[TESTBERICHT] Motorola RAZR 50 - kleiner Bruder mit versteckten Talenten oder Daseinsberechtigung und unterschätzte Fähigkeiten?

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Motorola RAZR 50: Kleiner Bruder mit versteckten Talenten oder Daseinsberechtigung und unterschätzte Fähigkeiten?

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Kommentar des Testers
"Mit dem RAZR 50 hat Motorola im Sommer 2024 den kleinen Bruder des Ultra-Geräts vorgestellt, man setzt also weiterhin auf die Strategie; mit zwei Flip-Smartphones den Markt aufzumischen. Die Frage ist, ob das so in der Praxis klappen kann, denn die hardwareseitigen Einbußen des RAZR 50 sind genauso deutlich, wie es auch die anfängliche Preisdifferenz zwischen den beiden RAZR-Modellen bei der UVP war. Wer sich für das RAZR 50 entscheidet, entscheidet sich für einen schwächeren Prozessor, ein etwas schwächeres Kamera-Setup, einen größeren Akku der wiederrum langsamer vollgetankt werden kann und auf eine kleinere Speicher-Konfiguration von lediglich 8/256 GB im Gegensatz zu 12/512 GB. Hinsichtlich der Displays und der Software bekommt der Nutzer nahezu die identische Ausstattung geliefert, sodass sich potenzielle Interessenten vor dem Kauf recht genau informieren sollten, welches Gerät für den persönlichen Anwendungsfall am besten geeignet erscheint."

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Einleitung:
Mit der RAZR-Serie ist Motorola zum Beginn des Handy-Zeitalters ein richtig großer Wurf gelungen. In Zeiten, in welchen Tasten aber zunehmend "out" wurden und der Wechsel hin zu immer größeren und besseren Touchscreens state-of-the-art wurde, bedeutete dies gleichzeitig das Aus für die bis zu diesem Zeitpunkt als Kassenschlager gehandelten Klapphandys. Doch auch nach dem Einzug der Touchscreens ging deren Entwicklung weiter und mittlerweile ist man hier an einem Punkt angekommen, an welchem faltbare oder gar rollbare Displays keine reine Illusion mehr sind, sondern durchaus schon als "praxistauglich eingestuft werden können. Sowohl Motorola als auch Samsung, OnePlus oder bspw. auch Huawei haben bereits mehrere Generationen von Flip- und Fold-Smartphones am Markt und mit jeder weiteren Generation verbessern sich nicht nur die reinen technischen Daten der Displays (und natürlich dem ganzen Smartphone) selbst, sondern auch dessen Haltbarkeit bzw. Widerstandsfähigkeit. Bessere Widerstandsfähigkeiten gegenüber Wasser und / oder Staub tun ihr Übriges und machen die Flip-Phones zu immer zuverlässigeren Begleitern im Alltag. Durch den gesteigerten Wettbewerb im Markt sind Flip-Phones mittlerweile preislich durchaus attraktiv und speziell Motorola weiß spätestens seit der RAZR 50-Serie mit diversen Raffinessen hinsichtlich der Software und der Hardware zu überzeugen. Dies sorgt für eine breitere Akzeptanz und Verbreitung im Markt – Zeit also, die Flip-Phones mal etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Im nachfolgenden Testbericht erfahrt Ihr alle technischen und softwareseitigen Daten zum RAZR 50, dem kleinen Bruder des 2024er Klapp-Flaggschiffs von Motorola. Darüber hinaus gibt es natürlich praktische Erfahrungen mit dem Gerät aus dem Alltag und auch das Thema "Softwarepflege" soll an dieser Stelle nicht zu kurz kommen – immerhin ist auch das RAZR 50 zum Testzeitpunkt im Februar 2025 ja bereits einige Zeit am Markt verfügbar und etabliert.

Hinweis: Mir lagen zum Test sowohl das RAZR 50 als auch das RAZR 50 Ultra zeitgleich vor. Aus diesem Grunde bitte ich um Verständnis dafür bzw. weise darauf hin, dass die Inhalte bzw. Ergebnisse dieses Testberichts teilweise identisch zum RAZR 50 Ultra sein können. An technischen Spezifikationen bzw. Unterschieden im Alltag wurde und wird selbstverständlich auf die Unterschiede eingegangen. Vor allem aber softwareseitig gleichen sich die beiden Geräte natürlich unweigerlich, weshalb Passagen hier 1:1 übernommen wurden, sofern diese die Realität natürlich wiedergeben.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Schmökern im Test und beim Betrachten der Bilder und Videos. Ihr dürft das Thema gerne zum allgemeinen Erfahrungsaustausch oder auch für Fragen zum Gerät / Test nutzen.

Disclaimer: Das Testgerät wurde von Motorola leihweise für den Testbericht zur Verfügung gestellt und wurde nach Fertigstellung des Testberichts wieder an Motorola retourniert. Der Hersteller hat zu keiner Zeit Einfluss auf die Inhalte und / oder das Ergebnis des Testberichts genommen, ich war und bin in meiner Meinung vollkommen unbeeinflusst und frei.

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Inhaltsverzeichnis:
Technische Daten
Lieferumfang
Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit
Display
Bedienelemente & Bedienung allgemein
Software, Menü & AI-Featues
Kamera-Setup
Akku, Sprachqualität & Empfang
Benchmarks & Emissionen
Media & Musik
Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät
Sicherheit
Extras
Fazit
Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile
Mediensammlung



Die technischen Daten des Motorola RAZR 50:

  • Abmessungen geöffnet: 171,30 x 73,99 x 7,25 mm bei ca. 188 Gramm
  • Abmessungen geschlossen: 88,08 x 73,99 x 15,85 mm bei ca. 188 Gramm
  • Verfügbare Farben: Beach Sand / Koala Grey / Spritz Orange
  • Betriebssystem: Android 14
  • MediaTek Dimensity 7300X Octa-Core Prozessor
  • 256 / 512 GB interner Speicher
  • 8 / 12 GB LPDDR4X RAM Arbeitsspeicher
  • Fingerabdruckscanner / Näherungssensor / Umgebungslichtsensor / Beschleunigungsmesser / Gyroskop / E-Kompass / Hall-Sensor / Barometer
  • 4.200 mAh Akku, fest verbaut
  • 30W Turbo-Power Charging (kabelgebunden, Ladegerät nicht im Lieferumfang)
  • 15W Wireless-Charging
  • Hauptdisplay (Innen): 6,9” FHD (2.640 x 1.080 Pixel, 413 ppi) p-OLED Display, Bildwiederholfrequenz bis zu 120 Hz, bis zu 3.000 Nits Spitzenhelligkeit
  • Zweitdisplay (Außen): 3,63” p-OLED Display mit 1.056 x 1.066 Pixel, 413 ppi), Bildwiederholfrequenz bis zu 90 Hz, bis zu 1.700 Nits Spitzenhelligkeit
  • 50 Megapixel Hauptkamera mit f/1.7er Blende, PDAF und OIS Bildstabilisator
  • 13 Megapixel Ultraweitwinkelkamera mit f/2.2er Blende, Autofokus und Makro-Funktion
  • LED-Leuchte
  • 32 Megapixel Frontkamera mit f/2.4er Blende
  • Corning Gorilla Glass Victus
  • IPX8 Zertifizierung gegen eindringendes Wasser
  • Stereo Lautsprecher mit Dolby Atmos Zertifizierung
  • 3 Mikrofone
  • 5G-Funktionalität
  • Bluetooth 5.4
  • NFC
  • E-SIM + physische SIM
  • USB-C Anschluss (USB 2.0)
  • A-GPS, LTEPP, SUPL, GLONASS, Galileo u. Beidou


Lieferumfang:
Im Gegensatz zum großen Bruder hat Motorola den Lieferumfang beim RAZR 50 etwas reduziert. Komischerweise hat man diese Maßnahme dann auch ausgerechnet am eher sinnvolleren Lade-Adapter vollzogen und nicht – wie man vielleicht hätte vermuten können – am eher als "nice-to-have" zu kategorisierenden Schutzcover samt Umhängeschlaufe. De facto sieht der Lieferumfang es Geräts wie folgt aus:

  • 1x Smartphone „Motorola RAZR 50“ mit integriertem 4.200 mAh Akku
  • USB-Daten- / Ladekabel (KEIN Steckdosenadapter im Lieferumfang!)
  • QuickStart Guide
  • Originalverpackung inkl. Motorola-Duft
  • Case / Handyhülle inkl. passendem Umhängeband

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Wer sein Smartphone also vollumfänglich nutzen möchte, muss hier entweder einen Steckdosenadapter dazukaufen oder einen bereits vorhandenen Adapter nutzen. Gut – es macht schon Sinn, dass Motorola beim RAZR 50 jetzt nicht unbedingt denselben 68W Power-Stecker dazu packt, den man auch beim RAZR 50 Ultra bekommt; immerhin ist die Ladeleistung des kleinen Bruders ja nochmals geringer. Dennoch: Man hätte doch auch ein 0815-Steckdosenadapter mit beilegen können… aber gut. Mit am Start ist hier jedenfalls auch wieder das "Trage-Cover", welches auch wieder eher auf die Usability abzielt, als das Gerät vor dem Alltag oder gar Stürzen tatsächlich zu schützen.



Gehäuse / Verarbeitung / Wertigkeit:
Auch beim RAZR 50 starten wir mit einer Beschreibung des Smartphones: Genau wie beim großen Flaggschiff-Bruder wird die Front bzw. die Innenseite des Geräts vom 6,9" großen, klappbaren Display dominiert. Auch hier führt Motorola die Aussparung der Frontkamera als Punch-Hole Element aus. Linker Hand von diesem befindet sich der Umgebungslichtsensor, oberhalb der Kamera sitzt mittig der zweite Lautsprecher (Hörmuschel) des Geräts.

Links befindet sich auch beim RAZR 50 lediglich der Slot für die physische SIM-Karte im oberen Teil des Geräts, rechts geht’s dann auch hier wieder etwas enger zur Sache: Laut der Geräteskizze aus dem Handbuch sollte oberhalb der Lautstärkewippe ein weiteres Mikrofon seinen Platz haben – hierbei handelt es sich aber um eine fehlerhafte Angabe im Handbuch, denn in Summe verfügt das RAZR 50 – analog zum großen Bruder – "nur" über drei Mikrofone: Eins an der Oberseite des Geräts (gegenseitig zur dort vorhandenen Lüftungsöffnung) und zwei weitere an der Unterseite. Es dürfte sich bei der Öffnung recht also ebenfalls eher um eine Lüftungsöffnung des Gerätekorpus handeln. Unterhalb der Lautsprecherwippe ist der Power-Button samt integriertem Fingerabdruckscanner zu finden.

Auf der Unterseite findet sich – neben den schon erwähnten beiden Mikrofonen – die USB Typ-C Buchse sowie rechts von dieser der Hauptlautsprecher. Die Rückseite des RAZR 50 ist – im Großen und Ganzen – identisch zum RAZR 50 Ultra gehalten: Im oberen Teil befinden sich die beiden Kameras samt LED-Leuchte, ein weiterer Umgebungs- und Näherungssensor unter dem Display und eben das Außendisplay des Geräts. Dieses ist in Relation zum Flaggschiff-Bruder etwas kleiner dimensioniert (3,6" statt 4,0"), was durch ein etwas breiter ausgeprägtes Scharnier zustande kommt. Erfreulich ist, dass der eigentliche Charakter des Außendisplays erhalten bleibt, denn auch hier umschließt das Display die Kamera-Objektive und die LED-Leuchte, was den modernen Look des Geräts aufrechterhält.

Im unteren Teil der Rückseite befindet sich – hinter dem Firmenlogo – wieder der Bereich für die NFC-Schnittstelle und die Spule für das drahtlose Laden.

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Es wird also deutlich, dass Motorola vor allem über das Design und den Formfaktor (logisch – was auch sonst bei einem Klapp-Smartphone ;) ) auf dem Markt ankommen möchte. Differenziert wird also vor allem bei den inneren Werten der beiden RAZR-Geräte. Für mich persönlich die einzig richtige und sinnvolle Vorgehensweise: Durch das Platzieren eines zweiten, etwas günstigeren Geräts am Markt macht man dieses einer breiteren Masse an Käufern zugänglich und überzeugt so vielleicht auch noch den Käuferkreis, der keine hohe dreistellige Summe in eine potenziell "anfällige" Technik investieren möchte. Man senkt also die Hürde zum Einstieg in den Markt der Klapp-Smartphones; was für die Kunden nur positiv sein kann: Je etablierter die Technologie, desto höher die Stückzahl und desto geringer die Kosten.

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Erfreulich ist darüber hinaus die Tatsache, dass man auch hinsichtlich der Verarbeitung und der Wertigkeit beim kleinen Bruder keine Kompromisse zum Flaggschiff eingeht: Auch hier fühlt sich das Gerät absolut hochwertig an und auch seine Größe lässt das Gerät in Verbindung mit der angenehmen Materialwahl zum Handschmeichler werden. Einzig die Lautstärkewippe hat etwas Spiel und "klappert", wenn man das Smartphone seitlich schwenkt oder mal etwas schneller und ruckartiger bewegt. Kommt jetzt vielleicht nicht allzu oft vor und man muss es teilweise auch wirklich provozieren, unerwähnt lassen wollte ich es aber nicht – wobei es natürlich auch ein Einzelfall bei meinem Testgerät sein kann. Ein Deal-Breaker wäre eine klappernde Lautstärkewippe für mich persönlich nicht.

Das Scharnier des RAZR 50 ist – genau wie beim RAZR 50 Ultra – einerseits sehr "stramm" in der Ausführung, ist aber dennoch so konstruiert, dass ein Öffnen und Schließen auch einhändig mit etwas Übung problemlos möglich ist. Das Gerät erweckt somit auch dadurch einen wertigen und durchaus langlebigen Eindruck – sofern man sich an die speziellen Bedingungen bzw. "Pflegehinweise" bzgl. klappbaren Displays hält, siehe auch den nachfolgenden Part zur IP-Zertifizierung.

Eine offizielle IP-Zertifizierung des RAZR 50 liegt im Standard "IPX8" vor. Bedeutet, dass das Gerät gegen das Eindringen von Wasser bei Untertauchen geschützt ist – bis zu 30 Minuten in bis zu 1,5m tiefem stillen Süßwasser. Motorola weist dennoch explizit darauf hin, dass die Widerstandsfähigkeit gegen Wasser nicht dauerhaft gewährleistet werden kann und dass man die IP-Zertifizierung keinesfalls als Freifahrtschein für bspw. eine Nutzung des Smartphones unter Wasser verstehen sollte. Man sollte die IP-Einstufung also tatsächlich nur als "Notfall-Backup" verstehen, falls einem tatsächlich mal ein Missgeschick passiert.

Durch das Fehlen der ersten Ziffer des IP-Ratings wird aber auch deutlich, dass man hinsichtlich der Staubdichtigkeit keine besonderen Ansprüche stellen darf: Das Gerät ist nicht besonders gegen das Eindringen von Staub geschützt, was sich bei einem Flip-Smartphone aber durchaus auch eher schwierig umsetzen lässt. Übrigens spielt das Thema "Staub" bzw. Schmutz / Dreck im Allgemeinen sowieso noch ein größeres Thema; denn so ein klappbares Display hatte und hat schon immer seine Eigenheiten. Eine besondere Pflege bzw. Achtsamkeit ist hier unverzichtbar – das machen auch diverse Hinweise in der Verpackung bzw. der Software des Geräts (nach der Ersteinrichtung bzw. innerhalb der moto-eigenen Apps) deutlich. Motorola weist explizit darauf hin, dass das Gerät nicht in Umgebungen mit hoher Staubwahrscheinlichkeit genutzt werden sollte bzw. dann eben eine noch intensivere Pflege benötigt als ohnehin schon. Staub kann sich sowohl auf das knickbare Display als auch auf die Scharniere des Klappmechanismus negativ auswirken und deren Funktion / Langlebigkeit beeinträchtigen!



Display:
Ähnlich zum RAZR 50 Ultra besticht auch das "normale" RAZR 50 natürlich durch seine beiden Displays, wenngleich hier die ersten kleinen, aber feinen Unterschiede zum großen Flaggschiffmodell sichtbar werden. So setzt Motorola beim inneren Hauptbildschirm beispielsweise ebenfalls auf ein 6,9" großes LTPO AMOLED Display mit einer Auflösung von 1.080 x 2.640 Pixel (413 ppi); jedoch "beschränkt" man hier die variable Bildwiederholrate auf ein Maximum von 120 Hz. Dies dürfte nur für die wenigsten Nutzer eine tatsächliche Beschränkung oder gar Beeinträchtigung darstellen, denn immerhin sind heut zu Tage auch 120 Hz eher noch eine Seltenheit, als das man sie als "Standard" einstufen könnte. Zudem dürfte der Unterschied zwischen 120 und 165 Hz in einem Bereich liegen, der – wenn überhaupt – nur bei Hardcore-Zockern wirklich ins Auge fallen dürfte. Die maximale Spitzenhelligkeit gibt Motorola mit einem Wert von 3.000 nits an.

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Soweit zu den technischen Daten – doch auch die Software hält noch einige Besonderheiten bzw. Individualisierungsmöglichkeiten bzgl. des Displays in Petto: Neben den üblichen Anpassungen wie bspw. die Größe der Schrift und die allgemeine Anzeigegröße der Inhalte auf dem Display, verfügt das RAZR 50 auch wieder über die Möglichkeit, die Farbdarstellung des AMOLED Panels nach den Vorlieben des Nutzers anzupassen. Neben den drei vorgegebenen Profilen "Natürlich", "Leuchtend" und "Lebhaft" kann die Farbtemperatur darüber hinaus auch noch mittels den Modi Standard / Warm und Kühl festgelegt werden. Wer hier immer noch nicht zu einer zufriedenstellenden Lösung gekommen ist, kann mit der benutzerdefinierten Einstellungsmöglichkeit nochmal Feintuning betreiben. Die maximale Bildwiederholrate für das Haupt- bzw. Innendisplay liegt bei 120 Hz. Davon ab ist das RAZR 50 dank der p-OLED Technologie dazu in der Lage, die Bildwiederholrate auch auf bis zu 1 HZ zu senken, bspw. bei der Darstellung von statischen Inhalten. Hierdurch soll eine Maximierung der Akkulaufzeit erreicht werden. Wer sich mit einer geringeren Bildwiederholrate zufrieden gibt, kann statt der intelligenten Regelung bis zu 120 HZ auch eine intelligente Regelung bis max. 60 Hz auswählen. Das würde ich allerdings in der heutigen Zeit nur noch im äußersten Notfall machen – man gewöhnt sich zu schnell an die flüssigere / smoothere Darstellung höherer Bildwiederholraten, als dass das den Akkuvorteil übertreffen würde.

Eine kleine Besonderheit hat das RAZR 50 für alle Personen im Gepäck, die empfindlich auf Display-Flimmern reagieren: Mittels einer aktivierbaren Funktion kann das Flimmern des Displays in dunklen Umgebungen verhindert werden. Motorola weist allerdings darauf hin, dass eine Aktivierung dieser Funktion unter Umständen zu Bildschirmrauschen und Farbverfälschungen führen kann – die Option sollte man also tatsächlich nur nutzen, wenn man auch wirklich empfindlich auf Displayflimmern reagiert (häufig erkennbar durch "müde" Augen und / oder einsetzende Kopfschmerzen).

Wie etwas weiter oben auch bereits kurz erwähnt, gibt Motorola die maximale Displayhelligkeit des Innendisplays mit 3.000 nits in der Spitze an. Während des Testzeitraums hatte ich die Möglichkeit, das Gerät auch häufiger mal in direkter Sonneneinstrahlung zu testen. Die maximale Abstrahlkraft des Displays lag hier bei gemessenen knapp 1.800 LUX im automatischen Modus. Bei einer manuellen Regelung der Helligkeit wird dieser Wert nicht im Ansatz erreicht, die Helligkeit verbleibt hier also trotz gewählten 100% auf lediglich maximal gemessenen knapp 750 LUX. Diese beiden Werte waren in der Praxis höher, als die beim RAZR 50 Ultra gemessenen Werte, de facto ist der kleine Bruder in Sachen Displayhelligkeit also sogar dem Flaggschiff zu bevorzugen. In der Praxis macht sich diese Auswirkung aber nicht wirklich bemerkbar, denn sowohl das RAZR 50 als auch das Ultra rangieren auf einem sehr hohen Niveau – wobei eine grundsätzliche höhere Leistung natürlich immer zu begrüßen ist; unabhängig davon ob man sie nun benötigt oder nicht. Haben ist besser als brauchen. ;) Es empfiehlt sich daher grundsätzlich, das Gerät nur mit automatischer Helligkeit zu nutzen – hier werden, bei Bedarf, deutlich höhere Werte erzielt, darüber hinaus dürfte dieser Modus auch deutlich effektiver hinsichtlich des Akkuverbrauchs und der Benutzererfahrung sein. Wer hat schon andauernd Lust, die Helligkeit manuell nachzuregeln? Außerdem muss man festhalten, dass die automatische Helligkeitssteuerung des RAZR 50 sehr zuverlässig und schnell reagiert – so schnell würde man mit einer manuellen Anpassung gar nicht hinterherkommen. In diesem Punkt nehmen sich die beiden RAZR-Modelle also nichts.

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Beim zweiten Display (Außendisplay) fallen die Änderungen etwas mehr ins Auge: Hier reduziert Motorola die Größe von 4" beim RAZR 50 Ultra auf "nur" noch 3,6" beim RAZR 50. Die Auflösung beträgt hier 1.056 x 1.066 Pixel (ebenfalls 413 ppi) und die Bildwiederholrate wird auf nur noch maximal 90 Hz reduziert. Zudem kommt hier kein LTPO AMOLED Panel mehr zum Einsatz, sondern nur noch eine normale AMOLED Technologie; was entsprechend Auswirkung auf die nicht mehr gegebene variable Bildwiederholrate hat. Die Spitzenhelligkeit des Außendisplays wird vom Hersteller mit 1.700 nits angegeben; zum Einsatz kommt hier Gorilla Glass Victus.

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Die Anzeigefläche des Displays streckt sich prinzipiell auch beim RAZR 50 über die gesamte Oberfläche der oberen Hälfte. Es fasst dabei die beiden Kamera-Objektive und auch die LED-Leuchte ein, was für ein sehr futuristisches Erscheinungsbild sorgt und dabei praktischerweise noch die Anzeigefläche maximiert. Schön, dass Motorola diesen "Formfaktor" bzw. dieses Design-Merkmal für beide Modelle übernimmt. Die "Downgrades" im Bereich des Außendisplays sind schade, allerdings prinzipiell verschmerzbar. Ich persönlich hätte es zwar lieber gesehen, wenn man das Gerät mit demselben Außendisplay ausgestattet hätte, wie es beim Ultra-Modell der Fall wäre – aber man kann ja nicht alles haben. Und letztlich dürfte der merkbare Unterschied bspw. bei der Bildwiederholrate im Alltag, ohne ständigen Blick aufs Datenblatt, eher selten auffallen.

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Bei den Individualisierungsmöglichkeiten für das Außendisplay folgt der Hersteller dieser Vorgehensweise und ermöglicht es dem Nutzer, beim RAZR 50 von denselben Funktionen zu profitieren, die man auch beim großen Flaggschiff-Bruder bekommt: Auch hier könnte man eher davon ausgehen, dass Dinge wie "Individualisierungsmöglichkeiten auf einem Display" heut zu Tage eher normal sind, als dass es einer besonderen Erwähnung bedarf. Fakt ist aber auch hier, dass das bei den Flip-Smartphones von enormer Wichtigkeit ist: Was bringt mir das beste Außendisplay, wenn ich es im Alltag kaum oder nicht praktikabel genug in die Abläufe einbinden und damit optimal nutzen kann? Motorola spendiert dem Gerät daher eine eigene Kategorie in den Einstellungen, in welcher diverse Einstellungsmöglichkeiten für das Außendisplay festgelegt werden können.

  • Sperrbildschirm: Hintergrund, Schriftart, Farbe der Schrift, Unschärfe können festgelegt werden.
  • Startbildschirm: Hintergrund, App-Verknüpfungen, Schriftart u. Farbe der Schrift können festgelegt werden.
  • Bildschirmfelder: Ermöglicht das Festlegen / Auswählen der zur Verfügung stehenden "Benutzer-Kacheln". Zur Auswahl stehen: App-Übersicht, Google-Aktie, Kalender, Kontakt, Spiele, Spotify, Stoppuhr, Timer, Wetter und ein Widget-Bereich.
  • Anzeige- und Schriftgröße
  • Anruf-Einstellungen: Zum Annehmen aufklappen, Aktion beim Zuklappen: Anruf trennen / Gespräch fortführen, Hintergrund bei einem Anruf festlegen (Außendisplay): Kein Hintergrund / Motorola Logo / "Hello Moto"-Schriftzug
  • App-Einstellungen: Auswählen, welche Apps auf dem Außendisplay nutzbar sein sollen und wie deren Übertragung vom Innen- auf das Außendisplay stattfindet. Hier gibt es zur Auswahl: Nicht übertragen / manuelle Übertragung (Aufforderung auf dem Display zur Weiternutzung der App) / Automatische Übertragung (App wird nach dem Zuklappen automatisch im Außendisplay geöffnet)
  • Standby-Display: Konfiguration eines Always-on-Displays auf dem Außenbildschirm. Details hierzu später im Testbericht unter "Benachrichtigungen"
  • Desk-Display: In zwei vordefinierten Positionen "Zelt" und "Ständer" können diverse Informationen auf dem Display dargestellt werden.
  • Musik-Player: Auswahl verschiedener Designs für den Musikplayer

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Ich denke man kann anhand der großen Vielfalt an Einstellungsmöglichkeiten schon erahnen, dass man sich bei Motorola offenbar intensive Gedanken um die Anwendungsmöglichkeiten des Außendisplays gemacht hat. Und genau das merkt man auch in der Praxis: Sämtliche Einstellungs- und Individualisierungsmöglichkeiten sind direkt in der Software-Basis des RAZR 50 integriert und als Nutzer überkommt einen sofort das Gefühl: "Ja, das wirkt für mich durchdacht, das funktioniert, das macht Sinn!". Es gibt weniger bzw. keine wirklichen Einschränkungen hinsichtlich der auf dem Außendisplay nutzbaren Apps, das Außendisplay ist auch mit 3,63" noch angenehm und ausreichend groß um gefühlt 80-90% der Smartphone-Anwendungen abdecken zu können und das alles bekommt man – auf Wunsch – sogar noch Stück für Stück über die Software erklärt. So macht ein zweites Display Spaß und das Beste an der ganzen Sache ist: Durch die hohe Nutzbarkeit des Außendisplays im Alltag wird gleichzeitig die Display-on-Time des Innendisplays reduziert. Somit spart man effektiv deutlich Akku, da statt einem fast 7" großen Panel eben "nur" 3,63" angesteuert werden müssen. Möglicherweise scheint da jemand bei der Entwicklung des Smartphones und den Komponenten tatsächlich mal mitgedacht zu haben… (mehr dazu im Bereich "Akku").

Außendisplay Einstellungen.png Außendisplay Einstellungen_2.png Desk Display.png

Bevor wir zur nächsten Kategorie hüpfen, noch ein paar Worte zum knickbaren Hauptdisplay und den gegebenenfalls vorhandenen Bedenken bezüglich der Haltbarkeit bei einzelnen (potenziellen) Nutzern: Den Klappmechanismus habe ich ja eingangs bereits erwähnt – hier würde ich mir für die Dauer einer durchschnittlichen Nutzung des Smartphones (zwei Jahre) absolut keine Gedanken machen. Selbst wenn das Smartphone während der Nutzung regelmäßig auf- und zugeklappt wird und man nicht überwiegend das Außendisplay nutzt, sollte das in Bezug auf die Haltbarkeit keine wirklichen Auswirkungen auf den Alltag haben. Elementar wichtig sind diesbezüglich aber die Dinge, die Motorola auch eindeutig und ausdrücklich sowohl am / im Gerät sowie innerhalb der Software anbringt und darauf hinweist: Neben der Tatsache, dass selbstverständlich die ab Werk montierte Displayschutzfolie niemals abgezogen werden darf, sollte man tunlichst darauf achten, innerhalb des Klappmechanismus (und damit auf dem Hauptdisplay) keine Fremdkörper oder Ähnliches zu haben und das Gerät im worst-case dann auch noch zu schließen. Dies ist für das Display unter Umständen bereits beim ersten Fall tödlich und auf Dauer maximiert dies den Verschleiß natürlich ungemein.

In Bezug auf die praktische Nutzung des Displays im Alltag kann ich sagen, dass die Knickfalte tatsächlich nur selten wirklich auffällt bzw. effektiv sogar wirklich "stört". Ist das Display aktiviert und vollständig aufgeklappt, sieht man die Falte praktisch überhaupt nicht. Man fühlt sie leicht bei der Bedienung (bzw. konkret beim "Drüberwischen"), aber auch das würde ich für mich persönlich einfach nicht als störend einstufen, sondern es als bauartbedingte Tatsache akzeptieren. Bei deaktiviertem und geöffnetem Display ist die Falte etwas deutlicher zu erkennen – stört mich aber genauso wenig, denn wenn das Gerät in diesem Zustand ist, liegt es im Normalfall sowieso im Standby und da ist mir die Knickfalte herzlich egal. In diesem Punkt liegen RAZR 50 und RAZR 50 Ultra also ebenfalls gleichauf – erfreulicherweise.

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Bedienelemente & Bedienung allgemein:[/ANCHOR]
Die Bedienung des Motorola RAZR 50 läuft – wie bei den meisten anderen Smartphones in der heutigen Zeit auch – über die Displays ab. Die allesamt auf der rechten Seite angebrachten Hardware-Tasten dienen lediglich zum Ein- und Ausschalten des Geräts, zum Erkennen des Fingerabdrucks und zur Reglung der Lautstärke. Die Tasten sind einerseits recht dezent gehalten was deren tatsächliche Bedien-Oberfläche als auch deren Haptik angeht: Die Lautstärke-Tasten stehen etwas weiter aus dem Gehäuse heraus, als das beim Power-Button der Fall ist. Dadurch – und durch die physische Trennung der Lautstärkewippe – ist auch ein Erkennen ohne Sichtkontakt auf die Tasten problemlos möglich. Worüber man sich sicherlich streiten kann, ist die Positionierung des Power-Buttons, bzw. genau genommen die Position des Fingerabdruckscanners. Im aufgeklappten Zustand des Smartphones befindet sich dieser nämlich zu Beginn des oberen Drittels des RAZR 50. Das hat zur Folge, dass sich dieser selbst mit großen Händen nur mit Mühe bzw. Umgreifen des Smartphones wirklich erreichen lässt. Für eine Entsperrung des Geräts eignet sich dann tatsächlich eher die Gesichtserkennung, welche die Entsperrung direkt nach dem Aufklappen dann automatisch vornimmt – ganz ohne Umgreifen oder Dehnübungen der Finger.

Jetzt das Aber: Bedient man das Gerät im geschlossenen Zustand, macht die Positionierung des Fingerabdruckscanners durchaus Sinn. Man erreicht ihn dann ohne Probleme und wenn ich mir vorstelle, dass ich ihn im geschlossenen Zustand dann ggf. eher im "unteren Teil" des Smartphones hätte, würde mich das vermutlich genauso stören, wie es aktuell beim geöffneten Smartphone der Fall ist. Die optimale Lösung wird man hier also vermutlich nicht finden – der Work-Around mit der Gesichtsentsperrung reicht mir aber aus, um das für mich nicht als großen, negativen Punkt anzukreiden. Letztlich vermutlich auch einfach nur eine Sache der Gewöhnung…

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Wie bereits erwähnt, lässt sich das RAZR 50 mit nahezu 80-90% des täglichen Bedarfs im geschlossenen Zustand über das Außendisplay bedienen, auch wenn dieses effektiv etwas kleiner als beim Flaggschiff-Bruder ausfällt. Lediglich zum Schreiben längerer Mails / Nachrichten oder natürlich zum Surfen & dem Konsum von Youtube & Co. empfiehlt es sich, dies über das größere Innendisplay zu erledigen. Ansonsten ist es sehr angenehm, das Gerät auch einfach mal im geschlossenen Zustand zu belassen und auf einen Blick auf dem AoD ein verpasstes Ereignis kurz gegenzuchecken oder mal kurz in der Wetter-App die Vorhersage oder im Kalender die anstehenden Termine im Auge zu behalten. Mit etwas Übung und Geschick ist es möglich, das RAZR 50 auch einhändig zu öffnen, wenngleich ein Öffnen mit zwei Händen sicherlich deutlich komfortabler und sicherer sein dürfte. Aber der Coolness-Faktor ist mit einhändiger Bedienung sicherlich etwas größer. ;) Das Schließen des Geräts ist im Vergleich zum Öffnen deutlich einfacher und auch ohne große Risiken in Bezug auf Stürze o. ä. möglich. Zur allgemeinen Bedienung innerhalb der Software hatte ich weiter oben ja bereits kurz erwähnt, dass diese absolut flüssig und ohne Ruckler oder Ladezeiten von Statten geht. Also genau so, wie man es sich von einem Smartphone im Jahre 2025 auch wünscht.

Wer sein Gerät bzw. die Bedienung seines Geräts etwas mehr vereinfachen oder dem individuellen Alltag anpassen möchte, kann auch beim RAZR 50 auf diverse Software-Helferlein zurückgreifen, von denen viele standardmäßig in Android verfügbar sind aber auch teilweise zusätzlich von Motorola implementiert wurden.


Heruntergeladene Apps:
  • Family Space
Screenreader:
  • TalkBack: Elemente auf dem Display vorlesen
Bildschirm:
  • Vorlesen: Ausgewählten Text vorlesen lassen
  • Anzeigegröße und Text
  • Farbe und Bewegung
  • Extradunkel
  • Vergrößerung
Interaktionssteuerung:
  • Menü für Bedienungshilfen (Gerät mit großem Menü steuern)
  • Schalterzugriff: Gerät mit Schaltern oder Frontkamera steuern
  • Einstellungen für Zeitvorgaben
  • Systemsteuerelemente (Navigationsmodus, Einhandmodus, Ein- / Aus-Taste beendet Anruf, Bildschirm automatisch drehen)
  • Vibration u. haptisches Feedback
Untertitel:
  • Automatische Untertitel
  • Untertitel-Einstellungen
Audio:
  • Audiobeschreibung
  • Aufleuchten bei Benachrichtigungen
  • Audioanpassung
Allgemein:
  • Bedienungshilfeverknüpfungen
  • Text-to-Speech-Ausgabe

Bedienungshilfen.png Gesten.png

Bei vielen der oben genannten Menüpunkte handelt es sich um eine Art "Querverlinkung" ins Menü, denn die Schrift- und Anzeigegröße lässt sich beispielsweise auch außerhalb des Bedienungshilfenmenüs über die Displaykonfiguration auffinden. Im Grunde genommen führt man hier also teilweise bestehende Funktionen / Einstellungsmöglichkeiten mit weiteren in einer übersichtlicheren Listenform zusammen.

Wie bereits erwähnt stattet Motorola aber auch das RAZR 50 mit einigen weiteren Funktionen aus, die dem Nutzer das Interagieren mit dem Smartphone erleichtern sollen. Diese wären:


Gesten:
Unter diesem Menüpunkt verbirgt sich nicht nur die standardmäßige Systemsteuerung mittels Gesten oder der Nav-Bar, sondern auch zusätzliche Features wie beispielweise eine Randleiste. Diese lässt sich sehr schnell und komfortabel von der rechten Seite des Displays aufklappen, womit der Nutzer direkten Zugriff auf häufig genutzte oder definierte Apps bekommt. Diese können dann wahlweise in Freiform- oder Multitasking-Fenstern geöffnet werden.

Zum Teilen wischen:
Mittels Wisch-Geste vom linken Rand zur Displaymitte hin können Apps, die ursprünglich in Vollbild dargestellt und genutzt wurden, auf die Multitasking-Ansicht geswitcht werden. So lassen sich bspw. zwei Apps untereinander auf der gesamten Displaygröße darstellen.

Screenshots mit drei Fingern:
Zur Erstellung eines Screenshots das Display gleichzeitig mit drei leicht gespreizten Fingern berühren. Einfachere Alternative zur Hardware-Methode der Screenshot-Erstellung.

Ein- / Aus-Taste zweimal drücken:
Hier lässt sich wahlweise die Kamera starten oder aber keine Aktion ausführen. An dieser Stelle hätte ich mir etwas mehr Spielraum gewünscht – warum kann ich nicht jede beliebige App hier konfigurieren? Schade!

Ein- / Aus-Taste gedrückt halten:
Stellt das Ein- / Aus-Menü dar oder startet den digitalen Assistenten. Gleiches Thema wie beim vorigen Punkt: Warum bekommt der Nutzer hier nicht mehr Freiraum?

Schieber auf Ein- / Aus-Taste:
Praktische Funktion – Mittels Wisch-Gesten auf dem Power-Button können zwei vordefinierte Aktionen ausgeführt werden: Ein Wisch nach unten sorgt dafür, dass die Schnelleinstellungen und Benachrichtigungen aus der Kopfzeile nach unten geschoben werden. Wer die Taste lieber anders nutzen möchte, kann mittels Wisch nach oben oder unten diese auch zum Zoomen nutzen – dies ist sowohl in der Kamera-App als auch in Maps, Fotos und weiteren kompatiblen Apps möglich. Eine individuelle Auswahl / Konfiguration der "Schieber-Taste" ist leider nicht möglich.

Mediensteuerelemente:
Lautstärke-Tasten gedrückt halten, um bei deaktiviertem Bildschirm zum nächsten / vorigen Titel zu springen.

Direktstart:

Zweimal auf die Rückseite tippen, um benutzerdefinierte Aktionen auszuführen. Die Tippstärke kann hierbei in drei verschiedenen Intensitäten erfolgen ("leicht", "moderat" und "stark"). Diese drei Intensitäten können NICHT gleichzeitig genutzt werden, man kann also nicht drei Mal unterschiedlich stark Doppeltippen und jeweils dann eine andere Aktion für diese Tipps festlegen. Man wählt einmal die Intensität und dann die auszuführende Aktion. Zur Wahl stehen:
  • Rekorder
  • Smart Connect öffnen
  • Musik wiedergeben / anhalten
  • Screenshot aufnehmen
  • Bildschirmaufzeichnung
  • Zurück zum Startbildschirm
  • Zur zuletzt verwendeten App wechseln
  • App öffnen: Beliebige App aus den installierten Anwendungen wählbar – klasse!
Wirklich problemlos funktioniert "Direktstart" meiner Meinung nach nur, wenn das Gerät ohne Cover genutzt wird. Darüber hinaus muss man erwähnen, dass zur Ausführung der Aktion auf das obere Drittel der Rückseite "gedrückt" werden muss – das ist beim RAZR 50 Ultra insofern natürlich etwas kritisch, als dass das Gerät verhältnismäßig langgezogen ist und man nur mit ausreichend großen Händen diese Funktion sicher und problemlos nutzen kann. Hier ist also "ausprobieren" angesagt. ;)

Quick Capture:
Zwei Mal schnelles Drehen des Handgelenks aktiviert die Kamera. Hierbei kann vom Nutzer gewählt werden, ob dabei die rückseitige Hauptkamera oder die Frontkamera aktiviert werden soll. Über den Modus "Automatisch" erfolgt die Anwahl je nach ausgeführter Geste: Drehen im Hochformat aktiviert die Frontkamera und Drehen im Querformat die Hauptkamera rückseitig.

Schnelle Taschenlampe:
Eine zweimalige "Hackbewegung" startet die rückseitige LED-Leuchte als Taschenlampe.

Zum Entsperren anheben:
Das Hochheben und Blicken auf den Bildschirm entsperrt das Gerät. Dies erfordert das Einrichten einer Gesichtserkennung, sofern nicht bereits geschehen.

Anheben zum Stummschalten:
Das Anheben des Telefons beendet bei eingehenden Anrufen die akustische Signalisierung, gleiches lässt sich auch für den Wecker konfigurieren. Das Gerät wird im Prinzip auf "lautlos" geschalten.

Annähern zum Stummschalten:
Schaltet den Klingelton stumm, indem die Hand nahe an das Außendisplay gehalten und diese dann zurückgezogen wird.

Umdrehen für "Bitte nicht stören":
Benachrichtigungen für Anrufe und Nachrichten werden gesperrt, wenn das Smartphone mit dem Display nach unten aufgelegt wird. Der Wecker ertönt so weiterhin.


Es ist schön zu sehen, dass sich Motorola hinsichtlich der individuellen Nutzungsmöglichkeiten eines Klappsmartphones offenbar auch in Sachen "Bedienungshilfen" Gedanken macht. Gegenüber aktuelleren "normalen" Smartphone-Modellen wurden die Auswahl- und Konfigurationsmöglichkeiten an die Fähigkeiten eines Klappsmartphones angepasst und erweitert. Das zeigt einmal mehr, dass sich Motorola seiner Verantwortung in Bezug auf die Historie "RAZR" durchaus bewusst zu sein scheint. Bravo – weiter so… ;)

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Viele der oben genannten Möglichkeiten lassen sich übrigens auch über die vorinstallierte Moto App erreichen. Diese ist optisch schön gestaltet und bietet den Vorteil, dass sie einerseits etwas aufgeräumter wirkt als das Menü, andererseits sind die verschiedenen Funktionen hier teilweise etwas anders umschrieben oder / und besser beschrieben bzw. erklärt. Die Moto App ist also durchaus ein nettes Gimmick, um all den Nutzern einen schnellen Überblick zu geben, die sich nicht explizit und langwieriger mit dem Menü und dessen verschachtelten Ebenen auseinandersetzen möchten. Wobei das Problem – ehrlicherweise – meist auch immer nur zu Beginn eines neuen Smartphones steht: Im Regelfall gewöhnt man sich ja dann doch schnell um…



Software, Menü & AI-Features:
Genau wie der große Bruder ist auch das RAZR 50 mit der Software-Basis von Android 14 gestartet, auch hier wartet man – mit Stand Februar 2025 – noch auf ein Upgrade auf die gegenwärtige aktuellste Android-Version 15. Ebenfalls identisch ist der Update-Intervall bzgl. der Security-Patches: Alle zwei Monate werden hier die aktuellsten Patch-Releases verteilt und auch hier funktioniert die Verteilung bis dato zuverlässig, Anfang Februar 2025 wurde der Patch für Januar 2025 ausgerollt; sodass man bisher tatsächlich im zweimonatigen Intervall versorgt wird.

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Bei früheren Motorola-Modellen war es noch so, dass man sich mit der Android-Version größtenteils an Stock-Android orientiert hatte. Bei den neueren Modellen ist dies schon nicht mehr so offensichtlich und speziell bei den RAZR-Modellen finden sich – bauartbedingt – natürlich doch noch die ein oder andere größere Besonderheit hinsichtlich der Softwarelösungen und -möglichkeiten. Grundsätzlich können die auf dem Smartphone befindlichen Apps entweder allesamt auf dem Startbildschirm angezeigt (also ohne dezidierten App-Drawer) oder in der altgewohnten App-Übersicht (mit App-Drawer) und eigenem Startbildschirm dargestellt werden. Die Auflistung der Apps erfolgt dann in alphabetischer Reihenfolge absteigend, wobei die Anordnung hier nicht geändert werden kann. Allerdings hat der Nutzer die Möglichkeit, hier Ordner anzulegen und häufig genutzte Apps kann man sich entweder in der Kopfzeile automatisch darstellen lassen oder ein entsprechender Shortcut zusätzlich auf dem Startbildschirm hinterlegen. Die Darstellung der Inhalte erfolgt jedenfalls sehr klar strukturiert, man findet sich deutlich schneller und einfacher zurecht, als es in dem teils eher verschachtelten System von One UI bei Samsung möglich ist, speziell für neuere Nutzer. Das ist allerdings auch absolute Geschmackssache und kann daher von jedem Nutzer anders empfunden werden – hier muss jeder seinen eigenen Favoriten finden. Abgesehen von der klaren und eindeutigen Strukturierung läuft auch die Navigation selbst im Menü durchaus noch flott ab, wenngleich schon deutlich wird, dass man es beim RAZR 50 eher mit einem Mittelklassegerät zu tun hat, als es beim Ultra-Modell der Fall ist: Durch den verwendeten 7300X Prozessor von MediaTek merkt man hin und wieder schon einen Unterschied, etwa wenn das Gerät in einzelnen Menüpunkten doch mal einen kleinen Moment benötigt, um die nächste Menüebene anzuzeigen oder wenn man in der Kamera zwischen den unterschiedlichen Aufnahmemodi navigiert. Auch beim Abspeichern von Bildern kommt es zu Ladezeiten, was beim RAZR 50 Ultra in diesem Ausmaß so nicht wahrnehmbar war. Zur Klarstellung: Die genannten "Ladezeiten" oder "Ruckler" sind wahrnehmbar, ja – aber sie Beeinträchtigen die alltägliche Nutzung maximal im Bereich der Kamera; die Ladezeiten bzw. leichten Verzögerungen im Menü sind eigentlich nur wahrnehmbar, wenn man wirklich explizit darauf achtet. Und was die Kamera-Performance angeht werdet Ihr im entsprechenden Menüpunkt noch mehr Details erfahren…

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Kommen wir noch zum Thema "AI": Auch bei Motorola (bzw. Goggle im Allgemeinen) wird deutlich, dass dieses Thema auf immer breiterer Front forciert wird. Im Gegensatz zum AI-Modell aus dem Hause Samsung gibt es bei Motorola aktuell noch keine konkreten Infos dazu, ob und in welchem Umfang AI-Anwendungen irgendwann kostenpflichtig werden und in ein Abo-Modell überführt werden. Dazu muss man aber auch erwähnen, dass sich die AI-Anwendungen bei Motorola – bspw. im Vergleich zu Samsung – noch auf einem ganz anderen, niedrigeren Level bewegen. Man findet sie beim RAZR 50 Ultra beispielsweise im Bereich der Sound-Wiedergabe mit Dolby Atmos oder aber auch in der Kamera, in welcher mit dem Menüpunkt "Szenenoptimierung" Fotos mit einer automatischen Feinabstimmung und einer KI-Szenenerkennung "optimiert" werden. Dieser Punkt lässt sich glücklicherweise deaktivieren, sodass der Nutzer immerhin noch entscheiden kann, ob er eine maximale Optimierung möchte oder sich mit den Standardwerten der Software begnügt. Ab Werk installiert ist neben diesen "Sonderlösungen" auch noch Goggles "Gemini". Diese App lässt sich auf normalem Weg vom Nutzer lediglich deaktivieren, eine vollständige Deinstallation ist wie bei einigen anderen Google-Anwendungen nicht möglich.



Kamera-Setup:
Im Gegensatz zum Motorola RAZR 50 Ultra hat sich Motorola beim RAZR 50 dazu entschieden, keine Tele-Kamera als zweites Objektiv zu verbauen, sondern hier den Weg einer Hauptkamera (50 Megapixel) in Kombination mit zweitem Ultraweitwinkel-Objektiv u. Makro-Funktion (13 Megapixel) zu gehen. Welche Konfiguration man nun selbst bevorzugt mag tatsächlich Geschmackssache sein, im Alltag kann sowohl ein zweites Objektiv mit Tele-Zoom als auch eine Ultraweitwinkel-Linse mit Makro-Funktion durchaus hilfreich sein. Eine Kombination aus beiden Lösungen wäre natürlich optimal gewesen, hätte aber vermutlich deutlich mehr Platz benötigt und hätte das bzw. die Geräte auch preislich in eine andere Liga versetzt. So sollte man sich also bereits vor dem Kauf im Klaren darüber sein, welche Kamera-Optionen man selbst bevorzugt nutzt – zumindest, wenn die Kamera das einzig verbliebene Entscheidungskriterium sein sollte (es gibt bei den beiden Modellen ja durchaus noch andere Kriterien, die eine Rolle spielen könnten). Bei der Frontkamera setzt man – analog zum RAZR 50 Ultra – ebenfalls auf ein 32 Megapixel Modul -hier muss man also keine Kompromisse eingehen bzw. eine Entscheidung treffen.

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Schauen wir uns die Module im Einzelnen an:
Bei der Hauptkamera setzt Motorola ebenfalls auf einen Samsung ISOCELL S5KGN8 Sensor, welcher mit 50 Megapixel auflöst und im 1/1.95" Format daherkommt und über eine Pixelgröße von 0.8 μm verfügt. Der Sensor ist laut Datenblatt dazu in der Lage Videos in einer maximalen Auflösung von 8K mit bis zu 30 FPS aufzunehmen (Achtung – Möglichkeiten des RAZR 50 beachten, siehe Details weiter unten!), die Autofokus-Technologie wird über Super QPD ermöglicht. Ein HDR-Modus ist ebenfalls möglich und wird seitens Motorola ganz automatisch aktiviert, sofern die Kamera die Notwendigkeit desselben erkennt. Der Sensor nutzt standardmäßig wieder die Pixel-Binning Technologie, mit welcher die 50 Megapixel Bilder in qualitativ bessere 12,5 Megapixel Bilder "skaliert" werden. Auf Wunsch kann der Nutzer hier aber auch mit den vollen 50 Megapixel fotografieren, dies macht u. U. bei Landschaftsfotografie oder anderen Objekten mit hohem Detailgrad durchaus Sinn. Ergebnis sind dann – logischerweise – größere Bilddateien. Zur Stabilisierung der Bilder verfügt die Hauptkamera über einen optischen Bildstabilisator. Motorola stattet also sowohl das RAZR 50 als auch das RAZR 50 Ultra mit demselben Hauptsensor aus – was prinzipiell schon mal gut ist, zumindest wenn dessen Qualität generell überzeugen kann. Immerhin sind dann beide Modelle gleich gut – oder gleich schlecht… ;)

Der zweite Sensor im Bunde stellt die Ultraweitwinkelkamera samt Makro-Modus dar und unterscheidet sich damit maßgeblich vom RAZR 50 Ultra. Der Nutzer muss hierbei also dann auf einen 2x optischen Zoom verzichten und bekommt stattdessen eben die Möglichkeit, Ultraweitwinkel-Aufnahmen anzufertigen und darüber hinaus eine – vom Datenblatt her gesehen – qualitativ hochwertige Makro-Kamera mit Autofokus-Funktionalität. Motorola verbaut hier einen SK Hynix HI1336 Sensor mit 13 Megapixel effektiver Auflösung und f/2.2er Blende. Im Gegensatz zum Ultra-Modell verzichtet man also auf eine effektiv höhere Megapixel-Anzahl, wobei dies ohnehin nur beim Nutzen der "Ultra Resolution" zum Tragen kommt.

Die dritte Kamera im Bunde ist ein Modell aus dem Hause OmniVision, konkret der Sensor OV32b40. Dieser CMOS-Sensor im 1/3" Format löst mit 32 Megapixel auf und bietet ebenfalls die Möglichkeit, Pixel-Binning auf 8 Megapixel auszuführen. Die maximal möglichen Fähigkeiten des Sensors liegen im Bereich Video bei 1080p Videos mit bis zu 180 FPS, unterstützend verfügt der Sensor über einen ML-PD Autofokus, um eine möglichst gute Bildqualität gewährleisten zu können.

Einstellungsmöglichkeiten im Kamera-Modus:

  • Kamera-Vorschau auf Außendisplay: Aus / Ein / Trickfilm
  • Blitz: Automatisch / Ein / Aus
  • Timer: 3 Sek. / 10 Sek. / Aus
  • Seitenverhältnis: 1:1 / 3:4 / 9:16 / Full
  • Zoomstufen: Makro-Modus / 0,5x UWW / 1x / 2x
  • Filter: Original / S/W Klassisch / S/W Lebhaft / Film / Romantisch / Gedämpft / Gourmet / Frisch / Kühl / Verträumt / Cyberpunk / Tageslicht / Jugend / Dunkelgold / Spätherbst
  • Verfügbare Kameramodi: Video / Foto / Ultra-Res / Night-Vision / Porträt / Pro / Panorama / Scan / Spotfarbe / Dual-Aufnahme / Fotokabine / Tilt-Shift / Zeitraffer / Spotfarbe / Dual-Aufnahme Video / Zeitlupe
  • Galerie-Shorcut
  • Auslöser
  • Wechsel zwischen Hauptkamera(s) und Frontkamera
  • Tipps
  • Sofortkontrolle: Ein / Aus (Vorschau des Fotos auf dem Außendislay anzeigen, wenn Telefon aufgeklappt ist)
  • Kamera-Trickfilm auf Außendisplay anzeigen
  • Vorschau auf Außendisplay: Aus / Nicht zuschneiden / Schneiden
  • Fotoauflösung der vorderen Kamera: Standard (Empfohlen, 8 Megapixel), Hoch (32 Megapixel)
  • Szenenoptimierung: Ein / Aus
  • Wasserzeichen: Zeitstempel: Ein / aus; Gerätewasserzeichen: Ein / Aus; Signatur
  • Google Lens: Ein / Aus
  • Camcorder-Modus: Ein / Aus (startet den Camcorder-Modus, wenn das Display auf 90° aufgeklappt wird im Kamera-Modus. Es kann hier direkt mit der Aufnahme nach dem Aufklappen gestartet werden, nach einem Timer von 3 Sekunden oder manuell. Der untere Teil vom Display dient dabei als "Bedienfeld" und ermöglicht die Steuerung des Camcorders
  • KI-Audio: Audio-Zoom Ein / Aus
  • Effiziente Videos: Ein / Aus (Videos werden im *.H265/HEVC-Format gespeichert)
  • Selfie-Spiegel: Ein / Aus
  • Aufnahmemethoden: Selfie per Gestensteuerung / Lächelerkennung / An beliebiger Stelle auslösen
  • Auslöseton: Ein / Aus
  • Aufnahme-Assistent: Hilfsgitter ein / aus; Nivellierung ein / aus
  • Quick Capture: Ein / Aus (zweimalige, schnelle Drehung des Handgelenks startet automatisiert die Kamera)
  • Letzten Modus beibehalten: Ein / Aus
  • Standort speichern: Ein / Aus
  • Kamera-Feedback
  • Zurücksetzen
  • Info


  • Manueller Fokus
  • Manueller Weißabgleich
  • Manuelle Blende
  • Manueller ISO
  • Manuelle Helligkeit
  • Bildformat: JPG / RAW / RAW + JPG


  • LED-Leuchte: Ein / Aus
  • Adaptive Stabilisierung: Ein / Aus
  • Auflösung: 4K / FHD
  • Seitenverhältnis: 9:16 / 9:22 / 1:1 / 16:9 / 22:9
  • Bildfrequenz: 30 FPS / 60 FPS
  • Mikrofon: Ein / Aus

Kamera Einstellungen.png Camcorder_Modus_1.png Video-Einstellungen.png Kamera-Sucher.png Video-Sucher.png

Vergleicht man nun mal die Einstellungsmöglichkeiten des RAZR 50 mit dem RAZR 50 Ultra wird man mit geschultem Auge feststellen, dass das kleinere Schwestermodell durchaus die ein oder andere Funktionalität weniger in Petto hat. Dinge wie bspw. ein Night-Vision Modus bei der Videoaufnahme sind jetzt vielleicht nicht unbedingt lebensnotwendig, können aber in der jeweiligen Situation durchaus einen Unterschied machen. Da beide Geräte über denselben Hauptsensor verfügen, kann es sich bei den genannten Änderungen (dazu zählt z. B. auch die HDR10+ Funktionalität) also nur um Restriktionen hinsichtlich der SoC-Leistung handeln. Das ist schade, war aber erwartbar, wenn man sich mit dem 7300X schon etwas genauer befasst hat. Doch inwiefern wirken sich diese Dinge auf die effektive Kameraleistung des RAZR 50 aus?

Bevor wir zur tatsächlichen Kamera-Qualität kommen, noch ein kurzer Hinweis: Im Einstellungsmenü der Kamera des RAZR 50 findet sich – wie oben aufgelistet – der Punkt "Szenenoptimierung – Fotos mit automatischer Feinabstimmung und KI-Szenenerkennung optimieren". Sämtliche hier im Testbericht zu findenden Fotos wurden ohne diese Optimierung geschossen, es sei denn beim jeweiligen Bild ist dies explizit erwähnt! Die automatische HDR-Funktion kann indes nicht deaktiviert werden, sie wird von der Motorola Kamera-App automatisch aktiviert, wenn es die jeweiligen Bedingungen erfordern.

In Sachen „Kamera“ überzeugt mich das RAZR 50 leider nur teilweise. Das liegt nicht unbedingt am veränderten Kamera-Setup ans ich, sondern viel mehr an der Gesamtleistung, die das Gerät hier an den Tag legt. Schießt man überwiegend mit der Hauptkamera Bilder, dürften sich die Unterschiede in Grenzen halten, zumal man hier auch auf denselben Sensor setzt, der auch beim RAZR 50 Ultra zur Anwendung kommt. Doch die Unterschiede werden vor allem natürlich dann bemerkbar, wenn man auf das zweite Objektiv wechselt bzw. den Zoom des Geräts in der Praxis testen möchte: Durch das Fehlen des optischen Zooms geht das RAZR 50 hier direkt in den digitalen Zoom und dieser beginnt hier bereits früh damit, die Aufnahmen „auszuwaschen“ und zu verpixeln. Dazu kommt, dass das RAZR 50 im Vergleich zum großen Bruder auch „nur“ 10x digital zoomen kann, was ich tatsächlich etwas unverständlich finde, zumal das Edge 50 Neo mit demselben Prozessor problemlos bis in den 30x digitalen Zoom geht. Gut – das ist tatsächlich jetzt eher auf dem Datenblatt relevant, denn wie bereits erwähnt lässt sich Qualität bei der Nutzung mit Digitalzoom sowieso zügig nach. Ansonsten liefert die Hauptkamera des RAZR 50 aber auch hier bei guten und schlechteren Lichtbedingungen durchaus brauchbare Bilder. In Dunkelheit überzeugt auch hier der Night Vision-Modus mit seinen Fähigkeiten und bei Aufnahmen in dunklen Räumen kommt der ebenfalls leistungsstarke LED-Blitz zum Einsatz. Wer aber meint, bei diesen Aufnahmen dann auch noch digital zoomen zu müssen, wird hier bald sein blaues Wunder erleben, denn diese Aufnahmen sind quasi direkt in der Tonne zu entsorgen.

Beim zweiten Sensor (Ultraweitwinkel bzw. Makro) gibt es grundsätzlich auch wenig Raum für starke Kritik: Die Bilder werden bei ausreichend guten Lichtverhältnissen qualitativ gut auf den Speicher gebannt und wirken in ihrer Gesamtansicht „rund“ und stimmig. Für mich persönlich hat sich im Alltag das Kamera-Setup des Ultra-Modells als brauchbarer erwiesen, als es hier beim RAZR 50 der Fall ist. Das mag aber von Nutzer zu Nutzer und von Situation zu Situation unterschiedlich sein, daher muss sich hier jeder selbst über seine Vorlieben im Klaren sein oder werden. Die innenseitig montierte 32 Megapixel-Kamera macht ebenfalls brauchbare Bilder, doch auch hier gilt beim RAZR 50: Die außenliegenden Kameras lassen sich auch hier problemlos nutzen, wenn das Gerät zugeklappt ist. Auch hier wird das Außendisplay dann zum Sucher-Bildschirm und mit nur einem Tipp kann der Auslöser entsprechend betätigt werden. Es sollte klar sein, dass auch hier in diesem Modus die deutlich besseren Aufnahmen gelingen und die Nutzung selbst (Formfaktor!) einfach „besser von der Hand“ geht.

Videos nimmt das RAZR 50 in einer maximalen Auflösung von 4K mit 30 FPS auf, womit man den heutigen Standard recht gut „erfüllt“. Das Gerät bietet mit dem Hauptobjektiv einen OIS Bildstabilisator, welcher bei den getätigten Videoaufnahmen auch dauerhaft aktiv war. Ein Wechsel zwischen Haupt- und Ultraweitwinkelkamera ist während dem Filmen möglich, es kommt hierbei aber recht deutlich zu Unterbrechungen“ bei der Aufnahme – wirklich empfehlenswert ist dies also nicht. In Sachen Audio liefert das RAZR 50 eine gute Performance ab, die jeweilige Situation wird qualitativ und in Bezug auf den Lautstärkepegel sehr realitätsnah auf den Speicher gebannt.

Beim Punkt "Software" hatte ich bereits angesprochen, dass bei der Nutzung des RAZR 50 klar wird, dass man hier in der Mittelklasse unterwegs ist und eben nicht im Flaggschiffbereich. Dies vor allem auf die Prozessorwahl von Motorola bezogen, denn im Gegensatz zum RAZR 50 Ultra werkelt im RAZR 50 "nur" ein MediaTek 7300X Prozessor, welcher klar in die Mittelklasse zuzuordnen ist. Geräte wie bspw. ein CMF by Nothing Phone 1, ein Unihertz Jelly Max oder auch das aktuellere Motorola Edge 50 Neo basieren auf derselben SoC und sind ebenso im Bereich der Einstiegs- bzw. Mittelklasse zu verorten. Beim RAZR 50 muss man leider sagen, dass man die Prozessorwahl bemerkt – und zwar positiv und negativ. Dass wir allerdings jetzt bei der Kamera darauf zu sprechen kommen, bezieht sich leider eher auf den negativen Teilaspekt, denn die Software scheint auf den Prozessor noch nicht so wirklich optimiert zu sein: Das RAZR 50 kämpft mit denselben Problemen, die Motorola beim E50N hat: Teilweise kommt es bei der Navigation innerhalb der Kamera-App zu längeren Ladezeiten bzw. Denksekunden, das betrifft vor allem den Wechsel zwischen den unterschiedlichen Aufnahmemodi. Exemplarisches Beispiel dafür ist das Switchen zwischen Night-Vision Modus und dem normalen Foto-Modus. Als wäre das nicht schon nervig genug, genehmigt sich das Gerät beim Schießen der meisten Bilder auch noch zusätzliche Denkpausen, während das soeben geschossene Bild im Hintergrund gespeichert bzw. verarbeitet wird. Dies wird vor allem dadurch deutlich, als das während dieser Pausen keine Interaktion mit der App möglich ist, zudem erscheint das eben geschossene Bild auch erst nach wenigen Sekunden im Galerie-Shortcut. Diese "Pausen" sind – auch bzw. gerade trotz des MediaTek 7300X – nicht normal, Geräte anderer Hersteller – namentlich das CMF-Phone oder auch das Jelly Max von Unihertz – hatten diese Probleme nicht. Motorola sollte also dringend nochmal Hand an der Kamera-App anlegen, denn dies schmälert die sonst absolut gute und ausreichende Leistung des Prozessors und damit des Smartphones deutlich – und das wird dem Phone eigentlich nicht gerecht.



Akku, Sprachqualität & Empfang:
Motorola spendiert dem "kleinen" RAZR einen größeren Akku – nämlich 4.200 mAh anstelle eines 4.000er Akkus beim Ultra. Auf den ersten Blick wirkt das etwas abstrakt, doch grundsätzlich macht eine Erhöhung der Akkukapazität natürlich Sinn, wann immer man sie ohne große Probleme oder Hindernisse integrieren kann. Der große "Vorteil" des RAZR 50 ist hierbei, dass man im Gegensatz zum Ultra-Modell auch noch auf einen sparsameren Prozessor aus der Mittelklasse setzt. Nachdem das Ultra-Modell bereits eine – für seine Verhältnisse bzw. bauartbedingte Gegebenheiten – sehr gute Laufzeit im Alltag nachgewiesen hat, macht das natürlich Hoffnung auf nochmals bessere Werte beim kleinen Bruder. Meine Erfahrungen aus der Praxis möchte ich Euch zunächst anhand der nachfolgenden Beispiele erläutern.

Akkuinfo.png Akku_1.png Akku_2.png Akkunutzung_1.png

Drei Beispielsituationen:
Situation 1: Flugmodus über Nacht

Gerät wurde auf 100% seiner Akkukapazität geladen (17.00 Uhr Ladevorgang beendet) und dann bis knapp 21.00 Uhr noch im Modus "mobile Daten", überwiegend im Standby, genutzt. Um 21.00 Uhr wurde das Gerät mit 100% Akkukapazität in den Flugmodus gesetzt, aus welchem es um 06.00 Uhr am Folgetag wieder erweckt wurde. Die Akkukapazität betrug zu diesem Zeitpunkt noch 99%; das Gerät ist also sehr genügsam im Standby- bzw. Flugzeugmodus. Ein zweiter Test wurde durchgeführt mit einer vollständigen Aufladung auf 100% Akkukapazität, im Anschluss wurde das Gerät um 23.00 Uhr in den Flugmodus versetzt. Am Morgen darauf befand sich der Akku um 05.30 Uhr noch immer auf 100% seiner Akkukapazität.

Situation 2: Alltag überwiegend im Standby-Betrieb

Dieses Profil spiegelt einen regulären Alltag mit dem RAZR 50 wieder, wobei sich das Gerät hierbei überwiegend über mobile Daten im Mobilfunknetz gebucht befindet. Hierbei wird – wann immer möglich / verfügbar – das 5G-Netz bevorzugt. Neben gelegentlichen Telefonaten wird auch die Kamera hin und wieder für einzelne Aufnahmen genutzt. Gestartet wurde das Gerät um 05.30 Uhr (Ausgangssituation aus dem obigen Beispiel) mit 100% Akkukapazität, am selben Nachmittag um 17.00 Uhr betrugt die Restkapazität noch sagenhafte 94%.

Wird das Gerät mal etwas intensiver genutzt pendelt sich der tägliche „Bedarf“ an Akkukapazität bei ca. 20 – 30% ein, sofern man von intensiver Nutzung wie Gaming o. ä. weiterhin absieht und sein Profil auf Telefonieren, das Nutzen von Messengern und gelegentlichem Nutzen von Kamera und mobilem Surfen beschränkt. Klar – wer intensiver nutzt, muss schneller auch wieder an die Steckdose, doch dazu in Situation 3 gleich mehr.

Situation 3: Härtetest – GPS-Streckenaufzeichnung im Hintergrund, währenddessen Nutzung der Kamera (Fotos / Videos):
Gestartet wurde der Test mit einer Akkukapazität von 100%. Während der nachfolgenden 90 Minuten senkte sich die Kapazität auf 82%. Innerhalb dieser 90 Minuten wurde dauerhaft die GPS-Strecke getrackt, des Weiteren war über ca. 60 Minuten das Display dauerhaft aktiviert da die Kamera ebenfalls häufig genutzt wurde. Das Gerät war mittels 5G-bevorzugt im Mobilfunknetz eingebucht.


Auch hier stellt sich jetzt natürlich wieder die Frage, was die oben genannten Beispiele in Bezug auf den Smartphone-Alltag bedeuten können. Fakt ist, dass das RAZR 50 hier nochmal eine Schippe bei der Laufzeit drauflegt, der Nutzer dafür aber mit gewissen Einbußen hinsichtlich der Leistung in verschiedenen Situationen bezahlen muss, wobei sich das hier jetzt auch potenziell härter ließt als es in der Praxis wahrgenommen wird. Ich hatte das Gerät während des Testzeitraums überwiegend im Mobilfunknetz mit aktivierten mobilen Daten in Betrieb, wann immer möglich war die Wahl des 5G-Netzes bevorzugt. Dem Gerät waren drei Mail-Accounts mit dauerhafter Push-Synchro zugeordnet, des Weiteren war das AoD dauerhaft aktiv (ausgenommen nachts). Das gelegentliche Telefonieren (hin und wieder kurze Telefonate, teilweise auch mal längere Calls von 20-30 Minuten im Freisprechmodus) gehörte ebenso zum Alltag wie auch die Nutzung der Kamera für kurze Schnappschüsse. Mit einem solchen Nutzungsprofil kommt man – abhängig von den individuellen Gegebenheiten vor Ort (Netzabdeckung, Funkzellenwechsel, etc.) – am Ende des Tages ohne große Einschränkungen noch auf eine Restkapazität von 60-70%. Wer sich überwiegend mit der Nutzung zurückhalten kann oder bspw. einen Großteil der Nutzung auf das Außendisplay verlagert, anstelle das Hauptdisplay zu nutzen, dürfte hier durchaus auch noch höhere Werte in Bezug auf die Restkapazität realisieren können. Selbst bei höherer Belastung des Smartphones sehe ich da für mich am Ende des Tages kaum mehr weniger als 50% Kapazität, sodass sich das Gerät problemlos über zwei Tage bei starker Nutzung in Betrieb halten lässt. Das sind absolut brillante Werte, wenn man sich hier rein auf die Akkukapazität beschränkt. Bezieht man aber die dafür in Kauf genommenen Einbußen hinsichtlich der Prozessorwahl in einzelnen Situationen mit ein, sollte man sich überlegen, ob man diese Einschränkungen in Kauf nehmen möchte. Nicht unbedingt, weil sie das Gerät unbenutzbar machen – so schlimm ist es nicht. Aber hauptsächlich deshalb, weil die gelegentlichen "Denkpausen" des Smartphones oder aber die deutlichen Ladezeiten im Kameramodus die Freude am Gerät etwas nehmen. Die Tatsache, dass man diese Dinge seit nunmehr einem dreiviertel Jahr nicht mittels Software-Patch gefixt bekommen hat, spricht eine eigene Sprache… Auch beim RAZR 50 gilt: Das Gerät ist definitiv kein ausgewiesenes Gaming-Smartphone; wer aber ein stylisches Alltagsgerät mit sehr guter Laufzeit sucht, sollte mit dem RAZR 50 mehr als glücklich werden.

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In Bezug auf die Ladeleistung des Geräts muss man – im Vergleich zum Ultra – auch hier Einbußen in Kauf nehmen: Das RAZR 50 lädt mit maximal 30W kabelgebunden und 15W wireless. Auch legt Motorola dem Gerät hier keinen Steckdosen-Adapter bei, sodass der Kunde diesen entweder gesondert kaufen oder einen bereits vorhandenen Adapter nutzen muss. Immerhin bekommt man noch ein Lade- und Datenkabel im Lieferumfang inkludiert. Der maximale Wert, den ich während meines Testzeitraumes in Bezug auf die Akkuladung messen konnte, lag bei 29W Ladeleistung in der Spitze. Tatsächlich pendelt das Gerät immer so zwischen 25-29W hin und her. Gegen Ende des Ladevorgangs (ab 90% ca.) wird die Ladeleistung dann nochmals deutlich reduziert um den Akku zu schonen.

Optimiertes Laden.png Schutz vor Überladung.png

Wer sein Gerät in Bezug auf Laufzeit & Akkuladung im Allgemeinen noch etwas "pimpen" möchte, hat auch beim RAZR 50 wieder die Möglichkeit bspw. das optimierte Laden von Motorola zu nutzen oder aber auch eine Ladebegrenzung des Akkus zu aktivieren. Beim optimierten Laden "lernt" das Smartphone das Nutzerverhalten des Anwenders und lädt das Gerät so, wie es üblicherweise auch im Alltag des Benutzers eingebunden ist. Der klassische "ich lade mein Smartphone über Nacht"-Nutzer kann also sein Gerät ohne schlechtes Gewissen bereits beim Zubettgehen anstecken – das vollständige Betanken auf 100% erfolgt dann erst kurz vor Erreichen der üblichen Startzeit des Smartphones. Das Ganze funktioniert im Alltag nur, wenn der Ablauf immer recht ähnlich ist und das Gerät so auch tatsächlich ein "Muster" erkennen kann. Wem das zu stressig ist: Nutzt das Ladekabel und Ihr habt nach 30-45 Minuten wieder ausreichend Power. ;)

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Die Sprachqualität und der Empfang befanden sich während der Nutzung des RAZR 50 auf einem guten bis sehr guten Niveau. Zu Verbindungsstörungen oder gar -abbrüchen kam es zu keiner Zeit. Zu Hause wurde das Gerät überwiegend im heimischen WLAN samt WiFi-Telefonie genutzt, unterwegs mobile Daten bevorzugt im 5G-Netz. Im Vergleich zum Ultra-Modell wirkte der kleine Bruder etwas "wechselfreudiger" was das Switchen zwischen 4G- und 5G-Netzen anging; das merkt man in der Praxis aber meist nur, wenn man die Netzanzeige im Auge behält – Einfluss auf die praktische Nutzung im Alltag hat das im Regelfall keinen. Die Sprachqualität des Geräts war – analog zum Ultra – ebenfalls sehr natürlich und angenehm im Klang. Die Lautstärke im regulären Telefonie-Modus über die Hörmuschel ist auch hier großzügig dimensioniert, sodass man im Alltag nur selten die maximalen Lautstärkestufen wirklich nutzen wird. Sein Potenzial spielt das RAZR 50 dann auch wieder beim Telefonieren im Freisprechmodus aus; denn auch das kleine RAZR-Modell nutzt beide Lautsprecher zur Wiedergabe des Gesprächspartners; was in einem schönen Klang und sehr guter Lautstärke resultiert. Analog zum Ultra-Modell kommt man natürlich auch mit dem regulären RAZR 50 in lauteren Umgebungen irgendwann an seine Grenzen, aber auch das ist bei 99% aller anderen Smartphones ebenfalls irgendwann der Fall.



Benchmarks & Emissionen:
Für alle Freunde von Zahlen und Fakten, nachfolgend zunächst die Benchmark-Ergebnisse:

Im Geekbench erzielt das Motorola RAZR 50 folgende Wertungen:
  • Geekbench 6.0 Single-Core CPU: 1.050 Punkte
  • Geekbench 6.0 Multi-Core CPU: 3.052 Punkte
  • Geekbench 6.0 GPU: 2.601 Punkte

Beim Single-Core CPU-Wert rangiert das Gerät damit zwischen einem Samsung Galaxy S21 FE und einem Samsung Galaxy A54, beim Multi-Core CPU-Wert zwischen einem Samsung Galaxy S20 FE 5G und einem Samsung Galaxy S21 FE. Beim GPU-Wert landet man hingegen deutlich hinter dem bereits erwähnten Galaxy A54. Hier wird also wieder die Positionierung des MediaTek Dimensity 7300X in der Mittelklasse deutlich.


Im 3D Mark Wild Life Extreme Stress Test ist folgendes Ergebnis erreichbar:
  • Bester Durchlauf-Score: 861
  • Niedrigster Durchlauf-Score: 852
WLEST_1.png WLEST_2.png WLEST_3.png


AnTuTu Benchmark (v10.4.4): 660.742 Punkte
  • CPU-Score: 210.147 Punkte
  • GPU-Score: 148.005 Punkte
  • MEM-Score: 137.241 Punkte
  • UX-Score: 165.349 Punkte
  • Temperaturänderung während des Benchmarks: +3,8°C

Speichertest:
  • UFS 2.X Speicher
  • Sequence Read: 10.084 Punkte (1.014,0 MB/s)
  • Sequence Write: 10.147 Punkte (884,3 MB/s)
  • Random Access: 36.315 Punkte (Read: 536,0 MB/s; Write: 304,0 MB/s)
  • AI Read: 7.680 Punkte (192,0 MB/s)

Absolut positiv zu erwähnen ist beim RAZR 50 die Tatsache, dass das Gerät auch nach mehreren Benchmark-Durchgängen bei der Temperatur vollkommen unauffällig geblieben ist. Das Gerät erwärmte sich auch bei maximaler, manueller Helligkeitsstufe des Displays und nach in Summe drei Benchmark-Runs lediglich um ca. 4°C, die Temperatur des Akkus und Prozessors blieb dabei im Bereich von 29°C bis max. 33°C. Eine leichte Erwärmung war dementsprechend rückseitig im Bereich des Außendisplays spürbar – die fiel aber in keiner Weise negativ auf.



Media & Musik:
Im Bereich "Media & Musik" verfährt Motorola beim RAZR 50 de facto gleich, wie es auch beim neueren Edge 50 Neo und auch beim RAZR 50 Ultra gehandhabt wird: Ab Werk lassen sich Audio- und Video-Dateien mit Bordmitteln abspielen, ein Plus an Bedienung und Funktionsumfang erhält man aber als Nutzer sicherlich erst, wenn man sich eine entsprechende Wiedergabe-App über den Play Store lädt. Auch an dieser Stelle kann ich – für Freunde von kostenlosen und dennoch guten Software-Lösungen – wieder den VLC-Player ohne Einschränkungen empfehlen. Aufgrund der Tatsache, dass hier jeder Nutzer seine eigene App in Verwendung haben wird, gehe ich an dieser Stelle nicht näher auf den Funktionsumfang bzw. die Oberfläche des VLC-Players ein, sondern möchte mich auf die tatsächliche Leistung des Players in Bezug auf die Wiedergabe von Videos und Musikdateien beschränken: Sowohl Videos als auch Musik lässt sich jeweils in geöffnetem oder geschlossenem Zustand des RAZR 50 wiedergeben. Im Hinblick auf die Audioleistung macht es natürlich Sinn, das Gerät im ausgeklappten Zustand zu nutzen, da dann die Lautstärke und der Klang des zweiten Lautsprechers (= Hörmuschel) deutlich besser beim Nutzer ankommt, als es im zusammengeklappten Zustand der Fall ist. Gleiches gilt natürlich für die Videowiedergabe: Diese ist zwar ohne Probleme auch übers Außendisplay möglich, so wirklich "Spaß" macht es hinsichtlich der reinen Displaygröße aber natürlich auf dem Hauptdisplay auf der Innenseite. Erfreulich ist auf alle Fälle dennoch die Tatsache, dass sich der Nutzer hinsichtlich der Nutzung frei zwischen beiden Displays entscheiden kann und somit ein Maximum an Flexibilität ermöglicht wird. Die Bedienung klappt auch über das kleinere Außendisplay ohne Einschränkungen und trotz dem Hinweis, dass möglicherweise Probleme aufgrund fehlender Optimierung seitens der App-Anbieter vorhanden sein können, kam das im Praxistest bei mir bei keiner einzigen App vor. Alle ließen sich ohne Einschränkungen hinsichtlich der Bedienung oder des Funktionsumfanges nutzen.

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In Sachen "Klang und Lautstärke" hinterlässt das RAZR 50 einen positiven Eindruck bei mir. Man kann zwar in beiden Kategorien nicht ganz mit der Leistung eines Edge 50 Neo mithalten, vor allem aber klanglich fehlt hier nicht viel und auch hier gilt wieder: In Anbetracht des Formfaktors hätte ich mir hier Schlimmeres erwartet; klanglich liegt das Gerät nicht viel hinter dem E50N – die Unterschiede sind hier bei der maximal möglichen Lautstärke definitiv deutlicher. Das gilt sowohl für die reinen Fakten (siehe untenstehende Tabelle) als auch für das tatsächliche Empfinden. Auch beim RAZR empfiehlt es sich wieder, sich etwas mit den vorhandenen Einstellungsmöglichkeiten hinsichtlich der Soundwiedergabe auseinander zu setzen: Speziell die Dolby-Atmos Einstellungen (in Verbindung mit einer vielleicht noch umfangreicheren App-Optimierung bei der genutzten Wiedergabe-App) bieten hier noch Potenzial, den Klang nach eigenen Vorlieben anzupassen. Bzgl. der untenstehenden maximalen Messwerte gilt zu erwähnen, dass ich hierbei bewusst NICHT die Konfiguration gewählt habe, welche grundsätzlich die lauteste Wiedergabe / den höchsten Schallpegel produziert; sondern den Fokus auf ein ausgewogenes Klangbild gelegt habe. Bedeutet praktisch: Es wären durchaus auch höhere dB-Werte mit dem RAZR 50 drin gewesen – de facto geht bei mir aber Klang vor Wumms.

Nachfolgend findet Ihr noch die ermittelten dB-Werte des RAZR 50. Gemessen wurde jeweils immer in zwei Modi bzw. Situationen: Messwert 1 stellt die maximale Lautstärke in einem Abstand von 70 cm von dB-Messinstrument bis zum Hauptlautsprecher des Smartphones dar. Messwert 2 gibt die Messung direkt am Hauptlautsprecher mit wenigen Millimetern Abstand wieder. Betrachtet wurde in beiden Szenarien in Summe 10 Audio-Files, welche identisch über einen Zeitraum von jeweils 25 Sekunden wiedergegeben wurden.

Motorola RAZR 50 dB-Test Tabelle.jpg



Kommunikation: Verbindungen & Anschlüsse am Gerät:
Bei den Kommunikationsmöglichkeiten bietet sich beim RAZR 50 – analog zum RAZR 50 Ultra - ein etwas zwiespältiges Verhältnis: Einerseits stattet man das Gerät – berücksichtigt man den Formfaktor des Smartphones – mit aktueller und zeitgemäßer Technik aus. Lässt man aber den Formfaktor "Flip" mal außen vor, könnte man dem Gerät durchaus den Mangel anlasten, dass man hinsichtlich der USB-Anbindung zwar mit Typ-C auf einen aktuellen Standard setzt, die Schnelligkeit des Ports aber auf USB 2.0 limitiert. Dies ist insofern ein Problem, als dass wir hier natürlich über ganz andere Geschwindigkeiten beim Übertragen von Daten & Co. über diesen Port sprechen. Relativieren muss man das Ganze natürlich insoweit, als dass längst nicht mehr alle Nutzer die Wichtigkeit des USB-Ports als Datenschnittstelle gleich hoch ansetzen. Daher kann das individuelle Empfinden hier – je nach Nutzerprofil – durchaus unterschiedlich sein, weshalb ich diesbezüglich auch gar kein generelles und allgemeingültiges "Kurzfazit" hier anführen möchte. Die Konkurrenz aus Südkorea verbaut im aktuellen Top-Modell zwar den 3.2er Standard – zur Selbstverständlichkeit gehört das dort aber auch noch nicht allzu lange. Insofern darf man darauf hoffen, dass Motorola bei der 60er Generation hier vielleicht den letzten Schritt geht und hier zum Wettbewerb aufschließt – und zwar sowohl beim Ultra- als auch beim normalen RAZR-Modell.

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Ansonsten bietet das Gerät mit seinen vorhandenen Standards und Funktionen aber auf breiter Fläche Lösungen für den Benutzer an, die sich zum Großteil auch nicht vom gebotenen Standard des Ultra-Modells unterscheiden. Der wohl größte Unterschied dürfte der beim RAZR 50 fehlende WiFi-7 Support sowie die geringere Anzahl an unterstützten Bluetooth-Profilen bzw. -Codes sein, was vor allem durch den anderen SoC zustande kommt. Die einzelnen Spezifikationen habe ich Euch eingangs ja bereits aufgeführt, nachfolgend erhaltet Ihr noch einen Überblick über die vom RAZR 50 unterstützten Funkstandards:

  • 2G GSM- / EDGE-Frequenzen: 850 / 900 / 1800 1900 MHz
  • 3G: W1/2/4/5/8
  • 3G C2K Bänder: BC0 / BC1
  • 4G: B1/2/3/4/5/7/8/12/13/17/18/19/20/25/26/28/32/38/39/40/41/42/43/66/71
  • 5G Bänder: N1/2/3/5/7/8/20/26/28/38/40/41/66/71/77/78

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In Bezug auf seine GPS-Leistung liefert das RAZR 50 kaum schwächen und schließt sich damit dem größeren Bruder an: Es werden innerhalb kürzester Zeit verhältnismäßig viele Satelliten gefunden (Spitzenwert bei mir: 73 gefundene Satelliten, davon zu 60 Stück eine aktive Verbindung) und auch die Ortung funktionierte stets bei auf wenige Meter (3-4 Meter) recht genau und zuverlässig. Große Abweichungen oder Schnitzer waren hier nicht zu verzeichnen – klasse!

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Sicherheit:[/ANCHOR]
In Sachen "Sicherheit" stattet Motorola das RAZR 50 mit aktuell gängigen Standards aus, ohne hierbei irgendwelche Ausreißer ins Positive oder Negative zu vollziehen. Die "Basis" der Sicherheit bilden die im zweimonatlichen Intervall von Motorola bereitgestellten Sicherheitspatches, welche bis zum heutigen Tag auch immer rechtzeitig ausgerollt wurden. Darüber hinaus (und im Alltag wesentlich relevanter) ist das RAZR 50 mit den gängigsten Funktionen wie beispielsweise einem Fingerabdruckscanner und einer Gesichtserkennung ausgestattet. Der Fingerabdruckscanner wird dabei über den rechts am Gerät befindlichen Power-Button gelöst, es kommt also keine In-Display-Lösung zum Einsatz, wie man das vom Großteil der regulären Smartphones heute so kennt. Das Einscannen des Fingerabdruckes dauert verhältnismäßig lange (positiv formuliert: verläuft sehr gründlich ;) ) sorgt aber im Alltag dafür, dass die Erkennungsrate und -schnelligkeit absolut top performt – wieder ein Punkt, bei welchem sich das kleine Schwestermodell glücklicherweise nicht negativ vom Flaggschiff differenziert. Teilweise sorgt die hervorragende Erkennung sogar dafür, dass das Telefon sogar ungewollt bereits entsperrt ist, wenn man es "falsch" in die Hand nimmt – das dürfte aber vermutlich eher an der persönlichen Unfähigkeit bzw. dem noch ausstehenden Lerneffekt geschuldet sein. ;)

Sicherheit_1.png Sicherheit_2.png

Die Gesichtsentsperrung wird über die Punch-Hole Kamera realisiert was bedeutet, dass diese ausreichend Umgebungslicht benötigt, um das Gesicht auch einwandfrei zu erkennen und das Gerät zu entsperren. Bei ausreichend Licht klappte das während des Testzeitraums auch immer sehr flott und zuverlässig – das Gerät war kaum ordentlich aufgeklappt und schon konnte man auf dem entsperrten Gerät loslegen. Dies klappte übrigens auch noch verhältnismäßig gut, wenn weniger Licht vorhanden war: In eher dunklen Fluren bspw. (ohne eingeschaltetes Licht aber mit etwas Tageslicht-Helligkeit vom jeweiligen Flur-Ende) war ein Entsperren mittels Gesichtserkennung ebenfalls noch zuverlässig und schnell möglich. Genau so wünscht man sich das doch.


Extras:
Benachrichtigungen:
Das RAZR 50 verfügt – als eines der wenigen aktuellen Smartphones von Motorola – über ein vollwertiges Always-on-Display (nennt sich bei Motorola "Standby-Display"), um verpasste Ereignisse / Benachrichtigungen zu visualisieren. Dies gilt allerdings nur für das Außendisplay – im aufgeklappten Zustand lässt sich auf dem Hauptbildschirm kein AoD aktivieren. Das ist insofern schade, als dass der "innere Monk" da vielleicht etwas getriggert wird – immerhin könnte es für das Display ja zuträglicher sein, wenn es bspw. nachts lieber "aufgefaltet" daliegt, anstatt zusammengeklappt seiner Dinge zu harren. Allerdings sollte sich Motorola ja dabei schon etwas gedacht haben, sodass die Nutzung des AoD in Verbindung mit einem zusammengeklappten RAZR 50 kein Problem darstellen sollte. Die Helligkeit des AoD orientiert sich dabei an der Helligkeitseinstellung für die beiden Hauptbildschirme: Ist hier die automatische Helligkeitssteuerung angewählt, regelt auch das AoD automatisch die Helligkeit entsprechend des Umgebungslichts mit. Wählt man einen manuellen Wert, verharrt auch das AoD auf eben diesem. Es ist möglich, das AoD dauerhaft aktiviert zu lassen – bspw. auch dann, wenn das Gerät sich in einer Hosentasche o. ä. befindet. Wird diese Option deaktiviert, erlischt auch das AoD in eben jener Situation – das gilt ebenfalls, sofern sich das Gerät im Energiesparmodus befindet. Mir scheint aber, dass Motorola selbst bei der Definition dieses Modus noch etwas genauer definieren sollte: Denn faktisch wird das AoD bei Auswahl dieser Option nicht nur an "dunklen Orten" deaktiviert, sondern generell – also auch, wenn man das Gerät nebenan auf dem Tisch liegen hat. Und: Es aktiviert sich leider auch nicht, wenn ein verpasstes Ereignis ankommt. Nach einem eingehenden – aber nicht angenommenen – Telefonat bspw. bleibt das Display dunkel und ohne Darstellung des verpassten Anrufs. Da scheint noch etwas Feinjustierung zu fehlen…

AoD_1.png AoD.jpg

Darüber hinaus bietet Motorola noch die Möglichkeit, mittels verschiedenen "Gesten" bzw. "Aktionen" vom regulären AoD hin zum interaktiven Standby-Display zu wechseln Dies kann bspw. ein "Anstupsen" sein (Bewegen des Smartphones) oder auch das Annähern der Hand an das Außendisplay. Auf diese Art und Weise können dann direkt Eingaben am Display vorgenommen werden, wobei das natürlich von der individuellen Konfiguration des Außendisplays abhängig ist. Alles in Allem funktioniert das AoD des RAZR 50 hervorragend und braucht sich absolut nicht vor der Konkurrenz verstecken. Einzig die Individualisierungsmöglichkeiten sind bei Samsung bspw. nochmal etwas umfangreicher – wäre für mich aber kein Deal-Breaker.

Taschenlampe:
Ist vorhanden und wird über die LED-Leuchte neben den beiden Hauptkameras realisiert. Die Helligkeit ist dabei allerdings nicht variabel vom Nutzer regelbar, man kann die LED also nur aktivieren oder wieder deaktivieren. Beim Erstellen von Selfies wird übrigens – egal welche Kamera genutzt wird – immer der Bildschirm zur Erzeugung von ausreichend Licht genutzt. Die LED kommt also nicht zum Einsatz, auch wenn das theoretisch mit zugeklapptem Gerät möglich wäre. Vermutlich wäre hier aber a) entweder die Leistung auch auf der geringsten Stufe zu stark, was in überbelichteten / unklaren Bildern resultiert oder b) der Nutzer würde – aufgrund der geringen Entfernung zur Lichtquelle in Kombination mit Punkt a) ohnehin zu stark geblendet werden. Kein Hals- und Beinbruch – die Abstrahlhelligkeit der Displays ist für diesen Anwendungsfall ebenfalls ausreichend.

Radio:
Fehlanzeige.



Fazit:
Das RAZR 50 konnte mich – für sich stehend – im Testzeitraum grundsätzlich in den meisten Kategorien überzeugen, wenngleich es auch einige „Dealbreaker“-Momente gab, auf welche ich gleich auch noch eingehen werde. Das RAZR 50 hat im Grunde genommen ein großes „Problem“ – und das heißt „RAZR 50 Ultra“; denn mit diesem Gerät zeigt derselbe Hersteller, was prinzipiell im Bereich der Flip-Smartphones so alles möglich wäre. Wenn, ja wenn man das Gerät hardwareseitig genauso gut ausgestattet hätte, wie es beim Ultra-Modell der Fall ist. Ich möchte hier auch gar nicht auf irgendwelchen technischen Datenblättern oder Spezifikationslisten herumreiten – wenn aber in der Praxis eine Bedienung des Smartphones nicht flüssig möglich ist, dann muss man sich schon die Frage stellen lassen, ob ich hier entweder bei der Hardware zu tief gestapelt habe, oder vielleicht softwareseitig noch Anpassungen nötig sind. Das Edge 50 Neo kommt im Übrigen mit demselben Prozessor daher und auch hier spürt man Einbußen im Bereich der Kamera-App. So etwas darf einfach nicht sein und sollte – mittlerweile knapp einem Jahr nach Release des Geräts – eigentlich auch im Griff sein. Dass es kein generelles Problem mit dem Prozessor sein kann, zeigen andere Hersteller mit ihren Geräten. Hier hätte man also nochmal Hand anlegen sollen.

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Sieht man davon aber mal ab, liefert Motorola mit dem RAZR 50 ein – preislich erschwingliches – Flip-Smartphone und öffnet somit den Markt der Foldables etwas mehr – ein Weg, den ich sehr begrüße. Im Bereich der Kamera setzt man auf einen 50 Megapixel Hauptsensor, welcher in Kombination mit einer 13 Megapixel Ultraweitwinkel- und Makro-Kamera passende Ergebnisse für den Nutzer liefern soll. Bei ausreichend guten Lichtverhältnissen überzeugen sowohl der Hauptsensor als auch die UWW-Kamera mit ihren Ergebnissen. Kritischer wird es im Lowlight-Bereich oder bzw. und in Kombination mit Zoom: Da das RAZR 50 keinen optischen Zoom vorweisen kann, kommt man hier sofort in die digitale Zoom-Funktion, was sich merkbar auf die Qualität der Bilder auswirkt.

Seine größten Vorteile spielt das Gerät im Bereich der Displays und der allgemeinen Bedienung (softwareseitige Anpassungen auf den Flip-Formfaktor) aus: Wer ausschließlich darauf seinen Wert legt, wird mit dem Gerät durchaus einen treuen Begleiter für den Alltag finden. Wer etwas mehr im Bereich „Multimedia“ eintauchen möchte bzw. dies schon von anderen Geräten gewohnt ist, sollte sein Augenmerk eher auf das Ultra-Modell richten.

Das Motorola RAZR 50 wurde im Sommer 2024 zu einer UVP von 899,99 EUR in den Handel gebracht und hatte damit einen deutlichen Abstand zum großen Ultra-Bruder. Aktuell (Februar 2025) ist das Gerät preislich im Bereich von knapp 520,- EUR bei seriösen Online-Händlern angekommen; der tiefste Preis für das Gerät lag bis dato bei knapp 492,- EUR. Würde ich persönlich mir dieses Gerät für den Preis zulegen? Vermutlich nicht. Das hat vor allem den Hintergrund, dass Motorola dem RAZR 50 „nur“ einen MediaTek 7300X Prozessor spendiert, der zwar in Sachen „Laufzeit“ positiv abschneidet, aber ansonsten so seine Problemchen mit der Motorola-Software, speziell der Kamera, zu haben scheint. Dementsprechend wäre das RAZR 50 für mich zu diesem Preis keine Option. Wenn Geld nicht DER entscheidende Faktor bei der Smartphone-Wahl ist, würde ich klar nochmal 200 – 250,- drauflegen und dafür das RAZR 50 Ultra in die Tasche stecken. Das Gerät liefert für mich das deutlich bessere und rundere Gesamtergebnis ab.

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Kurzfazit bzw. Vor- und Nachteile:

Positiv:
  • Formfaktor: Die RAZR-Modelle aus dem Hause Motorola dürften mit Abstand DIE Smartphones mit der erfolgreichsten Geschichte sein. Motorola schafft es auch mit dem RAZR 50, moderne Technik mit ausgeklügelter Software-Funktionalität zu kombinieren. Das RAZR 50 wirkt nicht mehr wie ein "Versuchsmodell aus den Anfängen der knickbaren Displays", sondern befindet sich in der Evolutionsgeschichte schon ziemlich weit oben. Das merkt der Nutzer besonders an der nahezu nahtlosen Verschmelzung der beiden Displays in der UI des Smartphones
  • Durch die angenehm große Display-Diagonale des Außenbildschirms (3,63") und der guten Software-Implementierung lassen sich 80-90% der täglichen Anwendungen ausschließlich auf dem Außenbildschirm durchführen. Dies minimiert den Akkuverbrauch einerseits, maximiert das Benutzererlebnis in Kombination mit einer angenehm kompakten und leichten Handhabung und sorgt auch heute noch für interessierte Blicke bei Mitmenschen.
  • Software-Support: Motorola hat es geschafft, sich vom einstigen Mauerblümchen in Sachen "Software-Updates" weiterzuentwickeln und hat hier innerhalb des letzten Jahres deutlich zugelegt. Es kommt zwar vereinzelt immer noch vor, dass Updates stark zeitverzögert auf ein und demselben Endgerät ankommen oder auch teilweise gar nicht angezeigt werden – hier kann der Nutzer dann aber bspw. mittels des vom Hersteller bereitgestellten Tools "Software-Fix" gegensteuern und kinderleicht selbst die neuste Software installieren. Sicherheitspatches erhält das RAZR 50 alle zwei Monate, leider läuft auf dem Gerät aktuell noch Android 14. Nachdem Android 15 aber bereits auf zahlreichen Mittelklasse-Modellen im Hause Motorola ausgerollt wird, kann es nur noch eine Frage von wenigen Wochen sein, bis auch das RAZR 50 in den Genuss der derzeit aktuellsten Android-Version kommen kann. Vermutlich frisst die Anpassung der Software auf die RAZR-Besonderheiten hier etwas mehr Ressourcen als beim "Otto-Normal-Smartphone". Ein offizieller Release-Termin für Android 15 war Motorola leider nicht zu entlocken… ;)
  • Die Verarbeitung des gesamten Smartphones befindet sich auf einem absolut hochklassigen Niveau. Die Materialwahl bestehend aus Gorilla Glass Victus beim Außendisplay, einem Edelstahl-Rahmen und der Kunstleder-Rückseite lässt das Gerät edel wirken und zugleich vermittelt das Gerät bei jedem Anfassen dem Käufer das Feeling, hier ein hochwertiges Stück Technik in den Händen zu halten. Der Klappmechanismus hat eine angenehme "Vorspannung" – er lässt sich bequem auch nur mit einer Hand öffnen und schließen, gleichermaßen kann dieser aber auch in einem recht breiten Öffnungswinkel quasi "fixiert" werden, um bspw. die "Camcorder"-Funktion im Kameramodus zu nutzen oder sich zusätzliche Displayinhalte im "Desk-Mode" anzeigen zu lassen.
  • Displays: Die Kombination aus einem 6,9" Innendisplay und einem 3,63" Außendisplay wirkt stimmig und die Displays selbst vermitteln einen absolut positiven Eindruck. Dafür sorgen – neben den oben erwähnten technischen Daten der Oberklasse – auch das Design / Anordnung der Screens sowie deren praktischen Nutzen im Alltag. Dinge wie der bereits im vorigen Punkt erwähnte "Desk-Mode" oder auch der "Kamera-Spiegel" während der Nutzung der Cam (das Außendisplay zeigt während dem Schießen eines Bildes / Filmen eines Videos quasi den Sucher des Fotografen) binden das Außendisplay nahtlos in die User-Experience ein und sorgen bei der täglichen Nutzung immer wieder für ein leichtes Schmunzeln beim Nutzer und den Mitmenschen. Es macht einfach "Spaß" dieses Smartphone zu nutzen – und sind wir mal ehrlich: Im heutigen Einheitsbrei der Technik ist doch jeder über etwas Abwechslung und Individualisierung dankbar, oder nicht? Ein weiterer Pluspunkt: Die Qualität und die maximale Helligkeit der verbauten Displays: Die Blickwinkelstabilität beider Screens ist hervorragend und beide Displays werden im Automatik-Modus – bei Bedarf – sehr hell, sodass eine Ablesbarkeit jederzeit gewährleistet sein sollte.
  • Auch das RAZR 50 kommt in den Genuss eines vollwertigen Always-on-Displays. Dies hat zwar an der ein oder anderen Stelle noch etwas Anpassungsbedarf (siehe Punkt unter "Neutral"), im Großen und Ganzen funktioniert das AoD aber, es macht was es soll und außerdem sieht's auch schick aus… ;)
  • Die verbauten Lautsprecher überzeugen für ein Flip-Smartphone: Je nach Wiedergabe-App bietet das Gerät via Dolby Atmos auch Anpassungsmöglichkeiten hinsichtlich des Klangbildes und der Lautstärke. Man setzt zwar keine Maßstäbe bei Lautstärke und Klang wenn man den Smartphone-Markt als Ganzes betrachtet; für den Formfaktor der Flip-Smartphones gesprochen ist das RAZR 50 aber oben mit dabei.
  • Sehr gute Akkulaufzeit: Durch die Kombination eines 4.200 mAh Akkus mit dem MediaTek 7300X Prozessor schafft Motorola ein Flip-Smartphone, welches in Sachen „Ausdauer“ bei nahezu keinem Nutzer Sorgenfalten auf der Stirn aufkommen lassen sollte. Zwar reduziert man im Bereich der Ladeleistung die Möglichkeiten etwas in Bezug auf das Ultra-Modell, jedoch sollte das in Anbetracht der maximal möglichen Gesamtlaufzeit vernachlässigbar sein. Bei „normaler“ Nutzung (kein Gaming o. ä.) sind zwei Tage Laufzeit kein Problem, wer sich etwas zurückhält bzw. das Außendisplay überwiegend nutzt, sollte auch noch Potenzial nach oben haben.
  • Das Vorhandensein des "kleinen RAZR-Bruders" macht Flip-Smartphones potenziell für eine größere Käufergruppe interessant, da mit reduzierter technischer Ausstattung ein niedrigerer Preispunkt möglich wird. Es ist positiv zu sehen, dass Motorola sich den Käuferkreis möglichst groß erschließen möchte – das lässt für die Zukunft der Bauform hoffen. ;)

Neutral:
  • Vorgegebene Speicher-Konfiguration ohne Erweiterungsmöglichkeit: Das RAZR 50 ist standardmäßig in zwei Speicherkonfigurationen erhältlich, nämlich 8/256 GB und 12/512 GB. Daran erkennt man dann offensichtlich, dass das Gerät eher der Mittelklasse zugeteilt wird, denn ohne zusätzliche Erweiterungsmöglichkeit könnte man hier mit der kleinen Speicherkonfiguration (welches übrigens die Einzige ist, die hierzulande offiziell von Motorola im eigenen Store angeboten wird) durchaus an seine Speichergrenzen kommen.
  • Im Gegensatz zum großen Flaggschiff-Bruder hat Motorola dem RAZR 50 ein klares "Downgrade" in Sachen Prozessor auferlegt: Mit dem MediaTek 7300X hat man einen Prozessor verbaut, welcher ganz eindeutig der Mittelklasse zuzuordnen ist – und das merkt man im alltäglichen Gebrauch des Geräts auch teilweise deutlich: Die Kamera genehmigt sich sowohl beim internen Wechsel der Fotografie-Modi als auch beim Abspeichern deutlich längere Denkpausen, teilweise dauert es – je nach Umfang des fotografierten Objekts – durchaus 2-3 Sekunden, bis das Bild im Galerie-Shortcut sichtbar wird und das Gerät dann auch wieder regulär nutzbar wird. Diese Denkpausen hat das Edge 50 Neo ebenfalls und eigentlich sollte so etwas bei "normalen" Anwendungen wie der Kamera nicht mehr vorkommen. Hier sollte Motorola nochmal dringend Hand an der Konfiguration anlegen – sowas muss nicht sein.
  • Beim Always-on-Display gibt es noch etwas Bedarf an Feinjustierung: Die Option "Display immer an" ist missverständlich. Sie suggeriert, dass das AoD lediglich im Energiesparmodus und an "dunklen Orten" (bspw. Hosentasche) deaktiviert wird. Faktisch wird das AoD aber mit deaktivierter Option ständig abgedunkelt und es erfolgt auch keine automatische Re-Aktivierung nach einem verpassten Ereignis.
  • Im Vergleich zum RAZR 50 Ultra liefert das RAZR 50 in Sachen „Kameraleistung“ ein schlechteres Bild ab: Durch die geänderte Hardware-Ausstattung auf eine Hauptkamera mit 50 Megapixeln und einen zweiten Ultraweitwinkel- bzw. Makrosensor nimmt man dem Gerät das Potenzial in Bezug auf „Zoom-Aufnahmen“. So weit, so logisch. Dazu kommt, dass aber das RAZR 50 selbst bei Aufnahmen mit nur geringem, digitalem Zoom schon merkbar früher mit Rauschen aufwartet, als das beim Ultra-Modell der Fall ist. Wer also eher in Richtung „Kamera“ orientiert ist, sollte sich mehr auf das Ultra fokussieren.

Negativ:
  • In Sachen "Konnektivität" bleibt man beim USB-Standard hinter dem Wettbewerb zurück: USB 2.0 kann man machen – man verzichtet damit aber auf kabelgebundenes TV-Out und beschneidet die Hardware in Sachen Geschwindigkeit der Dateiübertragungen unnötig. Die Konkurrenz verbaut hier mittlerweile 3.2er Schnittstellen – das sollte man bei Motorola für die 60er Serie auch in Betracht ziehen.
  • Kein wirklicher Kritikpunkt am Smartphone, eher aufs „große Ganze“ gesehen: Vergleichsweise wenig hochwertiges / innovatives Drittanbieter-Zubehör am Markt verfügbar, da die Moto RAZR-Modelle in Relation zu den Südkoreanern eben doch noch nicht so verbreitet sind.
  • Motorola versucht dem Nutzer weiterhin, beim Einrichtungsprozess mit nervigen Werbe-, Benachrichtigungs- und Registrierungsanfragen auf den Zeiger zu gehen. Das geht sogar soweit, dass sowohl das RAZR 50 als auch das Ultra die eigene Gmail-Adresse automatisiert in das Feld der Mailadresse ergänzen, obwohl man zuvor bereits zwei Mal die Dienstabfrage abgelehnt hat. Sowas ist nicht nur nervig, sondern wirkt auch im hohen Maß aufdringlich und unprofessionell – passt eigentlich so gar nicht mehr zu dem Image, welches man sich sonst mit dem Gerät verpasst hat. Schade.
  • Preislich zu hohe Positionierung im Hinblick auf die grundsätzliche "Basis-Ausstattung" des Smartphones (vor allem hinsichtlich des SoC).


Mediensammlung:

Bilder, mit dem Motorola RAZR 50 geschossen:

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Videos, mit dem Motorola RAZR 50 gedreht:



 
  • Danke
Reaktionen: Observer, laurens und VampirKing
O.k., Du hast die Abendplanung nun endgültig durcheinander gebracht . . . . . . . . . . Dankeschön.

Auch für diesen Bericht - gleichwohl er an manchen Stellen identisch sein wird - schon mal DANKE vorab🙂👍.
Bin gespannt, wie sich das mit meinen Erfahrungen deckt.
 
  • Freude
Reaktionen: Handyinsider
@Observer danke - teils' Dir ein, ich habe nicht vor, den Bericht zu ändern oder gar wieder offline zu nehmen. :p
 

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