Qualcomm Snapdragon 820: Weg von ARM & zurück zum Quad-Core SoC

[P-J-F]

Tiefer, breiter, schneller - so wurden in grauer Werbe-Vorzeit mal neue Sportwagen angekündigt. Zumindest das Attribut “schneller” sollte natürlich auch immer bei der Vorstellung einer neuen Prozessorgeneration zutreffen. Und so bewirbt Qualcomm sein jetzt offizielles Snapdragon 820 SoC (System on a Chip) als doppelt so schnell, wie der direkte Vorgänger SD810. Möglich machen das die sogenannten Kryo Rechenkerne, die gleichzeitig auch noch effizienter, weil sparsamer beim Stromverbrauch sein. Erstmals hat Qualcomm seine CPU selbst entworfen, anstatt sich beim Cortex Design von ARM zu bedienen. Der 820er unterstützt außerdem Cat.12 LTE mit bis zu 600Mbps Download und 150Mbps Upload - das sind Geschwindigkeiten, von denen man als Endverbraucher hierzulande nur träumen kann, also reine Zukunftsmusik. Up to date ist natürlich die 64-Bit Architektur sowie die 14nm Bauweise. Auch von der - bereits separat vorgestellten - Adreno 530 GPU für die Grafikberechnung versprechen wir uns ziemlich viel. Interessanterweise hat Qualcomm bei zwei Faktoren aber das Wettrennen mit der Konkurrenz um immer größere Zahlen durchbrochen: Statt bis zu 55-Megapixel (SD810) werden “nur” noch Kamerauflösungen von maximal 28MP unterstützt und statt einer Anordnung mit zehn Kernen (Deca-Core) ist der Snapdragon 820 plötzlich nominell nur noch ein 2,2GHz Quad-Core-Modell. Dazu gesellt sich allerdings noch ein besonders sparsamer Rechenkern für die Verarbeitung sämtlicher Sensordaten (wir kennen das z.B. unter dem Namen “Companion Core”). Eine offizielle Liste von Smartphones, in denen der SD820 eingesetzt wird gibt es noch nicht, unter anderem das Samsung Galaxy S7 und Xiaomis Mi5 dürften dazu gehören.

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Quellen:
Qualcomm