Genaues GPS oder ungenaues GPS?

[jna]

Wenn dem so wäre (13-15m), wundert es mich, weshalb die (ohne Karte, d.h. ohne "snap-to-grid") erstellten Tracks so exakt an den auf Luftbildern zu sehenden (Trampel-)pfaden verlaufen....

 

[gynta]

13-15m sind genauso theoretisch wie 1m
Wie jna schon schrieb, es sind "gefühlte" 1-3Meter im freien Gelände.
Jeder der schon oft Tracks aufgezeichnet hat, ignoriert doch die gut ersichtlichen "Ausreisser". (Die möglicherweise den Schnitt auf 13m heben würden)

 

[ottosykora1]

es sind "gefühlte" 1-3Meter im freien Gelände.

1-3m gegenüber was? Verglichen mit was?
Woher nimmt man die 'wahre' Position gegenüber der man es vergleichen kann? Oder wer sagt was richtig und was falsch ist? Wer ist befugt dazu eine solche Aussage zu machen? Google vielleicht?

Damit Karten zum Bsp genaue Distanzen und Winkel anzeigen, müssen sie nach einem lokalen Chart Datum gemacht werden. Also der Durchmesser der Erde, die Abflachung der Pole und der x,y,z Versatz wird individuell auf die Krümmung des Geoids in der Region angepasst. Darum kann zum Bsp in Japan oder in Gebieten in Pazifik die Angabe des WGS84 um mehrere 100m Fehlerhaft sein. In Indien können die Höhenangaben sehr abweichen. Auf Seekarten steht zum Bsp am Rand wie die Karte erstellt wurde und welcher Versatz bei Verwendung des WGS84 gilt. Seekarten müssen zuerst Winkelgetreu sein und können daher nicht immer nach WGS84 erstellt werden.

Die GPS Software im Android verwendet in der Regel nur WGS84. Dies kann bei Verwendung von Karten nach zum Bsp dem Potsdam Chart Datum einen Fehler von ca 23m verursachen. Da es da noch eine kleine Differenz von etwa 0.5m je nach Region in der Höhe gibt, kann es durch ungünstige Satelliten Winkel zu weiteren Verschiebungen kommen.

Auf Android habe ich bis jetzt nur GPS Test gefunden, die Bezahlversion, dort kann man Chart Datum auswählen. Alles andere was ich probiert habe geht nur mit WGS84.
Damit kann man wohl Karten machen (google maps etc) die eine Position möglichst gleich haben wie das GPS aus dem Gerät vorgibt, man muss sich aber nicht wundern wenn Distanzen oder Winkel, berechnet aus solchen Karten, nicht genau sind. Distanzen werden eben dann auf der Erdoberfläche gemessen die der lokalen Erdkrümmung entspricht, auf WGS84 werden sie berechnet wie es sein könnte auf einer Erdkrümmung die so ungefähr und vielleicht der ganzen Welt passen könnte.

Wir haben mal GPS Daten von Bahnfahrzeugen erfasst und ausgewertet. Das waren sehr viele Daten von vehicle Trackern. Dann mit den Karten der Infrastruktur verglichen. Und siehe da, in Süddeutschland war die Kartenverschiebung tatsächlich so was wie 20-23m, im Norden war es dann weniger.

Noch was zu Fehlerberechnung: Messungen haben eine Unsicherheit. Die kann man nicht mit einem Durchschnitt angeben. Unsicherheit einer Messung sagt immer 'was kann mir im schlimmsten Fall passieren wenn ich etwas messe'.
Ob und wie ich dann meine Werte mitteln kann oder *darf* kommt auf die Anwendung an.

So werden bei Consumer GPS oft alle Werte zuerst 4x registriert und daraus ein Durchschnitt genommen. Ist ein der 4 Werte zu falsch oder passt es irgendwie nicht, dann wird es mit einem Wert ersetzt welches die SW selber schätzt so dass es zu dem Rest bequem passt.
Und wen nur ein von 4 gut ist und alles andere Junk, dann werden auch mal 3 Werte einfach angenommen.
Schön: damit kann man auch in Gebäuden bei einem sehr schlechten Signal noch was machen, kaum Unterbrüche in den Strassen in einer Stadt etc.

Aber wer versucht für so was in der Luftfahrt eine Zulassung zu bekommen wird flach landen.

 

[gynta]

Aber wer versucht für so was in der Luftfahrt eine Zulassung zu bekommen wird flach landen.

"Hier spricht ihr Käpten. Schlechte Nachrichten! Wir haben einen Totalausfall aller Instrumente!
Aber keine Sorge, ich habe ein Android Smartphone mit einer "free" Navi App dabei..."