Tiefenwirkung von Bildern beeinflussen

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Archinaut

Archinaut

Fortgeschrittenes Mitglied
140
Hi!

Betrachtet mich bitte als Neuling in Sachen Pixel. Meine Frage dreht sich um den Portrait Modus der Kamera:

1. Ist es richtig, dass ich beim Pixel die (simulierte) Blende bei der Aufnahme nicht beeinflussen kann? Mein altes Motorola hatte dafür einen extra Schieber, so was gibt's beim Pixel nicht, oder doch?

2. Ich habe den Eindruck, dass es für die nachträgliche Bearbeitung der Tiefenwirkung ganz egal ist, ob ein Bild schon als Portrait aufgenommen war oder ganz normal. Stimmt das?

3. Generiert das Pixel eigentlich eine Depthmap und speichert die mit ab oder läuft die Unschärfe komplett über KI?

4. Hat es irgendeinen Vorteil - außer für die Verwendung bei Facebook - wenn man die Funktion mit den Tiefendaten im Kameramenü einschaltet?

Original (ohne Tiefendaten!) mit Portrait-Modus aufgenommen:

PXL_20230723_145752205.PORTRAIT.jpg

Bearbeitung (überraschend gut, wie ich finde):

PXL_20230723_145752205.PORTRAIT~2.jpg
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Versuch macht klug:

Aufnahme ohne Speicherung der Depthmap:

PXL_20230724_055032878.jpg

Daraus generiertes Bild mit simulierter Tiefen(un)schärfe (Einstellungen 50/50). Ergebnis schwach, nur Stuhl und Hängematte unscharf gestellt (bei den gewählten Werten fast gar keine Wirkung, wird sichtbarer wenn man extremere Einstellungen verwendet):

PXL_20230724_055032878~3.jpg

Ergänzend: die selbe Grundlage ohne Tiefendaten mit extremen Einstellungen (Unscharf 100, Tiefe 0). Man sieht, dass die Schärfe eher unbeholfen von der Unschärfe getrennt wird:

PXL_20230724_055032878~4.jpg

Aufnahme mit gespeicherter Depthmap:

PXL_20230724_055128507.jpg

Und auch hier nachträglich Bearbeitet mit Einstellwerten 50 und 50 für Unschärfe und Tiefe. Wesentlich natürlicherer und sichtbarerer Schärfeverlauf:

PXL_20230724_055128507~3.jpg

Und mit extremen Werten (100/0), trotzdem noch eine natürliche Bildwirkung:

PXL_20230724_055128507~4.jpg


Also erste Antwort (Frage 4): Depthmap abspeichern bringt viel für die Nachbearbeitung.
 
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These zu Frage 3: Mir scheint es so zu sein, dass bei einer Portraitaufnahme die Tiefendaten immer gespeichert werden, egal ob der Schieber im Untermenü aktiv ist oder nicht. Ein Portrait kann man in der Nachbearbeitung immer ähnlich gut bearbeiten. Kann das jemand bestätigen oder mag widersprechen?
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Demnach würde für Frage 2 gelten, dass die Bearbeitung normaler Bilder dann ähnlich ist wie bei Portraitaufnahmen, wenn die Tiefeninformationen gespeichert werden. Was ist also bei Portrait Aufnahmen anders? Der Bildausschnitt ist enger (auch wenn trotzdem 1x und 2x dran steht) und durch die sofort berechnete Unschärfe kann man - wenn man möchte - in der Nachbearbeitung eine nochmals extremere Bildwirkung erzielen. Was allerdings selten gut wirken wird.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

Bleibt Frage 1. Ich finde keine Einstellmöglichkeit, 'live' die 'Blende' (genauer: die simulierte Tiefen(un)schärfe einzustellen. Gibt's da wirklich nix? 😲
 
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Archinaut schrieb:
Gibt's da wirklich nix?
Nein, man kann nur Lichter und Schatten Live einstellen, wenn man manuell den Fokus / Belichtung durch tippen der gewünschten Stelle gesetzt hat.
 
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Muss sagen, dass ich den Portrait Modus gar nicht mehr nutze. Das geht in der Nachbearbeitung deutlich besser.
 
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Wenn man die Tiefendaten mit abspeichert, ja, den Verdacht hatte ich beim Ausprobieren auch.
 
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Bearbeitet von: Chefingenieur - Grund: Chefingenieur: Vollzitat unnötig
Archinaut schrieb:
These zu Frage 3: Mir scheint es so zu sein, dass bei einer Portraitaufnahme die Tiefendaten immer gespeichert werden, egal ob der Schieber im Untermenü aktiv ist oder nicht. Ein Portrait kann man in der Nachbearbeitung immer ähnlich gut bearbeiten. Kann das jemand bestätigen oder mag widersprechen?
Ich stelle überhaupt keinen Unterschied fest in Bezug auf 'Tiefendaten für Apps für soziale Medien', egal ob das aktiviert ist oder nicht. Zumindest nicht, wenn ich im Windows-Dateimanager die Eigenschaften / Details aufrufe. Gibt es geeignetere Programme, um alle Tiefendaten zu sehen?

Ciao
Toscha
 
Bin nicht sicher, ob ich Dich verstanden habe:

Bei Aufnahmen im Modus 'Kamera' gibt's definitiv einen Unterschied, siehe meine Beispielbilder oben! Mit Tiefendaten ist in der Nachbearbeitung (direkt im Telefon) ein weitaus besserer / natürlicherer Schärfe- / Unschärfeverlauf zu erreichen.

Im Modus Portrait erkenne ich keine Unterschiede, egal ob Tiefendaten abgespeichert werden oder nicht. Deshalb vermute ich, dass sie bei 'Portrait' auch dann gespeichert werden, wenn der Schieber auf 'off' steht. Beispielbilder habe ich mir dazu noch geschenkt, vielleicht hole ich die noch nach ;-).

Und was die sozialen Medien angeht: Facebook macht aus Bilden mit Tiefendaten ganz lustige 'semi-3D' Darstellungen, die beim Durchscrollen plastisch wirken. Eine Andere Bildbearbeitung allerdings (neben der in der Fotoapp enthaltenen), die die Daten nutzen würde, ist mir auch nicht bekannt.
 
Ich bin mir ja ebenso wenig sicher, ob ich dich richtig verstanden habe. :)

Du hattest in #5 geschrieben, dass du die Tiefendaten mit abspeicherst. In der Kamera-App des Pixel 7 Pro kenne ich nur einen Weg dazu, und das ist via 'Erweiterte Einstellungen - Tiefendaten für Apps für soziale Medien'. Es kann also gut sein, dass ich da was übersehe und es eine andere Einstellung zur Speicherung von Tiefendaten gibt. Soweit ich das beurteilen kann, sehe ich aber keinen Unterschied in den EXIF-Daten, ganz egal ob die 'Tiefendaten für Apps für soziale Medien' aktiviert sind oder nicht.

Ciao
Toscha
 
Ich lese mal mit, denn es interessiert mich auch.
 
Bings Chatbot antwortet zum Thema, dass das Pixel eine Technologie namens “Dual-Pixel-Technologie” verwende, um Tiefendaten zu speichern. Diese Technologie verwende demnach zwei Fotodioden pro Pixel, um die Tiefeninformationen zu erfassen. Die Tiefendaten würden dann in einer separaten Datei gespeichert, die mit der JPG-Datei verknüpft sei.

Wo diese Sidecars liegen? Keine Ahnung. Bing behauptet, die Sidecar-Datei habe normalerweise den gleichen Dateinamen wie die JPG-Datei, aber mit einer anderen Dateierweiterung und liege oft im selben Verzeichnis.

Ob das stimmt weiß ich nicht. Klingt aber erstmal plausibel.
 
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Hallo

Weiss nicht ob das passt aber bei Google Fotos kann man bei Bearbeiten-Tools- Hintergrund weichzeichnen - auch die Tiefe des Bildes bearbeiten.....

Bitte nicht steinigen wenn es jetzt nicht so Recht hier rein passt, ist mir nur eingefallen....

Viele Grüße
 
toscha42 schrieb:
Du hattest in #5 geschrieben, dass du die Tiefendaten mit abspeicherst. In der Kamera-App des Pixel 7 Pro kenne ich nur einen Weg dazu, und das ist via 'Erweiterte Einstellungen - Tiefendaten für Apps für soziale Medien'.
Doch, ja, genau diese Einstellung meine ich. Bei 'Portrait' scheint mir diese Einstellung aber wie gesagt 'ungefragt' Verwendung zu finden und ansonsten hab ich sie jetzt standardmäßig an.
Beiträge automatisch zusammengeführt:

@roisolei85 Das ist genau das Thema, ja. Google Fotos verwendet - sofern vorhanden - die Tiefendaten und in allen anderen Fällen offenbar seine KI / Bildmustererkennung.
 
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Ich kann mir auf all das keinen sinnvollen Reim machen. Ich habe gerade vier Bilder gemacht, Standard, Portrait jeweils mit und ohne 'Tiefendaten'. In den Eigenschaften der vier Fotos ist keinerlei Unterschied zu sehen.

Ciao
Toscha
 

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Die Tiefendaten sind im JPG Container enthalten. Die spannende Frage ist: wo?

> exiftool -s -G image.jpg
liefert bei eingeschalteten Tiefendaten die u.A. Information. Die Webseite Photopea | Online Photo Editor zeigt, dass da wirklich Tiefendaten drin sind, und zwar 2 Images. Bei abgeschalteten Tiefendaten kommt nichts.

Wo die Images aber im File stehen und wie man da ran kommt, konnte ich bis jetzt nicht ermitteln.
[XMP] Type : DepthPhoto [XMP] CameraIndices : 0 [XMP] Profiles : http://ns.google.com/photos/dd/1.0/device/:Profile [XMP] Trait : Logical [XMP] ImageItemSemantic : Primary [XMP] ImageItemURI : primary_image [XMP] DepthMapItemSemantic : Depth [XMP] DepthMapFormat : RangeLinear [XMP] DepthMapUnits : None [XMP] DepthMapNear : -1.330520 [XMP] DepthMapFar : 0.197196 [XMP] DepthMapDepthURI : android/depthmap [XMP] DepthMapMeasureType : OpticalAxis [XMP] DepthMapConfidenceURI : android/confidencemap [XMP] ImagingModelFocalLengthX : 2843.942383 [XMP] ImagingModelFocalLengthY : 2843.942383 [XMP] ImagingModelImageWidth : 3072 [XMP] ImagingModelImageHeight : 4080 [XMP] ImagingModelPrincipalPointX : 1483.585938 [XMP] ImagingModelPrincipalPointY : 2034.835083 [XMP] ImagingModelSkew : -0.000000 [XMP] ImagingModelPixelAspectRatio : 1.000000 [XMP] ImagingModelDistortionCount : 4 [XMP] ImagingModelDistortion : AACAPwAAAAC1mr09AAAAgNjV+b0AAAAA7NR8PQAAAAA [XMP] Cameras : http://ns.google.com/photos/dd/1.0/device/:Camera
 
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prx schrieb:
Die Webseite Photopea | Online Photo Editor zeigt, dass da wirklich Tiefendaten drin sind, und zwar 2 Images. Bei abgeschalteten Tiefendaten kommt nichts.
Man sieht da auch sehr schön, dass @Archinauts Vermutung, dass im Portrait-Modus die Tiefendaten immer enthalten sind, zutrifft. Auch wenn die Option in den Einstellungen deaktiviert ist.

Ciao
Toscha
 
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OK, da sind sie. Die beiden Depth Images hängen wohl einfach hinten dran.

> exiftool image.jpg -trailer -b > 1.jpg
> exiftool image.jpg -trailer -b | exiftool --b -trailer > 2.jpg
 
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Okay, das eskalierte schnell! 😉 (um mich da mal einer ursprünglich englischen Redewendung zu bedienen).

🙏👍👍👍
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PS: ich glaube auch, einen kleinen Größenunterschied der Datei ausmachen zu können. Meiner Meinung nach, liegen die Tiefendaten (je nach Motiv) bei ca. 0,2 MB. Es ist also kein Problem, sie mit abzuspeichern.

Was mich allerdings zu der irritierten Frage führt (ohne ein neues Fass aufmachen zu wollen) warum Aufnahmen im Portraitmodus (bei identischem Motiv) eigentlich viel größere Dateien erzeugen als normale Bilder (mit Tiefendaten!)? Sie enthalten doch viel weniger Details? Versteckt sich im jpg in diesem Fall womöglich noch ein Container mit dem Bild ohne die Unschärfe?

4,17 MB (Portraitaufnahme):

PXL_20230725_152803290.PORTRAIT.jpg

2,17 MB (normale Aufnahme mit (!) Tiefendaten):

PXL_20230725_152740173.jpg

Aber hey! Mein Fragenkontingent für heute hab ich eigentlich mehr als ausgeschöpft. Danke für Eure tollen Antworten! Knacken wir die letzte Nuss trotzdem noch?
 
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Archinaut schrieb:
eigentlich viel größere Dateien erzeugen
Vielleicht ist im File vom Portraitbild zusätzlich auch das Original enthalten.
 
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Ja, hatte ich ja oben schon vermutet und ich glaube das stimmt auch. Sonst könnte man die Unschärfe ja in der Nachbearbeitung nicht rückgängig machen. Das geht aber. Also ja: ein Portrait speichert zwei Versionen des Bildes in einer Datei (sinnvoll aber irgendwie auch reichlich gaga).
 
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@Archinaut
Passt zwar nicht ganz hier hin
Aber da Du dich ja hiermit gut auskennst könnte das evtl etwas für dich sein.

Google Camera 8.7.250 beta2 von MWP
===============================

– Behoben für Pixel 2/2 XL, einschließlich Korrekturen für Asto & Zeitraffer-Astro.
- Lib Patcher: Fügen Sie Sharp Gain, Sättigungslicht, Rauschunterdrückung, HDR-Intensität und mehr hinzu.
- Fügen Sie eine maximale Belichtungszeitbegrenzung für lange und schnelle Verschlusszeiten hinzu.
- Fokussperrzeit hinzufügen (wird verwendet, wenn die Fokusverfolgung deaktiviert ist).
- Fügen Sie den Schwarzweißmodus hinzu (Sie können ihn in Libpatcher neu anpassen, z. B. Kontrast, Schärfe und Entschleierung).
- Video-Bitratenoptionen hinzufügen.

Experimentelle Funktionen:
- Umschalten hinzufügen, um Säbel und Shasta zu aktivieren/deaktivieren.
 

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