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Wer an Flaggschiffe aus 2017 denkt, der wird sicher Geräte wie das Samsung Galaxy S8, Huawei P10 oder HTC U11 im Kopf haben. Doch vergessen wir da nicht ein wichtiges Gerät? Das Sony Xperia XZ Premium steht zwar in direkter Konkurrenz zu den ganz Großen der Branche, doch viele potentielle Kunden übersehen es einfach. Dabei ist es schwer das XZ Premium zu übersehen, ein kleines Gerät ist es nämlich sicher nicht. Doch nicht nur optisch ist das XZ Premium gewaltig, auch unter der Haube wurde hier nicht gespart. Kann Sonys Flaggschiff gegen die Konkurrenz bestehen? Oder ist es zu Recht nicht so beliebt?
Verarbeitung und Design
Allem vorweg muss ich hier sagen, dass das grundlegende Design des XZ Premiums geradezu Sony schreit. Die Designsprache des Herstellers hat sich seit Jahren kaum verändert und auch das neue Top-Gerät bleibt der Linie Treu.
In Zeiten, wo Samsung mit dem Galaxy S8 oder HTC mit dem U11 völlig neue Wege einschlagen bleibt Sony standhaft. Die Form ist die gleiche wie bei vorherigen Xperia Geräten, inklusive großen Rändern ober- und unterhalb des Displays. Wer Sonys Design nicht mag, der wir das XZ Premium auch nicht mögen, es ist eben durch und durch ein Xperia. Abgesehen von der unveränderten Form erhält man eine Glasrückseite, welche gleichzeitig als Spiegel funktionieren kann. Fingerabdrücke werden also wie zu erwarten magisch angezogen, doch dank der guten oleophoben Beschichtung lassen sich diese schnell entfernen. Einen weiteren Nachteil hat die Rückseite auch, das Gerät ist ziemlich rutschig, liegt es auf dem Schreibtisch nicht perfekt grade, macht es sich auf den Weg. Hier wäre also ein Skin oder eine dünne Hülle sicherlich angebracht, auch wenn dies das schicke Design etwas brechen würde. Denn trotz der großen Ränder ist das XZ Premium meiner Meinung nach ein sehr schönes Gerät, die abgerundeten Kanten an der Seite bieten einen schicken Kontrast zum flachen Rand oben und unten. Das heißt aber nicht, dass ich Sony die riesigen Ränder verzeihe, sondern eher sie tolerieren kann. Wieso genau mir das XZ Premium optisch doch gefällt kann ich jedoch kaum in Worte fassen, irgendwie funktioniert das Gesamtbild in meinen Augen aber. Ich kann jedoch auch verstehen, dass viele Nutzer hier nicht so angetan sein werden.
Absolut nichts schlechtes kann ich aber über die Buttons sagen, der Power-Button inklusive Fingerabdrucksensor auf der rechten Seite ist meiner Meinung nach eine sehr gute Lösung. Zwar ist der Sensor nicht der schnellste auf dem Markt, dafür aber schnell und präzise genug. Auch der dedizierte Kamerabutton ist sehr gern gesehen, dieser macht das Fotografieren deutlich einfacher und hat sogar zwei Druckpunkte, wie bei einer echten Kamera. Der Lautstärkebutton erfüllt seinen Zweck und verfügt über genug Feedback.
Ein wenig traurig ist, dass man gute Lautsprecher heutzutage extra positiv hervorheben muss, viele Konkurrenten setzen auf schwache Mono-Lautsprecher. Sony verbaut hingegen zwei Stereo-Lautsprecher über und unterhalb des Displays, diese liefern auch einen satten Klang ab. Zwar hört sich das HTC U11 meiner Meinung nach etwas besser an, doch viel liegt nicht dazwischen. Einen Vorteil im Bereich Sound hat das XZ Premium aber, der 3,5mm Kopfhöreranschluss ist im Vergleich zu HTC’s Flaggschiff nicht entfernt worden und sitzt oben am Gerät.
Mit einem Gewicht von 190 Gramm ist das XZ Premium sicher kein Leichtgewicht, doch unangenehm ist es mir nicht in der Hand. Menschen mit kleinen Händen werden hier aber eventuell Probleme bekommen, denn in Verbindung mit der rutschigen Rückseite und den runden Seiten könnte schnell ein Unglück passieren.
Leistung und Ausstattung
Wie es sich für ein Flaggschiff aus 2017 gehört, hat Sony hier nicht an Leistung gespart. Der Snapdragon 835 ist momentan einer der schnellsten, wenn nicht sogar der schnellste, SoC auf dem Markt. Zusammen mit 4GB RAM und 64GB Speicher, per SD-Karte erweiterbar, hat man hier mehr als genug Power für sämtliche Anwendungen. Bluetooth 5, Gigabit LTE und USB 3.1 Typ-C runden das gesunde Gesamtpaket ab.
Selbst anspruchsvollste Spiele zwingen das XZ Premium nicht in die Knie, allerdings wird die Rückseite bei starker Belastung sehr warm. Wer viel Wert auf Leistung legt, wird mit dem XZ Premium nichts falsch machen, hier hat Sony sich nicht lumpen lassen und liefert einen wahren Hochleistungssportler ab. In synthetischen Benchmarks muss es sich nur ganz knapp dem mächtigen Galaxy S8 geschlagen geben. Doch in der tagtäglichen Nutzung wird man hier keinerlei Slowdowns erleben.
Software und Multimedia
Mit der aktuell frischesten Android Version 7.1.1 und dem neusten Sicherheitspatch macht das XZ Premium eine gute Figur. Sony bastelt zwar ein wenig an Android rum, doch die Veränderungen sind hauptsächlich optischer Natur, so scrollt der App-Drawer seitwärts und auch in den Einstellungen sind die Symbole anders. Weniger erfreulich ist jedoch dass man ab und zu “Werbung” in den Benachrichtigungen erhält. Das passiert zwar selten, doch Hinweise welche Sony-Apps jetzt neue Features haben sind für mich eher störend als interessant.
Mit dabei ist auch der Google Assistant, dieser variiert zwischen echt nützlich und Partytrick, doch stören wird er die wenigsten Nutzer. Google Now ist nur einen Wisch nach links entfernt und lässt sich in den Einstellungen ganz einfach deaktivieren.
Die Anzahl der vorinstallierten Apps ist meiner Meinung nach zu hoch, zumal manche Apps doppelt sind, denn Googles Angebote sind natürlich auch schon vorinstalliert. So ist beispielsweise eine Gallerie-App, Google Fotos und eine extra Video-App auf dem Gerät. Doch wer hier aufräumen will, wird bei einigen Apps merken, dass man sie nur deaktivieren aber nicht löschen kann. Das machen andere Hersteller deutlich besser, doch die Anzahl und Qualität der Apps ist durchaus noch zu vertreten.
Ich habe trotz der ziemlich guten Sony Software aber gleich den Nova-Launcher installiert, meiner Meinung nach der beste “Homescreen-Ersatz” im PlayStore. Mit diesem und einem Pixel-Icon Pack erhält man hier beinahe Stock Android. Insgesamt muss man Sony aber auf den Rücken klopfen, das XZ Premium ist mit aktueller und flotter Software ausgestattet. Jetzt bleibt nur die Frage, wie flott die Updates folgen werden.
Display
Wer die Verpackung oder technische Daten des XZ Premiums liest, der denkt sich sicher: Boah ein 5,5 Zoll 4K Display! Doch hier wurde ein wenig getrickst, die meiste Zeit stellt das Gerät “nur” 1080p dar, 4K funktioniert nämlich nur bei bestimmten Inhalten. Allerdings kann man das Gerät über einige Konsolenbefehlen “zwingen” alle Inhalte in 4k darzustellen. Doch auch ohne die große Auflösung kann das Display überzeugen, dank HDR-Unterstützung werden Farben sehr gut dargestellt und auch die Kontraste und Blickwinkel wissen zu begeistern. Die Helligkeit ist gut, wenn auch nicht überragend, ein Wert von 485 cd/m² ist solide. Im hellsten Sonnenlicht ist auch nicht die Helligkeit das “Problem”, sondern die Spiegelung des Displays. Wobei Problem hier vielleicht etwas zu hart ist, doch andere Geräte kann man draussen ein wenig besser ablesen.
Insgesamt ist das Display dennoch sehr gut, brillante Farbdarstellung und die Möglichkeit 4K Inhalte wiederzugeben ist auf jeden Fall ein großer Pluspunkt. Minimalste Abzüge bei der Helligkeit stören da das Gesamtbild nicht.
Kamera
Die Kamera des XZ Premium war lange Zeit das Subjekt heißer Debatten, so hat Sony hier auf dem Papier ganze Arbeit geleistet und als erster Hersteller dem Sensor eigenen DRAM zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht die Aufnahme, bevor der Auslöser gedrückt ist. In der Praxis heißt das, dass man zwischen mehreren Bildern die beste Version aussuchen kann, auch wenn man nur ein Bild gemacht hat. Das ist in manchen Fällen nützlich, aber eben nur in manchen. Doch leider gibt es einige Schwächen im Bereich der Bildaufnahme, so ist die Kamera App teilweise langsam und reagiert nicht gut auf Drehungen des Gerätes. Dafür kann der Kamera-Button am Gehäuse überzeugen, leider setzt die Kamera den Fokus aber nur in die Mitte des suchers, wenn man den Button nutzt. Hier wäre ein intelligenter Fokus in manchen Situationen besser.
Doch nichtsdestotrotz ist der Button ein Alleinstellungsmerkmal, obwohl die Funktion softwarebedingt etwas geschmälert wird. Leider nicht dabei ist optische Bildstabilisierung, stattdessen bekommt man nur elektronische, diese ist zwar solide aber eben nicht auf einem Niveau mit der optischen Variante.
Bei gutem Licht sind die Bilder durchaus überzeugend
Bei schwächerem Licht sieht es schon nicht mehr so gut aus
Insgesamt entstehen mit dem 19 Megapixel Sensor durchaus solide Fotos, doch die Konkurrenz hat hier definitiv die Nase vorn. Allerdings kann man über den manuellen Modus hier viel wieder gut machen, doch die Automatik schwächelt leider zu oft.
Farben werden im Automatikmodus oft nicht genau wiedergegeben
Ein Alleinstellungsmerkmal des XZ Premium ist aber sicherlich der Super-Slow-Motion Modus, hier sind Aufnahmen mit bis zu 960 FPS möglich. Das klingt im ersten Moment nach purer Magie, allerdings kann die Kamera immer nur extrem kurze Aufnahmen mit der hohen Framerate machen. Wenn man auf den Modus wechselt, nimmt die Kamera mit 30FPS auf und man muss den Auslöser noch einmal drücken um einen kurzen Moment mit 960 FPS aufzunehmen. Für diese Superzeitlupe braucht die Kamera auch sehr guter Lichtverhältnisse und eine ruhige Hand, auch das Timing des Nutzers muss genau sitzen, schließlich hat man unter einer Sekunde Zeit für die Aufnahme. So verpasst man oft den Zeitpunkt und muss neu anfangen, doch wenn dann alle Sterne richtig stehen, sehen die Aufnahmen beeindruckend aus.
Normale Videoaufnahmen sind solide aber ähnlich wie Fotos eben nicht überwältigend, hier merkt man die fehlende optische Bildstabilisierung schon. Doch wer eine ruhige Hand hat, kann dennoch durchaus gute 4K Videos schießen.
Bei Nacht sind die Bilder sehr unscharf und ausgewaschen
Insgesamt ist die Kamera leider der schwächste Punkt des XZ Premiums, das ist natürlich Meckern auf höchstem Niveau, doch wir sprechen hier schließlich von einem Flaggschiff Gerät. Wer extrem viel Wert auf Fotos und Videos legt, der wäre mit einem HTC U11 oder einem Galaxy S8 besser aufgehoben. Doch wer nur ab und zu Schnappschüsse macht, der wird sicher nicht enttäuscht. Diskussionen zur Kamera findet ihr bei uns im Forum.
Akku
Mit einer Kapazität von 3230 mAh ist der Akku des Sony Xperia XZ Premiums mehr Durchschnitt als beeindruckend, doch die Laufzeit kann sich sehen lassen. Ich war stets in der Lage es bis zum Abend zu schaffen, bevor der Akku aufgab. Sollte es dann doch mal knapp werden, kann man zwischen zwei verschiedenen Akku-Spar-Modi wählen. Ist es dann geschehen und der Akku ist leer, lässt er sich dank Quickcharge 3 flott wieder vollladen, interessanterweise lernt das Gerät auch wann man meistens die Steckdose aufsucht und versucht durch den “Battery Care” Modus den Akku zu schonen, indem es erst langsam lädt und erst gegen Ende Gas gibt. Ob das Feature wirklich gut funktioniert konnte ich in meinem Test natürlich nicht bemerken, aber vielleicht wird es sich mit der Zeit zeigen.
Der Akku des XZ Premiums ist durchaus solide aber eben nicht herausragend, zwei Tage Nutzung sind nicht unbedingt realistisch, es sein denn man verlangt seinem Gerät nicht viel ab. Doch im Vergleich zur Konkurrenz ist Sony hier sicher auf einem Level mit anderen Flaggschiffen aus 2017.
Fazit
Das Sony Xperia XZ Premium ist kein Smartphone für jedermann, auf dem Papier fällt es sicher schwer sich nicht für ein HTC U11 oder ein Galaxy S8 zu entscheiden. Doch wenn man es dann in der Hand hält überzeugt das XZ Premium mit einer bombenfesten Verarbeitung, aktueller Software, sehr guten Buttons, mehr Leistung als die meisten Nutzer brauchen werden, einem brillanten Display und einem sehr guten Sound. Abzüge gibt es leider bei der Kamera, zwar ist der Zeitlupenmodus ein netter Partytrick, doch für mehr ist er meiner Meinung nach nicht gut. Auch die entstandenen Fotos sind eher Durchschnitt als wirklich beeindruckend.
Rein objektiv sollte ich also beispielsweise das Galaxy S8 besser finden, doch obwohl ich das XZ Premium auf Bildern relativ hässlich fand, hat es doch irgendwie mein Herz erobert. Die Ränder um das Display sind zwar riesig, das Gerät an sich schwer, und die Rückseite rutschig, doch wenn ich es in der Hand halte fühlt es sich dennoch besonders an. Meiner Meinung nach ist das XZ Premium eins der besten Smartphones aus 2017. Auch wenn der Preis momentanem im Vergleich mit der inzwischen günstigeren Konkurrenz etwas schwer zu rechtfertigen ist.
Diskussion zum Beitrag
(im Forum "Sony Xperia XZ Premium")
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Verarbeitung und Design
Allem vorweg muss ich hier sagen, dass das grundlegende Design des XZ Premiums geradezu Sony schreit. Die Designsprache des Herstellers hat sich seit Jahren kaum verändert und auch das neue Top-Gerät bleibt der Linie Treu.
In Zeiten, wo Samsung mit dem Galaxy S8 oder HTC mit dem U11 völlig neue Wege einschlagen bleibt Sony standhaft. Die Form ist die gleiche wie bei vorherigen Xperia Geräten, inklusive großen Rändern ober- und unterhalb des Displays. Wer Sonys Design nicht mag, der wir das XZ Premium auch nicht mögen, es ist eben durch und durch ein Xperia. Abgesehen von der unveränderten Form erhält man eine Glasrückseite, welche gleichzeitig als Spiegel funktionieren kann. Fingerabdrücke werden also wie zu erwarten magisch angezogen, doch dank der guten oleophoben Beschichtung lassen sich diese schnell entfernen. Einen weiteren Nachteil hat die Rückseite auch, das Gerät ist ziemlich rutschig, liegt es auf dem Schreibtisch nicht perfekt grade, macht es sich auf den Weg. Hier wäre also ein Skin oder eine dünne Hülle sicherlich angebracht, auch wenn dies das schicke Design etwas brechen würde. Denn trotz der großen Ränder ist das XZ Premium meiner Meinung nach ein sehr schönes Gerät, die abgerundeten Kanten an der Seite bieten einen schicken Kontrast zum flachen Rand oben und unten. Das heißt aber nicht, dass ich Sony die riesigen Ränder verzeihe, sondern eher sie tolerieren kann. Wieso genau mir das XZ Premium optisch doch gefällt kann ich jedoch kaum in Worte fassen, irgendwie funktioniert das Gesamtbild in meinen Augen aber. Ich kann jedoch auch verstehen, dass viele Nutzer hier nicht so angetan sein werden.
Absolut nichts schlechtes kann ich aber über die Buttons sagen, der Power-Button inklusive Fingerabdrucksensor auf der rechten Seite ist meiner Meinung nach eine sehr gute Lösung. Zwar ist der Sensor nicht der schnellste auf dem Markt, dafür aber schnell und präzise genug. Auch der dedizierte Kamerabutton ist sehr gern gesehen, dieser macht das Fotografieren deutlich einfacher und hat sogar zwei Druckpunkte, wie bei einer echten Kamera. Der Lautstärkebutton erfüllt seinen Zweck und verfügt über genug Feedback.
Ein wenig traurig ist, dass man gute Lautsprecher heutzutage extra positiv hervorheben muss, viele Konkurrenten setzen auf schwache Mono-Lautsprecher. Sony verbaut hingegen zwei Stereo-Lautsprecher über und unterhalb des Displays, diese liefern auch einen satten Klang ab. Zwar hört sich das HTC U11 meiner Meinung nach etwas besser an, doch viel liegt nicht dazwischen. Einen Vorteil im Bereich Sound hat das XZ Premium aber, der 3,5mm Kopfhöreranschluss ist im Vergleich zu HTC’s Flaggschiff nicht entfernt worden und sitzt oben am Gerät.
Mit einem Gewicht von 190 Gramm ist das XZ Premium sicher kein Leichtgewicht, doch unangenehm ist es mir nicht in der Hand. Menschen mit kleinen Händen werden hier aber eventuell Probleme bekommen, denn in Verbindung mit der rutschigen Rückseite und den runden Seiten könnte schnell ein Unglück passieren.
Leistung und Ausstattung
Wie es sich für ein Flaggschiff aus 2017 gehört, hat Sony hier nicht an Leistung gespart. Der Snapdragon 835 ist momentan einer der schnellsten, wenn nicht sogar der schnellste, SoC auf dem Markt. Zusammen mit 4GB RAM und 64GB Speicher, per SD-Karte erweiterbar, hat man hier mehr als genug Power für sämtliche Anwendungen. Bluetooth 5, Gigabit LTE und USB 3.1 Typ-C runden das gesunde Gesamtpaket ab.
Selbst anspruchsvollste Spiele zwingen das XZ Premium nicht in die Knie, allerdings wird die Rückseite bei starker Belastung sehr warm. Wer viel Wert auf Leistung legt, wird mit dem XZ Premium nichts falsch machen, hier hat Sony sich nicht lumpen lassen und liefert einen wahren Hochleistungssportler ab. In synthetischen Benchmarks muss es sich nur ganz knapp dem mächtigen Galaxy S8 geschlagen geben. Doch in der tagtäglichen Nutzung wird man hier keinerlei Slowdowns erleben.
Software und Multimedia
Mit der aktuell frischesten Android Version 7.1.1 und dem neusten Sicherheitspatch macht das XZ Premium eine gute Figur. Sony bastelt zwar ein wenig an Android rum, doch die Veränderungen sind hauptsächlich optischer Natur, so scrollt der App-Drawer seitwärts und auch in den Einstellungen sind die Symbole anders. Weniger erfreulich ist jedoch dass man ab und zu “Werbung” in den Benachrichtigungen erhält. Das passiert zwar selten, doch Hinweise welche Sony-Apps jetzt neue Features haben sind für mich eher störend als interessant.
Mit dabei ist auch der Google Assistant, dieser variiert zwischen echt nützlich und Partytrick, doch stören wird er die wenigsten Nutzer. Google Now ist nur einen Wisch nach links entfernt und lässt sich in den Einstellungen ganz einfach deaktivieren.
Die Anzahl der vorinstallierten Apps ist meiner Meinung nach zu hoch, zumal manche Apps doppelt sind, denn Googles Angebote sind natürlich auch schon vorinstalliert. So ist beispielsweise eine Gallerie-App, Google Fotos und eine extra Video-App auf dem Gerät. Doch wer hier aufräumen will, wird bei einigen Apps merken, dass man sie nur deaktivieren aber nicht löschen kann. Das machen andere Hersteller deutlich besser, doch die Anzahl und Qualität der Apps ist durchaus noch zu vertreten.
Ich habe trotz der ziemlich guten Sony Software aber gleich den Nova-Launcher installiert, meiner Meinung nach der beste “Homescreen-Ersatz” im PlayStore. Mit diesem und einem Pixel-Icon Pack erhält man hier beinahe Stock Android. Insgesamt muss man Sony aber auf den Rücken klopfen, das XZ Premium ist mit aktueller und flotter Software ausgestattet. Jetzt bleibt nur die Frage, wie flott die Updates folgen werden.
Display
Wer die Verpackung oder technische Daten des XZ Premiums liest, der denkt sich sicher: Boah ein 5,5 Zoll 4K Display! Doch hier wurde ein wenig getrickst, die meiste Zeit stellt das Gerät “nur” 1080p dar, 4K funktioniert nämlich nur bei bestimmten Inhalten. Allerdings kann man das Gerät über einige Konsolenbefehlen “zwingen” alle Inhalte in 4k darzustellen. Doch auch ohne die große Auflösung kann das Display überzeugen, dank HDR-Unterstützung werden Farben sehr gut dargestellt und auch die Kontraste und Blickwinkel wissen zu begeistern. Die Helligkeit ist gut, wenn auch nicht überragend, ein Wert von 485 cd/m² ist solide. Im hellsten Sonnenlicht ist auch nicht die Helligkeit das “Problem”, sondern die Spiegelung des Displays. Wobei Problem hier vielleicht etwas zu hart ist, doch andere Geräte kann man draussen ein wenig besser ablesen.
Insgesamt ist das Display dennoch sehr gut, brillante Farbdarstellung und die Möglichkeit 4K Inhalte wiederzugeben ist auf jeden Fall ein großer Pluspunkt. Minimalste Abzüge bei der Helligkeit stören da das Gesamtbild nicht.
Kamera
Die Kamera des XZ Premium war lange Zeit das Subjekt heißer Debatten, so hat Sony hier auf dem Papier ganze Arbeit geleistet und als erster Hersteller dem Sensor eigenen DRAM zur Verfügung gestellt. Dies ermöglicht die Aufnahme, bevor der Auslöser gedrückt ist. In der Praxis heißt das, dass man zwischen mehreren Bildern die beste Version aussuchen kann, auch wenn man nur ein Bild gemacht hat. Das ist in manchen Fällen nützlich, aber eben nur in manchen. Doch leider gibt es einige Schwächen im Bereich der Bildaufnahme, so ist die Kamera App teilweise langsam und reagiert nicht gut auf Drehungen des Gerätes. Dafür kann der Kamera-Button am Gehäuse überzeugen, leider setzt die Kamera den Fokus aber nur in die Mitte des suchers, wenn man den Button nutzt. Hier wäre ein intelligenter Fokus in manchen Situationen besser.
Bei gutem Licht sind die Bilder durchaus überzeugend
Bei schwächerem Licht sieht es schon nicht mehr so gut aus
Insgesamt entstehen mit dem 19 Megapixel Sensor durchaus solide Fotos, doch die Konkurrenz hat hier definitiv die Nase vorn. Allerdings kann man über den manuellen Modus hier viel wieder gut machen, doch die Automatik schwächelt leider zu oft.
Farben werden im Automatikmodus oft nicht genau wiedergegeben
Ein Alleinstellungsmerkmal des XZ Premium ist aber sicherlich der Super-Slow-Motion Modus, hier sind Aufnahmen mit bis zu 960 FPS möglich. Das klingt im ersten Moment nach purer Magie, allerdings kann die Kamera immer nur extrem kurze Aufnahmen mit der hohen Framerate machen. Wenn man auf den Modus wechselt, nimmt die Kamera mit 30FPS auf und man muss den Auslöser noch einmal drücken um einen kurzen Moment mit 960 FPS aufzunehmen. Für diese Superzeitlupe braucht die Kamera auch sehr guter Lichtverhältnisse und eine ruhige Hand, auch das Timing des Nutzers muss genau sitzen, schließlich hat man unter einer Sekunde Zeit für die Aufnahme. So verpasst man oft den Zeitpunkt und muss neu anfangen, doch wenn dann alle Sterne richtig stehen, sehen die Aufnahmen beeindruckend aus.
Ein Beispielvideo findet ihr hier:
Normale Videoaufnahmen sind solide aber ähnlich wie Fotos eben nicht überwältigend, hier merkt man die fehlende optische Bildstabilisierung schon. Doch wer eine ruhige Hand hat, kann dennoch durchaus gute 4K Videos schießen.
Bei Nacht sind die Bilder sehr unscharf und ausgewaschen
Insgesamt ist die Kamera leider der schwächste Punkt des XZ Premiums, das ist natürlich Meckern auf höchstem Niveau, doch wir sprechen hier schließlich von einem Flaggschiff Gerät. Wer extrem viel Wert auf Fotos und Videos legt, der wäre mit einem HTC U11 oder einem Galaxy S8 besser aufgehoben. Doch wer nur ab und zu Schnappschüsse macht, der wird sicher nicht enttäuscht. Diskussionen zur Kamera findet ihr bei uns im Forum.
Akku
Mit einer Kapazität von 3230 mAh ist der Akku des Sony Xperia XZ Premiums mehr Durchschnitt als beeindruckend, doch die Laufzeit kann sich sehen lassen. Ich war stets in der Lage es bis zum Abend zu schaffen, bevor der Akku aufgab. Sollte es dann doch mal knapp werden, kann man zwischen zwei verschiedenen Akku-Spar-Modi wählen. Ist es dann geschehen und der Akku ist leer, lässt er sich dank Quickcharge 3 flott wieder vollladen, interessanterweise lernt das Gerät auch wann man meistens die Steckdose aufsucht und versucht durch den “Battery Care” Modus den Akku zu schonen, indem es erst langsam lädt und erst gegen Ende Gas gibt. Ob das Feature wirklich gut funktioniert konnte ich in meinem Test natürlich nicht bemerken, aber vielleicht wird es sich mit der Zeit zeigen.
Der Akku des XZ Premiums ist durchaus solide aber eben nicht herausragend, zwei Tage Nutzung sind nicht unbedingt realistisch, es sein denn man verlangt seinem Gerät nicht viel ab. Doch im Vergleich zur Konkurrenz ist Sony hier sicher auf einem Level mit anderen Flaggschiffen aus 2017.
Fazit
Das Sony Xperia XZ Premium ist kein Smartphone für jedermann, auf dem Papier fällt es sicher schwer sich nicht für ein HTC U11 oder ein Galaxy S8 zu entscheiden. Doch wenn man es dann in der Hand hält überzeugt das XZ Premium mit einer bombenfesten Verarbeitung, aktueller Software, sehr guten Buttons, mehr Leistung als die meisten Nutzer brauchen werden, einem brillanten Display und einem sehr guten Sound. Abzüge gibt es leider bei der Kamera, zwar ist der Zeitlupenmodus ein netter Partytrick, doch für mehr ist er meiner Meinung nach nicht gut. Auch die entstandenen Fotos sind eher Durchschnitt als wirklich beeindruckend.
Rein objektiv sollte ich also beispielsweise das Galaxy S8 besser finden, doch obwohl ich das XZ Premium auf Bildern relativ hässlich fand, hat es doch irgendwie mein Herz erobert. Die Ränder um das Display sind zwar riesig, das Gerät an sich schwer, und die Rückseite rutschig, doch wenn ich es in der Hand halte fühlt es sich dennoch besonders an. Meiner Meinung nach ist das XZ Premium eins der besten Smartphones aus 2017. Auch wenn der Preis momentanem im Vergleich mit der inzwischen günstigeren Konkurrenz etwas schwer zu rechtfertigen ist.
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