P-J-F
Philosoph
- 17.610
“Less to hold – more to see” und “Life Companion”, mit diesen Slogans hat Samsung also das Galaxy S4 vorgestellt. Die ganz großen Überraschungen sind, im Gegensatz zum vergangenen Jahr ausgeblieben. Samsungs Geheimhaltung war gut, bis ein chinesisches Forum Bilder und sogar ein Video des neuen Flaggschiffs ins Netz gebracht hat. Das Design hat sich im Vergleich zum Vorgänger und den aktuellen Notes nur marginal verändert, so als würde Samsung damit sagen wollen: "Hey, wir sind auf dem richtigen Weg und perfektionieren nur noch hier und da." Gleiches gilt für die verwendeten Materialien und eingesetzte Hardware. So sehr sich viele ein Produkt wünschen, dass seine Hochwertigkeit zum Beispiel durch ein Aluminiumgehäuse unterstreicht, so gering wird sich der Unterschied wahrscheinlich auf die Verkaufszahlen auswirken. Wenn Samsung auf der Präsentation in großen Worten schildert, wie man einen noch schickeren, robusteren, kurzum besseren Kunststoff entwickelt hat, dann klingt das fast wie Hohn gegenüber der Konkurrenz: „Ihr habt die teuren Materialien, wir die Kunden.“ Samsung investiert lieber an anderer Stelle, bzw. in Argumente, die auch bei uns im Forum immer wieder auftauchen. So wird ein wechselbarer Akku mit 2.600mAh verwendet und trotzdem ist das Galaxy S4 nur 7,9mm dick. Und statt dem Kunden die (eigene) Cloud aufzudrängen, baut man im Gegensatz zu vielen Anderen immer noch einen microSD-Kartenslot für bis zu 64GB zusätzlichen Speicher ein.
Eigentlich ist es auch vollkommen egal, mit welchem Prozessor das neue Galaxy ausgestattet sein wird, denn sind wir ehrlich, der aktuelle Standard (e.g. Qualcomm Snapdragon S4 Pro / 600) wird mindestens so lange für alle gängigen mobilen Anwendungen und Spiele ausreichen, bis Samsung das Galaxy S6 auf den Markt bringt. Genau das scheinen die Südkoreaner erkannt zu haben und machen deshalb bei der Hardware nur den nächsten (logischen), anstatt den übernächsten (überraschenden) Schritt. Wer auf das neueste vom neuen setzt, kann dann ja im Herbst zum Galaxy S4 Plus mit Exynos 5 Octa-Core greifen. Man muss sagen, da hat sich der Marktführer ein Stück ökonomische Produktentwicklung von Konkurrent Apple abgeschaut: „Wir sind der Marktführer, wir verkaufen Smartphones mit unserem guten Namen. Überraschendes müssen die anderen (kleinen) bringen.“
Ich postuliere deswegen mal ganz mutig: Samsung verkauft jetzt keine Technik mehr, Samsung hat zu Apple aufgeschlossen und verkauft Lifestyle. Um die leicht abgewandelten Worte von Ex-US-Präsident Bill Clinton zu benutzen: „It’s the software, stupid!“ Und damit liegt Samsung absolut richtig (HTC versucht mit Sense 5.0, Blinkfeed und HTC Zoe übrigens ähnliches). Schauen wir kurz auf die bisherigen Topmodelle 2013: Quad-Core? Check. 2GB RAM? Check. 5-Zoll Touchscreen? Check. Full-HD Display? Check. NFC & 4G/LTE? Check. Wer in diesem Frühjahr nur nach Datenblatt kauft, kann rund 650€ einpacken und im Laden ruhigen Gewissens blind zu irgend einem Android-Flaggschiff greifen. Er wird mit Sicherheit nicht enttäuscht werden. Deshalb hat Samsung nicht nur die „intelligente Frontkamera“ (Smart Pause, Smart Scroll) konsequent weiterentwickelt, sondern auch das Benutzergefühl noch weiter vereinfacht. Handschuhe an? Völlig egal, Touchscreen reagiert trotzdem. Fettige/nasse Finger oder volle Hände? Spielt keine Rolle, Gesten funktionieren ohne Berührung, bzw. per Sprachkommando.
Und dann natürlich die vielen neuen Funktionen rund um die beiden eingebauten Kameras. Bei dem einen oder anderen Nerd wird das nur ein Achselzucken hervorrufen, denn vieles gibt es schon in Form von zusätzlichen Apps, bzw. in der Nachbearbeitung und im Endeffekt wird bestimmt Einiges nur in der Anfangsphase ein paar Mal ausprobiert, um danach im "App-Keller" zu verschwinden und vergessen zu werden. Aber auch hier verkauft Samsung quasi ins Gerät integrierte Emotionen (wartet die Werbespots ab – da gibt es dann wieder Gänsehaut und Pipi in den Augen). Ist die Dual-Kamera-Funktion vielleicht noch etwas seltsam (warum muss sich der Fotograf unbedingt mit aufs Bild quetschen?!), werden spätestens die Soundaufnahme im Foto, die Drama-Shot-Collage und der sofortige Eraser von unerwünschten Personen für jede Menge „Plus 1“ oder „Gefällt mir“ sorgen.
Der einzige Fehler, der Samsung das ein oder andere verkaufte Exemplar kosten könnte, ist die horrende unverbindliche Preisempfehlung von 729€. Denn auch damit begibt man sich in die "Supreme-Anbieter-Sphäre" von Apple. Dieser Schritt mag bewusst gewählt sein, um sich von HTC, Sony und dem Rest abzusetzen. Gerade unter eingefleischten Android-Enthusiasten könnte das allerdings so einige Sympathiepunkte kosten, weil die Südkoreaner auf einmal nicht mehr der Anführer der "Android-Underdogs" im Kampf gegen das übermächtige "Apfel-Imperium" sind, sondern sich selbst ein „Wir sind was viel besseres“-Image zulegen und Mondpreise für etwas verlangen, was im Grunde halt doch nur ein internetfähiges Mobiltelefon mit dem einen oder anderen Gimmick ist.
Diskussion zum Beitrag
Diskussion zur Verfügbarkeit des S4
Diskussion zum Zubehör des S4
(im Forum "Samsung Galaxy S4")
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Eigentlich ist es auch vollkommen egal, mit welchem Prozessor das neue Galaxy ausgestattet sein wird, denn sind wir ehrlich, der aktuelle Standard (e.g. Qualcomm Snapdragon S4 Pro / 600) wird mindestens so lange für alle gängigen mobilen Anwendungen und Spiele ausreichen, bis Samsung das Galaxy S6 auf den Markt bringt. Genau das scheinen die Südkoreaner erkannt zu haben und machen deshalb bei der Hardware nur den nächsten (logischen), anstatt den übernächsten (überraschenden) Schritt. Wer auf das neueste vom neuen setzt, kann dann ja im Herbst zum Galaxy S4 Plus mit Exynos 5 Octa-Core greifen. Man muss sagen, da hat sich der Marktführer ein Stück ökonomische Produktentwicklung von Konkurrent Apple abgeschaut: „Wir sind der Marktführer, wir verkaufen Smartphones mit unserem guten Namen. Überraschendes müssen die anderen (kleinen) bringen.“
Ich postuliere deswegen mal ganz mutig: Samsung verkauft jetzt keine Technik mehr, Samsung hat zu Apple aufgeschlossen und verkauft Lifestyle. Um die leicht abgewandelten Worte von Ex-US-Präsident Bill Clinton zu benutzen: „It’s the software, stupid!“ Und damit liegt Samsung absolut richtig (HTC versucht mit Sense 5.0, Blinkfeed und HTC Zoe übrigens ähnliches). Schauen wir kurz auf die bisherigen Topmodelle 2013: Quad-Core? Check. 2GB RAM? Check. 5-Zoll Touchscreen? Check. Full-HD Display? Check. NFC & 4G/LTE? Check. Wer in diesem Frühjahr nur nach Datenblatt kauft, kann rund 650€ einpacken und im Laden ruhigen Gewissens blind zu irgend einem Android-Flaggschiff greifen. Er wird mit Sicherheit nicht enttäuscht werden. Deshalb hat Samsung nicht nur die „intelligente Frontkamera“ (Smart Pause, Smart Scroll) konsequent weiterentwickelt, sondern auch das Benutzergefühl noch weiter vereinfacht. Handschuhe an? Völlig egal, Touchscreen reagiert trotzdem. Fettige/nasse Finger oder volle Hände? Spielt keine Rolle, Gesten funktionieren ohne Berührung, bzw. per Sprachkommando.
Und dann natürlich die vielen neuen Funktionen rund um die beiden eingebauten Kameras. Bei dem einen oder anderen Nerd wird das nur ein Achselzucken hervorrufen, denn vieles gibt es schon in Form von zusätzlichen Apps, bzw. in der Nachbearbeitung und im Endeffekt wird bestimmt Einiges nur in der Anfangsphase ein paar Mal ausprobiert, um danach im "App-Keller" zu verschwinden und vergessen zu werden. Aber auch hier verkauft Samsung quasi ins Gerät integrierte Emotionen (wartet die Werbespots ab – da gibt es dann wieder Gänsehaut und Pipi in den Augen). Ist die Dual-Kamera-Funktion vielleicht noch etwas seltsam (warum muss sich der Fotograf unbedingt mit aufs Bild quetschen?!), werden spätestens die Soundaufnahme im Foto, die Drama-Shot-Collage und der sofortige Eraser von unerwünschten Personen für jede Menge „Plus 1“ oder „Gefällt mir“ sorgen.
Der einzige Fehler, der Samsung das ein oder andere verkaufte Exemplar kosten könnte, ist die horrende unverbindliche Preisempfehlung von 729€. Denn auch damit begibt man sich in die "Supreme-Anbieter-Sphäre" von Apple. Dieser Schritt mag bewusst gewählt sein, um sich von HTC, Sony und dem Rest abzusetzen. Gerade unter eingefleischten Android-Enthusiasten könnte das allerdings so einige Sympathiepunkte kosten, weil die Südkoreaner auf einmal nicht mehr der Anführer der "Android-Underdogs" im Kampf gegen das übermächtige "Apfel-Imperium" sind, sondern sich selbst ein „Wir sind was viel besseres“-Image zulegen und Mondpreise für etwas verlangen, was im Grunde halt doch nur ein internetfähiges Mobiltelefon mit dem einen oder anderen Gimmick ist.
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