Chromebook/Tablet und Foto-Bearbeitung

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ObjecTiv

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Hallo zusammen,

Hab dazu noch keinen expliziten Thread gefunden und eröffne daher einfach mal einen.
Hier soll es um Chromebooks und Tablets mit ChromeOS gehen, und natürlich in erster Linie mit Blick auf die Möglichkeiten der Foto-Bearbeitung incl. RAW-Entwicklung.

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Bin seit einiger Zeit beruflich neben üblichen Windows-Laptops auch mit Chromebooks unterwegs, und da lag es natürlich nahe, hier auch mal die Foto-Bearbeitung zu testen. Und was soll ich sagen, ich war doch angenehm überrascht, was mit doch aus "PC-Anwender-Sicht" mit eher bescheidener Hardware und Rechenleistung so alles machbar ist.
Klar, für jemanden, der auf spezielle Software-Lösungen, die es nur für Windows oder IOS gibt, angewiesen ist, für den ist ein Chromebook keine wirkliche Alternative.
Wenn man nicht zwingend ausschließlich auf die Microsoft- (oder Apple-) Infrastruktur angewiesen ist, und keine Scheu vor anderen Lösungsansätzen hat, dann kann ChromeOS durchaus sehr interessant sein.

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Besonders beeindruckt hat mich die mittlererweile ziemlich gute Integration von Linux-Anwendungen, welche die Möglichkeiten neben der Nutzung von nativen WEB-basierten Anwendungen und Android-Software sehr umfassend erweitert. Insbesondere die weitestgehend "nahtlose" Einbindung der Linux-Anwendungen in den ChromeOS-Desktop finde ich gut gelungen.

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So kann man z.B. mit OpenOffice ganz normal wie auf dem Windows-Desktop Dateien per DragAndDrop in die Linux-Anwendung ziehen. Auch Fpto-Anwendungen wie Darktable oder RAW-Therapie laufen nach meinen bisherigen Erfahrungen neben Androis-Versionen von z.B. Adobe Lightroom-Mobile oder PhotoShop-Express sehr gut.

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Wie in der Windows-Welt profitieren auch unter CromeOS Bildbearbeitungs-Programme generell natürlich sehr von einer brauchbaren Speicher-Ausstattung. Für intensivere Nutzung sind nach meinen bisherigen Erfahrungen mindestens 8GB RAM empfehlenswert. Aber selbst mit nur 4GB geht schon so einiges. Als Festspeicher würde ich SSD's vorziehen, aber auch mit den oft verbauten eMMC-Speichern kann man brauchbare Leistungen erziehlen. Hier gilt genau wie in der Windows-Welt: je besser die Hardware-Ausstattung, desto besser die Leistung - mit dem Unterschied, dass die Hardware-Ausnutzung unter ChromeOS nach meinen Erfahrungen doch oft spürbar effizienter ist.


Hat hier vielleicht der eine oder andere auch schon Erfahrungen mit Foto-Bearbeitung, RAW-Entwicklung etc. auf Chromebooks gesammelt. Dann wäre hier jetzt ein Platz, um diese auszutauschen. Vielleicht hat ja auch jemand nützlich Tip*s , die anderen helfen könnten. Erfahrungs-Berichte zu Foto-Bearbeitung mit euren Chromebook-Modellen sind natürlich ebenso willkommen.


Beiträge automatisch zusammengeführt:

Die beiden zuvor gezeigten Chromebooks sind ja im Grunde eigentlich Tablets mit angedockter Tastatur und Pen. Hier dann mal ein "richtiges" Chromebook, zwar auch leistungsmäßig nach PC-Standards eher in der unteren Mittelklasse einzuordnen, jedoch trotzdem sehr hochwertig verarbeitet mit guter Gesamtausstattung (Core-I5-1130G7 , 16GB RAM , die originale 256GB-SSD hab ich durch ne 1TB-Variante ersetzt.

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ASUS Flip CX5 , komplettes Aluminium-Gehäuse, Lüfterlos rein passiv gekühlt und damit absolut Geräuschlos, Convertible und somit auch als Tablet nutzbar, ein aktiver USI-Pen ist im Gerät integriert und ne schicke Hülle gehört auch noch zum Lieferumfang. 14" FHD-Touchscreen gehört da sowieso zur Standard-Ausstattung. Das gute Stück hab ich vor kurzem für schlappe 555 Teuronen ergattert - da konnte ich nicht widerstehen

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Trotz des eher mäßig schnellen Core-I5 fühlt sich das ganze in der Nutzung ziemlich fix an. Selbst einfache Video-Bearbeitung ist da kein Problem. 4K-Streams der Lumix GH6 lassen sich verarbeiten, auf Grund der Prozessorleistung kommt man da aber dann schnell an die Grenzen, wenn die Bearbeitungen aufwändiger werden. KdenLive läuft in der Linux-Sandbox ganz ausgezeichnet und bietet einen immensen Funktionsumfang. Die Nutzung von externen Monitorien (funktioniert auch bei den Tablets) ist dank 2 x Thunderbold4 kein Problem:

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Überhaupt finde ich die Hardware-Unterstützung der Chromebooks wirklich klasse. Egal was ich da über USB bislang dran gestöpselt habe, es wurde alles erkannt und war ohne weitere Treiber-Installation sofort nutzbar. Selbst für meinen Epson Netzwerkdrucker war keine weitere Installation erforderlich. Nachdem ich den Drucker eingeschaltet und er sich mit dem WLAN verbunden hatte, wurde der Drucker sofort automatisch erkannt und war sofort Druck-bereit, fand ich ziemlich beeindruckend..
Also alles in allem bislang eine überwiegend sehr positive Nutzer-Erfahrung.


Die Foto-Bearbeitung mit Lightroom-Mobile funktioniert auch und gerade mit dem Asus ausgezeichnet, und so langsam finde ich Gefallen an der Cloud-basierten Speicherung (obwohl man Dateien zusätzlich auch lokal ablegen kann). Die Bearbeitung fühlt sich sich fix an, da sehe ich kaum einen Unterschied zu meinen deutlich potenteren Windows-Laptops mit LR-Classic. Die Qualität der Ausgabe - und das ist für mich der entscheidendste Punkt - unterscheidet sich nach meinen bisherigen Tests nicht von den LR-Classic-Resultaten, ist also erfreulich gut.
Nicht nutzen kann ich meine Entrauschungs-Software (DXO und Topaz), das ist bislang einer der wenigen Wermutstropfen. Die neue Entrauschungs-Funktion von LR-Classic / CC ist leider in der Mobile-Version noch nicht enthalten.
Andererseits hab ich das aber auch noch nicht wirklich vermisst. Mit den vorhandenen Möglichkeiten komme ich bis jetzt ganz gut aus:

hier mal ein Beispiel der GH6 mit ISO 12800 und minimaler Standard-Entrauschung:


BildKolibri by Peter Eckoldt, auf Flickr


und hier noch ein Beispiel mit ISO4000, komplett ohne Entrauschen!

BildFächertaube by Peter Eckoldt, auf Flickr


Bei solchen Resultaten bin nicht allzu traurig über die noch fehlende KI-Entrauschung, auch wenn die sicher über kurz oder lang auch in die mobile LR-Version einziehen wird. Die anderen neueren Features wie z.B. das großartige Maskierungs-Tool gibt's bereits auch in LR-Mobile.


Alle hier im Thread bislang eingefügten Bilder sind selbstverständlich auch unter ChromeOS entwickelt und bearbeitet worden.

lg Peter
 

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Hallo ObjecHoch(achtung)!
Ich verwende seit kurzem das Acer Chromebook 514, das ich um 80€ gebraucht erstanden habe (Akku läuft noch immer 8h). Bin sehr begeistert! Mir fehlt zur bescheidenen Bildbearbeitung (meist nur Radieren oder Batch-Verkleinern) IrfanView.
Ich behelfe mich z.Z. mit Pixlr.com, könnte aber auch gimp via Linux installieren.
 
Das ist eben das Problem das ich immer mit Chrome OS hatte: Die Software, die man von Windows oder Mac OS gewohnt ist, gibt es darauf nicht, und etwaige Linux-Software die man (emuliert) darauf betreiben kann, ist nicht auf dem Level.

Vielleicht geht Google ja irgendwann mal den Weg zum Betreiben von nativen Apps. Ich bin mir sicher, dass dann der ein oder andere Softwarehersteller auch für Chrome OS (oder wie auch immer es dann heißt) entwickeln würde.
 
Das Entwickeln ist nicht das Problem. ChromeOS ist ja ein Linux System. Allerdings sind nur Chrome Web Anwendungen freigegeben aus Sicherheitsgründen. Alles was nativ unter ChromeOS ausgeführt wird, ist eigentlich eine Webanwendung bzw. eine Chrome App.
 
  • Danke
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... ergo kann auch niemand native Apps für Chrome OS entwickeln.

Ist halt für mich das große Manko an dem System. Solange Google daran fest hält wird Chrome OS niemals einen nennenswerten Marktanteil bekommen.

Ich versteh's halt nicht so recht. Man kann native Linux- und Android-Apps emulieren, aber keine Apps nativ betreiben. Ist für mich etwas widersprüchlich.
 
Zuletzt bearbeitet:
@chk142, da hast du natürlich Recht.
Aber native (Android-)Apps laufen doch eh auf jedem Chromebook, oder? Ok, wsl nicht alle, die mit der Bildschirmauflösung nicht zurecht kommen...
 
Android-Apps laufen emuliert auf Chrome OS. Und, sind halt "nur" Android-Apps, sprich, für mobile Geräte mit kleinem Touchscreen ausgelegt.

Gerade im Bildbearbeitungsbereich gibt es da halt Kaliber wie Photoshop, Affinity Photo etc. Und, wenn man in andere Bereiche geht, z.B. Videoschnitt oder -erstellung, dann sieht's auf Chrome OS aber mal zappenduster aus.

Für den Durchschnittsuser wohl nicht besonders interessant, aber, ich habe selbst auf Linux meine gewohnte Windows-Software arg vermisst.

Wenn Chrome OS nativ laufende Apps erlauben würde, dann wäre es für mich auf den Schlag 10 mal interessanter. Zumindest wenn es dann auch die "üblichen Verdächtigen" gäbe.
 
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