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Testbericht BQ Aquaris X – Evolution statt Revolution:
Im März hat der spanische Hersteller „bq“ seine beiden neuen Flaggschiffe präsentiert und damit für reichlich Aufsehen gesorgt. Das „Aquaris X“ und das „Aquaris X Pro“ treten die Nachfolge des „Aquaris X5 Plus“ an – und genau in dieser Nomenklatur haben wir schon die erste potenzielle Verwirrungs- bzw. Verwechslungsgefahr. Anstatt bspw. ein X6 zu präsentieren, entscheidet sich bq stattdessen für einen anderen Weg und legt die X-Reihe mit der schlichten Bezeichnung „X“ und „X Pro“ – namenstechnisch gesehen – komplett neu auf. Weniger neu hingegen ist die Optik der beiden Geräte; bq lehnt sich da nämlich fast 1:1 am Vorgänger an – zumindest ist das der Eindruck, wenn man die Geräte erstmal nicht live sondern lediglich digital begutachten kann. Dass das in der Realität nicht ganz zutrifft, werdet Ihr nachher noch ausführlich nachlesen können. Ich möchte Euch hier lieber nochmal weiter ausführen, warum die beiden Geräte so kontrovers diskutiert werden. Als weiteren Punkt hätten wir da nämlich noch den Prozessor sowie die Grafikeinheit der beiden Geräte: Sowohl der kleine Bruder als auch das Topmodell setzten mit einem Snapdragon 626 auf einen der aktuellsten Octa-Core Prozessoren aus dem Hause Qualcomm. Hatte das X5 Plus also noch einen Snapdragon 652 verbaut, machen wir beim X und X Pro einen vermeidlichen Schritt zurück zum 626er Prozessor. Doch auch dieser erste Eindruck kann im Praxistest zumindest teilweise relativiert oder gar vollständig eliminiert werden, zumindest im Hinblick auf den Prozessor. Bei der Grafikeinheit lässt sich der negative Aspekt abstreiten; dieser ist definitiv „schlechter“ als beim X5 Plus (wobei das Meckern auf hohem Niveau ist – wenn man nicht gerade Hardcore-Gamer ist, merkt man den Unterschied wohl kaum). Weiter geht’s mit der „Kritik“: Beim Prozessor durften noch beide Modelle auf dieselbe Hardware zurückgreifen – bei der Kamera hingegen macht bq einen klaren Cut und kapselt die beiden Modelle voneinander ab. Das Aquaris X setzt mit dem Sony IMX298 auf denselben Sensor, den wir schon vom X5 Plus kennen: 16 Megapixel, f/2.0 Blende, Phase-Detection Autofokus und ein Dual-Tone LED-Licht sollen das Fotografenherz höher schlagen lassen. Das X Pro hingegen bekommt einen Sensor mit „nur“ 12 Megapixeln spendiert. Aber wie passt das zusammen? Nun, angeblich soll es sich bei diesem Sensor um denselben – oder einen extrem vergleichbaren – Sensor handeln, den Samsung beim Galaxy S7 einsetzt: DualPixel-Technologie, f/1.8 Blende und ebenfalls ein Phase-Detection Autofokus sowie ein Dual-Tone LED-Licht sollen den Liebhabern von Bildern und Videos zu noch besseren Ergebnissen verhelfen.
Außer diesen Unterschieden gibt’s noch weitere (eher „kleinere“) technische Unterschiede, auf die ich ggf. in einem Test des X Pro näher eingehen werde. Hier möchte ich mich nun voll und ganz auf das Aquaris X konzentrieren. Für mich selbst ist der Test besonders spannend, da mich gegenwärtig ein X5 Plus als Daily-Driver begleitet und ich so natürlich den direkten Vergleich antreten kann. Lohnt es sich überhaupt für einen X5 Plus Nutzer, das X anzuschaffen? Oder ggf. doch gleich zum X Pro greifen? Oder gar keines dieser Phones anschaffen und weiter mit dem X5 Plus durch die Welt gondeln?
Viele Fragen, die ich Euch nun nachfolgend etwas näher beantworten möchte – eventuell hilft Euch dieser Test ja bei der Entscheidung zum richtigen Gerät.
Viel Spaß beim Schmökern!
Achja – hier noch eine von mir erstellte Übersicht, welche die Unterschiede zwischen Aquaris X5 Plus, Aquaris X und Aquaris X Pro verdeutlichen sollen – vllt. hilft das ja bei der ein oder anderen Kaufentscheidung:
Spezifikationen des BQ Aquaris X:
Lieferumfang:
Findet man bei vielen Smartphone-Herstellern heut zu Tage ein immer recht vollständiges Zubehör-Paket vor, war bq bisher eher für das Gegenteil bekannt: Bis zum X5 Plus und den Modellen der U-Serie zeichnete sich der spanische Hersteller immer eher durch Sparsamkeit und Umweltschutz aus. Das hatte zur Folge, dass der Käufer eines der Geräte zwar prinzipiell nutzen konnte; allerdings musste immer noch mindestens ein Steckdosenadapter dafür vorgehalten bzw. dazugekauft werden. Heut zu Tage wohl kein Problem; der Großteil der Smartphone-Nutzer dürfte sowieso noch etliche Kabel zu Hause auf Halde liegen haben. Etwas schwerer könnte da schon die Tatsache wiegen, dass man auch in Sachen „Audio“ (genau genommen beim Punkt „Headset“) auf Zubehör verzichten musste.
Nun – zumindest einen kleinen Fortschritt kann man vermelden: bq liefert ab dem X bzw. dem X Pro nun auch einen Steckdosen-Adapter mit. Grund hierfür ist nicht, dass man auf einmal keine Rücksicht mehr auf die Umwelt nimmt oder nun gar Krösus bei bq auf dem Chefsessel sitzt – viel mehr sind praktische Gründe dafür verantwortlich: Sowohl das X als auch das X Pro lassen sich mit Qualcomms „Quick Charge 3.0“ Technologie mit Leben füllen – da dieser Standard aber eine entsprechende Hardware voraussetzt, packt bq jetzt eben den Steckdosenadapter zusätzlich ins Paket.
Der detaillierte Lieferumfang des X sieht daher wie folgt aus:
Wie Ihr nun sehen könnt: Der Punkt des fehlenden Headsets besteht noch immer; allerdings lässt sich darüber tendenziell wohl leichter hinwegsehen, als über einen fehlenden Steckdosenadapter. Grundsätzlich ist alles an Zubehör im Karton enthalten, um erstmal sorgenfrei in den Alltag mit dem neuen Gerät starten zu können.
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Ehrlich gesagt freue ich mich auf diesen Punkt am meisten beim Test des Aquaris X. Die Geräte von bq waren ja eigentlich schon immer recht solide und gut verarbeitet und waren auch optisch auf aktuellem Stand, auch wenn man in Bezug auf Displayränder & Co. mit Sicherheit auch andere Ansichten vertreten kann. Die Gründe für meine Vorfreude möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten; dennoch möchte ich das X zunächst etwas näher beschreiben:
Auf der Front des X besticht – wie gewohnt – das 5,2“ Display mit Full HD Auflösung. Im Vergleich zum X5 Plus ist das Display um 0,2“ gewachsen, wobei die eigentlichen Abmessungen des gesamten Geräts nahezu identisch sind – ergo hat sich das Display-zu-Gehäuse Verhältnis etwas verbessert. Unterhalb des Displays befinden sich die von Android allgemein bekannten Sensortasten, welche die Funktionen „letzte Anwendungen“ (bzw. ein langer Druck bewirkt den Split-Screen mit Darstellung von zwei Anwendungen zur gleichen Zeit), „Home“ und „Zurück“ belegen. Die Tasten sind – entgegen den Tasten des X5 Plus – nicht mehr beleuchtet. Oberhalb des Displays geht’s dann deutlich enger und interessanter zur Sache: Ganz links am Gerät sitzt die Benachrichtigungs-LED, welche in deaktiviertem Zustand nicht zu erkennen ist. Rechts daneben hat bq eine extrem helle LED-Leuchte positioniert, welche der Frontkamera als Selfie-Licht gute Dienste leisten soll. Mittig über dem Display befindet sich in altbekannter Weise der Lautsprecher zum Führen von Telefonaten. Weiter rechts bildet die 8 Megapixel Frontkamera (fast) den Abschluss der dort platzierten Funktionen. Warum fast? Nun, ganz rechts befinden sich ansonsten nur noch die Sensoren für die Displayhelligkeit sowie die Annäherung beim Telefonieren. Die haben zwar einen praktischen Nutzen, sind aber bei normalem Nutzungsverhalten (außer bei direkter / frontaler Sonneneinstrahlung) nicht zu erkennen und daher nicht wirklich der Rede wert.
Oben am Gerät hat der Hersteller die 3,5 mm Klinkenbuchse platziert, direkt links angrenzend ist außerdem eines der beiden Mikrofone des X zu sehen. Wandern wir weiter auf die linke Seite des Geräts: Dort befindet sich nämlich der Einschubschacht für die beiden SIM- bzw. die SIM- und die Speicherkarte. Auch das ist nämlich eine weitere Änderung gegenüber des Vorgängers: Das Aquaris X besitzt einen Hybrid-Slot – in der Praxis bedeutet das; dass man wahlweise entweder zwei Nano-SIM Karten oder eine Nano-SIM Karte plus Micro SD Speicherkarte nutzen kann. Das ist beim X nicht mehr ganz so tragisch, da es das Gerät standardmäßig nur in einer 32 GB Festspeicher-Version gibt. Beim X5 Plus gab es ja noch die „kleine“ Version mit 16 GB Speicher, wovon letztlich noch knapp 12 GB frei nutzbar waren. Das wäre deutlich zu wenig gewesen – mit 32 GB internem Speicher kann man da zumindest mal etwas mehr anfangen. Dennoch natürlich ein klarer Minuspunkt des X und des X Pro. Ansonsten sind auf dieser Seite des Geräts keine weiteren wichtigen Merkmale erkennbar.
Interessanter wiederrum wird es dann an der Unterseite des Geräts: Mittig sitzt hier nämlich eine absolut positive Neuerung der beiden Flaggschiffe: Ein USB 2.0 Typ C Port! Beim X5 Plus hatte ich bei verschiedenen Geräten das Problem, dass das mitgelieferte USB-Kabel sich gerne mal etwas hartnäckiger am Micro USB-Port verhakt hatte – was natürlich unschöne Kratzer innerhalb der Buchse zur Folge hatte (die Funktion aber nicht beeinträchtigte). Bei Typ C hört man hingegen bei vielen Nutzern – herstellerübergreifen – immer mal wieder, dass das Typ-C Kabel zu locker sitzen würde und sich infolgedessen zu einfach vom Gerät lösen lässt. Das ist beim X erfreulicherweise nicht der Fall: Das Typ-C Kabel rastet merkbar im Port ein, sitzt angenehm fest und kann dennoch ohne großen Kraftaufwand wieder entfernt werden. Links vom USB-Port befindet sich indes das zweite Mikrofon; rechts vom Port sitzt der Lautsprecher zur Wiedergabe von Musik & Co.
Rechts am Aquaris X findet der Nutzer in gewohnter Anordnung den Power-Button und die Lautstärke-Wippe vor. Bei diesen Tasten handelt es sich also auch gleich um die einzigen Hardware-Tasten, die bq an diesem Gerät verbaut hat. Sie sitzen sehr satt im Rahmen, weisen einen angenehmen Druckpunkt auf und fühlen sich gut an.
Wir wechseln auf die Rückseite: Hier hat sich im direkten Vergleich zum X5 Plus eigentlich fast nichts getan: Die Modellbezeichnung und die CE-Kennung im unteren Bereich wurde leicht geschrumpft und der Fingerabdruckscanner im oberen Drittel der Rückseite hat eine etwas andere Einfassung und sitzt minimal tiefer im Gehäuse (lässt sich also besser „ertasten“). Die Kamera-Einheit sitzt an derselben Stelle und ist technisch 1:1 mit dem X5 Plus vergleichbar.
Damit solltet Ihr bereits einen sehr guten Eindruck vom Gerät bekommen haben; sodass wir nun zur Verarbeitung und der Wertigkeit des Aquaris X kommen. Als ich das Gerät zum ersten Mal nach dem Öffnen der Verkaufsbox in den Händen halten konnte, entwich meinen Lippen ein imaginäres „Wow“. Wow deshalb, weil man sich die Änderungen zum X5 Plus eben nur geringfügig vorstellt; sie in der Praxis aber deutlicher spürbar sind als man zunächst vermuten könnte. Das Gerät liegt wirklich hervorragend in der Hand, was nicht zuletzt an den jetzt abgerundeten Rändern und dem 2.5D Glas auf der Front des Smartphones liegt. Der Material-Mix von Glas auf der Front, eloxiertem Aluminium (Rahmen) und hochwertigem Polycarbonat auf der Rückseite hinterlässt ein erstklassiges Feeling, sodass man das Gerät tatsächlich kaum mehr aus den Händen geben möchte. Der Aluminium-Rahmen wird ringsherum eigentlich nur durch ein paar Kunststoff-Elemente unterbrochen, wie man es auch von anderen Herstellern kennt (um einen Kurzschluss zu vermeiden). Die Rückseite aus Polycarbonat ist in Matt-Schwarz gehalten, was prinzipiell einer Klavierlack-Optik vorzuziehen ist; vor allem in Bezug auf Fingerabdrücke und Staubansammlungen. Vor denen ist man zwar auch beim Aquaris X nicht ganz sicher, dennoch die deutlich bessere (und hübscher anzuschauende) Variante.
Durch diese Kombination von Wertigkeit und absolut tadelloser Verarbeitung gelingt es bq, den Preis des Geräts erneut nicht nur zu rechtfertigen, sondern eigentlich sogar als Kampfansage in Richtung der anderen Hersteller zu richten. Mir fällt spontan kein Hersteller ein, der im Gesamtpaket (Hardware & Software) ein passenderes Bild abliefert, als bq das im Moment macht. Chapeau!
Übrigens: Das X Pro soll ja nochmals hochwertiger in Sachen Material-Mix sein (Rückseite ebenfalls aus Glas) – auf das Gerät bin ich jetzt noch viel gespannter, als ich es vor Empfang des Aquaris X bereits war.
Touchscreen, Bedienelemente & Bedienung:
Wie oben bereits kurz angeschnitten verfügt das Aquaris X über einen 5,2“ IPS LTPS LCD Touchscreen mit Full HD Auflösung und Quantum Color+ Technologie. Die Gehäuse-Abmessungen des X sind im Vergleich zum X5 Plus nicht gewachsen, wohl aber das Display – wenn auch nur um 0,2“. Das hat allerdings zur Folge, dass sich das Verhältnis von Display- zur Gehäusegröße natürlich etwas verbessert. Nimmt man das X zum ersten Mal aus der Verpackung ist man in der Tat sogar etwas „geschockt“ von der Größe des Displays – auch wenn das im Vergleich zur Konkurrenz die mit 5,5“ oder gar 6“ aufwartet natürlich übertrieben ist. Das rührt aber ganz einfach auch daher, dass das X5 Plus eben doch recht breite Ränder hatte. Legt man beide Geräte nebeneinander, fällt der Unterschied der Displaygröße gar nicht mehr so stark ins Gewicht. Bei einer Displaygröße von 5,2“ kommt in Verbindung mit der beim X genutzten Full HD Auflösung effektiv eine Pixeldichte von etwa 423 ppi zum Tragen, was durchaus als „gut“ bezeichnet werden kann. Eine höhere Auflösung wäre bei dieser Diagonale absolut nicht sinnvoll, sodass die Entscheidung von bq absolut nachvollziehbar und akzeptabel ist – zumal sich dadurch Ressourcen in Leistung und Ausdauer sparen lassen.
Zur Quantum Color+ Technologie möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht im Detail eingehen; interessierte Nutzer können sich hier sehr gerne den Testbericht des X5 Plus zu Gemüte führen – dort ist die Technologie nochmal etwas ausführlicher erklärt. Das Ergebnis (kräftige, leuchtende und dennoch realitätsnahe Farben) möchte ich natürlich trotzdem erwähnen. Absolut positiv ist mir im Testbetrieb außerdem wieder die Helligkeit des Displays aufgefallen: Die automatische Regelung der Displayhelligkeit reagiert sehr gut, wenngleich die Regulierung der Helligkeit (also das Erhöhen bzw. Vermindern der Helligkeit) dem ein oder anderen Nutzer vielleicht etwas zu langsam von Statten gehen könnte. Ich bin mir jedoch sehr sicher, dass wir hier eventuell mit künftigen Updates noch Verbesserungen und Optimierungen von bq zu sehen bekommen werden.
Wir machen weiter bei den Bedienelementen – und kommen damit auch zum ersten negativen Aspekt des Geräts (welcher mir im Übrigen schon beim U Plus aufgefallen ist). Stichwort: Sensortasten
Ja – auch beim X befinden sich unterhalb des Displays wieder drei Sensortasten, welche die Funktion der von Android gewohnten Navigationstasten übernehmen. Absoluter Nachteil im Vergleich zum X5 Plus: Die Tasten sind beim X / X Pro nicht mehr beleuchtet sondern lediglich in Chrom-Farbe gehalten. Das soll wohl die Sichtbarkeit bei schlechtem Licht bzw. Dunkelheit etwas erhöhen (bspw. durch Lichteinfall vom Display in Richtung der Tasten) – in der Praxis klappt das aber nicht überzeugend. Überhaupt ist mir absolut nicht klar, warum bq auf die Beleuchtung der Tasten verzichtet hat. Energiesparen? Wohl kaum; drei LEDs zusätzlich machen den Kohl auch nicht fett, zumal das ja auch beim X5 Plus absolut kein Problem war. Also bitte, bq – sollte jemand vom Entwicklerteam mitlesen: Bitte erklärt mir, warum Ihr die Beleuchtung der Tasten abgeschafft habt. Ich verstehe es nicht! Ihr fragt Euch jetzt sicher, warum ich so an der Beleuchtung festhalte….ganz einfach: Die Sensortasten hatten bei bq immer schon die Eigenheit, dass die Sensorfläche (auf welcher die Eingaben erkannt und umgesetzt werden) verhältnismäßig klein sind; wodurch diese im Regelfall schwerer zu treffen sind, als das zum Beispiel bei Onscreen-Tasten der Fall wäre. Nun – wenn jetzt noch die Beleuchtung der Tasten wegfällt erleichtert das die Bedienung (bzw. genau genommen das „Auffinden“ der Tasten) natürlich nicht gerade…
Abgesehen von diesem Punkt leistet sich das X aber keine Patzer: Die beiden Hardware-Tasten rechts machen einen guten Eindruck und haben einen guten Druckpunkt und auch die Bedienung über die Software (bzw. das Zurechtfinden im Menü) klappt nahezu intuitiv.
Achja: Wer anstelle der Sensortasten lieber Onscreen-Tasten nutzen möchte, kann sich diese natürlich im Menü aktivieren lassen. Beachtet aber bitte, dass bei aktivierten Onscreen-Tasten die Sensortasten weiterhin aktiv bleiben und somit quasi eine Doppelbelegung existiert!
Menü:
Beim X setzt bq auf einen eigenen „bq Launcher“ welcher jedoch stark an den ausgemusterten Google Now Launcher erinnert. Seit dem Update auf Nougat 7.1.1 (bzw. beim X ja ab Werk) gelangt man bei bq-Smartphones nicht mehr über einen Button in das Menü, sondern öffnet das Menüfenster mittels Wisch-Geste nach oben auf dem Display. Auf die gleiche Art und Weise (logischerweise mit Wisch nach unten) lässt sich das Menü dann auch wieder schließen, wobei man dazu natürlich auch die Home- oder die Zurück-Taste nutzen kann. Nachdem man das Menü geöffnet hat, offenbart sich die Fülle an Anwendungen dem Nutzer in einer übersichtlichen, nach Alphabet sortierten Matrix. Dabei befinden sich insgesamt fünf App-Shortcuts auf einer horizontalen Linie, die Darstellung in die Vertikale ist natürlich unbegrenzt und hängt schlichtweg davon ab, wie viele Anwendungen man tatsächlich installiert hat. Ganz oben im Display befindet sich die Suchleiste, mit welcher man auf Wunsch direkt zur gewünschten App springen kann – macht natürlich vor allem bei einer größeren Anzahl an Apps absolut Sinn, wenngleich mir eine standardmäßige Deaktivierung mit optionaler Zuschaltung besser gefallen würde. Die Navigation im Menü selbst läuft natürlich wieder mit den altbekannten Wisch-Gesten auf dem Display ab, wobei der Nutzer entweder direkt auf der Anzeigefläche swipen kann oder auch die Leiste rechts im Display zum schnellen Scrollen nutzen kann.
Was leider beim X wieder nicht möglich ist: Das individuelle Anordnen/Sortieren von Apps im Menü bzw. das Anlegen von Ordnern. Möchte man hier seine eigene Ordnung schaffen, muss das zwangsweise auf den Startbildschirmen erfolgen. Hier lassen sich die Apps (bzw. die aus dem Menü heraus generierten Shortcuts) nämlich frei sortieren sowie mittels „Übereinanderschieben“ auch in Ordnern ablegen. Erfreulicherweise verzichtet bq auch beim X wieder auf jegliche Art von Bloatware & Co: Einzig „bq Plus“ sowie „bq services“ sind vorinstalliert, wobei erstgenannte Anwendung eine Zusatz-Garantie für das Smartphone gegen einen jährlichen Betrag anbietet und die zweitgenannte Anwendung für das Einspielen (bzw. das Vorbereiten) von Updates auf dem Smartphone zuständig ist. Beide Anwendungen lassen sich nicht deaktivieren/deinstallieren, was im Alltag aber auch nicht störend ist – denn in der Regel wird der Nutzer von diesen Anwendungen nichts merken.
Kamera:
Bei der Kamera setzt bq auf Altbewährtes, denn im X kommt laut Datenblatt dieselbe Technik zum Einsatz, welche die Spanier bereits beim X5 Plus verbaut haben. Grundsätzlich muss das nichts Schlechtes bedeuten, immerhin sprechen wir hier von einem Sony IMX298 Sensor mit f/2.0 Blende und einer 6 Linsen Largan-Struktur. Solche Fakten hören sich natürlich auf dem Papier immer ganz toll an, doch dass der Sensor auch in der Praxis ein bisschen was auf dem Kasten hat sieht man spätestens dann, wenn man sich mal die Streuung des Sensors anschaut. bq nutzt diesen nämlich nicht nur im X5 Plus und eben dem X, auch Hersteller wie beispielsweise OnePlus (3, 3T), Huawei (Mate 8) oder auch LG (V20) setzen auf diese Technik. Das „Problem“ an der ganzen Geschichte ist, dass für qualitativ hochwertige Bilder nicht nur die Hardware passen muss, sondern auch die Software entsprechend darauf abgestimmt sein muss. Smartphones sollten prinzipiell dazu in der Lage sein, selbst im Automatik-Modus möglichst gutaussehende Bilder zu produzieren, damit auch das breite Feld der „Otto-Normal-Nutzer“ etwas davon hat – immerhin möchte nicht jeder erstmal in die Tiefen der Kamera-Einstellungen eintauchen.
bq geht seit dem X5 Plus da einen sehr guten Weg: Nicht nur dass die Kamera-Software verhältnismäßig umfangreich ist (inkl. Manuellem Modus – Details nachfolgend in der Auflistung), auch für die Zukunft hat man vorgearbeitet und die Software der Kamera aus der Firmware des gesamten Smartphones „ausgelagert“. Bedeutet in der Praxis: Der Hersteller kann die Kamera-Software mittels App im PlayStore unabhängig von der Firmware des Smartphones aktualisieren und somit neue Funktionen einspielen oder für Bug-Fixes sorgen. Das hat in der Vergangenheit immer sehr gut und vor allem schnell (!) funktioniert – grundsätzlich also sehr gute Voraussetzungen für praktikable Fotografie-Eigenschaften.
Was hat das X sonst noch zu bieten? Neben einem extrem hellen und farblich gut abgestimmten Dual-Tone LED-Flash (scheint ebenfalls baugleich zum X5 Plus zu sein) verfügt die Cam über einen Phase-Detection Autofokus welcher gefühlt nochmal flotter auslöst, als das schon beim X5 Plus der Fall war. Videoaufnahmen mit einer maximalen Auflösung von 4K bei 30 FPS stellen ebenso kein Problem dar wie Zeitlupen-Videos mit 720p Auflösung und 120 FPS. Für „Einstellungs-Muffel“ bietet das Gerät die Möglichkeit der Aktivierung einer Auto-HDR Funktion, welche für einen guten Kontrast bei schwierigen Lichtverhältnissen (sowohl sehr helle als auch sehr dunkle Stellen innerhalb des Bilds) sorgen soll. Für die Profis hingegen hat das X natürlich auch wieder die Aufnahme von RAW-Dateien an Bord, sodass diese im Nachzug bequem auf dem Rechner bearbeitet werden können. Weg von der Hauptkamera und hin zur Frontkamera, welche beim X ja durchaus einen höheren Standpunkt besitzt, als bq das noch beim X5 Plus vermarktet hat. Das merkt man nicht unbedingt am Sensor selbst, denn hier kommt ein auf dem Datenblatt recht unbekannter Sensor von Samsung (S5K4H8YX) zum Einsatz, welcher mit 8 Megapixel allerdings eine stattliche Auflösung vorweisen kann. Die Blende ist mit f/2.0 auf demselben Niveau wie die Hauptkamera und bei der Linsen-Struktur setzt man auf einen Aufbau von drei Elementen. Dass die Frontkamera eine wichtigere Rolle spielt sieht man viel mehr an der Tatsache, dass bq das Gerät jetzt auch vorderseitig mit einem extrem (!) hellen LED-Blitz ausgestattet hat. Damit dürften selbst Gruppen-Selfies bei Dunkelheit verhältnismäßig gut aussehen.
Die Einstellungsmöglichkeiten der Frontkamera im Detail:
Die Einstellungsmöglichkeiten der Hauptkamera im Detail:
Spezielle Einstellungsmöglichkeiten im Videomodus:
Wie bereits etwas weiter oben erwähnt bietet auch das X die Möglichkeit noch tiefer in die Einstellungsmöglichkeiten der Kamera zu tauchen. Dies funktioniert mittels des kleinen Shortcuts im unteren rechten Eck des Kamera-Suchers. Klickt der Nutzer nämlich darauf, öffnet sich ein Dropdown-Menü in welchem zwischen den Modi „Automatisch“, „Szenen“ und „Manuell“ gewechselt werden kann. Den Automatik-Modus mit seinen Funktionen habe ich Euch ja bereits oben ausführlich dargestellt; daher möchte ich Euch an dieser Stelle auch die beiden anderen Modi etwas näherbringen:
Szenen:
Manueller Modus:
In bestimmten Situationen kann die Anwendung des manuellen Modus sicherlich durchaus Sinn machen und so zu deutlich besseren Resultaten führen, als man diese mit dem Automatikmodus hätte hinbekommen können. Dabei muss man natürlich berücksichtigen, dass die Auswahl der entsprechenden Parameter zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt und daher nichts für sich bewegende Objekte oder die klassischen „Schnappschuss-Momente“ ist.
Soviel also auf dem Papier zur Kamera – doch was leistet das X in der Praxis? Nun, ein Fortschritt zum X5 Plus ist schon festzustellen, wenngleich dieser wohl allein auf Softwarebasis zu sehen ist und aus diesem Grund wohl auch in Kürze auf dem X5 Plus Einzug halten dürfte. Die Bilder der Kamera machen sowohl beim Zoom auf dem Smartphone als auch im Speziellen am PC einen deutlich rauschärmeren Eindruck als es noch beim X5 Plus der Fall ist. In Sachen Farbwiedergabe wirken die Bilder außerdem meiner Meinung nach ein Stückchen natürlicher, d. h. sie sind näher am „Original“ als die des X5 Plus. Die Größe der ausgegebenen Dateien ist bei beiden Geräten auf nahezu identischem Niveau: JPEG-Dateien in bestmöglichster Qualitätsstufe haben in der Regel zwischen 3 und 4 MB, wohingegen DNG-Files mit satten 30 bis 33 MB zu Buche schlagen können. Dementsprechend hält man sich damit eben auch ein paar Optionen für die nachträgliche Bearbeitung offen…
Vollständig überzeugt hat mich beim X im Übrigen auch wieder die extrem helle Dual-Tone LED-Kombination auf der Rückseite der Kamera. Diese Kombination ermöglicht es nahezu alle „normalen“ Raumgrößen im Innenbereich problemlos auszuleuchten und dementsprechend auch noch eine akzeptable Qualität auf den Speicher gebannt zu bekommen. Selbst im Außenbereich mit weitläufigerer Fläche schlagen sich die LEDs wacker und überzeugen auch bei dieser Widrigkeit. Ebenfalls erfreut hat mich die Tatsache, dass es beim X nun noch leichter möglich ist, die Schärfe und Helligkeit auf den Bildern ggf. manuell zu korrigieren. Beispiel: In normalen Foto-Momenten zückt man das Smartphone, öffnet die Kamera-Anwendung, tippt mit dem Finger auf den jeweiligen Bildschirmbereich um den Fokus scharf zu stellen und schießt das Bild der Begierde – das ist der übliche Ablauf. Die überarbeitete Kamera-Software des X hingegen erlaubt es, mittels „Wisch-Geste“ über den Fokus-Punkt im Display einen zweiten Fokus-Kreis zu erzeugen. Damit ist es nun möglich mit Fokus 1 die Schärfe zu regulieren und mit Fokus 2 die Helligkeit ggf. in einen anderen Bildbereich zu verlegen und zu ändern. Die Funktion selbst ist jetzt nicht neu und kennt man auch von anderen Herstellern sowie vom X5 Plus; dennoch finde ich die Art und Weise der Aktivierung ein Stück weit komfortabler – und wenn das für qualitativ höherwertige Bilder sorgt; warum nicht?
Ebenfalls von guter Qualität sind die mit dem X aufgenommen Videos. Der automatische Autofokus reagiert relativ schnell auf Objektwechsel und passt die Schärfe entsprechend an – sollte das mal nicht der Fall sein kann der Nutzer selbstverständlich auch manuell eingreifen. Erstmals beim X mit an Bord ist der schon für das X5 Plus beworbene Videostabilisator. Dieser arbeitet auf elektronischer Basis und versucht mittels Berechnung etwaige „Wackler“ aus dem Video heraus zu rechnen. Wie gut das in der Praxis funktioniert – davon könnt Ihr Euch selbst in einem der am Ende des Berichts verlinkten Sample-Videos überzeugen. Die Videos sind entsprechend im Titel bzw. in der Beschreibung mit Informationen bestückt, ob und welche Einstellungen aktiv / inaktiv waren.
Zwei kleinere, negative Aspekte hätte ich allerdings noch zum Schluss:
Warum ordne ich diese beiden Punkte jetzt unter „kleinere negative Aspekte“ ein? Ganz einfach: Beide lassen sich mit extrem großer Wahrscheinlichkeit mittels Software-Update relativ einfach ausbessern / beheben. Klar ist es nicht schön wenn das gekaufte Produkt sich als vermeidliches „Bananen-Produkt“ enttarnt und letzten Endes erst beim Kunden reift; doch das ist ja heute leider schon fast zur Alltäglichkeit geworden. Positiv an der ganzen Sache: bq ist in Sachen „Updates“ sehr flott unterwegs, wenn nicht sogar der in diesem Bereich beste – mir bekannte – Smartphone-Hersteller – das lässt auf baldige Besserung hoffen.
Akku, Sprachqualität & Empfang:
Sowohl das Aquaris X als auch das Aquaris X Pro bekommen von bq einen 3.100 mAh starken Li-Ionen Akku spendiert. Kenner und X5 Plus Besitzer dürfte das schon etwas verwundern, immerhin hatte das X5 Plus als direkter Vorgänger einen stärkeren Akku an Bord – wenngleich der Unterschied mit 100 mAh nicht wirklich extrem ausfällt.
Tatsächlich gibt es aber für die Entscheidung von bq einen praktischen Grund: Da sich am Gerät sonst nicht viel geändert hat was den Energieverbrauch angeht (das Display bspw. ist nur marginal größer, löst aber mit derselben Auflösung auf) und der Hersteller stattdessen beim Prozessor auf energiesparen setzt, dürften sich mit beiden Geräten locker dieselben Laufzeiten erreichen lassen, die man bereits mit dem X5 Plus auf Parkett gelegt hat. Während des Testbetriebes zeigte sich relativ deutlich, dass am Ende eines Arbeitstages bei mir im Regelfall noch zwischen 65% und 75% Akkukapazität vorhanden waren. Dabei wurde auf den Punkt „Energiesparen“ nicht wirklich Wert gelegt: Automatische Displayhelligkeit, dauerhaft aktiviertes WLAN bzw. WLAN-Suche, automatische Netzwahl (i. d. R. 3G oder 4G) sowie gelegentliches Surfen, Telefonieren und auch Gaming wurden dem Testgerät abverlangt. Positiv: Auch bq kann jetzt Quick Charge. Hat man sich bei den Spaniern bisher strikt gegen die Schnellladetechnologie gewehrt, gibt es jetzt wohl eine kleine Kehrtwende zu verzeichnen – was unter Umständen natürlich auch weiterentwickelten Akkus & Co. liegen könnte. Fakt ist jedenfalls, dass sowohl das X als auch das X Pro Quick Charge in der Version 3.0 unterstützen. Für die Praxis bedeutet diese Tatsache, dass das Aquaris X innerhalb von 60 Minuten auf 90% der Akkukapazität geladen wird (von einer vollständigen Entleerung ausgehend). Die letzten 10% werden deutlich langsamer in den Akku gepumpt um diesen möglichst schonend zum Ende des Ladevorgangs zu führen. Wer sein Gerät also stets auf „100%“ laden möchte, muss sich in etwa 1,5 Stunden gedulden – die benötigt das Gerät nämlich für eine vollständige Betankung.
Weiter geht’s mit der Sprachqualität und dem Empfang des Aquaris X. Grundsätzlich kann man ja auch dem X5 Plus schon eine qualitativ gute und ausreichend lautstarke Wiedergabe über den Frontlautsprecher bescheinigen. Dasselbe Kurzfazit kann man prinzipiell auch dem Aquaris X ausstellen, wobei man klar erwähnen muss, dass sich die maximal mögliche Lautstärke bei Telefonaten gegenüber dem X5 Plus nochmals verbessert zu haben scheint. Im Normalbetrieb wird man wohl nur selten dazu genötigt werden, die Lautstärke des X auf das Maximum erhöhen zu müssen; für laute Geräuschkulissen wie bspw. Konzerte, Stadtlärm, etc. ist es aber immer gut gewisse Reserven vorzuhalten. Nutzer des X dürften diesbezüglich also nichts zu befürchten haben.
Da die Sprachqualität ja zwangsweise auch immer ein bisschen mit dem Empfang zu tun hat, spielt dieser natürlich auch eine nicht gerade unwichtige Rolle. Auch hier leistet sich das Aquaris X keinen Patzer und kommt mit einem ähnlich guten Empfang daher, wie ich ihn bereits täglich bei meinem X5 Plus feststellen kann. Im Umkreis buchen sich beide Geräte i. d. R. im 4G Netz ein, wobei kurzfristig auch immer mal ein Wechsel zurück auf 3G möglich ist. Abseits von diesen Schwankungen (die ich bei mir allerdings aufgrund der Netzstruktur bei allen Endgeräten habe) gab es keine nennenswerten Ausflüchte des Geräts: Sowohl Telefongespräche als auch Datenverbindungen waren stets problemlos möglich – keine Verbindungsabbrüche und auch keine –störungen.
Media- & Musikplayer:
Über einen „richtigen“ Video- und Musikplayer verfügt das Aquaris X immer noch nicht – genau wie alle anderen BQ-Geräte. Es befinden sich zwar – dank Google – die Standard-Apps zur Wiedergabe von Musik und Videos auf dem Gerät (was auch gut funktioniert), allerdings bieten diese natürlich nur einen sehr geringen Funktionsumfang im Vergleich zu speziellen Player-Anwendungen aus dem Play-Store. Aus diesem Grunde nutze ich persönlich bei solchen Geräten in der Regel den VLC-Player, der Vielen vielleicht auch vom PC her bekannt sein dürfte. Klarer Vorteil der App: Sie vereint Video- und Musikplayer in Einem und bietet daher maximalen Komfort bei gleichzeitig guter Bedienbarkeit. An dieser Stelle möchte ich mit dem Videoplayer beginnen:
Nach dem erstmaligen Start der App beginnt diese damit, die Medien „einzulesen“ – das bedeutet es werden Vorschaubilder geladen, die Sortierung der Songs erfolgt in die entsprechende Kategorie, etc. Da dieser Prozess etwas Zeit in Anspruch nimmt, reagiert die Anwendung unter Umständen bei diesem ersten Start etwas langsam und träge – davon bitte nicht beeindrucken lassen. Ist die Einrichtung erstmal abgeschlossen, läuft der Player butterweich auf dem X, da könnt Ihr absolut beruhigt sein. Über den Menü-Button oben links öffnet der Nutzer nun das Auswahlfenster. Neben den Einstellungsmöglichkeiten kann hier auch die grundsätzliche Auswahl getroffen werden, ob man nun Musik anhören oder Videos anschauen möchte. Nachdem wir also den Punkt „Video“ angewählt haben, öffnet sich in einem neuen Fenster die Medien-Bibliothek. Das Programm listet die Videos in alphabetischer Reihenfolge auf, wobei die Sortierung auch nach Laufzeit oder Datum erfolgen kann. Wer auf Sortierung gar keinen Wert legt und sowieso schon weiß, was er anschauen möchte, kann das Gerät auch einfach nach dem gewünschten Titel durchsuchen. Bei der Darstellung der Videos nimmt das Vorschaubild in etwa 1/3 der Fläche in Anspruch. Im restlichen Fenster werden Interpreten, Titel, gespielte sowie gesamte Laufzeit des Titels und auch die Auflösung des Videos visualisiert. Mittels Tipp auf die drei Punkte neben jedem Video lässt sich außerdem für jedes Video noch ein tiefergehendes Menü öffnen, in welchem weitere Detaileinstellungen festgelegt werden können.
Nach dem Tipp auf den gewünschten Titel startet die Wiedergabe auch umgehend im Hochformat. Durch einen Dreh des Geräts ins Querformat wechselt die Darstellung automatisch mit ins Querformat und maximiert dadurch die Wiedergabefläche. Während der laufenden Wiedergabe lässt sich der Player auf den ersten Blick wie jeder gewöhnliche Player mittels Navigationstasten in der Fußzeile bedienen: Zentral ist die Pause/Wiedergabe-Taste platziert; links daneben öffnen sich Details zur Audio-Spur des Titels – außerdem lässt sich das Display hier recht schnell sperren, was natürlich ungewollte Eingaben verhindern soll. Auf der rechten Seite gelangt man über die altbekannten „3 Punkte“ wieder in die tiefergehenden Einstellungen – und diese verdienen ihren Namen beim VLC-Player wirklich; denn die Auswahl an Einstellungsmöglichkeiten ist wirklich nicht von schlechten Eltern:
Ebenfalls auf der rechten Seite findet sich noch der Button um das Bildformat bzw. Seitenverhältnis anpassen zu können.
Was man aber auf den ersten Blick so nicht zu sehen bekommt und auch nur beim ersten Start des Players im Tutorial erwähnt wird: Im Wiedergabebildschirm lassen sich noch weitere Einstellungen tätigen; nämlich die Displayhelligkeit sowie die Lautstärkeregelung. Die linke Hälfte des Displays stellt dabei einen „unsichtbaren“ Schiebe-Regler da, ein Swipe nach oben maximiert die Helligkeit, ein Swipe nach unten senkt diese entsprechend ab. Gleiches gilt auf der rechten Displayseite für die Lautstärke: Swipe nach oben -> höhere Lautstärke, Swipe nach unten -> niedrigere Lautstärke. Man sieht also, die Entwickler des VLC-Players haben sich durchaus Mühe gegeben und den Player auch wirklich sehr gut bedienbar gestaltet. Gar nicht so selbstverständlich heute, mit immer mehr Funktionen. Und erst recht nicht selbstverständlich wenn man bedenkt, dass die App absolut kostenfrei ist.
Nun zur Wiedergabe selbst: Den Lautsprecher würde ich in Sachen Wiedergabequalität leicht unterhalb des Lautsprechers vom X5 Plus ansetzen; bei der maximal möglichen Lautstärke nehmen sich die beiden Geräte meiner Meinung nach nicht wirklich etwas – eventuell leichte Vorteile beim neuen Aquaris X. Man sollte allerdings auch bedenken, dass das X5 Plus schon etliche Software-Updates zur Optimierung bekam und niemand so wirklich weiß, ob im Laufe dieser Updates eventuell auch an diesem Punkt geschraubt wurde. Im Umkehrschluss für das X würde das nämlich bedeuten, dass man hier eventuell noch Potenzial nach oben haben könnte. Der Prozessor wirkt sich im Übrigen nicht negativ auf die Multimedia-Eigenschaften aus - wie auch? Immerhin reden wir hier immer noch von einem Octa-Core Prozessor mit bis zu 2,2 GHz Taktrate. Also keine Sorge – auch multimedia-begeisterte User werden vom X nicht unbedingt enttäuscht.
Kommen wir nun zum Musikplayer: Wählt man im Menü des VLC-Players den Audio-Reiter erscheinen alle auf dem Gerät oder der Speicherkarte befindlichen Audio-Dateien in einer vertikalen Liste. Die Sortierung der Songs kann dabei nach unterschiedlichen Kategorien erfolgen:
Die Darstellung der Dateien erfolgt auch hier mittels Album-Cover, sofern die jeweiligen Songs über ein Solches verfügen. Etwas ungewohnt ist für Viele vielleicht die Tatsache, dass der VLC-Player über keinen „richtigen“ Wiedergabebildschirm verfügt. Soll heißen: Wird ein Titel zur Wiedergabe angewählt, startet diese mittels kleinem Popup in der Fußzeile des Displays. Klickt der Nutzer auf dieses Popup, gelangt man zur Übersicht mit den anderen – zum gleichen Album gehörenden – Songs zurück. Das ist zwar eine Umgewöhnung, allerdings gelingt diese verhältnismäßig schnell; denn wirklich vermissen muss man den separaten Wiedergabebildschirm eigentlich nicht. Steuern lässt sich der Player nämlich direkt innerhalb des Popups in der Fußzeile; alle drei Navigationstasten (Zurück, Pause/Start, Vorwärts) sind hier ausreichend groß dargestellt. Ganz links lässt sich mittels Tipp noch der Shuffle-Modus aktivieren bzw. deaktivieren. Ganz rechts sitzt das Shortcut für die Wiederholungsmodi.
Die weiteren Einstellungsmöglichkeiten im Musikplayer:
Wird der Player im Hintergrund ausgeführt, lässt sich dieser mittels Shortcut im Dropdown-Menü in der Kopfzeile des Displays bequem bedienen (die wichtigsten Navigationsbuttons sind direkt in das Shortcut integriert); auch das vollständige Öffnen des Players ist so problemlos möglich.
Kommen wir zur Wiedergabequalität der Audiodateien: Beim Lautsprecher gilt im Grunde genommen dasselbe Fazit wie schon weiter oben beim Videoplayer angemerkt: Die Lautstärke geht mehr als nur in Ordnung, lediglich beim Klang / Volumen besteht meiner Meinung nach noch etwas Potenzial nach oben. Das könnte unter Umständen auch daran liegen, dass das X leider ab Werk keinen Equalizer mehr spendiert bekommen hat – aus welchen Gründen auch immer. Ich meine mich jedoch entsinnen zu können, dass der Equalizer in der Vergangenheit schon ein paar Mal nicht ab Werk installiert war und per Update nachgeliefert wurde, oder aber zumindest mal sporadisch zwecks Verbesserungen aus der Firmware entfernt wurde. Mal schauen – eventuell spendiert uns bq hier ja noch ein paar kleine Überraschungen.
Für die Wiedergabe mittels Headset habe ich eigentlich gar keine Mängel anzumerken: Die Lautstärke ist sehr hoch und wird in der Praxis – zumindest mit In-Ear Kopfhörern – quasi nicht erreicht werden können, ohne irgendwelche Schädigungen des Gehörs in Kauf zu nehmen. Qualitativ steht dem Nutzer natürlich in diesem Fall auch wieder kein Optimierungspotenzial zur Verfügung, denn Equalizer ist auch im Headset-Modus keiner verfügbar – es sei denn, man bedient sich aus den Mitteln der abspielenden App. Da der VLC-Player von Haus aus über durchaus umfangreiche Klangeinstellungen verfügt, dürften hier auch versiertere Audio-Fetischisten fündig werden.
Verbindungen & Anschlüsse:
Bei den Funkstandards hat es (fast) keine Weiterentwicklung im Vergleich zum X5 Plus gegeben. Alle absolut notwendigen Standards sind im Gerät implementiert, sodass man grundsätzlich erstmal auf der sicheren Seite sein dürfte. Zwar beginnen manche Anbieter in Deutschland bereits mit der Nutzung neuer Frequenzen im 4G Bereich, der tatsächliche praktische Nutzen dürfte sich aber – aktuell – noch in Grenzen halten. Dieser Punkt wäre ggf. interessant sofern man wirklich nach einem langjährigen Begleiter sucht. Andere Nutzer müssen sich diesbezüglich keine Gedanken machen.
Die unterstützten Standards im Einzelnen:
Dem aufmerksamen Leser dürfte aufgefallen sein, dass ich zu Beginn dieses Absatzes von „(fast) keine Weiterentwicklung“ geschrieben hatte. Wenn man die Fakten mal auf den Tisch legt, stimmt das so eigentlich nicht; nur dürften die meisten Änderungen vielen Nutzern unter Umständen gar nicht direkt auffallen. Nehmen wir als Beispiel mal das „aptX“ Bluetooth-Profil. Wer natürlich keine Musik via BT hört, wird von dieser Änderung keinen Vorteil haben. Bedenkt man nun aber, dass bq dem X ja kein Headset ab Werk spendiert und so nahezu alle Nutzer auf neue Headsets und/oder bereits in Besitz befindliche Geräte zurückgreifen müssen, macht eine solche Implementierung durchaus Sinn. Ebenfalls neu ist der USB Typ-C Anschluss, der ja mein persönliches Highlight der beiden neuen Geräte ist. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass bei meinen bisherigen X5 Plus Geräten die USB-Buchse eine eher hakelige Angelegenheit war. Das originale USB-Kabel hatte zum Beispiel die Innenseite der Buchse ruckzuck verkratzt. Das war zwar eine rein optische Geschichte – dennoch eher unschön.
Ebenfalls neu (und ganz und gar nicht positiv) ist die Tatsache, dass bq den Hybrid-Slot entdeckt hat und damit die bisherige Strategie (zwei SIM-Karten PLUS gleichzeitig eine Speicherkarte nutzbar) über Bord wirft. Für mich unverständlich, denn das war bisher immer fast ein Alleinstellungsmerkmal für die Geräte von bq. Das Aquaris X kommt mit 32 GB Festspeicher daher – ohne Speicherkarte könnte das, speziell bei der Nutzung der Multimedia-Features, recht schnell eng werden. Die Varianten des X Pro sind da mit 64 bzw. 128 GB besser aufgestellt, sodass das bei diesen Geräten eher zu verschmerzen ist.
Schade, dass ihr ein solch positives Alleinstellungsmerkmal aufgebt, bq.
Extras:
Kalender:
Beim Kalender setzt bq wieder auf die Standardlösung welche das Betriebssystem Android von Haus aus an Bord hat. Nichts Besonderes also, man besinnt sich hier auf die Grundfunktionen und bietet zugleich ein sehr hohes Maß an Übersichtlichkeit und leichter Bedienbarkeit. Nutzer, welche dennoch mehr von einer Kalender-Anwendung erwarten können selbstverständlich in Eigenregie auf diverse Apps des PlayStores zurückgreifen.
Nach dem Start des Kalenders öffnet sich die Darstellung standardmäßig als „Terminübersicht“. Wer dies weniger schätzt kann auf die gewohnten Übersichten „Tag“, „3 Tage“, „Woche“ oder auch „Monat“ wechseln. Dabei werden dann auch nicht nur die Tage mit bereits vergebenen Terminen dargestellt, sondern auch vollständig „freie“ Tage – eben vollständige Wochen oder auch Monate. Da das X über ein ausreichend großes Display und eine entsprechende Auflösung verfügt, ist die Darstellung einer Monatsübersicht kein Problem und damit auch mein persönlicher Favorit. Bei der Neuanlage von Terminen hat der Nutzer wieder die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Arten von Ereignissen:
Die meisten Nutzer dürften mit der normalen Termin- bzw. Erinnerungsfunktion locker hinkommen; die Nutzung der „Ziel“-Kategorie halte ich für ein Schmankerl welches man nutzen kann, aber nicht unbedingt muss. Nice-to-have also, mehr nicht.
Radio:
Wie schon der Vorgänger verfügt auch das X über ein integriertes FM-Radio welches nach Anschluss eines 3,5 mm Klinken-Headsets (Antenne) auch im praktischen Alltag genutzt werden kann. Nach dem ersten Start der App kann das vollständige Frequenzband automatisch wahlweise nach allen Sendern oder nach Sendern einer bestimmten Kategorie durchsucht werden. Sobald diese Suche abgeschlossen ist, lässt sich die Kanal-Übersicht mittels Tipp auf die drei Punkte im oberen rechten Eck öffnen und der gewünschte Kanal anwählen. Während der Wiedergabe kann dieser dann mittels langem Druck auf eines der „+“-Zeichen am unteren Bildschirmrand als Favorit gesetzt und mit dem entsprechenden Sendernamen versehen werden.
Da die Qualität der empfangenen Programme natürlich vom jeweiligen Standort und dem genutzten Headset abhängig ist, kann ich hier natürlich kein allgemein gültiges Urteil abgeben. Fakt ist allerdings, dass die maximale Lautstärke sowohl im Betrieb über das Headset als auch über den integrierten Lautsprecher mehr als ausreichend ist und auch bei lauterer Umgebung nicht sang- und klanglos untergeht (im wahrsten Sinne des Wortes…).
Fingerabdruckscanner:
Der Fingerabdrucksensor befindet sich beim Aquaris X an derselben Stelle, an welcher er bereits beim X5 Plus platziert wurde: Oberes Drittel mittig auf der Rückseite des Smartphones. Besonders positiv für mein Empfinden ist die Tatsache, dass der Sensor zum einen genauso gut funktioniert wie beim X5 Plus und er zum anderen nochmals deutlich besser zu lokalisieren ist. Einerseits ist der Sensor nämlich etwas „unauffälliger“ in der Rückseite integriert (die Umrahmung wurde geändert) und andererseits sitzt der Sensor etwas tiefer im Gerät, wodurch er natürlich leichter und sicherer zu ertasten ist.
Wie schon beim Vorgänger lässt sich das Gerät auf Wunsch mittels Auflegen des gespeicherten Fingers direkt vollständig entsperren – ohne noch einen Knopf am Gerät drücken zu müssen. Etwas schade hingegen ist, dass der Scanner sonst keine weiteren Funktionen bekommen hat. Ein Beispiel hierfür wäre unter Umständen die Verknüpfung von bestimmten Anwendungen mit einem hinterlegten Fingerabdruckscanner. Das hätte zur positiven Folge, dass man bspw. mit dem linken Zeigefinger die Kamera starten könnte oder mit dem Mittel- oder Ringfinger auf die aktuellsten Neuigkeiten und das Wetter zugreifen könnte.
Eventuell tut sich in diesem Bereich ja noch was bei bq – warten wir mal ab, was uns die Jungs und Mädels noch so spendieren werden.
Notification-LED:
Für dieses Feature liebe ich bq ja wenn ich ganz ehrlich bin. Dass eine Notification-LED heute noch nicht selbstverständlich ist, zeigt ein Blick in das Hause Lenovo. Das man aber eine Multicolor-LED hat, welche sich zusätzlich auch noch individuell konfigurieren lässt, ist schon extrem selten. Genau diesen Weg geht bq aber schon seit geraumer Zeit und das ist für mich persönlich einfach eine sehr große Freiheit, die mir da eingeräumt wird. Natürlich kann ich auch das von Google mitgelieferte Inaktivitätsdisplay nutzen – doch ganz ehrlich: Mir ist eine kleinere, etwas unauffälligere LED lieber als diese Lösung. Je nach konfigurierter Farbe und Muster lässt sich sofort erkennen, welche Art von Meldung ansteht. Das Display lässt sich dann – wie üblich – mittels Doppeltipp kurz aktivieren um mehr Infos zu bekommen oder man entsperrt das Gerät einfach direkt mittels Wischgeste / PIN-Eingabe oder Fingerabdruck.
Hier die Konfigurationsmöglichkeiten des Geräts:
Die LED wurde von bq im oberen linken Eck des Geräts platziert und ist verhältnismäßig klein gehalten, sodass man diese bei starker Helligkeit oder gar direkter Sonneneinstrahlung durchaus auch mal übersehen kann. Damit kann ich persönlich aber leben; zumal man in solchen Situationen dann immer noch das Display kurz aktivieren kann. Die Vorteile überwiegen hier einfach gegenüber den Nachteilen, die ich bei einem Gerät ohne eine konfigurierbare Multicolor-LED ja sowieso (noch stärker ausgeprägt) hätte.
Fazit:
„Was hat sich bq bei der Präsentation des Aquaris X eigentlich gedacht?“
Diese Frage habe ich mir ehrlich gesagt kurz nach der offiziellen Präsentation gestellt, denn für mich persönlich war der Mehrwert im Vergleich zum X5 Plus (Vorgänger, Präsentation im August letzten Jahres) nicht wirklich erkennbar. Klar – ein paar Dinge waren auf dem Datenblatt anders – aber mal ehrlich: Wie soll sich das denn groß im Alltag auswirken? Ich möchte an dieser Stelle gar nicht groß technische Daten der zwei (bzw. drei) Modelle miteinander vergleichen – dafür habe ich Euch eingangs des Testberichts ja die entsprechende Tabelle erstellt. Vielmehr soll es um den wirklich praktischen Unterschied im Alltag gehen – denn das zählt schließlich letzten Endes:
Nun – um eins vorweg zu nehmen: Wenn Ihr im Besitz eines X5 Plus seid, solltet Ihr Euch den Wechsel auf das „normale“ X-Modell wirklich gut überlegen. Mir persönlich ist der Mehrwert hier schlichtweg zu gering, zumal es das X5 Plus ja ab und an immer noch zum unschlagbaren Bestpreis von 229,- €uro online gibt. Kommt Ihr aber von einem anderen Hersteller und seid sowieso auf der Suche nach einem neuen Gerät, dann könnte durchaus auch das X für Euch interessant sein. Die Überschrift „Evolution statt Revolution“ passt besonders beim X recht gut, denn die vielen Verbesserungen im Detail sorgen im Alltag für ein wirklich angenehmeres Feeling als es mit dem X5 plus bis zuletzt bei mir der Fall war. Das fängt bei der absolut hochwertigen Verarbeitung und der Materialwahl des Geräts an. Die Verarbeitung selbst war / ist zwar schon beim Vorgänger absolut in Ordnung, doch das Gesamtbild stimmt einfach beim X noch etwas mehr: Mit dem abgerundeten Rahmen aus Aluminium und dem 2.5D Glas entsteht fast der Eindruck, dass das Gerät aus einem Guss bestehen könnte – ein absoluter Handschmeichler. Der Prozessor und die Grafikeinheit sollten für „normal-sterbliche Nutzer“ absolut ausreichend sein, wenngleich hier und da noch ein paar Ruckler und Gedenksekunden festzustellen sind. Diese lassen sich aber höchstwahrscheinlich mittels Software-Update und –Optimierung noch ausbügeln. Erfreulich ist außerdem die Tatsache, dass es beim X nur noch eine Gerätekonfiguration mit 32 GB internem Speicher und 3 GB Arbeitsspeicher gibt. Dies war allerdings auch dringend nötig, immerhin hat bq den separaten Slot für Speicherkarten wegrationalisiert und setzt bei den X-Modellen nun auf den alt bekannten und gehassten Hybrid-Slot.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass bq beim X ganz viel richtig, aber leider auch ein paar Dinge falsch gemacht hat: Mit der Implementierung eines Hybrid-Slots verliert man genau die User, denen dieses Feature seit der M-Serie (wenn nicht sogar schon vorher) wichtig war. Dazu kommt, dass bq sich bei mir persönlich mit diesen halbgaren Sensor-Tasten keinen Gefallen tut. Entweder gehe ich den Weg von zusätzlichen Tasten unter dem Display konsequent und statte diese dann auch mit Beleuchtung aus, oder ich erspare mir die Tasten komplett anstelle eines größeren Displays mit OnScreen-Navigationsleiste. Diese Tasten ohne Beleuchtung erinnern mich (leider) immer an Low-Budget Modelle, was man dem X eigentlich sonst überhaupt gar nicht nachsagen kann!
Nun – Ihr seht: Ich habe es mir mit diesem Testbericht hier wirklich nicht einfach gemacht, weshalb ich auch kein eindeutiges „Ja“ oder „Nein“ zum Gerät aussprechen kann und möchte. Meine persönlichen Anforderungen erfüllt es nicht (dürfte daran liegen, dass ich bis dato mit dem X5 Plus unterwegs war und das X rein von der technischen Seite her gesehen eher ein Rückschritt ist), sodass ich mit großem Interesse auf die Verfügbarkeit des X Pro warte und mir das mal näher anschaue. Ansonsten muss ich wohl wieder auf die Pirsch gehen um einen neuen treuen Begleiter zu suchen – mein X5 Plus ist bereits verkauft.
Vorteile:
Nachteile:
Bilder, mit dem BQ Aquaris X geschossen:
Bilder, mit dem BQ Aquaris X geschossen Teil 1(RAR-Archiv, 174,77 MB):
Bilder, mit dem Aquaris X geschossen Teil 1.rar (174.77MB) - SendSpace.com
Bilder, mit dem BQ Aquaris X geschossen Teil 2 (RAR-Archiv, 198,00 MB):
Bilder, mit dem Aquaris X geschossen Teil 2.rar (198.00MB) - SendSpace.com
Bilder-Vergleich zwischen Aquaris X5 Plus und Aquaris X auf android-hilfe.de:
Aquaris X - [Kamera] Zeigt her eure schönsten Fotos und Videos vom Aquaris X - (keine Diskussion/Fragen)
Videos, mit dem BQ Aquaris X gedreht (Youtube-Links):
Full HD:
4K:
Bilder-Update vom 29.05.2017:
Im März hat der spanische Hersteller „bq“ seine beiden neuen Flaggschiffe präsentiert und damit für reichlich Aufsehen gesorgt. Das „Aquaris X“ und das „Aquaris X Pro“ treten die Nachfolge des „Aquaris X5 Plus“ an – und genau in dieser Nomenklatur haben wir schon die erste potenzielle Verwirrungs- bzw. Verwechslungsgefahr. Anstatt bspw. ein X6 zu präsentieren, entscheidet sich bq stattdessen für einen anderen Weg und legt die X-Reihe mit der schlichten Bezeichnung „X“ und „X Pro“ – namenstechnisch gesehen – komplett neu auf. Weniger neu hingegen ist die Optik der beiden Geräte; bq lehnt sich da nämlich fast 1:1 am Vorgänger an – zumindest ist das der Eindruck, wenn man die Geräte erstmal nicht live sondern lediglich digital begutachten kann. Dass das in der Realität nicht ganz zutrifft, werdet Ihr nachher noch ausführlich nachlesen können. Ich möchte Euch hier lieber nochmal weiter ausführen, warum die beiden Geräte so kontrovers diskutiert werden. Als weiteren Punkt hätten wir da nämlich noch den Prozessor sowie die Grafikeinheit der beiden Geräte: Sowohl der kleine Bruder als auch das Topmodell setzten mit einem Snapdragon 626 auf einen der aktuellsten Octa-Core Prozessoren aus dem Hause Qualcomm. Hatte das X5 Plus also noch einen Snapdragon 652 verbaut, machen wir beim X und X Pro einen vermeidlichen Schritt zurück zum 626er Prozessor. Doch auch dieser erste Eindruck kann im Praxistest zumindest teilweise relativiert oder gar vollständig eliminiert werden, zumindest im Hinblick auf den Prozessor. Bei der Grafikeinheit lässt sich der negative Aspekt abstreiten; dieser ist definitiv „schlechter“ als beim X5 Plus (wobei das Meckern auf hohem Niveau ist – wenn man nicht gerade Hardcore-Gamer ist, merkt man den Unterschied wohl kaum). Weiter geht’s mit der „Kritik“: Beim Prozessor durften noch beide Modelle auf dieselbe Hardware zurückgreifen – bei der Kamera hingegen macht bq einen klaren Cut und kapselt die beiden Modelle voneinander ab. Das Aquaris X setzt mit dem Sony IMX298 auf denselben Sensor, den wir schon vom X5 Plus kennen: 16 Megapixel, f/2.0 Blende, Phase-Detection Autofokus und ein Dual-Tone LED-Licht sollen das Fotografenherz höher schlagen lassen. Das X Pro hingegen bekommt einen Sensor mit „nur“ 12 Megapixeln spendiert. Aber wie passt das zusammen? Nun, angeblich soll es sich bei diesem Sensor um denselben – oder einen extrem vergleichbaren – Sensor handeln, den Samsung beim Galaxy S7 einsetzt: DualPixel-Technologie, f/1.8 Blende und ebenfalls ein Phase-Detection Autofokus sowie ein Dual-Tone LED-Licht sollen den Liebhabern von Bildern und Videos zu noch besseren Ergebnissen verhelfen.
Außer diesen Unterschieden gibt’s noch weitere (eher „kleinere“) technische Unterschiede, auf die ich ggf. in einem Test des X Pro näher eingehen werde. Hier möchte ich mich nun voll und ganz auf das Aquaris X konzentrieren. Für mich selbst ist der Test besonders spannend, da mich gegenwärtig ein X5 Plus als Daily-Driver begleitet und ich so natürlich den direkten Vergleich antreten kann. Lohnt es sich überhaupt für einen X5 Plus Nutzer, das X anzuschaffen? Oder ggf. doch gleich zum X Pro greifen? Oder gar keines dieser Phones anschaffen und weiter mit dem X5 Plus durch die Welt gondeln?
Viele Fragen, die ich Euch nun nachfolgend etwas näher beantworten möchte – eventuell hilft Euch dieser Test ja bei der Entscheidung zum richtigen Gerät.
Viel Spaß beim Schmökern!
Achja – hier noch eine von mir erstellte Übersicht, welche die Unterschiede zwischen Aquaris X5 Plus, Aquaris X und Aquaris X Pro verdeutlichen sollen – vllt. hilft das ja bei der ein oder anderen Kaufentscheidung:
Spezifikationen des BQ Aquaris X:
- Android 7.1.1 Nougat
- Abmessungen: 146,5 x 72,7 x 7,9 mm bei einem Gewicht von 153 Gramm
- Qualcomm Snapdragon 626 Octa-Core Prozessor (MSM8953 PRO) mit bis zu 2,2 GHz Taktung, 14 nm LPP Fertigung
- Qualcomm Adreno 506 Grafikprozessor mit bis zu 650 MHz
- 4G LTE Technologie: 800/1800/2100/2600 MHz – Bänder 20/3/1/7
- 3G HSPA+ Technologie: 850/900/1900/2100 MHz – Bänder 5/8/2/1
- 2G GSM Technologie: 850/900/1800/1900 MHz
- 32 GB interner Speicher (ROM); davon ca. 24 GB frei verfügbar
- 3 GB Arbeitsspeicher (RAM)
- 5,2“ IPS LTPS LCD Touchscreen im 16:9 Format
- Full HD Auflösung (1080x1920 Pixel – 423 ppi)
- 2.5D Display-Glas von DINOREX® by NEG, 10 kapazitive Berührungspunkte
- Anti-Fingerprintbeschichtung
- Quantum Color+ Technologie
- WiFi 802.11 b/g/n/ac, Dual-Band 2,4 + 5 GHz
- Bluetooth 4.2 aptX
- GPS / GALILEO / GLONASS
- NFC
- USB 2.0 Typ C Port
- Dual Nano-SIM Slot
- Micro SD Speicherkartenslot, bis zu 256 GB (verwendet 2.ten SIM-Slot – KEIN Hybrid-SIM!)
- 3,5 mm Klinkenbuchse
- Fingerabdrucksensor (rückseitig platziert)
- Smart PA Lautsprecher
- 2 Mikrofone für Rauschunterdrückung
- FM-Radio
- Gehäuse aus eloxiertem Aluminium u. Polycarbonat
- Sony IMX298 Kamerasensor mit 16 Megapixel Auflösung
- f/2.0 Blende
- 6 Linsen-Struktur
- Phase-Detection Autofokus
- Dual-Tone LED-Leuchte
- Videoaufnahmefunktion in 4K Auflösung bei bis zu 30 FPS
- Vidhance Videostabilisator (elektronisch)
- Zeitlupen-Videos mit 720p Auflösung bei 120 FPS
- RAW- und Auto-HDR-Funktion
- Samsung S5K4H8YX Frontkamera mit 8 Megapixel Auflösung
- f/2.0 Blende
- 3 Linsen-Struktur
- Frontblitz
- Videoaufnahmefunktion mit 1080p bei bis zu 60 FPS
- 3.100 mAh Akku (fest verbaut)
- QuickCharge 3.0 Schnellladetechnologie
Lieferumfang:
Findet man bei vielen Smartphone-Herstellern heut zu Tage ein immer recht vollständiges Zubehör-Paket vor, war bq bisher eher für das Gegenteil bekannt: Bis zum X5 Plus und den Modellen der U-Serie zeichnete sich der spanische Hersteller immer eher durch Sparsamkeit und Umweltschutz aus. Das hatte zur Folge, dass der Käufer eines der Geräte zwar prinzipiell nutzen konnte; allerdings musste immer noch mindestens ein Steckdosenadapter dafür vorgehalten bzw. dazugekauft werden. Heut zu Tage wohl kein Problem; der Großteil der Smartphone-Nutzer dürfte sowieso noch etliche Kabel zu Hause auf Halde liegen haben. Etwas schwerer könnte da schon die Tatsache wiegen, dass man auch in Sachen „Audio“ (genau genommen beim Punkt „Headset“) auf Zubehör verzichten musste.
Nun – zumindest einen kleinen Fortschritt kann man vermelden: bq liefert ab dem X bzw. dem X Pro nun auch einen Steckdosen-Adapter mit. Grund hierfür ist nicht, dass man auf einmal keine Rücksicht mehr auf die Umwelt nimmt oder nun gar Krösus bei bq auf dem Chefsessel sitzt – viel mehr sind praktische Gründe dafür verantwortlich: Sowohl das X als auch das X Pro lassen sich mit Qualcomms „Quick Charge 3.0“ Technologie mit Leben füllen – da dieser Standard aber eine entsprechende Hardware voraussetzt, packt bq jetzt eben den Steckdosenadapter zusätzlich ins Paket.
Der detaillierte Lieferumfang des X sieht daher wie folgt aus:
- 1 x Smartphone „bq Aquaris X“ mit fest verbautem 3.100 mAh Akku
- 1 x USB Typ C Kabel (kann als Daten- und als Ladekabel genutzt werden)
- 1 x Steckdosenadapter mit Quick Charge 3.0 Schnellladetechnologie
- 1 x SIM-Werkzeug
Wie Ihr nun sehen könnt: Der Punkt des fehlenden Headsets besteht noch immer; allerdings lässt sich darüber tendenziell wohl leichter hinwegsehen, als über einen fehlenden Steckdosenadapter. Grundsätzlich ist alles an Zubehör im Karton enthalten, um erstmal sorgenfrei in den Alltag mit dem neuen Gerät starten zu können.
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Ehrlich gesagt freue ich mich auf diesen Punkt am meisten beim Test des Aquaris X. Die Geräte von bq waren ja eigentlich schon immer recht solide und gut verarbeitet und waren auch optisch auf aktuellem Stand, auch wenn man in Bezug auf Displayränder & Co. mit Sicherheit auch andere Ansichten vertreten kann. Die Gründe für meine Vorfreude möchte ich Euch natürlich nicht vorenthalten; dennoch möchte ich das X zunächst etwas näher beschreiben:
Auf der Front des X besticht – wie gewohnt – das 5,2“ Display mit Full HD Auflösung. Im Vergleich zum X5 Plus ist das Display um 0,2“ gewachsen, wobei die eigentlichen Abmessungen des gesamten Geräts nahezu identisch sind – ergo hat sich das Display-zu-Gehäuse Verhältnis etwas verbessert. Unterhalb des Displays befinden sich die von Android allgemein bekannten Sensortasten, welche die Funktionen „letzte Anwendungen“ (bzw. ein langer Druck bewirkt den Split-Screen mit Darstellung von zwei Anwendungen zur gleichen Zeit), „Home“ und „Zurück“ belegen. Die Tasten sind – entgegen den Tasten des X5 Plus – nicht mehr beleuchtet. Oberhalb des Displays geht’s dann deutlich enger und interessanter zur Sache: Ganz links am Gerät sitzt die Benachrichtigungs-LED, welche in deaktiviertem Zustand nicht zu erkennen ist. Rechts daneben hat bq eine extrem helle LED-Leuchte positioniert, welche der Frontkamera als Selfie-Licht gute Dienste leisten soll. Mittig über dem Display befindet sich in altbekannter Weise der Lautsprecher zum Führen von Telefonaten. Weiter rechts bildet die 8 Megapixel Frontkamera (fast) den Abschluss der dort platzierten Funktionen. Warum fast? Nun, ganz rechts befinden sich ansonsten nur noch die Sensoren für die Displayhelligkeit sowie die Annäherung beim Telefonieren. Die haben zwar einen praktischen Nutzen, sind aber bei normalem Nutzungsverhalten (außer bei direkter / frontaler Sonneneinstrahlung) nicht zu erkennen und daher nicht wirklich der Rede wert.
Oben am Gerät hat der Hersteller die 3,5 mm Klinkenbuchse platziert, direkt links angrenzend ist außerdem eines der beiden Mikrofone des X zu sehen. Wandern wir weiter auf die linke Seite des Geräts: Dort befindet sich nämlich der Einschubschacht für die beiden SIM- bzw. die SIM- und die Speicherkarte. Auch das ist nämlich eine weitere Änderung gegenüber des Vorgängers: Das Aquaris X besitzt einen Hybrid-Slot – in der Praxis bedeutet das; dass man wahlweise entweder zwei Nano-SIM Karten oder eine Nano-SIM Karte plus Micro SD Speicherkarte nutzen kann. Das ist beim X nicht mehr ganz so tragisch, da es das Gerät standardmäßig nur in einer 32 GB Festspeicher-Version gibt. Beim X5 Plus gab es ja noch die „kleine“ Version mit 16 GB Speicher, wovon letztlich noch knapp 12 GB frei nutzbar waren. Das wäre deutlich zu wenig gewesen – mit 32 GB internem Speicher kann man da zumindest mal etwas mehr anfangen. Dennoch natürlich ein klarer Minuspunkt des X und des X Pro. Ansonsten sind auf dieser Seite des Geräts keine weiteren wichtigen Merkmale erkennbar.
Interessanter wiederrum wird es dann an der Unterseite des Geräts: Mittig sitzt hier nämlich eine absolut positive Neuerung der beiden Flaggschiffe: Ein USB 2.0 Typ C Port! Beim X5 Plus hatte ich bei verschiedenen Geräten das Problem, dass das mitgelieferte USB-Kabel sich gerne mal etwas hartnäckiger am Micro USB-Port verhakt hatte – was natürlich unschöne Kratzer innerhalb der Buchse zur Folge hatte (die Funktion aber nicht beeinträchtigte). Bei Typ C hört man hingegen bei vielen Nutzern – herstellerübergreifen – immer mal wieder, dass das Typ-C Kabel zu locker sitzen würde und sich infolgedessen zu einfach vom Gerät lösen lässt. Das ist beim X erfreulicherweise nicht der Fall: Das Typ-C Kabel rastet merkbar im Port ein, sitzt angenehm fest und kann dennoch ohne großen Kraftaufwand wieder entfernt werden. Links vom USB-Port befindet sich indes das zweite Mikrofon; rechts vom Port sitzt der Lautsprecher zur Wiedergabe von Musik & Co.
Rechts am Aquaris X findet der Nutzer in gewohnter Anordnung den Power-Button und die Lautstärke-Wippe vor. Bei diesen Tasten handelt es sich also auch gleich um die einzigen Hardware-Tasten, die bq an diesem Gerät verbaut hat. Sie sitzen sehr satt im Rahmen, weisen einen angenehmen Druckpunkt auf und fühlen sich gut an.
Wir wechseln auf die Rückseite: Hier hat sich im direkten Vergleich zum X5 Plus eigentlich fast nichts getan: Die Modellbezeichnung und die CE-Kennung im unteren Bereich wurde leicht geschrumpft und der Fingerabdruckscanner im oberen Drittel der Rückseite hat eine etwas andere Einfassung und sitzt minimal tiefer im Gehäuse (lässt sich also besser „ertasten“). Die Kamera-Einheit sitzt an derselben Stelle und ist technisch 1:1 mit dem X5 Plus vergleichbar.
Damit solltet Ihr bereits einen sehr guten Eindruck vom Gerät bekommen haben; sodass wir nun zur Verarbeitung und der Wertigkeit des Aquaris X kommen. Als ich das Gerät zum ersten Mal nach dem Öffnen der Verkaufsbox in den Händen halten konnte, entwich meinen Lippen ein imaginäres „Wow“. Wow deshalb, weil man sich die Änderungen zum X5 Plus eben nur geringfügig vorstellt; sie in der Praxis aber deutlicher spürbar sind als man zunächst vermuten könnte. Das Gerät liegt wirklich hervorragend in der Hand, was nicht zuletzt an den jetzt abgerundeten Rändern und dem 2.5D Glas auf der Front des Smartphones liegt. Der Material-Mix von Glas auf der Front, eloxiertem Aluminium (Rahmen) und hochwertigem Polycarbonat auf der Rückseite hinterlässt ein erstklassiges Feeling, sodass man das Gerät tatsächlich kaum mehr aus den Händen geben möchte. Der Aluminium-Rahmen wird ringsherum eigentlich nur durch ein paar Kunststoff-Elemente unterbrochen, wie man es auch von anderen Herstellern kennt (um einen Kurzschluss zu vermeiden). Die Rückseite aus Polycarbonat ist in Matt-Schwarz gehalten, was prinzipiell einer Klavierlack-Optik vorzuziehen ist; vor allem in Bezug auf Fingerabdrücke und Staubansammlungen. Vor denen ist man zwar auch beim Aquaris X nicht ganz sicher, dennoch die deutlich bessere (und hübscher anzuschauende) Variante.
Durch diese Kombination von Wertigkeit und absolut tadelloser Verarbeitung gelingt es bq, den Preis des Geräts erneut nicht nur zu rechtfertigen, sondern eigentlich sogar als Kampfansage in Richtung der anderen Hersteller zu richten. Mir fällt spontan kein Hersteller ein, der im Gesamtpaket (Hardware & Software) ein passenderes Bild abliefert, als bq das im Moment macht. Chapeau!
Übrigens: Das X Pro soll ja nochmals hochwertiger in Sachen Material-Mix sein (Rückseite ebenfalls aus Glas) – auf das Gerät bin ich jetzt noch viel gespannter, als ich es vor Empfang des Aquaris X bereits war.
Touchscreen, Bedienelemente & Bedienung:
Wie oben bereits kurz angeschnitten verfügt das Aquaris X über einen 5,2“ IPS LTPS LCD Touchscreen mit Full HD Auflösung und Quantum Color+ Technologie. Die Gehäuse-Abmessungen des X sind im Vergleich zum X5 Plus nicht gewachsen, wohl aber das Display – wenn auch nur um 0,2“. Das hat allerdings zur Folge, dass sich das Verhältnis von Display- zur Gehäusegröße natürlich etwas verbessert. Nimmt man das X zum ersten Mal aus der Verpackung ist man in der Tat sogar etwas „geschockt“ von der Größe des Displays – auch wenn das im Vergleich zur Konkurrenz die mit 5,5“ oder gar 6“ aufwartet natürlich übertrieben ist. Das rührt aber ganz einfach auch daher, dass das X5 Plus eben doch recht breite Ränder hatte. Legt man beide Geräte nebeneinander, fällt der Unterschied der Displaygröße gar nicht mehr so stark ins Gewicht. Bei einer Displaygröße von 5,2“ kommt in Verbindung mit der beim X genutzten Full HD Auflösung effektiv eine Pixeldichte von etwa 423 ppi zum Tragen, was durchaus als „gut“ bezeichnet werden kann. Eine höhere Auflösung wäre bei dieser Diagonale absolut nicht sinnvoll, sodass die Entscheidung von bq absolut nachvollziehbar und akzeptabel ist – zumal sich dadurch Ressourcen in Leistung und Ausdauer sparen lassen.
Zur Quantum Color+ Technologie möchte ich an dieser Stelle eigentlich nicht im Detail eingehen; interessierte Nutzer können sich hier sehr gerne den Testbericht des X5 Plus zu Gemüte führen – dort ist die Technologie nochmal etwas ausführlicher erklärt. Das Ergebnis (kräftige, leuchtende und dennoch realitätsnahe Farben) möchte ich natürlich trotzdem erwähnen. Absolut positiv ist mir im Testbetrieb außerdem wieder die Helligkeit des Displays aufgefallen: Die automatische Regelung der Displayhelligkeit reagiert sehr gut, wenngleich die Regulierung der Helligkeit (also das Erhöhen bzw. Vermindern der Helligkeit) dem ein oder anderen Nutzer vielleicht etwas zu langsam von Statten gehen könnte. Ich bin mir jedoch sehr sicher, dass wir hier eventuell mit künftigen Updates noch Verbesserungen und Optimierungen von bq zu sehen bekommen werden.
Wir machen weiter bei den Bedienelementen – und kommen damit auch zum ersten negativen Aspekt des Geräts (welcher mir im Übrigen schon beim U Plus aufgefallen ist). Stichwort: Sensortasten
Ja – auch beim X befinden sich unterhalb des Displays wieder drei Sensortasten, welche die Funktion der von Android gewohnten Navigationstasten übernehmen. Absoluter Nachteil im Vergleich zum X5 Plus: Die Tasten sind beim X / X Pro nicht mehr beleuchtet sondern lediglich in Chrom-Farbe gehalten. Das soll wohl die Sichtbarkeit bei schlechtem Licht bzw. Dunkelheit etwas erhöhen (bspw. durch Lichteinfall vom Display in Richtung der Tasten) – in der Praxis klappt das aber nicht überzeugend. Überhaupt ist mir absolut nicht klar, warum bq auf die Beleuchtung der Tasten verzichtet hat. Energiesparen? Wohl kaum; drei LEDs zusätzlich machen den Kohl auch nicht fett, zumal das ja auch beim X5 Plus absolut kein Problem war. Also bitte, bq – sollte jemand vom Entwicklerteam mitlesen: Bitte erklärt mir, warum Ihr die Beleuchtung der Tasten abgeschafft habt. Ich verstehe es nicht! Ihr fragt Euch jetzt sicher, warum ich so an der Beleuchtung festhalte….ganz einfach: Die Sensortasten hatten bei bq immer schon die Eigenheit, dass die Sensorfläche (auf welcher die Eingaben erkannt und umgesetzt werden) verhältnismäßig klein sind; wodurch diese im Regelfall schwerer zu treffen sind, als das zum Beispiel bei Onscreen-Tasten der Fall wäre. Nun – wenn jetzt noch die Beleuchtung der Tasten wegfällt erleichtert das die Bedienung (bzw. genau genommen das „Auffinden“ der Tasten) natürlich nicht gerade…
Abgesehen von diesem Punkt leistet sich das X aber keine Patzer: Die beiden Hardware-Tasten rechts machen einen guten Eindruck und haben einen guten Druckpunkt und auch die Bedienung über die Software (bzw. das Zurechtfinden im Menü) klappt nahezu intuitiv.
Achja: Wer anstelle der Sensortasten lieber Onscreen-Tasten nutzen möchte, kann sich diese natürlich im Menü aktivieren lassen. Beachtet aber bitte, dass bei aktivierten Onscreen-Tasten die Sensortasten weiterhin aktiv bleiben und somit quasi eine Doppelbelegung existiert!
Menü:
Beim X setzt bq auf einen eigenen „bq Launcher“ welcher jedoch stark an den ausgemusterten Google Now Launcher erinnert. Seit dem Update auf Nougat 7.1.1 (bzw. beim X ja ab Werk) gelangt man bei bq-Smartphones nicht mehr über einen Button in das Menü, sondern öffnet das Menüfenster mittels Wisch-Geste nach oben auf dem Display. Auf die gleiche Art und Weise (logischerweise mit Wisch nach unten) lässt sich das Menü dann auch wieder schließen, wobei man dazu natürlich auch die Home- oder die Zurück-Taste nutzen kann. Nachdem man das Menü geöffnet hat, offenbart sich die Fülle an Anwendungen dem Nutzer in einer übersichtlichen, nach Alphabet sortierten Matrix. Dabei befinden sich insgesamt fünf App-Shortcuts auf einer horizontalen Linie, die Darstellung in die Vertikale ist natürlich unbegrenzt und hängt schlichtweg davon ab, wie viele Anwendungen man tatsächlich installiert hat. Ganz oben im Display befindet sich die Suchleiste, mit welcher man auf Wunsch direkt zur gewünschten App springen kann – macht natürlich vor allem bei einer größeren Anzahl an Apps absolut Sinn, wenngleich mir eine standardmäßige Deaktivierung mit optionaler Zuschaltung besser gefallen würde. Die Navigation im Menü selbst läuft natürlich wieder mit den altbekannten Wisch-Gesten auf dem Display ab, wobei der Nutzer entweder direkt auf der Anzeigefläche swipen kann oder auch die Leiste rechts im Display zum schnellen Scrollen nutzen kann.
Was leider beim X wieder nicht möglich ist: Das individuelle Anordnen/Sortieren von Apps im Menü bzw. das Anlegen von Ordnern. Möchte man hier seine eigene Ordnung schaffen, muss das zwangsweise auf den Startbildschirmen erfolgen. Hier lassen sich die Apps (bzw. die aus dem Menü heraus generierten Shortcuts) nämlich frei sortieren sowie mittels „Übereinanderschieben“ auch in Ordnern ablegen. Erfreulicherweise verzichtet bq auch beim X wieder auf jegliche Art von Bloatware & Co: Einzig „bq Plus“ sowie „bq services“ sind vorinstalliert, wobei erstgenannte Anwendung eine Zusatz-Garantie für das Smartphone gegen einen jährlichen Betrag anbietet und die zweitgenannte Anwendung für das Einspielen (bzw. das Vorbereiten) von Updates auf dem Smartphone zuständig ist. Beide Anwendungen lassen sich nicht deaktivieren/deinstallieren, was im Alltag aber auch nicht störend ist – denn in der Regel wird der Nutzer von diesen Anwendungen nichts merken.
Kamera:
Bei der Kamera setzt bq auf Altbewährtes, denn im X kommt laut Datenblatt dieselbe Technik zum Einsatz, welche die Spanier bereits beim X5 Plus verbaut haben. Grundsätzlich muss das nichts Schlechtes bedeuten, immerhin sprechen wir hier von einem Sony IMX298 Sensor mit f/2.0 Blende und einer 6 Linsen Largan-Struktur. Solche Fakten hören sich natürlich auf dem Papier immer ganz toll an, doch dass der Sensor auch in der Praxis ein bisschen was auf dem Kasten hat sieht man spätestens dann, wenn man sich mal die Streuung des Sensors anschaut. bq nutzt diesen nämlich nicht nur im X5 Plus und eben dem X, auch Hersteller wie beispielsweise OnePlus (3, 3T), Huawei (Mate 8) oder auch LG (V20) setzen auf diese Technik. Das „Problem“ an der ganzen Geschichte ist, dass für qualitativ hochwertige Bilder nicht nur die Hardware passen muss, sondern auch die Software entsprechend darauf abgestimmt sein muss. Smartphones sollten prinzipiell dazu in der Lage sein, selbst im Automatik-Modus möglichst gutaussehende Bilder zu produzieren, damit auch das breite Feld der „Otto-Normal-Nutzer“ etwas davon hat – immerhin möchte nicht jeder erstmal in die Tiefen der Kamera-Einstellungen eintauchen.
bq geht seit dem X5 Plus da einen sehr guten Weg: Nicht nur dass die Kamera-Software verhältnismäßig umfangreich ist (inkl. Manuellem Modus – Details nachfolgend in der Auflistung), auch für die Zukunft hat man vorgearbeitet und die Software der Kamera aus der Firmware des gesamten Smartphones „ausgelagert“. Bedeutet in der Praxis: Der Hersteller kann die Kamera-Software mittels App im PlayStore unabhängig von der Firmware des Smartphones aktualisieren und somit neue Funktionen einspielen oder für Bug-Fixes sorgen. Das hat in der Vergangenheit immer sehr gut und vor allem schnell (!) funktioniert – grundsätzlich also sehr gute Voraussetzungen für praktikable Fotografie-Eigenschaften.
Was hat das X sonst noch zu bieten? Neben einem extrem hellen und farblich gut abgestimmten Dual-Tone LED-Flash (scheint ebenfalls baugleich zum X5 Plus zu sein) verfügt die Cam über einen Phase-Detection Autofokus welcher gefühlt nochmal flotter auslöst, als das schon beim X5 Plus der Fall war. Videoaufnahmen mit einer maximalen Auflösung von 4K bei 30 FPS stellen ebenso kein Problem dar wie Zeitlupen-Videos mit 720p Auflösung und 120 FPS. Für „Einstellungs-Muffel“ bietet das Gerät die Möglichkeit der Aktivierung einer Auto-HDR Funktion, welche für einen guten Kontrast bei schwierigen Lichtverhältnissen (sowohl sehr helle als auch sehr dunkle Stellen innerhalb des Bilds) sorgen soll. Für die Profis hingegen hat das X natürlich auch wieder die Aufnahme von RAW-Dateien an Bord, sodass diese im Nachzug bequem auf dem Rechner bearbeitet werden können. Weg von der Hauptkamera und hin zur Frontkamera, welche beim X ja durchaus einen höheren Standpunkt besitzt, als bq das noch beim X5 Plus vermarktet hat. Das merkt man nicht unbedingt am Sensor selbst, denn hier kommt ein auf dem Datenblatt recht unbekannter Sensor von Samsung (S5K4H8YX) zum Einsatz, welcher mit 8 Megapixel allerdings eine stattliche Auflösung vorweisen kann. Die Blende ist mit f/2.0 auf demselben Niveau wie die Hauptkamera und bei der Linsen-Struktur setzt man auf einen Aufbau von drei Elementen. Dass die Frontkamera eine wichtigere Rolle spielt sieht man viel mehr an der Tatsache, dass bq das Gerät jetzt auch vorderseitig mit einem extrem (!) hellen LED-Blitz ausgestattet hat. Damit dürften selbst Gruppen-Selfies bei Dunkelheit verhältnismäßig gut aussehen.
Die Einstellungsmöglichkeiten der Frontkamera im Detail:
- Timer: Aus, 3 Sek., 10 Sek.
- Gitternetzlinien: Ein / Aus
- Beauty-Modus: Ein / Aus
- Galerie-Shortcut
- Auslöser
- LED-Leuchte: Aus / Automatisch / Ein
- HDR-Modus: Aus / Ein / HDR+
- Wechsel zwischen Front- und Hauptkamera
- Format: Standard (4:3), Vollbildschirm (16:9), 1:1
- Auflösung: 8 Megapixel, 2 Megapixel
Die Einstellungsmöglichkeiten der Hauptkamera im Detail:
- Blitzlicht: Aus, Automatisch, Dauerhaft
- Selbstauslöser: Aus, 3 Sek., 10 Sek.
- Gitternetzlinien: Ein, Aus
- HDR-Modus: Aus / Automatisch / HDR+ / Ein
- Wechsel zwischen Haupt- und Frontkamera
- Auslöser
- Galerie-Shortcut
- Format: Standard (4:3), Vollbildschirm (16:9), 1:1
- Auflösung: 16 Megapixel, 13 Megapixel, 8 Megapixel, 2 Megapixel
- Speichern unter…: Telefon / Speicherkarte
- Dateiformat: JPEG, JPEG + DNG
- JPEG-Qualität: Hoch, Mittel, Niedrig
- Geolocation: Ein / Aus
- Funktionen der Lautstärketasten im Kameramodus: Bild aufnehmen / Lautstärke / Zoom
- Funktionen der Lautstärketasten im Videomodus: Bild aufnehmen / Video aufnehmen / Lautstärke / Zoom
- Bildschirmhelligkeit beim Öffnen der Kamera automatisch erhöhen: Ein / Aus
- Selfie-Vorschaufenster: Ein / Aus
- Kameraton: Ein / Aus
Spezielle Einstellungsmöglichkeiten im Videomodus:
- LED: Aus, Ein
- Tonaufnahme: Aus, Ein
- Auflösung: UHD 4K, Full HD 1080p, HD 720p
- Frames pro Sekunde: 30 FPS / 60 FPS
- Videostabilisator: Ein / Aus
Wie bereits etwas weiter oben erwähnt bietet auch das X die Möglichkeit noch tiefer in die Einstellungsmöglichkeiten der Kamera zu tauchen. Dies funktioniert mittels des kleinen Shortcuts im unteren rechten Eck des Kamera-Suchers. Klickt der Nutzer nämlich darauf, öffnet sich ein Dropdown-Menü in welchem zwischen den Modi „Automatisch“, „Szenen“ und „Manuell“ gewechselt werden kann. Den Automatik-Modus mit seinen Funktionen habe ich Euch ja bereits oben ausführlich dargestellt; daher möchte ich Euch an dieser Stelle auch die beiden anderen Modi etwas näherbringen:
Szenen:
- Landschaft
- Nacht
- Sonnenuntergang
- Nachtporträt
- Action
- Schnee
- Kerzenlicht
- Feuerwerk
- Theater
Manueller Modus:
- manuelle Regelung der Fokussierung
- manuelle Regelung des Weißabgleiches
- ISO: 100, 200, 400, 800
- Verschlusszeit: 10s, 5s, 2s, 1s, 1/2s, 1/6s
- Helligkeit: -1 bis +1
In bestimmten Situationen kann die Anwendung des manuellen Modus sicherlich durchaus Sinn machen und so zu deutlich besseren Resultaten führen, als man diese mit dem Automatikmodus hätte hinbekommen können. Dabei muss man natürlich berücksichtigen, dass die Auswahl der entsprechenden Parameter zusätzliche Zeit in Anspruch nimmt und daher nichts für sich bewegende Objekte oder die klassischen „Schnappschuss-Momente“ ist.
Soviel also auf dem Papier zur Kamera – doch was leistet das X in der Praxis? Nun, ein Fortschritt zum X5 Plus ist schon festzustellen, wenngleich dieser wohl allein auf Softwarebasis zu sehen ist und aus diesem Grund wohl auch in Kürze auf dem X5 Plus Einzug halten dürfte. Die Bilder der Kamera machen sowohl beim Zoom auf dem Smartphone als auch im Speziellen am PC einen deutlich rauschärmeren Eindruck als es noch beim X5 Plus der Fall ist. In Sachen Farbwiedergabe wirken die Bilder außerdem meiner Meinung nach ein Stückchen natürlicher, d. h. sie sind näher am „Original“ als die des X5 Plus. Die Größe der ausgegebenen Dateien ist bei beiden Geräten auf nahezu identischem Niveau: JPEG-Dateien in bestmöglichster Qualitätsstufe haben in der Regel zwischen 3 und 4 MB, wohingegen DNG-Files mit satten 30 bis 33 MB zu Buche schlagen können. Dementsprechend hält man sich damit eben auch ein paar Optionen für die nachträgliche Bearbeitung offen…
Vollständig überzeugt hat mich beim X im Übrigen auch wieder die extrem helle Dual-Tone LED-Kombination auf der Rückseite der Kamera. Diese Kombination ermöglicht es nahezu alle „normalen“ Raumgrößen im Innenbereich problemlos auszuleuchten und dementsprechend auch noch eine akzeptable Qualität auf den Speicher gebannt zu bekommen. Selbst im Außenbereich mit weitläufigerer Fläche schlagen sich die LEDs wacker und überzeugen auch bei dieser Widrigkeit. Ebenfalls erfreut hat mich die Tatsache, dass es beim X nun noch leichter möglich ist, die Schärfe und Helligkeit auf den Bildern ggf. manuell zu korrigieren. Beispiel: In normalen Foto-Momenten zückt man das Smartphone, öffnet die Kamera-Anwendung, tippt mit dem Finger auf den jeweiligen Bildschirmbereich um den Fokus scharf zu stellen und schießt das Bild der Begierde – das ist der übliche Ablauf. Die überarbeitete Kamera-Software des X hingegen erlaubt es, mittels „Wisch-Geste“ über den Fokus-Punkt im Display einen zweiten Fokus-Kreis zu erzeugen. Damit ist es nun möglich mit Fokus 1 die Schärfe zu regulieren und mit Fokus 2 die Helligkeit ggf. in einen anderen Bildbereich zu verlegen und zu ändern. Die Funktion selbst ist jetzt nicht neu und kennt man auch von anderen Herstellern sowie vom X5 Plus; dennoch finde ich die Art und Weise der Aktivierung ein Stück weit komfortabler – und wenn das für qualitativ höherwertige Bilder sorgt; warum nicht?
Ebenfalls von guter Qualität sind die mit dem X aufgenommen Videos. Der automatische Autofokus reagiert relativ schnell auf Objektwechsel und passt die Schärfe entsprechend an – sollte das mal nicht der Fall sein kann der Nutzer selbstverständlich auch manuell eingreifen. Erstmals beim X mit an Bord ist der schon für das X5 Plus beworbene Videostabilisator. Dieser arbeitet auf elektronischer Basis und versucht mittels Berechnung etwaige „Wackler“ aus dem Video heraus zu rechnen. Wie gut das in der Praxis funktioniert – davon könnt Ihr Euch selbst in einem der am Ende des Berichts verlinkten Sample-Videos überzeugen. Die Videos sind entsprechend im Titel bzw. in der Beschreibung mit Informationen bestückt, ob und welche Einstellungen aktiv / inaktiv waren.
Zwei kleinere, negative Aspekte hätte ich allerdings noch zum Schluss:
- Ruckeln! Beim Nutzen des Videomodus merkt man im Full HD Modus gelegentlich und im 4K-Modus eigentlich ständig ein Ruckeln während der Bedienung. Im Klartext: Das Display / der Prozessor kommt mit den schnellen Bewegungen beim Drehen von Videos nicht so wirklich 100%ig zurecht. Das wirkt sich zwar auf die Videos an sich nicht negativ aus (diese werden ganz normal aufgenommen), allerdings sieht das einfach unschön aus wenn man im Sucher-Bildschirm ständig das Bild von vor 2-3 Sekunden sieht und die „Wiedergabe“ ständig am Nachhängen ist. Ich weiß nicht so Recht ob das an eventuell noch fehlender Feinprogrammierung der App / des System liegt, oder ob sich der Wechsel von Snapdragon 652 auf 626 tatsächlich so extrem bemerkbar macht. Kann eigentlich nicht sein; daher hoffe ich einfach mal auf ein paar systemtechnische Optimierungen bei künftigen Updates.
- Die Audio-Lautstärke bei mit dem Gerät gedrehten Videos ist zu leise. Sämtliche Audio-Quellen werden meiner Meinung nach deutlich zu leise aufgezeichnet, sodass man beim Betrachten der Videos am Smartphone selbst bzw. auch am PC die Lautstärke schon extrem nach oben schrauben muss. Das war beim X5 Plus definitiv besser.
Warum ordne ich diese beiden Punkte jetzt unter „kleinere negative Aspekte“ ein? Ganz einfach: Beide lassen sich mit extrem großer Wahrscheinlichkeit mittels Software-Update relativ einfach ausbessern / beheben. Klar ist es nicht schön wenn das gekaufte Produkt sich als vermeidliches „Bananen-Produkt“ enttarnt und letzten Endes erst beim Kunden reift; doch das ist ja heute leider schon fast zur Alltäglichkeit geworden. Positiv an der ganzen Sache: bq ist in Sachen „Updates“ sehr flott unterwegs, wenn nicht sogar der in diesem Bereich beste – mir bekannte – Smartphone-Hersteller – das lässt auf baldige Besserung hoffen.
Akku, Sprachqualität & Empfang:
Sowohl das Aquaris X als auch das Aquaris X Pro bekommen von bq einen 3.100 mAh starken Li-Ionen Akku spendiert. Kenner und X5 Plus Besitzer dürfte das schon etwas verwundern, immerhin hatte das X5 Plus als direkter Vorgänger einen stärkeren Akku an Bord – wenngleich der Unterschied mit 100 mAh nicht wirklich extrem ausfällt.
Tatsächlich gibt es aber für die Entscheidung von bq einen praktischen Grund: Da sich am Gerät sonst nicht viel geändert hat was den Energieverbrauch angeht (das Display bspw. ist nur marginal größer, löst aber mit derselben Auflösung auf) und der Hersteller stattdessen beim Prozessor auf energiesparen setzt, dürften sich mit beiden Geräten locker dieselben Laufzeiten erreichen lassen, die man bereits mit dem X5 Plus auf Parkett gelegt hat. Während des Testbetriebes zeigte sich relativ deutlich, dass am Ende eines Arbeitstages bei mir im Regelfall noch zwischen 65% und 75% Akkukapazität vorhanden waren. Dabei wurde auf den Punkt „Energiesparen“ nicht wirklich Wert gelegt: Automatische Displayhelligkeit, dauerhaft aktiviertes WLAN bzw. WLAN-Suche, automatische Netzwahl (i. d. R. 3G oder 4G) sowie gelegentliches Surfen, Telefonieren und auch Gaming wurden dem Testgerät abverlangt. Positiv: Auch bq kann jetzt Quick Charge. Hat man sich bei den Spaniern bisher strikt gegen die Schnellladetechnologie gewehrt, gibt es jetzt wohl eine kleine Kehrtwende zu verzeichnen – was unter Umständen natürlich auch weiterentwickelten Akkus & Co. liegen könnte. Fakt ist jedenfalls, dass sowohl das X als auch das X Pro Quick Charge in der Version 3.0 unterstützen. Für die Praxis bedeutet diese Tatsache, dass das Aquaris X innerhalb von 60 Minuten auf 90% der Akkukapazität geladen wird (von einer vollständigen Entleerung ausgehend). Die letzten 10% werden deutlich langsamer in den Akku gepumpt um diesen möglichst schonend zum Ende des Ladevorgangs zu führen. Wer sein Gerät also stets auf „100%“ laden möchte, muss sich in etwa 1,5 Stunden gedulden – die benötigt das Gerät nämlich für eine vollständige Betankung.
Weiter geht’s mit der Sprachqualität und dem Empfang des Aquaris X. Grundsätzlich kann man ja auch dem X5 Plus schon eine qualitativ gute und ausreichend lautstarke Wiedergabe über den Frontlautsprecher bescheinigen. Dasselbe Kurzfazit kann man prinzipiell auch dem Aquaris X ausstellen, wobei man klar erwähnen muss, dass sich die maximal mögliche Lautstärke bei Telefonaten gegenüber dem X5 Plus nochmals verbessert zu haben scheint. Im Normalbetrieb wird man wohl nur selten dazu genötigt werden, die Lautstärke des X auf das Maximum erhöhen zu müssen; für laute Geräuschkulissen wie bspw. Konzerte, Stadtlärm, etc. ist es aber immer gut gewisse Reserven vorzuhalten. Nutzer des X dürften diesbezüglich also nichts zu befürchten haben.
Da die Sprachqualität ja zwangsweise auch immer ein bisschen mit dem Empfang zu tun hat, spielt dieser natürlich auch eine nicht gerade unwichtige Rolle. Auch hier leistet sich das Aquaris X keinen Patzer und kommt mit einem ähnlich guten Empfang daher, wie ich ihn bereits täglich bei meinem X5 Plus feststellen kann. Im Umkreis buchen sich beide Geräte i. d. R. im 4G Netz ein, wobei kurzfristig auch immer mal ein Wechsel zurück auf 3G möglich ist. Abseits von diesen Schwankungen (die ich bei mir allerdings aufgrund der Netzstruktur bei allen Endgeräten habe) gab es keine nennenswerten Ausflüchte des Geräts: Sowohl Telefongespräche als auch Datenverbindungen waren stets problemlos möglich – keine Verbindungsabbrüche und auch keine –störungen.
Media- & Musikplayer:
Über einen „richtigen“ Video- und Musikplayer verfügt das Aquaris X immer noch nicht – genau wie alle anderen BQ-Geräte. Es befinden sich zwar – dank Google – die Standard-Apps zur Wiedergabe von Musik und Videos auf dem Gerät (was auch gut funktioniert), allerdings bieten diese natürlich nur einen sehr geringen Funktionsumfang im Vergleich zu speziellen Player-Anwendungen aus dem Play-Store. Aus diesem Grunde nutze ich persönlich bei solchen Geräten in der Regel den VLC-Player, der Vielen vielleicht auch vom PC her bekannt sein dürfte. Klarer Vorteil der App: Sie vereint Video- und Musikplayer in Einem und bietet daher maximalen Komfort bei gleichzeitig guter Bedienbarkeit. An dieser Stelle möchte ich mit dem Videoplayer beginnen:
Nach dem erstmaligen Start der App beginnt diese damit, die Medien „einzulesen“ – das bedeutet es werden Vorschaubilder geladen, die Sortierung der Songs erfolgt in die entsprechende Kategorie, etc. Da dieser Prozess etwas Zeit in Anspruch nimmt, reagiert die Anwendung unter Umständen bei diesem ersten Start etwas langsam und träge – davon bitte nicht beeindrucken lassen. Ist die Einrichtung erstmal abgeschlossen, läuft der Player butterweich auf dem X, da könnt Ihr absolut beruhigt sein. Über den Menü-Button oben links öffnet der Nutzer nun das Auswahlfenster. Neben den Einstellungsmöglichkeiten kann hier auch die grundsätzliche Auswahl getroffen werden, ob man nun Musik anhören oder Videos anschauen möchte. Nachdem wir also den Punkt „Video“ angewählt haben, öffnet sich in einem neuen Fenster die Medien-Bibliothek. Das Programm listet die Videos in alphabetischer Reihenfolge auf, wobei die Sortierung auch nach Laufzeit oder Datum erfolgen kann. Wer auf Sortierung gar keinen Wert legt und sowieso schon weiß, was er anschauen möchte, kann das Gerät auch einfach nach dem gewünschten Titel durchsuchen. Bei der Darstellung der Videos nimmt das Vorschaubild in etwa 1/3 der Fläche in Anspruch. Im restlichen Fenster werden Interpreten, Titel, gespielte sowie gesamte Laufzeit des Titels und auch die Auflösung des Videos visualisiert. Mittels Tipp auf die drei Punkte neben jedem Video lässt sich außerdem für jedes Video noch ein tiefergehendes Menü öffnen, in welchem weitere Detaileinstellungen festgelegt werden können.
Nach dem Tipp auf den gewünschten Titel startet die Wiedergabe auch umgehend im Hochformat. Durch einen Dreh des Geräts ins Querformat wechselt die Darstellung automatisch mit ins Querformat und maximiert dadurch die Wiedergabefläche. Während der laufenden Wiedergabe lässt sich der Player auf den ersten Blick wie jeder gewöhnliche Player mittels Navigationstasten in der Fußzeile bedienen: Zentral ist die Pause/Wiedergabe-Taste platziert; links daneben öffnen sich Details zur Audio-Spur des Titels – außerdem lässt sich das Display hier recht schnell sperren, was natürlich ungewollte Eingaben verhindern soll. Auf der rechten Seite gelangt man über die altbekannten „3 Punkte“ wieder in die tiefergehenden Einstellungen – und diese verdienen ihren Namen beim VLC-Player wirklich; denn die Auswahl an Einstellungsmöglichkeiten ist wirklich nicht von schlechten Eltern:
- Ruhemodus: Player schaltet sich nach vordefinierter Zeitspanne automatisch ab
- Wiedergabegeschwindigkeit
- Zeitpunkt-Funktion: Zu bestimmter Stelle im Video springen
- Ausblenden des Videos bei andauernder Audio-Wiedergabe (quasi Audio-only Wiedergabe)
- Untertitelverzögerung
- Audioverzögerung
- Mini-Player: Videoplayer wird in neues Popup-Fenster gezogen, wodurch richtiges Multi-Tasking ermöglicht wird
- Wiederholung
Ebenfalls auf der rechten Seite findet sich noch der Button um das Bildformat bzw. Seitenverhältnis anpassen zu können.
Was man aber auf den ersten Blick so nicht zu sehen bekommt und auch nur beim ersten Start des Players im Tutorial erwähnt wird: Im Wiedergabebildschirm lassen sich noch weitere Einstellungen tätigen; nämlich die Displayhelligkeit sowie die Lautstärkeregelung. Die linke Hälfte des Displays stellt dabei einen „unsichtbaren“ Schiebe-Regler da, ein Swipe nach oben maximiert die Helligkeit, ein Swipe nach unten senkt diese entsprechend ab. Gleiches gilt auf der rechten Displayseite für die Lautstärke: Swipe nach oben -> höhere Lautstärke, Swipe nach unten -> niedrigere Lautstärke. Man sieht also, die Entwickler des VLC-Players haben sich durchaus Mühe gegeben und den Player auch wirklich sehr gut bedienbar gestaltet. Gar nicht so selbstverständlich heute, mit immer mehr Funktionen. Und erst recht nicht selbstverständlich wenn man bedenkt, dass die App absolut kostenfrei ist.
Nun zur Wiedergabe selbst: Den Lautsprecher würde ich in Sachen Wiedergabequalität leicht unterhalb des Lautsprechers vom X5 Plus ansetzen; bei der maximal möglichen Lautstärke nehmen sich die beiden Geräte meiner Meinung nach nicht wirklich etwas – eventuell leichte Vorteile beim neuen Aquaris X. Man sollte allerdings auch bedenken, dass das X5 Plus schon etliche Software-Updates zur Optimierung bekam und niemand so wirklich weiß, ob im Laufe dieser Updates eventuell auch an diesem Punkt geschraubt wurde. Im Umkehrschluss für das X würde das nämlich bedeuten, dass man hier eventuell noch Potenzial nach oben haben könnte. Der Prozessor wirkt sich im Übrigen nicht negativ auf die Multimedia-Eigenschaften aus - wie auch? Immerhin reden wir hier immer noch von einem Octa-Core Prozessor mit bis zu 2,2 GHz Taktrate. Also keine Sorge – auch multimedia-begeisterte User werden vom X nicht unbedingt enttäuscht.
Kommen wir nun zum Musikplayer: Wählt man im Menü des VLC-Players den Audio-Reiter erscheinen alle auf dem Gerät oder der Speicherkarte befindlichen Audio-Dateien in einer vertikalen Liste. Die Sortierung der Songs kann dabei nach unterschiedlichen Kategorien erfolgen:
- Künstler
- Alben
- Lieder
- Genres
- Wiedergabelisten
Die Darstellung der Dateien erfolgt auch hier mittels Album-Cover, sofern die jeweiligen Songs über ein Solches verfügen. Etwas ungewohnt ist für Viele vielleicht die Tatsache, dass der VLC-Player über keinen „richtigen“ Wiedergabebildschirm verfügt. Soll heißen: Wird ein Titel zur Wiedergabe angewählt, startet diese mittels kleinem Popup in der Fußzeile des Displays. Klickt der Nutzer auf dieses Popup, gelangt man zur Übersicht mit den anderen – zum gleichen Album gehörenden – Songs zurück. Das ist zwar eine Umgewöhnung, allerdings gelingt diese verhältnismäßig schnell; denn wirklich vermissen muss man den separaten Wiedergabebildschirm eigentlich nicht. Steuern lässt sich der Player nämlich direkt innerhalb des Popups in der Fußzeile; alle drei Navigationstasten (Zurück, Pause/Start, Vorwärts) sind hier ausreichend groß dargestellt. Ganz links lässt sich mittels Tipp noch der Shuffle-Modus aktivieren bzw. deaktivieren. Ganz rechts sitzt das Shortcut für die Wiederholungsmodi.
Die weiteren Einstellungsmöglichkeiten im Musikplayer:
- Ruhemodus
- Wiedergabegeschwindigkeit
- Zum Zeitpunkt springen
- Equalizer (Details siehe Screenshots)
- Wiedergabeliste speichern
Wird der Player im Hintergrund ausgeführt, lässt sich dieser mittels Shortcut im Dropdown-Menü in der Kopfzeile des Displays bequem bedienen (die wichtigsten Navigationsbuttons sind direkt in das Shortcut integriert); auch das vollständige Öffnen des Players ist so problemlos möglich.
Kommen wir zur Wiedergabequalität der Audiodateien: Beim Lautsprecher gilt im Grunde genommen dasselbe Fazit wie schon weiter oben beim Videoplayer angemerkt: Die Lautstärke geht mehr als nur in Ordnung, lediglich beim Klang / Volumen besteht meiner Meinung nach noch etwas Potenzial nach oben. Das könnte unter Umständen auch daran liegen, dass das X leider ab Werk keinen Equalizer mehr spendiert bekommen hat – aus welchen Gründen auch immer. Ich meine mich jedoch entsinnen zu können, dass der Equalizer in der Vergangenheit schon ein paar Mal nicht ab Werk installiert war und per Update nachgeliefert wurde, oder aber zumindest mal sporadisch zwecks Verbesserungen aus der Firmware entfernt wurde. Mal schauen – eventuell spendiert uns bq hier ja noch ein paar kleine Überraschungen.
Für die Wiedergabe mittels Headset habe ich eigentlich gar keine Mängel anzumerken: Die Lautstärke ist sehr hoch und wird in der Praxis – zumindest mit In-Ear Kopfhörern – quasi nicht erreicht werden können, ohne irgendwelche Schädigungen des Gehörs in Kauf zu nehmen. Qualitativ steht dem Nutzer natürlich in diesem Fall auch wieder kein Optimierungspotenzial zur Verfügung, denn Equalizer ist auch im Headset-Modus keiner verfügbar – es sei denn, man bedient sich aus den Mitteln der abspielenden App. Da der VLC-Player von Haus aus über durchaus umfangreiche Klangeinstellungen verfügt, dürften hier auch versiertere Audio-Fetischisten fündig werden.
Verbindungen & Anschlüsse:
Bei den Funkstandards hat es (fast) keine Weiterentwicklung im Vergleich zum X5 Plus gegeben. Alle absolut notwendigen Standards sind im Gerät implementiert, sodass man grundsätzlich erstmal auf der sicheren Seite sein dürfte. Zwar beginnen manche Anbieter in Deutschland bereits mit der Nutzung neuer Frequenzen im 4G Bereich, der tatsächliche praktische Nutzen dürfte sich aber – aktuell – noch in Grenzen halten. Dieser Punkt wäre ggf. interessant sofern man wirklich nach einem langjährigen Begleiter sucht. Andere Nutzer müssen sich diesbezüglich keine Gedanken machen.
Die unterstützten Standards im Einzelnen:
- 4G LTE: 800 / 1800 / 2100 / 2600 MHz (Bänder 20/3/1/7)
- 3G HSPA+: 850 / 900 / 1900 / 2100 MHz (Bänder 5/8/2/1)
- 2G GSM: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
- WiFi 802.11 b/g/n/ac Dual-Band 2,4 + 5 GHz
- Bluetooth 4.2
- aptX Bluetooth-Profil f. qualitative Audio-Wiedergabe via BT
- GPS / GALILEO / GLONASS
- NFC
- USB 2.0 Typ C
- Dual-Nano SIM Slot
- Micro SD Speicherkartenslot
Dem aufmerksamen Leser dürfte aufgefallen sein, dass ich zu Beginn dieses Absatzes von „(fast) keine Weiterentwicklung“ geschrieben hatte. Wenn man die Fakten mal auf den Tisch legt, stimmt das so eigentlich nicht; nur dürften die meisten Änderungen vielen Nutzern unter Umständen gar nicht direkt auffallen. Nehmen wir als Beispiel mal das „aptX“ Bluetooth-Profil. Wer natürlich keine Musik via BT hört, wird von dieser Änderung keinen Vorteil haben. Bedenkt man nun aber, dass bq dem X ja kein Headset ab Werk spendiert und so nahezu alle Nutzer auf neue Headsets und/oder bereits in Besitz befindliche Geräte zurückgreifen müssen, macht eine solche Implementierung durchaus Sinn. Ebenfalls neu ist der USB Typ-C Anschluss, der ja mein persönliches Highlight der beiden neuen Geräte ist. Das hängt unter anderem damit zusammen, dass bei meinen bisherigen X5 Plus Geräten die USB-Buchse eine eher hakelige Angelegenheit war. Das originale USB-Kabel hatte zum Beispiel die Innenseite der Buchse ruckzuck verkratzt. Das war zwar eine rein optische Geschichte – dennoch eher unschön.
Ebenfalls neu (und ganz und gar nicht positiv) ist die Tatsache, dass bq den Hybrid-Slot entdeckt hat und damit die bisherige Strategie (zwei SIM-Karten PLUS gleichzeitig eine Speicherkarte nutzbar) über Bord wirft. Für mich unverständlich, denn das war bisher immer fast ein Alleinstellungsmerkmal für die Geräte von bq. Das Aquaris X kommt mit 32 GB Festspeicher daher – ohne Speicherkarte könnte das, speziell bei der Nutzung der Multimedia-Features, recht schnell eng werden. Die Varianten des X Pro sind da mit 64 bzw. 128 GB besser aufgestellt, sodass das bei diesen Geräten eher zu verschmerzen ist.
Schade, dass ihr ein solch positives Alleinstellungsmerkmal aufgebt, bq.
Extras:
Kalender:
Beim Kalender setzt bq wieder auf die Standardlösung welche das Betriebssystem Android von Haus aus an Bord hat. Nichts Besonderes also, man besinnt sich hier auf die Grundfunktionen und bietet zugleich ein sehr hohes Maß an Übersichtlichkeit und leichter Bedienbarkeit. Nutzer, welche dennoch mehr von einer Kalender-Anwendung erwarten können selbstverständlich in Eigenregie auf diverse Apps des PlayStores zurückgreifen.
Nach dem Start des Kalenders öffnet sich die Darstellung standardmäßig als „Terminübersicht“. Wer dies weniger schätzt kann auf die gewohnten Übersichten „Tag“, „3 Tage“, „Woche“ oder auch „Monat“ wechseln. Dabei werden dann auch nicht nur die Tage mit bereits vergebenen Terminen dargestellt, sondern auch vollständig „freie“ Tage – eben vollständige Wochen oder auch Monate. Da das X über ein ausreichend großes Display und eine entsprechende Auflösung verfügt, ist die Darstellung einer Monatsübersicht kein Problem und damit auch mein persönlicher Favorit. Bei der Neuanlage von Terminen hat der Nutzer wieder die Wahl zwischen drei unterschiedlichen Arten von Ereignissen:
- Ziel
- Erinnerung
- Termin
Die meisten Nutzer dürften mit der normalen Termin- bzw. Erinnerungsfunktion locker hinkommen; die Nutzung der „Ziel“-Kategorie halte ich für ein Schmankerl welches man nutzen kann, aber nicht unbedingt muss. Nice-to-have also, mehr nicht.
Radio:
Wie schon der Vorgänger verfügt auch das X über ein integriertes FM-Radio welches nach Anschluss eines 3,5 mm Klinken-Headsets (Antenne) auch im praktischen Alltag genutzt werden kann. Nach dem ersten Start der App kann das vollständige Frequenzband automatisch wahlweise nach allen Sendern oder nach Sendern einer bestimmten Kategorie durchsucht werden. Sobald diese Suche abgeschlossen ist, lässt sich die Kanal-Übersicht mittels Tipp auf die drei Punkte im oberen rechten Eck öffnen und der gewünschte Kanal anwählen. Während der Wiedergabe kann dieser dann mittels langem Druck auf eines der „+“-Zeichen am unteren Bildschirmrand als Favorit gesetzt und mit dem entsprechenden Sendernamen versehen werden.
Da die Qualität der empfangenen Programme natürlich vom jeweiligen Standort und dem genutzten Headset abhängig ist, kann ich hier natürlich kein allgemein gültiges Urteil abgeben. Fakt ist allerdings, dass die maximale Lautstärke sowohl im Betrieb über das Headset als auch über den integrierten Lautsprecher mehr als ausreichend ist und auch bei lauterer Umgebung nicht sang- und klanglos untergeht (im wahrsten Sinne des Wortes…).
Fingerabdruckscanner:
Der Fingerabdrucksensor befindet sich beim Aquaris X an derselben Stelle, an welcher er bereits beim X5 Plus platziert wurde: Oberes Drittel mittig auf der Rückseite des Smartphones. Besonders positiv für mein Empfinden ist die Tatsache, dass der Sensor zum einen genauso gut funktioniert wie beim X5 Plus und er zum anderen nochmals deutlich besser zu lokalisieren ist. Einerseits ist der Sensor nämlich etwas „unauffälliger“ in der Rückseite integriert (die Umrahmung wurde geändert) und andererseits sitzt der Sensor etwas tiefer im Gerät, wodurch er natürlich leichter und sicherer zu ertasten ist.
Wie schon beim Vorgänger lässt sich das Gerät auf Wunsch mittels Auflegen des gespeicherten Fingers direkt vollständig entsperren – ohne noch einen Knopf am Gerät drücken zu müssen. Etwas schade hingegen ist, dass der Scanner sonst keine weiteren Funktionen bekommen hat. Ein Beispiel hierfür wäre unter Umständen die Verknüpfung von bestimmten Anwendungen mit einem hinterlegten Fingerabdruckscanner. Das hätte zur positiven Folge, dass man bspw. mit dem linken Zeigefinger die Kamera starten könnte oder mit dem Mittel- oder Ringfinger auf die aktuellsten Neuigkeiten und das Wetter zugreifen könnte.
Eventuell tut sich in diesem Bereich ja noch was bei bq – warten wir mal ab, was uns die Jungs und Mädels noch so spendieren werden.
Notification-LED:
Für dieses Feature liebe ich bq ja wenn ich ganz ehrlich bin. Dass eine Notification-LED heute noch nicht selbstverständlich ist, zeigt ein Blick in das Hause Lenovo. Das man aber eine Multicolor-LED hat, welche sich zusätzlich auch noch individuell konfigurieren lässt, ist schon extrem selten. Genau diesen Weg geht bq aber schon seit geraumer Zeit und das ist für mich persönlich einfach eine sehr große Freiheit, die mir da eingeräumt wird. Natürlich kann ich auch das von Google mitgelieferte Inaktivitätsdisplay nutzen – doch ganz ehrlich: Mir ist eine kleinere, etwas unauffälligere LED lieber als diese Lösung. Je nach konfigurierter Farbe und Muster lässt sich sofort erkennen, welche Art von Meldung ansteht. Das Display lässt sich dann – wie üblich – mittels Doppeltipp kurz aktivieren um mehr Infos zu bekommen oder man entsperrt das Gerät einfach direkt mittels Wischgeste / PIN-Eingabe oder Fingerabdruck.
Hier die Konfigurationsmöglichkeiten des Geräts:
- Standard: Alle Anwendungen die nicht individuell zugeordnet werden und auch innerhalb der App keine bereits definierte Farbe besitzen, werden mit dieser Farbe visualisiert
- Akku schwach
- Verpasster Anruf
- Kein Blinken
- Langsam
- Mittel
- Schnell
- Kurzes Leuchten, lange Pause
- Langes Leuchten, kurze Pause
Die LED wurde von bq im oberen linken Eck des Geräts platziert und ist verhältnismäßig klein gehalten, sodass man diese bei starker Helligkeit oder gar direkter Sonneneinstrahlung durchaus auch mal übersehen kann. Damit kann ich persönlich aber leben; zumal man in solchen Situationen dann immer noch das Display kurz aktivieren kann. Die Vorteile überwiegen hier einfach gegenüber den Nachteilen, die ich bei einem Gerät ohne eine konfigurierbare Multicolor-LED ja sowieso (noch stärker ausgeprägt) hätte.
Fazit:
„Was hat sich bq bei der Präsentation des Aquaris X eigentlich gedacht?“
Diese Frage habe ich mir ehrlich gesagt kurz nach der offiziellen Präsentation gestellt, denn für mich persönlich war der Mehrwert im Vergleich zum X5 Plus (Vorgänger, Präsentation im August letzten Jahres) nicht wirklich erkennbar. Klar – ein paar Dinge waren auf dem Datenblatt anders – aber mal ehrlich: Wie soll sich das denn groß im Alltag auswirken? Ich möchte an dieser Stelle gar nicht groß technische Daten der zwei (bzw. drei) Modelle miteinander vergleichen – dafür habe ich Euch eingangs des Testberichts ja die entsprechende Tabelle erstellt. Vielmehr soll es um den wirklich praktischen Unterschied im Alltag gehen – denn das zählt schließlich letzten Endes:
Nun – um eins vorweg zu nehmen: Wenn Ihr im Besitz eines X5 Plus seid, solltet Ihr Euch den Wechsel auf das „normale“ X-Modell wirklich gut überlegen. Mir persönlich ist der Mehrwert hier schlichtweg zu gering, zumal es das X5 Plus ja ab und an immer noch zum unschlagbaren Bestpreis von 229,- €uro online gibt. Kommt Ihr aber von einem anderen Hersteller und seid sowieso auf der Suche nach einem neuen Gerät, dann könnte durchaus auch das X für Euch interessant sein. Die Überschrift „Evolution statt Revolution“ passt besonders beim X recht gut, denn die vielen Verbesserungen im Detail sorgen im Alltag für ein wirklich angenehmeres Feeling als es mit dem X5 plus bis zuletzt bei mir der Fall war. Das fängt bei der absolut hochwertigen Verarbeitung und der Materialwahl des Geräts an. Die Verarbeitung selbst war / ist zwar schon beim Vorgänger absolut in Ordnung, doch das Gesamtbild stimmt einfach beim X noch etwas mehr: Mit dem abgerundeten Rahmen aus Aluminium und dem 2.5D Glas entsteht fast der Eindruck, dass das Gerät aus einem Guss bestehen könnte – ein absoluter Handschmeichler. Der Prozessor und die Grafikeinheit sollten für „normal-sterbliche Nutzer“ absolut ausreichend sein, wenngleich hier und da noch ein paar Ruckler und Gedenksekunden festzustellen sind. Diese lassen sich aber höchstwahrscheinlich mittels Software-Update und –Optimierung noch ausbügeln. Erfreulich ist außerdem die Tatsache, dass es beim X nur noch eine Gerätekonfiguration mit 32 GB internem Speicher und 3 GB Arbeitsspeicher gibt. Dies war allerdings auch dringend nötig, immerhin hat bq den separaten Slot für Speicherkarten wegrationalisiert und setzt bei den X-Modellen nun auf den alt bekannten und gehassten Hybrid-Slot.
Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass bq beim X ganz viel richtig, aber leider auch ein paar Dinge falsch gemacht hat: Mit der Implementierung eines Hybrid-Slots verliert man genau die User, denen dieses Feature seit der M-Serie (wenn nicht sogar schon vorher) wichtig war. Dazu kommt, dass bq sich bei mir persönlich mit diesen halbgaren Sensor-Tasten keinen Gefallen tut. Entweder gehe ich den Weg von zusätzlichen Tasten unter dem Display konsequent und statte diese dann auch mit Beleuchtung aus, oder ich erspare mir die Tasten komplett anstelle eines größeren Displays mit OnScreen-Navigationsleiste. Diese Tasten ohne Beleuchtung erinnern mich (leider) immer an Low-Budget Modelle, was man dem X eigentlich sonst überhaupt gar nicht nachsagen kann!
Nun – Ihr seht: Ich habe es mir mit diesem Testbericht hier wirklich nicht einfach gemacht, weshalb ich auch kein eindeutiges „Ja“ oder „Nein“ zum Gerät aussprechen kann und möchte. Meine persönlichen Anforderungen erfüllt es nicht (dürfte daran liegen, dass ich bis dato mit dem X5 Plus unterwegs war und das X rein von der technischen Seite her gesehen eher ein Rückschritt ist), sodass ich mit großem Interesse auf die Verfügbarkeit des X Pro warte und mir das mal näher anschaue. Ansonsten muss ich wohl wieder auf die Pirsch gehen um einen neuen treuen Begleiter zu suchen – mein X5 Plus ist bereits verkauft.
Vorteile:
- extrem gute Verarbeitung und Materialwahl – trotz Polycarbonat. Das Gerät liegt dank abgerundeten Kanten und dem Rahmen aus Aluminium in Kombination mit dem 2.5D-Glas auf der Front absolut einmalig gut in der Hand, sodass man es kaum mehr hergeben möchte. Das Gerät lässt sich deutlich „angenehmer“ bedienen als es beim X5 Plus noch der Fall war – und wirklich „schlecht“ in Sachen „Handling“ war das ja eigentlich auch nicht.
- Brandaktuelle Software: Der Hersteller bleibt seinem bisher erworbenen Ruf (schnelle und meist recht bugfreie Updates) absolut treu. Das X läuft ab Werk auf Android Nougat 7.1.1 und ist derzeit auf Sicherheitspatch-Stand vom Mai 2017 – besser geht’s nicht! Seit Release des Geräts wurden bereits zwei Firmware-Updates ausgerollt welche u. a. die allgemeine Stabilität sowie den Weißabgleich der Kamera bei Nutzung der LED verbessert haben.
- Stimmiges Gesamtpaket: Auch was das Preis- / Leistungsverhältnis angeht bleibt sich bq true. Das X überzeugt zum Preis von 299,90 €uro (UVP) mit aktueller, ausbalancierter und praxistauglicher Technik, ohne dabei den Multimedia-Gesichtspunkt außer Acht zu lassen.
- Die Kamera-Software wurde weiter überarbeitet: Im Gegensatz zum X5 Plus (gleiche Kamera-Hardware) reagiert die Kamera-Software deutlich „smoother“, die Cam selbst löst einen Ticken schneller aus und auch der lange versprochene (und bisher beim X5 Plus nicht umgesetzte) Videostabilisator ist endlich an Bord. Die Software wird weiterhin unabhängig von der generellen Smartphone-Firmware via PlayStore up-to-date gehalten.
- bq scheint die “zickige” Kamera des X5 Plus langsam in den Griff bekommen zu haben, sodas beim Aquaris X nun auch in Kombination mit der neuen Kamera-App mehrheitlich sehr gute Aufnahmen gelingen. Diese lassen sich zudem durch erfreulich kurze Fokussierungs- und Speicherzeiten ruckzuck auf den internen oder externen Speicher bannen.
- Der im Aquaris X verbaute Lautsprecher hinterlässt einen guten Eindruck, wenngleich er meiner Meinung nach nicht ganz an die im X5 Plus verbaute Variante herankommt. Das trifft sowohl auf die maximale Lautstärke, als auch auf das „Volumen“ bei der Wiedergabe zu. Da dieser Punkt beim X5 Plus jedoch auch im Nachhinein mittels Update einige Male angegangen wurde, besteht beim X natürlich auch noch die Möglichkeit, weitere Anpassungen und damit (noch) bessere Ergebnisse zu erzielen.
- Quick Charge 3.0 ist jetzt mit an Bord, sodass bq dem Endkunden nun auch einen passenden Steckdosen-Adapter spendiert. Mittels Quick Charge Technologie lässt sich der Akku des X (3.100 mAh) in 60 Minuten von 0% auf 90% füllen. Da danach die „Betankung“ spürbar verlangsamt wird (zum Schutz des Akkus -> Langlebigkeit), benötigt eine vollständige Ladung auf 100% in etwa 1,5 Stunden.
- USB 2.0 Type-C ist mit an Bord. Dieser Standard hat sich (leider) noch nicht mal in der Flaggschiff-Klasse vollständig durchgesetzt – umso erfreulicher ist es, dass bq bei den eigenen Topmodellen (die in der Gesamtübersicht im Mittelklassebereich anzusiedeln sind) konsequent diesen Standard verbaut. Endlich ist die hakelige Angelegenheit des Micro USB Ports vorbei…
Nachteile:
- D2TW (Double-Tap-to-Wake – Doppeltipp auf das Display um es ein- bzw. auszuschalten) reagiert mir persönlich etwas zu empfindlich auf Berührung. Nutzt man das Gerät ohne Hülle und fasst es dabei auch nur mit einem Finger auf dem Display an, reagiert dieses meist direkt darauf und fordert die PIN zum Entsperren des Displays ein. Nicht sonderlich tragisch (der Energieverbrauch ist zu vernachlässigen), allerdings auf Dauer leicht nervig. Bq wird sich der Sache ganz sicher via Software-Update annehmen.
- Bq spendiert dem X wieder die allseits bekannten Sensor-Tasten unterhalb des Displays. So weit – so gut. Das Problem dabei: Der Hersteller verzichtet seit der U-Serie auf eine Beleuchtung dieser Tasten. Stattdessen bekommt das Gerät damit lediglich chrom-farbene Berührungspunkte spendiert. Damit könnte ich unter Umständen jetzt auch noch leben; ABER: Die Sensor-Fläche ist relativ klein gehalten – d. h. man könnte unter Umständen zu Beginn der Eingewöhnung an das Gerät das Problem haben, dass man die Tasten eventuell nicht sofort trifft. Dieses Problem legt sich zwar mit der Zeit – dennoch ist es für mich nicht verständlich, warum an solch einem Punkt der Rotstift angesetzt wird. Achja – selbstverständlich lassen sich die für Android üblichen OnScreen-Tasten in der Fußzeile einblenden. Das klappt soweit auch – allerdings bleiben die Sensor-Tasten weiterhin aktiv. Hier würde ich mir eine automatische (oder noch besser: manuelle) Option zum Deaktivieren der Sensor-Tasten wünschen.
- Das Aquaris X genehmigt sich sowohl beim Laden von Bildern in der Galerie als auch in der Kamera-Anwendung (Videomodus) Gedenksekunden, was zumindest in der Cam für starkes Wackeln / Ruckeln sorgt und die Darstellung auf dem Display um 2-3 Sekunden „verzögert“. Gut möglich dass es sich bei beiden „Bugs“ lediglich um softwareseitige Anpassungen handelt und diese recht einfach und schnell von bq gefixt werden. Da diese Tatsachen jedoch den momentanen Eindruck des Testgeräts wiedergeben, möchte ich genau diesen natürlich auch reflektieren.
- Selbst gedrehte Videos werden für meinen Geschmack mit zu niedrig angesetzter Lautstärke aufgezeichnet. Das führt dazu, dass die Lautstärke beim Betrachten teilweise bis ans Maximum geregelt werden muss, um überhaupt etwas zu verstehen. An der Qualität gibt es indes nichts auszusetzen. Evtl. lässt sich diese Tatsache ebenfalls mittels Update aus der Welt schaffen.
Bilder, mit dem BQ Aquaris X geschossen:
Bilder, mit dem BQ Aquaris X geschossen Teil 1(RAR-Archiv, 174,77 MB):
Bilder, mit dem Aquaris X geschossen Teil 1.rar (174.77MB) - SendSpace.com
Bilder, mit dem BQ Aquaris X geschossen Teil 2 (RAR-Archiv, 198,00 MB):
Bilder, mit dem Aquaris X geschossen Teil 2.rar (198.00MB) - SendSpace.com
Bilder-Vergleich zwischen Aquaris X5 Plus und Aquaris X auf android-hilfe.de:
Aquaris X - [Kamera] Zeigt her eure schönsten Fotos und Videos vom Aquaris X - (keine Diskussion/Fragen)
Videos, mit dem BQ Aquaris X gedreht (Youtube-Links):
Full HD:
4K:
Bilder-Update vom 29.05.2017:
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