T
THWS
Gast
Um hier mal das gefährliche Halbwissen etwas zu entschärfen:
1) Li-Ion / Li-Poly Akkus lassen sich mit Wasser "löschen" ("löschen", weil eigentlich "nur" die chemische Reaktion beruhigt wird), allerdings sind hierfür u. U. weitaus größere Mengen erforderlich, als es bspw. bei einem Brand ohne diese Energiequelle wäre. In der Automobilindustrie werden bspw. in Werken - in welchen E-Autos produziert u. damit Hochenergie-Akkus verbaut werden - spezielle "Löschwasserbecken" vorgehalten, in welchen im Fall der Fälle ein brennendes Fahrzeug komplett (!) versenkt werden kann.
2) Feuer benötigt i. d. R. vier Dinge - und nicht nur drei: 1) Zündenergie; 2) passendes Gemisch zwischen Sauerstoff u. Brennstoff; 3) Brennstoff und 4) Sauerstoff
3) Die größte Gefahr beim Brand von Akkus ist weniger das tatsächliche Brennen des Akkus, sondern vielmehr die daraus resultierende chemische Aktion der Bestandteile und viel mehr die Tatsache, dass das bei extremen Temperaturen stattfindet. Um die Zellen "in den Griff" zu bekommen müssen diese i. d. R. über einen längeren Zeitraum (mehrere Stunden) gekühlt werden - das funktioniert nur mit Wasser; ggf. wird dem Wasser noch ein Netzmittel beigemischt - das ist aber situationsabhängig. Aus dieser Tatsache resultiert auch das unter Punkt 1) angesprochene "Löschwasserbecken".
4) Es gibt verschiedene "Löscheffekte" - u. a. durch Kühlen, Exhibition, ... Wie bereits erwähnt kann die Zellteilung nur durch das Kühlen verlangsamt und schließlich verhindert werden. Zum eigentlichen "Löschen" des Feuers muss allerdings der Sauerstoff "entzogen" werden - dies ist in der Praxis nur durch bspw. trockenen (!) Sand möglich. Ein Löschen mittels CO²-Löschmittel macht nur in geschlossenen Räumen Sinn da a) im Freien die allgemeine Wirkung nicht ausreicht und b) das Löschmittel im Löscher ebenfalls extrem begrenzt ist. In geschlossenen Räumen besteht außerdem Erstickungsgefahr für den Anwender
5) Chemische Reaktion beim "Löschen" mit Wasser (Beitrag von NickRivera): Richtig - aus diesen Grunden gibt es bei der Feuerwehr a) das Stichwort "Löschwasserrückhaltung" und b) sind die Einsatzkräfte mit Atemschutz (mindestens) ausgerüstet.
Das ganze Thema ist enorm komplex und daher auch (immer noch) recht umstritten und von Mythen und Sagen behaftet. Nicht verrückt machen lassen und im Fall der Fälle die Jungs und Mädels unter 112 anrufen.
1) Li-Ion / Li-Poly Akkus lassen sich mit Wasser "löschen" ("löschen", weil eigentlich "nur" die chemische Reaktion beruhigt wird), allerdings sind hierfür u. U. weitaus größere Mengen erforderlich, als es bspw. bei einem Brand ohne diese Energiequelle wäre. In der Automobilindustrie werden bspw. in Werken - in welchen E-Autos produziert u. damit Hochenergie-Akkus verbaut werden - spezielle "Löschwasserbecken" vorgehalten, in welchen im Fall der Fälle ein brennendes Fahrzeug komplett (!) versenkt werden kann.
2) Feuer benötigt i. d. R. vier Dinge - und nicht nur drei: 1) Zündenergie; 2) passendes Gemisch zwischen Sauerstoff u. Brennstoff; 3) Brennstoff und 4) Sauerstoff
3) Die größte Gefahr beim Brand von Akkus ist weniger das tatsächliche Brennen des Akkus, sondern vielmehr die daraus resultierende chemische Aktion der Bestandteile und viel mehr die Tatsache, dass das bei extremen Temperaturen stattfindet. Um die Zellen "in den Griff" zu bekommen müssen diese i. d. R. über einen längeren Zeitraum (mehrere Stunden) gekühlt werden - das funktioniert nur mit Wasser; ggf. wird dem Wasser noch ein Netzmittel beigemischt - das ist aber situationsabhängig. Aus dieser Tatsache resultiert auch das unter Punkt 1) angesprochene "Löschwasserbecken".
4) Es gibt verschiedene "Löscheffekte" - u. a. durch Kühlen, Exhibition, ... Wie bereits erwähnt kann die Zellteilung nur durch das Kühlen verlangsamt und schließlich verhindert werden. Zum eigentlichen "Löschen" des Feuers muss allerdings der Sauerstoff "entzogen" werden - dies ist in der Praxis nur durch bspw. trockenen (!) Sand möglich. Ein Löschen mittels CO²-Löschmittel macht nur in geschlossenen Räumen Sinn da a) im Freien die allgemeine Wirkung nicht ausreicht und b) das Löschmittel im Löscher ebenfalls extrem begrenzt ist. In geschlossenen Räumen besteht außerdem Erstickungsgefahr für den Anwender
5) Chemische Reaktion beim "Löschen" mit Wasser (Beitrag von NickRivera): Richtig - aus diesen Grunden gibt es bei der Feuerwehr a) das Stichwort "Löschwasserrückhaltung" und b) sind die Einsatzkräfte mit Atemschutz (mindestens) ausgerüstet.
Das ganze Thema ist enorm komplex und daher auch (immer noch) recht umstritten und von Mythen und Sagen behaftet. Nicht verrückt machen lassen und im Fall der Fälle die Jungs und Mädels unter 112 anrufen.