sonderwünschen um, ist da Fachwissen?

Dann sind da viele Nebenher-Erfahrungen wie Hotels, gemeinsame Events, Entdecken anderer Umgebung.

Hybridmesse kenne ich nur als Notnagel-Präsentation auf Youtube im Coronawinter, Lust machen auf echte Messen im Sommer.
 

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