don_giovanni
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- 18.810
Wenn die großen Tageszeitungen und die Nachrichtensendungen des Öffentlich-rechtlichen Rundfunks über Technik-Themen berichten, dann ist meist etwas Großes im Busch. Das Thema kann dann entweder sehr positiv sein oder auch äußerst negativ, im aktuellen Fall von WhatsApp ist Zweiteres der Fall: Wie seit gestern Mittag zahlreiche Medien intensiv berichten, ist WhatsApp bereits seit einiger Zeit fleißig dabei, die Nutzerdaten seiner Verwender mit denen von Facebook abzugleichen. Da WhatsApp vor wenigen Jahren von Facebook gekauft wurde, mag das jetzt einen Unbedarften auf den ersten Blick nur wenig verwundern, doch tatsächlich darf so etwas (eigentlich!) nicht passieren, denn damit verstößt man ganz eindeutig - zumindest in Deutschland - gegen nationales Datenschutzrecht. Entsprechend hat sich auch bereits der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar an Facebook gewandt und dem Unternehmen untersagt, die Daten von deutschen WhatsApp-Nutzern zu erheben und zu speichern, in der Vergangenheit übermittelte Daten sollten gelöscht werden.
Die deutsche Niederlassung von Facebook, die sich ebenfalls in Hamburg befindet, kündigte an, die Anordnung vor dem zuständigen Verwaltungsgericht anzufechten. Jedoch ist Facebook bis zu einer möglichen Annullierung vor Gericht dazu verpflichtet, der Anordnung Folge zu leisten, ansonsten drohen rechtliche Zwangsmittel wie Strafzahlungen. Laut des Datenschutzbeauftragten Caspar seien WhatsApp und Facebook zwei selbstständige Unternehmen, welche die Daten ihrer Nutzer auf Grundlage der jeweils eigenen Nutzungs- und Datenschutzbedingungen verarbeiten. Zudem habe Facebook vor zwei Jahren öffentlich zugesichert, dass die Daten der Nutzer nicht zwischen den beiden Unternehmen ausgetauscht würden - was nun aber doch geschieht. Grund genug für Herrn Caspar, hier rechtliche Schritte einzuleiten. Der Austausch der Nutzerdaten sei nur dann zulässig, wenn von beiden Unternehmen eine entsprechende Rechtsgrundlage vorhanden sei, für die man aber eine wirksame Einwilligung der Nutzer benötigen würde.
Wie im Juli der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied, ist Facebook an die Regelungen des deutschen Datenschutzrechts gebunden, wenn man in einer nationalen Niederlassung Daten verarbeite, was WhatsApp in Hamburg tut. Facebook selbst reagierte bisher versöhnlich aber souverän auf die Vorwürfe: "Facebook hält sich an das EU-Datenschutzrecht. Wir werden die Anordnung anfechten und mit der Hamburger Datenschutzbehörde bei dem Versuch zusammenzuarbeiten, deren Fragen zu beantworten und alle Bedenken auszuräumen." Was sich jetzt aus dieser Situation für die rund 35.000.000 WhatsApp-Nutzer in Deutschland ergeben wird?! Das ist im Moment noch schwer zu sagen. Vermutlich wird Facebook einfach die geforderte Einwilligung der Nutzer einholen und damit die benötigte Rechtsgrundlage für das nach wie vor freche Vorgehen seitens der Firma schaffen. Ich für meinen Teil bin bei so einer Meldung jedenfalls froher denn je, WhatsApp nicht zu nutzen.
Diskussion zum Beitrag
(im Forum "Whatsapp")
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Quellen:
Vielen Dank an kingoftf für den Hinweis auf diese News.
tagesschau
Die deutsche Niederlassung von Facebook, die sich ebenfalls in Hamburg befindet, kündigte an, die Anordnung vor dem zuständigen Verwaltungsgericht anzufechten. Jedoch ist Facebook bis zu einer möglichen Annullierung vor Gericht dazu verpflichtet, der Anordnung Folge zu leisten, ansonsten drohen rechtliche Zwangsmittel wie Strafzahlungen. Laut des Datenschutzbeauftragten Caspar seien WhatsApp und Facebook zwei selbstständige Unternehmen, welche die Daten ihrer Nutzer auf Grundlage der jeweils eigenen Nutzungs- und Datenschutzbedingungen verarbeiten. Zudem habe Facebook vor zwei Jahren öffentlich zugesichert, dass die Daten der Nutzer nicht zwischen den beiden Unternehmen ausgetauscht würden - was nun aber doch geschieht. Grund genug für Herrn Caspar, hier rechtliche Schritte einzuleiten. Der Austausch der Nutzerdaten sei nur dann zulässig, wenn von beiden Unternehmen eine entsprechende Rechtsgrundlage vorhanden sei, für die man aber eine wirksame Einwilligung der Nutzer benötigen würde.
Wie im Juli der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschied, ist Facebook an die Regelungen des deutschen Datenschutzrechts gebunden, wenn man in einer nationalen Niederlassung Daten verarbeite, was WhatsApp in Hamburg tut. Facebook selbst reagierte bisher versöhnlich aber souverän auf die Vorwürfe: "Facebook hält sich an das EU-Datenschutzrecht. Wir werden die Anordnung anfechten und mit der Hamburger Datenschutzbehörde bei dem Versuch zusammenzuarbeiten, deren Fragen zu beantworten und alle Bedenken auszuräumen." Was sich jetzt aus dieser Situation für die rund 35.000.000 WhatsApp-Nutzer in Deutschland ergeben wird?! Das ist im Moment noch schwer zu sagen. Vermutlich wird Facebook einfach die geforderte Einwilligung der Nutzer einholen und damit die benötigte Rechtsgrundlage für das nach wie vor freche Vorgehen seitens der Firma schaffen. Ich für meinen Teil bin bei so einer Meldung jedenfalls froher denn je, WhatsApp nicht zu nutzen.
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tagesschau
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