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Testbericht BQ Aquaris X2 – potenter Nachfolger oder leere Versprechen?
Zitat BQ: „Wir haben die Stadt nicht plakatiert. Wir haben keine Leuchtreklame am Alexanderplatz. Wir verzögern keine Filmvorführungen. Wir haben keine It-Girls, wir glauben an Tech-Girls. Wir haben noch nicht einmal diese Schachtel verziert, weil es uns nur um den Inhalt geht. Mehr brauchen wir nicht, um dich zu überzeugen.
Wir laden dich zur #ExperienceX2 ein.“
Gut – ich gebe zu, dass die Überschrift bewusst recht provokant geschrieben ist – doch so ganz ohne Kritik kam auch BQ im vergangenen Jahr (Produktzyklus des X und X Pro) nicht aus. Updates kamen zuletzt in größeren Abständen als früher gewohnt, das sorgte neben der Tatsache dass der Hersteller fortan bei allen Geräten auf Hybrid-SIM Technologie setzt durchaus bei Unmut des ein oder anderen Users. Die Frage ist: Was tut BQ um dem entgegen zu wirken? Mit dem X2 und dem X2 Pro könnte – zumindest was die Software angeht – nun ein erster Schritt in die richtige Richtung getan worden sein.
Vorwort: Was BQ mit dem Aquaris X2 verspricht…
Man darf durchaus sagen, dass der spanische Hersteller BQ im vergangenen Jahr Erfolge feiern konnte: Man hat es nicht nur auf dem spanischen Heimatmarkt geschafft den erreichten Marktanteil zu verteidigen bzw. sogar auszubauen, auch in Deutschland erfreuten sich die Modelle der Spanier größerer Beliebtheit. Speziell die beiden Flaggschiffmodelle „X“ und „X Pro“ erweckten im Laufe des letzten Jahres die Aufmerksamkeit der breiten Masse auf dem Mobilfunkmarkt: Sehr gutes Preis- / Leistungsverhältnis, weitestgehend aktuelle Technik gepaart mit gutem Support und immer noch verhältnismäßig schnellen Software-Updates – kein Wunder das die Akzeptanz am Markt größer wurde.
Anfang Mai hat BQ mit dem „X2“ und dem „X2 Pro“ die neuen Flaggschiffe für das Jahr 2018 vorgestellt. Grundsätzlich verfolgt der Hersteller mit beiden Modellen den gleichen Zweck, den man bereits 2017 mit den Vorgängern verfolgt hat. Dennoch gibt es im Detail kleine aber feine Änderungen: Beispielsweise nutzen jetzt beide Modelle dasselbe Kamera-Setup, allerdings unterscheiden sich diese jetzt in Sachen Prozessor. Ebenfalls unterschiedlich ist die Arbeitsspeicher-Ausstattung der Geräte und auch die Materialwahl des Gehäuses ist wieder unterschiedlich. Dafür sollen beide Geräte in Sachen Software mit „Android One“ punkten: Android One steht für zwei garantierte Major-Updates sowie zusätzlich monatliche Sicherheitsupdates, die - so der Gedanke – direkt von Google bereitgestellt werden. Damit dürfte sich BQ einerseits eine noch schnellere Update-Versorgung der Geräte erhoffen, andererseits erspart man sich auf diese Weise deutlich Kapazitäten in der Software-Entwicklung. Und das war auch dringend nötig, denn in letzter Zeit haben die Spanier hier deutlich Federn lassen müssen: Das Aquaris V und V Plus beispielsweise wurden im Spätsommer letzten Jahres mit dem Vermerk „demnächst auf Android Oreo aktualisierbar“ präsentiert – davon merkt man allerdings bislang noch nichts.
Kommen wir nochmal kurz auf die Präsentation der beiden Modelle im Mai zurück: Ehrlich gesagt war ich auf den ersten Blick etwas enttäuscht: Am Design hat sich jetzt nicht wirklich viel geändert; wobei man das individuell natürlich auch positiv sehen kann. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass BQ mal etwas mutiger wird und vom gewohnten Design stärker abrückt. Immerhin hat man dieses Mal die Sensor-Tasten komplett eingespart, was allerdings auf Kosten von Onscreen-Tasten auf dem Display geht. Warum man dann allerdings dann noch zwanghaft das BQ-Logo unterhalb des Displays quetschen muss – unverständlich (wenn man mal vom Marketing-Zweck absieht). Es hätte hier Stärke gezeigt, wenn man auf ein Logo auf der Front komplett verzichtet hätte, ähnlich wie Samsung das nun in der zweiten Generation der S-Klasse macht. Doch hier hatte man dann wohl Angst, den Wiederkennungswert der Geräte zu verlieren. Komplette Untätigkeit kann man BQ natürlich auch nicht vorwerfen (möchte ich auch nicht ), denn die größere Änderung dürfte das auf 5,65“ gewachsene Display im „modernen“ 18:9 Format darstellen. Für eine Notch war BQ noch nicht mutig genug (zum Glück!).
Ob BQ also mit dem X2 und dem X2 Pro die Erfolgswelle fortsetzen kann, muss sich zeigen – vor allem, da die Geräte nun nochmals leicht teurer geworden sind (abhängig von der Ausstattungsvariante – X2 nahezu gleich, X2 Pro in der höchstmöglichen Ausstattung deutlich teurer).
Spezifikationen des BQ Aquaris X2:
Lieferumfang:
BQ bleibt sich treu und liefert wie gewohnt nur das Nötigste mit, was an Zubehör zur Bedienung des Geräts benötigt wird:
Etwas schade finde ich die Tatsache, dass man sich weiterhin weigert ein Headset mit in die Verpackung zu legen. Klar, BQ stand zu Beginn immer für Umweltschutz (tun sie bestimmt auch heute noch, allerdings lässt sich das Argument wg. Quick-Charge nicht mehr marketingtechnisch nutzen), gegen ein etwas höherwertiges Stereo-Headset hätte ich persönlich aber nichts einzuwenden – auch wenn viele Nutzer höchstwahrscheinlich noch irgendwo ein älteres Headset rumliegen haben dürften. Damit hätte man zumindest den gestiegenen Preis der X2 Pro Variante etwas „dämpfen“ können.
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Zunächst möchte ich Euch das Aquaris X2 näher beschreiben: Auf der Front des X2 besticht das auf 5,65“ gewachsene Display mit FHD+ Auflösung und modernem 18:9 Seitenverhältnis. Oberhalb des Displays platziert BQ wie gewohnt mittig die Hörmuschel sowie links und rechts daneben die Frontkamera, Helligkeits- sowie Näherungssensor und den Frontblitz. Die Notification-LED befindet sich beim Aquaris X2 ungewohnter Weise unterhalb des Displays auf der Front (oberhalb der Klinkenbuchse). Ebenfalls unter dem Display hat BQ mittig das Firmenlogo angebracht. Die von den Vorgängern bekannten und gewohnten Sensor-Tasten hat man nun sowohl beim X2 als auch beim X2 Pro eingespart.
Wechseln wir an die Oberseite des Geräts: Hier befindet sich lediglich eines der beiden Mikrofone sowie eine der Kunststoffunterbrechungen im Metallrahmen um ein Kurzschließen eben dessen zu verhindern. Auf der rechten Seite des X2 finden sich in gewohnter Manier die Lautstärkewippe sowie der Ein- und Ausschaltknopf. Gegenüber auf der linken Seite ist im oberen Bereich des Geräts der Einschub für wahlweise entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM- und eine Speicherkarte untergebracht.
Auf der Unterseite des Geräts geht es hingegen etwas enger zur Sache: Mittig die USB Typ-C Buchse (DisplayPort-fähig), links davon ein Mikrofon und ganz links die 3,5 mm Klinkenbuchse. Rechter Hand der USB-Buchse ist der Hauptlautsprecher des Aquaris X2 zu finden. Hauptlautsprecher? Ja genau, erstmals nutzt BQ nämlich parallel zwei Lautsprecher (also die Hörmuschel zusätzlich), um Medien abzuspielen. Betrachten wir die Rückseite, dürfte – neben dem Display auf der Front – der zweite große Unterschied zur Vorgängergeneration deutlich werden: Die Dual-Kamera. BQ setzt hier auf einen 12 Megapixel Sensor in Kombination mit einem 5 Megapixel Modul – beide aus dem Hause Samsung. Direkt unterhalb der Kamera hat BQ sinnigerweise die Dual-Tone LED Leuchte positioniert. Wechseln wir noch weiter nach unten (und weiter in die Mitte der Rückseite) finden wir an gewohnter Position den Fingerabdruckscanner. Unterhalb dessen ist das BQ-Logo in der gleichen Art und Weise in die Rückseite eingearbeitet, wie wir es bereits vom Aquaris X kennen. Ganz unten folgt dann noch der „Androidone“ Schriftzug sowie der unverzichtbare CE-Hinweis samt Seriennummer des jeweiligen Geräts.
Bei der Verarbeitung und der Wertigkeit hat BQ im Vergleich zum Aquaris X beim X2 nochmal eine Schippe oben drauf gelegt: Schon das Aquaris X war kein Gerät welches sich für sein Äußeres hätte schämen müssen; allerdings hatte die Kunststoffrückseite den Nachteil, dass der ein oder andere Nutzer über eine knarzende (also geräuscherzeugende) Rückseite geklagt hat. Das könnte natürlich auch vereinzelt beim X2 vorkommen, generell macht das Gerät auf mich aber einfach einen noch „robusteren“ und vertrauensvolleren Eindruck. Wenn man es nicht besser wüsste könnte man sogar auf die Idee kommen, dass das X2 rückseitig eine Art leichte Gummierung spendiert bekommen hat. Das Polycarbonat fühlt sich eben nicht wie einfacher Kunststoff an, sondern entpuppt sich durchaus als Handschmeichler. Wenn es das X2 jetzt noch in Silber mit größerem Speicher (ROM und RAM) geben würde, würde ich das Gerät jederzeit dem X2 Pro vorziehen (ich hasse Glasrückseiten). Durch die Kombination von Gorilla Glas auf der Front, eloxiertem Aluminium am Rahmen und dem hochwertigen Polycarbonat auf der Rückseite wird das X2 zum absoluten Blickfang, zudem möchte man das Gerät eigentlich kaum mehr aus der Hand legen. Die seitlichen Tasten weisen einen absolut angenehmen Druckpunkt auf und sind – wenn man sie mal nicht benötigt – absolut „still“ und „ruhig“ im Rahmen versenkt: Also nicht zu locker, dass durch die hin und her wackelnden Tasten Störgeräusche entstehen würden. Die Kunststoffunterbrechungen im Rahmen sind schön in das Aluminium eingelassen, sodass an keinem der Übergänge eine nicht gewünschte Kante entsteht. Auch beim SIM-Schacht ist die Präzision erkennbar: Absolut bündig schließt dieser mit dem sonstigen Gehäuse ab, das ich auch bei höheren Preisregionen nicht immer selbstverständlich.
Touchscreen, Bedienelemente & Bedienung:
Wie bereits eingangs erwähnt hat BQ das Display der X2-Modelle auf nun 5,65“ vergrößert und gleichzeitig mit 18:9 in ein neues Format gebracht. Damit sieht das X2 gleich ein Stückchen „moderner“ aus, als man das beim X5 Plus und bei den X-Modellen noch vorgefunden hatte. Beim Panel selbst kommt wieder IPS LTPS LCD Technologie zum Einsatz, welche bereits bei den Vorgängermodellen verbaut wurde. Displays von BQ zeichnen sich üblicherweise durch eine recht naturgetreue Farbwiedergabe sowie einer extrem hohen Displayhelligkeit aus. Beide Punkte treffen auch beim X2 wieder zu; selbst bei direkter Sonneneinstrahlung war es kein Problem dem Display die dargestellten Inhalte zu entlocken. Überhaupt gefällt mir das Display des X2 richtig gut: Farben, Schärfe, Blickwinkel – da stimmt einfach das Ergebnis im Gesamten. BQ setzt übrigens beim X2 und X2 Pro jetzt auf Gorilla Glass 3 anstelle von Dinorex-Glas. Das hatte zwar den Vorteil dass es tendenziell bruchsicherer war als Gorilla Glass (Dinorex-Glas ist leicht flexibel, was bei einem Sturz u. U. positiv wirken kann), allerdings war es durch die Flexibilität auch anfälliger für alltägliche Kratzer. Dementsprechend dürfte der Wechsel hin zu Gorilla Glass jetzt kein Fehler sein, zumal die Smartphone meist sowieso die Grätsche machen, wenn sie mal ungewollten Feindkontakt mit dem Boden bekommen – egal ob Dinorex oder nicht.
Bei den Bedienelementen dürften sich die Geister extrem scheiden: Konkret geht es mir um das Für und Wider der von BQ gewohnten Sensortasten. BQ hatte bis dato die „Zurück“-Taste sowie die Taste für die zuletzt genutzten Anwendungen mittels Sensortasten unterhalb des Displays realisiert. Dies hatte den Vorteil, dass man eben separate Eingabeelemente hatte, die keinen wertvollen Platz auf dem Display verschwendet haben. Durch den Wegfall eben dieser Tasten, müssen diese aber nun natürlich auf dem Display eingeblendet werden. Bei der normalen Bedienung des Geräts sind die Tasten dauerhaft in der Fußzeile des Displays eingeblendet; beim Starten von Anwendungen verschwinden diese und man kann sie sich mittels Wisch aus Richtung BQ Logo auf das Display wieder zurückholen. Grundsätzlich finde ich die Einsparung der Sensortasten in Ordnung, wenngleich die von BQ gewählte Lösung für mich nichts Halbes und nichts Ganzes darstellt: Man hätte das BQ Logo ebenfalls noch weglassen können und hätte so ein noch größeres Display verbauen können. Aktuell wirkt das eben wie „wir haben es probiert und das ist nun mal dabei rausgekommen“. Womit wir dann auch schon beim fließenden Übergang hin zur gesamten Bedienung des X2 wären: Die gefällt mir tatsächlich nochmal ein Stück besser, als das noch beim X / X Pro der Fall war: Einerseits ist das Gerät mit den verbauten Materialien – wie schon erwähnt – ein echter Handschmeichler, andererseits finde ich die Größe irgendwie angenehmer, auch wenn der Unterschied zwischen X und X2 quasi gar nicht vorhanden ist. Das Angenehme dürfte wohl auch an den Onscreen-Tasten liegen, da sind die Wege der Finger einfach doch etwas kürzer als bei den altgewohnten Sensortasten unterhalb des Displays.
Menü:
BQ war bisher ja schon dafür bekannt, Android nahezu in Reinform zu nutzen und quasi keine Bloatware auf den Geräten vorzuinstallieren. Mit Android One geht man nun den nächsten Weg, denn hier sind selbst die Google-Apps im Gegensatz zum altbekannten BQ-Betriebssystem minimiert und man hat zu Beginn der Nutzung die minimalst mögliche Anzahl an Anwendungen auf dem Gerät. Die Google-Dienste lassen sich natürlich alle noch nachinstallieren sowie alle auch wieder restlos vom Gerät deinstallieren. Durch die minimalistische und klare Struktur dürfte sich so ziemlich jeder Nutzer direkt zu Recht finden. Was einem natürlich klar sein muss: Durch die zu Beginn beschränkte Anzahl an Anwendungen auf dem Gerät und der quasi nicht vorhandenen Eingriffe in das sonstige Ökosystem von Google hat der Nutzer möglicherweise auch gewisse Einbußen, speziell wenn man von größeren Herstellern wie beispielsweise Samsung oder auch Huawei kommt: Die haben ihre Software nämlich mittlerweile so aufgebohrt und benutzerfreundlich gestaltet, dass sogar Google teilweise gewisse Funktionen erst nachträglich in die Grundstruktur von Android integriert. Dafür hat man mit Android One aber auch alle Freiheiten.
Kamera:
Bereits beim Aquaris X – insbesondere aber beim X Pro – hat BQ großen Wert auf dessen Kamerafunktion gelegt. Zum Leid vieler Nutzer waren diese Versprechungen – zumindest zu Beginn des Produktlebenszyklus des X Pro – allerdings mehr Schall und Rauch statt tatsächliche Realität. Die Kamera bekam zahlreiche Updates, sodass mit der Zeit auch wirklich sehr gute und brauchbare Fotos und Videos zustande kamen. Speziell im Videomodus hat BQ in Bezug auf die Audiospur nachgebessert, da die Aufnahmen zuvor in der Qualität und der Aufnahmelautstärke nicht wirklich berauschend waren.
Beim Aquaris X2 nun scheint BQ gelernt zu haben: Einerseits setzt das X2 auf eine überarbeitete Kamera-App, andererseits ist natürlich auch die hardwareseitige Ausstattung mit Dual-Kamera eine grundlegend Andere. Fakt ist: Die neue bzw. überarbeitete Kamera-App macht auf mich einen „freundlicheren“ und „offeneren“ Eindruck, als das beim X / X Pro noch der Fall war. Im Zuge dessen gefällt mir die Navigation innerhalb der App auch deutlich besser. BQ setzt beim X2 nun auf ein Dual-Kamera Setup bestehen aus zwei Sensoren mit jeweils 12 bzw. 5 Megapixel. Beide Sensoren kommen aus dem Hause Samsung und weisen eine Blende von f/1.8 auf. Für gute Fotos soll außerdem ein Dualer Phase-Detection Autofokus in Kombination mit einer Dual-Tone LED-Leuchte sorgen. Der Sinn und Zweck des Dual-Setups wird seitens BQ auf die „Portrait“-Funktion gelegt: Objekte, die vom Fotografen gewünscht angepeilt werden, werden mit dieser Funktion in den Vordergrund gestellt. Dies geschieht durch das gezielte „Entschärfen“ des Hintergrunds, wodurch automatisch nur noch das fotografierte Objekt scharfgestellt ist. Ansonsten ist die Kamera des X2 in der Lage Videos mit maximal 4K Auflösung bei 30 Frames pro Sekunde auf den internen Speicher zu bannen. Ein direktes Speichern der Videos auf die Speicherkarte ist auch weiterhin nicht möglich. Auf der Front des Geräts befindet sich für Selfies eine 8 Megapixel Kamera welche ebenfalls von Samsung produziert wurde. Mit einer Blende von f/2.0 befindet man sich auch hier durchaus auf aktuellem Stand, ein dedizierter Frontblitz sorgt bei schlechten Lichtverhältnissen für eine bessere Ausleuchtung. Besonderen Wert legt BQ bei der Frontkamera auf das sogenannte „SoftNeuro“-Feature: Mit dieser Technologie ist BQ in der Lage, Figuren zu erkennen und zu isolieren und somit im Hintergrund dieser Figuren ebenfalls wieder eine Unschärfe bzw. Tiefe zu erzeugen – analog zum Portraitmodus der Hauptkameras also. SoftNeuro beruht dabei auf der „Deep Learning Inference Engine“ und lernt immer weiter dazu, je öfter die Kamera verwendet wird. Mit anderen Worten: Die Frontkamera des X2 besitzt eine künstliche Intelligenz. In der Praxis funktionierte die Anwendung tatsächlich mit steigender Anzahl an Versuchen / Probeshootings immer besser. Der praktische Nutzen dieser Software liegt dabei auch klar auf der Hand: Wenn ich anstelle von zwei Kameras nur noch eine Kamera mit dieser KI verbauen muss, kann ich den gewonnenen Platz für andere Hardware nutzen.
Die Einstellungsmöglichkeiten im Kamera- und Videomodus:
Spezielle Einstellungen im Videomodus:
So viel zu den theoretischen Fähigkeiten der Kamera(s). Doch was haben die Dinger in der Praxis drauf? Hat BQ im Vergleich zum X und X Pro auch hardwareseitig nachgebessert? Nun, wenn man sich zunächst mal die aufwändig gestaltete Produktseite des X2 anschaut könnte man meinen, dass der Fokus grundsätzlich eher auf der Portrait-Funktion bzw. der „SoftNeuro“-Technologie liegt. In der Praxis aber schlägt sich das X2 schon bei „normalen“ Fotos erstaunlich gut: Der duale Phase-Detection Autofokus stellt die Aufnahmen sehr schnell und zuverlässig scharf – deutlich besser als das noch beim X Pro der Fall war. Dazu kommt, dass das Gerät jetzt auch im Automatikmodus bereits sehr sehr gute Aufnahmen zustande bringt. Beim X Pro gelang dies meist nur unter Zuhilfenahme des manuellen Modus. Aktiviert man beim X2 hingegen die HDR-Funktion kann man sich zu 95% sicher sein, dass die abzulichtende Szene in guter Qualität auf den Speicher gebannt wird. Zeitweise neigt die Kamera gegebenenfalls dazu, Farben etwas zu stark / zu gesättigt darstellen zu wollen. Laut BQ werden derzeit an der Kamera noch Feinjustierungen vorgenommen, die zeitnah mittels Software-Update implementiert werden sollen. Von einer weiteren Steigerung der Qualität ist also auszugehen.
Was praktisch auch immer recht gut funktioniert hat (vorausgesetzt man hat ein dafür geeignetes Motiv) war die Portrait-Funktion der Hauptkamera: Die Cam benötigt dann ein bisschen mehr Zeit das geschossene Foto zu verarbeiten, die Wartezeit ist aber wirklich minimal und fällt kaum ins Gewicht. Die verbaute Dual-Tone LED-Leuchte ist sehr leuchtstark und kann auch bei vollständiger Dunkelheit Objekte in naher bis mittlerer Entfernung gut zur Geltung bringen (siehe Beispielbilder). Leider scheint die LED bei nahegelegenen Objekten nicht automatisch die Leistung etwas zu reduzieren, was eine Überbelichtung / Blendung der Objekte zur Folge hat. Eventuell bessert BQ hier auch noch nach.
Definitiv nachbessern muss BQ meiner Meinung nach noch bei der Videoaufnahme, konkret bei der Audiospur: Mir persönlich gefällt die Audiospur nicht da diese zu „dumpf“ bzw. zu leise aufgezeichnet wird. Wenn ich das mit Aufnahmen meines Galaxy S7 aus früherer Zeit vergleiche, war der Sound da einfach nochmal „kraftvoller“, „klarer“ und deutlich lauter. Bleibt nur zu hoffen dass diese Beschränkung nicht seitens der Hardware kommt, sondern lediglich an der Software gefeilt werden muss. Nach Rücksprache mit BQ wurde seitens der Ingenieure Wert darauf gelegt, eine möglichst ausgewogene Klangaufzeichnung zu ermöglichen. Eventuell erhalte ich hierzu noch genauere Informationen, die ich Euch dann ggf. aufbereiten kann.
Kurzfazit Kamera: Deutliche Verbesserungen zum X / X Pro, ein Upgrade könnte sich hier durchaus lohnen. Ob das bereits jetzt zum vollen Preis sein muss oder erst in Richtung der ersten Weihnachtsangebote; muss jeder für sich selbst entscheiden.
Akku, Sprachqualität und Empfang:
Akku – dieser Punkt war zugegebenermaßen einer der von mir vermuteten Kritikpunkte, immerhin wurde das Display vergrößert (sowie die Auflösung leicht erhöht) und der Akku im Gegensatz dazu auf demselben Niveau belassen, wie wir das bereits vom Aquaris X und dem X Pro kennen: 3.100 mAh Kapazität, dafür wurde der Schnellladestandard von ehemals Quick Charge 3.0 auf Quick Charge 4+ aufgebohrt. Im Lieferumfang findet sich dementsprechend auch wieder ein Schnellladegerät, welches laut Aufdruck allerdings nur den Quick Charge Standard 3.0 unterstützt. In der Praxis schlägt sich der Akku des X2 (und damit das X2 als Einheit) eigentlich wie bereits im Voraus erwartet: Höherer Verbrauch als beim Aquaris X / X Pro, allerdings immer noch in Maßen und im Bereich von „gut“ anzusiedeln. Mit meinem Aquaris X Pro war es teilweise möglich, mit 70% Restakku abends zu Bett zu gehen. Das X2 pendelte sich im Testzeitraum (knapp drei Wochen) immer so zwischen 40 – 50% am Abend ein, wobei ich dazu sagen muss dass das X2 in diesem Zeitraum logischerweise auch deutlich häufiger und intensiver genutzt wurde, als das bei meinem „alten“ X Pro der Fall war. Das tägliche Nutzungsprofil gestaltete sich ungefähr immer wie folgt: Displayhelligkeit auf automatisch, Mobilfunkverbindung und Datenmodus an, Netzwahl automatisch (meist auf LTE), WLAN dauerhaft aktiviert, Push-Mail Empfang von drei Mailkonten sowie täglich in etwa 30-45 Minuten Telefonate. Zwischendrin normale Nutzung im mobilen Internet, Kalender, WhatsApp, etc. Mit einer „normalen“ Nutzung des X2 dürfte man nach der ersten Zeit des „Befummelns“ auf ca. 60% Restkapazität am Ende des Tages kommen. Zur Not ist also eine Laufzeit von zwei Tagen pro Akkuladung absolut im Bereich des Möglichen. Wenignutzer dürften sogar durchaus auch in Richtung drei bis vier Tage denken, zumal der Akkuverbrauch bekanntlich mit der ein oder anderen Software-Optimierung auch noch verbessert werden kann / wird.
Diese „Einbußen“ würde ich im Vergleich zum Aquaris X bzw. X Pro immer wieder in Kauf nehmen: Zu Gunsten des größeren Displays, zu Gunsten der (bei leistungsintensiveren Apps) stärkeren Performance des Prozessors und ja, auch zu Gunsten des moderneren Gesamtdesigns des Smartphones.
In Sachen Sprachqualität hinterlässt das X2 einen positiven Eindruck: Der Gesprächspartner kam sowohl beim Telefonat über die Hörmuschel als auch über den Lautsprecher natürlich und klar herüber, die Lautstärke während Telefonaten geht absolut in Ordnung. Selbst in lauteren Umgebungen dürfte das Gerät im Freisprechmodus noch einigermaßen wahrnehmbar sein, auch wenn eine Audiowiedergabe leider nur über den Hauptlautsprecher an der Unterseite erfolgt – die Hörmuschel wird (im Gegensatz zu Telefonaten) nicht zur Wiedergabe genutzt. Etwas gedämpfter ist der Eindruck beim Empfang, auch wenn das unter Umständen vielleicht auch noch in der Software begründet sein könnte. Das X2 machte während des Testbetriebs das ein oder andere Mal ein Hüpfer von LTE zu 3G und wieder zurück. Auch die Anzeige innerhalb eines Netzes war recht springfreudig, sodass von jetzt auf gleich von vollem Empfang auf minimalen Empfang gewechselt wurde. Das Gute an der ganzen Sache: Es dürfte sich dabei lediglich um Optimierung im Software-Bereich handeln, sofern nötig (könnte ja auch mit regionalen Schwankungen im Netz zusammenhängen). Fakt ist, dass es kein einziges Mal zu Verbindungsabbrüchen oder –störungen in Zusammenhang mit dieser springfreudigen Anzeige kam.
Media- & Musikplayer:
Wer ab Werk nicht zwingend den googleeigenen Musikplayer „Google Music“ nutzen möchte, dürfte sich im Dschungel der Drittanbieter-Anwendungen zunächst schwer tun. Es gibt massig Freeware und mindestens genauso viele kostenpflichtige bzw. upgradepflichtige Programme. Ich nutze privat in der Regel den VLC Player, welcher sowohl Videos als auch Audiodateien problemlos abspielen kann. Unter anderem genau deshalb ist das meine favorisierte Lösung. Hinzu kommt, dass das Programm absolut kostenlos ist und im Funktionsumfang teilweise genauso viel (oder mehr) kann als manch ein kostenpflichtiges Programm aus dem Play Store.
Wir beginnen bei der Wiedergabe von Videos: Nach dem Starten des Players und der Auswahl der gewünschten Wiedergabe (Video oder Audio) listet das X2 sogleich alle auf dem Gerät und der Speicherkarte befindlichen Dateien auf. Die Darstellung der Files erfolgt dabei mit Thumbnail (also Vorschaubild); die weiteren Informationen zur jeweiligen Datei (Titel, Interpret, Dauer, Auflösung, etc.) wird bereits auf den Vorschaubildern angezeigt, sodass eine problemlose Orientierung keinen Mehraufwand darstellen sollte. Nach einem Klick auf den entsprechenden Titel beginnt die Wiedergabe zunächst im Hochformat, was sich mit einem Dreh des Geräts ins Querformat entsprechend anpassen lässt. Der Wiedergabebildschirm bietet fortan folgende Einstellungsmöglichkeiten, ohne in die tiefen des Menüs vordringen zu müssen:
Die Lautstärke, Displayhelligkeit als auch das Vor- und Zurückspulen innerhalb eines Videos lässt sich dabei ebenfalls bequem über den Wiedergabebildschirm erledigen, auch wenn es hierfür keine speziellen Buttons oder Ähnliches gibt. Diese Funktionen bekommt man allerdings nach dem ersten Start des VLC Players in einem Kurz-Tutorial erklärt. Absolut empfehlenswert, um die vollumfänglichen Funktionen des Players auch nutzen zu können. Wählt man das oben aufgeführte „Menü“ an, gelangt man in die tiefere Menüebene des Players. Auch hier befinden sich weitere, nützliche Funktionen die mittels Einblendung auf dem Wiedergabebildschirm nach dem Klick auf den „Menü“-Button visualisiert werden – bei laufender Wiedergabe.
Die Wiedergabe selbst fällt sowohl in Hinblick auf die Visualisierung als auch die Audioausgabe äußerst positiv aus: Dank der enormen maximalen Helligkeit des Displays dürften auch Videosessions im Freien bei direkter Sonneneinstrahlung kein Problem darstellen. Dazu kommt, dass BQ dem Aquaris X2 zwei wirklich gute und lautstarke Lautsprecher spendiert hat: Der Klang kann auf die maximale Lautstärkestufe gesetzt werden, ohne dass es zu irgendwelchen Verzerrungen oder schief klingenden Elementen kommt. Gut – so wirklich viel Bass liefern die beiden Speaker nicht, aber das verlangt ja auch niemand; mir ist eine hohe maximale Lautstärke und ein gutes Klangbild da wichtiger. Beides gelingt BQ hier erstaunlich gut – bravo!
Und damit kommen wir auch schon zum Musikplayer. Die Art und Weise des Aufrufens gleicht dem Videoplayer, nur das eben die andere Kategorie innerhalb der App angewählt wird. Im Anschluss daran hat der Nutzer weitere Möglichkeiten, sich die Anzeige der Songs entsprechend nach den eigenen Wünschen darstellen zu lassen:
Tiefer gehende Einstellungsmöglichkeiten bekommt der Nutzer mit einem Klick auf die drei vertikalen Punkte oben rechts dargestellt:
Bei der Wiedergabe selbst (Klangbild u. Lautstärke) unterscheiden sich Video- und Audiomodus erfreulicherweise nicht: Auch hier glänzt das X2 mit hoher Lautstärke und ausgewogenem Klang. Ich bin wirklich begeistert, wie man sich da bei BQ gemausert hat. Man hat die Audio-Affinität ja eigentlich schon seit der M-Serie immer wieder mit auf der Homepage als Key-Argument aufgeführt – fortgeführt über das X5 Plus und das X bzw. X Pro. So wirklich „gut“ und „überzeugend“ ist das aber meiner Meinung nach erst beim X2 gelungen – immer auf das Gesamtbild (Wiedergabe drahtlos mittels BT-Headset, über Draht mittels kabelgebundenem Headset und drahtlos über die Lautsprecher des Endgeräts) bezogen.
Verbindungen & Anschlüsse:
Nun wären wir an einem Punkt angelangt, an dem ich persönlich wirklich von BQ enttäuscht war bzw. bin. Wobei es diese Äußerung eigentlich auch nicht wirklich zu 100% korrekt trifft, denn neben der Enttäuschung ist da vor allem auch Unverständnis. Unverständnis darüber, dass man in „älteren“ Smartphones (konkret: Aquaris V und V Plus) Technik einbaut die auf Stand der Zeit ist, diese Technik dann aber in den Flaggschiffmodellen (!) einspart. Wo liegt da bitte die Logik? Konkret geht es mir natürlich um die nicht vorhandene LTE Band 8 Kompatibilität. Die Einen mögen mich jetzt für das Geschriebene verdammen, die Anderen werden höchstwahrscheinlich froh darüber sein, dass jemand die Thematik aufgreift. Da ich persönlich Wert darauf lege in einem Flaggschiffmodell zu Flaggschiffpreisen auch Flaggschifftechnik verbaut zu bekommen und LTE-Bänder heute dazu dienen die Grundfunktionen eines Smartphones nutzen bzw. ausführen zu können; möchte ich das Thema nicht unausgesprochen lassen. Klar, bisher hat nur die Telekom angekündigt Band 8 auszubauen und auch nutzen zu wollen; allerdings dürfte das bei allen anderen Providern nur eine Frage der Zeit sein, wann der Ausbau erfolgt – und eben nicht nur „ja“ oder „nein“. Durch Band 8 erhofft sich die Telekom einerseits eine Entlastung in Ballungsgebieten (Aufteilung von mehreren Nutzern auf dann verschiedene bzw. mehrere Frequenzen möglich – dadurch weniger Last pro „Frequenz“), andererseits – und das ist für mich fast das deutlich schwerwiegendere Argument – lassen sich mit Band 8 auch Gebiete erschließen, die bisher vielleicht noch gar nicht in den Genuss von LTE-Funktionalität gekommen sind. Warum? Bisher war es für LTE nötig, spezielle Funkstandards auf die Sendestationen zu platzieren. Band 8 nutzt aber eine Frequenz, die bereits über den normalen GSM/EDGE Betrieb abgedeckt wird, sodass jede beliebige Basisstation also in der Lage dazu wäre, auf LTE-Betrieb zu schwenken bzw. diesen zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Traurig, dass man bei BQ offenbar nicht so weit denkt und nur den spanischen Markt im Auge hat – dort spielt Band 8 nämlich bis dato überhaupt gar keine Rolle.
Update Ende Juni 2018: BQ hat mittlerweile offiziell bestätigt, dass sowohl das X2 als auch das X2 Pro mittels OTA-Update folgende Funktionen noch spendiert bekommen werden:
Neben der traurigen Geschichte um Band 8 bietet das X2 allerdings alles, was man von einem Mittelklasse-Smartphone heut zu Tage so erwarten darf:
Grundsätzlich froh kann man ja heute schon sein, wenn ein Hersteller die 3,5mm Klinkenbuchse nicht streicht – glücklicherweise legt BQ weiterhin Wert auf diese und verbaut die Buchse jetzt neuerdings an der Unterseite des X2.
Absolut erfreulich ist die Tatsache, dass BQ dem X2 einen Typ C USB Anschluss mit DisplayPort-Funktionalität spendiert. Dadurch ist es möglich, über die USB-Buchse das Gerät nicht nur zu laden und Daten austauschen zu können, es lassen sich auf Signale für Audio und Video senden. Damit lassen sich dann beispielsweise externe Monitore oder auch DVD-Player an das X2 anschließen.
Im Testbetrieb des X2 ist mir im Bereich der WLAN-Aktivität aufgefallen, das ab und an gerne mal die WLAN-Verbindung verloren geht. Dies geschieht unregelmäßig und war bis dato für mich auch nicht reproduzierbar. BQ weiß um WLAN-Verbindungsprobleme Bescheid und wir diese mit dem bzw. einen der nächsten Software-Fixes patchen.
Extras:
Kalender:
Vorinstalliert ist logischerweise die Google Kalenderanwendung, wenngleich der Nutzer hier wieder jede beliebige App aus dem Play Store nutzen kann. Mir persönlich bietet der Google Kalender einen ausreichenden Funktionsumfang und eine angenehme Optik, weshalb ich mich nun nachfolgend auch auf diese App beziehe:
Nach dem Aufrufen der Kalender-Anwendung sieht der Nutzer auch sofort die von ihm favorisierte Anzeige der Tage/Wochen/Monate. Ab Werk hat man hier die Wahl zwischen folgenden Anzeigemodi: Terminübersicht, Tag, 3 Tage, Woche und Monat. Die von mir genutzte Monatsansicht bietet einerseits den Vorteil, dass man schlicht und ergreifend eben den ganzen Monat im Blick hat und dementsprechend nach vorne planen oder auch nach hinten zurückschauen kann. Zudem werden bereits hinterlegte Termine mit der jeweiligen Terminfarbe am entsprechenden Tag dargestellt. Mittels Klick auf den Tag (bzw. den Termin) öffnet sich die Detailübersicht. Bei der Anlage von neuen Terminen bietet das X2 wieder die drei Modi „Ziel“, „Erinnerung“ und „Termin“, welcher dem Namen nach auch den klassischen Termin wiederspiegelt. Bei dessen Anlage hat der Nutzer folgende Individualisierungsmöglichkeiten:
Grundsätzlich also alles da, was man zwingend benötigt. Wer zusätzliche Informationen zu hinterlegen hat muss entweder die bestehenden Felder nutzen (das Notizfeld beispielsweise) oder alternativ auf eine Kalender-App eines Drittanbieters umschwenken.
Radio:
BQ gehört zu den wenigen Herstellern, die ab Werk tatsächlich noch ein FM-Radio einbauen und dem Nutzer damit größtmögliche Vielfalt in Sachen Audio bieten. Ich selbst nutze die Radio-Funktion mindestens genauso häufig wie die Musik-Funktion, da ich ab und an auch mal Lust auf ein bisschen Abwechslung fern ab meiner sonst favorisierten Musik-Genres habe. Da ist so ein integriertes Radio ganz praktisch. BQ selbst ist auf die Kontinuität in Bezug auf das Radio auch stolz, zumindest war das der Produktpräsentation im Mai zu entnehmen: Die Implementierung der Technik ist eine besondere Herausforderung, da Komponenten des Radios bei ungeschickter bzw. falscher Platzierung die allgemeinen Funk- und Audioeigenschaften eines Smartphones negativ beeinflussen können. Umso lobenswerter die Tatsache, dass man sich da in Spanien nicht lumpen lässt.
Am grundsätzlichen Aufbau des Radios hat sich hingegen nichts geändert: Nach dem ersten Start und dem Verbinden eines kabelgebundenen Headsets mittels 3,5 mm Klinkenbuchse (das Headset dient als Radio-Antenne) kann der Nutzer mit der Sender-Suche beginnen. Diese kann wahlweise über alle Kanäle oder gefiltert nach speziellen Musikrichtungen erfolgen. Aus der später dann aufgeführten Senderliste lassen sich im Homebildschirm des Radios bis zu sieben Favoriten in der Fußzeile speichern und so mittels einem Fingertipp aufrufen. Unabhängig davon kann natürlich auch eine Frequenz manuell angewählt oder über die Senderliste aufgerufen werden.
Die Wiedergabe erfolgt dann wahlweise über das angeschlossene Headset oder die integrierten Lautsprecher. Auch hier zeigt das X2 was es kann und bringt die Audiosignale lautstark und mit klarem Klang zu Gehör. Die meisten Geräte mit Radio sind bei der Lautsprecher-Wiedergabe eher etwas leiser als bei normalen Audiodateien – auf das X2 trifft das nicht zu; sehr schön! Über das Menü lassen sich dann noch weitere recht nützliche Einstellungen wie beispielsweise ein Ruhemodus oder die Aktivierung / Deaktivierung von Ausweichfrequenzen festlegen. Auf Wunsch kann das Radioprogramm auch mittels Tonaufnahme mitgeschnitten werden – auf Wunsch nur durch den verfügbaren Speicherplatz begrenzt.
Gut zu wissen: Bei der Nutzung des Radios ist mir aufgefallen, dass das Gerät bspw. beim Sender-Scan oder auch beim späteren Wechseln zwischen als Favorit gespeicherten Sendern immer wieder eine Headup-Notification im Display einblendet, den entsprechenden Benachrichtigungssound abspielt und gleichzeitig vibriert. Dabei handelt es sich um einen Bug, welcher dem BQ-Team bereits bekannt ist. Auch hier wird in Kürze ein Fix zu erwarten sein.
Fingerabdruckscanner:
BQ platziert den Fingerabdruckscanner wie gewohnt wieder auf der Rückseite – und zwar wieder vertikal mittig vom Gerät und horizontal im oberen Gerätedrittel. Damit lässt sich der Sensor super bequem mit dem oder den Finger(n) erreichen. Dieser reagiert im Vergleich zum Aquaris X / X Pro nochmal deutlich schneller und mindestens genauso zuverlässig in Sachen Erkennungsrate. Leider lassen sich über das Hinterlegen von verschiedenen Fingern immer noch keine individuellen Funktionen wie beispielsweise das Starten einer bestimmten Anwendung hinterlegen. Das dürfte aber auch schlichtweg daran liegen, dass wir es ganz einfach mit einem Android One System zu tun haben und damit viele „überflüssige“ Aktionen nicht integriert sind.
Notification LED:
Wie alle BQ-Smartphones bietet glücklicherweise auch das X2 bzw. X2 Pro wieder eine Notification-LED, welche – zusätzlich zum Inaktivitätsdisplay von Google – über verpasste Ereignisse informieren kann. Die Spezialität von BQ ist hierbei, dass es nicht einfach „nur eine LED“ ist, sondern diese vom Nutzer bis ins letzte Detail individualisierbar ist. Neben einer Farbzuordnung pro Anwendung ist es auch möglich das Blinkmuster bzw. die –frequenz individuell festzulegen. Diese Möglichkeit finde ich persönlich einfach immer noch super praktisch und sehe ich als großen Vorteil von BQ Smartphones. Neu ist beim X2 / X2 Pro hingegen die Positionierung der LED: Aquaris X und X Pro hatten die LED noch links oben neben der Hörmuschel sitzen – also quasi die altbekannte Stelle für eine solche LED. Mit dem X2 und dem X2 Pro geht BQ nun einen in Teilen anderen Weg: Die LED wird nämlich unter das Display verlagert und sitzt quasi oberhalb der 3,5 mm Klinkenbuchse (leicht rechts versetzt) recht nahe am Randbereich des Smartphones. Eine eher ungewohnte Stelle die bei mir anfänglich durchaus auch dafür gesorgt hat, dass ich das Smartphone nach dem Entnehmen aus der Hosentasche erstmal falsch herum gehalten habe, da eben bislang alle LED’s bei meinen Smartphones immer oben waren. Daran gewöhnt man sich aber relativ schnell und im praktischen Alltag finde ich die neue Positionierung sogar besser. Mein Gerät liegt häufig neben mir auf dem Tisch und wenn man die LED da „näher“ an sich dran hat ist das ja jetzt nicht unbedingt etwas Schlechtes.
Fazit:
BQ hat es mit dem X2 geschafft, mich von anfänglicher Skepsis gegenüber dem X2 hin zur leichten Begeisterung zu überzeugen. Doch warum Skepsis? Nun – im Großen und Ganzen halten sich die Änderungen doch in Grenzen: Die Designsprache ist nahezu unverändert (wenn man vom neuen Seitenverhältnis des Displays mal absieht), die Kamera steht jetzt mit einem hässlichen „Hubbel“ aus dem Gehäuse heraus und von den großen Versprechen von BQ auf deren Homepage ist man mittlerweile auch ein bisschen abgestumpft.
Zitat BQ: „Wir haben die Stadt nicht plakatiert. Wir haben keine Leuchtreklame am Alexanderplatz. Wir verzögern keine Filmvorführungen. Wir haben keine It-Girls, wir glauben an Tech-Girls. Wir haben noch nicht einmal diese Schachtel verziert, weil es uns nur um den Inhalt geht. Mehr brauchen wir nicht, um dich zu überzeugen.
Wir laden dich zur #ExperienceX2 ein.“
Dieses obige Zitat befindet sich auf der Verpackung des X2 und ganz ehrlich: Noch nie (wirklich noch nie) hat es ein Hersteller in meinen Augen geschafft, ein Produkt besser zu beschreiben als BQ es mit dieser Äußerung getan hat.
Bereits nach dem ersten Auspacken schmiegt sich das Aquaris X2 mit seinen hochwertigen Materialien aus Gorilla Glass 3, Metall und Kunststoff angenehm in die Hand. Das sehr helle, knackscharfe und brillante Display überzeugt bereits während dem Einrichtungsprozess und erweist sich auch später im Alltag als zuverlässiger und leuchtstarker Begleiter, dessen Blickwinkelstabilität gar schon beängstigend wirkt. Diverse kleinere Änderungen am Gerät selbst (Notification LED jetzt bspw. unten am Gerät und nicht oben, Klinkenbuchse an der Unterseite statt oben) fallen erst beim zweiten Blick auf und offenbaren auf einmal doch mehr Änderungen, als man zunächst vielleicht erwartet hätte. Dazu kommen Änderungen, die man nicht sieht aber durchaus hört: BQ setzt mit dem X2 erstmals auf Stereo-Lautsprecher. An der Positionierung des Hautlautsprechers an der Unterseite hat sich nichts geändert, neu hingegen ist aber die Zuschaltung der Hörmuschel als zweiten Lautsprecher. Gepaart mit einer sehr hohen und klaren Wiedergabe stellt das X2 hier eine klare Verbesserung gegenüber des Aquaris X dar. Ebenfalls nicht zu sehen – aber zu spüren – ist die höhere Leistung des Prozessors: Ein Snapdragon 636 verrichtet im Aquaris X2 seinen Dienst und dieser kann – dank Kryo Struktur – bei einer Taktung von 1,8 GHz um ca. 30% mehr leisten, als der Snapdragon 626 im Aquaris X. Als wäre das nicht schon genug, wurde die Energieaufnahme um die gleiche Rate gesenkt, wodurch ein sparsamerer Betrieb und damit akkuschonendes Arbeiten bzw. Spielen möglich ist. Im normalen Alltag fällt der Unterschied Snapdragon 626 vs. 636 eigentlich nicht wirklich auf. Bei aufwändigeren 3D-Anwendungen aber zeigt sich der Unterschied recht deutlich.
Ebenfalls überzeugt hat mich BQ mit dem allgemeinen Kamera-Setup: Sowohl die Hard- als auch die Software machte im Test einen sehr ausgereiften und qualitativ guten Eindruck. Hier oder da besteht noch das ein oder andere kleine Software-Problemchen, BQ weiß um diese aber bereits Bescheid und verspricht zeitnahes Patchen mittels OTA-Updates.
Etwas skeptisch bin ich ja noch bezüglich Android One: Das X2 ist seit Juni auf dem Markt und von schnellen Sicherheitsupdates habe ich bisher leider noch nix gemerkt – das Gerät ist auf Patchstand „Mai 2018“. Mal schauen, wie sich das in naher Zukunft entwickelt…
Mein persönlicher Eindruck: Hätte das Aquaris X auch schon einen Snapdragon 660 spendiert bekommen, wäre das Gerät ganz klar mein nächster Kauf. Da dieser Prozessor aber nur beim X2 Pro zum Einsatz kommt (und dann die schöne und hochwertige Polycarbonat-Rückseite – das ist ernst gemeint! – durch Glas ersetzt wird) und das X2 Pro im Allgemeinen teurer wird (die silberne Version wäre ja mein Traum… ), wird ein privater Kauf des Geräts wohl noch ein bisschen hinausgezögert. 519,- €uro für das X2 Pro in 128/6 ist mir einfach too much. Der Preispunkt des Aquaris X2 ist mit 319,90 €uro in der 32/3 Version durchaus vertretbar und marktgerecht.
Vorteile:
Nachteile:
Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 geschossen:
Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 geschossen Teil 1(RAR-Archiv, 256,95 MB):
Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 geschossen_Teil 1.rar beim Filehorst - filehorst.de
Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 geschossen Teil 2(RAR-Archiv, MB):
Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 geschossen_Teil 2.rar beim Filehorst - filehorst.de
Videos, mit dem BQ Aquaris X2 gedreht (Youtube-Links):
Zitat BQ: „Wir haben die Stadt nicht plakatiert. Wir haben keine Leuchtreklame am Alexanderplatz. Wir verzögern keine Filmvorführungen. Wir haben keine It-Girls, wir glauben an Tech-Girls. Wir haben noch nicht einmal diese Schachtel verziert, weil es uns nur um den Inhalt geht. Mehr brauchen wir nicht, um dich zu überzeugen.
Wir laden dich zur #ExperienceX2 ein.“
Gut – ich gebe zu, dass die Überschrift bewusst recht provokant geschrieben ist – doch so ganz ohne Kritik kam auch BQ im vergangenen Jahr (Produktzyklus des X und X Pro) nicht aus. Updates kamen zuletzt in größeren Abständen als früher gewohnt, das sorgte neben der Tatsache dass der Hersteller fortan bei allen Geräten auf Hybrid-SIM Technologie setzt durchaus bei Unmut des ein oder anderen Users. Die Frage ist: Was tut BQ um dem entgegen zu wirken? Mit dem X2 und dem X2 Pro könnte – zumindest was die Software angeht – nun ein erster Schritt in die richtige Richtung getan worden sein.
Vorwort: Was BQ mit dem Aquaris X2 verspricht…
Man darf durchaus sagen, dass der spanische Hersteller BQ im vergangenen Jahr Erfolge feiern konnte: Man hat es nicht nur auf dem spanischen Heimatmarkt geschafft den erreichten Marktanteil zu verteidigen bzw. sogar auszubauen, auch in Deutschland erfreuten sich die Modelle der Spanier größerer Beliebtheit. Speziell die beiden Flaggschiffmodelle „X“ und „X Pro“ erweckten im Laufe des letzten Jahres die Aufmerksamkeit der breiten Masse auf dem Mobilfunkmarkt: Sehr gutes Preis- / Leistungsverhältnis, weitestgehend aktuelle Technik gepaart mit gutem Support und immer noch verhältnismäßig schnellen Software-Updates – kein Wunder das die Akzeptanz am Markt größer wurde.
Anfang Mai hat BQ mit dem „X2“ und dem „X2 Pro“ die neuen Flaggschiffe für das Jahr 2018 vorgestellt. Grundsätzlich verfolgt der Hersteller mit beiden Modellen den gleichen Zweck, den man bereits 2017 mit den Vorgängern verfolgt hat. Dennoch gibt es im Detail kleine aber feine Änderungen: Beispielsweise nutzen jetzt beide Modelle dasselbe Kamera-Setup, allerdings unterscheiden sich diese jetzt in Sachen Prozessor. Ebenfalls unterschiedlich ist die Arbeitsspeicher-Ausstattung der Geräte und auch die Materialwahl des Gehäuses ist wieder unterschiedlich. Dafür sollen beide Geräte in Sachen Software mit „Android One“ punkten: Android One steht für zwei garantierte Major-Updates sowie zusätzlich monatliche Sicherheitsupdates, die - so der Gedanke – direkt von Google bereitgestellt werden. Damit dürfte sich BQ einerseits eine noch schnellere Update-Versorgung der Geräte erhoffen, andererseits erspart man sich auf diese Weise deutlich Kapazitäten in der Software-Entwicklung. Und das war auch dringend nötig, denn in letzter Zeit haben die Spanier hier deutlich Federn lassen müssen: Das Aquaris V und V Plus beispielsweise wurden im Spätsommer letzten Jahres mit dem Vermerk „demnächst auf Android Oreo aktualisierbar“ präsentiert – davon merkt man allerdings bislang noch nichts.
Kommen wir nochmal kurz auf die Präsentation der beiden Modelle im Mai zurück: Ehrlich gesagt war ich auf den ersten Blick etwas enttäuscht: Am Design hat sich jetzt nicht wirklich viel geändert; wobei man das individuell natürlich auch positiv sehen kann. Ich persönlich hätte mir gewünscht, dass BQ mal etwas mutiger wird und vom gewohnten Design stärker abrückt. Immerhin hat man dieses Mal die Sensor-Tasten komplett eingespart, was allerdings auf Kosten von Onscreen-Tasten auf dem Display geht. Warum man dann allerdings dann noch zwanghaft das BQ-Logo unterhalb des Displays quetschen muss – unverständlich (wenn man mal vom Marketing-Zweck absieht). Es hätte hier Stärke gezeigt, wenn man auf ein Logo auf der Front komplett verzichtet hätte, ähnlich wie Samsung das nun in der zweiten Generation der S-Klasse macht. Doch hier hatte man dann wohl Angst, den Wiederkennungswert der Geräte zu verlieren. Komplette Untätigkeit kann man BQ natürlich auch nicht vorwerfen (möchte ich auch nicht ), denn die größere Änderung dürfte das auf 5,65“ gewachsene Display im „modernen“ 18:9 Format darstellen. Für eine Notch war BQ noch nicht mutig genug (zum Glück!).
Ob BQ also mit dem X2 und dem X2 Pro die Erfolgswelle fortsetzen kann, muss sich zeigen – vor allem, da die Geräte nun nochmals leicht teurer geworden sind (abhängig von der Ausstattungsvariante – X2 nahezu gleich, X2 Pro in der höchstmöglichen Ausstattung deutlich teurer).
Spezifikationen des BQ Aquaris X2:
Lieferumfang:
BQ bleibt sich treu und liefert wie gewohnt nur das Nötigste mit, was an Zubehör zur Bedienung des Geräts benötigt wird:
- 1 x Smartphone BQ Aquaris X2 mit integriertem 3.100 mAh Akku
- 1 x SIM-Werkzeug
- 1 x USB Typ-C Datenkabel, gleichzeitig als Ladekabel zu nutzen
- 1 x Quick Charge fähiger Steckdosen-Adapter
- Sowie die üblichen Broschüren, Flyer, etc.
Etwas schade finde ich die Tatsache, dass man sich weiterhin weigert ein Headset mit in die Verpackung zu legen. Klar, BQ stand zu Beginn immer für Umweltschutz (tun sie bestimmt auch heute noch, allerdings lässt sich das Argument wg. Quick-Charge nicht mehr marketingtechnisch nutzen), gegen ein etwas höherwertiges Stereo-Headset hätte ich persönlich aber nichts einzuwenden – auch wenn viele Nutzer höchstwahrscheinlich noch irgendwo ein älteres Headset rumliegen haben dürften. Damit hätte man zumindest den gestiegenen Preis der X2 Pro Variante etwas „dämpfen“ können.
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Zunächst möchte ich Euch das Aquaris X2 näher beschreiben: Auf der Front des X2 besticht das auf 5,65“ gewachsene Display mit FHD+ Auflösung und modernem 18:9 Seitenverhältnis. Oberhalb des Displays platziert BQ wie gewohnt mittig die Hörmuschel sowie links und rechts daneben die Frontkamera, Helligkeits- sowie Näherungssensor und den Frontblitz. Die Notification-LED befindet sich beim Aquaris X2 ungewohnter Weise unterhalb des Displays auf der Front (oberhalb der Klinkenbuchse). Ebenfalls unter dem Display hat BQ mittig das Firmenlogo angebracht. Die von den Vorgängern bekannten und gewohnten Sensor-Tasten hat man nun sowohl beim X2 als auch beim X2 Pro eingespart.
Wechseln wir an die Oberseite des Geräts: Hier befindet sich lediglich eines der beiden Mikrofone sowie eine der Kunststoffunterbrechungen im Metallrahmen um ein Kurzschließen eben dessen zu verhindern. Auf der rechten Seite des X2 finden sich in gewohnter Manier die Lautstärkewippe sowie der Ein- und Ausschaltknopf. Gegenüber auf der linken Seite ist im oberen Bereich des Geräts der Einschub für wahlweise entweder zwei SIM-Karten oder eine SIM- und eine Speicherkarte untergebracht.
Auf der Unterseite des Geräts geht es hingegen etwas enger zur Sache: Mittig die USB Typ-C Buchse (DisplayPort-fähig), links davon ein Mikrofon und ganz links die 3,5 mm Klinkenbuchse. Rechter Hand der USB-Buchse ist der Hauptlautsprecher des Aquaris X2 zu finden. Hauptlautsprecher? Ja genau, erstmals nutzt BQ nämlich parallel zwei Lautsprecher (also die Hörmuschel zusätzlich), um Medien abzuspielen. Betrachten wir die Rückseite, dürfte – neben dem Display auf der Front – der zweite große Unterschied zur Vorgängergeneration deutlich werden: Die Dual-Kamera. BQ setzt hier auf einen 12 Megapixel Sensor in Kombination mit einem 5 Megapixel Modul – beide aus dem Hause Samsung. Direkt unterhalb der Kamera hat BQ sinnigerweise die Dual-Tone LED Leuchte positioniert. Wechseln wir noch weiter nach unten (und weiter in die Mitte der Rückseite) finden wir an gewohnter Position den Fingerabdruckscanner. Unterhalb dessen ist das BQ-Logo in der gleichen Art und Weise in die Rückseite eingearbeitet, wie wir es bereits vom Aquaris X kennen. Ganz unten folgt dann noch der „Androidone“ Schriftzug sowie der unverzichtbare CE-Hinweis samt Seriennummer des jeweiligen Geräts.
Bei der Verarbeitung und der Wertigkeit hat BQ im Vergleich zum Aquaris X beim X2 nochmal eine Schippe oben drauf gelegt: Schon das Aquaris X war kein Gerät welches sich für sein Äußeres hätte schämen müssen; allerdings hatte die Kunststoffrückseite den Nachteil, dass der ein oder andere Nutzer über eine knarzende (also geräuscherzeugende) Rückseite geklagt hat. Das könnte natürlich auch vereinzelt beim X2 vorkommen, generell macht das Gerät auf mich aber einfach einen noch „robusteren“ und vertrauensvolleren Eindruck. Wenn man es nicht besser wüsste könnte man sogar auf die Idee kommen, dass das X2 rückseitig eine Art leichte Gummierung spendiert bekommen hat. Das Polycarbonat fühlt sich eben nicht wie einfacher Kunststoff an, sondern entpuppt sich durchaus als Handschmeichler. Wenn es das X2 jetzt noch in Silber mit größerem Speicher (ROM und RAM) geben würde, würde ich das Gerät jederzeit dem X2 Pro vorziehen (ich hasse Glasrückseiten). Durch die Kombination von Gorilla Glas auf der Front, eloxiertem Aluminium am Rahmen und dem hochwertigen Polycarbonat auf der Rückseite wird das X2 zum absoluten Blickfang, zudem möchte man das Gerät eigentlich kaum mehr aus der Hand legen. Die seitlichen Tasten weisen einen absolut angenehmen Druckpunkt auf und sind – wenn man sie mal nicht benötigt – absolut „still“ und „ruhig“ im Rahmen versenkt: Also nicht zu locker, dass durch die hin und her wackelnden Tasten Störgeräusche entstehen würden. Die Kunststoffunterbrechungen im Rahmen sind schön in das Aluminium eingelassen, sodass an keinem der Übergänge eine nicht gewünschte Kante entsteht. Auch beim SIM-Schacht ist die Präzision erkennbar: Absolut bündig schließt dieser mit dem sonstigen Gehäuse ab, das ich auch bei höheren Preisregionen nicht immer selbstverständlich.
Touchscreen, Bedienelemente & Bedienung:
Wie bereits eingangs erwähnt hat BQ das Display der X2-Modelle auf nun 5,65“ vergrößert und gleichzeitig mit 18:9 in ein neues Format gebracht. Damit sieht das X2 gleich ein Stückchen „moderner“ aus, als man das beim X5 Plus und bei den X-Modellen noch vorgefunden hatte. Beim Panel selbst kommt wieder IPS LTPS LCD Technologie zum Einsatz, welche bereits bei den Vorgängermodellen verbaut wurde. Displays von BQ zeichnen sich üblicherweise durch eine recht naturgetreue Farbwiedergabe sowie einer extrem hohen Displayhelligkeit aus. Beide Punkte treffen auch beim X2 wieder zu; selbst bei direkter Sonneneinstrahlung war es kein Problem dem Display die dargestellten Inhalte zu entlocken. Überhaupt gefällt mir das Display des X2 richtig gut: Farben, Schärfe, Blickwinkel – da stimmt einfach das Ergebnis im Gesamten. BQ setzt übrigens beim X2 und X2 Pro jetzt auf Gorilla Glass 3 anstelle von Dinorex-Glas. Das hatte zwar den Vorteil dass es tendenziell bruchsicherer war als Gorilla Glass (Dinorex-Glas ist leicht flexibel, was bei einem Sturz u. U. positiv wirken kann), allerdings war es durch die Flexibilität auch anfälliger für alltägliche Kratzer. Dementsprechend dürfte der Wechsel hin zu Gorilla Glass jetzt kein Fehler sein, zumal die Smartphone meist sowieso die Grätsche machen, wenn sie mal ungewollten Feindkontakt mit dem Boden bekommen – egal ob Dinorex oder nicht.
Bei den Bedienelementen dürften sich die Geister extrem scheiden: Konkret geht es mir um das Für und Wider der von BQ gewohnten Sensortasten. BQ hatte bis dato die „Zurück“-Taste sowie die Taste für die zuletzt genutzten Anwendungen mittels Sensortasten unterhalb des Displays realisiert. Dies hatte den Vorteil, dass man eben separate Eingabeelemente hatte, die keinen wertvollen Platz auf dem Display verschwendet haben. Durch den Wegfall eben dieser Tasten, müssen diese aber nun natürlich auf dem Display eingeblendet werden. Bei der normalen Bedienung des Geräts sind die Tasten dauerhaft in der Fußzeile des Displays eingeblendet; beim Starten von Anwendungen verschwinden diese und man kann sie sich mittels Wisch aus Richtung BQ Logo auf das Display wieder zurückholen. Grundsätzlich finde ich die Einsparung der Sensortasten in Ordnung, wenngleich die von BQ gewählte Lösung für mich nichts Halbes und nichts Ganzes darstellt: Man hätte das BQ Logo ebenfalls noch weglassen können und hätte so ein noch größeres Display verbauen können. Aktuell wirkt das eben wie „wir haben es probiert und das ist nun mal dabei rausgekommen“. Womit wir dann auch schon beim fließenden Übergang hin zur gesamten Bedienung des X2 wären: Die gefällt mir tatsächlich nochmal ein Stück besser, als das noch beim X / X Pro der Fall war: Einerseits ist das Gerät mit den verbauten Materialien – wie schon erwähnt – ein echter Handschmeichler, andererseits finde ich die Größe irgendwie angenehmer, auch wenn der Unterschied zwischen X und X2 quasi gar nicht vorhanden ist. Das Angenehme dürfte wohl auch an den Onscreen-Tasten liegen, da sind die Wege der Finger einfach doch etwas kürzer als bei den altgewohnten Sensortasten unterhalb des Displays.
Menü:
BQ war bisher ja schon dafür bekannt, Android nahezu in Reinform zu nutzen und quasi keine Bloatware auf den Geräten vorzuinstallieren. Mit Android One geht man nun den nächsten Weg, denn hier sind selbst die Google-Apps im Gegensatz zum altbekannten BQ-Betriebssystem minimiert und man hat zu Beginn der Nutzung die minimalst mögliche Anzahl an Anwendungen auf dem Gerät. Die Google-Dienste lassen sich natürlich alle noch nachinstallieren sowie alle auch wieder restlos vom Gerät deinstallieren. Durch die minimalistische und klare Struktur dürfte sich so ziemlich jeder Nutzer direkt zu Recht finden. Was einem natürlich klar sein muss: Durch die zu Beginn beschränkte Anzahl an Anwendungen auf dem Gerät und der quasi nicht vorhandenen Eingriffe in das sonstige Ökosystem von Google hat der Nutzer möglicherweise auch gewisse Einbußen, speziell wenn man von größeren Herstellern wie beispielsweise Samsung oder auch Huawei kommt: Die haben ihre Software nämlich mittlerweile so aufgebohrt und benutzerfreundlich gestaltet, dass sogar Google teilweise gewisse Funktionen erst nachträglich in die Grundstruktur von Android integriert. Dafür hat man mit Android One aber auch alle Freiheiten.
Kamera:
Bereits beim Aquaris X – insbesondere aber beim X Pro – hat BQ großen Wert auf dessen Kamerafunktion gelegt. Zum Leid vieler Nutzer waren diese Versprechungen – zumindest zu Beginn des Produktlebenszyklus des X Pro – allerdings mehr Schall und Rauch statt tatsächliche Realität. Die Kamera bekam zahlreiche Updates, sodass mit der Zeit auch wirklich sehr gute und brauchbare Fotos und Videos zustande kamen. Speziell im Videomodus hat BQ in Bezug auf die Audiospur nachgebessert, da die Aufnahmen zuvor in der Qualität und der Aufnahmelautstärke nicht wirklich berauschend waren.
Beim Aquaris X2 nun scheint BQ gelernt zu haben: Einerseits setzt das X2 auf eine überarbeitete Kamera-App, andererseits ist natürlich auch die hardwareseitige Ausstattung mit Dual-Kamera eine grundlegend Andere. Fakt ist: Die neue bzw. überarbeitete Kamera-App macht auf mich einen „freundlicheren“ und „offeneren“ Eindruck, als das beim X / X Pro noch der Fall war. Im Zuge dessen gefällt mir die Navigation innerhalb der App auch deutlich besser. BQ setzt beim X2 nun auf ein Dual-Kamera Setup bestehen aus zwei Sensoren mit jeweils 12 bzw. 5 Megapixel. Beide Sensoren kommen aus dem Hause Samsung und weisen eine Blende von f/1.8 auf. Für gute Fotos soll außerdem ein Dualer Phase-Detection Autofokus in Kombination mit einer Dual-Tone LED-Leuchte sorgen. Der Sinn und Zweck des Dual-Setups wird seitens BQ auf die „Portrait“-Funktion gelegt: Objekte, die vom Fotografen gewünscht angepeilt werden, werden mit dieser Funktion in den Vordergrund gestellt. Dies geschieht durch das gezielte „Entschärfen“ des Hintergrunds, wodurch automatisch nur noch das fotografierte Objekt scharfgestellt ist. Ansonsten ist die Kamera des X2 in der Lage Videos mit maximal 4K Auflösung bei 30 Frames pro Sekunde auf den internen Speicher zu bannen. Ein direktes Speichern der Videos auf die Speicherkarte ist auch weiterhin nicht möglich. Auf der Front des Geräts befindet sich für Selfies eine 8 Megapixel Kamera welche ebenfalls von Samsung produziert wurde. Mit einer Blende von f/2.0 befindet man sich auch hier durchaus auf aktuellem Stand, ein dedizierter Frontblitz sorgt bei schlechten Lichtverhältnissen für eine bessere Ausleuchtung. Besonderen Wert legt BQ bei der Frontkamera auf das sogenannte „SoftNeuro“-Feature: Mit dieser Technologie ist BQ in der Lage, Figuren zu erkennen und zu isolieren und somit im Hintergrund dieser Figuren ebenfalls wieder eine Unschärfe bzw. Tiefe zu erzeugen – analog zum Portraitmodus der Hauptkameras also. SoftNeuro beruht dabei auf der „Deep Learning Inference Engine“ und lernt immer weiter dazu, je öfter die Kamera verwendet wird. Mit anderen Worten: Die Frontkamera des X2 besitzt eine künstliche Intelligenz. In der Praxis funktionierte die Anwendung tatsächlich mit steigender Anzahl an Versuchen / Probeshootings immer besser. Der praktische Nutzen dieser Software liegt dabei auch klar auf der Hand: Wenn ich anstelle von zwei Kameras nur noch eine Kamera mit dieser KI verbauen muss, kann ich den gewonnenen Platz für andere Hardware nutzen.
Die Einstellungsmöglichkeiten im Kamera- und Videomodus:
- Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
- Wechsel zwischen Video- und Fotomodus
- Auslöser
- Google Lens
- Galerie-Shortcut
- Wechsel zwischen Panorama-Funktion, Automatikmodus, Portraitmodus u. manuellen Einstellungsmöglichkeiten
- HDR: On / Off / Auto / HDR Plus
- Selbstauslöser: Aus / 3 Sekunden / 10 Sekunden
- Blitz: Ein / Aus / Auto
- Format Rückkamera: Standard (4:3), Full HD (16:9), Full HD Plus (18:9)
- Format Frontkamera: Standard (4:3), Full HD (16:9), Full HD Plus (18:9)
- Fotoauflösung Rückkamera: 12 Megapixel, 8 Megapixel, 5 Megapixel, 2 Megapixel
- Fotoauflösung Frontkamera: 8 Megapixel, 5 Megapixel, 2 Megapixel
- Videoauflösung Rückkamera: UHD 4K, FHD 1080p, HD 720p
- Videoauflösung Frontkamera: FHD 1080p, HD 720p
- Fotos speichern unter: Telefon / Kamera (Videos werden automatisch und ausschließlich nur auf den Telefonspeicher gesichert!)
- Dateiformat: JPEG, JPEG + DNG
- JPEG-Qualität: Hoch, mittel, niedrig
- Geolocation: Ein / Aus
- Funktion der Lautstärketasten im Kameramodus: Bild aufnehmen / Lautstärke / Zoom
- Funktion der Lautstärketasten im Videomodus: Bild aufnehmen / Video aufnehmen / Lautstärke / Zoom
- Bildschirmhelligkeit beim Öffnen der Kamera automatisch erhöhen: Ja / Nein
- Selfie-Vorschaufenster: Ein / Aus
- Raster: Drittel-Regel, Goldener Schnitt, 1:1, Aus
- Auslöserton: Ein / Aus
- Videostabilisator: Ein / Aus
- Unterbrechungsfreie Aufnahme: Ein / Aus (während der Aufnahme keine Töne u. Vibrationen)
- Normale Aufnahme als HDR speichern: Ein / Aus
- Spiegeleffekt: Ein / Aus
Spezielle Einstellungen im Videomodus:
- LED: Ein / Aus
- Mikrofon: Ein / Aus
- Wechsel zwischen Time Lapse-, Video-, Zeitlupen- und Zeitrafferfunktion
So viel zu den theoretischen Fähigkeiten der Kamera(s). Doch was haben die Dinger in der Praxis drauf? Hat BQ im Vergleich zum X und X Pro auch hardwareseitig nachgebessert? Nun, wenn man sich zunächst mal die aufwändig gestaltete Produktseite des X2 anschaut könnte man meinen, dass der Fokus grundsätzlich eher auf der Portrait-Funktion bzw. der „SoftNeuro“-Technologie liegt. In der Praxis aber schlägt sich das X2 schon bei „normalen“ Fotos erstaunlich gut: Der duale Phase-Detection Autofokus stellt die Aufnahmen sehr schnell und zuverlässig scharf – deutlich besser als das noch beim X Pro der Fall war. Dazu kommt, dass das Gerät jetzt auch im Automatikmodus bereits sehr sehr gute Aufnahmen zustande bringt. Beim X Pro gelang dies meist nur unter Zuhilfenahme des manuellen Modus. Aktiviert man beim X2 hingegen die HDR-Funktion kann man sich zu 95% sicher sein, dass die abzulichtende Szene in guter Qualität auf den Speicher gebannt wird. Zeitweise neigt die Kamera gegebenenfalls dazu, Farben etwas zu stark / zu gesättigt darstellen zu wollen. Laut BQ werden derzeit an der Kamera noch Feinjustierungen vorgenommen, die zeitnah mittels Software-Update implementiert werden sollen. Von einer weiteren Steigerung der Qualität ist also auszugehen.
Was praktisch auch immer recht gut funktioniert hat (vorausgesetzt man hat ein dafür geeignetes Motiv) war die Portrait-Funktion der Hauptkamera: Die Cam benötigt dann ein bisschen mehr Zeit das geschossene Foto zu verarbeiten, die Wartezeit ist aber wirklich minimal und fällt kaum ins Gewicht. Die verbaute Dual-Tone LED-Leuchte ist sehr leuchtstark und kann auch bei vollständiger Dunkelheit Objekte in naher bis mittlerer Entfernung gut zur Geltung bringen (siehe Beispielbilder). Leider scheint die LED bei nahegelegenen Objekten nicht automatisch die Leistung etwas zu reduzieren, was eine Überbelichtung / Blendung der Objekte zur Folge hat. Eventuell bessert BQ hier auch noch nach.
Definitiv nachbessern muss BQ meiner Meinung nach noch bei der Videoaufnahme, konkret bei der Audiospur: Mir persönlich gefällt die Audiospur nicht da diese zu „dumpf“ bzw. zu leise aufgezeichnet wird. Wenn ich das mit Aufnahmen meines Galaxy S7 aus früherer Zeit vergleiche, war der Sound da einfach nochmal „kraftvoller“, „klarer“ und deutlich lauter. Bleibt nur zu hoffen dass diese Beschränkung nicht seitens der Hardware kommt, sondern lediglich an der Software gefeilt werden muss. Nach Rücksprache mit BQ wurde seitens der Ingenieure Wert darauf gelegt, eine möglichst ausgewogene Klangaufzeichnung zu ermöglichen. Eventuell erhalte ich hierzu noch genauere Informationen, die ich Euch dann ggf. aufbereiten kann.
Kurzfazit Kamera: Deutliche Verbesserungen zum X / X Pro, ein Upgrade könnte sich hier durchaus lohnen. Ob das bereits jetzt zum vollen Preis sein muss oder erst in Richtung der ersten Weihnachtsangebote; muss jeder für sich selbst entscheiden.
Akku, Sprachqualität und Empfang:
Akku – dieser Punkt war zugegebenermaßen einer der von mir vermuteten Kritikpunkte, immerhin wurde das Display vergrößert (sowie die Auflösung leicht erhöht) und der Akku im Gegensatz dazu auf demselben Niveau belassen, wie wir das bereits vom Aquaris X und dem X Pro kennen: 3.100 mAh Kapazität, dafür wurde der Schnellladestandard von ehemals Quick Charge 3.0 auf Quick Charge 4+ aufgebohrt. Im Lieferumfang findet sich dementsprechend auch wieder ein Schnellladegerät, welches laut Aufdruck allerdings nur den Quick Charge Standard 3.0 unterstützt. In der Praxis schlägt sich der Akku des X2 (und damit das X2 als Einheit) eigentlich wie bereits im Voraus erwartet: Höherer Verbrauch als beim Aquaris X / X Pro, allerdings immer noch in Maßen und im Bereich von „gut“ anzusiedeln. Mit meinem Aquaris X Pro war es teilweise möglich, mit 70% Restakku abends zu Bett zu gehen. Das X2 pendelte sich im Testzeitraum (knapp drei Wochen) immer so zwischen 40 – 50% am Abend ein, wobei ich dazu sagen muss dass das X2 in diesem Zeitraum logischerweise auch deutlich häufiger und intensiver genutzt wurde, als das bei meinem „alten“ X Pro der Fall war. Das tägliche Nutzungsprofil gestaltete sich ungefähr immer wie folgt: Displayhelligkeit auf automatisch, Mobilfunkverbindung und Datenmodus an, Netzwahl automatisch (meist auf LTE), WLAN dauerhaft aktiviert, Push-Mail Empfang von drei Mailkonten sowie täglich in etwa 30-45 Minuten Telefonate. Zwischendrin normale Nutzung im mobilen Internet, Kalender, WhatsApp, etc. Mit einer „normalen“ Nutzung des X2 dürfte man nach der ersten Zeit des „Befummelns“ auf ca. 60% Restkapazität am Ende des Tages kommen. Zur Not ist also eine Laufzeit von zwei Tagen pro Akkuladung absolut im Bereich des Möglichen. Wenignutzer dürften sogar durchaus auch in Richtung drei bis vier Tage denken, zumal der Akkuverbrauch bekanntlich mit der ein oder anderen Software-Optimierung auch noch verbessert werden kann / wird.
Diese „Einbußen“ würde ich im Vergleich zum Aquaris X bzw. X Pro immer wieder in Kauf nehmen: Zu Gunsten des größeren Displays, zu Gunsten der (bei leistungsintensiveren Apps) stärkeren Performance des Prozessors und ja, auch zu Gunsten des moderneren Gesamtdesigns des Smartphones.
In Sachen Sprachqualität hinterlässt das X2 einen positiven Eindruck: Der Gesprächspartner kam sowohl beim Telefonat über die Hörmuschel als auch über den Lautsprecher natürlich und klar herüber, die Lautstärke während Telefonaten geht absolut in Ordnung. Selbst in lauteren Umgebungen dürfte das Gerät im Freisprechmodus noch einigermaßen wahrnehmbar sein, auch wenn eine Audiowiedergabe leider nur über den Hauptlautsprecher an der Unterseite erfolgt – die Hörmuschel wird (im Gegensatz zu Telefonaten) nicht zur Wiedergabe genutzt. Etwas gedämpfter ist der Eindruck beim Empfang, auch wenn das unter Umständen vielleicht auch noch in der Software begründet sein könnte. Das X2 machte während des Testbetriebs das ein oder andere Mal ein Hüpfer von LTE zu 3G und wieder zurück. Auch die Anzeige innerhalb eines Netzes war recht springfreudig, sodass von jetzt auf gleich von vollem Empfang auf minimalen Empfang gewechselt wurde. Das Gute an der ganzen Sache: Es dürfte sich dabei lediglich um Optimierung im Software-Bereich handeln, sofern nötig (könnte ja auch mit regionalen Schwankungen im Netz zusammenhängen). Fakt ist, dass es kein einziges Mal zu Verbindungsabbrüchen oder –störungen in Zusammenhang mit dieser springfreudigen Anzeige kam.
Media- & Musikplayer:
Wer ab Werk nicht zwingend den googleeigenen Musikplayer „Google Music“ nutzen möchte, dürfte sich im Dschungel der Drittanbieter-Anwendungen zunächst schwer tun. Es gibt massig Freeware und mindestens genauso viele kostenpflichtige bzw. upgradepflichtige Programme. Ich nutze privat in der Regel den VLC Player, welcher sowohl Videos als auch Audiodateien problemlos abspielen kann. Unter anderem genau deshalb ist das meine favorisierte Lösung. Hinzu kommt, dass das Programm absolut kostenlos ist und im Funktionsumfang teilweise genauso viel (oder mehr) kann als manch ein kostenpflichtiges Programm aus dem Play Store.
Wir beginnen bei der Wiedergabe von Videos: Nach dem Starten des Players und der Auswahl der gewünschten Wiedergabe (Video oder Audio) listet das X2 sogleich alle auf dem Gerät und der Speicherkarte befindlichen Dateien auf. Die Darstellung der Files erfolgt dabei mit Thumbnail (also Vorschaubild); die weiteren Informationen zur jeweiligen Datei (Titel, Interpret, Dauer, Auflösung, etc.) wird bereits auf den Vorschaubildern angezeigt, sodass eine problemlose Orientierung keinen Mehraufwand darstellen sollte. Nach einem Klick auf den entsprechenden Titel beginnt die Wiedergabe zunächst im Hochformat, was sich mit einem Dreh des Geräts ins Querformat entsprechend anpassen lässt. Der Wiedergabebildschirm bietet fortan folgende Einstellungsmöglichkeiten, ohne in die tiefen des Menüs vordringen zu müssen:
- Bildschirm sperren (um ungewollte Eingaben zu verhindern)
- Untertitel auswählen / herunterladen
- Play / Pause
- Menü
- Seitenverhältnis
Die Lautstärke, Displayhelligkeit als auch das Vor- und Zurückspulen innerhalb eines Videos lässt sich dabei ebenfalls bequem über den Wiedergabebildschirm erledigen, auch wenn es hierfür keine speziellen Buttons oder Ähnliches gibt. Diese Funktionen bekommt man allerdings nach dem ersten Start des VLC Players in einem Kurz-Tutorial erklärt. Absolut empfehlenswert, um die vollumfänglichen Funktionen des Players auch nutzen zu können. Wählt man das oben aufgeführte „Menü“ an, gelangt man in die tiefere Menüebene des Players. Auch hier befinden sich weitere, nützliche Funktionen die mittels Einblendung auf dem Wiedergabebildschirm nach dem Klick auf den „Menü“-Button visualisiert werden – bei laufender Wiedergabe.
- Ruhemodus
- Wiedergabegeschwindigkeit
- Zu gewähltem Zeitpunkt innerhalb des Videos springen
- Equalizer: Flat, Classical, Club, Dance, Full Bass, Full Bass and Treble, Full Treble, Headphones, Large Hall, Live, Party, Pop, Reggae, Rock, Ska, Soft, Soft Rock, Techno, Individuell (konfigurierbares Profil)
- Visualisierung ausblenden u. nur Audiospur wiedergeben
- Untertitelverzögerung regulieren
- Audioverzögerung regulieren
- Bild-in-Bild Modus aktivieren: Wiedergabe wechselt in kleinen Bildschirm, sodass parallel zur Wiedergabe andere Aktionen ausgeführt werden können
- Wiederholungsmodus festlegen
- Audio-Digital Ausgabe aktivieren / deaktivieren
Die Wiedergabe selbst fällt sowohl in Hinblick auf die Visualisierung als auch die Audioausgabe äußerst positiv aus: Dank der enormen maximalen Helligkeit des Displays dürften auch Videosessions im Freien bei direkter Sonneneinstrahlung kein Problem darstellen. Dazu kommt, dass BQ dem Aquaris X2 zwei wirklich gute und lautstarke Lautsprecher spendiert hat: Der Klang kann auf die maximale Lautstärkestufe gesetzt werden, ohne dass es zu irgendwelchen Verzerrungen oder schief klingenden Elementen kommt. Gut – so wirklich viel Bass liefern die beiden Speaker nicht, aber das verlangt ja auch niemand; mir ist eine hohe maximale Lautstärke und ein gutes Klangbild da wichtiger. Beides gelingt BQ hier erstaunlich gut – bravo!
Und damit kommen wir auch schon zum Musikplayer. Die Art und Weise des Aufrufens gleicht dem Videoplayer, nur das eben die andere Kategorie innerhalb der App angewählt wird. Im Anschluss daran hat der Nutzer weitere Möglichkeiten, sich die Anzeige der Songs entsprechend nach den eigenen Wünschen darstellen zu lassen:
- Künstler
- Alben
- Lieder
- Genres
- Wiedergabelisten
- Voriger Song
- Pause / Play
- Nächster Song
- Wiederholungsmodus
- Shuffle-Modus
Tiefer gehende Einstellungsmöglichkeiten bekommt der Nutzer mit einem Klick auf die drei vertikalen Punkte oben rechts dargestellt:
- Ruhemodus
- Wiedergabegeschwindigkeit
- Zu gewähltem Zeitpunkt innerhalb des Songs springen
- Equalizer: Flat, Classical, Club, Dance, Full Bass, Full Bass and Treble, Full Treble, Headphones, Large Hall, Live, Party, Pop, Reggae, Rock, Ska, Soft, Soft Rock, Techno, Individuell (konfigurierbares Profil)
- Wiedergabeliste erstellen
- Audio-Digital Ausgabe aktivieren / deaktivieren
Bei der Wiedergabe selbst (Klangbild u. Lautstärke) unterscheiden sich Video- und Audiomodus erfreulicherweise nicht: Auch hier glänzt das X2 mit hoher Lautstärke und ausgewogenem Klang. Ich bin wirklich begeistert, wie man sich da bei BQ gemausert hat. Man hat die Audio-Affinität ja eigentlich schon seit der M-Serie immer wieder mit auf der Homepage als Key-Argument aufgeführt – fortgeführt über das X5 Plus und das X bzw. X Pro. So wirklich „gut“ und „überzeugend“ ist das aber meiner Meinung nach erst beim X2 gelungen – immer auf das Gesamtbild (Wiedergabe drahtlos mittels BT-Headset, über Draht mittels kabelgebundenem Headset und drahtlos über die Lautsprecher des Endgeräts) bezogen.
Verbindungen & Anschlüsse:
Nun wären wir an einem Punkt angelangt, an dem ich persönlich wirklich von BQ enttäuscht war bzw. bin. Wobei es diese Äußerung eigentlich auch nicht wirklich zu 100% korrekt trifft, denn neben der Enttäuschung ist da vor allem auch Unverständnis. Unverständnis darüber, dass man in „älteren“ Smartphones (konkret: Aquaris V und V Plus) Technik einbaut die auf Stand der Zeit ist, diese Technik dann aber in den Flaggschiffmodellen (!) einspart. Wo liegt da bitte die Logik? Konkret geht es mir natürlich um die nicht vorhandene LTE Band 8 Kompatibilität. Die Einen mögen mich jetzt für das Geschriebene verdammen, die Anderen werden höchstwahrscheinlich froh darüber sein, dass jemand die Thematik aufgreift. Da ich persönlich Wert darauf lege in einem Flaggschiffmodell zu Flaggschiffpreisen auch Flaggschifftechnik verbaut zu bekommen und LTE-Bänder heute dazu dienen die Grundfunktionen eines Smartphones nutzen bzw. ausführen zu können; möchte ich das Thema nicht unausgesprochen lassen. Klar, bisher hat nur die Telekom angekündigt Band 8 auszubauen und auch nutzen zu wollen; allerdings dürfte das bei allen anderen Providern nur eine Frage der Zeit sein, wann der Ausbau erfolgt – und eben nicht nur „ja“ oder „nein“. Durch Band 8 erhofft sich die Telekom einerseits eine Entlastung in Ballungsgebieten (Aufteilung von mehreren Nutzern auf dann verschiedene bzw. mehrere Frequenzen möglich – dadurch weniger Last pro „Frequenz“), andererseits – und das ist für mich fast das deutlich schwerwiegendere Argument – lassen sich mit Band 8 auch Gebiete erschließen, die bisher vielleicht noch gar nicht in den Genuss von LTE-Funktionalität gekommen sind. Warum? Bisher war es für LTE nötig, spezielle Funkstandards auf die Sendestationen zu platzieren. Band 8 nutzt aber eine Frequenz, die bereits über den normalen GSM/EDGE Betrieb abgedeckt wird, sodass jede beliebige Basisstation also in der Lage dazu wäre, auf LTE-Betrieb zu schwenken bzw. diesen zusätzlich zur Verfügung zu stellen. Traurig, dass man bei BQ offenbar nicht so weit denkt und nur den spanischen Markt im Auge hat – dort spielt Band 8 nämlich bis dato überhaupt gar keine Rolle.
Update Ende Juni 2018: BQ hat mittlerweile offiziell bestätigt, dass sowohl das X2 als auch das X2 Pro mittels OTA-Update folgende Funktionen noch spendiert bekommen werden:
- LTE Band 8
- VoLTE
- VoWLAN
Neben der traurigen Geschichte um Band 8 bietet das X2 allerdings alles, was man von einem Mittelklasse-Smartphone heut zu Tage so erwarten darf:
- 4G (Cat. 6): Bänder 1 / 3 / 7 / 20 (Frequenzen: 2100 / 1800 / 2600 / 800 MHz)
- 3G: 2100 / 1900 / 850 / 900 MHz
- 2G: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
- GPS / GLONASS / GALILEO
- WiFi 802.11 b/g/n/ac Dual-Band – 2,4 + 5 GHz
- NFC
- Bluetooth 5.0, aptX
- USB Typ C DisplayPort
- Dual Nano-SIM (Hybrid-Slot)
- 3,5 mm Klinkenbuchse
- Micro SD Speicherkartenslot
Grundsätzlich froh kann man ja heute schon sein, wenn ein Hersteller die 3,5mm Klinkenbuchse nicht streicht – glücklicherweise legt BQ weiterhin Wert auf diese und verbaut die Buchse jetzt neuerdings an der Unterseite des X2.
Absolut erfreulich ist die Tatsache, dass BQ dem X2 einen Typ C USB Anschluss mit DisplayPort-Funktionalität spendiert. Dadurch ist es möglich, über die USB-Buchse das Gerät nicht nur zu laden und Daten austauschen zu können, es lassen sich auf Signale für Audio und Video senden. Damit lassen sich dann beispielsweise externe Monitore oder auch DVD-Player an das X2 anschließen.
Im Testbetrieb des X2 ist mir im Bereich der WLAN-Aktivität aufgefallen, das ab und an gerne mal die WLAN-Verbindung verloren geht. Dies geschieht unregelmäßig und war bis dato für mich auch nicht reproduzierbar. BQ weiß um WLAN-Verbindungsprobleme Bescheid und wir diese mit dem bzw. einen der nächsten Software-Fixes patchen.
Extras:
Kalender:
Vorinstalliert ist logischerweise die Google Kalenderanwendung, wenngleich der Nutzer hier wieder jede beliebige App aus dem Play Store nutzen kann. Mir persönlich bietet der Google Kalender einen ausreichenden Funktionsumfang und eine angenehme Optik, weshalb ich mich nun nachfolgend auch auf diese App beziehe:
Nach dem Aufrufen der Kalender-Anwendung sieht der Nutzer auch sofort die von ihm favorisierte Anzeige der Tage/Wochen/Monate. Ab Werk hat man hier die Wahl zwischen folgenden Anzeigemodi: Terminübersicht, Tag, 3 Tage, Woche und Monat. Die von mir genutzte Monatsansicht bietet einerseits den Vorteil, dass man schlicht und ergreifend eben den ganzen Monat im Blick hat und dementsprechend nach vorne planen oder auch nach hinten zurückschauen kann. Zudem werden bereits hinterlegte Termine mit der jeweiligen Terminfarbe am entsprechenden Tag dargestellt. Mittels Klick auf den Tag (bzw. den Termin) öffnet sich die Detailübersicht. Bei der Anlage von neuen Terminen bietet das X2 wieder die drei Modi „Ziel“, „Erinnerung“ und „Termin“, welcher dem Namen nach auch den klassischen Termin wiederspiegelt. Bei dessen Anlage hat der Nutzer folgende Individualisierungsmöglichkeiten:
- Titel
- Ganztägig: Ja / Nein
- Beginn am **.**.**** um **.** Uhr
- Endet am **.**.**** um **.** Uhr
- Ort hinzufügen
- Benachrichtigung hinzufügen
- Gäste einladen
- Standardfarbe
- Notiz hinzufügen
- Anhang hinzufügen
Grundsätzlich also alles da, was man zwingend benötigt. Wer zusätzliche Informationen zu hinterlegen hat muss entweder die bestehenden Felder nutzen (das Notizfeld beispielsweise) oder alternativ auf eine Kalender-App eines Drittanbieters umschwenken.
Radio:
BQ gehört zu den wenigen Herstellern, die ab Werk tatsächlich noch ein FM-Radio einbauen und dem Nutzer damit größtmögliche Vielfalt in Sachen Audio bieten. Ich selbst nutze die Radio-Funktion mindestens genauso häufig wie die Musik-Funktion, da ich ab und an auch mal Lust auf ein bisschen Abwechslung fern ab meiner sonst favorisierten Musik-Genres habe. Da ist so ein integriertes Radio ganz praktisch. BQ selbst ist auf die Kontinuität in Bezug auf das Radio auch stolz, zumindest war das der Produktpräsentation im Mai zu entnehmen: Die Implementierung der Technik ist eine besondere Herausforderung, da Komponenten des Radios bei ungeschickter bzw. falscher Platzierung die allgemeinen Funk- und Audioeigenschaften eines Smartphones negativ beeinflussen können. Umso lobenswerter die Tatsache, dass man sich da in Spanien nicht lumpen lässt.
Am grundsätzlichen Aufbau des Radios hat sich hingegen nichts geändert: Nach dem ersten Start und dem Verbinden eines kabelgebundenen Headsets mittels 3,5 mm Klinkenbuchse (das Headset dient als Radio-Antenne) kann der Nutzer mit der Sender-Suche beginnen. Diese kann wahlweise über alle Kanäle oder gefiltert nach speziellen Musikrichtungen erfolgen. Aus der später dann aufgeführten Senderliste lassen sich im Homebildschirm des Radios bis zu sieben Favoriten in der Fußzeile speichern und so mittels einem Fingertipp aufrufen. Unabhängig davon kann natürlich auch eine Frequenz manuell angewählt oder über die Senderliste aufgerufen werden.
Die Wiedergabe erfolgt dann wahlweise über das angeschlossene Headset oder die integrierten Lautsprecher. Auch hier zeigt das X2 was es kann und bringt die Audiosignale lautstark und mit klarem Klang zu Gehör. Die meisten Geräte mit Radio sind bei der Lautsprecher-Wiedergabe eher etwas leiser als bei normalen Audiodateien – auf das X2 trifft das nicht zu; sehr schön! Über das Menü lassen sich dann noch weitere recht nützliche Einstellungen wie beispielsweise ein Ruhemodus oder die Aktivierung / Deaktivierung von Ausweichfrequenzen festlegen. Auf Wunsch kann das Radioprogramm auch mittels Tonaufnahme mitgeschnitten werden – auf Wunsch nur durch den verfügbaren Speicherplatz begrenzt.
Gut zu wissen: Bei der Nutzung des Radios ist mir aufgefallen, dass das Gerät bspw. beim Sender-Scan oder auch beim späteren Wechseln zwischen als Favorit gespeicherten Sendern immer wieder eine Headup-Notification im Display einblendet, den entsprechenden Benachrichtigungssound abspielt und gleichzeitig vibriert. Dabei handelt es sich um einen Bug, welcher dem BQ-Team bereits bekannt ist. Auch hier wird in Kürze ein Fix zu erwarten sein.
Fingerabdruckscanner:
BQ platziert den Fingerabdruckscanner wie gewohnt wieder auf der Rückseite – und zwar wieder vertikal mittig vom Gerät und horizontal im oberen Gerätedrittel. Damit lässt sich der Sensor super bequem mit dem oder den Finger(n) erreichen. Dieser reagiert im Vergleich zum Aquaris X / X Pro nochmal deutlich schneller und mindestens genauso zuverlässig in Sachen Erkennungsrate. Leider lassen sich über das Hinterlegen von verschiedenen Fingern immer noch keine individuellen Funktionen wie beispielsweise das Starten einer bestimmten Anwendung hinterlegen. Das dürfte aber auch schlichtweg daran liegen, dass wir es ganz einfach mit einem Android One System zu tun haben und damit viele „überflüssige“ Aktionen nicht integriert sind.
Notification LED:
Wie alle BQ-Smartphones bietet glücklicherweise auch das X2 bzw. X2 Pro wieder eine Notification-LED, welche – zusätzlich zum Inaktivitätsdisplay von Google – über verpasste Ereignisse informieren kann. Die Spezialität von BQ ist hierbei, dass es nicht einfach „nur eine LED“ ist, sondern diese vom Nutzer bis ins letzte Detail individualisierbar ist. Neben einer Farbzuordnung pro Anwendung ist es auch möglich das Blinkmuster bzw. die –frequenz individuell festzulegen. Diese Möglichkeit finde ich persönlich einfach immer noch super praktisch und sehe ich als großen Vorteil von BQ Smartphones. Neu ist beim X2 / X2 Pro hingegen die Positionierung der LED: Aquaris X und X Pro hatten die LED noch links oben neben der Hörmuschel sitzen – also quasi die altbekannte Stelle für eine solche LED. Mit dem X2 und dem X2 Pro geht BQ nun einen in Teilen anderen Weg: Die LED wird nämlich unter das Display verlagert und sitzt quasi oberhalb der 3,5 mm Klinkenbuchse (leicht rechts versetzt) recht nahe am Randbereich des Smartphones. Eine eher ungewohnte Stelle die bei mir anfänglich durchaus auch dafür gesorgt hat, dass ich das Smartphone nach dem Entnehmen aus der Hosentasche erstmal falsch herum gehalten habe, da eben bislang alle LED’s bei meinen Smartphones immer oben waren. Daran gewöhnt man sich aber relativ schnell und im praktischen Alltag finde ich die neue Positionierung sogar besser. Mein Gerät liegt häufig neben mir auf dem Tisch und wenn man die LED da „näher“ an sich dran hat ist das ja jetzt nicht unbedingt etwas Schlechtes.
Fazit:
BQ hat es mit dem X2 geschafft, mich von anfänglicher Skepsis gegenüber dem X2 hin zur leichten Begeisterung zu überzeugen. Doch warum Skepsis? Nun – im Großen und Ganzen halten sich die Änderungen doch in Grenzen: Die Designsprache ist nahezu unverändert (wenn man vom neuen Seitenverhältnis des Displays mal absieht), die Kamera steht jetzt mit einem hässlichen „Hubbel“ aus dem Gehäuse heraus und von den großen Versprechen von BQ auf deren Homepage ist man mittlerweile auch ein bisschen abgestumpft.
Zitat BQ: „Wir haben die Stadt nicht plakatiert. Wir haben keine Leuchtreklame am Alexanderplatz. Wir verzögern keine Filmvorführungen. Wir haben keine It-Girls, wir glauben an Tech-Girls. Wir haben noch nicht einmal diese Schachtel verziert, weil es uns nur um den Inhalt geht. Mehr brauchen wir nicht, um dich zu überzeugen.
Wir laden dich zur #ExperienceX2 ein.“
Dieses obige Zitat befindet sich auf der Verpackung des X2 und ganz ehrlich: Noch nie (wirklich noch nie) hat es ein Hersteller in meinen Augen geschafft, ein Produkt besser zu beschreiben als BQ es mit dieser Äußerung getan hat.
Bereits nach dem ersten Auspacken schmiegt sich das Aquaris X2 mit seinen hochwertigen Materialien aus Gorilla Glass 3, Metall und Kunststoff angenehm in die Hand. Das sehr helle, knackscharfe und brillante Display überzeugt bereits während dem Einrichtungsprozess und erweist sich auch später im Alltag als zuverlässiger und leuchtstarker Begleiter, dessen Blickwinkelstabilität gar schon beängstigend wirkt. Diverse kleinere Änderungen am Gerät selbst (Notification LED jetzt bspw. unten am Gerät und nicht oben, Klinkenbuchse an der Unterseite statt oben) fallen erst beim zweiten Blick auf und offenbaren auf einmal doch mehr Änderungen, als man zunächst vielleicht erwartet hätte. Dazu kommen Änderungen, die man nicht sieht aber durchaus hört: BQ setzt mit dem X2 erstmals auf Stereo-Lautsprecher. An der Positionierung des Hautlautsprechers an der Unterseite hat sich nichts geändert, neu hingegen ist aber die Zuschaltung der Hörmuschel als zweiten Lautsprecher. Gepaart mit einer sehr hohen und klaren Wiedergabe stellt das X2 hier eine klare Verbesserung gegenüber des Aquaris X dar. Ebenfalls nicht zu sehen – aber zu spüren – ist die höhere Leistung des Prozessors: Ein Snapdragon 636 verrichtet im Aquaris X2 seinen Dienst und dieser kann – dank Kryo Struktur – bei einer Taktung von 1,8 GHz um ca. 30% mehr leisten, als der Snapdragon 626 im Aquaris X. Als wäre das nicht schon genug, wurde die Energieaufnahme um die gleiche Rate gesenkt, wodurch ein sparsamerer Betrieb und damit akkuschonendes Arbeiten bzw. Spielen möglich ist. Im normalen Alltag fällt der Unterschied Snapdragon 626 vs. 636 eigentlich nicht wirklich auf. Bei aufwändigeren 3D-Anwendungen aber zeigt sich der Unterschied recht deutlich.
Ebenfalls überzeugt hat mich BQ mit dem allgemeinen Kamera-Setup: Sowohl die Hard- als auch die Software machte im Test einen sehr ausgereiften und qualitativ guten Eindruck. Hier oder da besteht noch das ein oder andere kleine Software-Problemchen, BQ weiß um diese aber bereits Bescheid und verspricht zeitnahes Patchen mittels OTA-Updates.
Etwas skeptisch bin ich ja noch bezüglich Android One: Das X2 ist seit Juni auf dem Markt und von schnellen Sicherheitsupdates habe ich bisher leider noch nix gemerkt – das Gerät ist auf Patchstand „Mai 2018“. Mal schauen, wie sich das in naher Zukunft entwickelt…
Mein persönlicher Eindruck: Hätte das Aquaris X auch schon einen Snapdragon 660 spendiert bekommen, wäre das Gerät ganz klar mein nächster Kauf. Da dieser Prozessor aber nur beim X2 Pro zum Einsatz kommt (und dann die schöne und hochwertige Polycarbonat-Rückseite – das ist ernst gemeint! – durch Glas ersetzt wird) und das X2 Pro im Allgemeinen teurer wird (die silberne Version wäre ja mein Traum… ), wird ein privater Kauf des Geräts wohl noch ein bisschen hinausgezögert. 519,- €uro für das X2 Pro in 128/6 ist mir einfach too much. Der Preispunkt des Aquaris X2 ist mit 319,90 €uro in der 32/3 Version durchaus vertretbar und marktgerecht.
Vorteile:
- Gewohnt leuchtstarkes und natürliches 5,65“ Display im 18:9 Seitenverhältnis
- Qualitativ sehr gute Kamera verbaut, Videomodus (Audio) verbesserungswürdig – siehe „Nachteile“
- Schneller und zuverlässiger Dual-Phase-Detection Autofokus
- Extrem helle und natürlich ausleuchtende Dual-Tone LED-Leuchte
- Das Gerät liegt – auch aufgrund der hochwertigen Materialwahl – sehr angenehm und gut in der Hand. Man möchte es eigentlich kaum aus den Händen legen.
- Qualitativ hochwertige sowie laute Lautsprecher (Unterseite u. Hörmuschel)
- Android One mit Major- und Sicherheitsupdategarantie
- Speicherkartenslot
- 3,5 mm Klinkenbuchse
- Quick Charge 4+ fähig
- Konfigurierbare Notification LED unterhalb des Displays
Nachteile:
- Fehlendes Band 8 beim LTE-Standard – HINWEIS: Mit Stand Juni 2018 hat BQ angekündigt, Band 8 mittels Software-Update nachzuliefern. Bis dies allerdings geschehen ist, bleibt der negative Punkt hier bestehen.
- Ab Werk fehlende Unterstützung für VoLTE und VoWLAN – HINWEIS: Mit Stand Juni 2018 hat BQ angekündigt, VoLTE und VoWLAN mittels Software-Update nachzuliefern. Bis dies allerdings geschehen ist, bleibt der negative Punkt hier bestehen.
- „nur“ IP52 Zertifizierung – IP 67 oder gar 68 wäre schön gewesen
- Die Dual-Tone LED scheint beim Fotografieren von nahegelegenen Objekten immer noch auf voller Leistung zu arbeiten, was eine Überbelichtung / Blendung der Objekte zur Folge hat. Ggf. wird das mittels Software-Update seitens BQ noch nachgebessert. Gleiches gilt für die zeitweise „Übersättigung“ von Farben – BQ ist sich der Problematik bewusst und patcht zeitnahe.
- Verbesserungswürdige Audioaufnahme bei selbstgedrehten Videos: BQ betont zwar, dass besonderen Wert auf eine gleichmäßige Audiospur gelegt wurde. Vergleiche ich aber Aufnahmen des X2 bspw. mit dem Galaxy S7 hat das Galaxy die Nase deutlich vorne. Der Sound wirkt stimmiger, kraftvoller und vor allem lauter.
- Auf der Front des Geräts hätte man – bspw. durch das Weglassen des BQ-Logos unterhalb des Displays – noch etwas mehr Screen-to-Body Ratio rausholen können
- Hybrid SIM- und Speicherkartenslot anstelle von separatem Speicherkartenslot UND Dual-SIM Slot.
- Im Vergleich zu den Vorgängermodellen extrem gesteigerter SAR-Wert
- Das Gerät hat mit der Auslieferung noch den ein oder anderen Software-Bug (siehe Testbericht – Radio bzw. WLAN-Aktivität). BQ war allerdings in der Vergangenheit immer sehr bemüht, diese Problemchen recht zeitnah mittels Updates zu fixen. Gleiches ist auch beim X2 / X2 Pro zu erwarten; die BQ-Ingenieure wissen bereits um die Probleme und arbeiten an einem Update
- Das X2 wurde Anfang / Mitte Juni veröffentlicht, jetzt haben wir Anfang Juli. Es ist noch kein offizielles Zubehör von BQ erhältlich, speziell eine Hülle hätte ich mir im Falle eines Kaufs des X2 / X2 Pro schnellstmöglich gewünscht da das Gerät aufgrund der hervorstehenden Kamera nicht eben auf dem Tisch aufliegt und beim Tippen entsprechend herumwackelt. BQ sollte dringend an der rechtzeitigen Verfügbarkeit des Zubehörs arbeiten – das Problem bestand bei der X-Serie auch schon.
Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 geschossen:
Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 geschossen Teil 1(RAR-Archiv, 256,95 MB):
Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 geschossen_Teil 1.rar beim Filehorst - filehorst.de
Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 geschossen Teil 2(RAR-Archiv, MB):
Bilder, mit dem BQ Aquaris X2 geschossen_Teil 2.rar beim Filehorst - filehorst.de
Videos, mit dem BQ Aquaris X2 gedreht (Youtube-Links):
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