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Testbericht BQ Aquaris C: Low-Entry Gerät mit Low-Budget Technik zum Midrange-Preis
BQ hat im August 2018 mit dem Aquaris C ein neues Gerät für den Einsteiger-Bereich vorgestellt. Zugegeben, die Vorstellung kam unerwartet, immerhin hatte man mit dem U2 und dessen Modellvarianten, den Varianten des Aquaris V sowie den älteren U-Modellen eigentlich Geräte im Portfolio die aus Sicht der technischen Ausstattung „OK“ waren und preislich mittlerweile auch auf das übliche „Straßenniveau“ gesunken sind. Doch statt diese Modelle endlich wieder in alter Manier in Sachen Software zu pflegen geht man bei BQ offensichtlich dazu über, lieber neue Geräte zu präsentieren. Gut – zugegeben: Das Aquaris C drängt mit dem „neuen“ Seitenverhältnis des Displays in eine aktuelle Nische bei den Spaniern, immerhin hat man diesen Trend bisher nur in der Mittelklasse mit dem X2 (Pro) platziert. Doch ob sich Nutzer für eine UVP von 169,90 €uro tatsächlich alte Technik in neuem Gewand kaufen? Ich bin da ja skeptisch; aber schauen wir uns doch mal die Leistung in der Praxis mit Hilfe des folgenden Tests genauer an – wir wollen schließlich niemanden Vorverurteilen.
Vorwort: Ein weiteres Aquaris-Modell das gepflegt werden möchte…
Eingangs bereits erwähnt: Mit dem Aquaris C wirft BQ ein Gerät auf den Markt, das man ebenfalls weiterhin in Sachen Softwarepflege berücksichtigen muss. Hätte man nun entsprechend Ressourcen im Background wäre das vermutlich kein Problem; doch bei BQ kommen mir genau diesbezüglich so langsam Zweifel auf: Auf dem X und dem X Pro hat man zwar zwischenzeitlich den zweiten Oreo-Release, dieser hat aber bis dato (Stand: Anfang Oktober) massive Bugs implementiert, wodurch das Smartphone letztlich leider gar nicht mehr so „smart“ ist. Genau das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass Oreo bisher auf keinem weiteren Gerät läuft (wenn man vom Aquaris C jetzt mal absieht). Aquaris V, Aquaris V+, Aquaris U2, Aquaris U – alle Geräte warten bislang auf Oreo; haben dies aber bereit vor mehr als einem Jahr zugesagt bekommen. Dazu kommt, dass man offensichtlich auch bei den Sicherheitspatches so langsam aber sicher nicht mehr hinterher kommt. Das Aquaris C beispielsweise ist Anfang Oktober noch mit einem Sicherheitspatch von Juli 2018 unterwegs. Von „Project Treble“ also keine Spur. Gleiches gilt im Übrigen für die ersten beiden Android One Geräte (X2 und X2 Pro) – selbst hier kommen die Patches in dreimonatigen Abständen. Für einen Hersteller der eigentlich in der Vergangenheit von vorbildlichem Update-Verhalten gelebt hat und dieses Argument als Verkaufsmerkmal Nummer eins vermarktet hat, ist das schlichtweg eine katastrophale Leistung.
Man kann an dieser Stelle nur hoffen, dass man bei BQ erkannt hat, wo der Hund begraben liegt und schnellstmöglich gegensteuert – ansonsten sehe ich schwarz. Andere (ehemals europäische Hersteller – siehe WIKO) haben hier als Negativbeispiel Pate gestanden.
Hinweis: In ein paar Punkten kommt es beim Testbericht der BQ Aquaris-Modelle zu inhaltlichen Überschneidungen; beispielsweise beim Bericht über den Video- und Musikplayer. Teile dieser Kategorie wurden beispielsweise aus dem X2 Testbericht übernommen (Menüpunkte, Einstellungsmöglichkeiten, etc.), das jeweilige Fazit über Klang, Leistung, etc. ist jedoch immer auf das aktuelle Modell (Aquaris C) aktualisiert. Gleiches gilt beispielsweise für die Unterkategorie „Kalender“. Die verlinkten Screenshots sind immer vom aktuellen Testgerät!
Spezifikationen des BQ Aquaris C:
Lieferumfang:
Da alle neueren BQ-Modelle standardmäßig mit einer Schnellladetechnologie ausgestattet sind, ist man bei BQ jetzt auch schon seit einiger Zeit dazu übergegangen, auch wieder Steckdosenadapter mit in den Lieferumfang zu packen (war früher nicht selbstverständlich). Mit Ausnahme des Quick Charge 3.0 Ladegeräts gibt’s in diesem Punkt aber keine weiteren Auffälligkeiten zu vermelden, sodass der Nutzer zwar das Nötigste zum Betrieb des Smartphones bekommt, aber eben auch nicht mehr:
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Wie gewohnt an dieser Stelle möchte ich Euch zunächst einen Überblick über das Aquaris C bieten: Die Front des Geräts besticht wie heut zu Tage völlig normal durch das große Display, welches im Zuge des aktuellen Trends ebenfalls im 18:9 Format ausgeführt wurde. Damit ist das Aquaris C das dritte Modell im Portfolio von BQ welches auf dieses Seitenverhältnis setzt. Oberhalb des Displays geht’s dann schon richtig eng zur Sache, denn neben dem mittig positionierten Lautsprecher zum Führen von Telefonaten befinden sich auch sonst alle Sensoren & Co oberhalb des Displays: Näherungssensor, Helligkeitssensor, die Notification-LED, die Frontkamera und der Front LED-Blitz sind hier untergebracht. Unterhalb des Displays befindet sich dann lediglich noch das BQ-Logo und keine weiteren Elemente wie bspw. die von früheren Modellen bekannten Sensortasten.
Auf der linken Geräteseite hat BQ den Hybrid-Slot für wahlweise zwei Nano-SIM Karten oder eine Nano-SIM plus Micro SD Speicherkarte untergebracht. Rechts am Gerät sitzt die Lautstärkewippe und der Power-Button, klassischer BQ-Style eben. Gleiches könnte man im Prinzip von der Rückseite sagen, denn auch dieser erinnert mit dem Style an gefühlt einhundert BQ-Modelle aus früheren Zeiten: Im oberen Drittel sitzt der Fingerabdruckscanner, darunter das schwarz glänzende BQ-Logo. Im unteren Drittel befinden sich Modellbezeichnung, Seriennummer, CE-Kennzeichnung & Co. Oben links ist dann noch die Kamera samt LED-Leuchte zu finden. BQ setzt beim Einsteiger-Modell auf eine Single-Kamera ohne Schnickschnack.
Abschließend noch zur Ober- und Unterseite des Smartphones: Oben hat BQ lediglich das zweite Mikrofon zur Geräuschunterdrückung platziert, wohingegen unten das erste Mikrofon, die 3,5 mm Klinkenbuchse, der USB Type-C Anschluss (!) sowie der Hauptlautsprecher zur Ausgabe von Medien zu finden sind. Im Großen und Ganzen lässt sich beim Aquaris C also zusammenfassen, dass man bei BQ offensichtlich die bisherige Designsprache im Bereich der Gehäusegestaltung beibehalten möchte; man geht nur mit dem Displayformat (und damit erzwungener Weise auch mit der Platzierung der Elemente auf der Front) einen neuen Weg.
Wir machen weiter mit der Wertigkeit und der Verarbeitung des Geräts. Wer sich an die U2-Generation von BQ zurückerinnert und hierzu auch meinen Testbericht in Erinnerung hat wird vielleicht noch wissen, dass mich das damalige Gerät aufgrund seiner Verarbeitung nicht überzeugt hatte: Das Gehäuse bestand bei den U2-Modellen aus Polycarbonat und mein Gerät hatte (leider) die Eigenheit, dass das Gerät schon beim bloßen in die Hand nehmen hässliche Knarz-Geräusche von sich gegeben hat.
Dementsprechend skeptisch war ich natürlich beim Aquaris C, schließlich verwendet BQ auch bei diesem Gerät wieder Polycarbonat als Gehäusematerial. Doch dieses Mal hat mich BQ nicht enttäuscht; man fühlt zwar immer noch deutlich das Polycarbonat – doch das muss ja nicht zwingend ein Nachteil sein. Mir persönlich gefällt das so sogar besser als bspw. beim Aquaris X2 Pro: Aufgrund dessen Glas-Rückseite rutscht das Gerät nämlich freudig auf jeglichen Oberflächen hin und her. Dieses Problem gibt’s beim Aquaris C nicht, sodass man dieses auch mal ohne schlechtes Gewissen „einfach mal so“ irgendwo hinlegen kann. Dazu kommt, dass das Gerät nun auch bei härterem Anfassen absolut still ist und eben keine Störgeräusche mehr von sich gibt: Zwischen Rückseite und Akku ist auch kein störender „Spalt“ vorhanden, den man beim Drücken auf die Rückseite gespürt hätte. Alles gut verarbeitet und ohne Grund zu negativem Feedback – fast jedenfalls. Denn einen anfälligen Punkt haben die Aquaris C Modelle wohl, das scheint der Gehäuserahmen zu sein: Dieser ist ebenfalls aus Polycarbonat und leicht glänzend lackiert. Bei meinem Testgerät finden sich seitlich auf Höhe der Lautstärkewippe zwei kleine, minimale Lack-Abplatzungen die definitiv schon von Beginn an am Gerät vorhanden waren. Ich behandle meine Geräte in der Regel wie meine privaten Smartphones (wie ein rohes Ei), daher kann ich ausschließen dass das im normalen Gebrauch passiert ist. Sollte sich das Problem auf mein Gerät beschränken („Montagsgerät“) – okay, kein Thema, kommt vor. Ich bin mir sicher dass ich von BQ beim Kauf direkt ein Austauschgerät erhalten hätte. Sollte diese Thematik aber mit steigender Nutzungsdauer zunehmen (Hochglanz-Lack hat ja die „nette“ Eigenschaft dass er eigentlich nur einmal gut aussieht – nämlich beim Entnehmen aus dem Verkaufskarton), könnte hier unter Umständen noch das ein oder andere Problem auf BQ zukommen.
Touchscreen, Bedienelemente & Bedienung:
Das neue Seitenverhältnis des Displays macht es möglich, dass BQ dem Aquaris C eine Displaydiagonale von 5,45“ spendiert, womit man dem Trend am Markt folgt. Etwas weniger dem Trend folgend gibt sich das Display dann allerdings im Hinblick auf die Auflösung: 720 x 1.440 Pixel geht zwar in Ordnung (vor allem wenn man die Positionierung des Geräts am Markt betrachtet), ist aber m. M. nach im Großen und Ganzen nicht mehr zeitgemäß. Klar, störende Pixel bzw. grob dargestellte Inhalte o. ä. erkennt man auch mit dieser Auflösung nicht, die Ablesbarkeit ist hervorragend. Ein ganz entscheidender Vorteil (der vermutlich auch der Grund für diese Wahl war) ergibt sich aber für die Arbeitsgeschwindigkeit des Aquaris C. Durch die geringe Auflösung wird weniger Rechenleistung bei der Darstellung benötigt, wodurch der Snapdragon 425 Quad-Core Prozessor mit seiner maximalen Taktung von 1,4 GHz geschont wird. Warum man im Jahr 2018 noch neue Geräte mit einem zwei Jahre alten Prozessor veröffentlicht – keine Ahnung. Vermutlich eine Preisfrage bei den Herstellungskosten, dennoch nicht so wirklich verständlich für mich. Gegen Konkurrenten wie Xiaomi jedenfalls tut man sich so auf Dauer keinen Gefallen.
Positiv fällt wieder die Farbdarstellung und die Helligkeit des verbauten Panels auf: BQ ist da ja für eher neutrale Displays bekannt, was mir persönlich immer sehr angenehm gefallen hat. Kommt man von Samsung ist der Unterschied natürlich extrem krass was die Sättigung angeht, daran gewöhnt man sich aber meiner Meinung nach schnell; zumal die Darstellung der BQ-Geräte eben deutlich reeller wirkt. Mit einer maximalen Helligkeit von 450 nits kann das Gerät auch bei direkter Sonneneinstrahlung Inhalte perfekt darstellen – heute (leider) auch noch nicht selbstverständlich.
Die Bedienung des Aquaris C läuft – wie auch schon beim X2 und X2 Pro – ausschließlich über Onscreen-Tasten ab. Sensortasten wie man sie noch vom X oder X Pro kennt sind allem Anschein nach ab sofort tabu bei den Spaniern. Das kann einem jetzt gefallen (mehr Platz fürs Display, wobei hier ja dann dauerhaft die Tasten in der Fußzeile eingeblendet werden müssen) oder aber auch nicht (weil eben die dargestellte Fläche auf dem Display durch die Navigationsbuttons schwindet. Mir persönlich ist eine Lösung ohne Sensortasten lieber, als die Lösung die noch beim Aquaris X und X Pro zum Einsatz kam: Sensortasten ohne Beleuchtung sind auch heute einfach nur unpraktisch. Die einzigen Hardware-Tasten des Geräts befinden sich demnach seitlich. Die Lautstärketasten sowie der Home-Button sind im BQ-Style am Gerät platziert, lassen sich sauber und ohne nervige Störgeräusche betätigen und bringen daher keinen Grund zu negativer Kritik mit sich. Der Fingerabdruckscanner auf der Rückseite ist in Bezug auf die Erreichbarkeit (Höhe) gut platziert und lässt sich daher angenehm bedienen.
Menü:
Beim Menü bleiben sich die Spanier hingegen treu: Egal ob man nun ein Android One Gerät nutzt oder weiterhin auf das „normale“ Android (das bei BQ ja sowieso schon immer relativ „clean“ war) setzt, man bekommt dasselbe Menü präsentiert: Vertikales Scrollen durch alphabetisch angeordnete Menüpunkte. Ordner lassen sich direkt im Menü nicht anlegen, das funktioniert wie bisher auch üblich nur auf den Homescreens. Weiterhin gut gefällt mir die Anordnung des Menüs und die Implementierung der von BQ nachgelieferten Menüpunkte. Leider ist das Konfigurationsmenü der Notification-LED immer noch unter dem Menüpunkt „Display“ zu finden – das passt meiner Meinung nach gar nicht. Sieht man mal von diesem Punkt ab, bekommt der Nutzer eine Menüoberfläche präsentiert in welcher man sich problemlos auch als Android-Neuling zurechtfinden kann. Negativ fällt auf, dass das Gerät zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht 100%ig sauber optimiert zu sein scheint in Bezug auf Hardware-Software Kompatibilität: Wenn nämlich selbst die Animation beim Öffnen und Schließen des Menüs teilweise leicht ruckelt, macht das auf mich keinen allzu „hochwertigen“ Eindruck. Hier macht sich wohl teilweise die abgespeckte Hardware ganz einfach bemerkbar, wenngleich andere Hersteller zeigen dass es auch ohne Ruckler geht.
Kamera:
Marketing kann BQ – das sieht man an der sehr aufwändig und informativ gestalteten Homepage. Seit ich mich mit BQ-Smartphones beschäftige haben die Jungs und Mädels von BQ es bisher immer geschafft, mich mit dem Internetauftritt zu „fesseln“. Die Fähigkeiten des Smartphones werden auf den praktischen Alltag der Nutzer übertragen, wodurch sich jeder Nutzer schnell damit identifizieren kann. Die Stärken des Aquaris C stellt BQ gleichermaßen im Bereich der Haupt- und der Frontkamera dar.
Auf der Rückseite verrichtet ein Samsung S5K3L6-Sensor mit 13 Megapixel Auflösung seine Dienste. Mit einer Blende von f/2.0 und einer 5-Linsen-Struktur ordnet man sich auch hier eher in der Einsteigerklasse ein. Ein Phase-Detection Autofokus und eine LED-Leuchte sollen für scharfe und ausreichend helle Bilder sorgen. Videos nimmt die Kamera in einer maximalen Auflösung von 1080p bei 30 FPS auf, eine Zeitraffer- und Time-Lapse Funktion sind ebenfalls integriert. Über einen manuellen Kameramodus sollen dem Nutzer die maximal möglichen Individualisierungsmöglichkeiten geboten werden.
Auf der Vorderseite kommt Hardware von „Hynix“ zum Einsatz, konkret der Sensor HI556 mit 5 Megapixel Auflösung und einer f/2.0 Blende. Auch die Frontkamera kann auf die Unterstützung einer LED-Leuchte zurückgreifen, geht aber in Sachen Autofokus leer aus. Videos nimmt auch diese Kamera in 1080p mit 30 FPS auf.
Die Einstellungsmöglichkeiten im Kamera- und Videomodus:
Spezielle Einstellungen im Videomodus:
Man sieht also: Die BQ Kamera-App ist eine durchaus mächtige Waffe, die allerdings gerade bei BQ-Neulingen etwas Fingerspitzengefühl erfordert. Theoretisch kann die BQ Kamera-App mittels App-Store Update auch ohne ein Firmware-Upgrade aktualisiert werden, wodurch man in der Theorie schneller auf Bugs reagieren kann und auch neue Funktionen besser einführen kann. Das Problem an der ganzen Sache ist nur, dass die aktuelle Version der App vom Dezember 2017 stammt. Wenn man bedenkt dass X2 und X2 Pro im Juni 2018 auf den Markt kamen macht das einen etwas – naja nennen wir es mal – „komischen“ Eindruck.
Doch was hat die App in der Praxis drauf? Zunächst mal muss man sich nach dem Antippen des Kamera-Icons gute 2-3, vielleicht auch mal 4 Sekunden gedulden. Denn genau so lange dauert es, bis die App bzw. das Gerät überhaupt erst reagiert. Da hätten wir also wieder die Schattenseiten des Prozessors, denn ich bezweifle dass sich hier dauerhaft mittels Software-Optimierung noch bessere Anpassungen im Sinne der Schnelligkeit machen lassen. In Anbetracht dessen wäre also ein vielleicht etwas aktuellerer / stärkerer Prozessor kein Fehler gewesen.
Nachdem die App dann einsatzbereit ist, kann das Knipsen schon beginnen: Die Fokussierung geht im Normalfall recht zügig von Statten, zudem klappt das Fokussieren auch bei etwas schwierigeren Objekten bzw. Lichtverhältnissen erstaunlich zuverlässig. Bei zu geringem Umgebungslicht schaltet sich die LED-Leuchte als Fokussierungshilfe dazu. Qualitativ leistet das Aquaris C durchaus ansprechende Ergebnisse sofern die Lichtverhältnisse passen. Ist dies mal nicht der Fall steht zwar immer noch die LED-Leuchte der Kamera zur Seite – qualitativ bringt das aber leider nur wenig Verbesserung: Es bilden sich recht schnell Artefakte (außerdem „verschwimmen“ die einzelnen Bildinhalte ineinander) auf dem Bild, teilweise muss die Kamera in komplett dunklen Szenen mehrmals den Fokus ansetzen. Im Endeffekt passt die Leistung der Kamera zum Gesamtpaket des Smartphones.
Achja – auch die Videoqualität fügt sich gut ins Bild ein: Eine maximale Auflösung von Full HD bei 30 FPS reißt heute natürlich niemanden mehr vom Hocker, doch das dürfte auch nicht der mit diesem Gerät angestrebten Käuferschicht entsprechen. Der Autofokus stellt während dem Filmen von Videos automatisch scharf, hat aber bei speziell zu fokussierenden Objekten (siehe Beispielvideo – Pflanze im Vordergrund) das ein oder andere Mal Probleme, sodass man mittels manuellem Tipp auf das Display nachhelfen muss.
Die Audiospur finde ich für meinen persönlichen Geschmack übrigens immer noch zu leise – doch das ist ein generelles Problem bei BQ. Da ich die Thematik bereits bei BQ angesprochen hatte und hier auch ein sehr ausführliches Feedback der Entwickler bekommen habe, kann ich die Entscheidungen auf Software-Ebene nachvollziehen. Eventuell sollte man dann mal über höherwertige Hardware (Mikrofone) nachdenken.
Akku, Sprachqualität und Empfang:
BQ spendiert dem Aquaris C einen fest verbauten Akku mit einer Kapazität von 3.000 mAh. Damit ist das Aquaris C zwar kein Akkuwunder, allerdings spielt dem Gerät hier wieder die vergleichsweise „schwache“ Hardware in die Karten: Wo nicht viel Leistung abgerufen wird, kann auch nicht viel Energie flöten gehen. Dementsprechend erweist sich das Smartphone im Alltag als wahrer Dauerläufer: Zwei bis drei Tage waren – je nach Nutzungsverhalten – mit dem Gerät locker drin. Dank Quick Charge 3.0 Schnellladefunktion (in dieser Preisklasse auch nicht unbedingt selbstverständlich) kann der Akku im Notfall auch schnell wieder aufgefüllt werden.
In Sachen Sprachqualität und Lautstärke bei Telefonaten hinterlässt das Aquaris C ein gemischtes Bild bei mir: Die Sprachqualität geht hier absolut in Ordnung und bildet damit den positiven Teil des Feedbacks. Eher negativ muss ich leider bei der Lautstärke beim Führen von Telefonaten bewerten – und das gilt sowohl für die Hörmuschel auf der Front als auch für den Hauptlautsprecher unten am Gerät: Mir persönlich sind diese deutlich zu leise. Im normalen Umfeld (eher ruhige Geräuschkulisse zu Hause, im Büro, etc.) ist das alles absolut ausreichend; wenn ich mir aber vorstelle dass ich mit dem Gerät an einer stark befahrenen Verkehrsader telefonieren müsste oder im Großraumbüro mit anderen Kollegen wenige Meter entfernt – da sträuben sich mir die Nackenhaare. Evtl. muss man hier seitens BQ nochmal softwareseitig nachbessern.
Der letzte Punkt widmet sich der Empfangsstärke des Aquaris C. Im LTE-Netz stellte sich das Gerät als etwas zickig heraus: An Stellen an welchen ich mit meinem A5 2017 problemlos mittleren bis starken LTE-Empfang habe, pendelte das Aquaris C munter zwischen LTE und starkem H+ Empfang hin und her. Die meiste Zeit war das Gerät im Praxiseinsatz tatsächlich auch im H+ Netz eingebucht, hier allerdings dann ohne wahrnehmbare Probleme im Sinne von Verbindungsabbrüchen oder –störungen.
Media- & Musikplayer:
Wer ab Werk nicht zwingend den googleeigenen Musikplayer „Google Music“ nutzen möchte, dürfte sich im Dschungel der Drittanbieter-Anwendungen zunächst schwer tun. Es gibt massig Freeware und mindestens genauso viele kostenpflichtige bzw. upgradepflichtige Programme. Ich nutze privat in der Regel den VLC Player, welcher sowohl Videos als auch Audiodateien problemlos abspielen kann. Unter anderem genau deshalb ist das meine favorisierte Lösung. Hinzu kommt, dass das Programm absolut kostenlos ist und im Funktionsumfang teilweise genauso viel (oder mehr) kann als manch ein kostenpflichtiges Programm aus dem Play Store.
Wir beginnen bei der Wiedergabe von Videos: Nach dem Starten des Players und der Auswahl der gewünschten Wiedergabe (Video oder Audio) listet das Aquaris C sogleich alle auf dem Gerät und der Speicherkarte befindlichen Dateien auf. Die Darstellung der Files erfolgt dabei mit Thumbnail (also Vorschaubild); die weiteren Informationen zur jeweiligen Datei (Titel, Interpret, Dauer, Auflösung, etc.) wird bereits auf den Vorschaubildern angezeigt, sodass eine problemlose Orientierung keinen Mehraufwand darstellen sollte. Nach einem Klick auf den entsprechenden Titel beginnt die Wiedergabe zunächst im Hochformat, was sich mit einem Dreh des Geräts ins Querformat entsprechend anpassen lässt. Der Wiedergabebildschirm bietet fortan folgende Einstellungsmöglichkeiten, ohne in die Tiefen des Menüs vordringen zu müssen:
Die Lautstärke, Displayhelligkeit als auch das Vor- und Zurückspulen innerhalb eines Videos lässt sich dabei ebenfalls bequem über den Wiedergabebildschirm erledigen, auch wenn es hierfür keine speziellen Buttons oder Ähnliches gibt. Diese Funktionen bekommt man allerdings nach dem ersten Start des VLC Players in einem Kurz-Tutorial erklärt. Absolut empfehlenswert, um die vollumfänglichen Funktionen des Players auch nutzen zu können. Wählt man das oben aufgeführte „Menü“ an, gelangt man in die tiefere Menüebene des Players. Auch hier befinden sich weitere, nützliche Funktionen die mittels Einblendung auf dem Wiedergabebildschirm nach dem Klick auf den „Menü“-Button visualisiert werden – bei laufender Wiedergabe.
Ich denke an den oben aufgelisteten Möglichkeiten lässt sich schon sehr gut erkennen, welch mächtiges Programm VLC ist und wie extrem hoch bzw. gut das Preis- / Leistungsverhältnis ist.
Doch genug von den reinen Fakten auf dem Datenblatt – was kann das Aquaris C in der Praxis? Das BQ im Bereich des Displays ja bisher eigentlich immer alles richtig gemacht hat, sieht man an den zahlreichen positiven Feedbacks von verschiedenen Seiten. Mit dem Aquaris C fügt man sich glücklicherweise nahtlos an dieses Feedback an, sodass den Nutzer ein gut „eingestelltes“ Display mit hoher Helligkeit erwartet. Dementsprechend positiv ist natürlich dann auch die Darstellung beim Betrachten von Videos: Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung erkennt man die Inhalte ausreichend gut; der Lautsprecher an der Unterseite des Geräts leistet gute Arbeit und bringt die Videos auch in Sachen Audioqualität und Lautstärke eindrucksvoll zur Geltung.
Und damit kommen wir auch schon zum Musikplayer. Die Art und Weise des Aufrufens gleicht dem Videoplayer, nur das eben die andere Kategorie innerhalb der App angewählt wird. Im Anschluss daran hat der Nutzer weitere Möglichkeiten, sich die Anzeige der Songs entsprechend nach den eigenen Wünschen darstellen zu lassen:
Die Art und Weise der Darstellung der einzelnen Songs erfolgt immer gleich, nur eben mit den oben gewichteten Faktoren zur Sortierung / Filterung. Wird dann der gewünschte Song angewählt, startet auch schon die Wiedergabe – zunächst aber nur in der Fußzeile des Displays. Mittels Klick auf eben diese Fußzeile maximiert sich der Wiedergabebildschirm und es stehen die Navigationsmöglichkeiten vollumfänglich zur Verfügung:
Tiefer gehende Einstellungsmöglichkeiten bekommt der Nutzer mit einem Klick auf die drei vertikalen Punkte oben rechts dargestellt:
Doch im Endeffekt zählt ja auch in Sachen „Musik“ immer nur das, was tatsächlich in der Praxis abgeliefert wird. Und hier spielt der Lautsprecher dann wieder seine Stärken aus: Qualitativ behält der Klang selbst bis zur obersten Lautstärkestufe ein sehr gutes Level und in Sachen Lautstärke übertrumpft der verbaute Lautsprecher bestimmt zahlreiche andere Single-Speaker Konkurrenten am Markt. Auch das war mal anders bei BQ, aber offenbar hat man nun Mittel und Wege gefunden, hier selbst mit nur einem Lautsprecher für ein bisschen „Wumms“ zu sorgen. Man sollte natürlich keine High-Definition-Audio-Qualität erwarten, aber wenn ich mir jetzt beispielsweise analog zum Aquaris C den Lautsprecher der U2-Serie oder der ersten U-Serie zurück ins Gedächtnis hole – da liegen schon Welten dazwischen (im positiven Sinne für das Aquaris C).
Verbindungen & Anschlüsse:
Dieser Unterpunkt könnte sich noch als „besonders spannend“ oder auch „richtungsweisend“ herausstellen; denn hier befinden sich zwei Punkte die das „Dilemma“ des Aquaris C und – ein stückweit der gesamten Firma „BQ“ – derzeit quälen: Einerseits geht man mit dem verbauten Type-C USB 2.0 Anschluss absolut mit der Zeit und spendiert dem Gerät dagegen keine veraltete Micro USB Technologie. Wenn man jetzt aber auf der anderen Seite sieht, dass das Gerät schon wieder nicht in der Lage ist das LTE Band 8 zu nutzen – ich weiß ja auch nicht. Nachdem beim X2 und X2 Pro ja auf breiter Ebene das Fehlen von Band 8 kritisiert wurde (was ich ja schon seit dem Aquaris X und X Pro kritisiere), hat man diesen Geräten mittlerweile ein Update spendiert welches das Band „aktiviert“. Ob man das beim Aquaris X und dem X Pro noch macht – anscheinend unternehmensintern noch nicht angedacht (und damit eigentlich ein kleiner Skandal). Doch dass man dann bei Neuveröffentlichungen (das Aquaris C wurde zur IFA vorgestellt, das X2 u. X2 Pro im Mai) ebenfalls wieder auf Band 8 verzichtet, ist für mich nicht nur völlig unverständlich sondern fast schon bewusst Ignorant.
Die unterstützten Funkstandards im Detail:
Abgesehen davon kann sich die Ausstattung des Aquaris C aber durchaus sehen lassen: GPS und GLONASS werden zur Lokalisierung des Smartphones unterstützt, mittels WiFi 802.11 b/g/n/ac Dual-Band hält das Aquaris C auch abseits der Mobilfunkverbindung die Konnektivität aufrecht – zumindest meistens: Bei der Nutzung im heimischen WLAN ist mit aufgefallen, dass das Aquaris C beim WLAN scheinbar ein bisschen mit der Reichweite zu kämpfen hat: An Stellen an welchen ich mit dem A5 2017 noch problemlos über WLAN im Netz unterwegs sein kann, switcht das Aquaris C schon zurück zur Mobilfunkverbindung. Eventuell könnte hier ein Software-Fix noch für etwas Abhilfe sorgen. Bluetooth wird in der Version 4.2 unterstützt und bietet außerdem auch das Audioprofil aptX. Auch NFC darf natürlich nicht fehlen. BQ spendiert dem Aquaris C wieder einen Hybrid-Slot, wodurch der Nutzer die Möglichkeit hat; wahlweise zwei Nano-SIM Karten oder eine Nano-SIM mit zusätzlicher Micro SD Speicherkarte einzulegen. Diese wird auch bitter nötig sein, denn mit mickrigen 16 GB internem Speicher kommt das Gerät recht schnell an seine Grenzen. Schön zu sehen ist außerdem, dass BQ weiterhin auf die 3,5 mm Klinkenbuchse setzt und diese auf der Unterseite des Geräts platziert.
Negativ fällt leider auf, dass auch das Aquaris C (neben dem X2 und dem X2 Pro) relativ hohe SAR-Werte aufweist: Mit einem Telefonie-Wert von 1,492 W/Kg und einem Körper-Wert von 1,482 W/Kg liegt man zwar unterhalb des maximalen Wertes von 2,0 W/Kg, dennoch gibt es massenweise andere Geräte am Markt die hier strahlungsärmer sind und keine Einbußen in Sachen Konnektivität aufweisen. BQ – hier bitte wieder zurück in die Vergangenheit; ihr habt gezeigt dass ihr auch strahlungsarme Smartphones bauen könnt.
Extras:
Kalender:
Vorinstalliert ist logischerweise die Google Kalenderanwendung, wenngleich der Nutzer hier wieder jede beliebige App aus dem Play Store nutzen kann. Mir persönlich bietet der Google Kalender einen ausreichenden Funktionsumfang und eine angenehme Optik, weshalb ich mich nun nachfolgend auch auf diese App beziehe:
Nach dem Aufrufen der Kalender-Anwendung sieht der Nutzer auch sofort die von ihm favorisierte Anzeige der Tage/Wochen/Monate. Ab Werk hat man hier die Wahl zwischen folgenden Anzeigemodi: Terminübersicht, Tag, 3 Tage, Woche und Monat. Die von mir genutzte Monatsansicht bietet einerseits den Vorteil, dass man schlicht und ergreifend eben den ganzen Monat im Blick hat und dementsprechend nach vorne planen oder auch nach hinten zurückschauen kann. Zudem werden bereits hinterlegte Termine mit der jeweiligen Terminfarbe am entsprechenden Tag dargestellt. Mittels Klick auf den Tag (bzw. den Termin) öffnet sich die Detailübersicht. Bei der Anlage von neuen Terminen bietet das X2 wieder die drei Modi „Ziel“, „Erinnerung“ und „Termin“, welcher dem Namen nach auch den klassischen Termin wiederspiegelt. Bei dessen Anlage hat der Nutzer folgende Individualisierungsmöglichkeiten:
Grundsätzlich also alles da, was man zwingend benötigt. Wer zusätzliche Informationen zu hinterlegen hat muss entweder die bestehenden Felder nutzen (das Notizfeld beispielsweise) oder alternativ auf eine Kalender-App eines Drittanbieters umschwenken.
Radio:
Das mag sich jetzt vielleicht etwas komisch anhören, aber Radio haben die Spanier echt drauf. Kürzlich konnte man einem Interview mit einem BQ-Manager entnehmen, dass die Spanier auch extra auf den Bereich Radio ein großes Augenmerk legen da es hier extrem auf die Architektur im Innern des Smartphones ankommt. Das BQ das kann, zeigen sie schon seit etlichen Modellgenerationen relativ deutlich. Doch beim Aquaris C hat man sich dann nicht nur auf die innere Architektur und die gewohnt übersichtliche und dennoch funktionale Software konzentriert, sondern auch die Hardware weiß hier zu überzeugen. Nachdem der Nutzer mit angestöpseltem Headset (dient als Antenne, d. h. für den Radiobetrieb ist zwingend ein eigenes 3,5 mm Klinken-Headset notwendig) die Sender gesucht – und sich auf Wunsch die eigenen Favoriten konfiguriert hat – beginnt die Wiedergabe zunächst über das Headset. Die Wiedergabe kann allerdings auch über den Lautsprecher an der Unterseite des Geräts erfolgen – und genau hier spielt das Aquaris C seine Stärke dann aus: Der Lautsprecher überzeugt mit einer sehr hohen maximalen Lautstärke und bietet sogar einen Ansatz von „räumlichem Klang“. Klar – von der Performance einiger Stereo-Lautsprecher Smartphones ist man Welten entfernt – in Anbetracht des Single-Lautsprechers und der Kategorisierung des Geräts in den Einsteigerbereich ist das aber eine respektable Leistung.
Favoriten lassen sich in der Fußzeile der Radio-Anwendung hinterlegen, Audio-Aufnahmen sind wahlweise mit voreingestellter Zeitdauer oder aber bis zum manuellen Stopp möglich. Gut gemacht, BQ.
Fingerabdruckscanner:
BQ platziert den Fingerabdruckscanner wie bei allen Geräten in der Vergangenheit auf der Rückseite des Aquaris C. Im normalen Betrieb ist dieser im Normalfall immer angenehm zu erreichen, kann aber bis dato nicht in Sachen Schnelligkeit überzeugen: Vom Auflegen des Fingers bis zur Reaktion (Entsperren) des Displays vergehen 2-3 Sekunden. Das mag sich wenig anhören – wenn man aber den Finger auflegt und auf die Reaktion des Smartphones wartet, kann diese Zeit ganz schön lange sein. Natürlich gibt es am Markt Scanner die in Kombination mit dem Gerät schneller reagieren (also das Display schneller entsperren), jedoch sollte man bei solchen Vergleichen immer den Preis der Endgeräte im Auge behalten. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass die Reaktionsfreudigkeit des Fingerabdruckscanners mit einem der nächsten Updates noch verbessert wird. Ähnliche Optimierungen waren in der Vergangenheit bei BQ häufiger zu beobachten. Bislang ist leider weiterhin „nur“ die normale Entsperrung mittels Fingerabdruck möglich – ein Starten von Anwendungen abhängig davon, mit welchem Finger entsperrt wird (also bspw. Zeigefinger-> Entsperren u. WhatApp starten oder Mittelfinger -> Entsperren und Kalender öffnen etc.), ist weiterhin nicht möglich. Das dürfte wohl aber auch dem „cleanen“ Android-System geschuldet sein.
Notification LED:
Eine weitere Stärke der Spanier ist – neben dem oben erwähnten FM-Radio – die individuell konfigurierbare Notification-LED. Auch diese ist seit etlichen Modellgenerationen (glücklicherweise) zum Standard geworden und begleitet den Nutzer somit meist zuverlässig durch den mobilen Alltag. Klar, das Inaktivitätsdisplay von Google ist schön und gut – aber zur dauerhaften Kennzeichnung von verpassten Ereignissen auf IPS-Screens ist das schlichtweg nicht effektiv. Erfreulicherweise findet sich die LED nun auch wieder oberhalb des Displays; bei den X2-Modellen war die LED ja unterhalb des Displays zu finden, was für viele Nutzer zunächst eine Umgewöhnung zur Folge gehabt haben dürfte. Die LED lässt sich wieder in zwei Kategorien individualisieren: Die Farbe und der Blinkintervall kann vom Nutzer festgelegt werden. Für mich immer noch unverständlich: Das Aquaris C bietet wieder nur eine Auswahl an vorkonfigurierten Farbtönen zur Individualisierung. Die X2-Modelle hingegen bieten sowohl diese vorkonfigurierten Farben als auch zusätzlich ein Farbspektrum, mit dessen Hilfe auch eigene Töne „gemischt“ werden können. Dieser Umstand ist mir bereits bei früheren Geräte-Generationen der U-Serie aufgefallen. Ob das mit der niedrigeren Displayauflösung zusammenhängt oder die Low-End von den High-End Smartphones differenziert werden sollen – ich kann’s Euch nicht sagen.
Fazit:
Oh man… liebes BQ-Team, Ihr macht es mir und Euch in der letzten Zeit wahrlich nicht leicht: Immer mehr und mehr Modelle am Markt und im gleichen Zuge immer weniger und länger dauernde Software-Updates quer durch das Produkt-Portfolio. Wenn man sich dann mal die Geräte näher betrachtet, die da so auf den Markt „geworfen“ werden, steigert sich die Frustrierung noch weiter. Das beste Beispiel hierfür ist das Aquaris C: Grundsätzlich ein grundsolides und angemessen ausgestattetes Smartphone. Die Technik ist mit einem Quad-Core Prozessor aus dem Jahre 2015/2016 nicht aktuell, dennoch erfüllt der Snapdragon 425 größtenteils seinen Zweck ganz gut. 2 GB RAM sind in der heutigen Zeit schon extrem grenzwertig, genau wie auch nur 16 GB interner Speicher. Schaut man sich mit diesem Hintergrundwissen den Preis des Geräts an, muss man erst mal ein bisschen Schlucken. Andere Hersteller bieten ähnliche Technik deutlich günstiger oder aber zum gleichen Preis richtig gut ausgestattete Midrange-Geräte. Das Einzige was beim Aquaris C dagegen einigermaßen aktuell ist, ist das Oreo 8.1 Betriebssystem. Wobei… Android Pie ist seit einigen Wochen offiziell und der Sicherheitspatch des Aquaris C liegt Mitte Oktober beim Stand von Juli 2018. Unverständlich… - genau wie das erneut fehlende Band 8 bei der LTE-Ausstattung.
Dennoch: Das Aquaris C ist ein wirklich gutes Allround-Gerät und wer hier einen europäischen Hersteller (Fertigung der Geräte in Asien, Entwicklung und Aftermarket Services)in Spanien) unterstützen möchte und in Sachen Software-Updates für die Zukunft vielleicht ein bisschen optimistischer ist – der wird mit dem Aquaris C einen guten Begleiter finden. Der Preis dürfte sehr bald von seiner UVP in Richtung 100-120 €uro abrutschen, dann macht es auch wirklich Sinn sich die Anschaffung des Geräts zu überlegen.
Vorteile:
Nachteile:
Bilder, mit dem BQ Aquaris C geschossen:
Bilder, mit dem BQ Aquaris C geschossen Teil 1(RAR-Archiv, 99,1 MB):
Bilder, mit dem Aquaris C geschossen, Teil 1.rar beim Filehorst - filehorst.de
Bilder, mit dem BQ Aquaris C geschossen Teil 2(RAR-Archiv, 150 MB):
Bilder, mit dem Aquaris C geschossen, Teil 2.rar beim Filehorst - filehorst.de
Videos, mit dem BQ Aquaris C gedreht (Youtube-Links):
BQ hat im August 2018 mit dem Aquaris C ein neues Gerät für den Einsteiger-Bereich vorgestellt. Zugegeben, die Vorstellung kam unerwartet, immerhin hatte man mit dem U2 und dessen Modellvarianten, den Varianten des Aquaris V sowie den älteren U-Modellen eigentlich Geräte im Portfolio die aus Sicht der technischen Ausstattung „OK“ waren und preislich mittlerweile auch auf das übliche „Straßenniveau“ gesunken sind. Doch statt diese Modelle endlich wieder in alter Manier in Sachen Software zu pflegen geht man bei BQ offensichtlich dazu über, lieber neue Geräte zu präsentieren. Gut – zugegeben: Das Aquaris C drängt mit dem „neuen“ Seitenverhältnis des Displays in eine aktuelle Nische bei den Spaniern, immerhin hat man diesen Trend bisher nur in der Mittelklasse mit dem X2 (Pro) platziert. Doch ob sich Nutzer für eine UVP von 169,90 €uro tatsächlich alte Technik in neuem Gewand kaufen? Ich bin da ja skeptisch; aber schauen wir uns doch mal die Leistung in der Praxis mit Hilfe des folgenden Tests genauer an – wir wollen schließlich niemanden Vorverurteilen.
Vorwort: Ein weiteres Aquaris-Modell das gepflegt werden möchte…
Eingangs bereits erwähnt: Mit dem Aquaris C wirft BQ ein Gerät auf den Markt, das man ebenfalls weiterhin in Sachen Softwarepflege berücksichtigen muss. Hätte man nun entsprechend Ressourcen im Background wäre das vermutlich kein Problem; doch bei BQ kommen mir genau diesbezüglich so langsam Zweifel auf: Auf dem X und dem X Pro hat man zwar zwischenzeitlich den zweiten Oreo-Release, dieser hat aber bis dato (Stand: Anfang Oktober) massive Bugs implementiert, wodurch das Smartphone letztlich leider gar nicht mehr so „smart“ ist. Genau das dürfte mit ein Grund dafür sein, dass Oreo bisher auf keinem weiteren Gerät läuft (wenn man vom Aquaris C jetzt mal absieht). Aquaris V, Aquaris V+, Aquaris U2, Aquaris U – alle Geräte warten bislang auf Oreo; haben dies aber bereit vor mehr als einem Jahr zugesagt bekommen. Dazu kommt, dass man offensichtlich auch bei den Sicherheitspatches so langsam aber sicher nicht mehr hinterher kommt. Das Aquaris C beispielsweise ist Anfang Oktober noch mit einem Sicherheitspatch von Juli 2018 unterwegs. Von „Project Treble“ also keine Spur. Gleiches gilt im Übrigen für die ersten beiden Android One Geräte (X2 und X2 Pro) – selbst hier kommen die Patches in dreimonatigen Abständen. Für einen Hersteller der eigentlich in der Vergangenheit von vorbildlichem Update-Verhalten gelebt hat und dieses Argument als Verkaufsmerkmal Nummer eins vermarktet hat, ist das schlichtweg eine katastrophale Leistung.
Man kann an dieser Stelle nur hoffen, dass man bei BQ erkannt hat, wo der Hund begraben liegt und schnellstmöglich gegensteuert – ansonsten sehe ich schwarz. Andere (ehemals europäische Hersteller – siehe WIKO) haben hier als Negativbeispiel Pate gestanden.
Hinweis: In ein paar Punkten kommt es beim Testbericht der BQ Aquaris-Modelle zu inhaltlichen Überschneidungen; beispielsweise beim Bericht über den Video- und Musikplayer. Teile dieser Kategorie wurden beispielsweise aus dem X2 Testbericht übernommen (Menüpunkte, Einstellungsmöglichkeiten, etc.), das jeweilige Fazit über Klang, Leistung, etc. ist jedoch immer auf das aktuelle Modell (Aquaris C) aktualisiert. Gleiches gilt beispielsweise für die Unterkategorie „Kalender“. Die verlinkten Screenshots sind immer vom aktuellen Testgerät!
Spezifikationen des BQ Aquaris C:
- Abmessungen: 144,5 x 70,9 x 8,3 mm bei einem Gewicht von 150 Gramm
- 5,45“ LCD IPS A-SI Touchscreen mit HD+ Auflösung (720 x 1.440 Pixel – 295 ppi) mit 18:9 Seitenverhältnis
- Maximale Displayhelligkeit von 450 nits, 2.5D Architektur
- Qualcomm Snapdragon 425 Quad-Core Prozessor mit bis zu 1,4 GHz
- Qualcomm Adreno 308 GPU mit bis zu 600 MHz
- Android 8.1.0 Oreo ab Werk
- 16 GB interner Speicher (davon tatsächlich frei verfügbar: 9,4 GB)
- 2 GB Arbeitsspeicher (RAM)
- 3.000 mAh Akku, fest verbaut, Quick Charge 3.0 Technologie
- 13 Megapixel Hauptkamera (Samsung S5K3L6 Sensor) mit Phase-Detection Autofokus, f/2.0 Blende u 5-Linsen-Architektur
- LED-Leuchte
- Videoaufnahmefunktion mit 1080p bei 30 FPS
- 5 Megapixel Frontkamera (Hynix HI556 Sensor) mit f/2.0 Blende, Frontblitz, Videoaufnahmefunktion mit 1080p bei 30 FPS
- 3,5 mm Klinkenbuchse
- Smart-PA Lautsprecher
- FM-Radio
- LTE-Frequenzen bzw. Bänder: 800/1800/2100/2600 MHz – Band 20/3/1/7
- 3G Frequenzen: 2100/1900/850/900 MHz
- 2G Frequenzen: 850/900/1800/1900 MHz
- GPS / GLONASS
- Bluetooth 4.2, aptX
- WiFi 802.11 b/g/n/ac Dual-Band
- NFC
- Fingerabdruckscanner, Helligkeitssensor, Näherungssensor, Beschleunigungssensor, eCompass, Gyroskop
- Dual Nano-SIM (Hybrid-Slot)
- USB 2.0 Typ C
- Micro SD Speicherkartenslot (bis zu 256 GB unterstützt)
- Individuell konfigurierbare LED-Leuchte
- SAR-Wert beim Telefonieren: 1,492 W/Kg
- SAR-Wert beim Tragen am Körper: 1,482 W/KG
Lieferumfang:
Da alle neueren BQ-Modelle standardmäßig mit einer Schnellladetechnologie ausgestattet sind, ist man bei BQ jetzt auch schon seit einiger Zeit dazu übergegangen, auch wieder Steckdosenadapter mit in den Lieferumfang zu packen (war früher nicht selbstverständlich). Mit Ausnahme des Quick Charge 3.0 Ladegeräts gibt’s in diesem Punkt aber keine weiteren Auffälligkeiten zu vermelden, sodass der Nutzer zwar das Nötigste zum Betrieb des Smartphones bekommt, aber eben auch nicht mehr:
- Smartphone mit integriertem 3.000 mAh Akku
- USB Typ C Datenkabel (gleichzeitig Ladekabel)
- Steckdosen-Adapter (Quick Charge 3.0 fähig)
- SIM-Werkzeug
- Sowie Garantieheftchen/Werbeflyer und natürlich die Originalverpackung
Gehäuse, Verarbeitung und Wertigkeit:
Wie gewohnt an dieser Stelle möchte ich Euch zunächst einen Überblick über das Aquaris C bieten: Die Front des Geräts besticht wie heut zu Tage völlig normal durch das große Display, welches im Zuge des aktuellen Trends ebenfalls im 18:9 Format ausgeführt wurde. Damit ist das Aquaris C das dritte Modell im Portfolio von BQ welches auf dieses Seitenverhältnis setzt. Oberhalb des Displays geht’s dann schon richtig eng zur Sache, denn neben dem mittig positionierten Lautsprecher zum Führen von Telefonaten befinden sich auch sonst alle Sensoren & Co oberhalb des Displays: Näherungssensor, Helligkeitssensor, die Notification-LED, die Frontkamera und der Front LED-Blitz sind hier untergebracht. Unterhalb des Displays befindet sich dann lediglich noch das BQ-Logo und keine weiteren Elemente wie bspw. die von früheren Modellen bekannten Sensortasten.
Auf der linken Geräteseite hat BQ den Hybrid-Slot für wahlweise zwei Nano-SIM Karten oder eine Nano-SIM plus Micro SD Speicherkarte untergebracht. Rechts am Gerät sitzt die Lautstärkewippe und der Power-Button, klassischer BQ-Style eben. Gleiches könnte man im Prinzip von der Rückseite sagen, denn auch dieser erinnert mit dem Style an gefühlt einhundert BQ-Modelle aus früheren Zeiten: Im oberen Drittel sitzt der Fingerabdruckscanner, darunter das schwarz glänzende BQ-Logo. Im unteren Drittel befinden sich Modellbezeichnung, Seriennummer, CE-Kennzeichnung & Co. Oben links ist dann noch die Kamera samt LED-Leuchte zu finden. BQ setzt beim Einsteiger-Modell auf eine Single-Kamera ohne Schnickschnack.
Abschließend noch zur Ober- und Unterseite des Smartphones: Oben hat BQ lediglich das zweite Mikrofon zur Geräuschunterdrückung platziert, wohingegen unten das erste Mikrofon, die 3,5 mm Klinkenbuchse, der USB Type-C Anschluss (!) sowie der Hauptlautsprecher zur Ausgabe von Medien zu finden sind. Im Großen und Ganzen lässt sich beim Aquaris C also zusammenfassen, dass man bei BQ offensichtlich die bisherige Designsprache im Bereich der Gehäusegestaltung beibehalten möchte; man geht nur mit dem Displayformat (und damit erzwungener Weise auch mit der Platzierung der Elemente auf der Front) einen neuen Weg.
Wir machen weiter mit der Wertigkeit und der Verarbeitung des Geräts. Wer sich an die U2-Generation von BQ zurückerinnert und hierzu auch meinen Testbericht in Erinnerung hat wird vielleicht noch wissen, dass mich das damalige Gerät aufgrund seiner Verarbeitung nicht überzeugt hatte: Das Gehäuse bestand bei den U2-Modellen aus Polycarbonat und mein Gerät hatte (leider) die Eigenheit, dass das Gerät schon beim bloßen in die Hand nehmen hässliche Knarz-Geräusche von sich gegeben hat.
Dementsprechend skeptisch war ich natürlich beim Aquaris C, schließlich verwendet BQ auch bei diesem Gerät wieder Polycarbonat als Gehäusematerial. Doch dieses Mal hat mich BQ nicht enttäuscht; man fühlt zwar immer noch deutlich das Polycarbonat – doch das muss ja nicht zwingend ein Nachteil sein. Mir persönlich gefällt das so sogar besser als bspw. beim Aquaris X2 Pro: Aufgrund dessen Glas-Rückseite rutscht das Gerät nämlich freudig auf jeglichen Oberflächen hin und her. Dieses Problem gibt’s beim Aquaris C nicht, sodass man dieses auch mal ohne schlechtes Gewissen „einfach mal so“ irgendwo hinlegen kann. Dazu kommt, dass das Gerät nun auch bei härterem Anfassen absolut still ist und eben keine Störgeräusche mehr von sich gibt: Zwischen Rückseite und Akku ist auch kein störender „Spalt“ vorhanden, den man beim Drücken auf die Rückseite gespürt hätte. Alles gut verarbeitet und ohne Grund zu negativem Feedback – fast jedenfalls. Denn einen anfälligen Punkt haben die Aquaris C Modelle wohl, das scheint der Gehäuserahmen zu sein: Dieser ist ebenfalls aus Polycarbonat und leicht glänzend lackiert. Bei meinem Testgerät finden sich seitlich auf Höhe der Lautstärkewippe zwei kleine, minimale Lack-Abplatzungen die definitiv schon von Beginn an am Gerät vorhanden waren. Ich behandle meine Geräte in der Regel wie meine privaten Smartphones (wie ein rohes Ei), daher kann ich ausschließen dass das im normalen Gebrauch passiert ist. Sollte sich das Problem auf mein Gerät beschränken („Montagsgerät“) – okay, kein Thema, kommt vor. Ich bin mir sicher dass ich von BQ beim Kauf direkt ein Austauschgerät erhalten hätte. Sollte diese Thematik aber mit steigender Nutzungsdauer zunehmen (Hochglanz-Lack hat ja die „nette“ Eigenschaft dass er eigentlich nur einmal gut aussieht – nämlich beim Entnehmen aus dem Verkaufskarton), könnte hier unter Umständen noch das ein oder andere Problem auf BQ zukommen.
Touchscreen, Bedienelemente & Bedienung:
Das neue Seitenverhältnis des Displays macht es möglich, dass BQ dem Aquaris C eine Displaydiagonale von 5,45“ spendiert, womit man dem Trend am Markt folgt. Etwas weniger dem Trend folgend gibt sich das Display dann allerdings im Hinblick auf die Auflösung: 720 x 1.440 Pixel geht zwar in Ordnung (vor allem wenn man die Positionierung des Geräts am Markt betrachtet), ist aber m. M. nach im Großen und Ganzen nicht mehr zeitgemäß. Klar, störende Pixel bzw. grob dargestellte Inhalte o. ä. erkennt man auch mit dieser Auflösung nicht, die Ablesbarkeit ist hervorragend. Ein ganz entscheidender Vorteil (der vermutlich auch der Grund für diese Wahl war) ergibt sich aber für die Arbeitsgeschwindigkeit des Aquaris C. Durch die geringe Auflösung wird weniger Rechenleistung bei der Darstellung benötigt, wodurch der Snapdragon 425 Quad-Core Prozessor mit seiner maximalen Taktung von 1,4 GHz geschont wird. Warum man im Jahr 2018 noch neue Geräte mit einem zwei Jahre alten Prozessor veröffentlicht – keine Ahnung. Vermutlich eine Preisfrage bei den Herstellungskosten, dennoch nicht so wirklich verständlich für mich. Gegen Konkurrenten wie Xiaomi jedenfalls tut man sich so auf Dauer keinen Gefallen.
Positiv fällt wieder die Farbdarstellung und die Helligkeit des verbauten Panels auf: BQ ist da ja für eher neutrale Displays bekannt, was mir persönlich immer sehr angenehm gefallen hat. Kommt man von Samsung ist der Unterschied natürlich extrem krass was die Sättigung angeht, daran gewöhnt man sich aber meiner Meinung nach schnell; zumal die Darstellung der BQ-Geräte eben deutlich reeller wirkt. Mit einer maximalen Helligkeit von 450 nits kann das Gerät auch bei direkter Sonneneinstrahlung Inhalte perfekt darstellen – heute (leider) auch noch nicht selbstverständlich.
Die Bedienung des Aquaris C läuft – wie auch schon beim X2 und X2 Pro – ausschließlich über Onscreen-Tasten ab. Sensortasten wie man sie noch vom X oder X Pro kennt sind allem Anschein nach ab sofort tabu bei den Spaniern. Das kann einem jetzt gefallen (mehr Platz fürs Display, wobei hier ja dann dauerhaft die Tasten in der Fußzeile eingeblendet werden müssen) oder aber auch nicht (weil eben die dargestellte Fläche auf dem Display durch die Navigationsbuttons schwindet. Mir persönlich ist eine Lösung ohne Sensortasten lieber, als die Lösung die noch beim Aquaris X und X Pro zum Einsatz kam: Sensortasten ohne Beleuchtung sind auch heute einfach nur unpraktisch. Die einzigen Hardware-Tasten des Geräts befinden sich demnach seitlich. Die Lautstärketasten sowie der Home-Button sind im BQ-Style am Gerät platziert, lassen sich sauber und ohne nervige Störgeräusche betätigen und bringen daher keinen Grund zu negativer Kritik mit sich. Der Fingerabdruckscanner auf der Rückseite ist in Bezug auf die Erreichbarkeit (Höhe) gut platziert und lässt sich daher angenehm bedienen.
Menü:
Beim Menü bleiben sich die Spanier hingegen treu: Egal ob man nun ein Android One Gerät nutzt oder weiterhin auf das „normale“ Android (das bei BQ ja sowieso schon immer relativ „clean“ war) setzt, man bekommt dasselbe Menü präsentiert: Vertikales Scrollen durch alphabetisch angeordnete Menüpunkte. Ordner lassen sich direkt im Menü nicht anlegen, das funktioniert wie bisher auch üblich nur auf den Homescreens. Weiterhin gut gefällt mir die Anordnung des Menüs und die Implementierung der von BQ nachgelieferten Menüpunkte. Leider ist das Konfigurationsmenü der Notification-LED immer noch unter dem Menüpunkt „Display“ zu finden – das passt meiner Meinung nach gar nicht. Sieht man mal von diesem Punkt ab, bekommt der Nutzer eine Menüoberfläche präsentiert in welcher man sich problemlos auch als Android-Neuling zurechtfinden kann. Negativ fällt auf, dass das Gerät zum derzeitigen Zeitpunkt noch nicht 100%ig sauber optimiert zu sein scheint in Bezug auf Hardware-Software Kompatibilität: Wenn nämlich selbst die Animation beim Öffnen und Schließen des Menüs teilweise leicht ruckelt, macht das auf mich keinen allzu „hochwertigen“ Eindruck. Hier macht sich wohl teilweise die abgespeckte Hardware ganz einfach bemerkbar, wenngleich andere Hersteller zeigen dass es auch ohne Ruckler geht.
Kamera:
Marketing kann BQ – das sieht man an der sehr aufwändig und informativ gestalteten Homepage. Seit ich mich mit BQ-Smartphones beschäftige haben die Jungs und Mädels von BQ es bisher immer geschafft, mich mit dem Internetauftritt zu „fesseln“. Die Fähigkeiten des Smartphones werden auf den praktischen Alltag der Nutzer übertragen, wodurch sich jeder Nutzer schnell damit identifizieren kann. Die Stärken des Aquaris C stellt BQ gleichermaßen im Bereich der Haupt- und der Frontkamera dar.
Auf der Rückseite verrichtet ein Samsung S5K3L6-Sensor mit 13 Megapixel Auflösung seine Dienste. Mit einer Blende von f/2.0 und einer 5-Linsen-Struktur ordnet man sich auch hier eher in der Einsteigerklasse ein. Ein Phase-Detection Autofokus und eine LED-Leuchte sollen für scharfe und ausreichend helle Bilder sorgen. Videos nimmt die Kamera in einer maximalen Auflösung von 1080p bei 30 FPS auf, eine Zeitraffer- und Time-Lapse Funktion sind ebenfalls integriert. Über einen manuellen Kameramodus sollen dem Nutzer die maximal möglichen Individualisierungsmöglichkeiten geboten werden.
Auf der Vorderseite kommt Hardware von „Hynix“ zum Einsatz, konkret der Sensor HI556 mit 5 Megapixel Auflösung und einer f/2.0 Blende. Auch die Frontkamera kann auf die Unterstützung einer LED-Leuchte zurückgreifen, geht aber in Sachen Autofokus leer aus. Videos nimmt auch diese Kamera in 1080p mit 30 FPS auf.
Die Einstellungsmöglichkeiten im Kamera- und Videomodus:
- HDR-Modus: Aus, Ein, Automatisch, HDR+, HDR
- Selbstauslöser: Aus, 3 Sekunden, 10 Sekunden
- LED-Leuchte: Aus, Ein, Automatisch
- Wechsel zwischen Haupt- und Frontkamera
- Wechsel zwischen Video- und Fotomodus
- Auslöser
- Panorama-Modus
- Manueller Modus (zusätzlich zu den bereits aufgeführten Einstellungsmöglichkeiten kann konfiguriert werden: Weißabgleich, Autofokus, ISO, Verschlusszeit, Helligkeit)
- Galerie-Shortcut
- Format Rückkamera: Standard (4:3), Full HD (16:9), Full HD Plus (18:9)
- Format Frontkamera: Standard (4:3), Full HD (16:9), Full HD Plus (18:9)
- Fotoauflösung Rückkamera: 13 Megapixel, 12 Megapixel, 8 Megapixel, 5 Megapixel, 2 Megapixel
- Fotoauflösung Frontkamera: 5 Megapixel, 2 Megapixel
- Fotos speichern unter: Telefon, Speicherkarte
- Dateiformat: JPEG, JPEG + DNG
- JPEG Qualität: Hoch, mittel, niedrig
- Geolocation: Ein / Aus
- Funktion der Lautstärketasten im Fotomodus: Bild aufnehmen, Lautstärke, Zoom
- Funktion der Lautstärketasten im Videomodus: Bild aufnehmen, Video aufnehmen, Lautstärke, Zoom
- Bildschirmhelligkeit beim Öffnen der Kamera automatisch erhöhen: Ja / Nein
- Selfie-Vorschaufenster: Ein / Aus
- Raster: Ein / Aus
- Kameraton: Ein / Aus
- Unterbrechungsfreie Aufnahme: Ein / Aus
- Normale Aufnahme als HDR speichern: Ja / Nein
- Spiegeleffekt (Fotos der Frontkamera werden so gespeichert, wie sie im Selfie-Vorschaufenster dargestellt werden): Ein / Aus
Spezielle Einstellungen im Videomodus:
- Mikrofon: Ein / Aus
- LED-Leuchte: Ein / Aus
- Wechsel zwischen Haupt- und Frontkamera
- Wechsel zwischen Foto- und Videomodus
- Auslöser
- Time-Lapse Modus
- Zeitraffer-Modus
- Galerie-Shortcut
- Auflösung der Hauptkamera: FHD 1080p, HD 720p
- Auflösung der Frontkamera: FHD 1080p, HD 720p
Man sieht also: Die BQ Kamera-App ist eine durchaus mächtige Waffe, die allerdings gerade bei BQ-Neulingen etwas Fingerspitzengefühl erfordert. Theoretisch kann die BQ Kamera-App mittels App-Store Update auch ohne ein Firmware-Upgrade aktualisiert werden, wodurch man in der Theorie schneller auf Bugs reagieren kann und auch neue Funktionen besser einführen kann. Das Problem an der ganzen Sache ist nur, dass die aktuelle Version der App vom Dezember 2017 stammt. Wenn man bedenkt dass X2 und X2 Pro im Juni 2018 auf den Markt kamen macht das einen etwas – naja nennen wir es mal – „komischen“ Eindruck.
Doch was hat die App in der Praxis drauf? Zunächst mal muss man sich nach dem Antippen des Kamera-Icons gute 2-3, vielleicht auch mal 4 Sekunden gedulden. Denn genau so lange dauert es, bis die App bzw. das Gerät überhaupt erst reagiert. Da hätten wir also wieder die Schattenseiten des Prozessors, denn ich bezweifle dass sich hier dauerhaft mittels Software-Optimierung noch bessere Anpassungen im Sinne der Schnelligkeit machen lassen. In Anbetracht dessen wäre also ein vielleicht etwas aktuellerer / stärkerer Prozessor kein Fehler gewesen.
Nachdem die App dann einsatzbereit ist, kann das Knipsen schon beginnen: Die Fokussierung geht im Normalfall recht zügig von Statten, zudem klappt das Fokussieren auch bei etwas schwierigeren Objekten bzw. Lichtverhältnissen erstaunlich zuverlässig. Bei zu geringem Umgebungslicht schaltet sich die LED-Leuchte als Fokussierungshilfe dazu. Qualitativ leistet das Aquaris C durchaus ansprechende Ergebnisse sofern die Lichtverhältnisse passen. Ist dies mal nicht der Fall steht zwar immer noch die LED-Leuchte der Kamera zur Seite – qualitativ bringt das aber leider nur wenig Verbesserung: Es bilden sich recht schnell Artefakte (außerdem „verschwimmen“ die einzelnen Bildinhalte ineinander) auf dem Bild, teilweise muss die Kamera in komplett dunklen Szenen mehrmals den Fokus ansetzen. Im Endeffekt passt die Leistung der Kamera zum Gesamtpaket des Smartphones.
Achja – auch die Videoqualität fügt sich gut ins Bild ein: Eine maximale Auflösung von Full HD bei 30 FPS reißt heute natürlich niemanden mehr vom Hocker, doch das dürfte auch nicht der mit diesem Gerät angestrebten Käuferschicht entsprechen. Der Autofokus stellt während dem Filmen von Videos automatisch scharf, hat aber bei speziell zu fokussierenden Objekten (siehe Beispielvideo – Pflanze im Vordergrund) das ein oder andere Mal Probleme, sodass man mittels manuellem Tipp auf das Display nachhelfen muss.
Die Audiospur finde ich für meinen persönlichen Geschmack übrigens immer noch zu leise – doch das ist ein generelles Problem bei BQ. Da ich die Thematik bereits bei BQ angesprochen hatte und hier auch ein sehr ausführliches Feedback der Entwickler bekommen habe, kann ich die Entscheidungen auf Software-Ebene nachvollziehen. Eventuell sollte man dann mal über höherwertige Hardware (Mikrofone) nachdenken.
Akku, Sprachqualität und Empfang:
BQ spendiert dem Aquaris C einen fest verbauten Akku mit einer Kapazität von 3.000 mAh. Damit ist das Aquaris C zwar kein Akkuwunder, allerdings spielt dem Gerät hier wieder die vergleichsweise „schwache“ Hardware in die Karten: Wo nicht viel Leistung abgerufen wird, kann auch nicht viel Energie flöten gehen. Dementsprechend erweist sich das Smartphone im Alltag als wahrer Dauerläufer: Zwei bis drei Tage waren – je nach Nutzungsverhalten – mit dem Gerät locker drin. Dank Quick Charge 3.0 Schnellladefunktion (in dieser Preisklasse auch nicht unbedingt selbstverständlich) kann der Akku im Notfall auch schnell wieder aufgefüllt werden.
In Sachen Sprachqualität und Lautstärke bei Telefonaten hinterlässt das Aquaris C ein gemischtes Bild bei mir: Die Sprachqualität geht hier absolut in Ordnung und bildet damit den positiven Teil des Feedbacks. Eher negativ muss ich leider bei der Lautstärke beim Führen von Telefonaten bewerten – und das gilt sowohl für die Hörmuschel auf der Front als auch für den Hauptlautsprecher unten am Gerät: Mir persönlich sind diese deutlich zu leise. Im normalen Umfeld (eher ruhige Geräuschkulisse zu Hause, im Büro, etc.) ist das alles absolut ausreichend; wenn ich mir aber vorstelle dass ich mit dem Gerät an einer stark befahrenen Verkehrsader telefonieren müsste oder im Großraumbüro mit anderen Kollegen wenige Meter entfernt – da sträuben sich mir die Nackenhaare. Evtl. muss man hier seitens BQ nochmal softwareseitig nachbessern.
Der letzte Punkt widmet sich der Empfangsstärke des Aquaris C. Im LTE-Netz stellte sich das Gerät als etwas zickig heraus: An Stellen an welchen ich mit meinem A5 2017 problemlos mittleren bis starken LTE-Empfang habe, pendelte das Aquaris C munter zwischen LTE und starkem H+ Empfang hin und her. Die meiste Zeit war das Gerät im Praxiseinsatz tatsächlich auch im H+ Netz eingebucht, hier allerdings dann ohne wahrnehmbare Probleme im Sinne von Verbindungsabbrüchen oder –störungen.
Media- & Musikplayer:
Wer ab Werk nicht zwingend den googleeigenen Musikplayer „Google Music“ nutzen möchte, dürfte sich im Dschungel der Drittanbieter-Anwendungen zunächst schwer tun. Es gibt massig Freeware und mindestens genauso viele kostenpflichtige bzw. upgradepflichtige Programme. Ich nutze privat in der Regel den VLC Player, welcher sowohl Videos als auch Audiodateien problemlos abspielen kann. Unter anderem genau deshalb ist das meine favorisierte Lösung. Hinzu kommt, dass das Programm absolut kostenlos ist und im Funktionsumfang teilweise genauso viel (oder mehr) kann als manch ein kostenpflichtiges Programm aus dem Play Store.
Wir beginnen bei der Wiedergabe von Videos: Nach dem Starten des Players und der Auswahl der gewünschten Wiedergabe (Video oder Audio) listet das Aquaris C sogleich alle auf dem Gerät und der Speicherkarte befindlichen Dateien auf. Die Darstellung der Files erfolgt dabei mit Thumbnail (also Vorschaubild); die weiteren Informationen zur jeweiligen Datei (Titel, Interpret, Dauer, Auflösung, etc.) wird bereits auf den Vorschaubildern angezeigt, sodass eine problemlose Orientierung keinen Mehraufwand darstellen sollte. Nach einem Klick auf den entsprechenden Titel beginnt die Wiedergabe zunächst im Hochformat, was sich mit einem Dreh des Geräts ins Querformat entsprechend anpassen lässt. Der Wiedergabebildschirm bietet fortan folgende Einstellungsmöglichkeiten, ohne in die Tiefen des Menüs vordringen zu müssen:
- Bildschirm sperren (um ungewollte Eingaben zu verhindern)
- Untertitel auswählen / herunterladen
- Play / Pause
- Menü
- Seitenverhältnis
Die Lautstärke, Displayhelligkeit als auch das Vor- und Zurückspulen innerhalb eines Videos lässt sich dabei ebenfalls bequem über den Wiedergabebildschirm erledigen, auch wenn es hierfür keine speziellen Buttons oder Ähnliches gibt. Diese Funktionen bekommt man allerdings nach dem ersten Start des VLC Players in einem Kurz-Tutorial erklärt. Absolut empfehlenswert, um die vollumfänglichen Funktionen des Players auch nutzen zu können. Wählt man das oben aufgeführte „Menü“ an, gelangt man in die tiefere Menüebene des Players. Auch hier befinden sich weitere, nützliche Funktionen die mittels Einblendung auf dem Wiedergabebildschirm nach dem Klick auf den „Menü“-Button visualisiert werden – bei laufender Wiedergabe.
- Ruhemodus
- Wiedergabegeschwindigkeit
- Zu gewähltem Zeitpunkt innerhalb des Videos springen
- Equalizer: Flat, Classical, Club, Dance, Full Bass, Full Bass and Treble, Full Treble, Headphones, Large Hall, Live, Party, Pop, Reggae, Rock, Ska, Soft, Soft Rock, Techno, Individuell (konfigurierbares Profil)
- Visualisierung ausblenden u. nur Audiospur wiedergeben
- Untertitelverzögerung regulieren
- Audioverzögerung regulieren
- Bild-in-Bild Modus aktivieren: Wiedergabe wechselt in kleinen Bildschirm, sodass parallel zur Wiedergabe andere Aktionen ausgeführt werden können
- Wiederholungsmodus festlegen
- Audio-Digital Ausgabe aktivieren / deaktivieren
Ich denke an den oben aufgelisteten Möglichkeiten lässt sich schon sehr gut erkennen, welch mächtiges Programm VLC ist und wie extrem hoch bzw. gut das Preis- / Leistungsverhältnis ist.
Doch genug von den reinen Fakten auf dem Datenblatt – was kann das Aquaris C in der Praxis? Das BQ im Bereich des Displays ja bisher eigentlich immer alles richtig gemacht hat, sieht man an den zahlreichen positiven Feedbacks von verschiedenen Seiten. Mit dem Aquaris C fügt man sich glücklicherweise nahtlos an dieses Feedback an, sodass den Nutzer ein gut „eingestelltes“ Display mit hoher Helligkeit erwartet. Dementsprechend positiv ist natürlich dann auch die Darstellung beim Betrachten von Videos: Selbst bei direkter Sonneneinstrahlung erkennt man die Inhalte ausreichend gut; der Lautsprecher an der Unterseite des Geräts leistet gute Arbeit und bringt die Videos auch in Sachen Audioqualität und Lautstärke eindrucksvoll zur Geltung.
Und damit kommen wir auch schon zum Musikplayer. Die Art und Weise des Aufrufens gleicht dem Videoplayer, nur das eben die andere Kategorie innerhalb der App angewählt wird. Im Anschluss daran hat der Nutzer weitere Möglichkeiten, sich die Anzeige der Songs entsprechend nach den eigenen Wünschen darstellen zu lassen:
- Künstler
- Alben
- Lieder
- Genres
- Wiedergabelisten
Die Art und Weise der Darstellung der einzelnen Songs erfolgt immer gleich, nur eben mit den oben gewichteten Faktoren zur Sortierung / Filterung. Wird dann der gewünschte Song angewählt, startet auch schon die Wiedergabe – zunächst aber nur in der Fußzeile des Displays. Mittels Klick auf eben diese Fußzeile maximiert sich der Wiedergabebildschirm und es stehen die Navigationsmöglichkeiten vollumfänglich zur Verfügung:
- Voriger Song
- Pause / Play
- Nächster Song
- Wiederholungsmodus
- Shuffle-Modus
Tiefer gehende Einstellungsmöglichkeiten bekommt der Nutzer mit einem Klick auf die drei vertikalen Punkte oben rechts dargestellt:
- Ruhemodus
- Wiedergabegeschwindigkeit
- Zu gewähltem Zeitpunkt innerhalb des Songs springen
- Equalizer: Flat, Classical, Club, Dance, Full Bass, Full Bass and Treble, Full Treble, Headphones, Large Hall, Live, Party, Pop, Reggae, Rock, Ska, Soft, Soft Rock, Techno, Individuell (konfigurierbares Profil)
- Wiedergabeliste erstellen
- Audio-Digital Ausgabe aktivieren / deaktivieren
Doch im Endeffekt zählt ja auch in Sachen „Musik“ immer nur das, was tatsächlich in der Praxis abgeliefert wird. Und hier spielt der Lautsprecher dann wieder seine Stärken aus: Qualitativ behält der Klang selbst bis zur obersten Lautstärkestufe ein sehr gutes Level und in Sachen Lautstärke übertrumpft der verbaute Lautsprecher bestimmt zahlreiche andere Single-Speaker Konkurrenten am Markt. Auch das war mal anders bei BQ, aber offenbar hat man nun Mittel und Wege gefunden, hier selbst mit nur einem Lautsprecher für ein bisschen „Wumms“ zu sorgen. Man sollte natürlich keine High-Definition-Audio-Qualität erwarten, aber wenn ich mir jetzt beispielsweise analog zum Aquaris C den Lautsprecher der U2-Serie oder der ersten U-Serie zurück ins Gedächtnis hole – da liegen schon Welten dazwischen (im positiven Sinne für das Aquaris C).
Verbindungen & Anschlüsse:
Dieser Unterpunkt könnte sich noch als „besonders spannend“ oder auch „richtungsweisend“ herausstellen; denn hier befinden sich zwei Punkte die das „Dilemma“ des Aquaris C und – ein stückweit der gesamten Firma „BQ“ – derzeit quälen: Einerseits geht man mit dem verbauten Type-C USB 2.0 Anschluss absolut mit der Zeit und spendiert dem Gerät dagegen keine veraltete Micro USB Technologie. Wenn man jetzt aber auf der anderen Seite sieht, dass das Gerät schon wieder nicht in der Lage ist das LTE Band 8 zu nutzen – ich weiß ja auch nicht. Nachdem beim X2 und X2 Pro ja auf breiter Ebene das Fehlen von Band 8 kritisiert wurde (was ich ja schon seit dem Aquaris X und X Pro kritisiere), hat man diesen Geräten mittlerweile ein Update spendiert welches das Band „aktiviert“. Ob man das beim Aquaris X und dem X Pro noch macht – anscheinend unternehmensintern noch nicht angedacht (und damit eigentlich ein kleiner Skandal). Doch dass man dann bei Neuveröffentlichungen (das Aquaris C wurde zur IFA vorgestellt, das X2 u. X2 Pro im Mai) ebenfalls wieder auf Band 8 verzichtet, ist für mich nicht nur völlig unverständlich sondern fast schon bewusst Ignorant.
Die unterstützten Funkstandards im Detail:
- 4G LTE: 800 / 1800 / 2100 / 2600 MHz – Bänder 20/3/1/7
- 3G: 2100 / 1900 / 850 / 900 MHz
- 2G: 850 / 900 / 1800 / 1900 MHz
Abgesehen davon kann sich die Ausstattung des Aquaris C aber durchaus sehen lassen: GPS und GLONASS werden zur Lokalisierung des Smartphones unterstützt, mittels WiFi 802.11 b/g/n/ac Dual-Band hält das Aquaris C auch abseits der Mobilfunkverbindung die Konnektivität aufrecht – zumindest meistens: Bei der Nutzung im heimischen WLAN ist mit aufgefallen, dass das Aquaris C beim WLAN scheinbar ein bisschen mit der Reichweite zu kämpfen hat: An Stellen an welchen ich mit dem A5 2017 noch problemlos über WLAN im Netz unterwegs sein kann, switcht das Aquaris C schon zurück zur Mobilfunkverbindung. Eventuell könnte hier ein Software-Fix noch für etwas Abhilfe sorgen. Bluetooth wird in der Version 4.2 unterstützt und bietet außerdem auch das Audioprofil aptX. Auch NFC darf natürlich nicht fehlen. BQ spendiert dem Aquaris C wieder einen Hybrid-Slot, wodurch der Nutzer die Möglichkeit hat; wahlweise zwei Nano-SIM Karten oder eine Nano-SIM mit zusätzlicher Micro SD Speicherkarte einzulegen. Diese wird auch bitter nötig sein, denn mit mickrigen 16 GB internem Speicher kommt das Gerät recht schnell an seine Grenzen. Schön zu sehen ist außerdem, dass BQ weiterhin auf die 3,5 mm Klinkenbuchse setzt und diese auf der Unterseite des Geräts platziert.
Negativ fällt leider auf, dass auch das Aquaris C (neben dem X2 und dem X2 Pro) relativ hohe SAR-Werte aufweist: Mit einem Telefonie-Wert von 1,492 W/Kg und einem Körper-Wert von 1,482 W/Kg liegt man zwar unterhalb des maximalen Wertes von 2,0 W/Kg, dennoch gibt es massenweise andere Geräte am Markt die hier strahlungsärmer sind und keine Einbußen in Sachen Konnektivität aufweisen. BQ – hier bitte wieder zurück in die Vergangenheit; ihr habt gezeigt dass ihr auch strahlungsarme Smartphones bauen könnt.
Extras:
Kalender:
Vorinstalliert ist logischerweise die Google Kalenderanwendung, wenngleich der Nutzer hier wieder jede beliebige App aus dem Play Store nutzen kann. Mir persönlich bietet der Google Kalender einen ausreichenden Funktionsumfang und eine angenehme Optik, weshalb ich mich nun nachfolgend auch auf diese App beziehe:
Nach dem Aufrufen der Kalender-Anwendung sieht der Nutzer auch sofort die von ihm favorisierte Anzeige der Tage/Wochen/Monate. Ab Werk hat man hier die Wahl zwischen folgenden Anzeigemodi: Terminübersicht, Tag, 3 Tage, Woche und Monat. Die von mir genutzte Monatsansicht bietet einerseits den Vorteil, dass man schlicht und ergreifend eben den ganzen Monat im Blick hat und dementsprechend nach vorne planen oder auch nach hinten zurückschauen kann. Zudem werden bereits hinterlegte Termine mit der jeweiligen Terminfarbe am entsprechenden Tag dargestellt. Mittels Klick auf den Tag (bzw. den Termin) öffnet sich die Detailübersicht. Bei der Anlage von neuen Terminen bietet das X2 wieder die drei Modi „Ziel“, „Erinnerung“ und „Termin“, welcher dem Namen nach auch den klassischen Termin wiederspiegelt. Bei dessen Anlage hat der Nutzer folgende Individualisierungsmöglichkeiten:
- Titel
- Ganztägig: Ja / Nein
- Beginn am **.**.**** um **.** Uhr
- Endet am **.**.**** um **.** Uhr
- Ort hinzufügen
- Benachrichtigung hinzufügen
- Gäste einladen
- Standardfarbe
- Notiz hinzufügen
- Anhang hinzufügen
Grundsätzlich also alles da, was man zwingend benötigt. Wer zusätzliche Informationen zu hinterlegen hat muss entweder die bestehenden Felder nutzen (das Notizfeld beispielsweise) oder alternativ auf eine Kalender-App eines Drittanbieters umschwenken.
Radio:
Das mag sich jetzt vielleicht etwas komisch anhören, aber Radio haben die Spanier echt drauf. Kürzlich konnte man einem Interview mit einem BQ-Manager entnehmen, dass die Spanier auch extra auf den Bereich Radio ein großes Augenmerk legen da es hier extrem auf die Architektur im Innern des Smartphones ankommt. Das BQ das kann, zeigen sie schon seit etlichen Modellgenerationen relativ deutlich. Doch beim Aquaris C hat man sich dann nicht nur auf die innere Architektur und die gewohnt übersichtliche und dennoch funktionale Software konzentriert, sondern auch die Hardware weiß hier zu überzeugen. Nachdem der Nutzer mit angestöpseltem Headset (dient als Antenne, d. h. für den Radiobetrieb ist zwingend ein eigenes 3,5 mm Klinken-Headset notwendig) die Sender gesucht – und sich auf Wunsch die eigenen Favoriten konfiguriert hat – beginnt die Wiedergabe zunächst über das Headset. Die Wiedergabe kann allerdings auch über den Lautsprecher an der Unterseite des Geräts erfolgen – und genau hier spielt das Aquaris C seine Stärke dann aus: Der Lautsprecher überzeugt mit einer sehr hohen maximalen Lautstärke und bietet sogar einen Ansatz von „räumlichem Klang“. Klar – von der Performance einiger Stereo-Lautsprecher Smartphones ist man Welten entfernt – in Anbetracht des Single-Lautsprechers und der Kategorisierung des Geräts in den Einsteigerbereich ist das aber eine respektable Leistung.
Favoriten lassen sich in der Fußzeile der Radio-Anwendung hinterlegen, Audio-Aufnahmen sind wahlweise mit voreingestellter Zeitdauer oder aber bis zum manuellen Stopp möglich. Gut gemacht, BQ.
Fingerabdruckscanner:
BQ platziert den Fingerabdruckscanner wie bei allen Geräten in der Vergangenheit auf der Rückseite des Aquaris C. Im normalen Betrieb ist dieser im Normalfall immer angenehm zu erreichen, kann aber bis dato nicht in Sachen Schnelligkeit überzeugen: Vom Auflegen des Fingers bis zur Reaktion (Entsperren) des Displays vergehen 2-3 Sekunden. Das mag sich wenig anhören – wenn man aber den Finger auflegt und auf die Reaktion des Smartphones wartet, kann diese Zeit ganz schön lange sein. Natürlich gibt es am Markt Scanner die in Kombination mit dem Gerät schneller reagieren (also das Display schneller entsperren), jedoch sollte man bei solchen Vergleichen immer den Preis der Endgeräte im Auge behalten. Dennoch bin ich der Überzeugung, dass die Reaktionsfreudigkeit des Fingerabdruckscanners mit einem der nächsten Updates noch verbessert wird. Ähnliche Optimierungen waren in der Vergangenheit bei BQ häufiger zu beobachten. Bislang ist leider weiterhin „nur“ die normale Entsperrung mittels Fingerabdruck möglich – ein Starten von Anwendungen abhängig davon, mit welchem Finger entsperrt wird (also bspw. Zeigefinger-> Entsperren u. WhatApp starten oder Mittelfinger -> Entsperren und Kalender öffnen etc.), ist weiterhin nicht möglich. Das dürfte wohl aber auch dem „cleanen“ Android-System geschuldet sein.
Notification LED:
Eine weitere Stärke der Spanier ist – neben dem oben erwähnten FM-Radio – die individuell konfigurierbare Notification-LED. Auch diese ist seit etlichen Modellgenerationen (glücklicherweise) zum Standard geworden und begleitet den Nutzer somit meist zuverlässig durch den mobilen Alltag. Klar, das Inaktivitätsdisplay von Google ist schön und gut – aber zur dauerhaften Kennzeichnung von verpassten Ereignissen auf IPS-Screens ist das schlichtweg nicht effektiv. Erfreulicherweise findet sich die LED nun auch wieder oberhalb des Displays; bei den X2-Modellen war die LED ja unterhalb des Displays zu finden, was für viele Nutzer zunächst eine Umgewöhnung zur Folge gehabt haben dürfte. Die LED lässt sich wieder in zwei Kategorien individualisieren: Die Farbe und der Blinkintervall kann vom Nutzer festgelegt werden. Für mich immer noch unverständlich: Das Aquaris C bietet wieder nur eine Auswahl an vorkonfigurierten Farbtönen zur Individualisierung. Die X2-Modelle hingegen bieten sowohl diese vorkonfigurierten Farben als auch zusätzlich ein Farbspektrum, mit dessen Hilfe auch eigene Töne „gemischt“ werden können. Dieser Umstand ist mir bereits bei früheren Geräte-Generationen der U-Serie aufgefallen. Ob das mit der niedrigeren Displayauflösung zusammenhängt oder die Low-End von den High-End Smartphones differenziert werden sollen – ich kann’s Euch nicht sagen.
Fazit:
Oh man… liebes BQ-Team, Ihr macht es mir und Euch in der letzten Zeit wahrlich nicht leicht: Immer mehr und mehr Modelle am Markt und im gleichen Zuge immer weniger und länger dauernde Software-Updates quer durch das Produkt-Portfolio. Wenn man sich dann mal die Geräte näher betrachtet, die da so auf den Markt „geworfen“ werden, steigert sich die Frustrierung noch weiter. Das beste Beispiel hierfür ist das Aquaris C: Grundsätzlich ein grundsolides und angemessen ausgestattetes Smartphone. Die Technik ist mit einem Quad-Core Prozessor aus dem Jahre 2015/2016 nicht aktuell, dennoch erfüllt der Snapdragon 425 größtenteils seinen Zweck ganz gut. 2 GB RAM sind in der heutigen Zeit schon extrem grenzwertig, genau wie auch nur 16 GB interner Speicher. Schaut man sich mit diesem Hintergrundwissen den Preis des Geräts an, muss man erst mal ein bisschen Schlucken. Andere Hersteller bieten ähnliche Technik deutlich günstiger oder aber zum gleichen Preis richtig gut ausgestattete Midrange-Geräte. Das Einzige was beim Aquaris C dagegen einigermaßen aktuell ist, ist das Oreo 8.1 Betriebssystem. Wobei… Android Pie ist seit einigen Wochen offiziell und der Sicherheitspatch des Aquaris C liegt Mitte Oktober beim Stand von Juli 2018. Unverständlich… - genau wie das erneut fehlende Band 8 bei der LTE-Ausstattung.
Dennoch: Das Aquaris C ist ein wirklich gutes Allround-Gerät und wer hier einen europäischen Hersteller (Fertigung der Geräte in Asien, Entwicklung und Aftermarket Services)in Spanien) unterstützen möchte und in Sachen Software-Updates für die Zukunft vielleicht ein bisschen optimistischer ist – der wird mit dem Aquaris C einen guten Begleiter finden. Der Preis dürfte sehr bald von seiner UVP in Richtung 100-120 €uro abrutschen, dann macht es auch wirklich Sinn sich die Anschaffung des Geräts zu überlegen.
Vorteile:
- Gute Verarbeitung (trotz Polycarbonat-Rückseite) und Haptik
- Bei ausreichend guten Lichtverhältnissen gute Kamera
- Lautsprecher mit hoher Maximallautstärke und gutem Klang (Medienlautsprecher Unterseite)
- Konfigurierbare Notification-LED
- Großer Akku mit Quick Charge 3.0 Schnellladefunktion
- Gutes Display (Helligkeit, Blickwinkelstabilität, ausreichende Auflösung) im modernen 18:9 Format
Nachteile:
- Die schwache Hardware-Ausstattung merkt man dem Gerät leider ab und an deutlich an: Die Kamera benötigt teilweise bis zu vier Sekunden zum Start, das Gerät reagiert nach dem Entsperren mittels Fingerabdrucksensor auch erst nach 2-3 Sekunden und selbst beim Aufrufen der zuletzt genutzten Anwendungen auf dem Homescreen werden die Animaitonen nur mit dauerndem „Ruckeln“ dargestellt.
- Fehlendes LTE Band 8
- Mit Android 8.1 Betriebssystem genau genommen schon veraltet (Pie erhältlich), Sicherheitspatch-Stand von Juli 2018 (wir haben Mitte Oktober)
- Die BQ-eigene Kamera-App hat einen relativ alten Software-Stand. Damit „verfällt“ quasi das Argument, dass die Kamera (und deren Ergebnisse) ständig weiterentwickelt und verbessert werden könnten- unabhängig von Betriebssystem-Updates. Unverständlich, dass man sich solch einen Vorteil selbst entzieht.
Bilder, mit dem BQ Aquaris C geschossen:
Bilder, mit dem BQ Aquaris C geschossen Teil 1(RAR-Archiv, 99,1 MB):
Bilder, mit dem Aquaris C geschossen, Teil 1.rar beim Filehorst - filehorst.de
Bilder, mit dem BQ Aquaris C geschossen Teil 2(RAR-Archiv, 150 MB):
Bilder, mit dem Aquaris C geschossen, Teil 2.rar beim Filehorst - filehorst.de
Videos, mit dem BQ Aquaris C gedreht (Youtube-Links):