tecalote
Ikone
- 18.167
Long Covid: Welche Rolle spielt das Epstein-Barr-Virus? - Reaktivierung von EBV bei akuten Infektionen und Long Covid nachgewiesen - scinexx.de
Studie:
Investigation of Long COVID Prevalence and Its Relationship to Epstein-Barr Virus Reactivation
Covid-19 und Long Covid könnten durch ein latent in uns schlummerndes Virus verstärkt werden – das Epstein-Barr-Virus (EBV).
Dieses in 95 Prozent aller Menschen vorhandene Virus ist normalerweise inaktiv, scheint aber bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 reaktiviert zu werden, wie nun Analysen belegen. Demnach ist EBV in bis zu 90 Prozent der akuten Covid-19-Fälle und bei 73 Prozent der Long-Covid-Patienten aktiv.
Studie:
Investigation of Long COVID Prevalence and Its Relationship to Epstein-Barr Virus Reactivation
Covid-19 und Long Covid könnten durch ein latent in uns schlummerndes Virus verstärkt werden – das Epstein-Barr-Virus (EBV).
Dieses in 95 Prozent aller Menschen vorhandene Virus ist normalerweise inaktiv, scheint aber bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 reaktiviert zu werden, wie nun Analysen belegen. Demnach ist EBV in bis zu 90 Prozent der akuten Covid-19-Fälle und bei 73 Prozent der Long-Covid-Patienten aktiv.
95 Prozent aller Menschen tragen das Epstein-Barr-Virus (EBV) in sich. Normalerweise bleibt dies folgenlos, nur bei einer Infektion erst im Jugend- oder Erwachsenenalter kann das Virus das Pfeiffersche Drüsenfieber auslösen. Aber selbst nach Abklingen dieser Krankheit bleibt der zu den Herpesviren gehörende Erreger lebenslang latent im Körper – meist unbemerkt.
Vermehrte EBV-Reaktivierung bei akutem Covid-19
Es mehren sich die Anzeichen, dass die Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 auch das Epstein-Barr-Virus wieder aufweckt. Forschungsteams in China, Frankreich, Italien und Österreich haben eine EBV-Reaktivierung bei 78 bis 95 Prozent der Patienten mit akutem Covid-19 nachgewiesen.
Diese Reaktivierung könnte auch an der Schwere eines Covid-19-Verlaufs beteiligt sein.
EBV auch bei zwei Drittel der Long-Covid-Patienten
„Wir haben beobachtet, dass viele der mit Long Covid verknüpften Symptome denen sehr ähneln, die bei einer Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus auftreten können“, erklären die Forscher. Zu diesen gehören Fatigue, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Fieber, Hautauschläge, aber auch neurologische Störungen. Für ihre Studie testete das Team 185 Patienten, deren positiver Corona-Test 90 Tage zurücklag, auf die für die Reaktivierung von EBV typischen Antikörper.
Das Ergebnis: Rund ein Drittel der Testpersonen zeigte drei Monate nach der Corona-Infektion typische Long-Covid-Symptome. Der Anteil der EBV-Reaktivierung lag bei diesen Patienten bei 66,7 Prozent, wie Gold und seine Kollegen berichten. Bei den Testpersonen ohne Spätfolgen lag der Anteil dagegen nur bei zehn Prozent. In einer zweiten Teilstudie fanden die Mediziner ähnlich erhöhte EBV-Werte bei Patienten, deren Coronavirus-Infektion erst einen Monat zurücklag.
Übereinstimmung auch bei den Symptomen
Nach Ansicht von Gold und seien Kollegen sprechen diese Ergebnisse dafür, dass die Infektion mit SARS-CoV-2 auch eine Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus auslösen kann – und dass diese bei Long-Covid-Patienten noch Monate nach der Infektion anhalten kann. „Viele Symptome von Long-Covid könnten demnach gar keine direkte Folge von SARS-CoV-2 sein, sondern auf die von Covid-19 provozierte EBV-Reaktivierung zurückgehen“, konstatieren die Forscher.
„Auch wenn die EBV-Reaktivierung nicht an allen Fällen schuld sein wird, die Daten deuten darauf hin, dass es bei vielen oder vielleicht sogar den meisten Fällen von Long Covid eine Rolle spielt“.
Neue Ansätze für Therapie von Long-Covid
Sollte sich dies bestätigen, könnte dies neue Ansätze für eine Therapie von Long-Covid eröffnen. Denn es gibt einige antivirale Mittel, die die Vermehrung der reaktivierten Epstein-Barr-Viren zumindest eindämmen können.
„Wenn eine direkte Rolle der EBV-Reaktivierung bei Long-Covid durch weitere Studien gestützt wird, dann bietet das die Chance auf eine bessere Diagnose von Long Covid, aber auch auf einen möglichen therapeutischen Nutzen von antiviralen Herpeswirkstoffen wie Ganciclovir“.
Vermehrte EBV-Reaktivierung bei akutem Covid-19
Es mehren sich die Anzeichen, dass die Infektion mit dem Coronavirus SARS-CoV-2 auch das Epstein-Barr-Virus wieder aufweckt. Forschungsteams in China, Frankreich, Italien und Österreich haben eine EBV-Reaktivierung bei 78 bis 95 Prozent der Patienten mit akutem Covid-19 nachgewiesen.
Diese Reaktivierung könnte auch an der Schwere eines Covid-19-Verlaufs beteiligt sein.
EBV auch bei zwei Drittel der Long-Covid-Patienten
„Wir haben beobachtet, dass viele der mit Long Covid verknüpften Symptome denen sehr ähneln, die bei einer Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus auftreten können“, erklären die Forscher. Zu diesen gehören Fatigue, Schlafstörungen, Verdauungsprobleme, Kopfschmerzen, Fieber, Hautauschläge, aber auch neurologische Störungen. Für ihre Studie testete das Team 185 Patienten, deren positiver Corona-Test 90 Tage zurücklag, auf die für die Reaktivierung von EBV typischen Antikörper.
Das Ergebnis: Rund ein Drittel der Testpersonen zeigte drei Monate nach der Corona-Infektion typische Long-Covid-Symptome. Der Anteil der EBV-Reaktivierung lag bei diesen Patienten bei 66,7 Prozent, wie Gold und seine Kollegen berichten. Bei den Testpersonen ohne Spätfolgen lag der Anteil dagegen nur bei zehn Prozent. In einer zweiten Teilstudie fanden die Mediziner ähnlich erhöhte EBV-Werte bei Patienten, deren Coronavirus-Infektion erst einen Monat zurücklag.
Übereinstimmung auch bei den Symptomen
Nach Ansicht von Gold und seien Kollegen sprechen diese Ergebnisse dafür, dass die Infektion mit SARS-CoV-2 auch eine Reaktivierung des Epstein-Barr-Virus auslösen kann – und dass diese bei Long-Covid-Patienten noch Monate nach der Infektion anhalten kann. „Viele Symptome von Long-Covid könnten demnach gar keine direkte Folge von SARS-CoV-2 sein, sondern auf die von Covid-19 provozierte EBV-Reaktivierung zurückgehen“, konstatieren die Forscher.
„Auch wenn die EBV-Reaktivierung nicht an allen Fällen schuld sein wird, die Daten deuten darauf hin, dass es bei vielen oder vielleicht sogar den meisten Fällen von Long Covid eine Rolle spielt“.
Neue Ansätze für Therapie von Long-Covid
Sollte sich dies bestätigen, könnte dies neue Ansätze für eine Therapie von Long-Covid eröffnen. Denn es gibt einige antivirale Mittel, die die Vermehrung der reaktivierten Epstein-Barr-Viren zumindest eindämmen können.
„Wenn eine direkte Rolle der EBV-Reaktivierung bei Long-Covid durch weitere Studien gestützt wird, dann bietet das die Chance auf eine bessere Diagnose von Long Covid, aber auch auf einen möglichen therapeutischen Nutzen von antiviralen Herpeswirkstoffen wie Ganciclovir“.
Zuletzt bearbeitet: