Ladestrom verringern

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pspuser97

pspuser97

Erfahrenes Mitglied
15
Hey
Ich lade mein Handy eh immer über die Nacht und da würden 500mah locker reichen. Da das G ja eine gewisse Spannung anfordert muss man die doch irgendwo verändern können oder etwar nicht? Mir gehts dabei eig nur um die Lebensdauer. Mein Lader hat bis zu 1A und das Handy kommt in der Nacht 1-2 mal auf 95 und wird wieder geladen. Und liege ich mit der Annahme überhaupt richtig, dass ein akku wehen hohen ladeströmen eine kürzere Lebensdauer hat?

Gesendet von meinem XT1032 mit der Android-Hilfe.de App
 
Nimm einfach ein anderes Netzteil ;-)

Habe meins auch gegen das vom RAZR i / Defy getauscht. Das piept nicht und hat "nur" 800mAh
 
Moin pspuser,

ich habe eine ähnlich Frage schon vor ein paar Tagen gestellt - schau mal hier: https://www.android-hilfe.de/forum/tools.441/app-gesucht-steuerung-des-akku-ladevorgangs.536327.html

Stand der Dinge: Der Ladevorgang lässt sich nicht über eine App steuern.


Bezüglich Deiner Sorgen mit der Stromstärke beim Ladevorgang:
Ein LiPo wird an der oberen Kapazitätsgrenze (also ab ca. 90%) sowieso nicht mehr mit dem maximal möglichen Ladestrom geladen.

LiPos aufladen funktioniert grundsätzlich folgendermaßen:
Die Ladeelektronik gibt eine gewisse Stromstärke an den Akku ab und beobachtet, wie sich die Spannung im Akku verhält. Dabei wird die Stromstärke so lange erhöht, bis der Akku eine gewisse Spannungslage zeigt (bei LiPos im Modellbau sind das 4,2V Pro Zelle) und dann so lange dort gehalten, bis die Spannung über diesen Wert zu steigen droht.
Das muss unbedingt verhindert werden, weil der LiPo sonst Schaden nimmt, also fährt die Ladeelektronik die Stromstärke wieder etwas runter, bis die Spannung im Akku wieder unter dem kritischen Wert liegt. Dann geht das Ganze von vorne los: Die Stromstärke wird wieder leicht erhöht und geschaut, wie die Spannung im LiPo darauf reagiert. usw. usf.

Die Ladeelektronik erkennt also, wenn die Spannung des LiPos einen gewissen Wert erreicht hat und drosselt dann sukkzessive den Ladestrom. Wenn dein Handyakku also nachts bei 95% geladen wird, dann lässt die Ladeelektronik nur eine sehr geringe Stromstärke zu, das werden vielleicht 50mAh oder so sein.

Zieh Dir mal die App GSam Battery Monitor https://play.google.com/store/apps/details?id=com.gsamlabs.bbm&hl=de
Die zeigt neben der aktuellen Akkuspannung auch den Lade/Entladestrom an.
Du wirst feststellen, dass das MG nur sehr selten mit mehr als 1000mAh lädt, selbst wenn das Netzteil mehr liefern kann.

Also: Keine Sorgen machen und wenn es Dich zu sehr belastet, dann steck dein Netzteil doch einfach in eine Zeitschaltuhr und lass' es nach 2 oder 3 Stunden ausgehen. Ob Du jetzt mit 99% oder 97% Akku am Morgen aufwachst ist dorch wurscht.

Sehr lesenswert auch dieser Link, den __W__ als Antwort auf meine Frage gepostet hatte: Warum die Akku-Anzeige von Smartphones lügt

MfG
GL
 
Zuletzt bearbeitet:
pspuser97 schrieb:
Und liege ich mit der Annahme überhaupt richtig, dass ein akku wehen hohen ladeströmen eine kürzere Lebensdauer hat?
nein. die elektronik regelt das. mach dir keinen kopf. :)
 
Grundsätzlich mögen es Akku's lieber mit einer gleichmäßigem niedrigen Stromstärke geladen zu werden. 1A sind für mich schon recht hoch, auch wenn wir heute immer alles schnell schnell haben wollen. 500mA sind völlig ausreichend. Auch das ständige Nachladen mögen Akku's nicht gerne. Immer schön leer werden lassen, bis ca. 6% und dann an die Ladung, bis es voll ist. 1x im Jahr ganz Leer gehen lassen, also bis das Handy ausgeht. Ich habe mal ein paar Jahre in der Akkuwerkstatt hier bei uns im Marine Arsenal gearbeitet.
Diese Ansicht ist etwas veraltet, da heutige Akku's sicherlich besser geworden sind, aber wenn man weiß, wie es richtig geht, sollte das dann auch so machen. Eher von Vorteil...
OT:
Bei Laptops: 1x im Jahr voll aufladen und dann ins BIOS/EFI gehen und warten bis er aus geht, da greift dann nichts vom Betriebsystem ein. Ein Hauch von Akku-Formatierung möglich.
 
Patsche schrieb:
Grundsätzlich mögen es Akku's lieber mit einer gleichmäßigem niedrigen Stromstärke geladen zu werden. 1A sind für mich schon recht hoch, auch wenn wir heute immer alles schnell schnell haben wollen. 500mA sind völlig ausreichend. Auch das ständige Nachladen mögen Akku's nicht gerne. Immer schön leer werden lassen, bis ca. 6% und dann an die Ladung, bis es voll ist.
link zu einer kompetenten quelle? genau das was du beschreibst, wurde hier im forum schon mehrfach gegenteilig dargestellt. die stromstärke macht keinen unterschied und man soll den akku auch nicht "schön leer werden lassen". wegen den aufladezyklen.
 
Patsche schrieb:
Grundsätzlich mögen es Akku's lieber mit einer gleichmäßigem niedrigen Stromstärke geladen zu werden. 1A sind für mich schon recht hoch, auch wenn wir heute immer alles schnell schnell haben wollen. 500mA sind völlig ausreichend.

Soweit richtig.

Patsche schrieb:
Auch das ständige Nachladen mögen Akku's nicht gerne. Immer schön leer werden lassen, bis ca. 6% und dann an die Ladung, bis es voll ist.

Leider nicht mehr ganz richtig. Das galt/gilt für alte Nickelmetallhydrid-Akkus (NimH), aber für einen LiXX ist es schädlich, ihn immer wieder bis an die Extreme seiner Kapazität zu bringen. Klar, 6% Restladung ist ein gewisser Puffer, m.E. nach aber zu wenig.
Hier ist mal eine Auflistung über die Auswirkungen des Entladeverhaltens auf die Zyklenanzahl (ich krieg die Tabelle nicht hier rein kopiert, klickt einfach den Link an...):


Table 2: Cycle life as a function of depth of discharge
A partial discharge reduces stress and prolongs battery life. Elevated temperature and high currents also affect cycle life.

Entladetiefe ---> Lebensdauer des Akkus
(depth of discharge)
100% DoD ----> 300 - 500 Zyklen
50% DoD -----> 1200 - 1500 Zyklen
25% DoD -----> 2000 - 2500 Zyklen
10% DoD -----> 3750 - 4700 Zyklen

Quelle: How to Prolong Lithium-based Batteries - Battery University



Einen Memory-Effekt gibt es bei LiXX-Akkus nicht mehr, daher kann man völling problemlos immer dann nachladen, wenn man gerade eine Steckdose oder einen USB-Port zur Verfügung hat und länger als ein paar wenige Minuten laden kann.
Wie Du völlig richtig sagst, sind dabei niedrige Ladeströme besser für die Lebensdauer des Akkus als hohe.
Das Handy alle 2 Stunden für 5 Minuten an ein 2Ah-Netzteil anzuschließen, ist also auch keine gute Lösung.

Was mich nebenbei tatsächlich wundert ist die Tatsache, das die Ladeelektronik im MotoG sehr viel höhere Spannungen als die üblichen 4,2V zulässt. Entweder soll damit der Akku "gepushed" werden, was aber massiv auf die Lebensdauer gehen würde, oder GSam Battery Monitor zeigt falsche Spannungen an. Oder aber moderne Handyakkus können das ab und mein Modellbau-LiPo-Wissen ist hier nicht ganz aktuell. Die Grafik hier scheint meine Vermutung aber zu bestärken: Zu hohe Ladespannung killt die Lebensdauer...:

Nochmal die Seite, die ich oben verlinkt habe:
lithium2.jpg


Figure 5: Effects on cycle life at elevated charge voltages
Higher charge voltages boost capacity but lowers cycle life and compromises safety.


MfG
GL

Edit bzw. PS: Eigentlich könnte man (mod) den Thread hier auch schließen, das wurde ja alles auch schon im Akku-Thread durchdekliniert, z.B. ab hier: https://www.android-hilfe.de/forum/...-um-den-akku.502659-page-20.html#post-7045522
 
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  • Danke
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