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VernichterZork
Ambitioniertes Mitglied
- 14
(wer das von Computerbase kennt, das habe ich geschrieben, ist also nicht geklaut *g* Heiße da nur anders, dachte aber, es gibt hier auch Interessenten dafür)
Motorola Milestone 2 – Review
Hi,
ich habe endlich das Motorola Milestone 2 und schreibe hier mein erstes Review. Fragen etc. versuche ich gerne zu beantworten.
Warum das Milestone 2?
Meine Anforderungen waren auf einen Alleskönner ausgerichtet und da kam mir das MS2 sehr gelegen. Eigentlich gab es keine Alternative, außer dem HTC Desire-Z, was aber ausschied. Gründe waren der höhere Preis und dazu der 200MhZ langsamere Prozessor, der geringere interne Speicher, die geringere Auflösung und der auf vielen Youtubevideos zu sehende klapprige Schiebemechanismus.
Nach langer Suche kam es dann heute an, also gleich ausgepackt und ausprobiert.
Aber zuerst die Fakten:
- Ausziehbare QWERTZ-Tastatur
- Multitouchscreen 854x480er Auflösung, TFT
- 1GhZ Prozessor
- 512MB Ram
- 8GB Speicher onboard
- 8GB Speicherkarte bereits verbaut liegt bei, insgesamt also 16GB ab Werk
- Speicherkarte kann durch eine bis zu 32GB Karte ausgetauscht werden, also insgesamt 40GB möglich
- 5MP Kamera, Digitaler Zoom, Dual-LED-Blitz, Autofokus, 720p Videoaufnahme
- Bluetooth
- Android 2.2 „Froyo“
- Motoblur-Oberfläche
- Quadband
- WLAN b/g/n
Bilder des Geräts
Der Motoblur-Homescreen mit ausgezogener Tastatur:
„Media-Screen“, Musikplayerleiste und Schnellgallerie:
Menü ohne Tastatur:
Lockscreen:
Ich hoffe es einigermaßen getroffen zu haben. Denke man sieht die Winkelabhängigkeit des Bildschirms relativ gut, also dass auch bei stärkeren Winkeln alles noch gut lesbar ist. Das überzeugt mich heute immer noch.
Öffnen des Kartons
Ausgepackt, ein schönes Gerät. Schnell die Simkarte in den Slot gesteckt, den Akku eingebaut, Deckel drauf und angeschaltet. Dabei dann das Zubehör begutachtet: Netzteil mit der leider auch üblichen Unart, dass man das USB-Kabel dort anschließt zum laden. Unart daher, weil man damit das USB-Kabel immer transportieren muss, wenn man das Handy am Bett laden will. Naja, kann man mit leben. Die Kopfhörer sehen gut aus, ein Clip und Ersatzverhüterlis sind dabei. Damit meine ich die Schaumstoffdinger für den besseren Tragekomfort. Ansonsten das Übliche, etwas Papierkram, Sicherheitshinweise, Schnellstartanleitung, so etwas.
Verarbeitung und Haptik
Grundsolide, nicht mehr und nicht weniger. Das Milestone 2 liegt sehr gut in der Hand, die rund abgeflachte Unterkante ist ein super Griffpunkt, so dass es immer stabil liegt. Es fühlt sich allgemein hochwertig an. Das Display ist mit einem Alurahmen versehen, der Rest besteht aus Plastik, das sich aber nicht billig anfühlt. Das Blauschwarz sieht auch edel aus.
Einziger Kritikpunkt ist, dass das Oberteil ganz leicht wackelt, wenn es zugeklappt ist. Das stört nur, wenn es auf dem Tisch liegt und man am Rand draufdrückt. Beim normalen Bedienen in der Hand merkt man es nicht. Jedoch ist es nicht perfekt. Da muss ich sagen, ist mein altes HTC Touch Pro 2 etwas besser, da wackelt nichts. Im ausgeschobenen Zustand ist es aber genau so stabil, fühlt sich fast robuster an als zugeschoben.
Ein weiterer minimaler Kritikpunkt ist vielleicht noch, dass der Lautsprecher für das Ohr über keine Gitterabdeckung verfügt, das ist prädestiniert dafür, dass sich Staub ansetzt.
Aber im Großen und Ganzen wirkt es edel und solide, ich hätte keine Befürchtung, dass es gleich auseinanderfällt, sollte es doch mal runterfallen.
Die Tastatur
Das wird vielleicht viele interessieren. Ich habe sie noch nicht lange testen können, aber doch schon ein paar SMS geschrieben, gesurft etc. Die Tastatur fühlt sich gut an. Ich habe als Vergleich die Tastatur meines Touch Pro 2, die ich sehr gut fand, kaum besser zu machen. Im Vergleich ist die des Milestone 2… Anders, aber keinesfalls schlechter. Es ist eine leichte Umgewöhnung. Die Tasten sind relativ flach, man hat nicht die hervorstehenden Kanten wie das TP2 sie hat. Aber durch die Wölbungen sind die Tasten auch so gut zu erfühlen und der Druckpunkt ist angenehm, man weiß definitiv, wann man eine Taste gedrückt hat. Die Tastatur ist weiß/blau beleuchtet und sehr gut lesbar. Gut gefällt mir auch die extra @-Taste, da man doch am handy häufiger Mailadressen etc. tippt. Pluspunkt, bei der Tastatur hat Motorola etwas sehr gutes hingelegt.
Erste Gehversuche mit Android und Performance in der Praxis
Hier ging es richtig los. Die ersten Minuten waren seltsam. Ich habe das letzte Jahr über Windows Mobile auf dem TP2 genutzt. Da war dieses Android natürlich etwas total Fremdes. Nach dem Hochfahren kam erstmal die Einrichtung des Motoblur-Accounts, die Angaben des Social Networkings etc.
War das geschafft, kam der Homescreen. Ein wenig herumprobieren und die Navigation war klar. Die 7 Homescreens sind logisch aufgebaut und direkt anwählbar. Wischt man einen Screen weg, erscheint unten eine Leiste, über die man jeden Screen (jeder personalisierbar mit Widgets und Verknüpfungen zu Apps) sofort anwählen kann. So kann man sich einen Screen für Spiele anlegen, einen für Kontakte, einen für Networking und Termine, was man eben braucht. Ich habe keinen Vergleich zu anderen Homescreens, da dies mein erstes Android ist. Ich habe immer auf HTC Sense geschimpft, aber ich kenne es nur von Windows Mobile. Sense soll auf Android ganz anders laufen, daher lasse ich den
Vergleich an dieser Stelle sein, weil ich kein Sense mit Android in der Hand hatte.
Die Performance kann sich wirklich sehen lassen, ich bin begeistert. Alles reagiert sofort, mehr als eine Sekunde Ladezeit kam nie vor. Alle Apps, Einstellungen etc. erschienen sofort, das Bildschirmwischen geht locker von der Hand und es gibt im Grunde keine Verzögerungen, wie mein TP2 es hatte, das hat mich wirklich genervt.
Ich habe mich direkt auf den Market gestürzt und ein paar Apps runtergeladen und installiert. Von den Hintergrundaktionen habe ich nichts gemerkt, das Teil ließ sich ganz normal weiterbenutzen, als wäre nichts, was das Gerät noch abzuarbeiten hätte. Ein Task-Killer ist auf jeden Fall aber trotzdem empfehlenswert, da viel im Hintergrund weiterläuft. Ich habe den Open Advanced Task killer drauf, und der merkt sich, welche Apps nicht abgeschossen werden sollen. Das hat natürlich seine Vorteile, denn so kann man mit einem Klick alles killen, außer der Standardprozesse, die man einfach gerne noch haben möchte.
Ergänzung: Nach einhelliger Meinung sollte man vom Taskkiller doch Abstand nehmen, spätestens seit Froyo. Ich habe trotzdem das Gefühl, dass sich die Performance mit vielen Hintergrundapps etwas verschlechtert. Aber trotzdem läuft alles schnell und reagiert flüssig, auch bei intensiverer Benutzung. Abends, wenn ich noch kurz im Bett etwas im Internet nachschauen will, nehme ich einfach das Milestone im WLAN zur Hand (wenns mal nicht geht auch das normale Handyinternet, auch sehr schnell) und schaue darüber nach, anstatt meinen Eee-PC aus der Nachttischschublade zu holen. Die Surfgeschwindigkeit ist auch mit Bildern und allem im Grunde gleich, zoomen und scrollen geht schnell und ohne wirkliche Ruckler einfach von der Hand.
Motoblur als Oberfläche macht sich im Grunde genommen sehr gut, da gibt es nichts zu meckern. Ich bin aber trotzdem auf den Launcher Pro Plus umgestiegen, weil mir eine Funktion abgeht, die ganz am Anfang da war. Das automatische Drehen funktioniert im Menü und auf dem Homescreen nicht. Ganz zu Beginn hat es das getan, was ich toll fand. Aber auf einmal ging das nicht mehr. Der Homescreen drehte sich nur noch, wenn man die Tastatur ausgeschoben hat, ebenso wie das Menü. Einen Defekt am Sensor kann man ausschließen, weil die Funktion in allen Apps (wie auch dem Einstellungsmenü, nur das Softwareauswahlmenü war betroffen) zu 100% noch da war. Das scheint nach meinen Infos aber normal zu sein, dass das ein Feature ist. Es war wohl eher ein Bug, dass es am Anfang so gefunzt hat, wie es sollte. Nun wie dem auch sei, der Launcher Pro reagiert mindestens genau so schnell wie Motoblur und bietet bedeutend mehr Einstellungsmöglichkeiten (Reihen und Spaltenzahl der Homescreens verändern bspw) und eben die automatische Displaydrehung im Hauptmenü. Wer die Plus-Variante kauft (2,99$, also rund 2,19€), erhält auch weitere Widgets, aber vor allem die Möglichkeit, Widgets wie bei Motoblur in der Größe anpassbar zu gestalten. Über die App „Home Switcher“ kann man in sekundenschnelle zwischen der Motoblur-Oberfläche (mit ihren Funktionalitäten, Updates, Kontaktbackup online) und alternativen Launchern umschalten.
Dank Internetprobleme am Abend habe ich die 3G-Hotspot-Funktion getestet. Perfekt, besser geht es meiner Meinung nach nicht. Man startet die App und richtet kurz ein, wie das WLAN heißen soll und ob es verschlüsselt sein soll. Danach kann man es mit einem Klick (de)Aktivieren. Verbindungen sind schnell und zuverlässig, wie bei jedem Heimrouter.
Praktisch ist auch die Energieverwaltungs-App, die seit Froyo die Bildschirmhelligkeit automatisch regeln kann und vom Umgebungslichtsensor gebrauch macht. Das spart Akku und ist bisher immer super lesbar gewesen.
Der Touchscreen
Der Screen erscheint mir besser als der des TP2. Die Lesbarkeit bleibt auch bei stärkeren Winkeln erhalten, man muss also nicht immer direkt draufschauen. Die Farben sind stark und der Schirm superscharf. Gefällt mir sehr gut. Multitouch funktioniert auf Anhieb flüssig und ohne Verrenkungen. Viel gibt es da eigentlich nicht zu sagen, er funktioniert so, wie er soll. Es kam die Frage in den Threads zum MS2, ob der Touchscreen hängt. Ich finde, das tut er nicht. Er reagiert schnell auf Eingaben und hat eine gute „Fehlererkennung“. Was mich beim TP2 gestört hat war, dass besonders beim Scrollen in Listen viel zu schnell ein Menüpunkt oder ein Kontakt gewählt wurde, den ich nicht wollte. Beim MS2 ist das nicht der Fall. Drückt man drauf und bewegt den Finger, wird die Scrollaktion ausgeführt. Aber auch flüchtiges Tippen führt zum Erfolg, man muss also nicht den Finger drauf halten um eine Aktion zu bekommen. Auch das Wischen zwischen den Screens und das Scrollen in den Listen läuft flüssig und zuverlässig. In der zugegeben bisher kurzen Testzeit ist es mir nicht vorgekommen, dass etwas getan wurde, was ich nicht wollte. Beim TP2 war das anders, das hat mich am Anfang sehr, am Ende etwas weniger wahnsinnig gemacht.
Die Software
Nicht nötig. Wird das Milestone 2 an den PC angeschlossen, öffnet sich automatisch das Installationsmenü mit der nötigen Software. Die Steuerung des Handys geht einfach per Browser. Der Kontakt sollte aber per WLan erfolgen. Mit dem Internet Explorer hat man dann vollen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Man gibt einfach die IP-Adresse ein, die das MS2 einem anzeigt und kann im Browser SMS schreiben, Kontakte Editieren und was man sonst so braucht. Auch Klingeltöne lassen sich so einstellen und übers Handy anhören. So ist im Zweifel nur ein Wlan nötig, keine Softwareinstallation an fremden Rechnern. Der Zugang kann auch über Username und Passwort gesichert werden, so dass sich niemand Fremdes daran zu schaffen machen kann.
Stellt man die USB-Verbindung als Massenspeicher ein, hat man auch Zugriff auf die SD-Karte. Alternativ geht das über WLan.
Sound
Da meine Frau mich grad nochmal Kippen holen geschickt hat, hab ich mal etwas auf die SD Karte gezogen und die Kopfhörer ausprobiert. Sound ist super, ich war erstaunt. Ich habe es gerne laut auf den Hörern und ich habe die Beiliegenden genutzt. Sound ist astrein, ich war richtiggehend überrascht, das hat den Sound des TP2 mit den mitgelieferten Kopfhörern deutlich übertroffen. Druckvoll und klar, hätte ich kaum erwartet. Was auch gut ist ist die „Fernbedienung“. Nicht so gut wie die des vorherigen Nokia N95, wo man noch Titel vor- und zurück anwählen konnte, aber immerhin die Pause-Funktion funktioniert gut. Auch ohne die Sperre zu lösen reagiert der Mediaplayer darauf. Bei meinem TP2 sah es so aus, dass bei Druck auf die Fernbedienung der letzte Kontakt in der Anrufliste gewählt wurde. Weiß Gott, wer sich diese Funktion ausgedacht hat. Hier ist es endlich so wie es soll, auch wenn Titelsuchfunktionen, oder zumindest Vor- und Zurückspulen auch fehlen.
Probleme
Ein Problem ist mir allerdings auch aufgefallen, was mit der USB-Funktionalität zusammenhängt. Hängt man den Stein nämlich per USB an den PC, wird normalerweise die SD-Karte ungemounted und ist somit nicht erreichbar. Daher muss man je nach Aktivität entweder die Kompatibilität zum Mediaplayer und der Multimedia-Software einstellen, oder eben Massenspeicher. Beides geht nicht. Ich habe den Stein per WLan angebunden und nutze die Karte dann darüber. So kann man schnell Dateien verschieben. Das scheint aber ein Android-Typisches Problem zu sein.
Ein anderes Problem ist die Synchronisation mit Outlook. Der Kalender lässt sich über Google syncen, aber bei den Kontakten ist es schon schwieriger. Motoblur lässt auch nur Kontakte als .vsc-Files zu. Office 2010 speichert Kontakte aber als .msg, was mitunter problematisch ist, da das Milestone das nicht erkennt. Hier kann wohl kostenpflichtige Software Abhilfe schaffen, ich habe aber noch keine ausprobiert. Wenn es da eine Freeware-Lösung geben sollte, wäre das perfekt.
Kamera und Fotos
So, jetzt zum heiß erwarteten Punkt: Kamera
Ich finde sie gar nicht so schlecht. Selbstverständlich kommt sie nicht an die Qualität einer richtigen Digitalkamera heran, aber dafür sind Handykameras ja auch nicht gedacht. Wenn ich sie aber mit der Kamera meines alten TP2 vergleiche, dann könnte diese das Cover der Vogue shooten. Nicht weil diese hier so toll ist, sondern weil die des TP2 sowas von erbärmlich war. Das lag nicht nur an den nur 3,2 Megapixeln, sondern auch daran, dass sie keinen Blitz hatte, die Bilder selbst bei bester Ausleuchtung pixelig und unscharf waren, sondern auch, dass es keinen Spaß gemacht hat sie zu bedienen, weil selbst die Livewiedergabe des Bildes auf dem Display geruckelt hat wie dumm. An Videoaufnahmen war da nicht zu denken.
Beim Milestone 2 sieht das Ganze besser aus. Die Kamera ist schnell einsatzbereit und bietet diverse Einstellungen bezüglich Blitz, Auflösung etc. Der Dual-LED-Blitz ist ziemlich hell und zeigt seine Stärke vor allem als Taschenlampe, wenn man die passende App installiert hat. Das Milestone 2 ist somit die beste Taschenlampe die ich seit langem hatte. Und auch die Teuerste.
Aber zurück zur Kamera. Der erwähnte Blitz wird auch exzessiv genutzt, so dass mit der Standard-App im Dunklen leider viel auch überblitzt wirkt. Aber es soll auch kostenlose Alternativen geben, bei denen die Fotoqualität besser ist. Mal wieder ein typischer Fall von „Ich verkaufe ein teures Produkt und entscheide mich bewusst dazu, die Software zu versauen“. Aber das ist ja mittlerweile bei allen Branchen üblich. Die Ausnahme ist Apple, die evtl. bessere Konkurrenz gar nicht erst in den Appstore lassen.
Die Videoqualität ist auch in Ordnung, habe es aber noch nicht bei Licht ausprobiert. Die Audioqualität der Videokamera ist vollkommen in Ordnung und superflüssig sind die Aufnahmen auch, zumindest die eine, die ich gemacht habe. Aber das lade ich nicht hoch (wie meine Frau um Mitternacht rum im Halbdunklen im Bett die Katze krault, geht niemanden etwas an *gg*). In Ordnung stelle ich mal unter Vorbehalt, da es wie gesagt recht dunkel und die Qualität entsprechend schlecht war, aber im Grunde so, wie zu erwarten. Ein Bild ohne Blitz sieht dann auch schlecht aus. Wenn der Sprung hin zum Hellen bei der Videofunktion so ist, wie beim Foto, ist das ne gute Alltagscam, kann aber natürlich auch hier nicht an die Qualitäten von eigenständigen Digitalcamcordern heranreichen.
So, jetzt aber endlich ein paar Bilder. Die habe ich einfach in der Standardeinstellung geschossen (je nach sichtbarem Format 5MP oder Breitbild). Lichtverhältnisse waren schlecht. Dieses Altbauzimmer wird mit einer 11 oder 13W Energiesparlampe illuminiert, die von der Decke hängt.
Und zum Abschluss noch der wundervolle Blick aus meinem Fenster, der mich jeden Morgen ermutigt, endlich aufzustehen.
Fazit
Das Milestone 2 ist durch und durch ein Klasse Gerät. Ich bin mit sehr hohen Erwartungen herangegangen, habe ich immerhin lange darauf gewartet und mich mit meinem TP2 herumgeärgert. Umso kritischer war ich dann, ob es die Erwartungen auch erfüllt, habe ich immerhin 485,50€ inklusive Versand dafür hingelegt, Brandingfrei.
Android fühlte sich erstmal seltsam an, ist immerhin ein neues Betriebssystem, das ich noch nicht kannte. Aber nach ein wenig herumschauen und ausprobieren geht die Benutzung auch für Umsteiger von Windows Mobile locker flockig von der Hand. Die Performance ist genial, kein Ruckeln oder Hakeln, mehrere Programme gleichzeitig, stört das Gerät überhaupt nicht. Die Tastatur ist grundsolide und leicht zu bedienen, guter Druckpunkt, schön beleuchtet, kein Problem damit und dabei halte ich die Tastatur des TP2 (wie gesagt das Einzige was ich an dem Teil wirklich toll fand) für eine Art Referenz.
Der Screen ist sehr gut, schnell, reaktionsfreudig, wunderbar. Die 4 Bedientasten (softtouch) reagieren schnell. Kamera und Lautstärkeregelung ist per Hardwaretasten erreichbar und direkt zu steuern. Der On/Off-Button, der auch den Bildschirm an und ausschaltet ist etwas versteckt hinter eine Kante. Das kann man positiv wie negativ auslegen. Ich fand es erst komisch, weil ich ihn kaum getroffen habe. Aber nach etwas Benutzen finde ich es doch sehr sinnvoll, denn bei meinem TP2 habe ich den Screen immer gerne in der Tasche versehentlich angemacht. Das passiert beim MS2 nicht. Das geht an, wenn man es möchte und nicht zufällig in der Tasche. Und selbst WENN man es erwischt, ist immer noch die Sperre, die man wegwischen muss. Übrigens ist auch die Lautstärkeregelung per Software auf dem Sperrscreen erreichbar, so dass schnelles Umschalten zwischen Laut und Lautlos immer möglich ist, ohne sich irgendwo durchzuklicken.
Zur Sprachqualität kann ich noch nichts sagen.
Also alles in Allem eine super Empfehlung, wenn man damit leben kann, dass man zur Kontaktsynchronisation mit Outlook 2010 eine Extrasoftware benutzen sollte. Aber wenn das der Einzige Makel ist, soll er das sein. Ich bin mal auf Tests des Desire-Z gespannt, was da so gut und schlecht ist.
Aber das Motorola Milestone 2 kann ich im Moment bedenkenlos empfehlen. Ich aktualisiere diesen Thread gerne fortlaufend um auf Fragen einzugehen und um mal Aktualisierungen zu bringen, wenn mir im Laufe des Benutzens noch das ein oder Andere auffallen sollte.
Ach ja, Root geht problemlos.
Ergänzung: Ich habe das Gerät jetzt seit mehreren Tagen mehr oder minder im Dauerbetrieb und bin immer noch begeistert. Die Usability von Android ist großartig, nach der kurzen Einarbeitungszeit lief alles wie am Schnürchen, und wenn man dann noch seine Homescreens nach den eigenen Wünschen gestaltet hat und mit Apps und Widgets erweitert hat, bekommt man schon sein Wunschsystem.
Zum Akku kann ich noch nichts wirklich großartig alltagsfähiges sagen, außer, dass hier noch etwas mehr Leistung hätte drinstecken können. Wer wie ich eine permanente Internetverbindung hat um Widgets zu aktualisieren und Mails abzurufen, dann abends auf Wlan-Empfang schaltet und etwas herumsurft und spielt, dann sollte man das Gerät auf jeden Fall täglich an den Strom hängen. Das Gleiche dürfte auch für Vieltelefonierer gelten, also wer es beruflich nutzt, dürfte ihm auch die nächtliche Stromdosis verabreichen müssen. Der Ladevorgang selbst geht halbwegs schnell.
Der Akku ist ja das Problem bei den meisten aktuellen Smartphones. Sicherlich habe ich es bisher intensiv genutzt mit allem was Strom verbraucht, Internetsurfen, Videos schauen, Fotos machen, Apps ausprobieren und mehrere Spiele. Dass das Akku zieht wie Bolle ist ja klar. Bei Standardnutzung (mal ne sms schreiben, kurz wo anrufen, mails checken) sollte der Akku 2 – 3 Tage halten können. Sicherheitshalber würde ich aber auch auf Wochenendtrips das Kabel mitnehmen.
Die Smiliearmut und dadurch entstandene Übersachlichkeit ist der Forensoftware geschuldet. Mehr als 10 Bilder sind verboten *Zwinkersmilie*
Motorola Milestone 2 – Review
Hi,
ich habe endlich das Motorola Milestone 2 und schreibe hier mein erstes Review. Fragen etc. versuche ich gerne zu beantworten.
Warum das Milestone 2?
Meine Anforderungen waren auf einen Alleskönner ausgerichtet und da kam mir das MS2 sehr gelegen. Eigentlich gab es keine Alternative, außer dem HTC Desire-Z, was aber ausschied. Gründe waren der höhere Preis und dazu der 200MhZ langsamere Prozessor, der geringere interne Speicher, die geringere Auflösung und der auf vielen Youtubevideos zu sehende klapprige Schiebemechanismus.
Nach langer Suche kam es dann heute an, also gleich ausgepackt und ausprobiert.
Aber zuerst die Fakten:
- Ausziehbare QWERTZ-Tastatur
- Multitouchscreen 854x480er Auflösung, TFT
- 1GhZ Prozessor
- 512MB Ram
- 8GB Speicher onboard
- 8GB Speicherkarte bereits verbaut liegt bei, insgesamt also 16GB ab Werk
- Speicherkarte kann durch eine bis zu 32GB Karte ausgetauscht werden, also insgesamt 40GB möglich
- 5MP Kamera, Digitaler Zoom, Dual-LED-Blitz, Autofokus, 720p Videoaufnahme
- Bluetooth
- Android 2.2 „Froyo“
- Motoblur-Oberfläche
- Quadband
- WLAN b/g/n
Bilder des Geräts
Der Motoblur-Homescreen mit ausgezogener Tastatur:
„Media-Screen“, Musikplayerleiste und Schnellgallerie:
Menü ohne Tastatur:
Lockscreen:
Ich hoffe es einigermaßen getroffen zu haben. Denke man sieht die Winkelabhängigkeit des Bildschirms relativ gut, also dass auch bei stärkeren Winkeln alles noch gut lesbar ist. Das überzeugt mich heute immer noch.
Öffnen des Kartons
Ausgepackt, ein schönes Gerät. Schnell die Simkarte in den Slot gesteckt, den Akku eingebaut, Deckel drauf und angeschaltet. Dabei dann das Zubehör begutachtet: Netzteil mit der leider auch üblichen Unart, dass man das USB-Kabel dort anschließt zum laden. Unart daher, weil man damit das USB-Kabel immer transportieren muss, wenn man das Handy am Bett laden will. Naja, kann man mit leben. Die Kopfhörer sehen gut aus, ein Clip und Ersatzverhüterlis sind dabei. Damit meine ich die Schaumstoffdinger für den besseren Tragekomfort. Ansonsten das Übliche, etwas Papierkram, Sicherheitshinweise, Schnellstartanleitung, so etwas.
Verarbeitung und Haptik
Grundsolide, nicht mehr und nicht weniger. Das Milestone 2 liegt sehr gut in der Hand, die rund abgeflachte Unterkante ist ein super Griffpunkt, so dass es immer stabil liegt. Es fühlt sich allgemein hochwertig an. Das Display ist mit einem Alurahmen versehen, der Rest besteht aus Plastik, das sich aber nicht billig anfühlt. Das Blauschwarz sieht auch edel aus.
Einziger Kritikpunkt ist, dass das Oberteil ganz leicht wackelt, wenn es zugeklappt ist. Das stört nur, wenn es auf dem Tisch liegt und man am Rand draufdrückt. Beim normalen Bedienen in der Hand merkt man es nicht. Jedoch ist es nicht perfekt. Da muss ich sagen, ist mein altes HTC Touch Pro 2 etwas besser, da wackelt nichts. Im ausgeschobenen Zustand ist es aber genau so stabil, fühlt sich fast robuster an als zugeschoben.
Ein weiterer minimaler Kritikpunkt ist vielleicht noch, dass der Lautsprecher für das Ohr über keine Gitterabdeckung verfügt, das ist prädestiniert dafür, dass sich Staub ansetzt.
Aber im Großen und Ganzen wirkt es edel und solide, ich hätte keine Befürchtung, dass es gleich auseinanderfällt, sollte es doch mal runterfallen.
Die Tastatur
Das wird vielleicht viele interessieren. Ich habe sie noch nicht lange testen können, aber doch schon ein paar SMS geschrieben, gesurft etc. Die Tastatur fühlt sich gut an. Ich habe als Vergleich die Tastatur meines Touch Pro 2, die ich sehr gut fand, kaum besser zu machen. Im Vergleich ist die des Milestone 2… Anders, aber keinesfalls schlechter. Es ist eine leichte Umgewöhnung. Die Tasten sind relativ flach, man hat nicht die hervorstehenden Kanten wie das TP2 sie hat. Aber durch die Wölbungen sind die Tasten auch so gut zu erfühlen und der Druckpunkt ist angenehm, man weiß definitiv, wann man eine Taste gedrückt hat. Die Tastatur ist weiß/blau beleuchtet und sehr gut lesbar. Gut gefällt mir auch die extra @-Taste, da man doch am handy häufiger Mailadressen etc. tippt. Pluspunkt, bei der Tastatur hat Motorola etwas sehr gutes hingelegt.
Erste Gehversuche mit Android und Performance in der Praxis
Hier ging es richtig los. Die ersten Minuten waren seltsam. Ich habe das letzte Jahr über Windows Mobile auf dem TP2 genutzt. Da war dieses Android natürlich etwas total Fremdes. Nach dem Hochfahren kam erstmal die Einrichtung des Motoblur-Accounts, die Angaben des Social Networkings etc.
War das geschafft, kam der Homescreen. Ein wenig herumprobieren und die Navigation war klar. Die 7 Homescreens sind logisch aufgebaut und direkt anwählbar. Wischt man einen Screen weg, erscheint unten eine Leiste, über die man jeden Screen (jeder personalisierbar mit Widgets und Verknüpfungen zu Apps) sofort anwählen kann. So kann man sich einen Screen für Spiele anlegen, einen für Kontakte, einen für Networking und Termine, was man eben braucht. Ich habe keinen Vergleich zu anderen Homescreens, da dies mein erstes Android ist. Ich habe immer auf HTC Sense geschimpft, aber ich kenne es nur von Windows Mobile. Sense soll auf Android ganz anders laufen, daher lasse ich den
Vergleich an dieser Stelle sein, weil ich kein Sense mit Android in der Hand hatte.
Die Performance kann sich wirklich sehen lassen, ich bin begeistert. Alles reagiert sofort, mehr als eine Sekunde Ladezeit kam nie vor. Alle Apps, Einstellungen etc. erschienen sofort, das Bildschirmwischen geht locker von der Hand und es gibt im Grunde keine Verzögerungen, wie mein TP2 es hatte, das hat mich wirklich genervt.
Ich habe mich direkt auf den Market gestürzt und ein paar Apps runtergeladen und installiert. Von den Hintergrundaktionen habe ich nichts gemerkt, das Teil ließ sich ganz normal weiterbenutzen, als wäre nichts, was das Gerät noch abzuarbeiten hätte. Ein Task-Killer ist auf jeden Fall aber trotzdem empfehlenswert, da viel im Hintergrund weiterläuft. Ich habe den Open Advanced Task killer drauf, und der merkt sich, welche Apps nicht abgeschossen werden sollen. Das hat natürlich seine Vorteile, denn so kann man mit einem Klick alles killen, außer der Standardprozesse, die man einfach gerne noch haben möchte.
Ergänzung: Nach einhelliger Meinung sollte man vom Taskkiller doch Abstand nehmen, spätestens seit Froyo. Ich habe trotzdem das Gefühl, dass sich die Performance mit vielen Hintergrundapps etwas verschlechtert. Aber trotzdem läuft alles schnell und reagiert flüssig, auch bei intensiverer Benutzung. Abends, wenn ich noch kurz im Bett etwas im Internet nachschauen will, nehme ich einfach das Milestone im WLAN zur Hand (wenns mal nicht geht auch das normale Handyinternet, auch sehr schnell) und schaue darüber nach, anstatt meinen Eee-PC aus der Nachttischschublade zu holen. Die Surfgeschwindigkeit ist auch mit Bildern und allem im Grunde gleich, zoomen und scrollen geht schnell und ohne wirkliche Ruckler einfach von der Hand.
Motoblur als Oberfläche macht sich im Grunde genommen sehr gut, da gibt es nichts zu meckern. Ich bin aber trotzdem auf den Launcher Pro Plus umgestiegen, weil mir eine Funktion abgeht, die ganz am Anfang da war. Das automatische Drehen funktioniert im Menü und auf dem Homescreen nicht. Ganz zu Beginn hat es das getan, was ich toll fand. Aber auf einmal ging das nicht mehr. Der Homescreen drehte sich nur noch, wenn man die Tastatur ausgeschoben hat, ebenso wie das Menü. Einen Defekt am Sensor kann man ausschließen, weil die Funktion in allen Apps (wie auch dem Einstellungsmenü, nur das Softwareauswahlmenü war betroffen) zu 100% noch da war. Das scheint nach meinen Infos aber normal zu sein, dass das ein Feature ist. Es war wohl eher ein Bug, dass es am Anfang so gefunzt hat, wie es sollte. Nun wie dem auch sei, der Launcher Pro reagiert mindestens genau so schnell wie Motoblur und bietet bedeutend mehr Einstellungsmöglichkeiten (Reihen und Spaltenzahl der Homescreens verändern bspw) und eben die automatische Displaydrehung im Hauptmenü. Wer die Plus-Variante kauft (2,99$, also rund 2,19€), erhält auch weitere Widgets, aber vor allem die Möglichkeit, Widgets wie bei Motoblur in der Größe anpassbar zu gestalten. Über die App „Home Switcher“ kann man in sekundenschnelle zwischen der Motoblur-Oberfläche (mit ihren Funktionalitäten, Updates, Kontaktbackup online) und alternativen Launchern umschalten.
Dank Internetprobleme am Abend habe ich die 3G-Hotspot-Funktion getestet. Perfekt, besser geht es meiner Meinung nach nicht. Man startet die App und richtet kurz ein, wie das WLAN heißen soll und ob es verschlüsselt sein soll. Danach kann man es mit einem Klick (de)Aktivieren. Verbindungen sind schnell und zuverlässig, wie bei jedem Heimrouter.
Praktisch ist auch die Energieverwaltungs-App, die seit Froyo die Bildschirmhelligkeit automatisch regeln kann und vom Umgebungslichtsensor gebrauch macht. Das spart Akku und ist bisher immer super lesbar gewesen.
Der Touchscreen
Der Screen erscheint mir besser als der des TP2. Die Lesbarkeit bleibt auch bei stärkeren Winkeln erhalten, man muss also nicht immer direkt draufschauen. Die Farben sind stark und der Schirm superscharf. Gefällt mir sehr gut. Multitouch funktioniert auf Anhieb flüssig und ohne Verrenkungen. Viel gibt es da eigentlich nicht zu sagen, er funktioniert so, wie er soll. Es kam die Frage in den Threads zum MS2, ob der Touchscreen hängt. Ich finde, das tut er nicht. Er reagiert schnell auf Eingaben und hat eine gute „Fehlererkennung“. Was mich beim TP2 gestört hat war, dass besonders beim Scrollen in Listen viel zu schnell ein Menüpunkt oder ein Kontakt gewählt wurde, den ich nicht wollte. Beim MS2 ist das nicht der Fall. Drückt man drauf und bewegt den Finger, wird die Scrollaktion ausgeführt. Aber auch flüchtiges Tippen führt zum Erfolg, man muss also nicht den Finger drauf halten um eine Aktion zu bekommen. Auch das Wischen zwischen den Screens und das Scrollen in den Listen läuft flüssig und zuverlässig. In der zugegeben bisher kurzen Testzeit ist es mir nicht vorgekommen, dass etwas getan wurde, was ich nicht wollte. Beim TP2 war das anders, das hat mich am Anfang sehr, am Ende etwas weniger wahnsinnig gemacht.
Die Software
Nicht nötig. Wird das Milestone 2 an den PC angeschlossen, öffnet sich automatisch das Installationsmenü mit der nötigen Software. Die Steuerung des Handys geht einfach per Browser. Der Kontakt sollte aber per WLan erfolgen. Mit dem Internet Explorer hat man dann vollen Zugriff auf die wichtigsten Funktionen. Man gibt einfach die IP-Adresse ein, die das MS2 einem anzeigt und kann im Browser SMS schreiben, Kontakte Editieren und was man sonst so braucht. Auch Klingeltöne lassen sich so einstellen und übers Handy anhören. So ist im Zweifel nur ein Wlan nötig, keine Softwareinstallation an fremden Rechnern. Der Zugang kann auch über Username und Passwort gesichert werden, so dass sich niemand Fremdes daran zu schaffen machen kann.
Stellt man die USB-Verbindung als Massenspeicher ein, hat man auch Zugriff auf die SD-Karte. Alternativ geht das über WLan.
Sound
Da meine Frau mich grad nochmal Kippen holen geschickt hat, hab ich mal etwas auf die SD Karte gezogen und die Kopfhörer ausprobiert. Sound ist super, ich war erstaunt. Ich habe es gerne laut auf den Hörern und ich habe die Beiliegenden genutzt. Sound ist astrein, ich war richtiggehend überrascht, das hat den Sound des TP2 mit den mitgelieferten Kopfhörern deutlich übertroffen. Druckvoll und klar, hätte ich kaum erwartet. Was auch gut ist ist die „Fernbedienung“. Nicht so gut wie die des vorherigen Nokia N95, wo man noch Titel vor- und zurück anwählen konnte, aber immerhin die Pause-Funktion funktioniert gut. Auch ohne die Sperre zu lösen reagiert der Mediaplayer darauf. Bei meinem TP2 sah es so aus, dass bei Druck auf die Fernbedienung der letzte Kontakt in der Anrufliste gewählt wurde. Weiß Gott, wer sich diese Funktion ausgedacht hat. Hier ist es endlich so wie es soll, auch wenn Titelsuchfunktionen, oder zumindest Vor- und Zurückspulen auch fehlen.
Probleme
Ein Problem ist mir allerdings auch aufgefallen, was mit der USB-Funktionalität zusammenhängt. Hängt man den Stein nämlich per USB an den PC, wird normalerweise die SD-Karte ungemounted und ist somit nicht erreichbar. Daher muss man je nach Aktivität entweder die Kompatibilität zum Mediaplayer und der Multimedia-Software einstellen, oder eben Massenspeicher. Beides geht nicht. Ich habe den Stein per WLan angebunden und nutze die Karte dann darüber. So kann man schnell Dateien verschieben. Das scheint aber ein Android-Typisches Problem zu sein.
Ein anderes Problem ist die Synchronisation mit Outlook. Der Kalender lässt sich über Google syncen, aber bei den Kontakten ist es schon schwieriger. Motoblur lässt auch nur Kontakte als .vsc-Files zu. Office 2010 speichert Kontakte aber als .msg, was mitunter problematisch ist, da das Milestone das nicht erkennt. Hier kann wohl kostenpflichtige Software Abhilfe schaffen, ich habe aber noch keine ausprobiert. Wenn es da eine Freeware-Lösung geben sollte, wäre das perfekt.
Kamera und Fotos
So, jetzt zum heiß erwarteten Punkt: Kamera
Ich finde sie gar nicht so schlecht. Selbstverständlich kommt sie nicht an die Qualität einer richtigen Digitalkamera heran, aber dafür sind Handykameras ja auch nicht gedacht. Wenn ich sie aber mit der Kamera meines alten TP2 vergleiche, dann könnte diese das Cover der Vogue shooten. Nicht weil diese hier so toll ist, sondern weil die des TP2 sowas von erbärmlich war. Das lag nicht nur an den nur 3,2 Megapixeln, sondern auch daran, dass sie keinen Blitz hatte, die Bilder selbst bei bester Ausleuchtung pixelig und unscharf waren, sondern auch, dass es keinen Spaß gemacht hat sie zu bedienen, weil selbst die Livewiedergabe des Bildes auf dem Display geruckelt hat wie dumm. An Videoaufnahmen war da nicht zu denken.
Beim Milestone 2 sieht das Ganze besser aus. Die Kamera ist schnell einsatzbereit und bietet diverse Einstellungen bezüglich Blitz, Auflösung etc. Der Dual-LED-Blitz ist ziemlich hell und zeigt seine Stärke vor allem als Taschenlampe, wenn man die passende App installiert hat. Das Milestone 2 ist somit die beste Taschenlampe die ich seit langem hatte. Und auch die Teuerste.
Aber zurück zur Kamera. Der erwähnte Blitz wird auch exzessiv genutzt, so dass mit der Standard-App im Dunklen leider viel auch überblitzt wirkt. Aber es soll auch kostenlose Alternativen geben, bei denen die Fotoqualität besser ist. Mal wieder ein typischer Fall von „Ich verkaufe ein teures Produkt und entscheide mich bewusst dazu, die Software zu versauen“. Aber das ist ja mittlerweile bei allen Branchen üblich. Die Ausnahme ist Apple, die evtl. bessere Konkurrenz gar nicht erst in den Appstore lassen.
Die Videoqualität ist auch in Ordnung, habe es aber noch nicht bei Licht ausprobiert. Die Audioqualität der Videokamera ist vollkommen in Ordnung und superflüssig sind die Aufnahmen auch, zumindest die eine, die ich gemacht habe. Aber das lade ich nicht hoch (wie meine Frau um Mitternacht rum im Halbdunklen im Bett die Katze krault, geht niemanden etwas an *gg*). In Ordnung stelle ich mal unter Vorbehalt, da es wie gesagt recht dunkel und die Qualität entsprechend schlecht war, aber im Grunde so, wie zu erwarten. Ein Bild ohne Blitz sieht dann auch schlecht aus. Wenn der Sprung hin zum Hellen bei der Videofunktion so ist, wie beim Foto, ist das ne gute Alltagscam, kann aber natürlich auch hier nicht an die Qualitäten von eigenständigen Digitalcamcordern heranreichen.
So, jetzt aber endlich ein paar Bilder. Die habe ich einfach in der Standardeinstellung geschossen (je nach sichtbarem Format 5MP oder Breitbild). Lichtverhältnisse waren schlecht. Dieses Altbauzimmer wird mit einer 11 oder 13W Energiesparlampe illuminiert, die von der Decke hängt.
Und zum Abschluss noch der wundervolle Blick aus meinem Fenster, der mich jeden Morgen ermutigt, endlich aufzustehen.
Fazit
Das Milestone 2 ist durch und durch ein Klasse Gerät. Ich bin mit sehr hohen Erwartungen herangegangen, habe ich immerhin lange darauf gewartet und mich mit meinem TP2 herumgeärgert. Umso kritischer war ich dann, ob es die Erwartungen auch erfüllt, habe ich immerhin 485,50€ inklusive Versand dafür hingelegt, Brandingfrei.
Android fühlte sich erstmal seltsam an, ist immerhin ein neues Betriebssystem, das ich noch nicht kannte. Aber nach ein wenig herumschauen und ausprobieren geht die Benutzung auch für Umsteiger von Windows Mobile locker flockig von der Hand. Die Performance ist genial, kein Ruckeln oder Hakeln, mehrere Programme gleichzeitig, stört das Gerät überhaupt nicht. Die Tastatur ist grundsolide und leicht zu bedienen, guter Druckpunkt, schön beleuchtet, kein Problem damit und dabei halte ich die Tastatur des TP2 (wie gesagt das Einzige was ich an dem Teil wirklich toll fand) für eine Art Referenz.
Der Screen ist sehr gut, schnell, reaktionsfreudig, wunderbar. Die 4 Bedientasten (softtouch) reagieren schnell. Kamera und Lautstärkeregelung ist per Hardwaretasten erreichbar und direkt zu steuern. Der On/Off-Button, der auch den Bildschirm an und ausschaltet ist etwas versteckt hinter eine Kante. Das kann man positiv wie negativ auslegen. Ich fand es erst komisch, weil ich ihn kaum getroffen habe. Aber nach etwas Benutzen finde ich es doch sehr sinnvoll, denn bei meinem TP2 habe ich den Screen immer gerne in der Tasche versehentlich angemacht. Das passiert beim MS2 nicht. Das geht an, wenn man es möchte und nicht zufällig in der Tasche. Und selbst WENN man es erwischt, ist immer noch die Sperre, die man wegwischen muss. Übrigens ist auch die Lautstärkeregelung per Software auf dem Sperrscreen erreichbar, so dass schnelles Umschalten zwischen Laut und Lautlos immer möglich ist, ohne sich irgendwo durchzuklicken.
Zur Sprachqualität kann ich noch nichts sagen.
Also alles in Allem eine super Empfehlung, wenn man damit leben kann, dass man zur Kontaktsynchronisation mit Outlook 2010 eine Extrasoftware benutzen sollte. Aber wenn das der Einzige Makel ist, soll er das sein. Ich bin mal auf Tests des Desire-Z gespannt, was da so gut und schlecht ist.
Aber das Motorola Milestone 2 kann ich im Moment bedenkenlos empfehlen. Ich aktualisiere diesen Thread gerne fortlaufend um auf Fragen einzugehen und um mal Aktualisierungen zu bringen, wenn mir im Laufe des Benutzens noch das ein oder Andere auffallen sollte.
Ach ja, Root geht problemlos.
Ergänzung: Ich habe das Gerät jetzt seit mehreren Tagen mehr oder minder im Dauerbetrieb und bin immer noch begeistert. Die Usability von Android ist großartig, nach der kurzen Einarbeitungszeit lief alles wie am Schnürchen, und wenn man dann noch seine Homescreens nach den eigenen Wünschen gestaltet hat und mit Apps und Widgets erweitert hat, bekommt man schon sein Wunschsystem.
Zum Akku kann ich noch nichts wirklich großartig alltagsfähiges sagen, außer, dass hier noch etwas mehr Leistung hätte drinstecken können. Wer wie ich eine permanente Internetverbindung hat um Widgets zu aktualisieren und Mails abzurufen, dann abends auf Wlan-Empfang schaltet und etwas herumsurft und spielt, dann sollte man das Gerät auf jeden Fall täglich an den Strom hängen. Das Gleiche dürfte auch für Vieltelefonierer gelten, also wer es beruflich nutzt, dürfte ihm auch die nächtliche Stromdosis verabreichen müssen. Der Ladevorgang selbst geht halbwegs schnell.
Der Akku ist ja das Problem bei den meisten aktuellen Smartphones. Sicherlich habe ich es bisher intensiv genutzt mit allem was Strom verbraucht, Internetsurfen, Videos schauen, Fotos machen, Apps ausprobieren und mehrere Spiele. Dass das Akku zieht wie Bolle ist ja klar. Bei Standardnutzung (mal ne sms schreiben, kurz wo anrufen, mails checken) sollte der Akku 2 – 3 Tage halten können. Sicherheitshalber würde ich aber auch auf Wochenendtrips das Kabel mitnehmen.
Die Smiliearmut und dadurch entstandene Übersachlichkeit ist der Forensoftware geschuldet. Mehr als 10 Bilder sind verboten *Zwinkersmilie*
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