Diskussion und Meldungen über Corona, Coronavirus, COVID-19 und seine Auswirkungen auf Land, Gesellschaft, Wirtschaft

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Corona Bericht vom 21.06.2020

Hallo,

in Gütersloh sind inzwischen über 1300 Menschen positiv getestet worden, viele Menschen sind in Quarantäne.

Ich verstehe nicht wie man sich einer angeordneten Quarantäne mit Gewalt entzieht. Viele Menschen sind vor der Schließung der Wohnblocks mit Familie geflohen, einige wollen mit Gewalt die Quarantäne verlassen.

Leider ist Verstand und Rücksichtnahme auf andere Mitbürger nicht sehr weit verbreitet.

Schon in China sind über 1 Millionen Menschen vor der Abschottung der Städte geflohen, viele davon mit dem Virus.

Die errechneten Reproduktionszahlen sind wie folgt :
Reproduktionszahl mit 4-Tages-Mittel : 2,36
Reproduktionszahl mit 7-Tages-Mittel : 1,95
Geglättete Reproduktionszahl : 1,10
Das Robert-Koch-Institut arbeitet auch am Wochenende und hat heute die Zahl wie folgt errechnet :
Reproduktionszahl mit 4-Tages-Mittel : 2,88
Reproduktionszahl mit 7-Tages-Mittel : 2,03

Die letzten 3 Tage sind in der Berechnung der R-Zahl beim RKI nicht enthalten. ich weiß nicht wieso die Zahl dann trotzdem gestiegen ist. Wer weiß was an der Formel geändert wurde.

Die Gesamtstatistik :

http://download.seven-c.de/files/corona/Corona_Statistik_21.06.2020.png

http://download.seven-c.de/files/corona/Corona_Statistik_21.06.2020.htm

Die Landkreise und Städte :

http://download.seven-c.de/files/corona/Corona_Statistik_Landkreise_21.06.2020.png

http://download.seven-c.de/files/corona/Corona_Statistik_Landkreise_21.06.2020.htm

Die Statistik der Länder sortiert nach neuen Fällen pro 100.000 Einwohnern in 7 Tagen.
In den USA, Brasilien, Indien und vielen anderen Ländern steigen die Fälle immer noch ständig.

http://download.seven-c.de/files/corona/Corona_Statistik_Laender_21.06.2020.png

http://download.seven-c.de/files/corona/Corona_Statistik_Laender_21.06.2020.htm

Bleibt gesund !

Grüße Bernd
 
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BerndFfm schrieb:
Ich verstehe nicht wie man sich einer angeordneten Quarantäne mit Gewalt entzieht.
Wenn bulgarische und sonstige Niedriglohn-Empfänger vorwiegend aus dem östlichen EU-Ausland nun 14 Tage im Haus Däumchen drehen müssen, dann lebt es sich halt zu Hause in Bulgarien oder sonstwo deutlich günstiger. Evlt. kann man dort die 14 Tage am Häuschen für den Ruhestand weiterbauen. Für mich nachvollziehbar.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

magicw schrieb:
Hatte ich auch schon mal glaube ich hier gepostet - ich denke auch , dass es nicht mit der Wohn/Schlafsituation zu tun hat, sondern mit dem Betrieb. und der "Fließbandarbeit" am Fleisch.
Infizierter Atem kann sich schön auf die Schweinehälfte kondensieren und wird am Haken durch die ganze Halle von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz transportiert wo sich Kollegen durch Schmierinfektion anstecken. Aber scheinbar ist es einfacher das alles über die Wohnsituation und die ausbeuterischen Werksverträge zu erklären.
Meine Theorie scheint sich zu verdichten: Infektionen bei Tönnies steigen auf über 1300
"Bei den Testungen zeigte sich, dass die Zahl der positiven Befunde außerhalb der Zerlegung deutlich niedriger sind als in diesem Betriebsteil", hieß es weiter.
 
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BerndFfm schrieb:
Ich verstehe nicht wie man sich einer angeordneten Quarantäne mit Gewalt entzieht. Viele Menschen sind vor der Schließung der Wohnblocks mit Familie geflohen, einige wollen mit Gewalt die Quarantäne verlassen.
Da gibt es eine sehr einfache Antwort: ANGST. Wenn du in einem Land quasi eingekerkert würdest, in dem du nicht einmal ansatzweise die Landessprache beherrschst, hättest du wohl ebenfalls Angst. Und wenn du dann eine Chance siehst, dem noch zu entgehen, wirst auch die die Chance nutzen zu flüchten. Da finden keine rationalen Denkprozesse mehr statt bei diesen Leuten.
Dazu kommt, dass im Kreis Gütersloh gemäss heutigen Nachrichten sechs Personen auf der Intensivstation liegen, von denen fünf zu den betroffenen Tönnies-Arbeitern gehören. Die Aussicht, unter Umständen hier drauf zu gehen, ohne die eigene Familie nochmal zu sehen, steigert diese Angst also aus nachvollziehbaren Gründen noch.

Einen positiven Nebenaspekt kann man der Situation abgewinnen: hier treten alle Schattenseiten der EU-Personenfreizügigkeit zu Tage. Ebenso wie die drastisch auseinander klaffenden Lebensumstände und Lebenshaltungskosten in den einzelnen EU-Ländern. Es kommt nun drauf an, was man mit diesen Erkenntnissen anfängt.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

braindealer schrieb:
Erstmal müssten die Erzeuger wieder an ihrer Glaubwürdigkeit arbeiten dann kommt der Rest von alleine.
Das glaube ich nicht. "Geiz ist geil" wurde seit der Jahrtausendwende populär in Deutschland. Seit 2002 mit der Euroeinführung zog die gefühlte Inflation drastisch an, mit der Agenda 2010 kamen etliche Millionen prekärer Arbeitsverhältnisse dazu. Real und inflationsbereinigt hat die Bevölkerung in Deutschland in dern letzten 20 Jahren jede Menge Kaufkraft eingebüsst. Da müssen also erst einmal ganz andere strukturelle Probleme gelöst werden, damit erst einmal überhaupt wieder genug Kaufkraft da ist.
Ausserdem, und da bietet Corona jetzt die grosse Chance, ist es erforderlich, beim Konsum und der deutschen Reiselust ein Umdenken zu erreichen. Wer eben meint, jedes Jahr für tausende Euro Urlaub machen zu müssen, alle paar Jahre nen neuen SUV für teures Geld leasen zu müssen und auch sonst nicht viel auf den ökologischen Fussabdruck gibt, der kauft auch dann kein Qualitätsfleisch und -gemüse, wenn es denn wieder erhältlich wäre.

braindealer schrieb:
auch die der gönnerhaftigkeit. Während hier in Deutschland eher der Neidfaktor vorherrscht.
Das sehe ich ähnlich. In genau diesem Punkt ticken auch die Schweizer anders. Auch der Neidfaktor in Deutschland hängt aber sehr stark wieder vom durch die Werbung angetriebenen Konsum ab. "Dinge kaufen, die man nicht braucht, um Leute zu beeindrucken, die man nicht leiden kann". Passt wieder einmal perfekt.
 
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Unabhängig der Inflation haben die Erzeuger selbst schuld.
Schau dir die Verbraucherzentralen an, nicht um sonst haben sie genug zu tun weil die Erzeuger die Verbraucher über den Tisch ziehen. Das fängt bei minderwertigen Nüssen an und hört bei nicht mehr verkehrsfähigem Fleisch auf.
 
braindealer schrieb:
Schau dir die Verbraucherzentralen an, nicht um sonst haben sie genug zu tun weil die Erzeuger die Verbraucher über den Tisch ziehen.
Du verwechselst Erzeuger (Bauern, Fischer) und die verarbeitende Industrie. Die Verbraucherzentralen gehen gegen Schindluder der verarbeitenden Industrie vor, die Bauern haben damit absolut nichts zu tun.
 
In diesem Fall meine ich die Verarbeitende Industrie, die Bauern, Fischer sind größtenteils auch nur Opfer. Und da die Industrie unsere Lebensmittel überwiegend zusammen Panscht setze ich diese mit den Erzeugern gleich.
Landwirte, Fischer etc. sind bei Rohstofflieferanten
 
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Gormandizer schrieb:
Es ist sehr einfach, jetzt mit dem Finger auf die Besitzer der Fleischbetriebe wie Tönnies zu zeigen, weil die es gewagt haben, mit ihrem Betrieb Gewinn erzielen zu wollen. Dabei geht komplett vergessen, dass im gleichen Moment vier Finger auf einen selbst zeigen. Nachhaltig etwas ändern werdet ihr nur dann, wenn ihr alle (die Gesamtheit aller deutschen Konsumenten) endlich lernt, dass gutes Essen Geld kostet und die Menschen in den Erzeugerbetrieben und der verarbeitenden Branche auch von etwas leben müssen.
Die bröckelnde Mittelschicht, die hohe Zahl der verarmten Renter, die mit ihren Renten knapp an der Grundsicherung knapsen & die nicht unbeachtliche Zahl der Hartz4 Empfänger werden mit billigen Nahrungsmitteln sowie entsprechender Importkleidung versorgt, um Unruhen zu verhindern.

Alles insgesamt Auswüchse des seit vielen Jahren ausgeübten Neoliberalismus, der wirtschaftliche vor gesellschaftliche Interessen stellt.
Durch die aktuelle Pandemie werden nun die Probleme stark sichtbar, z.B. die Gesundheitskrise, die schlimmen sozialen Mißstände.
Wenn hier die Tafeln (1993 = 1 / 2019 = 947) nicht wären, würde das Land über kurz oder lang revoltieren.

Leider :
Tönnies-Mitarbeiter sollen aus Quarantäne geflohen sein - viele Tote befürchtet
...dem es vergönnt war, einen tollen Konzern aufzubauen, ein tolles Unternehmen
Was würde wohl Herr Welke dazu sagen ? 🤫
 
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Lopan schrieb:
Alles insgesamt Auswüchse des seit vielen Jahren ausgeübten Neoliberalismus, der wirtschaftliche vor gesellschaftliche Interessen stellt.
Ja, leider muss ich dir hier sehr recht geben. Von der früher so viel gelobten sozialen Marktwirtschaft ist nicht mehr viel übrig geblieben.
Bis zur von dir genannten Revolte kann es nicht mehr sehr lange dauern. Ein paar Jahre vielleicht noch, doch das Fass ist jetzt bereits sehr voll. Interessant ist dabei, welche Rolle die AfD spielt (besser: sich vor den Karren hat spannen lassen, weil sie verblendeterweise denken ihrer eigenen staatszersetzenden Agenda zu folgen). Eigentlich war nachfolgendes mal ein Witz, aber genau so läuft der Hase in Deutschland und vielen anderen Ländern grad mal wieder:

Ein Grossindustrieller, ein inländischer Arbeiter und ein Gastarbeiter sitzen an einem Tisch, auf dem Tisch liegen 20 Kekse. Der Grossindustrielle grapscht sich 19 und raunt dem inländischen Arbeiter zu "pass auf, dass dir der Ausländer nicht deinen Keks wegnimmt".

Im Kern subsummieren diese Auswüchse ganz gut, warum ich damals ausgewandert bin. Zwar sind die Schweizer durch und durch wirtschaftsorientiert, und erhaltene Sozialhilfe muss man hier wieder abstottern, wenn man doch wieder auf die Beine kommen sollte, nachdem man dahin abgerutscht ist, aber solch himmelschreiende Ungerechtigkeiten wie die, die in Deutschland kommentarlos von der Bevölkerung hingenommen werden, findet man hier nicht so. Diskriminierung vieler Ausländergruppen (insbesondere derer vom Balkan), ja, durch Alterung der Gesellschaft erodierendes Rentensystem ebenfalls - diesen Aspekten kann man aber wohl in keinem Industrieland der Welt dieser Tage entfliehen.
 
Ein EU-Politiker befürchtet nun viele Tote.
(Quelle:Stern)

Wenn ich das schon wieder lese, reiner Panikjournalismus. Nach bisherigem Wissen ist nicht ein einziger Mitarbeiter von Tönnies bisher erkrankt.
Und das Menschen, die sprachlich nur das Wenigste verstehen sich plötzlich einer Gefahr ausgesetzt sehen und deshalb davor fliehen wollen, ist doch wohl verständlich.
Würden wir im umgekehrten Fall wohl genau so machen wollen.
 
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Farron schrieb:
(Quelle:Stern)

Nach bisherigem Wissen ist nicht ein einziger Mitarbeiter von Tönnies bisher erkrankt.

Das stimmt nicht.
Die genaue Zahl derjenigen, die nicht symptomfrei, sondern krank sind, ist unklar. Wahrscheinlich eben auch, weil bei den Infizierten eine große Unsicherheit existiert und kaum jemand zum Arzt gehen wird, wenn es nicht unbedingt sein muss.
Diejenigen, die es nicht verhndern können, sind aber bekannt:

In den vier Krankenhäusern im Landkreis werden derzeit 21 Covid-19-Patienten stationär behandelt. Davon liegen sechs Personen auf der Intensivstation, zwei von ihnen müssen beatmet werden. Fünf der sechs sind nach Angaben des Kreises Tönnies-Beschäftigte.
Corona bei Tönnies: 1331 Infizierte - vorerst kein Lockdown
 
Gestern radeln, Parkplatz ein Feld einer Finca an einem beliebten Strand brechend voll mit Wohnmobilen und Pkw, keinerlei Abstand, chuletatas, Party.
Coronavirus, was war das noch mal?
Wenn das die "Neue Normalität" ist, dann wird es bald wieder Spaß geben auf den Intensivstationen
 
Naja, die BLM-Demos vor 14 Tagen haben doch (wieder mal) gezeigt, dass Corona bei Frischluft keine Gefahr ist. Von daher - lass sie doch Party machen, solangs nicht der fensterlose Disco-Keller ist.
 
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Wir bräuchten nach dem Ausbruch im Schlachtbetrieb von Tönnies eigentlich eine neue Zahl, die täglich veröffentlicht wird Delta(r,t), die ausdrückt wie stark sich der Ausbruch bei Tönnies auf die Reproduktionszahl auswirkt.

Hier wurde die Gesundheit von Mitarbeitern einfach nur der Gewinnmaximierung untergeordnet; dies muss einfach öffentlich werden.
 
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naja - ist doch pure Spekulation von dem. In Gangelt hat doch auch eine Kappensitzung an Fasching ausgereicht.
 
Mit der Stichprobe oder gar Kompletttest der ganzen Kreisbevölkerung gehe ich mit Herrn Lauterbach ja einig, aber mit erneutem Lockdown mal gar nicht. Mit solchen Aussagen aus dem Elfenbeinturm fungiert er wie so viele andere Politiker als Brandstifter für noch mehr Unruhen und Gewaltausbrüche. Eine Bevölkerung nimmt nur ein bestimmtes Mass an Angstmacherei auf, irgendwann ists dann genug.

Für Lauterbach sieht jedes Problem wie ein Nagel aus, weil sein einziges Werkzeug ein Hammer ist.
Eine sorgfältige Abwägung der gigantischen sozialen, gesellschaftlichen und gesundheitlichen Nachteile von Lockdowns ist ihm wesensfremd. Passend dazu gestern auf TELEPOLIS: Was ich nicht weiß, das macht mich nicht heiß
 
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Ein lokaler Lockdown wäre bei einer solch massiven Infektionslage notwendig.

Wir werden sehen was nun aus diesem Schlamassel erwächst.
 
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Lopan schrieb:
Ein lokaler Lockdown wäre bei einer solch massiven Infektionslage notwendig.
So ganz schlau werde ich aus dir auch nicht. Einerseits vermittelst du seit Wochen den Eindruck, die ganze Covid-19-Krise sei ein riesiger Spass für dich, indem du von der App bis sonstwo das Meiste ins Lächerliche ziehst, und andererseits kommt dann etwas wie dein Zitat zustande, woraus man wieder folgern kann, dass du die Situation doch sehr ernst nimmst.
Mich würden deine Beweggründe interessieren, warum genau du einen lokalen Lockdown für notwendig erachtest. Dabei bitte auch eine Definition von "lokal" aus deiner Sicht.

Meines Erachtens reichen Massentests, konsequentes Contact Tracing und Isolation/Quarantäne aller Kontakte vollkommen aus.
Erneute Lockdowns ruinieren ganze Regionen endgültig.
 
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