Autonomes Fahren - Ethik und Moral

  • 6 Antworten
  • Letztes Antwortdatum
Raz3r

Raz3r

Ehrenmitglied
20.057
Keine Ahnung, ob hier große Lust dazu besteht, aber ich finde, dass das Thema sehr spannend ist und es sich lohnt, sich auch hinsichtlich der ethischen und moralischen Problemstellungen, gerade in Bezug auf Abwägung bei unvermeidbaren Unfällen, auseinander zu setzen. Sehr spannendes, wenn auch stark vereinfachtes, Gedankenexperiment des MIT. Wer Lust hat, hier gehts lang.

Ich persönlich denke, dass vor einem vollständig autonomen Fahren, gerade diese Problematik rechtssicher geklärt sein muss. Da wir allerdings bereits eine höchstrichterliche Entscheidung haben, welche untersagt, den Menschen zu verdinglichen (also keine Abwägung zwischen dem Kranken, Alten, bösen, guten, schönen.... getroffen werden darf), ist unter den aktuellen Voraussetzungen kein Vorankommen denkbar.
 
Also gerade bei dieser Problemstellung sehe ich Vorteile beim autonohmen fahren. Die Elektronik kann die jeweilige Situation besser analysieren. Zum Beispiel wo der Bremsweg etwas länger ist bevor es zum Unfall kommt (und wenn es nur 30cm sind). Oder welches Auto stabiler ist wenn man sich zwischen mehreren "entscheiden" muss.
Und eine Elektronik steht auch nicht vor der Entscheidung Jung,Alt, Gesund,Krank. Das dürfte sie nicht erkennen sondern maximal Groß/Klein.
 
Zuletzt bearbeitet:
Guter Einwand. Mir geht es in aller Linie um terminale Entscheidung bei unvermeidbaren Unfällen. Wie soll entschieden werden, wer wahrscheinlich tot gefahren wird und wer leben darf.
 
Was ich beschrieben hatte galt ja für unvermeidbare Unfälle. Die Technik kann aber durchaus Möglichkeiten berechnen, wo der Schaden unter Umständen geringer ausfällt. Das fehlte mir übrigens bei den Gedankenexperimenten unter dem Link. Warum kann das Auto nicht einfach gegen die Begrenzung fahren um die Geschwindigkeit zu reduzieren? Das verhindert vielleicht nicht den Unfall, allerdings die Auswirkung. Und für den Fall das die Schadenswahrscheinlichkeit gleich hoch ist hilft ja sowieso nur "draufhalten".
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich formuliere es um. Ein Auto, ausschließlich zwei Möglichkeiten. Entweder in die eine Gruppe Menschen (drei alte Männer) oder in die andere Gruppe (drei Kinder und eine Schwangere) fahren. In beiden Fällen sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Tote zu beklagen bzw. die Folgen nicht berechenbar. Wie soll die KI entscheiden wer stirbt und wer leben soll.
 
Gar nicht. Das wo d nicht wirklich funktionieren. Hat den keiner von euch iRobot gesehen oder Terminator gesehen?

Und jetzt im Ernst. Ich würde mich da sehr schwer tun wenn die Maschine für mich steuert.

Und jetzt mal anders rum gefragt, in welche Gruppe würdest du steuern ? Vielleicht beantwortet das ja deine Frage.
 
Das ist doch genau der Punkt. Im Endergebnis muss ich für mich sagen, dass autonomes Fahren nur dann gelingen kann, wenn die Rahmenbedingungen verändert werden. Ausschließlich Autostraßen auf denen keinerlei Fußgängerverkehr stattfindet. Somit sind beeinflussende und unberechenbare Faktoren (Mensch) nicht vorhanden. Alternativ, datenschutztechnisch allerdings höchst bedenklich, die alte Leier vom implantierten Chip. Wenn jeder und alles die Position von jedem und allem kennt, könnte das funktionieren.

Mir fehlt bei aller Euphorie und der gekünstelten Aufbruchstimmung einfach ein bisschen die Transparenz was eben genau diese Problemfelder angeht. Und bevor das Argument kommt, dass man autonomes Fahren nicht nutzen muss, wenn man nicht will. Entweder alle oder keiner. Sonst kommen die nächsten Probleme. Wer haftet und ist verantwortlich bei Unfällen zwischen Mensch und KI, wie entscheidet man, wer fähig ist, als Mensch zwischen KI fahren zu dürfen und können, wer überwacht die digitale Sicherheit und schützt vor Missbrauch durch Kriminelle oder auch staatliche Überwachung? Alles nicht geklärt.
 

Ähnliche Themen

omah
Antworten
22
Aufrufe
361
tomaso7
tomaso7
HandyMic
Antworten
2
Aufrufe
321
HandyMic
HandyMic
Chupacabra83
Antworten
60
Aufrufe
1.049
kingoftf
kingoftf
Zurück
Oben Unten