Zukunftsmusik: Fünf neue Akku-Technologien mit echtem Potential

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don_giovanni

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Es gibt endlich einmal wieder gute Nachrichten für alle von mAh-Zahl in den verbauten Akkus minimal (oder auch mal etwas mehr) zu erhöhen, basteln andere Unternehmen an besonders kleinen, schmalen oder biegsamen Akkus, wieder andere setzen auf ganz neue Technologien, die das bisher gekannte Segment Akku komplett auf den Kopf stellen könnten. Ein paar dieser neuen Verfahren möchten wir euch heute kurz vorstellen - denn wir hoffen, dass wir das ein oder andere davon in nicht all zu ferner Zukunft im realen Einsatz sehen könnten.

Fangen wir an mit einem Projekt namens Hush: Dieses ist zwar nicht direkt mit dem Thema Batterie verbunden, hat aber mit seinem Forschungsschwerpunkt indirekt einen enormen Einfluss auf ebendiese. Das Team von Hush hat in einer Studie ermittelt, wie viel Akkuladung durch ein Smartphone verbraucht wird, wenn der Hauptenergiefresser Display nicht eingeschaltet ist. Erschreckenderweise können Hintergrundprozesse bis zu 45,9 Prozent der Akkuenergie auffuttern, was zu einem nicht unerheblichen Teil auf schlecht programmierte Software zurückzuführen ist. Eine Kooperation zwischen der Purdue University, der Intel Corp. und dem Startup Mobile Enerlytic hat deshalb eine App entwickelt, welche die Hintergrundprozesse in Android detailliert aufzeigen und vom User favorisierte Prozesse priorisieren kann. Denn eigentlich sollen Apps ja nicht sonderlich viel CPU-Leistung erfordern, wenn der Screen aus ist - und das Smartphone damit grundsätzlich doch im Standby. Das Ergebnis dieser Bemühungen ist die App, nach der auch das Projekt benannt ist: Hush. Mit dieser soll der tägliche Energieverbrauch um etwa 16 Prozent reduziert werden können. Das klingt zwar auf den ersten Blick nicht nach sehr viel, ist aber eigentlich schon eine ganze Menge, wenn man bedenkt, dass dieser Saft sonst "einfach so" flöten geht. Weitere Infos zu Hush gibt es via GitHub.

Kommen wir zum nächsten Projekt, WALDIO: Dieses setzt derweil auch nur indirekt beim Akku selbst an, hat aber faktisch doch auch einen Effekt auf ihn - denn bekanntlich ist die sprichwörtliche Kette ja immer nur so stark, wie ihr schwächstes Glied. Und eines dieser Glieder zwischen Smartphone-Nutzung und Akkuverbrauch ist auch der NAND Flash-Speicher. Dieser hat nämlich ein Problem, bei dem er ein Antiaging-Produkt gut gebrauchen könnte: Er altert unglaublich schnell, innerhalb eines Jahres regelmäßiger Smartphone-Nutzung kann man das schon recht anschaulich beobachten; denn der Speicher wird irgendwann immer und immer langsamer. Dies liegt daran, dass jeder kleine Datenblock nur für eine limitierte Zahl von Malen wiederbeschrieben werden kann, bevor er seine elektromagnetischen Eigenschaften einbüßt. Je fleißiger der interne Speicher also genutzt wird, desto fixer speichert er sich selbst kaputt. Ein Team der chinesischen Hanyang Universität hat allerdings einen Weg gefunden, den Alterungsprozess des Flash-Speichers zu verlangsamen: Durch die Optimierung des SQLite Database IO Systems, kann das Volumen der beschriebenen Daten stark reduziert werden. Dadurch ist nicht nur das Schreiben von Daten selbst fixer, sondern der Speicher wird auch weniger beansprucht, da die Pakete eben kleiner sind. Im Endeffekt könnte sich diese Technologie auch deutlich auf den Akku auswirken: Bis zu 39 Prozent Laufzeitersparnis sollen möglich sein. Weitere Infos zu WALDIO gibt es hier.

Kommen wir zu Technologie Nummer drei: Pure Lithium Anoden. Bereits seit 2014 arbeiten Forscher an der Stanford University ziemlich erfolgreich an einem Weg, die aktuellen Lithium Ionen-Batterien in unseren Smartphones sinnvoll zu optimieren. Durch die Erschaffung dichter gepackten Lithiums in der Batterie-Anode, können die neuen Batterien länger Energie aus einer Ladung bereitstellen und altern zudem auch nicht so schnell wie herkömmliche Akkus. Das zuständige Team, welches vom ehemaligen US Secretary of Energy, Steven Chu, geleitet wird, ist sich sicher, dass diese Technologie in der Lage sein könnte, die Akkulaufzeit von Smartphones gar zu verdreifachen. Klingt interessant? Dann lest dazu diesen Artikel im Nature Magazin.

Die Nummer vier verwendet RF-DC Konvektoren: Dabei setzt ein Team der Ohio State University auf Radiowellen - diese treiben nicht nur Feng Shui-Verfechter in den Wahnsinn, sondern sind auch einfach so ziemlich überall unterwegs, ohne dass wir sie sehen oder uns ihrer überhaupt gewahr werden können. Doch da diese Wellen von WLAN-Routern, Sendemasten und vielen weiteren Geräten ständig ausgestoßen werden, warum diese nicht sinnvoll nutzen?! Deshalb haben die Forscher aus Ohio ein System entwickelt, Radiofrequenzen (RF) in DC Current/Gleichstrom zu verwandelt. Wir reden also quasi von dauerhaftem kabellosen Laden - durch die Strahlung in der Umwelt. Während kabelloses Aufladen von Smartphones bisher vor allem über Ladepads möglich und vor allem dem Highend-Segment vorbehalten war, könnte durch eine Weiterentwicklung und Einbindung dieser Technik quasi jedes Smartphone "unterwegs" aufgeladen werden. Freaky oder cool, was meint ihr?!

Last, but not least, die Nummer fünf: Wasserstoffzellen. Diese Technologie kann man wohl als den heiligen Gral der Energietechnik bezeichnen, besonders auch deshalb, weil die Möglichkeiten zwar unermesslich, die Umsetzung jedoch verdammt knifflig ist. Doch einer Meldung des britischen Nachrichtenmagazins The Telegraph zufolge, hat eine Firma namens Intelligent Energy es geschafft, einen Wasserstoff-"Treibstoff" zu entwickeln, der erfolgreich in ein iPhone eingebaut werden konnte und dieses eine satte Woche lang betrieben hat - mit einer einzigen Ladung. Angeblich soll es sogar möglich sein, den vorhandenen Akku des iPhones einfach neu zu befüllen, ohne ihn ausbauen zu müssen. Ob das wirklich so stimmen kann? Die Aufladung soll dann über das Andocken von "Patronen" ähnlich denen eines Druckers erfolgen, die dann den neuen Saft für eine weitere Woche Akkulaufzeit liefern. Klingt jedenfalls alles in allem immer noch nach Zukunftsmusik, auch wenn es ja tatsächlich zu funktionieren scheint.

Hush.jpg
Pics: Hush

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(im Forum "Android Allgemein")

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Quellen:
PhoneArena
 
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