P-J-F
Philosoph
- 17.610
Werbetreibende, die per Ultraschall unhörbare Botschaften in ihre Spots einbauen und Smartphone-Apps, die diese unterschwellig in personalisierte Werbung ummünzen oder Bewegungsprofile erstellen. Was wie der nächste Schritt in die industrielle Dystopie klingt, breitet sich offenbar tatsächlich immer mehr aus - bislang aber wohl nicht in Deutschland.
Ich habe ehrlicherweise bis heute Früh noch nie von Ultraschall-Beacons auf einem Smartphone gehört. Forscher an der TU Braunschweig haben nun genau das zum Thema gemacht und untersucht, wie viele Android-Apps durch diese Technik mittlerweile ein Risiko für private Daten darstellen können. Über 200 von rund 1,3 Millionen getesteter Apps haben sie dabei entdeckt. Für sich genommen noch ein kleiner Teil, der ist demnach allerdings von gerade mal sechs im April 2015 rasant gewachsen.
Die entsprechenden Signale im Bereich zwischen 18 und 20 kHz werden dabei von den präparierten Apps über eines der Smartphone-Mikrofone empfangen und verarbeitet. Die App sendet dann Metadaten, wie den Standort des Nutzers zurück. Das kann dann zum Beispiel für personalisierte Werbung und Angebote genutzt werden. Außerdem lassen sich so Profile über Kunden anlegen, wann und wie oft diese in ein Geschäft kommen, sofern die Ultraschall-Spyware immer an den selben Ecken eines Ladens ausgestrahlt und aufgefangen werden. Bekannt geworden sind durch die Studie drei Hersteller, die Apps mit entsprechenden Beacons versehen: Shopkick, Lisnr sowie Silverpush. Bei ihren Tests sind den Forschern allerdings keine EU-TV-Sender aufgefallen, die bereits mit Ultraschall-Nachrichten arbeiten.
Pics: TU Braunschweig / christian.wressnegger.infoDiskussion zum Beitrag
(im Forum "Android-Sicherheit")
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