iPad Pro 11“ (2021): Erfahrungsbericht eines Android-Users

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Handymeister

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Hallo,

ich war nun schon seit langem auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger für das Samsung Galaxy Tab S6 (Snapdragon 855, 128 GB, 6 GB Ram). Das Tablet ist zu Hause mein hauptsächlich genutztes Gerät. Ich betreue damit das Forum und die weiteren Schwerpunkte sind eMails bearbeiten und Websurfen. Grundsätzlich sollte es wieder ein AMOLED Display werden, aber diesbezüglich ist die Auswahl leider sehr spärlich. Das Samsung Galaxy Tab S7+ ist mir leider viel zu groß und zu schwer, um es abends gemütlich auf dem Sofa mehrere Stunden in einer Hand halten zu können. Mehr als 11 Zoll darf ein neues Tablet daher nicht haben. Das kleinere Samsung Galaxy Tab S7 hat nun leider kein Amoled-Display, aber mit einem guten IPS Display wäre ich durchaus zufrieden. Leider kann jedoch das Samsung Galaxy Tab S7 diesem Anspruch nicht gerecht werden. Ich hatte mir drei Geräte angesehen und keines hatte ein fehlerfreies Display. Mal hatte es einen Farbstich, mal war die Helligkeit unterschiedlich und mal variierte der Weißabgleich von der einen zu anderen Bildschirmseite.

Nach einem Ausflug zum Lenovo Xiaoxin Pad Pro 2021 (hier gibt es meinen Erfahrungsbericht dazu), bin ich dann durch einen Tipp der Team-Kollegen im Forum beim iPad gelandet. Hier gibt es mehrere Geräte zu Auswahl und ich habe mich für das iPad Pro (2021) mit 11 Zoll entschieden.

Verarbeitung:
Die Verarbeitung ist über jeden Zweifel erhaben, aber diesbezüglich hatte ich auch bei Samsung nie etwas auszusetzen. Etwas unzufrieden bin ich mit dem Book-Cover, bzw. mit dessen Magneten. Das Cover lässt sich viel zu leicht lösen und ich hoffe, dass es nie unbeabsichtigt herausrutscht. Die Samsung Book-Cover halten dagegen bombenfest.

Display:
Als Display verbaut Apple zwar auch nur ein IPS Display, aber dieses ist perfekt. Extrem gleichmäßige Ausleuchtung, kein Farbstich und auch keinen Farbabweichungen in verschiedenen Displaybereichen. Mit 120 Hz Bildwiederholrate reagiert auch alles sehr flüssig. Selbst mit den Schwarzwerten bin ich für meine Zwecke absolut zufrieden.

Performance:
Ich habe es nicht näher getestet, aber ich denke, dass das Teil schneller ist, als mein Intel Core i5 im Arbeitsplatzrechner! Von der Geschwindigkeit bin ich mehr als beeindruckt. Ein extremes Beispiel ist die Pflege unserer Forenliste im Admin-Panel. Der Seitenaufbau nahm auf dem Samsung Galaxy Tab S6 zwischen 20 und 30 Sekunden (je nach Browser) in Anspruch. Beim iPad Pro ist die gesamte Seite in weniger als 1 Sekunde komplett fertig geladen. Alles funktioniert nahezu verzögerungsfrei. Ein weiteres Beispiel ist das Covid-Dashboard beim RKI. Hier ist mir Chrome auf dem Samsung Galaxy Tab S6 regelmäßig komplett eingefroren. Das iPad hat auch damit keinerlei Probleme. Alles öffnet sich sofort, kaum dass man die Webseite aufgerufen hat.

Akku:
Ok, wo viel Leistung ist, ist oft auch wenig Akkuausdauer. Die Ausdauer des iPad Pro ist völlig in Ordnung und abends habe ich meist noch 50% Restkapazität. Das Samsung Galaxy Tab S6 war geringfügig etwas ausdauernder, aber einen echten Vergleichstest kann ich nicht bieten. Für einen Tag sind beide gut, einen zweiten schaffen beide nicht. Und wenn ich nun eh täglich auflade, ist die Restkapazität am Abend eigentlich auch egal.

Software:
Hier wird es nun schwieriger und nach 13 Jahren Android bin ich nicht begeistert. Bisher hatte ich Apple Geräte nur in der Hand, um die Daten von Bekannten zu Android umzuziehen. Aber nun musste ich mich tatsächlich eingehender damit beschäftigen.
  • Mir fehlt als erstes die Benachrichtigungsleiste, die mir einen schnellen Überblick über noch offene „ToDos“ gibt. Beim iPad muss ich dafür erst vom oberen Rand nach unten streichen und sehe die Benachrichtigungen dann wieder auf dem Sperrbildschirm. Eine aktuell eingehende neue Benachrichtigung erscheint als riesige Einblendung temporär am oberen Bildrand.
  • Ich nutze mein Tablet ausschließlich im Querformat (Landscape) und bin quasi verstört, dass man die Tastaturen (egal welche man nutzt), nicht verkleinern kann. Die riesige Tastatur nimmt immer 60% des Bildschirms ein! Man könnte nun spekulieren, ob der Apple User gern mit der ganzen Faust tippt. Als Alternative wird lediglich die „schwebende Tastatur“ angeboten, aber die ist mir dann doch deutlich zu klein.
  • Von den Vorinstallierten Apps ließen sich erstaunlich viele auch hier direkt deinstallieren und den Rest habe ich in die App Gallery verbannt. Auf meinem Homescreen befinden sich neben einigen Widgets nun nur noch „meine“ Apps und so ist es für mich übersichtlich und gut nutzbar.
  • Leider erlaubt uns Apple weiterhin nicht, den Screen so einzurichten, wie man das gern möchte. Man kann zwar Apps und Widget verschieben, aber nur dorthin, wo zuvor auch etwas gelegen hat. Apple beginnt den Screen von oben links nach unten rechts zu befüllen. Wenn man unten rechts noch nichts liegen hat, weil man weniger Apps auf dem Screen hat, kann man dort z.B. auch kein Widget frei platzieren. Diese aufgezwungene Einschränkung finde ich einfach nur unlogisch. Apple geht mit dem zur Verfügung stehenden Platz auch immer noch verschwenderisch um. So lassen auf dem 11 Zoll Display nur sechs Icons horizontal platzieren. Einstellungsmöglichkeiten diesbezüglich gibt es nicht.
  • Ansonsten ließ sich das gesamte Google Universum mit allen Apps problemlos installieren und alles synchronisiert auch problemlos. Ganz so, wie ich einfach auch erwarte.
  • Leider variieren selbst die Google Apps hinsichtlich ihres Funktionsumfangs, bzw. der Bedienung. So bin ich es z.B. gewohnt in Gmail die Labels einfach anzutippen und dann öffnet sich ein Kontextmenü, wo ich Labels aktivieren oder deaktivieren kann. Auf dem iPad muss man dazu das erst das Dreipunktmenü öffnen, dort die Labels pflegen und dies dann erst nochmal mit einem Haken bestätigen. In Chrome fehlt mir der Homebutton. Warum lässt man sowas weg? Kostet der sonst extra? Weiterhin kann man die Chrome die Schriftgrößen der Webseiten nicht verändern. Die systemweite Einstellung wirkt sich hier nur auf das Menü und die Adressleiste aus.
  • Aber auch Drittanbieter Apps sind bei iOS nicht unbedingt besser, obwohl man das gern aus dem Apple-Lager hört. Ich nutze beispielsweise einen Synologie HomeServer und die dazu gehörigen Apps. Bei Android kann ich zum Up- oder Download einfach eine Mehrfachauswahl treffen. Bei iOS geht das nicht! Gestern habe ich 43 Dateien einzeln hochladen müssen. Solche unnötigen Einschränkungen kann ich nicht nachvollziehen. Ich nutze eine App zur Anzeige von WhatsApp Web. Diese darf aber keine Benachrichtigungen senden. Warum, wieso bleibt offen. Das weiß auch nur Apple selbst.
  • Der Apple eigene Safari-Browser ist deutlich komfortabler als Chrome, aber Chrome ist spürbar schneller.
  • Als immer noch User der drei Tasten Navigationsleiste bei Android fehlt mir diese natürlich. Ok, die Home- und Taskmanagergeste ist absolut ok bei iOS, aber eine zentrale Zurück-Funktion vermisse ich dann doch.
Ich füge hier noch ein paar Screenshots bei mit dem Benachrichtigungsscreen, einer aufpoppenden aktuellen Benachrichtigung, meinem Homescreen und auch der Tastatur, damit ihr das vielleicht besser nachvollziehen könnt, was ich meine.

Mein Kurzfazit lässt sich wirklich extrem kurz zusammenfassen: Hardware top – Software flop.

Was die eingeschworenen Apple-User an der Bedienung so toll finden, kann ich nach den ersten Tagen der Nutzung immer noch nicht nachvollziehen. Wenn man nichts anderes kennt und von den flexiblen Möglichkeiten eines Android Systems nicht verwöhnt ist, mag iOS toll sein. Es gibt wenig einzustellen und das macht so ein System natürlich einfach und optimal für technisch wenig versierte Anwender.

Ich werde das iPad Pro aber zunächst behalten. Mein Samsung Galaxy Tab S6 ist bereits weiterverkauft und das dritte Samsung Galaxy S7 wartet bereits auf seinen Rücksendeschein.

Wir werden sehen, was der Markt in 2022 für uns bereithalten wird….

Viele Grüße
Handymeister
 

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Auch wenn ich ein iPad noch nie wirklich produktiv im Einsatz hatte, kann ich deine Pro / Contra Punkte so unterschreiben. Finde die Hardware bei Apple ohne jegliche Zweifel absolut top, aber iOS ist echt eine Zumutung, wenn man die Flexibilität von Android gewöhnt ist.
 
@Handymeister Du kannst die Tastatur verkleinern wenn du dir Rönder mit zwei Fingern zusammen ziehst.
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@HCD Das was Du beschreibst ist die "schwebende Tastatur", die ich oben auch genannt habe. Aber die hat leider auch wieder eine fixe Größe und ist mir leider zu klein.
 
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Bei uns ist im Frühjahr ein iPad Air 2021 eingezogen. Unser erstes Apple im Privatbesitz. Dazu kommt noch ein iPhone der Firma.
Zum Pad bzw. iOS allgemein habe ich mich an das zentrale Einstellungsmenü sehr gewöhnt und finde es gut, dass die Einstellungen der einzelnen Apps nicht darin selbst gesucht werden müssen.
Die Touch-ID finde ich teilweise etwas träge.
Positiv ist die einfache Einbindung von Caldav, Carddav und Nextcloud. Letzteres sogar relativ gut über den integrierten Dateimanager.
Was mir nicht gelingt, meine KeePass Datenbank in regelmäßigen Abständen vom SFTP-Server zu synchronisieren (Android: Folder Sync) bzw. zu kopieren. (Master ist hier der PC).
Richtig cool sind die Stift-Funktionen. Hab ich so bei Android noch nicht gesehen.
Insgesamt kommt das iPad hier gut an, im Gegensatz das iPhone funktioniert. Mehr nicht. Bedienkonzept könnte besser sein.
Aber das Galaxy, was ich zuvor von der Firma hatte, war so dermaßen voll mit firmeninterner Software, dass hier nahezu gar nichts mehr ging. Jede Eingabe brachte mindestens 3s Verzögerung. Das ist das IPhone deutlich flotter mit mehr firmeninternen Apps.

Dann gibt's ja noch die zahlreichen Einschränkungen bedingt durch Apples Dateisystem. Mal eben Dateien hin und her kopieren ... geht halt nicht. Grausam.

Achja, noch was grausames: das präzise Positionieren des Cursors in einem Text. Irgendwie landet der immer vor oder hinter dem Wort, selten darin, wo er hin soll.

Das mit der Tastaturgröße auf dem Pad kann ich bestätigen.
Auf dem Phone ist die dafür viel zu klein, und die Eingaben sehr mühsam, als gewohnter Android Nutzer (Zur Zeit nutze ich Gboard mit Umlauten und Sonderzeichen im Direktzugriff)
 
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note.apk schrieb:
Achja, noch was grausames: das präzise Positionieren des Cursors in einem Text. Irgendwie landet der immer vor oder hinter dem Wort, selten darin, wo er hin soll.
Cursor ungefähr in der Region parken, Leertaste gedrückt halten und nach rechts oder links ziehen und so den Cursor auf gewünschte Position bringen. Bisschen üben damit, dann geht das nach kurzer Zeit sehr gut
 
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Mein Ipad Pro mit 9,7 Zoll wartet auf ein neues Herrchen aus dem gleichen Grund, ich fühle mich ausgesperrt von Dateiaustausch und in den Apps eingeschränkt. Trotzdem, es ist leichter als mein Galaxy Tab A7 und sehr angenehm zu halten und zu bedienen...
 
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TheMissingLink schrieb:
Cursor ungefähr in der Region parken, Leertaste gedrückt halten und nach rechts oder links ziehen und so den Cursor auf gewünschte Position bringen. Bisschen üben damit, dann geht das nach kurzer Zeit sehr gut
Das hab ich schon mehrfach versucht, weil's Gboard ja auch so anbietet... Aber wahrscheinlich war ich nie geduldig genug 😂
 
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tom_g schrieb:
aber iOS ist echt eine Zumutung, wenn man die Flexibilität von Android gewöhnt ist.
ja, es ist nicht einfach aber seit iOS 12 wird es ständig (aber langsam) immer flexibler bei Apple. Mit iOS 12 konnte man endlich Dateien mit dem Browser downloaden, speichern und über die (neue) Dateien App auch wieder öffnen.

Auf der anderen Seite, wird Android immer mehr zugeschnürt und umständlicher.
 
Bei mir sieht die Erfahrung ähnlich aus. Einiges nervt leicht am iPad, aber das sind dann meist auch nur Dinge, mit denen man leben kann, zB die unmögliche Weise wie Icons angelegt werden. ABER dann kommen solche Erlebnisse, bei denen man nach Eingabe einer URL im Browser darauf wartet, dass sich die Seite endlich lädt und realisiert dann, dass die Seite schon längst geladen ist. Sie wurde wahrscheinlich ausm Cache so fix geladen, dass es nur Bruchteile einer Sekunde dauerte. Die Performance ist schon richtig heftig. Da stört es dann nicht mehr so stark, dass die Icons aufm Homescreen nur von oben links nach unten rechts aufgefüllt werden. Ich habe mein iPad Pro jetzt fast 2 Monate und benutze jetzt wieder täglich ein Tablet. Mein Huawei M5 lag zuletzt, also vor dem iPad, auch schon mal eine Woche ungenutzt am Ladekabel. Es macht wieder Spaß, abends auf der Couch zu surfen.

Handymeister schrieb:
Etwas unzufrieden bin ich mit dem Book-Cover, bzw. mit dessen Magneten. Das Cover lässt sich viel zu leicht lösen und ich hoffe, dass es nie unbeabsichtigt herausrutscht. Die Samsung Book-Cover halten dagegen bombenfest.
mir war dieses Book-Cover einfach zu teuer. Meine Frau hatte für ihr 2017er Ipad nur 30€ fürs Book-Cover gezahlt. Was Apple jetzt dafür verlangt, ist schon sehr heftig. Genauso sind die Preise fürs Magic-Keyboard schon megaheftig. Das MagicKeyboard löst zwar einen "Haben-will"-Effekt aus, aber die 400€, die es kostet, vernichten dieses Gefühl ganz schnell wieder. Ich hab mich deshalb fürs "Logitech Combo Touch" entschieden und bin damit sehr sehr zufrieden. Das iPad sitzt da zwar in einer Hülle und fühlt sich schwerer und dicker an, aber dafür ist es etwas geschützter gegen runterfallen und der Aufstellständer ist auch sehr stabil. Die Tastatur ist abnehmbar bzw wenn man sie um 180° verdreht anbringt, praktisch "einklappbar". Die 160€ fühlen sich dann auch angemessener an als die 90€ für einen "nur-Ständer" oder die 400€ für eine Luxustastatur, die noch nicht mal beleuchtet ist.

Für RDP-Session hab ich noch eine Blutooth-Maus verbunden, so dass man auch mal einen "Rechtsklick" machen kann. So doof es auch klingt, das iPad hat nicht nur mein altes Android-Tablet ersetzt. Es hat auch mein Notebook obsolet gemacht. Es ist einfach so viel performanter als mein Notebook, so dass ich das Notebook nicht mehr hochfahren möchte, wenn ich mal auf meine Server will. Ich benutze einfach das iPad dafür, weil es schon in Reichweite ist und auch nicht noch hochgefahren werden muss.
 
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Jetzt will ich auch mal was zum Therma schreiben. Ich hatte bis letzte Woche in Summe jetzt eineinhalb Jahre das Galaxy Tab S7 LTE im Einsatz und war super zufrieden. Das Gerät läuft immer noch tadellos und ist, trotz ohne Displayschutzfolie die ganze Zeit, im astreinen Zustand (wirkaufens hat mir ein gutes Angebot dafür gemacht). Ich wollte nun aber ein Gerät mit einem etwas größerem Display, also 12 Zoll+, sowie mit OLED bzw. mini LED Technologie, wenn OLED nicht verfügbar ist.
Ich schaute mich um und da ich ein iPhone 13 PM, eine Apple Watch, ein Apple TV 4k und Apple TV+ im Einsatz habe war es logisch, dass das neuste iPad Pro 12.9 5G (2021) in die engere Auswahl kommt, dennoch wollte ich Android als Tablet weiter eine Chance geben, immerhin war ich mit meinem Tab S7 LTE extrem zufrieden. Also kam das Tab S8+ 5G und das Tab S8 Ultra in die engere Auswahl.

Natürlich dachte ich mir, wenn schon dann das Ultra, hätte es auch fast bestellt, zum Glück hab ich gewartet und es mir in Live mal angeschaut und gehalten und bin froh, es für meine Zwecke nicht gekaut zu haben. Zum Surfen und in der Hand Halten sowie zum Transportieren viel zu groß und klobig in der Hand, das lang gezogene Display ist dort ebenfalls störend. Für Filme schauen absolut genial, aber das ist nur ein von mehreren Einsatzwecken bei mir. Ich nutze meine Tablets zu 80% unterwegs, auch dort ist das Tab S8 Ultra viel zu klobig. Also viel es raus. Habe mir dann das Tab S8+ 5G bestellt. Aber irgendwie schwebte bei mir das aktuelle iPad Pro 12.9 noch weiter im Kopf rum, konnte mich eigentlich kaum festlegen auf eines der beiden, also S8+ 5G oder Ipad Pro 12.9 5G. Also habe ich mir auch das iPad bestellt und sagte mir, eines der beiden behältst du ja sowieso, das andere schicke ich dann halt zurück. So habe ich halt einen effektiven Vergleich.

Am Ende ist es das iPad Pro 12.9 5G (2021) geworden und ich bin echt froh, dass doch noch nachbestellt zu haben. Völlig unabhängig der Tatsache, dass ich ohnehin gerade viel im Apple Kosmos unterwegs bin, ist das iPad einfach geiler und zwar folgendermaßen:

1) Das Mini-LED Display ist ein Traum, ich weiß nicht, was Samsung beim Tab S8+ für ein OLED verbaut hat, das ist allerhöchstens nur ein gutes Mittelklasse Panel. Die Schwarzwerte beim iPad deutlich sichtbar besser, allen voran, wenn es beim Tab S8+ zu viel Spiegelungen durch Lichteinfälle kommt. Ist mir direkt aufgefallen. Da wird dann schwarz dann eher zu grau und das Tab S8+ spiegelt häufig in hellerer Umgebung. Im ganz abgedunkeltem Raum ist es gut, aber da sehe ich keinen Unterschied zwischen Mini-LED und OLED, was für Min-LED spricht. Also ich bim vom Display des Tab S8+ echt enttäuscht, trotz OLED. Ich weiß nicht wie es beim Ultra ist, aber da verbaut Samsung ja ein anderes Panel, wahrscheinlich ein besseres, daher auch die Abstufung des Panels beim Tab S8+.

2) Die Helligkeit und Farbdarstellung beim iPad Display ist ebenfalls ein Traum. Ich habe meine ganzen digitalen Kinofilme Sammlungen bei Apple TV am laufen (ein netter Zusatzpunkt für mich da ich nun endlich diese über mein Tablet auch mobil schauen kann, da Apple die Apple TV App LEIDER nicht für Android Tablets oder Smartphones anbietet). 4K HDR mit Dolby Vision Filme (getestet bei The Batman, Moonfall, Matrix Resurrection, Der Hobbit) sehen echt brachial gut aus werden auch richtig gut hell. Wenn ich es nicht anders wüsste würde ich denken, es wäre ein helles OLED Panel verbaut, also das Mini-LED Display sieht hier wirklich brachial aus, gleichgestellt zu den Besten OLED Panels, nur halt heller. Nun musste ich ja irgendwie das Tab S8+ dagegen nochmal testen, mit gleichem Content und da es keine Apple TV App für Android Phones und Tablets gibt, hab ich es über YouTube (Tech Demos) und Prime Video gemacht. Auch hier fällt mir auf, dass das Panel des Tab S8+ zwar gut ist, aber halt nicht sehr gut wie man es von einem Samsung OLED Panel eigentlich kennt. Gerade wieder wenn es spiegelt oder im Raum hell ist, merkt man wieder die nachlassenden Schwarzwerte des OLED Panels und das es halt nicht viel hell wird - es ist ausreichend, mehr aber nicht. Das iPad Display wird zwar hier nicht so hell wie unter 4K HDR, aber nochmal merkbar heller als das Tab S8+ Display und spiegelt dabei weniger.

3) Ghosting. Ja bekanntes Thema. Hat mein Q90r QLED TV von Samsung auch, aber das sieht man am TV sowie hier auf dem iPad auch nur, wenn man es zum einen explizit produzieren will (also speziell ausgesuchtes Content mit speziellen Lichtverhältnissen) oder man explizit danach sucht oder drauf achtet. Ich nehme das Ghosting nicht mehr als störend wahr bzw. übersehe es mittlerweile aber auch nur, weil ich es von meinem QLED TV kenne und auch dort nehme ich es nicht wahr, wenngleich ich es ab und an noch sehe. In beiden Fällen ist es aber nicht störend. Das Tab S8+ im übrigen, das hat mich gewundert, hat auch ein wenig Ghosting, zwar weniger als beim iPad, aber es ist auch dort vorhanden. Spricht auch wieder dafür, dass das Panel im Tab S8+ nicht das Beste ist, was wohl dem Ultra vorbehalten sein wird.

3) Das Seitenverhältnis. Hier hatte ich meine größte Bedenken, ich war nie großer Fan von 4:3 bei Apple. Hab da eigentlich lieber 16:9/16:10 bevorzugt. Beim Tab S8 UItra sind mir aber die 16:10 bei über 14" aber viel zu überdimensioniert. Zum Glück habe ich beim iPad bei Movies keinerlei Einschränkungen, man bekommt beim iPad bei 16:10 und 21:9 Content die gleiche Bildfläche wie beim Tab S8+. Dass oben und unten dabei die schwarzen Balken etwas dicker sind, stört mich nicht wenn man ohnehin schwarze Balken durch viel 21:9 Content auf 16:10 TVs gewöhnt ist. Solange die reine Bildfläche gleich ist, passt das und dem ist genau so. Zum Surfen und arbeiten sehe ich dann aber 4:3 im Vorteil, das war mir vorher schon klar und kann ich jetzt auch bestätigen.

4) Lautsprecher. Die Lautsprecher meines alten Tab S7 in dem kleinen Gehäuse waren schon gut. Das Tab S8+ legt nochmal ne Schippe drauf und klingen wirklich sehr gut, das iPad hingegen holt nochmal ne Schippe raus und legt das oben drauf, vor allem bei Tiefen. Wahnsinn und sowas aus so einem Gehäuse. Der Unterschied ist nicht riesig, aber hörbar.


Zur Performance muss man nichts sagen, ob man jetzt den M1 im iPad Pro hat oder den SD 8 Gen1 im Tab S8+, ist für den normalen Alltag völlig egal, da merkt man keinen Unterschied. Und abschließend das ewige Thema Android vs iPadOS. Ich habe schon immer gesagt, man kann mit Android auf Tablets im Falle von Samsung Tablets gut leben, inkl. arbeiten. Immerhin hatte ich bisher privat nur Android Tablets, der Umstieg auf iPadOS fällt aber leicht und man bekommt für das Produktive eindeutig etwas mehr geboten, für den Rest, ob surfen, Konsumieren etc. ist es egal, ob man ein iPad oder ein Android Tablet hat. Ich vermisse nichts, was ich vorher hatte, ebenso würde ich wahrscheinlich auch nichts vermissen wenn ich jetzt von einem iPad auf ein Galaxy Tab gewechselt wäre. Diejenigen, die offen sind für neue OS, kommen auch mit iPadOS oder iOS aus. Alles Anpassungssache, nur die besseren Customization Möglichkeiten eines Androids vermisst man halt als Android Fan bei Apple....


In Summe absolute Kaufempfehlung für das iPad Pro 12.9 5G (2021), auch wenn in ca. 4 Monaten der Nachfolger (mit wahrscheinlichen geringen Änderungen) auf dem Markt kommt. Amazon hat das Ding seit Wochen mit %-ten im Angebot, hab da zugeschlagen. Ich kann auch nur jedem raten, wer evt. auch mit einem Samsung Tab spekuliert, schaut euch das mal lieber in live in hellerer Umgebung an. Ich spreche für mich jetzt nur vom Tab S8+ und dessen OLED Display, aber das war für mich eher eine Enttäuschung in Anbetracht, dass es das zweitbeste Samsung Tablet auf dem Markt ist und es, im Falle der 5G Version, über 1.000 Euro kostet. Vielleicht hatte ich bei meinem Tab S8+ auch einfach nur Pech, wenn ihr aber auf Nummer sicher gehen wollt, schaut es euch lieber mal in Live an.
 
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dann noch das Apple MagicKeyboard dran und schon hast du fast einen vollwertigen Notebookersatz. Zu meinem Pro hatte ich mir die Logitech-Hülle mit Keyboard (ComboTouch) gekauft und für meine Frau dann später für ihr Air das original MagicKeyboard. Beide Tastaturen sind echt gut, aber das MagicKeyboard von Apple ist dann doch praktikabler. Alleine schon der Unterschied, dass man bei der einen Variante das Tablet nur magnetisch verbindet und bei der anderen Variante es in eine Hülle stopfen muss, macht schon einen krassen Komfortgewinn aus. Dann kommt noch hinzu, dass die Apple-Tastatur keine ebene Oberfläche braucht, um immer im idealen Winkel zu bleiben. Die Apple-Tastatur kostet zwar ein schweine Geld, sie lohnt sich aber. Meine Hülle liegt jetzt irgendwo ungenutzt rum und ich hab meiner Frau ihr MagicKeyboard gemopst.
 
Ich hatte das MagicKeyboard und jetzt zwei Dellen im iPad Pro 11“ 😭
Nun nutze ich das Logitech Touch Folio.
 

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