Aktuelle News zum Huawei-Bann und Folgen [Keine Diskussion!]

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HUAWEI ID erhält Datenschutz-Gütesiegel „European Privacy Seal“ | Huawei.Blog

"Der HUAWEI ID Service hat das Datenschutz-Gütesiegel EuroPriSE der
Organisation European Privacy Seal (EuroPriSe) erhalten.


Die begehrte Auszeichnung wurde an Aspiegel Limited, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft von Huawei Technologies Cooperatief
U.A (Netherlands), vergeben.

Dabei handelt es sich um ein europaweit gültiges Datenschutz-Gütesiegel auf Basis von transparenten Prozessen und seriösen Kriterien, das von einer unabhängigen Instanz vergeben wird. Das Siegel bestätigt IT-Produkten und IT-basierten Services die Einhaltung europäischer Richtlinien zum
Datenschutz und zur Datensicherheit. Das belegt, dass ein Produkt oder ein Service von unabhängigen Experten überprüft und von einer unparteilichen Zertifizierungsstelle anerkannt wurde.

Sie bezieht sich auf die gesamte EU und den kompletten Europäischen Wirtschaftsraum."
 
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Am 17.05.2020 veröffentlicht

Eines ist ja unbestritten: Die Halbleiterindustrie bildet das Fundament der gegenwärtigen, technologiegetriebenen Weltwirtschaft. Da trifft es exakt diese Industrie angesichts der sich verschlechternden Beziehungen zwischen den USA und China natürlich umso mehr, denn die mit solchen Abhängigkeiten einhergehende Verwundbarkeit einer globalen Halbleiter-Lieferkette hat die US-Regierung nun dazu veranlasst, dass die amerikanischen Chiphersteller – oder sogar diejenigen, die zumindest amerikanische Technologie einsetzen – einen Großteil ihrer Produktion auf amerikanischen Boden verlagern sollen. Doch geht das wirklich so einfach?
 
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Huawei-Statement im Wortlaut
Huawei lehnt die vom US-Handelsministerium letzte Woche vorgenommenen Änderungen seiner Exportbeschränkungen, die speziell auf Huawei abzielen, kategorisch ab.

Die US-Regierung hat Huawei am 16. Mai 2019 ohne überzeugende Begründung in die sogenannte Entitätsliste aufgenommen. Seit diesem Zeitpunkt und trotz des Umstands, dass uns eine Reihe wichtiger industrieller und technologischer Elemente nicht mehr zur Verfügung standen, haben wir uns weiterhin verpflichtet, alle Regeln und Vorschriften der US-Regierung einzuhalten. Gleichzeitig haben wir unsere vertraglichen Verpflichtungen gegenüber Kunden und Lieferanten erfüllt und trotz aller Widrigkeiten überlebt und unser Geschäft und die Entwicklung unserer Produkte vorangebracht.

Nichtsdestotrotz hat die US-Regierung in ihrem unermüdlichen Bestreben, unser Unternehmen stärker unter Druck zu setzen, beschlossen, einen weiteren Schritt zu gehen und die Bedenken vieler Unternehmen und Branchenverbände vollständig zu ignorieren.

Diese Entscheidung war willkürlich und droht der gesamten Branche global Schaden zuzufügen. Diese neue Regel wird sich auf den Ausbau, die Wartung und den kontinuierlichen Betrieb von Netzen im Wert von Hunderten von Milliarden US-Dollar auswirken, die in mehr als 170 Ländern unsere Technologie nutzen.

Dies wird sich auch auf die Kommunikationsdienste für die mehr als drei Milliarden Menschen auswirken, die Huawei-Produkte und -Dienste weltweit nutzen. Um ein führendes Unternehmen aus einem anderen Land anzugreifen, hat die US-Regierung den Interessen der Kunden und Nutzer von Huawei-Technologie absichtlich den Rücken zugekehrt. Dies widerspricht der Behauptung der US-Regierung, dass sie an der Sicherheit von Netzen interessiert ist.

Diese Entscheidung der US-Regierung betrifft nicht nur Huawei. Dies wird schwerwiegende Auswirkungen auf eine Reihe globaler Industriebranchen haben. Auf lange Sicht wird dies das Vertrauen und die Zusammenarbeit innerhalb der globalen Halbleiterindustrie, von der viele Branchen abhängig sind, schädigen und Konflikte und Verluste in diesen Branchen verstärken.

Die USA nutzen ihre eigenen technologischen Stärken, um Unternehmen außerhalb ihrer eigenen Grenzen zu attackieren. Dies wird nur dazu führen, das Vertrauen internationaler Unternehmen in US-amerikanische Technologie- und Lieferketten zu untergraben. Letztendlich wird dies den Interessen der USA schaden.

Huawei führt eine umfassende Prüfung dieser neuen Exportbeschränkungsregeln durch. Wir erwarten, dass unser Geschäft unweigerlich betroffen sein wird. Wir werden alles in Bewegung setzen, um Lösungen zu finden. Wir hoffen, dass unsere Kunden und Lieferanten weiterhin mit uns zusammenstehen und die Auswirkungen dieser diskriminierenden Regel minimieren.
Huawei
Huawei-Statement zu US-Sanktionen
 
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Huawei und der französische Videoanbieter Dailymotion haben bekannt gegeben, dass sie in Zukunft kooperieren werden. Künftig können Nutzer neuer Huawei-Smartphones Videos des Portals Dailymotion direkt in ihrer Huawei-Video-App abrufen.

Dailymotion ist das zweitgrößte Videoportal nach Youtube, liegt bezüglich der Nutzerzahlen aber weit hinter dem US-amerikanischen Unternehmen. Eigenen Angaben zufolge hat Dailymotion weltweit 250 Millionen Nutzer, Youtube hingegen kommt auf 2 Milliarden Nutzer.

Weitere Infos: Smartphone: Huawei wählt Dailymotion als Ersatz für Youtube - Golem.de
 
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Huawei soll für China spionieren? US-Gesetze zwingen amerikanische Firmen auch dazu!

Huawei soll für China spionieren? US-Gesetze zwingen amerikanische Firmen auch dazu!
Huawei Logo



Der chinesische Hersteller Huawei hat sich in zahlreichen Fragen mit den USA angelegt. Die amerikanische Regierung behauptet, Huawei stelle ein Sicherheitsrisiko dar. Huawei hat diese Behauptungen jedoch vehement zurückgewiesen.

Dennoch haben die USA ein Verbot gegen Huawei verhängt, eine Entscheidung, die dem Unternehmen in mancher Hinsicht schadet.
Die USA haben nicht nur Huawei verboten, sondern sie überzeugen alle, die mit Huawei zusamenarbeiten wollen, das Gleiche zu tun.
Zu diesem Zweck haben einige US-Loyalisten wie Australien und andere bereits Huawei aus ihrem 5G-Netz verbannt.

Washinton glaubt, dass das chinesische Geheimdienstgesetz Huawei zwingen wird, für die chinesische Regierung zu spionieren.

In Wahrheit klingt das Gesetz tatsächlich ein wenig verdächtig. Ein Teil davon lautet: „Jede Organisation oder jeder Bürger soll in Übereinstimmung mit dem Gesetz die nationale Geheimdienstarbeit unterstützen, unterstützen und mit ihr zusammenarbeiten“.

Solche Gesetze sind für uns jedoch nicht neu. In vielen Ländern gibt es solche Gesetze, die die Regierung bei der Verbrechensbekämpfung oder beim Schutz der nationalen Sicherheit unterstützen sollen.

Auch US-Gesetze zwingen Firmen zur Datenherausgabe

Schauen wir uns den US-amerikanischen „Electronic Communication Privacy Act 1986“ an.
Ein Teil dieses Gesetzes lautet: „Ein Anbieter eines drahtgebundenen oder elektronischen Kommunikationsdienstes … stellt … alle Informationen, Einrichtungen oder technische Unterstützung zur Verfügung, die erforderlich sind“, um die Kommunikation von amerikanischen Bürgern oder Nicht-US-Bürgern, die in den Vereinigten Staaten leben, abzufangen.

Ein weiteres amerikanisches Gesetz namens FISA (Foreign Intelligence Surveillance Act) ist dem neuen chinesischen Gesetz recht ähnlich.
Laut Wikipedia „ist der Foreign Intelligence Surveillance Act von 1978 ein Bundesgesetz der Vereinigten Staaten, das Verfahren für die physische und elektronische Überwachung und Sammlung von „Informationen ausländischer Geheimdienste“ zwischen „ausländischen Mächten“ und „Agenten ausländischer Mächte“, die der Spionage oder des Terrorismus verdächtigt werden, festlegt.

Obwohl dieses Gesetz die Erlaubnis eines Sondergerichts erfordert, ist die Zahl der Anträge eine Überraschung. Im Jahr 2018 wurden 1.080 Anträge auf Durchführung einer elektronischen Überwachung gestellt und genehmigt wurden ALLE bis auf einen.

USA können sogar Daten von ausländischen Servern bekommen

Was ist mit dem U.S. CLOUD-Gesetz?
Dieses Gesetz besagt, dass die Regierung US-Technologieunternehmen zwingen kann, Daten herauszugeben, die auf Servern außerhalb der USA gespeichert sind.
Selbst wenn Sie sich also außerhalb der USA befinden und der Server ebenfalls außerhalb der USA steht, kann die Regierung, solange er einem amerikanischen Unternehmen gehört, an die darin enthaltenen Daten gelangen.

Im Jahr 2018 verabschiedete das australische Parlament das Gesetz über Hilfe und Zugang. Dieses Gesetz ist auch als „Anti-Verschlüsselungsgesetz“ bekannt. Technisch gesehen kann dieses Gesetz australische Unternehmen dazu zwingen, die Verschlüsselung, die ihre Daten privat hält, zu deaktivieren. Unternehmen wie Apple, WhatsApp und Cisco sprachen sich gegen dieses Gesetz aus, aber es wurde trotzdem verabschiedet.

Das chinesische Geheimdienstgesetz ist also nicht einzigartig, aber es macht manche Leute immer noch nervös. Viele nicht-chinesische Experten haben sich mit dem Gesetz befasst, und es ist nichts Einzigartiges daran.

Clifford Chance, eine britische Firma, Cremades und Calvo Sotelo, eine spanische Firma, kamen zu demselben Schluss.

Die Schlussfolgerung lautet: Das chinesische Geheimdienstgesetz kann Unternehmen nicht zur Spionage zwingen.

Außerdem gilt das chinesische Gesetz nur in China. Es schließt keine Tochtergesellschaften oder Betriebe außerhalb Chinas ein. Dies ist ganz anders als einige der oben genannten US-Gesetze, die der Regierung Zugang zu Daten außerhalb der USA gewähren.


Technik der Zukunft Amerikanische Unternehmen dürfen 5G-Standards mit Huawei abstimmen

Amerikanische Unternehmen dürfen 5G-Standards mit Huawei abstimmen
AKTUALISIERT AM 16.06.2020

Tech-Konzerne in den Vereinigten Staaten dürfen weiter mit dem chinesischen Hersteller kooperieren, wenn es um allgemeine Standards für den nächsten Mobilfunkstandard geht.
Dadurch ändert sich vorerst die kritische Haltung Washingtons nicht.

Die Vereinigten Staaten ändern ihre Vorschriften für amerikanische Unternehmen zum Umgang mit dem chinesischen Netzwerkausrüster Huawei. Dies bestätigte Handelsminister Wilbur Ross in einer Mitteilung an Reuters, nachdem die Nachrichtenagentur am Montag über entsprechende Planungen berichtet hatte.

Mit der Angelegenheit vertraute Personen hatten Reuters gesagt, die Vorschriften würden angepasst, damit amerikanische Unternehmen mit dem Konzern aus China kooperieren dürfen, um gemeinsame Standards für 5G-Netzwerke zu erarbeiten.

Das Handelsministerium und andere Behörden hätten das veränderte Regelwerk schon unterzeichnet.

Die neue Regelung ändert freilich nichts am grundsätzlichen Vorgehen der amerikanischen Regierung gegen das chinesische Technologie-Unternehmen.

Die Vereinigten Staaten machen rund um den Globus Druck auch auf verbündete Staaten, möglichst auf den Einsatz von Huawei-Technologie zu verzichten, wenn es darum geht, den nächsten Mobilfunkstandard zu errichten.

Präsident Donald Trump hatte Mitte Mai faktisch für ein weiteres Jahr Geschäfte mit den chinesischen Netzwerkausrüstern Huawei und ZTE untersagt. Er verlängerte damals ein im Mai 2019 unterzeichnetes Dekret, mit dem er einen nationalen Notstand ausrief und Geschäfte zwischen amerikanischen Unternehmen und ausländischen Konzernen verbot, die die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten gefährden könnten.
 
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FCC: Huawei und ZTE zum Sicherheitsrisiko erklärt - Golem.de

FCC: Huawei und ZTE zum Sicherheitsrisiko erklärt

Für kleinere Netzbetreiber wird es in den USA finanziell schwieriger, Netzkomponenten der chinesischen Hersteller Huawei und ZTE zu verwenden.
Artikelveröffentlicht am1. Juli 2020, 10:44 Uhr, Friedhelm Greis

Huawei und ZTE gelten in den USA als Sicherheitsrisiko.


Huawei und ZTE gelten in den USA als Sicherheitsrisiko.

Die US-amerikanische Regulierungsbehörde FCC hat die chinesischen Telekommunikationsausrüster Huawei und ZTE zu einer Bedrohung für die nationale Sicherheit der USA erklärt.

Das bedeute, dass Mittel aus einem Milliardenfonds der Behörde nicht mehr "für Kauf, Erhalt, Wartung, Verbesserung, Modifizierung oder zur anderweitigen Unterstützung von Geräten oder Dienstleistungen verwendet werden, die von diesen Lieferanten hergestellt oder bereitgestellt werden", teilte die Federal Communications Commission (FCC) am Dienstag mit (PDF).
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Die Entscheidung basiere auf "dem überwältigenden Gewicht von Beweisen" *, sagte der FCC-Vorsitzende Ajit Pai und fügte hinzu: "Beide Unternehmen sind eng mit der Kommunistischen Partei Chinas und dem chinesischen Militärapparat verbunden, und beide Unternehmen unterliegen in großem Umfang dem chinesischen Recht, das sie zur Zusammenarbeit mit den Geheimdiensten des Landes verpflichtet."

Die FCC hatte bereits im November 2019 entschieden (PDF), dass Mittel aus dem jährlichen Fonds in Höhe von mehr als acht Milliarden US-Dollar nicht für solche Firmen verwendet werden können, die ein nationales Sicherheitsrisiko darstellen. Schon damals hatte die Behörde vorgeschlagen, dass Huawei und ZTE von dem Förderbann betroffen sein sollen.

Mit der Entscheidung vom 30. Juni 2020 bestätigt das zuständige FCC-Amt für öffentliche Sicherheit und Heimatschutz diesen Vorschlag. Die Anordnung der FCC tritt sofort in Kraft.

Von dem sogenannten Universal Service Fund (USF) profitieren vor allem kleinere Netzanbieter, mit denen Huawei bislang noch zusammengearbeitet hat. Diese dürfen nun die staatliche Unterstützung nicht mehr in Anspruch nehmen.
Huawei versuchte bereits im vergangenen Jahr, gerichtlich gegen die Entscheidung der FCC vorzugehen.

* Beweise wurden nie vorgelegt...
 
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Handelsstreit Amerikas unbeirrter Kampf gegen Huawei

HANDELSSTREIT
Amerikas unbeirrter Kampf gegen Huawei

VON WINAND VON PETERSDORFF, WASHINGTON
AKTUALISIERT AM 03.07.2020 - 07:15

Die technologische Auseinandersetzung zwischen Amerika und China läuft auf Hochtouren.


Die technologische Auseinandersetzung zwischen Amerika und China läuft auf Hochtouren. Bild: REUTERS
Washingtons Kampagne gegen den chinesischen Tech-Konzern zeitigt Erfolge – wichtige Länder wenden sich mittlerweile ab. Und in der amerikanischen Regierung kursieren noch ganz andere Ideen.

Die Regierung der Vereinigten Staaten versucht mit großer Zielstrebigkeit, den globalen Einfluss des chinesischen Telekom-Ausrüster Huawei zu minimieren.
Die Strategie hat drei Elemente:
Potentielle Huawei-Kunden entmutigen, Huawei schwächen – und die Konkurrenz stärken.

Der chinesische Weltmarktführer steht im Verdacht, beim Ausbau der 5G-Infrastruktur für das superschnelle Internet in der ganzen Welt Zugänge für chinesische Sicherheitsdienste zu ermöglichen. Huawei hat den Verdacht stets zurückgewiesen.

Doch den Amerikanern geht es nicht nur um Cybersecurity-Risiken.
Sie sehen 5G als eines der Felder, auf denen die globale Technologieführerschaft entschieden wird und nehmen dabei durchaus missmutig zur Kenntnis, dass es keinen amerikanischen Ausrüster gibt, der Huawei Paroli bieten könnte. Noch nicht.

„Industriespionage im großen Stil“
Die jüngste Maßnahme der Amerikaner gehört in die Kategorie Hausputz: Die Netzaufsichts-Kommission stufte Huawei und den zweiten chinesischen Konzern ZTE als Sicherheitsrisiko ein. Das hat zur Konsequenz, dass Netzwerkbetreiber in den Vereinigten Staaten nicht auf den staatlichen Subventionstopf im Umfang von 8,3 Milliarden Dollar zurückgreifen können, wenn sie für den Ausbau der Infrastruktur auf Technik der beiden chinesischen Konzerne zurückgreifen.

Die Sprache der Mitteilung spiegelt die verschärfte Gangart: Huawei und ZTE bedrohten Amerikas Sicherheit. „Das kommunistische China will Personen innerhalb unserer Grenzen überwachen und Industriespionage in großem Stil betreiben“, teilte Brendon Carr, Mitglied des Leitungsgremiums der FCC mit. Die angstvolle und schwache Gegenwehr gegen China sei Vergangenheit. „Und unsere Anstrengungen enden hier nicht.“

Schon seit Mai 2019 steht Huawei auf der schwarzen Liste des amerikanischen Wirtschaftsministeriums. Damit müssen amerikanische Unternehmen, die dem Konzern Technologie verkaufen wollen, eine Sonderlizenz beantragen.
Die Begründung lautete damals unter anderem, Huawei gefährde die nationale Sicherheit der Vereinigten Staaten, indem es unter anderem verbotene Geschäfte mit dem Iran mache – Teheran war von Washington mit einem Handelsbann belegt worden ist. Die Huawei-Finanzchefin wurde wegen angeblicher Vergehen in diesem Kontext in Kanada auf Antrag New Yorker Staatsanwälte festgenommen worden und wehrt sich bisher erfolglos vor Gericht gegen eine Auslieferung nach Amerika.

Zuckerbrot und Peitsche
Die nächste Eskalationsstufe erfolgte im Mai dieses Jahres, als die Vereinigten Staaten die Regeln noch einmal verschärften. Seitdem verlangt die amerikanische Regierung auch von ausländischen Chip-Herstellern, dass sie eine Sondererlaubnis in Washington einholen, bevor sie Geschäfte mit Huawei machen wollen. Das gilt zumindest, wenn die Chip-Produzenten selbst amerikanische Technik verwenden. Der Vorstoß zielt offenbar vor allem auf den taiwanesischen Konzern TSMC, der ein zentraler Lieferant für Huawei ist.

Parallel zu den Versuchen, den Konzern von Technologielieferungen abzuschneiden, bemüht sich wiederum das amerikanische Außenministerium, mit einer Mischung aus Zuckerbrot und Peitsche den Verbündeten die Verwendung von Huawei-Technik beim Ausbau der Infrastruktur für das superschnelle 5G-Internet auszureden. Und hat dabei zunehmenden Erfolg.

In Großbritannien zeichnet sich eine spektakuläre Kehrtwende ab. Hatte Premierminister Boris Johnson noch im Januar nach Beratung mit seinen Geheimdiensten entschieden, Huawei könne in einem engen Rahmen am Ausbau der 5G-Infrastruktur mitwirken, droht dem Konzern nach übereinstimmenden Medienberichten nun die Auslistung. Die Begründung der zuständigen Minister im Kabinett lautet, dass wegen der amerikanischen Sanktionen Huawei womöglich kein zuverlässiger Lieferant mehr sei.

Das Blatt wendet sich
In Indien scheint ebenfalls ein Stimmungswandel möglich nach dem Grenzkonflikt mit China. Das Land hat schon WeChat, TikTok und weitere chinesische Apps verboten. Jetzt stellen Minister die Beteiligung von Huawei und ZTE am Aufbau der 5G-Infrastruktur in Frage – kein Wunder, dass der amerikanische Außenminister Michael Pompeo in der vergangene Woche davon sprach, dass sich das Blatt gegen Huawei gewendet habe. Die Leute spürten die Gefahren eines Überwachungsstaates der chinesischen Kommunistischen Partei, sagte er.
Zuvor hatten schon Australien, Neuseeland, Japan und Taiwan sich von Huawei abgewendet. Kanada prüft noch, aber die beiden führenden Telekommunikationskonzerne setzen nach eigenen Angaben von Anfang Juni auf die europäischen Anbieter Nokia und Ericsson für den 5G-Aufbau.

Deutschland seinerseits vertritt trotz großem Druck aus Washington die Linie, Huawei unter verschärften Sicherheitsauflagen zuzulassen. Die Deutsche Telekom hatte jüngst klargemacht, mit Huawei zusammen arbeiten zu wollen.

Aus amerikanischer Sicht stellt sich die Frage, ob das alles reicht, um Huawei Paroli zu bieten.

Die beiden Konkurrenten Ericsson aus Schweden und Nokia aus Finnland sind am besten positioniert für den Konkurrenzkampf, doch womöglich zu finanzschwach, um mit Huawei mithalten zu können. Das vermutet zumindest der Justizminister der Vereinigten Staaten, William Barr.

Er wiederholte deshalb in einem Fernsehinterview vor wenigen Tagen seine schon im Februar vorgetragene Idee, dass sich die amerikanische Regierung oder ihre westlichen Alliierten an einem der beiden skandinavischen Konzerne beteiligen sollte, um sie zu stärken.
Der Senat hat sich, so berichtet der Sender Fox News, mit einem Vorschlag befasst, demzufolge eine westliche Allianz bis zu zehn Milliarden Dollar in die Unternehmen einschießt – drei Milliarden Dollar davon könnten demnach von der amerikanischen Regierung kommen.

Vorgeschlagen wird auch, dass Cisco oder Google sich an den skandinavischen Konzernen beteiligen könnten, um sie zu stärken. Cevian, der größte Aktionär von Ericsson, ist zumindest offen für die Idee eine Übernahme durch die Amerikaner. Im Februar hatte das Weiße Haus noch mitgeteilt, den Plan einer Übernahme oder Beteiligung nicht zu verfolgen. Auf den jüngsten Vorstoß des Justizministers hat es noch nicht öffentlich reagiert.

Quelle: FAZ.NET
 
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