Bahn - richtiger Weg in die Zukunft oder nicht?

  • 36 Antworten
  • Letztes Antwortdatum

Ist die Bahn ein zuverlässiges Unternehmen?

  • Ja

    Stimmen: 2 10,0%
  • Nein

    Stimmen: 18 90,0%
  • keine Ahnung

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    20
Schinenverkehr soll nach über 100 Jahren in der Stadt als Tram wiederaufgebaut werden für weit über 1 Milliarde... ähm das glaub ich nicht. Im Sommer stimmt die Stadt darüber ab... die Woche gabs neue Infos, es soll mit einem Knotenpunkt alles noch weiter ausgebaut werden, Velodrom (war als Ersatz-Theater seit 10 Jahren nicht mehr im Betrieb) soll dafür abgerissen werden... natürlich wird dies noch mehr kosten... ein weiterer Schandfleck soll da wohl entstehen, der Busbahnhof reicht den Statverschandler wohl noch nicht. Allein das Museum der Bayerischen Geschichte ist zum Kotzen, danke an die CDU/SPD Deppen in Regensburg und München die uns dem Mist in Kotz-Design beschert haben. Die Stadt geht unter... hoff die Züge fahren pünkltich ab, weg von da.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das mit der Strecke von Rotterdam nach Genua liegt aber auch an den Bürgern. Jedes Dorf hier, das irgendwie betroffen ist macht ne IG auf und will eine andere Streckenführung oder unterbunden oder was weiß ich. Offenburg wird jetzt untertunnelt deswegen, andere Abschnitte umgeplant. Die Bahn wüsste schon was sie will, aber das wollen die Bürger so nicht. Also wird es teurer und dauert länger.
 
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An all jene "Bahn Streik Hetzer" :
Wer im Jahre 2024 noch immer NICHT den NUTZWERT einer Gewerkschaft verstanden und on top zudem nicht kapiert hat, dass Streiks "weh tun müssen" um stabile Tarifverträge und Lohnerhöhungen durchzuboxen, dem empfehle ich dringend, mal 6 - 12 Monate mit Zeitarbeit seine Brötchen zu verdienen.

Dieses HIRNLOSE Geheule aus der rechtspopulistischen Ecke, gerne skandiert von den einen oder anderen arglosen Zeitgenossen, ist eindeutig nur dumm und bei genauer Betrachtung sollte jedem autark DENKENDEN (!) Menschen bewußt werden, welche Ziele mit derlei manipulativen Äußerungen bezweckt werden.

My 50 Cents....
 
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@Nightly
Ich kann die Menschen, die sich über die Streiks bei der Bahn aufregen durchaus gut verstehen, obwohl ich Mitglied einer Gewerkschaft immer für die Mitarbeiterrechte eintreten würde.

Das Problem mit den Streiks bei der Bahn liegt doch wohl zum großen Teil eher daran, dass in diesem Konzern zwei Gewerkschaften mit der EVG und der GdL aktiv sind, die sich profilieren wollen um Mitglieder dazu zugewinnen , bzw. der anderen Gewerkschaft abzuwerben, um selbst stärker aufgestellt zu sein - was natürlich auch für die Gewerkschaft höhere Beitragseinnahmen bedeutet.

Dieser Kampf wird dann auf dem Rücken der gesamten Gesellschaft ausgetragen, die auf den ÖPNV angewiesen ist um ihre Arbeitsplätze, etc. zu erreichen und dann mit erheblichen Problemen zu kämpfen haben, mal vom gesamtwirtschaftlichen Schaden mal abgesehen.

Der Tarifkonflikt zwischen DB und GdL hätte sehr viel früher enden können, wenn sich nicht zwei Hitzköpfe gegenseitig hätten zeigen wollen, wer die Macht hat um die eigene Hybris zum leuchten zu bringen.

Und wenn wir jetzt ganz ehrlich sind, wird die EVG nun bei den nächsten Tarifverhandlungen ihre Forderungen noch höher schrauben, denn immerhin will man ja den Abschluss der GdL überbieten.

Es ist vielleicht an der Zeit, die DB AG wieder in die Deutsche Bundesbahn zu überführen und das Personal im Fahrbetrieb wieder zu beamten zu machen - denn wenn wir eine Mobilitätswende in Deutschland erreichen wollen setzt dies zwingend voraus, das Züge immer zuverlässig fahren ohne durch Tarifkonflikte beeinträchtigt zu werden.

Selbiges gilt natürlich auch für die anderen Anbieter im ÖPNV.
 
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Hallo @Nightly
Nightly schrieb:
dem empfehle ich dringend, mal 6 - 12 Monate mit Zeitarbeit seine Brötchen zu verdienen.
Zeitarbeit oder Leiharbeit?
Oder beides?
Zeitarbeiter kannst Du auch in einer renommierten Firma sein.
Ich war 6 Monate Leiharbeiter (56, nicht zu alt, sondern überqualifiziert, ein Schelm wer sich Böses dabei denkt) bei einer Leiharbeitsfirma. Ich für einen Hungerlohn, für die Leiharbeitsfirma war ich das beste Pferd im Stall....
Früher war die Hautfarbe eine andere, heute ist die Hautfarbe leider weiß....
Nach den 6 Monaten wurde ich von der renommierten Firma als Leiharbeiter für 1 Jahr übernommen.
Aber immer noch für einen Hungerlohn, aber etwas mehr wie bei der Leiharbeitsfirma....
Ich hatte Glück und wurde nach dem 1 Jahr unbefristet übernommen....
 
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@Nightly
Streiken und Gewerkschaften, ich frage mich zwar gerade, was das jetzt hier zu suchen hat, aber ich gebe dir vollkommen Recht :)
Streiken ist ein sehr gutes Recht, und dass es Gewerkschaften gibt ebenfalls, gar keine Frage. Ich selber bin auch Gewerkschaftsmitglied.

Mir kommt aber bisweilen der Eindruck auf, dass wir hier ein bisschen zu viele Gewerkschaften haben.
Nehmen wir mal den Luftverkehr. Erst streikt das Bodenpersonal. Und wenn die fertig sind, dann fängt das Kabinenpersonal an zu streiken. Und wenn die fertig sind, dann kommt das Sicherheitspersonal um die Ecke, und fängt auch an zu streiken. Und wenn du dann denkst, das war's dann jetzt wohl, nein, dann fangen die Piloten an zu streiken. Und wenn die fertig sind, dann kommt wieder dieser Hitzkopf von den Lokführern mit seinem Bahnstreik. Und dann gibt es teilweise noch mehrere Gewerkschaften für ein und die selbe Berufsgruppe.
Das - in Summe - kanns nicht sein ;)
 
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Oh doch, kann es. 😎

Das nennt man demokratische Grundrechte und die gibt's nun mal für Jedermann und nicht nur selekiv😉 @Queeky 😜
 
Nur dass man in der letzten Jahren quasi immer nur vom Zug und Flugpersonal von Streiks gehört hat. Kann mich nicht erinnern wann das letzte mal mein Metzger oder der Bäcker gestreikt hätte oder die Verkäufer in irgendwelchen Märkten. Auch der Müll wurde über die letzten Jahrzehnte immer schon pünktlich abgeholt, auch das Papier mittlerweile auch der Biomüll und bei uns gibt's nur noch die gelben Säcken, bei uns kommt der Plastik und Metall in einem einzigen Sack. Wäre vielleicht schön wenn die Bauarbeiter auf der anderen straßenseite auch mal streicken würden zumindestens von 6 bis 8 Uhr, das Glück werde ich aber nicht haben. Lehrer Kindergärtnerinnen und so weiter kann mich auch nicht erinnern wann ist das letzte mal war. Gefüllt aber einmal im Monat ist irgendeins der erstgenannten immer mit streiken beschäftigt, dass man dann lieber ein Auto besitzt und damit rumfährt versteht sich ja dann mittlerweile doch von selbst wir sind in den letzten paar Jahren abgelaufen ist.
 
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@DOT2010 nur weil du eine extrem selektive Wahrnehmung hast, bedeutet es nicht, dass es keine Streiks gibt. Lehrer sind Beamte, die dürfen nicht streiken. Erzieher haben zuletzt im Dezember 23 gestreikt. Warnstreik im Einzelhandel gab es vor Ostern 24. Also von wegen nur die Bahn streikt. Der Impact ist halt ein anderer. Wenn nur 50% der Lokführer streiken würden, ginge trotzdem kaum was. Beim Einzelhandel ist anders.

Im Bau sind gerade Verhandlungen am laufen, evtl wird bald gestreikt. Man ist da weit auseinander.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich fahre weiterhin gerne mit der Bahn, im Regionalverkehr. Zumal ich da trotz Deutschland oft in den Genuss von Schweizer Qualitäten komme (Thurbo). Nicht mal Streiks behindern dann, sofern es nicht die Leitstelle betrifft. Nicht repräsentativ, verdeutlicht aber den Unterschied.

Wenn der sehr unpünktlich ist, dann weil die Strecke blockiert ist, weil ein Ast oder Lebensmüder sich einmischte, oder jemand trotz Deutschland seinen Sohn wichtiger fand als sein Auto:
Schwarzwaldbahn stößt mit leerem Auto zusammen

Mit der DB merkt man freilich, dass es überall klemmt, und wenn ein Zug defektbedingt nur halbe Länge hat, entsprechend voll, ändert sich das mangels Ersatz wochenlang nicht.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Queeky schrieb:
Das - in Summe - kanns nicht sein ;)
Streikrecht für wichtige Infrastruktur einschränken? Schwieriges Thema. Dieses Personal hat einen deutlich längeren Hebel als andere, aber wie will man das regulieren? Kannst nicht jeden UFO zum Beamten machten.
 
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Ich bin Fahrdienstleiter (neuerdings in den Medien ja "Zugverkehrssteuerer" genannt 🤦‍♂️) seit vielen vielen Jahren und liebe meinen Job trotz allen (dazu mal gleich mehr). Bin im Netz Frankfurt Main tätig auf mittlerweile 5 Stellwerken (was schon viel für eine Person im Bahnwesen ist).

Wie gesagt, ich liebe meinen Job, ich wollte diesen ja und möchte trotz allem nicht mehr ins Büro wie vorher zurück.

Ich könnte mich über die Thematik Bahn lange und ausführlich unterhalten, ohne meinen Arbeitgeber dabei zu sehr zu kritisieren, aber möchte ich nicht. Deshalb nur paar "kurze" Worte:

Das Problem hat eigentlich schon mit der Privatisierung begonnen, denn private Aktiengesellschaften sind nicht wie Bundeseinrichtungen auf die Bedürfnisse und das Wohl der Bevölkerung aus, sondern hier geht es rein klassisch um Kosten/Umsatz/Gewinn/Margen und ganz wichtig: Provisionen für Manager!

Das ist bei einem Betrieb wie die Deutsche Bahn der komplett falsche Ansatz. Es gab zwar vor vielen Jahren ein Umdenken, das hat aber bis heute nur zum Teil gefruchtet. Der Bahn sind die Befriedigung ihrer hohen Manager, die festgeschrieben Provisionen in ihren Verträgen haben samt hohem Gehalt, wichtiger als die Leute, die den täglichen Bahnbetrieb steuern, dafür sorgen das Züge so gut wie möglich pünktlich fahren, überhaupt fahren und vor allem sicher fahren - neben Fdls sind die noch Tfs, LsT, Fahrbahn und Disponenten.

Ein Herr Lutz als Beispiel hat letztes Jahr in seiner Provision einen Pünktlichkeitsbonus mit drin erhalten. Ich möchte gar nicht sagen, er verdient keine Provision, aber für Pünktlichkeit? Wo er hat konkreten Einfluss darauf? Wir die einen ganz konkreten Einfluss darauf haben, kriegen sowas nicht..... Jetzt sollen wir an der Front motiviert sein?

Ein Alltag eines Fdls/Tfs sieht seit Jahren wie folgt aus und jetzt vergleicht das mal mit euch, wann ihr mal so etwas hattet und das ist bei uns ein Dauerzustand:

- genereller Schichtdienst (Früh-/Spät-Nacht) mit allen damit verbunden Nachteilen (zB gerade jetzt im Sommer wenn draußen wieder mehr los ist Schlafstörungen weil du nachmittags vor einer Nachtschicht pennen musst)
- Tagdienste (Früh/Spät) können im 2 Schicht System bis zu 9 Stunden 57 Minuten mal ausfallen (gerade so unter der magischen 10 Stunden Regel wo das dann über den BR laufen muss)
- Einmal an einem Wochenende Nachtschichten von 12 Stunden, die sich trotz Betras nachts und Fahrten extrem ziehen können
- Mit Glück hat man mal alle 2 Wochen zwei Tage am Stück frei, selten mal 3 außer man arbeitet auf einer Nebenbahn im 2-Schicht System
- Man bekommt wöchentlich Anrufe/SMS ob man für einen Kollegen einspringen kann, der ausfällt
- Dadurch bedingt, extrem viele Überstunden (alleine nur im letzten Jahr hatte ich persönlich knapp über 250 Ü-stunden)
- Weil der Personalmangel herrscht, kannst du die Ü-stunden nicht abfeiern
- die Bahn bietet dafür ein Bonusauszahlungsprogramm am Ende eines Jahres an. Aber nicht steuerfrei, d.h. gerade mit Lohnsteuerklasse 1 hast du von deinen hart erarbeiteten Ü-stunden samt dem gut gemeinten Bonus deines Arbeitgebers obendrauf fast gar nichts, weil Papa Staat dir dafür noch in den Arsch tritt! Nach dem Motto Danke für deine harte Arbeit, gib mir meinen Anteil.
- Kurzfristige Urlaubswünsche, gerade in Ballungsgebieten, sind nur selten 1:1 umsetzbar, d.h. man selber ist kaum flexibel, man muss alles exakt und mit Stress verbunden privat planen. Ist man Single, hat man dadurch noch einen extremen Vorteil, weil man keine Frau und ggf. Kinder noch an der "Backe" hat, die einen auch sehen wollen und was unternehmen wollen.


Dazu kommt deine Verantwortung:

- Du stehst schon mit Beginn der Tätigkeit mit einem Bein im Knast, weil ein Fehler und die Staatsanwaltschaft samt Eisenbahnbundesamt kommt als erstes zu dir als Fdl
- Du hast die Verantwortung über die ganzen Menschen, die in deiner Schicht in den Zügen sitzen
- Du musst in Störungsfällen exakt die Vorschrift anwenden, um Fehler und Betriebsgefahren zu vermeiden. Machst du letzteres oder größere Fehler ohne direkte Betriebsgefahr, war es das erstmal. Darfst erstmal nicht mehr weiterarbeiten.


Und für alle das oben bekommst du ein Gehalt, was verglichen zB mit einem Fluglotsen nur Durchschnitt ist (ohne Berücksichtigung der Schichtzuschläge), hast aber die selbe Verantwortung. Du siehst aber, wie die ganzen Manager, frisch gebackenen Möchtegernstudenten in höheren Positionen mehr Gehalt bekommen, Provisionen oben drauf, flexible Arbeitszeiten haben, Homeoffice jederzeit machen können und dann sollst du motoviert den Bahnbetrieb aufrechterhalten?

Wenn Züge ausfallen, vorzeitig enden, in kleinerer Traktion fahren etc. bist du als Fdl/Tf/Disponent für alle Passagiere da draußen der totale Buhmann, sitzt du auf einem Stellwerk in der Nähe zum Bahnsteigs, wirst du noch beschimpft.
Das ist das traurige an der ganzen Sache, keiner da draußen weiß, wie wir uns fühlen, was wir eigentlich leisten, wie erschöpft wir manchmal sind und trotzdem hat keiner dafür Verständnis weil es keiner leider versteht oder verstehen will. Ich würde gerne mal Leute aus ihren tollen Bürojobs sehen die nichts anderes kennen, mal eine Woche mit als Fdl zu laufen - in einem Ballungsgebiet....

Leider bekommen wir keine neuen Leute, weil der glorreiche Nachwuchs keinen Bock auf Schichtarbeit hat, Homeoffice und flexible Arbeitszeiten will, gutes Geld dabei noch verdienen will und eigentlich gar nichts machen will. Und diese Leute, wenn sie zur Bahn kommen, wollen einem frisch nach ihrem Studium ohne Praxiserfahrungen dann erzählen, wie der Bahnbetrieb draußen funktioniert? In der theoretischen Welt bei denen funktioniert das alles wunderbar, ja kann man machen, von der Praxis weit entfernt. Die Leute nehme ich schon gar nicht ernst und beende dann auch meist ein Telefonat mit dem Hinweis, sie sollen mal für ne Woche den echten Bahnbetrieb kennenlernen.

Ich erinnere nur an diverse Fehlentscheidungen mancher Manager (zB Klimaanlagen bei ICEs) und deren Auswirkungen. Da ging es um Kosten sparen (Stichwort private AG was nie gut ist für ein Unternehmen wie die Bahn) und hat wegen deren Fehlentscheidungen am Ende mehr gekostet als gespart. Haben sie dennoch ihre Provision am Ende erhalten? Wahrscheinlich..... Noch ein Tritt mehr gegen uns an der Front. Das hätten wir uns mal erlauben sollen....


Was also kann die Bahn noch verbessern?

- Ist die Verstaatlichung die beste Lösung? Schwer zu sagen, aber zumindest für InfraGo und die EIU wäre das eine Lösung
- Definitiv Gehaltsanpassungen für die eigentlich wichtigsten Leute im Bahnbetrieb, welche in der Front täglich wirken
- Wichtige Entscheider sollten bei mir ohne mehrjährige Praxiserfahrung an der Front keine Entscheidungen trreffen


Ein großes Thema bleibt aber der Personalmangel, die heutige Jugend hat doch kein Bock darauf und hat null Vorstellung was Bahnbetrieb bedeutet - mit welcher Verantwortung. Wenn bei mir ein EiB Azubi sitzt und der die ganze Zeit auf Handy Filme schaut und dann im Stuhl einpennt (wirklich so passiert), ist eh alles verloren. Und diese sollen dann später mal Züge mit Menschen drin sicher fahren? Bitte nicht wenn ich da drin sitze. Quereinsteiger machen einen 3-Monats Kurs und kriegen in Kompaktwissen den ganzen Bahnbetrieb mit Störungen beigebracht (alleine der Teil Störungen geht bei der echten Ausbildung knapp 6 Monate). Viele verstehen nicht, dass die Ausbildung kein Zuckerschlecken ist. Die denken sich, ich mache jetzt mal ne kurze Ausbildung bei der Bahn, bin von der Straße weg und dann mal sehen....
Die werden in den 3 Monaten überworfen mit Fachbegriffen, Vorschriften und Handlunsgweisungen. Wer nicht mitkommt, hat verloren und Lernen wollen heutzutage die wenigstens nur noch. Deswegen sind auch die Durchfallquoten, sowohl bei klassischen EiBs wie Quereinsteiger extrem hoch und wieder fällt alles zu Lasten auf uns, weil wir die dann eigentlich eingeplanten Schichten dann wieder übernehmen dürfen, also wieder keine Freizeit.

Es ist daher auch kein Wunder, dass sich immer mehr Kollegen krankmelden (müssen), bei manchen, die das seit 40+ Jahren machen, geht das nicht mehr. Und dennoch sind diese für Fahrgäste, bei allen Respekt für deren Situation, die Buhmänner und werden noch beschimpft. Unfassbar und traurig zugleich.

Ich blicke nicht optimistisch in die Zukunft, die Bahn wird es weiter geben, keine Frage. Aber ohne Nachwuchs, ohne gleichberechtigte Handlung bei wichtigen Themen (Gehalt und Co.) werden Zugausfälle, Verspätungen etc. immer mehr zunehmen, denn in den nächsten Jahren gehen auch sehr viele Beamte noch in die Rente und es kommen nicht genug neue Leute nach, siehe oben meine Begründung dazu aus der Praxis.

Immerhin hat die Bahn für ihre Manager und Büroleute einen ersten Einstellungsstopp verhängt, zumindest habe ich gestern was dazu gelesen, Nur noch mit Genehmigungen dürfen dort neue eingestellt werden warum? Kosten sparen. Da sind wir wieder beim Thema. Hätte man mal die ganzen Jahre mehr auf uns an der Front gehört und investiert und die noch höheren Provisionen für vermeintliche Managerexperten gelassen, vielleicht wäre es etwas besser.

Da sind wir abschließend wieder beim Thema, eine Privatisierung bei der Bahn ist nicht gut, da geht es nur um Kosten/Gewinn/Margen und das ist fatal für ein ehemaliges und dennoch noch eigentliches staatliches Eisenbahntransportunternehmen.


Dennoch, ich liebe meinen Job (noch) weiter, ich freue mich jeden Tag Züge sicher und pünktlich fahren zu können und gehe motiviert zur Arbeit. Das ist bei solch einem Job das wichtigste - für mich und alle Fahrgäste....
 
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Diverse Institutionen hätten einfach niemals privatisiert werden dürfen. Aber das nur am Rand und ist eigentlich ein eigenes Thema wert (über das man sich aufregen kann).
Danke für deinen ausführlichen Beitrag, @MMI 😘
Ich hatte vor einigen Jahren mal eine Zusage bei der Bahn und bin froh, dass ich es nicht gemacht habe. Schon damals dachte ich mir, dass die DB einfach zu groß und zu chaotisch (edit: und leider auch gewinnorientiert!) ist, auch wenn ich meinen Job, trotz schräger Arbeitszeiten, bestimmt gemocht hätte.
 
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Ich kann dazu aus meinem Bereich beisteuern, dass ich viele Bauingenieur-Abolventen kenne, die zur Bahn gegangen sind, es dort aber nicht lange ausgehalten haben ... und die, die geblieben sind, sind nicht unbedingt diejenigen, die dazu beitragen, die Bahn-Infrastruktur zeitnah und in der notwendigen Qualität zu erhalten bzw. zu erneuern 🙄

Sagt ein überzeugter Bahnfahrer (der leider auch immer mehr die Lust verliert) ...
 
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Ich komme aus der Region rund um Starnberg.
Für Pendler (hier: München) empfinde ich die Bahn als eine Frechheit. Viel zu wenig Sitzplätze, ein Wagen mehr würde schon ein kleines Wunder bewirken.

Nutze die Bahn aber gerne mal für weitere Strecken, bei mir also oft Frankfurt und Berlin.
Wenn alles funktioniert, ist es wirklich ok. Sollte man aber mehr als einmal umsteigen müssen, wird es schon spannend.

Bei den Fernreisen nutze ich immer die 1. Klasse und Ruhebereich. Das ist problemlos. In der 2. Klasse hatte ich im sogenannten Ruhebereich Leute mit pöbelhaftesten Verhalten erlebt, wie Füße auf dem Tisch, oder Extrembeschallung der anderen Fahrgäste. Den Mitarbeitern war das egal.
 
@MMI vielen Dank für deinen Beitrag. Sowohl hier als auch auf der Arbeit! Das der Job nicht einfach ist, war mir klar. Aber das klingt schon übel.
Aber wenn man manche hier im Forum liest sind die Manager Boni voll berechtigt und streiken Ist böse.
 
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@MMI
Was du schreibst, beschreibt die Situation im Konzern Bahn zu 100% bei dem Personal, das für den Fahrbetrieb zuständig ist.

In meiner ehrenamtlichen Funktion habe ich auch Kontakt zu ehemaligen hauptamtlichen Mitarbeitern der EVG, die Früher als Lokführer tätig waren und diese bestätigen können und bei aller Abscheu den Weselsky und die GdL, die Forderungen nach der 35 Stunden/Woche für berechtigt ansehen.

Leider ist das was du beschreibst nicht nur ein Problem bei der Bahn sondern betrifft z. B. auch die Busfahrer im ÖPNV, bei denen ziemlich ähnlich aussieht, wenn es um Arbeitszeiten und Nachwuchs angeht, nur dass dort die Verdienstmöglichkeiten noch niedriger sind.

Viele haben überhaupt keine Ahnung unter welcher Anspannung, bzw. zeitlichen Belastung der Fahrer steht, der einen auf der Strecke von A nach B sicher ans Ziel bringen soll.

Wir wollen einen Mobilitätswandel in Deutschland erreichen, den wir allein, damit er günstig bleibt, auf dem Rücken der Beschäftigten austragen. Wenn sich aber bei der Attraktivität dieser Berufe nichts ändert, wird dieser allein daran scheitern, dass in einigen Jahren das Fahrpersonal nicht mehr vorhanden ist.
 
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merlin2100 schrieb:
Wir wollen einen Mobilitätswandel in Deutschland erreichen,
den wir ganz sicherlich auch nicht dadurch erreichen, dass es für mich (vom Zeitaufwand mal ganz abgesehen) für mich billiger war, von Aachen nach Graz zu fliegen, als mit Bahncard 50 und Großkundenrabatt mit der Bahn zu fahren 🙄

Und zum Thema "Zuverlässigkeit" hier noch ein tagesaktuelles Erlebnis: Was macht ihr gerade so? (2024) (Plauderecke) ...
 

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