Spotify: Neue AGBs greifen massiv in die Privatsphäre der Nutzer ein

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don_giovanni

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Im Rahmen unserer Chronistenpflicht beginnen wir die Woche mit einer Meldung, die bereits seit Freitag in der Blogosphäre für Unmut sorgt: Die neuen AGBs von Musikanbieter Spotify. Diese hat man in der Netzgemeinde derart schlecht aufgenommen, dass sich sogar Spotify-Chef Daniel Ek im Firmenblog zu Wort meldete und Versäumnisse in der Kundeninformation einräumte. Stein des Anstoßes waren die deutlich erweiterten Rechte Spotifys zur Datensammlung und Datennutzung gewesen, die man sich seit dem 19. August bei seinen Kunden mit den neuen AGBs gesichert hatte. Auch wenn diese recht weit gefasst sind, betont Ek jedoch, dass Spotify immer um Erlaubnis fragen werde, man man auf bestimmte Daten zugreifen will. Weiterhin werde Spotify zu keiner Zeit Fotos von den Festplatten der Nutzer auf die eigenen Server übertragen. Die heiß diskutierte Zugriffserlaubnis auf die Nutzerkontakte sei laut Firmenchef dazu gedacht, sie in die in der Planung befindliche "Freunde-Finden-Funktion" zu integrieren. Gleiches gilt für die Positionsdaten: Diese sollen nur für ortsbasierte Vorschläge dienen.

Auch in der Vergangenheit war Spotify durchaus schon recht neugierig - die Musikvorlieben und der Aufenthaltsort via IP-Adresse durften bereits mit den bisherigen AGBs von Spotify abgerufen, gespeichert und genutzt werden. Von diesen Informationen haben dann u.a. auch Konzertveranstalter profitiert, da diese erfahren konnten, welche Künstler in welchen Städten besonders angesagt sind. Die neuen AGBs gehen jedoch über die alten Rechte weit hinaus und erlauben u.a., die Fotos und Mediendateien auf dem Endgerät zu erfassen und weiterzugeben. Spotify möchte mit seinen neu zu sammelnden Daten nicht nur sein eigenes Angebot verbessern und bestmöglich individualisieren, sondern auch an Werbetreibende zu Marketingzwecken weitergeben. Kontaktdaten darf Spotify allerdings per gesetzlicher Bestimmung nur mit Einwilligung der einzelnen Personen an Werbedienste weitergeben; insofern ist dieses neue Recht wohl nicht sonderlich praktikabel. Man hat übrigens immerhin die Möglichkeit, Spotifys Datensammlung ein wenig einzudämmen: Im Web-Interface von Spotify kann man in den Kontoeinstellungen der Datenweitergabe zu Marketingzwecken widersprechen. Für Spotify selbst wird dann aber natürlich trotzdem noch gesammelt.

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Pics: Spotify

Diskussion zum Beitrag
(im Forum "Plauderecke")

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Quellen:
Vielen Dank an kingoftf für den Hinweis auf diese News.
CHIP
Spotify Blog
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