Ermittlungen der US-Justizbehörden gegen Huawei - Diskussion zur Auswirkung auf unsere Phones

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@tecalote

Musk hat einen großen Fehler gemacht in dem er die Starlink Unterstützung für die Ukraine in Frage gestellt hat!
 
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Vielleicht sollte man mal zum eigentlichen Thema zurückkehren, als immer weiter zu diskutieren, was in den USA schief läuft, oder worin die USA beteiligt sind.

Wenn es um etwas geht, ist es die Frage, wie sich die aktuelle Politik der USA auf Huawei, bzw. zwischenzeitlich auf die gesamte Elektronikindustrie in China auswirkt.

Es gibt vieles was in den USA nicht stimmt, wir als westliche Demokratien sollten darauf auch ein Auge legen und monieren, dürfen dabei aber nicht vergessen, dass die größere Gefahr für unsere freiheitliche Grundordnung von China ausgeht.

So würde ich z.B. die Nutzung der Huawei Cloud, für Unternehmen, Einrichtungen, etc. in Europa untersagen, da man hier wieder in die Abhängigkeit von China kommt und es kann uns doch niemand garantieren, das China keinen Einfluss auf diese nehmen kann.
 
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https://m.focus.de/finanzen/news/oh...wende-noch-mobilitaet-geben_id_167976848.html

Die Frage war klar formuliert: „Wie hoch schätzen Sie in den nächsten fünf Jahren das Risiko eines Exportstopps kritischer mineralischer Rohstoffe aus China ein?“ Von den rund 400 Teilnehmern eines Kongresses zum Thema Rohstoffe, zu dem der Bundesverband der Deutschen Industrie in Berlin eingeladen hatte, stimmten 73 Prozent für „sehr hoch“ oder „hoch“.

Keine Energiewende, keine Mobilität, keine Digitalisierung
Weil es in vielen Ländern zu teuer und zu dreckig erschien, seltene Erden abzubauen, hat China ein Monopol und das wird im technologischen Wandel zum Problem. „Ohne diese Rohstoffe wird es keine Energiewende, keine Mobilität, keine Digitalisierung, keine Industrie 4.0 geben - aber auch keinen Infrastrukturausbau und keine schlagkräftige Verteidigungsindustrie“, warnt der BDI-Präsident.

Eine Analyse der EU-Kommission aus dem Jahr 2020 zeigt, dass beispielsweise 65 Prozent der Rohstoffe für Elektromotoren aus China importiert werden. Auch bei Windturbinen und Photovoltaik-Anlagen ist China mit über 50 Prozent Anteil führend bei den Rohstoffzulieferungen.

Wie lange wird China noch liefern?
Was würde passieren, wenn China die Rohstoffe nicht mehr exportieren, sondern selbst verbrauchen würde? Was, wenn China Taiwan angreifen würde, der Westen mit Sanktionen reagieren und Peking daraufhin die Rohstoffausfuhren reduzieren oder kappen würde?
 
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merlin2100 schrieb:
So würde ich z.B. die Nutzung der Huawei Cloud, für Unternehmen, Einrichtungen, etc. in Europa untersagen, da man hier wieder in die Abhängigkeit von China kommt und es kann uns doch niemand garantieren, das China keinen Einfluss auf diese nehmen kann.
Die Huawei Cloud in Europa wird betrieben von Aspiegel Ltd. in Ireland und entspricht der DSGVO.
 
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tecalote schrieb:
Die Huawei Cloud in Europa wird betrieben von Aspiegel Ltd. in Ireland und entspricht der DSGVO.
Defacto ist dies natürlich korrekt.

Es ändert aber nichts daran, dass Aspiegel Ltd. eine 100%-Tochter von Huawei ist und die Datenschutzgrundverordnung, die für sich betrachtet sinnvoll ist, sollte man aber auch nicht überbewerten, so stellt diese für einige Bereiche des Datenschutzes in Deutschland keine Verbesserung dar, sondern hält positiv betrachtet maximal den Status-Quo.

Die Frage, der wir uns stellen müssen - ist doch wie abhängig will man sich von USA und/oder China machen?

Die Antwort kann nur lauten, von beiden nicht abhängig sein zu müssen, sondern vieles wieder in die eigene Verantwortung zu übernehmen.

Wenn uns die aktuellen Weltlage etwas gezeigt hat, ist es dass nur die Unabhängigkeit eine weitestgehende Eigenständigkeit gewährt und die Risiken auf uns minimiert.
 
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@merlin2100 Olaf Scholz scheint das etwas anders zu sehen - wenngleich es sonst keine Befürworter und eher Kritik gibt:

Scholz soll Medienberichten zufolge den Einstieg des chinesischen Staatskonzerns Cosco bei einer Tochter des Hamburger Hafenlogistikers HHLA forcieren wollen.

Sechs Ministerien, die Nachrichtendienste sowie Politiker aller Parteien sind anderer Meinung.
Er will es im Alleingang durchziehen:
In zwei Wochen reist Scholz ausgerechnet dorthin, wo das größte Interesse an einem erfolgreichen Deal zwischen Cosco und dem Hamburger Hafen herrschen dürfte: zu Chinas Machthaber Xi Jinping.

Handelsexperte Rolf J. Langhammer vom Kieler Institut für Weltwirtschaft erklärt im Interview mit t-online, was Pekings Motivation sein dürfte: die Kontrolle der Lieferketten zwischen Fernost und Europa, auf See wie technologisch. "Wer die Lieferkette komplett kontrolliert, kontrolliert damit auch kritische Infrastruktur", warnt Langhammer...
 
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Editorial: Huawei - Technik vs. Politik

Ist Open RAN eine Lösung?
Westliche Netzbetreiber hoffen auf Open RAN. Die Idee ist, viele Netzfunktionen auf altbewährten X86-Prozessoren laufen zu lassen und möglichst viel mit Software zu "erschlagen", aber das erfordert penible Tests, ob die Komponenten zusammenpassen, das tun, was sie sollen und ob sie sicher gegen Angriffe von außen sind.

Huawei setzt hingegen auf Single-RAN, mit speziell dafür entwickelten sehr schnellen Signal-Prozessoren, und "schmunzelt" über das Open-RAN-Konzept, das noch lange nicht marktreif zu sein scheint. Single-RAN funktioniert sehr gut, nur der Netzbetreiber muss dann die Signal-Aufbereitung und die Sendeendstufen beim gleichen Lieferanten kaufen.

Und das Klima?
Politik hin, Sicherheit her: Die Themen Klima, Umwelt, Nachhaltigkeit und so weiter können nur mit allerneuster hochleistungsfähiger Technik gelöst werden. Die Datenmengen steigen ins Unermessliche. Mit der heute schon verbauten Technik würde der Stromverbrauch in untragbare Dimensionen steigen. Die Kunst der Ingenieure ist es also, den Stromverbrauch trotz größerer Datenmengen wenigstens gleich zu belassen oder noch besser insgesamt zu senken.

Huawei zeigt Lösungen und Vorschläge auf, die so oder ähnlich früher oder später auch bei den Mitbewerbern lieferbar sein sollten, vielleicht aber auch nicht.

Hohe Qualität - günstiger Preis
Spricht man mit europäischen Netzbetreibern, so wird einem klar gesagt, dass die Produkte von Huawei eine hohe Qualität zu einem enorm günstigen Preis bieten. Man möchte darauf ungern verzichten, hat aber neben Huawei auch bereits andere Lieferanten einbezogen, um im Falle eines Falles flexibler und sicherer sein zu können.

Huawei-Vertreter sind stolz darauf, als privates Unternehmen in China erfolgreicher als die teil- oder ganzstaatliche Konkurrenzunternehmen aus dem Reich der Mitte zu sein. Aus der aktuellen Politik halte man sich raus und die chinesische Politik mische sich auch nicht in die eigenen Geschäfte ein, wird beteuert...

...
Komplette Abkopplung?

Nun könnte der Westen sagen, „Good bye, China“, und konsequent alle Beziehungen dorthin einstellen. Das würde bedeuten, günstige Smartphones, Handys, Laptops, Computer, Küchengeräte, Spielzeuge, Bekleidung, Autos und so weiter wären zunächst Geschichte. Nur: Vergleichbare Produktionen in Europa gibt es entweder nicht oder sie wären empfindlich teurer.

Und Amerika?

Amerika ist frustriert, dass die Chinesen so erfolgreich sind. Amerika ist vielleicht auch frustriert, weil es dem Vernehmen nach bei der chinesischen Technik keine Hintertüren gibt, wo neugierige US-Geheimdienste mitlesen oder mithören könnten.

Süffisant weisen chinesische Gesprächspartner darauf hin, dass die Amerikaner Kanzlerin Merkel abgehört hätten, sie jedoch nicht.
 
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tecalote schrieb:
@merlin2100 Olaf Scholz scheint das etwas anders zu sehen - wenngleich es sonst keine Befürworter und eher Kritik gibt:
Das ist leider nicht das erstmal, dass Olaf und ich anderer Meinung sind.

Ich denke da nur an die Begrifflichkeit "Demokratischer Sozialismus", die er damals als Generalsekretär der SPD aus dem Grundsatzprogramm streichen wollte.

Dies wurde damals von der Parteibasis verhindert, vielleicht klappt es ja auch noch, dass der Teilverkauf des Hamburger Hafens an China noch verhindert wird, der Widerstand in der Bundesregierung ist ja doch sehr hoch.

Olaf Scholz ist sich hoffentlich bewusst, das er nur Bundeskanzler ist, weil er 2021 für FDP und Grüne das geringere Übel war, es aber auch eine Mehrheit ohne die SPD mit der Union gibt.
 
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Ich denke mal über die Beteiligung einer chinesischen Firma an einem deutschen Frachtbetrieb wird falsch und übertrieben berichtet.

Es geht nicht darum das der Hafen verkauft wird. Es wird eine 35% Beteiligung an einem Betreiber eines Terminals verhandelt.
Mit 35% Beteiligung gehört dir die Firma nicht ganz, du hast nicht mal die Mehrheit. Du kannst zwar mitreden aber die Mehrheit trifft dann Entscheidungen. Und es ist eine Firma und nicht der ganze Hafen.

Huwawei lebt ganz gut in China, in Deutschland sind sie jedoch so gut wie abgemeldet. Nur ein paar Enthusiasten holen sich die Geräte. Das ist weiterhin schade, denn die Smartphones waren und sind echt Top. Wer ohne Google leben kann trifft eine gute Wahl.

Man sollte viel mehr darüber diskutieren ob Google und Apple nicht zu viel Marktmacht haben. Macht aber keiner, weil beide ja aus einem demokratischen Land kommen. Das die USA aber alle ausspionieren ist irgendwie völlig in Ordnung, das sind ja die vermeintlich guten.
 
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@TNF Apex
Die Berichterstattung in unseren Medien ist durchaus ein eigener Punkt, der es wert ist diskutiert zu werden. Hier ist seit Jahren nicht mehr alles Gold was glänzt und Meinungsmache hat die seriöse Berichterstattung längst überholt, selbst in unseren öffentlich-rechtlichen Medien, die ja bewusst gebührenfinanziert sind, um sie vor Beeinflussung zu schützen, hat sich vieles zum Nachteil verändert.

Es ist aber gar nicht die Frage, ob es ein Unternehmen ist oder ob es 35 oder 100% Prozent sind, die ein chinesisches Unternehmen übernehmen will, denn mit mit dem angestrebten Anteil von 35% erwirbt man eine Sperrminorität, mit der man Entscheidungen aufhalten kann.

In China gibt es zwar per Definition "Privatvermögen" aber letztlich entscheidet die KP trotzdem alles und wer nicht spurt wird mal einfach eingenordet. Somit erhält in diesem Fall die chinesische Regierung eben doch direkten Einfluss auf die Geschäfte dieser Firma und kann die unternehmerischen Entscheidungen beeinflussen. Wie an diesem Termin dürfen nur noch Schiffe auf China und von chinesischen Reedereien abgefertigt werden.

Auf der anderen Seite kann man nicht beim G7-Gipfel in Elmau sich einem Pakt anschließen, der Gelder bereitstellt um die Ausbreitung Chinas zu behindern, bzw. Konkurrenz hierzu zu machen - in der NATO China als Bedrohung einstufen, aber dann Geschäfte machen, bei denen Infrastruktur in Deutschland in die Kontrolle Chinas geraten kann.

Selbstverständlich stimme ich dir zu, dass man überdenken muss, ob Google oder Apple die Marktmacht haben sollten, die sie gerade eben haben?

Ich würde mir wünschen, wenn die EU wesentlich mehr Kompetenzen hätte und einheitlicher auftreten würde, statt einer Kakophonie unterschiedlicher Einzelinteressen, bei denen überwiegend der eigene Nationalstaat im Vordergrund steht. Allein schon damit es etwas zwischen den beiden Extremen USA oder China gibt, denn die EU wäre ein wirtschaftliches Potential, an dem keiner der beiden so einfach vorbei kann.
 
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Zwei mutmaßliche chinesische Spione sollen versucht haben, US-Huawei-Ermittlungen zu behindern

"Das US-Justizministerium hat am Montag Anklagen gegen zwei mutmaßliche chinesische Spione enthüllt, die beschuldigt werden, sich in eine Bundesstaatsanwaltschaft gegen ein globales Telekommunikationsunternehmen mit Sitz in China eingemischt zu haben.

Laut Anklageunterlagen stand das chinesische Telekommunikationsunternehmen in Brooklyn, New York, vor einer Anklage des Bundes. Obwohl die Anklageschrift das Unternehmen nicht nennt, bestätigte eine mit der Untersuchung vertraute Person gegenüber CNN, dass es sich bei dem Unternehmen um Huawei handelt."


Quelle:
Two alleged Chinese spies charged with trying to obstruct US Huawei investigation | CNN Politics
 
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Inzwischen ist der Vorfall auch in deutschen Medien zu lesen und etwas konkreter beschrieben...

Chinesische Agenten wollten laut Anklage die Ermittlungen gegen Huawei ausspionieren

Die US-Justiz erhebt Anklage gegen zwei mutmaßliche chinesische Spione. Sie sollen versucht haben, Informationen zu Ermittlungen gegen die Technologiefirma Huawei zu erlangen. Der US-Justizminister wirft China vor, das US-Justizsystem untergraben zu wollen.

H. Guochun und W. Zheng sollen laut Anklageschrift versucht haben, durch Bestechung an Justizunterlagen zu US-Ermittlungen gegen ein „globales Telekommunikationsunternehmen“ aus China zu gelangen.

Die beiden Agenten hätten unter anderem Bitcoins im Wert von 61.000 Dollar (knapp 62.000 Euro) an einen US-Regierungsvertreter gezahlt, von dem sie geglaubt hätten, sie hätten ihn als Informanten rekrutiert, erklärte das US-Justizministerium. Der US-Vertreter sei aber „ein Doppelagent“ unter Aufsicht der US-Bundespolizei FBI gewesen.

Der Name "Huawei" wird in den Anklagedokumenten nicht genannt.
Mehrere US-Medien berichteten aber unter Berufung auf informierte Kreise, bei dem „globalen Telekommunikationsunternehmen“
handle es sich um den Smartphonehersteller und weltgrößten Anbieter von 5G-Netzwerkausrüstung. Die in den Anklagedokumenten genannten Daten passen außerdem genau zum Fall Huawei.

Laut Anklage begannen die beiden chinesischen Agenten Anfang 2019 damit, ihren mutmaßlichen Informanten nach Insider-Informationen zu den Ermittlungen gegen den Konzern zu fragen. Diese Bemühungen hielten demnach bis ins laufende Jahr an. Zuletzt soll H. dem Informanten in diesem Monat Bitcoins im Wert von 20.000 Dollar gezahlt haben. Das FBI hatte in der Zwischenzeit falsche Dokumente mit Geheimhaltungs-Vermerk erstellt, die über den Mittelsmann an die chinesischen Agenten weitergeleitet wurden.

Justizminister Garland ging am Montag auf zwei weitere Verfahren gegen Chinesen ein, die für Pekings Geheimdienste gearbeitet haben sollen. Er warf China vor, das US-Justizsystem untergraben zu wollen: Die Führung in Peking wolle sich „in die Rechte und Freiheiten von Menschen in den USA einmischen und unser Justizsystem, das diese Rechte schützt, untergraben“. Sein Ministerium werde das „nicht tolerieren“.

Quellen:
USA: Chinesische Agenten wollten Ermittlungen gegen Huawei ausspionieren - WELT

USA: Chinesische Agenten wollten Ermittlungen gegen Huawei ausspionieren

********
Die neuen US-Sanktionen gegen China, die erst kürzlich in Kraft getreten sind, könnten mit dem Vorfall etwas zu tun haben, außerdem scheint Taiwan - bzw. die Absichten Chinas, Taiwan bis 2049 wieder mit China zu vereinigen - die neuen Beschränkungen der USA gegen China mit zu begründen:

Neue Sanktionen sollen China von einem Einmarsch auf der Insel Taiwan abschrecken.
 
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Zitat:

"Nachdem die US-Regierung zuletzt mehrere kleine Schritte gegen die Halbleiterfertigung in der Volksrepublik in China unternahm, deuten sich nun umfassendere Sanktionen an: Die Nachrichtenagentur Reuters berichtet, dass Hsiao Bi-khim, Vertreterin Taiwans – offiziell die Republik China – in den USA, "dutzende internationale Abgeordnete" empfing. Ziel des Treffens sei gewesen, die Gäste dazu zu bewegen, sich bei ihren Regierungen für Sanktionen gegen die Volksrepublik China einzusetzen.

Sie sollen der Regierung in Peking das Signal senden, dass das Land eine Invasion Taiwans "teuer bezahlen" werde, so zitiert Reuters den Entwurf einer Erklärung der Inter-Parliamentary Alliance on China (IPAC). Der internationalen Gruppe gehören aus Deutschland neben dem Europaparlamentarier Reinhard Bütikofer (Grüne) die Bundestagsabgeordneten Michael Brand (CDU) und Boris Mijatović (Grüne) an. Die US-Regierung erarbeite bereits Sanktionen, berichtet Reuters unter Berufung auf vertrauliche Quellen. Ob auch die EU den Wünschen Taiwans folgt, ist bislang offen.

Sanktionen treffen nicht nur China

Schärfere Sanktionen sind allerdings problematisch: Für die Volksrepublik spürbare Handelsbeschränkungen werden für die Sanktionierenden ebenso schmerzhaft. China ist noch immer die Werkbank der Welt, ein Großteil der Konsumgüter wird hier produziert. Gleichzeitig ist es aufgrund des steigenden Wohlstands der Bevölkerung zu einem wichtigen Absatzmarkt für europäische und US-Konzerne geworden – vom Smartphone über Autos bis zu Maschinen.

Ein größerer Handelskonflikt würde weltweit zu einem ernsten Problem, zumal die Volksrepublik einige Märkte dominiert. So wurden Metalle der Seltenen Erden 2021 zu 60 Prozent in China gefördert (PDF), sie sind in vielen Anwendungsfällen unverzichtbar. Neodym beispielsweise steckt in den Magneten von Elektromotoren und Windkraftwerken."
Zitat Ende.

Glaubt wirklich jemand, ausser Bütikofer und Co. dass diese Sanktionen China davon abbringen werden, Taiwan als Teil von China zu sehen?😎
 
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@ellopo Ne, glaub ich nicht. Doch Tatsache ist, dass die Sanktionen laufen und bereits umgesetzt werden (ob es uns gefällt oder nicht).
Und Tatsache ist auch, dass USA militärisch eingreifen, sollte China zu den Waffen gegen Taiwan greifen.
Was das für die Welt dann bedeutet ist unvorhersehbar und ich möchte es mir gar nicht vorstellen.

Meiner Ansicht nach sollte China die Unabhängigkeit von Taiwan anerkennen und Menschenrechte respektieren und die USA sollten aufhören, China zu sanktionieren und Fairness walten lassen.
Aber wie Du indirekt andeutest "sture Köpfe" lassen sich in der Regel nicht umstimmen.
Sturköpfe sind sowohl China als auch die USA.
 
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Einer der Drahtzieher für die US-Sanktionen gegen China ist ausgerechnet der Intel-Chef Pat Gelsinger - trotz der Investitionen Intels in China und der Bedeutung des dortigen Marktes für den Konzern.
Der Umsatz Intels in China belief sich im vergangenen Jahr auf über 21 Milliarden US-Dollar...

Intel produziert Speicherchips in einem Werk im Nordosten Chinas, ist aber dabei, dies an die südkoreanische SK Hynix zu übertragen.

Quelle:
Intel-Chef feuert Handelskrieg gegen China an

Trotz Milliarden-Umsätzen in China setzt Intel-Chef Pat Gelsinger auf Konfrontation. Chipfabriken, nicht Öl würden die Geopolitik künftig bestimmen, meinte er.

Die erneut verschärften Auflagen im Chip-Handelskrieg zwischen den USA und China sind nach Ansicht von Intel-Chef Pat Gelsinger notwendig und richtig. Gelsinger sagte auf der Tech Live Conference des Wall Street Journals am 25. Oktober 2022 im kalifornischen Laguna Beach: "Ich habe dies geopolitisch als unvermeidlich angesehen. Und deshalb ist die Neuausrichtung der Lieferketten so entscheidend."

Laut Informationen des Wall Street Journals hat Gelsinger persönlich den Chips and Science Act im US-Kongress vorangetrieben, der Subventionen in Höhe von fast 53 Milliarden US-Dollar für Forschung und Entwicklung und den Bau oder Ausbau von Chipfabriken in den USA ab Juli vorsieht. Das Unternehmen hat seit der Übernahme der Führung durch Gelsinger im vergangenen Jahr Pläne zur Errichtung neuer Anlagen in Ohio (USA), Magdeburg und an weiteren Standorten angekündigt.

"Die Ölreserven haben die Geopolitik der vergangenen fünf Jahrzehnte definiert, für die nächsten fünf Jahrzehnte wird wichtiger, wo sich die Fabriken befinden", sagte Gelsinger zur Chipherstellung und dem Hegemoniestreben der USA.
Das Ziel sei, die Chipproduktion in westlichen Ländern zu stärken und den Anteil der Produktion in Asien bis zum Ende des Jahrzehnts von derzeit 80 auf 50 Prozent zu senken, erklärte Gelsinger. Wenn in den USA 30 Prozent und in Europa 20 Prozent wären, würden wir "uns alle richtig gut fühlen", betonte der 61-Jährige.

Die Aussagen von Gelsinger erfolgen trotz der Investitionen Intels in China und der Bedeutung des dortigen Marktes für den Konzern. Intel produziert Speicherchips in einem Werk im Nordosten Chinas, ist aber dabei, dies an die südkoreanische SK Hynix zu übertragen. Der Umsatz Intels in China belief sich im vergangenen Jahr auf über 21 Milliarden US-Dollar.

Die jüngsten Handelsbeschränkungen (g+) der USA gegen Chinas Halbleiterbranche verbieten es nun US-Bürgern, ohne behördliche Genehmigung für chinesische Unternehmen an moderner Halbleitertechnologie zu arbeiten. Finfets, modernen RAM und Flash sowie Hochleistungsrechner wollen die USA nicht mehr nach China lassen. Auch darf US-Technologie nicht für deren Entwicklung und Herstellung genutzt werden. Die neuen, am 7. Oktober 2022 in Kraft getretenen Regeln im Federal Register der USA besagen, dass für den Export bestimmter Maschinen und Halbleiter nach China eine Genehmigung des US-Handelsministeriums eingeholt werden muss, die jedoch voraussichtlich nicht erteilt wird. Lieferanten müssen zudem den Endverbleib ihrer Anlagen dokumentieren.

Huawei kann schon seit längerer Zeit durch das Nutzungsverbot von US-Technologie keine modernen Chips mit einer Strukturbreite von fünf Nanometern mehr von den Auftragsherstellern TSMC und Samsung Foundries produzieren lassen.

Weltweit ist jeder Auftragshersteller, der Chipmaschinen aus den USA benutzt, von dem Verbot der US-Regierung im Handelskrieg betroffen. Wenige beherrschen die Technologie: Auch in Europa ist keine Halbleiterfabrik in der Lage, Chips mit derart kleinen Strukturbreiten zu fertigen. Der Markt für Chipherstellungsanlagen wird von fünf Unternehmen dominiert: Es gibt die niederländische ASML und die japanische Tokyo Electron sowie die US-amerikanischen Applied Materials, KLA und Lam Research. Alle unterliegen Sanktionen der USA, die wegen geistigen Eigentums der USA Verkäufe an Huawei und andere chinesische Kunden sehr stark einschränken. Zudem hat Huawei Schwierigkeiten, an Smartphone-Bauteile wie moderne SoCs zu kommen. 5G-Smartphones kann Huawei schon länger nicht mehr anbieten.

Chinas Staatschef Xi Jinping reagierte am 16. Oktober 2022 erneut offen aggressiv in Bezug auf Taiwan, wo der größte und der drittgrößte Chip-Auftragsfertiger der Welt, TSMC und UMC, beheimatet sind. Auch der drittgrößte Hersteller von Wafern hat seinen Sitz in Taiwan. "Aber wir werden niemals versprechen, auf militärische Gewalt zu verzichten", sagte Xi.

*****
Ein sehr guter Artikel von t-Online - finde ich - über die Zusammenhänge des US-Embargos ist hier zu lesen:
Tagesanbruch: Schwere Geschütze gegen Chinas Diktator
 
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tecalote schrieb:
Ein sehr guter Artikel von t-Online - finde ich - über die Zusammenhänge des US-Embargos ist hier zu lesen:
Tagesanbruch: Schwere Geschütze gegen Chinas Diktator
Kann ich dir zu 100% zustimmen.

In dem Kommentar kommt sehr viel zu Sprache, was die Abhängigkeit von Lieferketten angeht.

Ob die Gefahr eines Angriffs auf Taiwan gestiegen ist, ist schwer abzuschätzen. Vieles was von Xi Jinping beim Parteitag und auch so an Verlautbarungen kommt, ist oft mehr nach innen gerichtet um seine eigene Macht abzusichern.

Dafür spricht auch das er China immer weiter abschütteln, was dem Einfluss von außen entgegenwirken soll und der Absicherung seiner Macht dient.

Gleiches erleben wir ja auch gerade in Russland - viele der Drohungen von Putin, sind auch mehr nach innen gerichtet als an das Ausland.

Aber nun wird auch deutlich, wie Vorteilhaft das Engagement Russlanda in der Ukraine für die USA ist, falls es doch zu einem militärischen Konflikt zwischen China und Taiwan kommen sollte.

Durch die Bindung der russischen Kräfte in der Ukraine sinkt das Risiko, dass Russland in einem Konflikt um Taiwan auf der Seite Chinas mitmischen könnte.

Je weniger man von China abhängig ist, umso besser steht man im Fall eines Konfliktes dar, egal wie dieser geführt wird.

Genau dies ist auch der Grund warum ich, dafür bin Huawei und generell chinesische Anbieter aus jeglicher kritischen Infrastruktur zu verbannen, was natürlich auch für US-amerikanische Technik gelten sollte, wo dies möglich ist.
 
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merlin2100 schrieb:
Genau dies ist auch der Grund warum ich, dafür bin Huawei und generell chinesische Anbieter aus jeglicher kritischen Infrastruktur zu verbannen..
Aber zumindest was die Smartphone Sparte von Huawei anbelangt, könnte die USA hier Sonderlizenzen ausstellen, sodass Huawei die benötigten Chips/Teile erhält, um als Smartphone/Smartwatch Anbieter außerhalb von China am Markt präsent sein zu können.

Genauso könnte die USA die Erlaubnis für Google Dienste für Geräte außerhalb von China erteilen, damit diese Geräte gleichwertig mit anderen Herstellern sind.
 
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Bundesregierung wohl einig: Chinesen wollen deutsche Chip-Fabrik kaufen

"Der deutsche Halbleiterhersteller Elmos Semiconductor will seine Chip-Fertigung an den Konkurrenten Silex verkaufen, der eine hundertprozentige Tochter des chinesischen Konzerns Sai Microelectronics ist. Allem Anschein nach hat die Bundesregierung nichts gegen die Übernahme durch China, wie das Handelsblatt mit Verweis auf Regierungskreise berichtet.

Entgegen Warnungen deutscher Geheimdienste, die sich gegen den Ausverkauf an China ausgesprochen haben, plant das Bundeskanzleramt, den Kauf der Fabrik in Dortmund zuzulassen. Das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck will sich auch nicht gegen den Deal stellen, heißt es in dem Bericht weiter..."

********

China verlangt bessere Zusammenarbeit mit USA

Xi Jinping findet, China und die USA seien in einer »neuen Ära« angelangt. Deshalb müssten die Supermächte Wege finden, um »miteinander klarzukommen«. In einem Schreiben fordert er eine bessere Kooperation mit Washington.

Um den Weltfrieden zu sichern, müssten beide Staaten »Wege finden, miteinander klarzukommen«, erklärte Xi laut einem Bericht des staatlichen Fernsehsenders CCTV vom Donnerstag. »Die Welt von heute ist weder friedlich noch ruhig.« Die USA und China müssten gemeinsam zu internationaler Stabilität beitragen.

»Eine Stärkung der Kommunikation und Kooperation zwischen China und den USA als Weltmächten wird helfen, die globale Stabilität und Sicherheit zu erhöhen sowie Weltfrieden und Entwicklung zu fördern«, erklärte Xi.

In einem Bruch mit jahrzehntelangen Regeln war Chinas Staats- und Parteichef Xi am vergangenen Wochenende vom neuen Zentralkomitee seiner Partei für eine dritte fünfjährige Amtszeit als Generalsekretär bestimmt worden. Damit dürfte der 69-Jährige im März vom Nationalen Volkskongress auch ein drittes Mal zum Präsidenten bestimmt werden. Das nun veröffentlichte Schreiben zu den Beziehungen zu den USA war eine seiner ersten offiziellen Äußerungen seit dem Parteitag.
 
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Wir hatten das Thema letztens...
Ob USA Atomwaffen einsetzen würde, oder nicht.

USA halten China trotz Russlands Krieg für größte Gefahr

Da steht es deutlich! Der Unterschied ist - unsere Presse! Über die Sprache der Russen wird es dauernd geredet und jeder Satz wird in Großbuchstaben uns ins Gehirn reingepresst! Wenn USA sowas schreiben, verliert unsere Presse nicht Mal einen Gedanken, das hervorzuheben!

Zitat:
Zusätzlich zur neuen Nationalen Verteidigungsstrategie veröffentlichte das US-Verteidigungsministerium eine neue Atomwaffenstrategie. Darin wird hervorgehoben, dass US-Atomwaffen zur Abschreckung gegen "alle Formen strategischer Angriffe" dienen. "Das umfasst Atomwaffeneinsätze jeder Größe, und es umfasst strategische Angriffe mit schweren Konsequenzen mit nicht-atomaren Mitteln."
Beiträge automatisch zusammengeführt:

tecalote schrieb:
Entgegen Warnungen deutscher Geheimdienste, die sich gegen den Ausverkauf an China ausgesprochen haben, plant das Bundeskanzleramt, den Kauf der Fabrik in Dortmund zuzulassen. Das Wirtschaftsministerium unter Robert Habeck will sich auch nicht gegen den Deal stellen, heißt es in dem Bericht weiter..."

Wo ist das Problem? Deutschland soll den Kauf verbieten... und dann geht die Firma Pleite, wie alle anderen Technikunternehmen in Deutschland!
Mittlerweile sind wir hier in Deutschland "zu blöd" so eine Firma erfolgreich zu führen. Wenn es dieser Firma gut gehen würde, würden sie keinen Käufer suchen!
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Wird Huawei wirklich dabei bleiben dürfen, oder kriegt der Westen wieder Angst wegen möglichen Spionage Chinas?!

https://www.chip.de/news/Revolution...m-neuen-Standard-Matter-steckt_184490445.html

Bei der Entwicklung von Matter hat sich eine ungewöhnliche Allianz zusammengefunden. Konzerne wie Apple, Huawei, Comcast, Ikea und Siemens haben am neuen Übertragungsstandard mitgewirkt, der Smart-Home-Geräte zum Massenerfolg führen soll. CHIP erklärt, was dahinter steckt.
 
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https://www.zeit.de/politik/ausland...n-studie?utm_source=upday&utm_medium=referral

Mittels der Simulationen wurde auch untersucht, welche der sanktionierenden Länder die höchsten Lasten in Form eigener Wohlstandsverluste tragen. Das seien meist kleinere Staaten. Im Falle Russlands fielen besonders in Lettland, Litauen und Estland hohe Kosten an.

- da freuen wir uns, danke USA -
Absolut gesehen seien die Lasten für Deutschland, Polen und die Ukraine am höchsten.

- Suuuuper, wer hätte das gedacht -
Die niedrigsten Kosten absolut gesehen tragen die USA, Großbritannien, Japan, Kanada und Australien, so die beiden Institute.
 
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