T
Tzul
Stamm-User
- 301
Ich bin gerade dabei, das genannte Tablet einzurichten (Mediatek MT8165 SoC, 4x ARM Cortex-A53 bis 1,69 GHz, 2 GB RAM). Im Folgenden ein paar Kommentare und Links, die hoffentlich für andere Besitzer des Tablets nützlich sind.
Firmware
Ausgeliefert wurde das Tablet mit der Firmware A10-70F_S000021_150501_ROW. Wer ein neues Tablet kauft, hat wahrscheinlich gleich eine aktuellere Firmware vorinstalliert.
Aufbau des Firmwarebezeichners: A10-70F ist das Gerätemodell, S000021 die Firmwarenummer (höher=neuer), 150501 das Datum (Jahr, Monat, Tag), ROW = Rest Of World (im Gegensatz zu China; Chinesische Firmwares enden auf PRC = People's Republic of China).
OTA = Over The Air (Update wird "drahtlos" übers Internet an die Geräte verteilt)
Updatetypen:
Lenovo Tab 2 A10-70F (WiFi)
Lenovo Tab 2 A10-70L (LTE)
Der erste Start nach einem Update kann durchaus an die 15 Minuten dauern, also Geduld und warten, auch wenn es so aussieht als hätte sich das Tablet beim Startvorgang aufgehängt (schwarzer Bildschirm, keine sichtbare Reaktion).
Inkrementelle Updates (Typ 0) funktionieren nur dann richtig, wenn man nicht an den Partitionen für Recovery und System (/system) herumgespielt hat (d.h. nicht gerootet usw.). Das gilt in geringerem Maße vielleicht auch für Typ 1 Updates. Es empfiehlt sich daher, vor dem Rooten ein Backup dieser Partitionen zu machen, das man dann wiederherstellen kann, bevor man ein zukünftiges inkrementelles Update installiert.
MediaTek SmartPhone Flash Tool (SPFT)
Das SPFT ist ein PC-Programm (für Windows und Linux), das vollen Lese- und Schreibzugriff auf den internen Flashspeicher eines MediaTek-basierten Android-Geräts ermöglicht.
Das SPFT kommuniziert dazu mit dem auf dem Gerät installierten "Preloader" (der Preloader ist praktisch das erste Stück Software, das nach dem Einschalten ausgeführt wird). Dafür wird ein spezieller USB-Treiber gebraucht, der MediaTek Preloader USB VCOM Treiber. Findet man in mehreren Ausführungen im Netz(hier ist die Version, die ich verwende). Der Treiber ist allerdings unsigniert (nicht von Microsoft zertifiziert), d.h. ein modernes Windows wird die Installation verweigern. Man muss also zuerst die Treibersignaturprüfung deaktivieren, das geht je nach Windows-Version etwas unterschiedlich. Danach den Treiber installieren. Windows sollte dann einen Warndialog anzeigen, den man natürlich mit "trotzdem installieren" beantwortet.
Hier ist eine signierte Version des Treibers (Readme lesen... oder einfach Datei entpacken, dann rechter Mausklick auf CDC\cdc-acm.inf und "Installieren" wählen [Win8&10]).
Kurzanleitung für das SPFT:
Als erstes benötigt man eine zum jeweiligen Gerät passende Scatterdatei. Das ist eine Textdatei, die Informationen zu Chiptyp und allen Partitionen des Geräts enthält (Adresse, Größe, usw.). Im Anhang gibt's eine Scatterdatei für das Tab 2 A10-70 (F und L).
Die Scatterdatei wird auf der "Download"-Seite im SPFT geladen - auch dann wenn man ein "Readback" machen möchte. Das Programm merkt sich den Dateipfad fürs nächste Mal.
Nach Laden der Scatterdatei werden im SPFT die Partitionen des Tablets aufgelistet. Eventuell werden dabei auch gleich Image-Dateien geladen und den entsprechenden Partitionen zugewiesen (das passiert, wenn die Image-Dateien im selben Ordner wie die Scatterdatei liegen und den richtigen Dateinamen haben). Ansonsten kann man einfach durch Klick in die "Location"-Spalte manuell eine Datei auswählen und einer Partition zuweisen. Durch die Häkchen in der ersten Spalte kann man steuern, welche Partitionen geflasht werden und welche nicht. Will man z.B. nur ein Recovery flashen, entfernt man alle Häkchen, klickt auf die Location-Spalte der Recovery-Zeile und lädt die zu flashende Recovery-Image-Datei. Das Häkchen für die Recovery-Partition sollte danach gesetzt sein.
Nachdem im SPFT alles richtig eingestellt wurde, klickt man den "Download"- bzw. "Read Back"-Knopf, und verbindet dann das augeschaltete Gerät per USB mit dem PC. Das SPFT sollte kurz darauf Aktivität zeigen (Fortschrittsbalken). Falls nicht, ist vermutlich der Preloader-Treiber nicht richtig installiert.
Wichtig: Flashen nur im "Download Only" Modus, niemals "Format All + Download" ("Firmware Upgrade" braucht man nur in Spezialfällen).
SPFT-Kurzanleitung in Bildern:
Hier ein Beispiel für die "Readback"-Seite:
Ein Backup der PROINFO- und NVRAM-Partition (und eventuell anderer Partitionen) ist empfehlenswert. In PROINFO steht die Seriennummer, im NVRAM stehen MAC-Adressen, IMEI, und sonstige Daten, die bei jedem Gerät einzigartig sind.
Die richtigen Werte für Startadresse und Länge entnimmt man der Scatterdatei (Startaddresse=linear_start_addr, Länge=partition_size).
Ab SPFT v5.1548 geht es einfacher: man öffne die Datei "option.ini" im Ordner des SPFT, finde den Abschnitt "[ReadBack]" und ändere "ShowByScatter=false" zu "ShowByScatter=true".
Dadurch werden dann auf der Readback-Seite automatisch alle Partitionen derjenigen Scatterdatei aufgelistet, die auf der Download-Seite geladen wurde. Aber trotzdem muss man die Einträge noch doppelklicken, um die Ausgabedateinamen zu ändern, denn sonst werden die Partitionen im SPFT-Ordner als "ROM_0", "ROM_1" usw. gespeichert. Um nicht den Überblick zu verlieren, sollte man den Dateien aussagekräftige Namen zuweisen und sie in einem eigenen Ordner speichern.
Außerdem gilt es zu beachten, dass die Userdata-Partition nicht automatisch auf der Readback-Seite aufgelistet wird. Wenn man sie sichern möchte, muss man sie also manuell hinzufügen: Add-Button klicken, neuen Eintrag am Ende der Liste doppelklicken, Dateinamen und Ordner auswählen, dann für Start Address "0x8f800000" und für Length "0x313580000" eingeben (für Tablets mit 32 GB internem Speicher ist der Wert für Length "0x6b7380000"). Das so erzeugte Abbild der Userdata-Partition ist allerdings riesig (ca. 13 GB bzw. 26 GB), selbst wenn nur ein Bruchteil davon tatsächlich genutzt wird. Es empfiehlt sich daher, diese Daten auf anderem Wege zu sichern, z.B. mit TWRP (siehe nächster Abschnitt).
Recovery
Das Recovery ist eine Art "Minibetriebssystem" abseits von Android, das für spezielle Aufgaben verwendet wird (Installation von Updates, Löschen der Benutzerdaten, Anfertigen von Backups). Das offizielle Recovery wird als "Stock Recovery" bezeichnet, es erlaubt nur die Installation von Updates die offiziell vom Hersteller signiert wurden. Ein inoffizielles Recovery, auch "Custom Recovery", hat mehr Funktionen und weniger Einschränkungen (kann aber eventuell nicht die offiziellen Updates installieren).
Das Recovery wird wie folgt gestartet:
Gerät komplett ausschalten / herunterfahren. Dann gleichzeitig die Lautstärke-hoch und die Powertaste drücken und halten, für ca. 10 Sekunden. Dann sollte das Tablet kurz vibrieren und ein kleines Menü anzeigen (Recovery, Fastboot, Normal). Mit Lautstärke-hoch wird ein Menüpukt ausgewählt, mit Lautstärke-runter bestätigt.
Im Recovery navigiert man dann gewöhnlich mit den Lautstärketasten (hoch/runter) und bestätigt mit der Powertaste. Einige Custom Recoverys wie TWRP können per Touchscreen bedient werden.
Wenn man später zum Stock Recovery zurück möchte (z.B. um ein offizielles Update zu installieren), muss man es manuell flashen. Geht natürlich nur, wenn man es vorher gesichert hat (siehe Screenshot oben), oder wenn man ein SPFT-Updatepaket hat, in dem es enthalten ist.
Root, Xposed, Sonstiges
Android basiert auf dem Linux-Kernel. Unter Linux hat der Benutzer "root" die höchsten Rechte und kann damit so gut wie alles lesen und schreiben. Wenn man spezielle Änderungen an Android vornehmen möchte, dann muss man sein Gerät "rooten", d.h. ein spezielles Programm installieren (su = super user), das Apps benutzen können um Rootrechte zu erhalten.
Man kann diverse chinesische "One Click Root" Tools (Kingo Root, V-Root, ...) probieren, aber am saubersten geht Rooten durch die Installation einer Update-Zip-Datei mit Hilfe eines Custom Recoverys.
Die aktuelle Zip-Datei des beliebten SuperSU-Root gibt es hier.
Wer eine neuere Beta-Version bevorzugt, wird hier fündig.
Das TWRP Custom Recovery hat SuperSU gewöhnlich integriert. Einfach TWRP über das Reboot-Menü verlassen, dann wird die Installation von SuperSU angeboten, wenn das Gerät noch nicht gerootet ist. In meiner Version von TWRP habe ich zusätzlich im Advanced-Menü eine "Install SuperSU" Schaltfläche eingefügt.
Nach der Installation von SuperSU sollte in Android dann die SuperSU-App vorhanden sein und man hat Rootzugriff!
In den Einstellungen der SuperSU-App am besten noch die Option "Namensbereichabtrennung mounten" deaktivieren, denn sonst funktionieren einige Root-Apps (z.B. Titanium Backup) nicht richtig.
Wenn man Root hat, empfiehlt sich die Installation von BusyBox (die App kann nach dem Anwenden wieder gelöscht werden). Installiert einige Unix-Tools, auf die manche Root-Apps angewiesen sind.
Außerdem empfehlenswert: SDFix (auch diese App kann nach dem Anwenden wieder gelöscht werden). Macht nichts anderes als die Datei /system/etc/permissions/platform.xml so anzupassen, dass mehr Apps Schreibzugriff auf die SD-Karte bekommen (könnte man auch manuell machen).
Dann gibt es da natürlich noch das Xposed-Framework, das Voraussetzung für Xposed-Module ist, die umfangreiche Änderungen an Android vornehmen können.
Für Android 4.4 (Dalvik Runtime) reicht es, den Xposed Installer zu installieren. Diese App kann dann sowohl das Framework installieren als auch die Module.
Für Android 5 (ART Runtime) ist das ganze ein bisschen komplizierter. Man benötigt den neusten Xposed Installer sowie eine zum System passende Zip-Datei, die per Custom Recovery (siehe oben) installiert werden muss.
Die Dateien gibt es hier (Update: jetzt hier), die Erklärungen hier. Um es kurz zu machen:
Auf dem Tab 2 A10-70 (F und L) mit allen derzeitigen Updates läuft Android 5.0.1 (=SDK21) in ARM 64 Bit, d.h. man benötigt xposed-v##-sdk21-arm64.zip. Also runterladen, aufs Tablet kopieren, ins Custom Recovery booten und diese Zip installieren. Auch hier gilt beim anschließenden Neustart wieder: Geduld, es kann mehrere Minuten dauern.
Dann in Android den neuen Xposed Installer installieren (XposedInstaller_3.0_alpha4.apk) und damit die gewünschten Module herunterladen. Falls es wider Erwarten zu Problemen kommen sollte, kann man im Custom Recovery die passende xposed-uninstaller-########-arm64.zip flashen, welche dann das Xposed Framework wieder aus dem System löscht.
Sehr zu empfehlen: das Modul "GravityBox" (Im Xposed Installer downloadbar als GravityBox [KK] für Android 4.4 oder GravityBox [LP] für Android 5).
Außerdem:
Firmware
Ausgeliefert wurde das Tablet mit der Firmware A10-70F_S000021_150501_ROW. Wer ein neues Tablet kauft, hat wahrscheinlich gleich eine aktuellere Firmware vorinstalliert.
Aufbau des Firmwarebezeichners: A10-70F ist das Gerätemodell, S000021 die Firmwarenummer (höher=neuer), 150501 das Datum (Jahr, Monat, Tag), ROW = Rest Of World (im Gegensatz zu China; Chinesische Firmwares enden auf PRC = People's Republic of China).
OTA = Over The Air (Update wird "drahtlos" übers Internet an die Geräte verteilt)
Updatetypen:
- Typ 0 (inkrementell): kleines OTA-Update, enthält hauptsächlich Patches und kann daher nur auf eine spezielle Firmwareversion angewendet werden.
- Typ 1 ("vollständig"): großes OTA-Update, kann auf alle (?) Versionen angewendet werden.
- SPFT (vollständig): enthält komplette Abbilder der Hauptpartitionen. Oft inoffiziell. Inklusive preloader und bootloader (lk.bin), die man sonst nicht mit den anderen Updatetypen bekommt. Muss mit dem MediaTek SmartPhone Flash Tool (SPFT) Version 5.x installiert werden, mehr dazu weiter unten.
Lenovo Tab 2 A10-70F (WiFi)
- Android 4.4.4 Kitkat
- SPFT: S000021_150501 (1,4 GB)
- SPFT: S000022_150626 (1,6 GB) - letzte
- Typ 0: S000021_150501 zu S000022_150626 (14 MB)
- Android 5.0.1 Lollipop
- SPFT: S000121_151222 (1,47 GB)
- SPFT: S000122_160505 (1,54 GB)
- SPFT: S000123_160921 (1,39 GB) - letzte
- Typ 1: S000116_150703 (1,28 GB)
- Typ 1: S000118_150710 (1,27 GB)
- Typ 1: S000121_151222 (1,37 GB)
- Typ 1: S000123_160921 (1,33 GB) - letzte
- Typ 0: S000118_150710 zu S000119_150807 (118 MB)
- Typ 0: S000119_150807 zu S000120_150807 (119 MB) - interne Version nach Update ist S000120_150907
- Typ 0: S000120_150907 zu S000121_151222 (316 MB)
- Typ 0: S000121_151222 zu S000122_151222 (114 MB) - interne Version nach Update ist S000122_160505
- Android 6.0 Marshmallow
- Typ 1: S000216_170601 (1,0 GB)
- Einige Stock Recoverys und Bootloader
Lenovo Tab 2 A10-70L (LTE)
- Android 4.4.4 Kitkat
- SPFT: S000018_150423 (1,4 GB)
- SPFT: S000019_150625 (1,4 GB) - letzte
- Typ 0: S000018_150423 zu S000019_150625 (10 MB)
- Android 5.0.1 Lollipop
- SPFT: S000117_160226 (1,4 GB) - letzte
- Typ 1: S000113_150805 (1,12 GB)
- Typ 1: S000115_151228 (1,31 GB) - interne Version nach Update ist S000115_160119
- Typ 0: S000113_150805 zu S000114_150805 (119 MB) - interne Version nach Update ist S000114_150905
- Typ 0: S000115_160119 zu S000116_160129 (116 MB)
- Typ 0: S000116_160129 zu S000117_160226 (122 MB)
- Typ 0: S000117_160226 zu S000118_160504 (111 MB) - entfernt von Lenovo, Kopie hier (dank "Falsche Uhrzeit")
- SPFT: S000117_160226 (1,4 GB) - letzte
- Android 6.0 Marshmallow
- Typ 1: S000214_170606 (1,0 GB)
- Einige Stock Recoverys und Bootloader
Der erste Start nach einem Update kann durchaus an die 15 Minuten dauern, also Geduld und warten, auch wenn es so aussieht als hätte sich das Tablet beim Startvorgang aufgehängt (schwarzer Bildschirm, keine sichtbare Reaktion).
Inkrementelle Updates (Typ 0) funktionieren nur dann richtig, wenn man nicht an den Partitionen für Recovery und System (/system) herumgespielt hat (d.h. nicht gerootet usw.). Das gilt in geringerem Maße vielleicht auch für Typ 1 Updates. Es empfiehlt sich daher, vor dem Rooten ein Backup dieser Partitionen zu machen, das man dann wiederherstellen kann, bevor man ein zukünftiges inkrementelles Update installiert.
MediaTek SmartPhone Flash Tool (SPFT)
Das SPFT ist ein PC-Programm (für Windows und Linux), das vollen Lese- und Schreibzugriff auf den internen Flashspeicher eines MediaTek-basierten Android-Geräts ermöglicht.
Das SPFT kommuniziert dazu mit dem auf dem Gerät installierten "Preloader" (der Preloader ist praktisch das erste Stück Software, das nach dem Einschalten ausgeführt wird). Dafür wird ein spezieller USB-Treiber gebraucht, der MediaTek Preloader USB VCOM Treiber. Findet man in mehreren Ausführungen im Netz
Hier ist eine signierte Version des Treibers (Readme lesen... oder einfach Datei entpacken, dann rechter Mausklick auf CDC\cdc-acm.inf und "Installieren" wählen [Win8&10]).
Kurzanleitung für das SPFT:
Als erstes benötigt man eine zum jeweiligen Gerät passende Scatterdatei. Das ist eine Textdatei, die Informationen zu Chiptyp und allen Partitionen des Geräts enthält (Adresse, Größe, usw.). Im Anhang gibt's eine Scatterdatei für das Tab 2 A10-70 (F und L).
Die Scatterdatei wird auf der "Download"-Seite im SPFT geladen - auch dann wenn man ein "Readback" machen möchte. Das Programm merkt sich den Dateipfad fürs nächste Mal.
Nach Laden der Scatterdatei werden im SPFT die Partitionen des Tablets aufgelistet. Eventuell werden dabei auch gleich Image-Dateien geladen und den entsprechenden Partitionen zugewiesen (das passiert, wenn die Image-Dateien im selben Ordner wie die Scatterdatei liegen und den richtigen Dateinamen haben). Ansonsten kann man einfach durch Klick in die "Location"-Spalte manuell eine Datei auswählen und einer Partition zuweisen. Durch die Häkchen in der ersten Spalte kann man steuern, welche Partitionen geflasht werden und welche nicht. Will man z.B. nur ein Recovery flashen, entfernt man alle Häkchen, klickt auf die Location-Spalte der Recovery-Zeile und lädt die zu flashende Recovery-Image-Datei. Das Häkchen für die Recovery-Partition sollte danach gesetzt sein.
Nachdem im SPFT alles richtig eingestellt wurde, klickt man den "Download"- bzw. "Read Back"-Knopf, und verbindet dann das augeschaltete Gerät per USB mit dem PC. Das SPFT sollte kurz darauf Aktivität zeigen (Fortschrittsbalken). Falls nicht, ist vermutlich der Preloader-Treiber nicht richtig installiert.
Wichtig: Flashen nur im "Download Only" Modus, niemals "Format All + Download" ("Firmware Upgrade" braucht man nur in Spezialfällen).
SPFT-Kurzanleitung in Bildern:
Hier ein Beispiel für die "Readback"-Seite:
Ein Backup der PROINFO- und NVRAM-Partition (und eventuell anderer Partitionen) ist empfehlenswert. In PROINFO steht die Seriennummer, im NVRAM stehen MAC-Adressen, IMEI, und sonstige Daten, die bei jedem Gerät einzigartig sind.
Die richtigen Werte für Startadresse und Länge entnimmt man der Scatterdatei (Startaddresse=linear_start_addr, Länge=partition_size).
Ab SPFT v5.1548 geht es einfacher: man öffne die Datei "option.ini" im Ordner des SPFT, finde den Abschnitt "[ReadBack]" und ändere "ShowByScatter=false" zu "ShowByScatter=true".
Dadurch werden dann auf der Readback-Seite automatisch alle Partitionen derjenigen Scatterdatei aufgelistet, die auf der Download-Seite geladen wurde. Aber trotzdem muss man die Einträge noch doppelklicken, um die Ausgabedateinamen zu ändern, denn sonst werden die Partitionen im SPFT-Ordner als "ROM_0", "ROM_1" usw. gespeichert. Um nicht den Überblick zu verlieren, sollte man den Dateien aussagekräftige Namen zuweisen und sie in einem eigenen Ordner speichern.
Außerdem gilt es zu beachten, dass die Userdata-Partition nicht automatisch auf der Readback-Seite aufgelistet wird. Wenn man sie sichern möchte, muss man sie also manuell hinzufügen: Add-Button klicken, neuen Eintrag am Ende der Liste doppelklicken, Dateinamen und Ordner auswählen, dann für Start Address "0x8f800000" und für Length "0x313580000" eingeben (für Tablets mit 32 GB internem Speicher ist der Wert für Length "0x6b7380000"). Das so erzeugte Abbild der Userdata-Partition ist allerdings riesig (ca. 13 GB bzw. 26 GB), selbst wenn nur ein Bruchteil davon tatsächlich genutzt wird. Es empfiehlt sich daher, diese Daten auf anderem Wege zu sichern, z.B. mit TWRP (siehe nächster Abschnitt).
Recovery
Das Recovery ist eine Art "Minibetriebssystem" abseits von Android, das für spezielle Aufgaben verwendet wird (Installation von Updates, Löschen der Benutzerdaten, Anfertigen von Backups). Das offizielle Recovery wird als "Stock Recovery" bezeichnet, es erlaubt nur die Installation von Updates die offiziell vom Hersteller signiert wurden. Ein inoffizielles Recovery, auch "Custom Recovery", hat mehr Funktionen und weniger Einschränkungen (kann aber eventuell nicht die offiziellen Updates installieren).
Das Recovery wird wie folgt gestartet:
Gerät komplett ausschalten / herunterfahren. Dann gleichzeitig die Lautstärke-hoch und die Powertaste drücken und halten, für ca. 10 Sekunden. Dann sollte das Tablet kurz vibrieren und ein kleines Menü anzeigen (Recovery, Fastboot, Normal). Mit Lautstärke-hoch wird ein Menüpukt ausgewählt, mit Lautstärke-runter bestätigt.
Im Recovery navigiert man dann gewöhnlich mit den Lautstärketasten (hoch/runter) und bestätigt mit der Powertaste. Einige Custom Recoverys wie TWRP können per Touchscreen bedient werden.
- TWRP v3.0.0 für Lenovo Tab 2 A10-70 (Android 5, mit Einschränkungen auch für Android 6)
- TWRP v2.8.7.0 für Lenovo Tab 2 A10-70 (alle Versionen)
- Carliv Recovery (für Android 4.4, für Android 5) (veraltet)
Wenn man später zum Stock Recovery zurück möchte (z.B. um ein offizielles Update zu installieren), muss man es manuell flashen. Geht natürlich nur, wenn man es vorher gesichert hat (siehe Screenshot oben), oder wenn man ein SPFT-Updatepaket hat, in dem es enthalten ist.
Root, Xposed, Sonstiges
Android basiert auf dem Linux-Kernel. Unter Linux hat der Benutzer "root" die höchsten Rechte und kann damit so gut wie alles lesen und schreiben. Wenn man spezielle Änderungen an Android vornehmen möchte, dann muss man sein Gerät "rooten", d.h. ein spezielles Programm installieren (su = super user), das Apps benutzen können um Rootrechte zu erhalten.
Man kann diverse chinesische "One Click Root" Tools (Kingo Root, V-Root, ...) probieren, aber am saubersten geht Rooten durch die Installation einer Update-Zip-Datei mit Hilfe eines Custom Recoverys.
Die aktuelle Zip-Datei des beliebten SuperSU-Root gibt es hier.
Wer eine neuere Beta-Version bevorzugt, wird hier fündig.
Das TWRP Custom Recovery hat SuperSU gewöhnlich integriert. Einfach TWRP über das Reboot-Menü verlassen, dann wird die Installation von SuperSU angeboten, wenn das Gerät noch nicht gerootet ist. In meiner Version von TWRP habe ich zusätzlich im Advanced-Menü eine "Install SuperSU" Schaltfläche eingefügt.
Nach der Installation von SuperSU sollte in Android dann die SuperSU-App vorhanden sein und man hat Rootzugriff!
In den Einstellungen der SuperSU-App am besten noch die Option "Namensbereichabtrennung mounten" deaktivieren, denn sonst funktionieren einige Root-Apps (z.B. Titanium Backup) nicht richtig.
Wenn man Root hat, empfiehlt sich die Installation von BusyBox (die App kann nach dem Anwenden wieder gelöscht werden). Installiert einige Unix-Tools, auf die manche Root-Apps angewiesen sind.
Außerdem empfehlenswert: SDFix (auch diese App kann nach dem Anwenden wieder gelöscht werden). Macht nichts anderes als die Datei /system/etc/permissions/platform.xml so anzupassen, dass mehr Apps Schreibzugriff auf die SD-Karte bekommen (könnte man auch manuell machen).
Dann gibt es da natürlich noch das Xposed-Framework, das Voraussetzung für Xposed-Module ist, die umfangreiche Änderungen an Android vornehmen können.
Für Android 4.4 (Dalvik Runtime) reicht es, den Xposed Installer zu installieren. Diese App kann dann sowohl das Framework installieren als auch die Module.
Für Android 5 (ART Runtime) ist das ganze ein bisschen komplizierter. Man benötigt den neusten Xposed Installer sowie eine zum System passende Zip-Datei, die per Custom Recovery (siehe oben) installiert werden muss.
Die Dateien gibt es hier (Update: jetzt hier), die Erklärungen hier. Um es kurz zu machen:
Auf dem Tab 2 A10-70 (F und L) mit allen derzeitigen Updates läuft Android 5.0.1 (=SDK21) in ARM 64 Bit, d.h. man benötigt xposed-v##-sdk21-arm64.zip. Also runterladen, aufs Tablet kopieren, ins Custom Recovery booten und diese Zip installieren. Auch hier gilt beim anschließenden Neustart wieder: Geduld, es kann mehrere Minuten dauern.
Dann in Android den neuen Xposed Installer installieren (XposedInstaller_3.0_alpha4.apk) und damit die gewünschten Module herunterladen. Falls es wider Erwarten zu Problemen kommen sollte, kann man im Custom Recovery die passende xposed-uninstaller-########-arm64.zip flashen, welche dann das Xposed Framework wieder aus dem System löscht.
Sehr zu empfehlen: das Modul "GravityBox" (Im Xposed Installer downloadbar als GravityBox [KK] für Android 4.4 oder GravityBox [LP] für Android 5).
Außerdem:
- Automatische Bildschirmhelligkeit (AAL) deaktivieren (Android 4.4 und Android 5)
- SD-Karten im exFAT- und NTFS-Format benutzen (nur bis Android 5)
- NTFS-Treiber für SD-Karten und USB-OTG (nur Android 6; zip mit TWRP installieren)
Anhänge
Zuletzt bearbeitet: